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Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit durch ein hydraulisches
Druckmittel kippbarem Aufbau Bei Kraftfahrzeugen mit hydraulisch kippbarem Aufbau,
der wahlweise nach hinten oder nach der einen oder anderen Seite gekippt werden
kann, wird die Kipprichtung meistens in der Weise bestimmt, daß jeweils zwei von
vier auf beiden Seiten des Aufbaus vorn und hinten liegenden Verriegelungen mit
dem Unterbau gelöst werden. Während man früher von Hand einsteckbare Riegel benutzte,
die durch eine Kette od. dgl. am Unterbau des Fahrzeuges gesichert waren, hat man
in neuerer Zeit bereits von einer zentralen Stelle aus steuerbare Riegel vorgesehen,
die durch ein in drei Stellungen einstellbares Steuerorgan betätigt werden können.
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Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art besteht die Gefahr, daß
der Antrieb der hydraulischen Kippvorrichtung eingeschaltet wird, wenn sich das
Steuerorgan für die Verriegelungen nicht in einer Steuerstellung, sondern in einer
Zwischenstellung befindet. Wenn dann der hydraulische Kippantrieb eingeschaltet
wird, der mit Drücken bis zu 25o atü arbeitet, so ist eine Zerstörung .des Aufbaus
und eventuell auch des Unterbaus unvermeidlich. Ehe die auftretenden Verbiegungen
bemerkt werden, haben diese schon ein so großes Ausmaß eingenommen, daß sie nur
durch Überholung des ganzen Fahrzeuges wieder beseitigt werden können. Da die Demontage
und der Zusammenbau der Überholten Teile erhebliche Zeit erfordern, fällt das Kipperfahrzeug
für längere Zeit aus.
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Die Erfindung befaßt sich mit der Aufgabe, diesen Nachteil der bekannten
Steuervorrichtungen zu beseitigen. Sie bezieht sich daher auf ein Fahrzeug, insbesondere
Kraftfahrzeug, mit durch ein hydraulisches Druckmittel kippbarem Aufbau,
dessen
Kipprichtung nach hinten oder nach den Seiten durch ein in drei Stellungen einstellbares
Steuerorgan bestimmt wird, das in jeder Stellung den Aufbau an für die betreffende
Kipprichtung in Betracht kommenden Punkten gegenüber dem Unterbau verriegelt. Gemäß
der Erfindung wird das Arbeiten der hydraulischen Kippvorrichtung bei nicht richtig
eingestelltem Steuerorgan dadurch verhindert, daß das Steuerorgan bei seiner Verstellung
aus einer Steuerlage in eine andere ein die Druckmittelpumpe auf Leerlauf schaltendes
Ventil öffnet.
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Die Betätigung des Leerlaufventils kann auf verschiedene Weise durchgeführt
werden. Es kann beispielsweise mit dem Steuerorgan ein Kurvenkörper zum Öffnen des
Leerlaufventils gekuppelt werden. Ferner ist es möglich, einen in einer Ebene schwenkbaren,
in drei Stellungen einrastbaren Handhebel, der zwecks Ausrastung auch senkrecht
zu seiner Schwenkebene verstellbar ist, bei dieser Verstellung ein Ventil öffnen
zu lassen, das zugleich als Leerlauf- und Ablaßventil wirkt. Auf diese Weise wird
dann erreicht, daß der eventuell in gekippter Lage stehende Aufbau zwangläufig erst
abgelassen wird, ehe der Handhebel in eine andere Steuerstellung gebracht wird.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigt Fig. i ein Schaltbild einer hydraulischen Hubanlage eines Fahrzeuges, das
mit einer entsprechend der Erfindung ausgeführten Steuerung versehen ist, Fig. 2
eine Ansicht des zum Steuern der Anlage dienenden Handhebels, Fig. 3 eine andere
Ausführung des durch den Handhebel gesteuerten Ventils.
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Bei der in Fig. i und 2 dargestellten hydraulischen Steuerung ist
ein Ölbehälter i vorgesehen, aus dem eine Pumpe 2, die durch einen Motor 3 angetrieben
wird, das Drucköl in eine Leitung pumpt, die über einen Steuerapparat 4 zu einem
Hubzylinder 5 führt. Die Steuereinrichtung umfaßt außer einem Rückschlagventil,
das ein Zurückfließen des Druckmittels aus dem Hubzylinder 5 verhindert, ein mittels
eines Handrades 6 einstellbares Rücklaufventil für das Ablassen der Kippvorrichtung.
Außerdem kann die Steuervorrichtung mit einem Leerlaufventil versehen sein, das
bei Erreichung eines einstellbaren Höchstdruckes die Druckleitung mit der Rückleitung
verbindet und so die Pumpe 2 auf Leerlauf schaltet.
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.An die Druckleistung und an die Rückleitung ist ferner ein federbelastetes
Kugelventil 7 angeschlossen, .das mittels eines .Stößels 8 geöffnet werden kann
und dann die Pumpe 3 auf Leerlauf schaltet und so die Förderung von Druckmitteln
in den Hubzylinder 5 unterbindet. Der Stößel 8 arbeitet mit einem Kurvenkörper g
zusammen, der an einem Handhebel Io befestigt ist und zwei pockenartige Erhöhungen
aufweist. Diese Erhöhungen sind so angeordnet, daß der Stößel 8 von ihnen betätigt
und so das Ventil 7 auf Leerlauf ;-schaltet wird, wenn sich der Hebel Io in einer
Zwischenstellung zwischen zwei Steuerstellungen befindet.
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Der Handhebel Io ist das zentrale Steuerorgan für .die Verriegelungen
der vier Punkte, an denen der kippbare Aufbau des Fahrzeuges auf dem Unterbau ruht.
Durch seine Einstellung in drei verschiedene Lagen, beispielsweise eine mittlere
oder eine von zwei Seitenlagen, kann in bekannter Weise bestimmt werden, ob der
Fahrzeugaufbau nach hinten oder nach der einen oder nach der anderen Seite gekippt
werden soll.
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Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen hydraulischen Steuerung
ist wohl ohne besondere Erläuterung verständlich. Hervorgehoben sei lediglich, daß
ein Fördern von Druckmitteln in den Hubzylinder 5 erst möglich ist, wenn der Handhebel
Io in eine Steuerstellung bewegt worden ist, sich also nicht mehr in .einer Zwischenstellung
befindet, da erst dann das Leerlaufventil 7 geschlossen ist. Es ist also sichergestellt,
daß der Hubzylinder 5 erst dann beaufschlagt werden kann, wenn sich die durch den
Handhebel Io gesteuerten Riegel in der für die gewollte Kippbewegung erforderlichen
Stellung befinden. In Fig. 3 ist eine gegenüber Fig. i etwas geänderte Leitungsführung
für die hydraulische Anlag- dargestellt. Die mit der Pumpe :2 verbundenen Leitungen,
Druckleitung und Rücklaufleitung, sind über einen Steuerapparat II zu einem federbelasteten
Kugelventil 1:2 geführt, von dem aus die Druckleitung zu dem Hubzylinder 5 weitergeführt
isst. Der Steuerapparat i i enthält in diesem Falle nur ein Rückschlagventil in
der Druckleitung und ein bei Überschreiten eines Höchstdruckes ansprechendes Leerlaufventil,
jedoch kein Ablaßventil für den Hubzylinder 5. In diesem Falle bildet das Kugelventil
12 das Ablaßventil und wirkt zugleich auch als Leerlaufventil für die Pumpe 2. Das
Kugelventil 12 kann durch einen Stößel 13 geöffnet werden. An dem freien Ende des
Stößels 13 ist mittels eines Bolzens 14 eine Schiene 15 schwenkbar gelagert. Die
Schiene 15 weist an beiden Enden Langlöcher 16 auf, durch die Ansatzschrauben 17
greifen, die in ortsfeste Teile 18 eingeschraubt sind.
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Die Anordnung der Langlöcher 16 sowie der Ansatzschrauben 17 ist so
getroffen, @daß jeweils die eine Ansatzschraube 17 als Schwenklager wirkt, wenn
die Schiene 15 an ihrem anderen Ende herabgedrückt wird. Die Schiene i5 ist vor
dem Handhebel io angeordnet, der auch noch senkrecht zu seiner Schwenkebene verstellbar
ist. Der Handhebel io kann in drei Rasten eines ortsfesten Rastkörpers ig eingreifen.
Die Form .des Rastenkörpers und die drei Raststellungen des Handhebels io sind aus
Fig.3 ersichtlich.
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Soll der Handhebel io aus einer Steuerstellung in eine andere verstellt
werden, so wird er zunächst senkrecht zu ,der beabsichtigten Schwenkbewegung ausgerastet.
Dabei drückt er auf die Schiene 15 und bewirkt so mittels des Stäßels 13 ein öffnen
des Ventils 12, so daß der Hubzylinder 5 auf Ablassen geschaltet wird. Erst nach
erfolgtem
Ablassen wird der Handhebel Io durch Schwenken in die
gewünschte andere Raststellung gebracht. Während der Schwenkbewegung bleibt das
Ventil 12 geöffnet und schließt sich erst wieder, wenn der Handhebel Io einrastet
und dabei die Schiene 15 freigibt, so daß sich der Stößel 13 unter Wirkung der ihn
zurückstellenden Feder in seine in Fig. 3 dargestellte Normallage bewegen kann.