DE2210754B2

DE2210754B2 - Hydraulische Kippvorrichtung für kippbare Fahrerhäuser von Lastkraftwagen

Info

Publication number: DE2210754B2
Application number: DE19722210754
Authority: DE
Inventors: Heinz Aldinger; Guenter Obermeyer; Lothar Sauer
Original assignee: Emil Weber Fabrik fuer Oelhydraulik GmbH and Co KG
Current assignee: Emil Weber Fabrik fuer Oelhydraulik GmbH and Co KG
Priority date: 1972-03-06
Filing date: 1972-03-06
Publication date: 1974-04-18
Also published as: NL7301961A; DE2210754A1; FR2219658A5; IT970665B; GB1368936A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein<i hydraulische Kippvorrichtung für kippbare Fahrerhäuser von Lastkraftwagen, mit einem doppelt wirkenden Hydraulikzylinder, dessen Boden an einem Fahrzeugteil und dessen Kolbenstange am anderen Fahrzeugteil angelenkt und zwischen dem und der zugehörigen Pumpe ein der Lasthaltung dienendes Rückschlagventil vorgesehen ist.

Hydraulikzylinder dieser Art sollen in der Lage sein, ein Fahrerhaus anzuheben und vor Erreichen einer Totpunktlage in jeder angehobenen Stellung zu halten. Weiterhin soll vermieden werden, daß sich im Hydraulikzylinder dann ein Druck aufbauen kann, wenn das Fahrerhaus in seine der Fahrstellung entsprechende Lage zurückgeschwenkt worden ist. Um dies zu erreichen, wurde empfohlen (deutsche Offenlegungsschrift 2 030 450), zwischen den beiden Seiten des Kolbens eine z. B. aus einer Nut bestehende Verbindung vorzusehen, die tätig wird, wenn sich der Kolben der Lage nähert, die dem in Fahrstellung niedergeklappten Fahrerhaus entspricht. Bei dieser Lösung wird die Verbindung erst dann wieder unterbrochen, wenn der Kolben im Sinne Kippen des Fahrerhauses einen bestimmten Weg zurückgelegt hat, der von der Lange der Verbindung abhängt. Befindet sich das Fahrerhaus in der Fahrstellung und soll das Fahrerhaus nun gekippt werden, dann muß der Kolben zunächst so weit bewegt werden, daß die Verbindung zwischen den beiden Kolbenseiten unterbrochen wird. Während dieser Zeit fließt von der Druckseite zur anderen Seite ständig Öl über, so daß die die Pumpe betätigende Person zunächst verhältnismäßig schnell pumpen muß, um ein wirksames Verschieben des Kolbens zu erreichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die hydraulische Kippvorrichtung für kippbare Fahrerhäuser der eingangs beschriebenen Art unter Beibehaltung der angegebenen Bedingungen so weiterzubilden! daß sofort bei Beginn des Pumpvorganges die volle Pumpleistung zur Wirkung auf den Kolben gebracht werden kann. -OJJU

Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelöst daß der Boden des Hydraulikzylinders eine Axi'albohrung aufweist, in die ein an der zugewandten Stirnseite des Kolbens angeordneter Fortsrtz einschiebbar ist, der zum Steuern eines den Rucklauf der Hydraulikflüssigkeit aus dem zwischen Boden und Kolben liegenden Zylinderraum sperrenden Rückschlagventils vorgesehen ist.

Durch die Anordnung des Fortsatzes am Kolben, der von einer bestimmten Lage des Kolbens ab einen Rückfluß des Öles durch öffnung des Ventils ermöglicht und dieses Ventil auch offen hält, bis das Fahrerhaus wieder einmal gekippt werden soll, wird die Aufgabe voll gelöst, denn bei Beginn des Hubvorganges wirkt sich der aufgebaute Öldruck sofort voll auf den Kolben aus.

Um nun darüber hinaus noch eine einfachere Losung zu erhalten, wird vorgeschlagen, daß der Fortsatz des Kolbens das der Lasthaltung dienende Rückschlagventil steuert. Hierdurch wird ein Ventil gespart und dadurch eine Störquelle ausgeschaltet.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig 1 das Schaltschema einer hydraulischen Kippvorrichtung für Fahrerhäuser von Lastkraflwa-

2Cn Fig. 2 das Schaltschema einer vereinfachten \u>führung'der hydraulischen Kippvorrichtung.

Der Hydraulikzylinder 1 weist einen beidseitig be-

aufschlagbaren Kolben 2 auf, dessen Kolbenstange 3 bei 4 an ein kippbares, nicht dargestelltes Fahrerhaus angelenkt ist. Der Hydraulikzylinder ist an seinem anderen Ende schwenkbar am Fahrzeug gelagert. Der auf der einen Seite des Kolbens 2 liegende ZylinderraumS ist über eine Leitung 6, ein lasthaltendcs. den Rücklauf der Hydraulikflüssigkeit aus dem zwischen Boden und Kolben 2 liegenden Zylinderraum 5 sperrendes Rückschlagventil 7, ein Absperrventil 8 und einen Steuerschieber 9 an die mit einem Druckventil 10 versehene Pumpe 11 angeschlossen, die eine Hydraulikflüssigkeit, wie Öl od. dgl., aus einem Tank 12 ansaugen kann. Der Pumpe 11 ist darüberhinaus ein Druckbegrenzungsventil 13 zugeordnet. Der andere Innenraum 14 des Hydraulikzylinders 1 steht über eine Leitung 15 mit dem Steuerschieber 9 in Verbindung, bei entsprechender Stellung desselben kann Öl über die Leitung 15 in den Tank 12 geleitet werden. Die Leitung 15 steht mit dem lasthaltendcn Rückschlagventil 7 derart in Verbindung, daß bei

5'i Vorhandensein eines Drucks in der Leitung 15 dieses lasthaltende Rückschlagventil 7 entriegelt wird, es öffnet, so daß die Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinderraum 5 über die Leitung 6 und das Rückschlagventil 7 sowie den Steuerschieber 9 in den Tank 12 zurückfließen kann.

Das dem Fahrerhaus bzw. der Kolbenstange 3 abgewandte Ende des Hydraulikzylinders 1 weist eine Axialbohrung 16 auf und an der der Kolbenstange 3 abgewandten Seite des Kolbens 2 ist ein in die Axial-

6:5 bohrung 16 einschiebbarer, am Kolben 2 festgelegter, während des Einschiebens das mechanische Entriegeln eines den Rücklauf des Öles aus dem Zylinderraum 5 sperrenden Rückschlagventils 17 steuernder

Fortsatz 18 vorgesehen. Dringt beim Absenken des Fahrerhauses der Fortsatz 18 in die Axialbohmng 16 ein, dann kommt er mit einem kraftübertragenden Organ 19 in Berührung, verschiebt dieses, wodurch das Rückschlagventil 17 entriegelt wird. Das im Zy- S Iinderraum5 zu verdrängende öl geht über einen Teil der Leitung 6, eine Leitung 20 und das Rückschlagventil 17, den Steuerschieber 9 in den Tank 12.

Soll das Fahrerhaus gekippt werden, dann wird der Steuerschieber 9 aus seiner dargestellten Lage nach links verschoben, so daß nach Betätigen der Pumpe 11, beispielsweise mittels eines Handhebels, das Druckventil 10 geöffnet und Öl über die Leitung 6 in den Zylinderraum 5 des Hydraulikzylinders 1 eintritt. Das dadurch aus dem Innenraum 14 verdrängte öl tritt über eine Blende 21 in die Leitung 15 ein und fließt dann zum Tank 12. Durch die Anordnung der Blende 21 wird die Geschwindigkeit des Kolbens 2 beeinflußt, wenn er das Fahrerhaus über die Totpunktlage gekippt hat und das Fahrerhaus dann versucht, den Kolben 2 in Richtung des Pfeiles 25 von sich aus zu be.vegen. Soll das Fahrerhaus aus seiner gekippten oder irgendeiner Zwischenstellung wieder zurückgeschwenkt werden, so ist der Steuerschieber9 in die in Fig. 1 dargestellte Lage zurückzubewegen und die Pumpe 11 erneut zu betätigen. Die unter Druck stehende Hydraulikflüssigkeit tritt dann über die Leitung 15 in den Innenraum 14 ein und versucht, den Kolben 2 abwärts zu bewegen. Solange in der Leitung 15 Druck vorhinden ist, ist das lasthaltende Rückschlagventil 7 geöffnet, die im Zylinderraum 5 vorhandene Hydraulikflüssigkeit kann also über dieses Rückschlagventil 7 und den Steuerschieber 9 zum Tank 12 zurückgeführt werden. Wird der Pumpvorgang unterbrochen, dann schließt das lasthaltende Rückschlagventil 7 und das Fahrerhaus bleibt in der entsprechenden Stellung gesichert stehen. Kurz bevor das Fahrerhaus seine der Fahrstellung entsprechende Lage eingenommen hat, verschiebt der Fortsatz 18 des KoI-bens 2 das Organ 19, so daß das Rückschlagventil 17 geöffnet wird und offen bleibt, solange sich der Kolben 2 in der der Fahrstellung des Fahrerhauses entsprechenden Lage befindet. Zwischen dem Absperrventil 8 und dem Steuerschieber 9 ist eine Blende 22 vorgesehen, Diese Blende 22 beeinflußt die Geschwindigkeit der Senkbewegung des Kolbens 2.

Die in F i g. 2 dargestellte Kippvorrichtung ist wesentlich einfacher als die gemäß Fig. 1. Im Hydraulikzylinder 1' ist ein Kolben 2' angeordnet, der ebenfalls einen Fortsatz 18' aufweist. Auch hier ist die Kolbenstange 3' an ein Fahrerhaus angelenkt. Während bisher ein besonderes Rückschlagventil 17 vorgesehen war, entfällt dieses, da der Fortsatz 18' in diesem Fall das lasthaltende Rückschlagventil 7' steuert, und zwar, wie im Falle des Ausführungsbeispieles dargestellt, mittels des Organs 19'. Da der Durchmesser der Axialbohrung 16' etwas größer ist als der Durchmesser des Fortsatzes 18', mündet die Leitung 6' in die Axialbohmng 16', In diesem Fall fehlt ein Absperrventil 8, d. h. die Blende 22' ist zwischen dem lasthaltenden Rückschlagventil T und dem Steuerschieber 9' angeordnet. Auch in diesem Fall ist das Rückschlagventil T von der Leitung 1.5' aus hydraulisch entriegelbar, wenn das Fahrerhaus in seine Fahrstellung zurückgekijypt werden soll. Die im Ausführungsbeispiel gemäß F i g. X unmittelbar hinter dem Innenraum 14 in der Leitung 15 vorgesehene Blende 21 ist im Falle der Kippvorrichtung nach F i £ 2 als Blende 21' hinter der Abzweigung der Leitung 15' angeordnet, die zum lasthaltenden Rückschlagventil 7' führt und dieses Rückschlagventil T bei Vorherrschen von Druck in der Leitung 15' öffnet. Dies hat den Vorteil, daß die aus dem Innenraum 14' abzuführende Hydraulikflüssigkeit, wird das Fahrerhaus über die Totpunktlage hinaus gekippt, unter vollem Dmck steht und dadurch das Rückschlagventil 7' geöffnet bleibt, wodurch das Naehsaugen des Öles in den Zylinderraum 5' gewährleistet ist.

Will man im Falle des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 das gleiche erreichen, dann empfiehlt es sich, zwischen der Leitung 6 und der Leitung 20, wie strichpunktiert dargestellt, eine Leitung 23 mit einem Rückschlagventil 24 vorzusehen. An Stelle eines besonderen Organs 19', das dem Entriegeln des lasthaltenden Rückschlagventils 7' dient, kann auch der Fortsatz 18' unmittelbar zum Steuern des Rückschlagventils 7, also zum Abheben desselben von der Geschlossenstellung, venvendet wtrden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1, Hydraulische Kippvorrichtung für kippbare Fahrerhäuser von Lastkraftwagen, mit einem doppeltwirkenden Hydraulikzylinder, dessen Boden an einem Fahrzeugteil und dessen Kolbenstange am anderen Fahrzeugteil angelenkt und zwischen dem und der zugehörigen Pumpe ein der Lasthaltung dienendes Rückschlagventil vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Hydraulikzylinders (1 bzw. 1') eine Axialbohrung (16 bzw. 16') aufweist, in die ein an der zugewandten Stirnseite des Kolbens (2 bzw. 2') angeordneter Fortsatz (18 bzw. 18') einschiebbar ist, der zum Steuern eines den Rücklauf der Hydraulikflüssigkeit aus dem zwischen Boden und Kolben liegenden Zylinderraum sperrenden Rückschlagventils (17 bzw. T) vorgesehen ist.
2. Hydraulische Kippvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fortsatz (18') des Kolbens (2') das der Lasthaltung dienende Rückschlagventil (T) steuert.

25