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Wendewerk fur ein landwirtschaftliches Gerät
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Wendewerk für ein landwirtschaftliches
Gerät, insbesondere Drehpflug, mit einem am Pf lugkopf gelagerten, relativ zu diesem
um eine Wendeachse in zwei verschiedene Arbeitsstellungen verschwenkbaren, den Pflugkörper
tragenden Pflugrahmen und mit einer beidseitig beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Einheit,
deren Kolbenstange mit einem, eine volle Drehung bewirkenden Drehantriebsteil der
Wendeachse und deren am Pf lugkopf gelagerter Zylinder mit der Schlepperhydraulik
und mit einer PufferdruckS quelle in Form eines Behälters verbunden ist, wobei zwischen
dem Behälter einerseits und der Zuleitung zwischen Schlepperhydraulik-und Zylinder
andererseits eine schließbare Füllleitung angeordnet ist.
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Als Stand der Technik ist bereits eine Wendevorrichtung für Drehpflüge
bekant, welche so ausgebildet ist, daß der Anfangsdruck in der Pufferdruckquelle
ausreicht, den Pflug in Verbindung mit einem Anschlag in Arbeitsstellung zu halten.
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(DU-AS 1 06 450). Zur Erzielung dieses Effektes ist der obere Bereich
des Zylinders mit der Pufferdruckquelle verbunden, wohingegen der untere Bereich
über eine Zuleitung mit der Schlepperhydraulik in Verbindung steht. Die obere Kolbens
fläche wird hierbei von dem Medium aus der Pufferdruckquelle beaufschlagt, wohingegen
die untere Kolbenfläche, d.h. die Kolbenfläche, welche kleiner ist als die obere
Kolbenfläche infolge der Kolbenstange, mit der Schlepperhydraulik in Verbindung
steht. Hierbei ergibt sich der große Nachteil, daß zur Erzielung einer Drehbewegung
ein Differenzdruck auf beiden Seiten des Kolbens vorhanden sein muß infolge der
kleineren Kolbenfläche auf der Kolbenunterseite. Zur Erzielung dieses Differenzdruckes
muß jedoch mindestens ein Manometer vorgesehen sein, wodurch die Bedienbarkeit dieser
bekannten Wendevorrichtung erheblich erschwert wird. Herrschen demgegenüber auf
beiden Kolbenseiten die gleichen Drücke, so ist eine Drehung nicht möglich, da die
Kolbenoberseite eine größere Fläche aufweist und somit eine Drehung verhindert.
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Diese bekannte Anordnung arbeitet damit nur bei Vorliegen eines Differenzdruckes,
wodurch einerseits die bauliche Anordnung komplizierter wird und andererseits die
Bedienbarkeit erhebliche Sorgfalt erfordert, um in jedem Fall einen Differenzdruck
zurErzielung der Drehung zu gewährleisten. In der Praxis werden diese Wendevorrichtungen
außerdem an verschiedene Schleppertypen mit einer Schlepperhydraulik angebaut, welche
unterschiedliche Drücke aufweist, so daß hierdurch die Anwendbarkeit noch erschwert
wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, ein Wendewerk
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau so gestaltet
ist, daß in jedem Fall eine einwandfreie Drehung erzielt wird, ohne daß ein Differenzdruck
erforderlich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Pufferdruckquelle
auf der Seite mit dem Zylinder verbunden ist,
auf welcher die beaufschlagbare
Kolbenfläche kleiner als die gegenüberliegende Kolbenfläche ist. Hierdurch ergibt
sich der Vorteil, daß die Pufferdruckquelle vom Schlepper voll aufgeladen werden
kann, unabhängig vom Druck, wobei andererseits in jedem Fall eine einwandfreie Drehung
erzielt wird. Gegenüber dem bekannten Stand der Technik ergibt sich hierdurch eine
überraschende Wirkung. Der Kolben weist beidseitig seiner Kolbenflächen den gleichen
Druck auf und es wird in jedem Fall eine einwandfreie Drehung gewährleistet. Die
Wendevorrichtung ist damit unabhängig vom Druck und kannpomit an jeden Schlepper
angebaut werden, unabhängig davon, welche Drücke die daran vorhandene Schlepperhydraulik
aufweist. Hierdurch erhöht sich wesentlich der Anwendungsbereich. Obwohl die Schlepper
unterschiedlichen Betriebsdruck haben, kann durch die erfindungsgemäße Wendevorrichtung
der volle Betriebsdruck verwendet werden.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung führt die Zuleitung von der
Schlepperhydraulik zum Zylinder oberseitig des Kolbens in den Zylinder, wobei der
als Pufferdruck ausgebildete Behälter unterhalb der Verbindung zwischen Kolbenunterseite
und Kolbenstange über eine Leistung mit dem Zylinder verbunden ist.
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Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache bauliche Ausführung.
Es ist als Stand der Technik zwar bereits bekannt, im unten Bereich der Solben-Zylinder-Einheit
bei einer hydraulischen Drehvorrichtung für Drehpf lüge eine Pufferdruckquelle vorzusehen
(DT-OS 2 164 354). Diese bekannte Vorrichtung ist jedoch so ausgebildet, daß diese
Pufferdruckquelle nicht mit der Schlepperhydraulik in Verbindung steht. Damit legt
diese bekannte Drehvorrichtung die erfindungsgemäße Konstruktion nicht nahe.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausfuhrug sbeispiels näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt eine schematische Rückansicht
auf das Wendewerk für einen Drehpf lug.
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Nach der Zeichnung besteht das Wendewerk für den Drehpflug im wesentlichen
aus einem Pf lugkopf 1 mit einem am Pflugkopf gelagerten, relativ zu diesem um eine
Wendeachse 2 in zwei verschiedene Arbeitsstellungen verschwenkbaren, den Pflugkörper
tragenden Pflugrahmen. Am Pf lugkopf ist eine beidseitig beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Einheit
7 über ein Lagerteil 10 und einen Lagerbolzen 11 befestigt.
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Die Kolbenstange 8 der Kolben-Zvlinder-Einheit 7 ist mit einem, eine
volle Drehung bewirkenden Drehantriebsteil 31 der Wendeachse 2 verbunden. Der Zylinder
9 der Kolben-Zylinderv Einheit 7 ist über das Lagerteil 10 und den Lagerbolzen 11
am Pf lugkopf 1 befestigt. Der Drehantriebsteil 31 ist am Pflugkopf 1 gelagert und
über einen Gclenkbolzen 50 und ein Zwischenstück 51 mit einem Anschlagteil 52 des
drehbaren Pflugrahmens verbunden. Über Ansc hläge 53 und 54 sind die beiden Arbeitsstellungen
des Pflugrahmens justierbar.
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Der Pf lugkopf 1 weist einen Querträger 6 auf, an dem sich die beiden
Seitenlenkeranschlüsse 3 und 4 befinden. Weiterhin besitzt der Pf lugkopf 1 im oberen
Bereich den Oberlenkeranschluß 5.
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Der Zylinder 9 der Kolben-Zylinder-Einheit 7 weist im oberen Bereich
eine Zuleitung 26 auf, welche mit der nicht näher dargestellten Schlepperhydraulik
verbunden ist. Im unteren Bereich besitzt der Zylinder 9 eine Leitung 25, die einerseits
mit einer Pufferdruckquelle 29 und andererseits mit einer Fülleitung 27 verbunden
ist. Die Fülleitung 27 steht über die Leitung 26 mit der Schlepperhydraulik in Verbindung
und weist ein Ventil 28 auf.
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Die Pufferdruckquelle 29 ist als Gasdruckspeicher ausgebildet und
besitzt eine Membran 30. Diese Pufferdruckquelle 29 ist über die Leitung 25 mit
dem unteren Bereich des Zylinders 9 verbunden, so daß das Medium die Kolbenunterseite
33 des Kolbens
31 beaufschlagt. Demgegenüber ist die Zuleitung 26
im oberen Bereich mit dem Zylinder 9 verbunden, so daß hierbei das Druckmedium die
Oberseite 32 des Kolbens beaufschlagen kann.
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Wird das Ventil 28 geöffnet, so wird die Pufferdruckquelle 29 durch
die Schlepperhydraulik über die Zuleitung 26 und 27 vorgespannt. Nach genügender
Vorspannung wird das Ventil 28 geschlossen. Hierbei kann der Schlepper über die
Hydraulik den vollen Betriebsdruck in den Gasdruckspeicher, d.h. die Pufferdruckquelle,
geben, da die Pufferdruckquelle mit ihrem Druckmedium den unteren Bereich 33 des
Kolbens beaufschlagt, dessen Kolbenfläche infolge der Verbindung 34 zwischen der
Kolbenstange 8 und dem Kolben 31 wirkungsmäßig kleiner ist. Es herrschen damit innerhalb
des Zylinders 9 auf beiden Seiten des Kolbens 31 gleiche Betriebsdrücke, so daß
das Wendewerk einwandfrei in der funktionsrichtigen Arbeitsstellung gehalten wird.
Soll im vorliegenden Fall die Drehung durchgeführt werden, so wird im Bereich der
Schlepperhydraulik ein Ventil geöffnet und die Pufferdruckquelle 29 kommt zum Wirken
und drückt über das in der Pufferdruckquelle 29 angeordnete Medium den Kolben 31
nach oben, so daß die Drehung in die andere Arbeitsstellung bewirkt wird.
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Durch die vorliegende Erfindung ergibt sich damit der Vorteil, daß
die Differenzfläche des Kolbens ausgenutzt wird. Die Pufferdruckquelle 29 kann hierbei
vom Schlepper über die Schlepperhydraulik voll aufgeladen werden, ohne daß die Bedienungsperson
auf die funktionsrichtige Höhe des Druckes achten muß.
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Es herrscht damit bei der vorliegenden. Erfindung innerhalb des Zylinders
9 auf beiden Seiten I und II des Kolbens 31 der gleiche Druck. Damit ist es vorteilhafterweise
möglich, die erfindungsgemäße Wendevorrichtung auch bei Schleppern mit unter schiedlichem
Betriebsdruck vorzusehen, da es nicht erforderlich ist, einen Differenzdruck beidseitig
des Kolbens 31 aufzubauen, um eine Drehung in die andere Arbeitsstellung zu ermöglichen.
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Statt des von Hand zu betätigenden Ventils 28 ist es, wie in der Zeichnung
links neben der Fülleitung 27 dargestellt, auch möglich, ein selbsttätiges Ventil
28' vorzusehen, welches eine federbeaufschlagte Kugel aufweist. Bei Fülldruck von
der Schlepperhydraulik öffnet hierbei bei Durchfluß der Fülleitung 27' das Ventil
28' und die Pufferdruckquelle 29 wird gefüllt.
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Arbeitet die Schlepperhydraulik nicht, so schließt das Ventil 28'
automatisch; die Pufferdruckquelle 29 ist vorgespannt und in der Lage, die Drehung
des Arbeitsgerätes in die andere Arbeitsstellung vorzunehmen.
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Die die Kugel des Ventils 28' beaufschlagende Feder kann hierbei einstellbar
sein, um eine Anpassung an die in der Praxis auftretenden Anforderungen ermöglichen
zu können.