DE630799C

DE630799C - Verfahren und Einrichtungen zur Legierung bzw. Reinigung von Metallschmelzen

Info

Publication number: DE630799C
Application number: DEB168273D
Authority: DE
Inventors: Dr Wilhelm Bueltmann
Original assignee: Rheinmetall Borsig AG
Current assignee: Rheinmetall AG
Priority date: 1935-01-13
Filing date: 1935-01-13
Publication date: 1936-06-05

Description

Verfahren und Einrichtungen zur Legierung bzw. Reinigung von Metallschmelzen Es ist bereits bekannt, den Metallschmelzen Legierungszusätze, wie Nickel, Chrom, Ferrosilicium, Calciumsilicid, Molybdän usw., oder Reinigungsmittel in Form von Alkalien, Erdalkalien und anderen Mitteln in der Abflußrinne eines Kupolofens oder in einen diesem vorgelagerten Vorherd zuzuführen. Im ersteren Fall zeigt sich der Mangel, daß die Zusätze von dem fließenden Metall fortgeschwemmt und infolgedessen mit den nachfolgenden Teilen der Metallschmelze nicht in Berührung gebracht werden können, während beim Zusetzen im Vorherd große Mengen der Legierungs- bzw. Reinigungsmittel von der in diesem sich bildenden Schlacke aufgenommen werden und so für den Legierungsvorgang verlorengehen. Eine sichere und einwandfreie Durchlegierung bzw. Reinigung der Metallschmelze kann daher weder in dem einen noch in dem anderen Fall erfolgen.
Es ist ferner bekannt, Legierungs- und Reinigungszusätze in die Gießpfanne zu machen, jedoch ist auch hierbei der Erfolg durch das Verschlacken der Metallschmelze in Frage gestellt. Weiter werden derartige Zusätze auch.unmittelbar in die beheizte Gußform oder in einen besonderen Teil dieser Gußform eingeführt, in dem vor der eigentlichen Vergießung in die Gußform ein stehendes Bad gebildet wird. Die Zusätze können hierbei mangels ausreichender Bewegung der Metallschmelze nicht mit allen Teilen des Bades in Berührung gebracht werden, so daß also eine in allen seinen Teilen svollkommen gleichförmig legierte oder gereinigte Metallschmelze nicht erhalten werden kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Legierung bzw. Reinigung von Metallschmelzen in einem vor der Gießpfanne angeordneten Behälter sowie Einrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens. Erfindungsgemäß wird hierbei der Durchfluß der Metallschmelze durch den Behälter so geregelt, daß ein Bad zur Aufnahme der Legierungs- bzw. Reinigungsmittel erhalten bleibt, welches durch den einlaufenden Strahl bewegt wird. Die Legierungs- und Reinigungsmittel werden in fester Form in das Legierungsgefäß gegeben und in ganz kurzer Zeit in dem stark bewegten Metallbad aufgelöst und gleichmäßig verteilt.
Das der Legierung bzw. Reinigung des Metallbades dienende Gefäß ist mit einer oberhalb des Gefäßbodens liegenden Austrittsöffnung oder einem überlauf und einer kleinen öffnung am Boden versehen, durch die ein Durch fluß der Metallschmelze bei Aufrechterhaltung einer bestimmten Höhe des Bades und die selbsttätige Entleerung des Gefäßes nach Unterbindung des Zuflusses gewährleistet ist. Das Legierungsgefäß kann auch durch eine in das Metallbad hineinragende Schürze mit einem freien Durchtrittsschlitz in einen Zulaufteil und einen Ablaufteil unterteilt sein, ' wobei die Legierungs- bzw. Reinigungszusätze in den ersteren aufgegeben werden.
Die Zeichnung zeigt verschiedene für die Durchführung des Verfahrens geeignete Einrichtengen in beispielsweisen Ausführungsformen.
Die in den Abbildungen dargestellten Gefäße sind feuerfest ausgekleidet und mit Austrittsöffnungen für das im freien Strahl einfließende Metall versehen, deren Größe und Lage so bestimmt sind, daß did abfließende Metallmenge gleich der zufließenden ist. Außer einer oder mehreren Austrittsöffnungen B, durch welche die größte Menge ;des Metalls abfließt, ist im Boden des Legierungsgefäßes noch eine kleine öffnung A angeordnet, durch die das Metall ebenfalls austreten kann. Diese öffnung A soll im wesentlichen nur die Entleerung. des Gefäßes sichern. «Die Ausströmöffnungen B für die Hauptmenge der Metallschmelze liegen in einer gewissen Höhe oberhalb- des Bodens und erhalten das Metallbad in einer bestimmten Höhe. -Bei der Ausführung nach Abb. i läuft das Metall in -senkrechter Richtung über einen Überlauf - durch die Austrittsöffnung B aus, während der Teilstrom bei A austritt. Diese Anordnung eignet sich besonders zum Aufsetzen über eine Gießpfanne.
Die Abb.2 zeigt eine andere Einrichtung; die Metallschmelze tritt sowohl durch die öffnung B als auch durch die Öffnung A in horizontaler Richtung aus, so daß sich diese Einrichtung vorteilhaft für den Einbau zwischen Rinne und Gießpfanne eignet.
Abb. 3 stellt eine ähnliche Vorrichtung dar., Das Gefäß ist mit einer'feuerfesten Schürze C ausgestattet, die in das Metallbad hineinragt und verhindert, daß die spezifisch leichteren Zusätze in die Austrittsöffnung B gelangen können. Die Metallschmelze ist gezwungen, ihren Weg durch den Schlitz unter der Schürze C zu den Austrittsöffnungen A, B zu nehmen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Legierung bzw. Reinigung von Metallschmelzen in einem vor der Gießpfanne angeordneten Behälter, dadurch gekennzeiclinet, daß der Durchfluß des Metalls durch den Behälter so geregelt wird, daß ein Bad zur Aufnahme der Legierungs- bzw. Reinigungsmittel erhalten bleibt, welches durch den einlaufenden Strahl bewegt wird. .
2. Legierungsgefäß zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß außer einer oberhalb des Gefäßbodens liegenden Austrittsöffnung oder eines Überlaufes (B) für das flüssige Metall eine kleine Öffnung (A) in Höhe des Bodens angeordnet ist.
3. Legierungsgefäß zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Legierungsgefäß eine Schürze (C) mit einem Durchtrittsschlitz zwischen Gefäßboden und Schürze vorgesehen ist, die das Gefäß in einen die Legierungs- bzw. Reinigungssätze aufnehmenden Zulaufteil und einen Ablaufteil unterteilt. q.. Legierungsgefäß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine kleine Öffnung (A) in Höhe des Bodens angeordnet ist.