DE681568C - Phosphor-Titan-Staehle - Google Patents

Phosphor-Titan-Staehle

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DE681568C
DE681568C DEM130260D DEM0130260D DE681568C DE 681568 C DE681568 C DE 681568C DE M130260 D DEM130260 D DE M130260D DE M0130260 D DEM0130260 D DE M0130260D DE 681568 C DE681568 C DE 681568C
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titanium
phosphorus
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/14Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing titanium or zirconium

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)

Description

  • Phosphor-Titan - Stähle Die Erfindung bezieht sich auf Stahllegierungen, die mindestens o, r % Kohlenstoff, über 0,05 °/o, bis i °,/o Phosphor enthalten.
  • Es ist bekannt, daß die gleichzeitige Anwesenheit von Phosphor und Kohlenstoff ein grobes Korn im Stahl schafft, das in der Kaltbrüchigkeit des Werkstoffes zum Ausdruck kommt. Es war daher allgemeine Regel, in der Bessemerbirne, im sauren Siemens-Martin-Ofen oder im sauer ausgekleideten Elektroofen nur Eisen mit geringem Gehalt an Phosphor zu verarbeiten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Bildung des die Kaltbrüchigkeit verursachenden groben Kornes vermeiden kann, wenn man dem phosphorhaltigen Eisen einen Gehalt an Titancarbid gibt. Es konnte festgestellt werden, daß ein genügender Gehalt an Titan die ungünstige Wirkung .des Phosphors auf die Kornbildung aufhebt und die Möglichkeit eröffnet, Stähle herzustellen, die, abgesehen von üblichen Gehalten des Eisens an Mangan, Schwefel und Silicium, gleichzeitig Kohlenstoff, Phosphor und Titan enthalten und in denen infolge des beim Erkalten entstehenden feinen Kornes die wichtigen Eigenschaften des Phosphors als Legierungsbestandteil im Eisen nutzbar gemacht werden können. Eine wissenschaftliche Erklärung für diese Tatsache scheint in folgendem gefunden werden zu können.
  • Titan besitzt bekanntlich ein sehr hohes Verbindungsbestreben zu Kohlenstoff. Es ist deshalb wahrscheinlich, daß bei ausreichendem Gehalt an Titan gegenüber Kohlenstoff zuzüglich Schwefel und Stickstoff sämtlicher im Eisen vorhandene Kohlenstoff als Titancarbid von der Formel Ti C gebunden ist.
  • Nun besitzen Titancarbide nur eine mäßige Löslichkeit in Eisen. Die über die jeweilige Löslichkeitsgrenze hinaus infolge der hohen Temperatur gelösten oder im Schmelzzustande verteilten Titancarbide müssen deshalb infolge ihrer hohen- Schmelztemperatur verhältnismäßig frühzeitig ausgeschieden werden. Es ist anzunehmen; daB diese feinen Kristalle, die bei bestimmten Temperaturen in Massen auftreten, gleichmäßig im erstarrenden Stahl verteilte Kristallisationsanfangspunkte bilden und die Ursache zur Entstehung eines feinen Kornes bedingen. Die- erst in erheblich tieferer Temperatur erstarrenden Eisenphosphide haben nun nicht mehr die Möglichkeit, in zusammenhängenden größeren Kristallen zu erstarren und so die Bildung eines groben Kornes zu bewirken. Die Bindung des Kohlenstoffes an Titan erhöht auch die Löslichkeit der Eisenphosphide im Ferrit in -erheblichem Mäße. Es kommt so eine auf anderem Wege nicht erreichbare Einheitlichkeit der Legierung eines phosphorhaltigen Stahles zustande.
  • Hierdurch erklären sich die bemerkenswerten Eigenschaften phosphorhaltiger Titanstähle.
  • Gegenstand der Erfindung sind Stahllegierungen mit mindestens o, i 0/, Kohlenstoff, über 0,o5 %, und bis zu z % Phosphor, derartigen Titangehalten, daß das Titan im wesentlichen als Titancarbid vorliegt,. Rest Eisen mit den üblichen Gehalten an Mangan, Silicium und Schwefel. Für solche Zwecke, bei denen es auf Korrosionsfestigkeit ankommt; soll ein Stahl folgender Zusammensetzung verwendet werden: o, i bis o,2 °`o Kohlenstoff, 0;5 bis i °/° Titan, o,5 bis i 0/, Phosphor; Rest Eisen.
  • Derartige Stähle sind aus den folgenden, aus praktischen Betrieben gewonnenen Zahlen zu erkennen:
    Analyse Brinell- 900, Kerb-
    festigkeit normalisiert zähigkeit
    Nr. C Mn Si P S Ti 88o ° ? 100 ° Sm. F'. D
    norm in H20 kg je
    °% °% °/n
    % °/n °/o `i gehärtet mm2 °/o mkg/em2
    =o= o,Io 0,6o 0,59 2,371 o,oo6 3,I0 94 94 56,2 n 76,1 275 0,43
    _ 55,2 79,5 4,75 0,36
    10.3 0;12 0,50 ö;08 0,205 0,00,3 o;65 53 89 37,9 50,4 32;0 13,3
    38,1 50,4 30,5 13,3
    116 o,22 0,56 0,24 0,204 0,001 1,35 -- 76 -31,0 50,5. 30,8 1:3,3
    32,3 50,5 30,8 13,3
    134 0,15 0,47 0,31 o,605 0,002 o;68 69 92 49,5 67,7 15,8 0,8
    51,9 69,0 26,7
    140 0,i5- 0,53 0,33 o,673 0,009 0,72 69 97 44,7 62,9 25,5 0,7
    48,1 65,2 25,0
    Stahl Nr. ioi wurde erschmolzen, um festzustellen, inwie-%veit Titan imstande sein könne, die Wirkung von Phosphor auf das Gefüge aufzuheben. Er ist nicht mehr hartbar, enthält also keine -ungelösten Carbide.
  • Die Stähle 103, 116 mit 0,2o°/, P und 0,i2 bis o,2211/0 C sind dagegen gut hartbar, enthalten also noch ungelöste Carbide.
  • Die Elastizitätsgrenze liegt bei 103 bei 75 0/, der Festigkeit. Die Stähle haben trotz eines Phosphorgehaltes von 0,2°/o eine Dehnung von etwa 30% und eine Kerbzähigkeit von 13,3 mkg/cm2. Diese Stähle sind also Baustähle mit hervorragenden Eigenschaften. Ihr Widerstand gegen die Rostbildung ist wegen des hohen Phosphorgehaltes erheblich größer als derjenige üblicher Baustähle. Ihr Titangehalt verbürgt eine hohe Verschleißfestigkeit. Die Stähle 134 und 140 sind ebenfalls hartbar. Ihre Elastizitätsgrenze liegt bei etwa 73 0/, der Festigkeit. Die Dehnung beträgt 25 bis 26%. Ihre Kerbzähigkeit ist angesichts eines Phosphorgehaltes von o,6 und o,670/, noch immer beträchtlich. Der hohe Gehalt an Phosphor gibt ihnen eine ganz außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit gegen Rostbildung und Korrosion aller Art. Es liegen hiernach zwei bisher ganz unbekannte Stahlsorten vor, nämlich Baustähle mit o; i bis o,20/, C, o;5 bis 1010 Ti, über 0;o5 bis o,51/, P und korrosionsfeste Stähle mit o,i bis 0,2'/, C, 0,5 bis 1 °1° Ti:, ö,5 bis 1110 P. Bei beiden Stahlsorten liegt die Elastizitätsgrenze bei etwa 7501, der Festigkeit, was ein Beweis dafür ist, daß bei ihnen der Ferrit durch in Lösung befindliche Legierungsbestandteile in beträchtlichem Maße gehärtet worden ist unter Erhaltung einer Dehnung von 25 bis 30'/o.
  • Es liegt ein besonderer Vorteil der Erfindung darin, daß aus phosphorhaltigem Rohmaterial in sauren Ofen mit saurer Titansäure enthaltender Schlacke hochwertige Stahlsorten hergestellt werden können, wobei von einem Eisenmaterial ausgegangen wird, das, abgesehen von den üblichen Gehalten an Mangan, Schwefel und Silicium, nur noch Kohlenstoff und Phosphor enthält.
  • Titanstähle, auch solche mit Gehalt an Metalloiden, wie Schwefel, Phosphor, Arsen, Antimon und Zinn, sind bekannt, doch werden bei diesen phosphor- oder titan- und phosphorhaltigen Stählen die Eigenschaften der Legierungen durch Gegenwart von Veredelungsmetallen, wie Chrom, Nickel, Aluminium, maßgebend beherrscht, während bei den Stählen des vorliegenden Patentes der Phosphorgehalt für das Wesen maßgebend ist und die Gegenwart von Titancarbid infolge seines Einflusses auf das Gefüge es gestattet, von den Wirkungen des Phosphors bzw. der Eisenphosphide Gebrauch zu machen, ohne durch die Kaltbrüchigkeit gestört zu werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Stahllegierung mit mindestens o,i 0@0 Kohlenstoff, über o,o5 0/0, bis zu 1 0/0 Phosphor, derartigen Titangehalten, daß das Titan im wesentlichen als Titancarbid vorliegt, Rest Eisen.
  2. 2. Verwendung eines Stahles mit o,i bis o,21/,Kohlenstoff, o,5 bis i % Titan, o,5 bis 11/0 Phosphor, Rest Eisen für solche Zwecke, bei denen es auf Korrosionsfestigkeit ankommt.-
DEM130260D 1935-03-02 1935-03-02 Phosphor-Titan-Staehle Expired DE681568C (de)

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DE (1) DE681568C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973876C (de) * 1950-04-05 1960-07-14 Stora Kopparbergs Bergslags Ab Verwendung eines windgefrischten Stahles als Werkstoff fuer Konstruktionsteile mit geringer Neigung zum Trennungsbruch

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973876C (de) * 1950-04-05 1960-07-14 Stora Kopparbergs Bergslags Ab Verwendung eines windgefrischten Stahles als Werkstoff fuer Konstruktionsteile mit geringer Neigung zum Trennungsbruch

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