DE70657C - Verfahren zur Herstellung von plastischen Gegenständen und dergl. aus einem Abfallproduct der Essigsäurefabrikation - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von plastischen Gegenständen und dergl. aus einem Abfallproduct der Essigsäurefabrikation

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DE70657C
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Dr. L. STETTENHEIMER in Zeitz, Prov. Sachsen
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Description

KAISERLICHES
Bei der Darstellung der Essigsäure nach dem Schwefelsäure-Verfahren wird als Abfallproduct eine Kalksalzmasse gewonnen, gewöhnlich von grauem, schmutzig erdigem oder sandig steinigem Aussehen.
Für diese Masse, die in chemischer Beziehung keine ganz einheitliche Substanz darstellt, mangelte es bisher an einer geeigneten Verwerthung. Es zeigte sich nun, dafs aus dem Abfallproduct bei geeigneter Behandlung, zunächst beim Mahlen oder sonstigem geeigneten Zerkleinern, besonders aber bei in irgend einem Stadium hinzukommender Einwirkung mit verschiedenen chemischen Ingredienzen sich eine sehr brauchbare Masse von bedeutender Plasticität herstellen läfst. Dieselbe hat' dann die Eigenschaft, bald zu grofser Härte zu erstarren und sich trotz ihres ursprünglich schmutzigen und dunklen Aussehens und trotz ihrer beim Anrühren sich zeigenden, scheinbar noch unangenehmer werdenden Eigenschaften bei einer derartigen Behandlung sehr wohl zu Kunst- und ähnlichen Zwecken verwenden zu lassen.
Das Material läfst sich wie andere bisher für gleiche Zwecke verwendete Stoffe, wie Gyps, Cement, Thon u. dergl. mit Wasser allein anmachen und ergiebt dann eine plastische Masse, die aber viel langsamer und anscheinend nur durch vollständiges Trocknen erstarrt, aber nicht wie Gyps und Cement sofort bindet. Wenn es dagegen erhärtet ist, läfst es sich nicht, wie etwa Thon, beim Behandeln mit Wasser wegspülen oder gar breiartig erweichen, wird sogar dadurch noch beim Trocknen nur noch fester. Bei langer dauerndem Kochen in starker Essigsäure wird ein aus der plastischen Masse hergestellter und getrockneter Gegenstand, namentlich dann, wenn man diese Masse mit Kupfervitriol oder sonst einem Salz versetzt, oder den Gegenstand nach seiner Herstellung mit der Lösung eines solchen Salzes behandelt hat, nicht zertheilt, während mit den gleichen Salzen behandelter verhärteter Gypskörper in kurzer Zeit als feiner Niederschlag in der Flüssigkeit suspendirt war.
Wesentlich ist indessen, dafs das Material vor dem Anrühren gepulvert werde, da wegen des körnigen Zustandes, in welchem es sich von Natur aus befindet, es sich nicht leicht durch Kneten mit Wasser in eine homogene plastische Masse bringen läfst.
Dagegen ist es nicht nöthig, das Pulvern zu weit zu treiben, um einen fest zusammenhängenden Körper zu erhalten.
Läfst sich, wie bemerkt, die Masse auch mit Wasser allein anmachen, so · dürfte für die Praxis doch hauptsächlich die mit Chemikalien behandelte in Betracht kommen, da sie gerade dann ihre werthvollen Eigenschaften, welche sie von anderen Materialien auszeichnen, erhält.
Die Behandlung mit Chemikalien kann in sehr mannigfacher Weise erfolgen.
Als Beispiel diene das folgende Verfahren: .
Die auf mechanischem Wege fein gepulverte Masse wird ■ mit einer kalt gesättigten Lösung von Kupfervitriol zu einem nicht zu dünnen Brei angerührt.
Man erhält eine schmierige, braune, eigentbümlich riechende, sehr plastische Masse.
Diese giebt man in eine Form oder formt anderweitig ein Gebilde daraus, läfst sie dann bei Zimmertemperatur stehen und trocknen. Nach ca. 12 bis 24 Stunden wird die Masse dem äufseren Ansehen nach gut trocken geworden sein.
Nach Entfernung aus der Form wird der Gegenstand vortheilhaft noch einige Male mit Wasser benetzt, abermals trocknen gelassen und erlangt dann in kurzer Zeit eine bedeutende Festigkeit.
Die Masse hat nun das Schmierige sowohl wie den eigenthümlich unangenehmen Geruch des Teiges verloren, klingt beim Klopfen und erinnert in dieser Form an einen harten Thongegenstand, ohne dafs sie aber wie solche Gegenstände erst gebrannt zu werden braucht oder ebenso schwindet. Sie besitzt bei der hier beschriebenen Behandlung eine angenehm dunkle Farbe und läfst sich in mannigfacher Art bearbeiten, poliren etc.
Ebenso· behandelter gewöhnlicher Gyps erstarrt sehr schnell und bei weitem nicht zu solcher Härte. Von solchen Gypsgüssen unterscheidet sie sich auch noch in anderer Hinsicht vortheilhaft, insbesondere auch in ihrem Verhalten gegen Wasser, gewisse Säuren u. dergl.
Wie schon erwähnt, kann man z. B. auch die Substanz nach dem Pulvern mit Wasser anmachen und nachträglich in den betreffenden Lösungen härten, ähnlich wie Gyps; man kann auch beides zugleich anwenden, d. h. sie zuvor auch mit einer Salzlösung anmachen, man kann endlich, und das dürfte für die praktische Anwendung von besonderer Bedeutung sein, d. h. für die Fälle, in denen der Stoff zum Gebrauch im Kleinen oder zur Verwendung für Kunst und Gewerbe an andere Personen geliefert werden soll, die einzelnen Substanzen einfach in dem für den betreffenden Fall zweckmäfsigsten Verhältnifs mit vermählen und dadurch gleichmäfsig in der Masse vertheilen, so dafs das Ganze nur mit Wasser angemacht zu werden braucht.
Vermahlt man in dieser Weise z. B. etwas Alaun mit der Masse, so erhält man ein Pulver mit ähnlichen, vielleicht sogar als besser anzusehenden Eigenschaften, wie sie heutzutage durch complicirtere künstliche Bearbeitung des gewöhnlichen Gypses mit wiederholtem Brennen vor und nach dem Tränken mit Alaunlösung erreicht werden.
Auch mit mehr indifferenten Stoffen vermengt, läfst sich das Material in dieser Weise anwenden. Zur Nachahmung von Terracotten u. dergl. werden z. B. Mennige hinzugesetzt.
Aus dem Gesagten ergiebt sich die Anwendung der Masse zunächst nicht etwa direct als Ersatz des Gypses, ,den sie zwar in sehr vielen Fällen mit Erfolg vertreten kann, mit dem sie aber nicht immer die wesentlichen Eigenschaften gemein hat, und den sie für viele Zwecke übertreffen dürfte.
Die Masse wird vielfach auch den Thon ersetzen können, den sie gleichfalls an Billigkeit des Materials und der Behandlung übertreffen dürfte.
Vor Allem wäre eine Anwendung nicht nur zu Kunst-, sondern auch zu Schmuckgegenständen in Betracht zu ziehen.
Die dunkle Farbe des an und für sich ja recht unreinen und scheinbar unbrauchbaren Materials, die sich durch gewisse Behandlung desselben auch noch schöner schwarz hervorheben läfst, ist auf diese Weise nicht nur kein Hindernifs, sondern wird gerade als besonderer Vorzug und Eigenthümlichkeit des Materials zu Nutze gemacht.
Dasselbe wird sich u. A. insbesondere gut zur Imitation von Bronze- und Eisengegenständen, ferner von dunklem Marmor, von Terracottagegenständen u. dergl. eignen.
Es läfst sich aus freier Hand zu Formen bilden, die später erstarren und bleiben.
Da das Material ein Abfallproduct darstellt, das womöglich auch so schön fortgeschafft werden mufs, da es ferner an verkehrsreichen Stellen (vielfach oder gewöhnlich in Fabriken mit directem Bahnanschlufs) entfällt und direct in transportfähigem Zustande, so dürfte es wenigstens vorläufig erheblich billiger zu beschaffen sein, wie etwa Gyps.
Da es ferner auch keiner Operation des Brennens mehr unterworfen werden mufs, wie Gyps vor und Thon nach dem Formen, so ergiebt sich ein weiterer Vorzug in dieser Richtung, welcher die gewerbliche Anwendung wohl möglich und lohnend erscheinen läfst.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Behufs Herstellung einer plastischen Masse, geeignet zur Fabrikation von Kunst-, Kunstgewerbe und Gebrauchsgegenständen zur sonstigen Verwendung in der Technik und für feinere Zwecke im Baugewerbe der Ersatz bisher hierzu verwendeter Materialien, wie Gyps, Cement oder Thon u. dergl. durch das bei der Darstellung der Essigsäure nach dem heute vielfach üblichen Schwefelsäureverfahren sich ergebende gemahlene oder sonst' geeignet zerkleinerte Abfallproduct, insbesondere unter Zusatz von Alaun, Kupfersulfat oder ähnlichen, die Erhärtung des Materials bewirkenden, vermehrenden oder beschleunigenden Substanzen in irgend einem Stadium der Bearbeitung.
DENDAT70657D Verfahren zur Herstellung von plastischen Gegenständen und dergl. aus einem Abfallproduct der Essigsäurefabrikation Expired DE70657C (de)

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