-
Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen, in denen verstärkte Gespräche
mit Teilnehmergruppen verschiedener Größe über eine für alle Teilnehmer gemeinsame
Leitung geführt werden Es sind Schaltungsanordnungen für Fernsprechanlagen bekannt,
in denen bei der Herstellung von Gesprächsverbindungen in Abhängigkeit von der Art
der Verbindung die für das jeweilige Gespräch erforderliche Verstärkung des Verstärkers
eingestellt wird.
-
Bei der Erfindung handelt es sich um solche Anlagen, in denen eine
größere Anzahl von Sprechstellen an einer oder mehreren für alle Sprechstellen gemeinsamen
Leitungen liegen und sowohl untereinander Einzelgespräche führen als auch von einer
beliebigen Sprechstelle aus, z. B. einer Kommandostelle, wie auf Schiffen, in Betrieben,
Bergwerken usw., in Gruppen oder auch alle zusammen zur Entgegennahme von Befehlen
oder sonstigen Nachrichten zusammengeschaltet werden können.
-
In allen solchen Fällen tritt abhängig von der Anzahl der zusammengeschalteten
Sprechstellen eine sehr unterschiedliche Dämpfung und damit auch eine stark wechselnde
Verständigung auf, die außerdem durch die z. B. in Maschinenräumen- herrschenden
starken Geräusche noch ganz bedeutend beeinflußt wird.
-
Zweck der Erfindung ist es, eine Anordnung zu schaffen, welche es
ermöglicht, in allen den erwähnten Fällen, d. h. bei jeder Art von Verbindungen,
eine hinreichende Verständigungsagüte der Verbindung herbeizuführen.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß dem Verstärker Schaltmittel
zugeordnet sind, welche durch eine die Art der jeweiligen Verbindung kennzeichnende,
die Verbindung einleitende Schaltmaßnahme der anrufenden Stelle die Einstellung
des Verstärkungsgrades durch Einschalten einer größeren oder kleineren Windungs-zah.l
der an dem Gitter der Verstärkerröhre liegenden Wicklung des Kopplungsübertragers
herbeiführen.
-
Die Erfindung st nachstiebend an- Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels beschrieben. Dargestellt und beschrieben sind nur die zur Erläuterung
des Erfindungsgedankens erforderlichen Einrichtungen..
-
Das Ausführun gshei:spiel stellt eine normale Teilnehmerstation mit
Verstärker dar, die erfindungsgemäß in einer Fernsprechanlage Anwendung findet,
irr der eine größere Anzahl von Sprechstellen an eine oder auch mehrere für alle
Sprechstellen gemeinsame Leitungen angeschlossen sind. Die einzelnen Sprechstellen
können untereinander Einzelgespräche führen, sie können aber auch von einer beliebigen
Sprechstelle aus, z. B. einer Kornmandostelle
auf Schiffen, in
Betrieben, Bergwerken usw., in Gruppen mit unterschiedlicher Teilnehmeranzahl und
auch alle zusammen (Generalruf) zur Entgegennahme von Befehlen oder sonstigen Nachrichten
zusammengeschaltet «-erden. .
-
Abhängig von der Zahl der in den ankre=-führten: Fällen zusammengeschalteten
Sprechstellen, oder mit anderen Worten: »in Abhängigkeit von der Art der jeweiligen
Verbindung« sind die auftretenden Dämpfungswerte sehr verschieden, woraus eine stark
wechselnde Verständigungsgüte resultiert, die noch durch die in einzelnen Räumen
(Maschinenräumen u. dgl.) auftretenden starken Geräusche wesentlich beeinflußt wird.
Mit Rücksicht hierauf ist die Einrichtung so getroffen, daß Einzelgespräche z. B.
zwischen zwei Sprechstellen uriverstärkt geführt werden, während bei Gruppengesprächen
und bei einem sogenannten Generalruf, das ist wenn die angeschlossenen Sprechstellen
alle zur Entgegennahme eines Befehls oder einer sonstigen Nachricht von allgemeinem
Interesse zusammengeschaltet werden, der Verstärker auf die für das jeweilige Gespräch
erforderliche Verstärkung eingestellt wirrt. Die Anordnung ist nach dem Ausführungsbeispiel
so getroffen, daß die Sprechstellen normalerweise auf unv erstärkt zu führende Einzelgespräche
geschaltet sind. Wird ein Gruppengespräch oder ein Generalruf eingeleitet, so erfolgt
gleichzeitig mit der Einstellung der für das eingeleitete Gespräch erforderlichen
Verstärkung die Umschaltung auf den verstärkt zu führenden Betrieb und die Einschaltung
des Verstärkers an sich.
-
Nach einem Merkmal der Erfindung kann man auch die der Regulierung
der Verstärkung dienenden Einrichtungen, in dem gewählten Ausführungsbeispiel die
Relais M, N, X, direkt in den Heizkreis legen. Diese Anordnung gewährt den Vorteil,
daß bei Versagen des Verstärkers z. B. zufolge Fadenbruchs o. dgl. das eingeleitete
Gespräch noch uriverstärkt geführt werden kann:: Im Ausführungsbeispiel ist an
jeder Sprechstelle ein Verstärker vorgesehen, doch ist die Erfindung hierauf
nicht beschränkt. Der Erfindungsgedanke findet ebenso Anwendung, wenn man, einem
Verstärker gemeinschaftlich für alle Sprechstellen oder z. B. für jede Gruppe oder
bestimmte Gruppen j e einen gemeinschaftlichen Verstärker vorsehen würde.
-
Die Zeichnung zeigt eine der zur Verwendung gelangenden Teilnehmerstationen
mit Verstärker für verstärkten Empfang. Die abgehenden Mikrophonströme werden nicht
verstärkt. Die Stationen sind über die Klemmen a, b an die Adern der gemeinsamen
Leitung angeschlossen, und zwar über den Kopplungsübertrager Ueb. Beim Sprechen
werden die Mikrophonströme uriverstärkt über die Wicklung II auf die Wicklung I
und dadurch auf die Leitung übertragen. Bei Einzelgespräeben «erden die ankommenden
Sprechströme über die Wicklung I auf die Wicklung 111,
.# und zwar den Teil
a und von da auf die Ferniiörer F, uriverstärkt übertragen, die mit dei Wicklung
über die Kontakte 3" und 4. verbunden sind.
-
Soll nun ein Gruppengespräch geführt werden, so wird durch eine Schaltmaßnahme
der das Gruppengespräch einleitenden Stelle auf hier nicht weiter interessierende
Weise das dieses Gespräch kennzeichnende Relais M zum Ansprechen gebracht. Relais
M betätigt seine Kontakte. Am Kontakt 2" wird die für dieses Gespräch erforderliche
Verstärkung durch Zuschalten eines weiteren Wicklungsteils b der L'bertragerwicklung
III eingestellt. Am Kontakt 4. wird die Umschaltung auf verstärkten Empfang bewirkt;
d. h. die Fernhörer F werden über den Cbertrager Uebl mit dem Anodenkreis der Verstärkerröhre
V gekoppelt. Gleichzeitig erfolgt über den Kontakt 6m die Schließung des Heizstromkreises;
die Röhre wird gezündet.
-
Für Gespräche weiterer Gruppen mit anderer Teilnehmerzahl werden weitere
Anzapfungen an der Wicklung III des Übertragers Ueb vorgesehen, durch deren Einschaltung
jedesmal die für das betreffende Gruppengespräch erforderliche Verstärkung eingestellt
wird. Für jede dieser Gruppen ist ein weiteres besonderes Kennzeichnungsrelais,
wie z. B. X, vorgesehen, deren Kontakte nicht abgebildet sind.
-
Wird ein sogenannter Generalanruf eingeleitet, so kommt durch die
Schaltmaßnahme der einberufenden Stelle auf die gleiche wie vorstehende beim Gruppengespräch
geschilderte Art das für den Generalruf bestimmte Kennzeichnungsrelais N zum Ansprechen
und schaltet an seinem Kontakt i" z. B. die gesamte Wicklung III durch Zuschalten
des Teils c ein, wodurch die für dieses Gespräch erforderliche Verstärkung bestimmt
wird. Gleichzeitig erfolgt durch Schließen des Kontaktes 3n die Umschaltung auf
verstärkten Empfang und am Kontakt 5, die Schließung i des Heizstromkreises.
Je mehr Windungen der übertragerwicklung III eingeschaltet bzw. an das Gitter der
Verstärkerröhre V gelegt werden, desto größer ist die dem Gitter zugeführte Steuerspannung
und damit auch die erzielte Verstärkung.
-
Bei dem in. der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel würde
nun bei Versagen der Röhre z. B. durch Fadenbruch bei Einleitung eines Gruppengespräches
bzw. Generalanrufes, da durch das ansprechende Kennzeichnungsrelais auch die Umschaltung
von
uriverstärktem auf verstärkten Empfang erfolgt, die Möglichkeit genommen sein, das
Gespräch bis. zur Behebung der Störung überhaupt zu führen. Um diese, wenn auch
selten vorkommende Möglichkeit auszuschließen, kann man die Einrichtung so treffen,
daß die Relais N, M, X direkt in den Heizkreis gelegt werden, ihr Ansprechen
also von der Einschaltung bzw. Funktion der Röhre abhängig gemacht ist. Die Umschaltung
von uriverstärktem auf verstärkten Empfang kann also nur dann erfolgen, wenn die
Röhre in Funktion tritt. Diese Anordnung läßt sich: mit Hilfe z. B. eines bzw. mehrerer
Hilfsrelais ohne weiteres durchführen.
-
Nach Schluß eines Gruppengespräches bzw. Generalrufes werden die Einrichtungen
an der Station z. B. durch Umlegen der die Einschalturig herbeiführenden. Taste
durch den dabei erfolgenden Abfall der Kennzeichnungsrelais N, M, X wieder
in die Ruhelage zurückgeführt.
-
Die erfindungsgemäße Anordnung läßt sich ohne Schwierigkeiten auch
anwenden, wenn man an Stelle der Statipnsverstärker gemeinschaftliche Verstärker,
z. B. einen Verstärker für alle Sprechstellen oder je einen Verstärker für jede
Gruppe oder bestimmte Gruppen von Sprechstellen, vorsieht, z. B. unter Anwendung
einer dreiadrigen Leitung.
-
Die erfindungsgemäße Anordnung weist ferner noch den Vorteil auf,
daß es durch entsprechende Anpassung der einzelnen. Kopplungsglieder an die Charakteristik
der Röhre, Wahl der passenden Gitterspannung usw. mög lieh gemacht ;ist, die benutzten
Verstärkerröhren aus der in solchen Anlagen üblichen Zentralbatterie mit verhältnismäßig
geringer Spannung, z. B.. 2,4 Volt, zu betreiben.