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Lagerung schwenkbarer Sitze von Flugzeugen Die schwenkbare Lagerung
des Sitzes in Flugzeugen ist bekannt. Sie dient dem Zweck, dem Flugzeuginsassen
die Möglichkeit zu geben, bei der Bedienung von Waffen und Geräten den Sitz in jede
gewünschte Lage zum Flugzeug zu bringen, um den Wirkungsbereich der Waffen und Geräte
zu erhöhen oder ihre Bedienung zu vereinfachen.
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Es ist bekannt, den Sitz an einem Auslegerarm einer Lagersäule zu
befestigen, die in der Mitte des Rumpfbodens angeordnet ist, sodaß eine Verstellung
des Sitzes auf einer Kreisbahn um die Lagersäule gegeben ist. Dabei ist an einem
dem Sitz gegenüberliegenden Ausleger die Waffe angeordnet. Bei einer anderen bekannten
Ausführung ist der Sitz um einen in der Nähe seiner Vorderkante vorgesehenen Spurzapfen
drehbar. Ebenfalls ist es bekannt, die ideelle Dmehachse seines Sitzes in der Nähe
der Flugzeugwände außerhalb des Schwenkgrundrisses des Sitzes anzuordnen. Ferner
ist es bekannt, den Sitz an einer außerhalb seines Schwenkgrundrisses befindlichen
und über seine Tieflage hinaus sich nach oben erstreckenden Lagersäule mittels beiderseits
an dieser übereinander angeordneter Parallelogrammlenker höheneinstellbar zu lagern,
wobei der Sitz um .einen mit den freien Enden der Parallelogrammlenker verbundenen,
exzentrisch zur Sitzfläche angeordneten Zapfen schwenkbar ist. Dabei ist jedoch
die Lagersäule in ihrem unteren Teil derart seitlich abgebogen, daß ihr unteres
Ende etwa waagerecht verlaufend unter den Sitz reicht, wo es auf einer dicht über
dem Boden des die ganze Einrichtung umgebenden Raumes angeordneten Drehscheibe gelagert
ist.
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Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine Lagerung schwenkbarer
Sitze von Flugzeugen, wobei der Sitz an ,einer außerhalb seines Schwenkgrundrisses
befindlichen und über seine Tieflage hinaus sich nach oben erstreckenden
Lagersäule
mittels einer beweglichen Auslegerhalterung höheneinstellbar gelagert und um einen
mit dem freien Ende der Auslegerhalterung verbundenen, ewentrisch zur Sitzfläche
angeordneten Zapfen sch#,#@#er@-bar ist, und die Erfindung besteht nun wesentlichen
darin, daß die Lagersäule übe@f ihre ganze Länge geradlinig gestaltet und in der
Nähe der Wände des sie umgebende Raumes fest angeordnet ist, und daß die bewegliche
Auslegerhalterung durch einen einzigen, ungefähr waagerecht verlaufenden, mit einem
auf der Lagersäule in deren Längsrichtung verschiebbaren Führungsglied fest verbundenen
Auslegerarm gebildet ist.
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Die erfindungsgemäße Lagerung des Sitzes ergibt gegenüber der in ihrem
Aufbau gleichartigen bekannten Einrichtung die Vorteile einer baulichen Vereinfachung
durch Fortfall von Lenkern und Gelenkverbindungen sowie eines geringeren Platzbedarfes
bei der Höheneinstellung des Sitzes, ferner den Vorteil, daß der Raum zwischen Sitz
und Boden für Öffnungen, für Lagerung besonderer Geräte, für Versteifungsstäbe des
Bogens, Leitungen u. dgl. frei ist. So kann z. B. unter dem Sitz eine Sicht- und
Einstiegöffnung genügenden Ausmaßes angeordnet «-erden. Da sich der Bewegungs@ereich
des Sitzes bei einer allseitigen Einstellung auf einen Kreisabschnitt, bezogen auf
die Lagersäule als Mittelpunkt, beschränkt, so ist der Raumbedarf für die Sitzverstellung
erheblich geringer als bei den bekannten Einrichtungen. Dieser Vorteil hat insbesondere
für Militärflugzeuge mit auf das äußerste beschränktem Rumpfquerschnitt erhebliche
Bedeutung.
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Um den großen Verstellbereich ausnutzen und die Bewegungen des Sitzes
schnell ausführen, dabei aber die gleiche Entfernung der Verstellbetätigungs!einrichtung
vom Sitz behalten zu können, verbindet man zweckmäßig den Auslegerarm mittelbar
oder unmittelbar mit dem Zylinder oder Kolben einer durch ein Druckmittel betriebenen
Hebe; inrichtung, deren Betätigungseinrichtung mit dem Auslegerarm beweglich ist.
Der Auslegerarm kann an einer auf der Säule gleitenden Glocke befestigt sein, die
die Verstellbetätigungseinrichtung trägt und durch die die Leitungen über den Kolben
in den innerhalb der Säule liegenden Druckmittelzylinder geführt sind.
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Wenn der Raum besonders beengt ist, ein Verschwenken des Sitzes aber
um 36o° notwendig ist, kann bei einer allein drehbeweglichen Lagerung des Sitzes
auf dem Auslegerarm die Säule hinderlich sein. Damit sie auch in diesem Falle außerhalb
des Schwenkbereiches liegt, wird der Sitz in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
derart auf dem Auslegerarm gelagert, daß er nicht nur drehbeweglich, sondern auch
in Richtung des Armes auf Gleitführungen verschiebbar ist. Beim Vorbeischwenken
des Sitzes vor der Säule wird der Sitz vorübergehend in seine vorderste . tage gezogen.
Zweckmäßigerweise erhält der ;;Siy eine Feststellung gegen Schwenkungen in seiner
Arbeitslage, also der rückwärtigsten Lage.
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Die Abbildungen erläutern die Erfindung. Abb. i zeigt die Sitzlagerung
im Grundriß, Abb. 2 die Sitzlagerung mit Säule und Arm in Seitenansicht, zum Teil
im Schnitt, Abb.3 die Gleitführung des Sitzes im Längsschnitt, und Abb.4 und 5 zeigen
Einzelheiten der Gleitführung des Sitzes, wobei die Abb. 5 ein Schnitt nach A-B
der Abb.4 ist.
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In Abb. i ist i der Raum, in dem sich der Sitz 2 befindet. 3, 4, 5,
6 und 7 sind Geräte, die vom Sitz 2 aus bedient werden müssen. Der Zapfen 8 ist
am Auslegerarm 9 befestigt und dieser an der Säule io. Der Raum unter dem Sitz wird
zum Teil von einer Einstiegklappe i i beansprucht, so daß eine Sitzlagerung innerhalb
des Schwenkbereiches erheb-, liche Schwierigkeiten ergeben würde. Der Schwenkkreis
des Sitzes mit drehfestem Zapfen 8 wäre der Kreis 12. Es zeigt sich aus Abb. i,
daß der Raum im vorliegenden Falle für eine derartige Sitzbewegung nicht, ausreichen
würde. Der Sitz würde an den Geräten 3, 4 und 6 sowie an der Säule i o nicht vorbeischlagen
können. Andererseits ist aber eine möglichst zurückliegende Lage des Sitzes zur
einwandfreien Bedienung der Geräte erwünscht. Die Erfindung sieht zur Erfüllung
dieser Forderungen eine Verschiebbarkeit des Sitzes auf dem Drehzapfen in einem
Gleitschlitz 13 vor. Die Lagen 14, 15, 16 und 1 7 sind vorgeschobene Lagen des Sitzes
2. In den vorgeschobenen Lagen ist der Schwenkbereich durch dien Kreis 18 gekennzeichnet,
der zeigt, daß der Sitz an allen Geräten und der Säule io vorbeischlägt.
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In Abb. 2 ist die Säule i o mit der Hebeeinrichtung im Querschnitt
dargestellt. Iaer Arm 9 ist mit einer Glocke i 9 verbunden, die auf dem Gleitkörper
2o der Säule gleitet. Durch die Decke der Glocke ist die Kolbenstange 21 des I),ruckmittelzylinders
22 hindurchgeführt. Die Kolbenstange 21 ist gleichzeitig Leitung für das Druckmittel,
das von dem Ventil 23 als Betätigungseinrichtung auch in das biegsame Rohr 24 geleitet
werden kann. Durch die Kolbenstange 21 tritt das Druckmittel aus der öffnung25 auf
die eine Seite' des Kolbens 26, während durch das Rohr 2,¢ die andere Seite des
Kolbens 26 beäufschlagt werden kann. Die Leitungen 27 und 28 führen zur Druckmittelpumpe,
wobei 27 die Saug-und 28 die Druckleitung ist. Die Saugleitung
27
führt in die Mitte des Ventils 23. In der gezeichneten Ventilstellung strömt das
Druckmittel von der Druckleitung 28 durch. das Ventil in das Röhr 2q. und von dort
zum Kolben 26 der Hebeeinrichtung. Dieser bewegt sich aufwärts und nimmt die an
der Kolbenstange 2 i befestigte Glocke 19 und den Arm 9 mit dem Sitz 2 mit.
Das Druckmittel auf der anderen Seite des Kolbens fließt durch die Öffnung 25, die
Kolbenstange 2 i und die Mitte des Ventils 23 in die Saugleitung 27 und von dort
zur Pumpe. Das Ventil 23 macht dieselbe Bewegung wie der Sitz 2; es ist also immer
leicht zu bedienen, da seine Lage zum Sitz dieselbe bleibt.
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In den Abb.3 bis 5 ist die Lagerung des Drehzapfens 8 in dem Gleitschlitz
13 dargestellt. Der Zapfen 8 besitzt Flansche 29 und 3o, zwischen denen die Gleitführungen
3 i und 32 des Sitzes liegen, die mit den Schrauben 33 am Fundament 34 des Sitzes
2 befestigt sind. Der Zäpfen 8 lä.ßt sich in dem Gleitschlitz 13
'hin und
her bewegen. In seiner rückwärtigsten Stellung greift :eine Leiste 35 des Sitzes
in einen Schlitz.36 des Zapfenflansches 3 0 ein, so daß sich in dieser Stellung
der Sitz 2 nicht schwenken läßt. Diese Stellung ist die Arbeitslage des Sitzes.
Jede Schwenkmöglichkeit würde dabei zu einer Störung der Gerätebetätigung führen.