DE705362C - Verfahren zum Erzeugen von Fasern aus Glas und aehnlichen in der Hitze plastischen Massen - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen von Fasern aus Glas und aehnlichen in der Hitze plastischen MassenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erzeugen
von Fasern aus Glas und ähnlichen in der Hitze plastischen Massen, bei welchen die
geschmolzene Masse in einem dünnen Strom zum Ausfließen gebracht und dieser zweckmäßig
durch Luft- oder Gasströme zu Fasern ausgezogen wird.
Die Erfindung hat den Zweck, die bekannten Verfahren und Vorrichtungen dieser Art
derart zu verbessern, daß die Fasern in noch größerer Feinheit als bisher erzeugt werden
können und die Leistung der Verfahren bzw. Vorrichtungen erhöht wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der heiße,
dünne Glasstrom vor dem Ausziehen zu Fasern in eine Vielzahl feiner, im wesentlichen
gleichmäßig starker Teilströme aufgeteilt wird ■ und erst diese der Einwirkung· der Ziehmittel
unterworfen werden, wobei der Hauptstrom sowie die Teilströme der Einwirkung einer die
erforderliche Flüssigkeit gewährleistenden Erhitzung ausgesetzt werden.
Sodann besteht die Erfindung darin, daß der ausfließende Massestrom zur besseren Bildung
der Teilströme der Wirkung einer· Schleuderkraft unterworfen wird, deren Anwendung
an sich bei der Erzeugung von Glasfasern bereits bekannt ist.
Zur Ausführung des Verfahrens wird erfindungsgemäß unterhalb des Auslasses des
den geschmolzenen Massestrom liefernden Behälters ein Verteiler in Form eines im Querschnitt
von oben nach unten sich erweiternden Körpers z. B. in Form eines Pilzes angeordnet,
der auf seiner Oberfläche eine Anzahl radialer Nuten besitzt, die die Aufteilung der
auf den Körper auftreffenden Masse in einzelne dünne, möglichst gleichmäßige Teil-
ströme bewirken. Diese Vorrichtung ist dann noch mit Leitmitteln für die Heizgase der
Teilströme und Fasern versehen, und zudem können Mittel vorgesehen werden, um die
gewünschte Schleuderkraft auf die sich teilende Masse auszuüben.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele
von Vorrichtungen gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt to Abb. ι eine Schnittansicht einer Vorrichtung,
welche die Vereinigung einer den Massestrang liefernden Heizkammer, eines Verteilers
und eines Gebläses zum Ausziehen der Fasern veranschaulicht,
Abb. 2 einen der Abb. 1 ähnlichen Schnitt mit anderen Mitteln zum Ausziehen der Masseströme
zu Fäden,
Abb. 3 einen Einzelschnitt durch einen andersgestalteten Verteiler,
Abb. 4 eine Draufsicht eines Teils der Vorrichtung gemäß Abb. 3,
Abb. 5 einen Schnitt durch eine weitere Ausführung einer Verteilervorrichtung,
Abb. 6 eine Einzelheit im Schnitt, Abb. 7 einen Schnitt durch eine weitere
Ausführungsform.
Der dünne, heiße Strom geschmolzener Masse, beispielsweise geschmolzenen Glases,
kann aus irgendeinem geeigneten Schmelzofen oder Vorratsbehälter zugeführt werden.
Bei den Ausführungsbeispielen, welche in der Zeichnung dargestellt sind, ist angenommen,
daß ein dünner Glasstrom 24 aus einer unteren Auslaßöffnung 13 einer Heizkammer 11
ausfließt. Diese Heizkammer 11 kann ein Teil des Schmelzofens sein oder auch einen Teil
eines Vorratsbehälters bilden, der das Glas in flüssigem Zustand enthält. Ein Strom des.
Glases fließt dauernd durch eine schraubenförmig abfallende Rinne 19 eines kegelförmigen
Körpers 15 und von der Spitze dieses Kegels durch den Auslaß 13 nach unten ab. Auf
seinem Weg innerhalb der Heizkammer 11 durch die Rinne 19 wird der Glasstrom durch
die in der Kammer 11 befindlichen Gase geheizt, so daß er in einem hoehflüssigen Zustand
gehalten wird. Der Auslaß 13 ist von solcher Größe, daß der Glasstrom 24 frei
durch ihn austritt und daß mit dem Glasstrom gleichzeitig die Heizgase der Kammer 11
durch den Auslaß 13 nach außen strömen.
Erfindungsgemäß wird nun der heiße, dünne Strom hochflüssiger Masse 24 auf einen Verteiler
2S geleitet, der unterhalb des Auslasses 13 derart angeordnet ist, daß die austretenden
heißen Gase die Oberfläche des Verteilers bestreichen.
Bei der Ausführung nach den Abb. 1, 2, 5, 7 besteht der Verteiler 28 aus einem pilzförmigen
Körper mit einer Anzahl radialer Nuten 29. Auf diesem Körper wird der Strom 24 in eine Vielzahl feiner Teilströmc unterteilt,
von denen jeder durch eine der radialen Nuten 29 zum Rand des Pilzes 28 und von da
unten weiterfließt, um in irgendeiner geeigneten Weise ausgezogen zu werden.
Gemäß Abb. 1 ist unterhalb des Verteilers 28 um eine den letzteren tragende Welle 31
eine Hohlscheibe 32 angeordnet, die ihrerseits von einem Hohlring 33 umgeben ist.
Diesen Hohlkörpern 32 und 33 wird durch geeignete Leitungen überhitzter Dampf, Luft
oder Gas unter Druck zugeführt. Die Scheibe 32 und der Ring 33 haben einen gewissen Abstand
voneinander, um für die feinen, aus den Nuten 29 des Verteilers 28 abfließenden Teilströme
einen Durchgang zu bilden. Die Scheibe 32 und der Ring 33 besitzen Schlitze 32' bzw. 33', durch welche Luft-, Dampfoder
Gasströme etwa in der Fließrichtung der Masseteilströme 30 austreten und die letzteren
zu Fasern großer Feinheit ausziehen. Gegebenenfalls können der Verteiler 28 und ebenso
der Ring 33 in Drehung versetzt werden. Die Drehbewegungen können mit gleichen oder
verschiedenen Geschwindigkeiten erfolgen.
Gemäß Abb. 2 werden die Teilströme 30 von einem Walzenpaar 34, 35, dessen Walzen
sich, wie durch Pfeile angedeutet, schnell in entgegengesetzten Richtungen drehen, zügeführt
und von diesen zu Fäden ausgezogen. Die Zapfen der einen oder der anderen oder beider Walzen können einstellbar sein und
stehen zweckmäßig unter Federwirkung, so daß sie einen nachgiebigen Druck auf die
zwischen ihnen hindurchgehenden Fasern ausüben. Vorzugsweise haben die Walzen einen
großen Durchmesser und eine rauhe Oberfläche, damit sie reichlich Luft mitreißen.
Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 3 und 4 ist dem pilzförmigen. Verteiler 28 ein
schalenförmig nach oben gewölbter Teller 36 zugeordnet, der mit am Ende offenen, radialen
Rohren oder Kanälen yj versehen ist, die in ihrer Zahl der Zahl der Verteilernuten 29 entsprechen,
so daß jedes Rohr oder jeder Kanal einen Teilstrom aus den Nuten 29 aufnimmt. Der Teller 36 sitzt auf einer Hohlwelle 38,
durch die ein Rohr 39 zur Zuführung von Dampf oder sonstigem Gas hindurchgeht. Dieses Rohr mündet unter der Unterseite des
Verteilers 28, und der aus dem Rohr tretende Dampf geht durch die Rohre 37, in welchen
er auf die Fäden 40 eine Ziehwirkung ausübt und diese aus den Rohren heraustreibt, worauf
sie durch ihr Eigengewicht nach unten fallen. Gleichzeitig strömen die aus der Öffnung
13 tretenden heißen Gase über die Oberfläche des Verteilers 28, durch sie und an den
Rohren 37 vorbei, so daß die Fäden auf einer iao
geeigneten Temperatur gehalten werden, um ein Ausziehen durch den aus dem Rohr 39
Claims (8)
1. Verfahren zum Erzeugen von Fasern aus Glas und ähnlichen in der Hitze
plastischen Massen, bei welchem die geschmolzene Masse in einem dünnen Strom zum Ausfließen gebracht und dieser zu
Fasern ausgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der ausfließende heiße, dünne
Glasstrom vor dem Ausziehen zu Fasern in eine Vielzahl feiner, im wesentlichen gleichmäßig starker Teilströme· aufgeteilt
wird und erst diese der Einwirkung der Ziehmittel unterworfen werden, wobei der Hauptstrom sowie die Teilströme der Einwirkung
einer die erforderliche Flüssig-■keit gewährleistenden Erhitzung ausgesetzt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ausfließende
Massestrom zur besseren Bildung der Teilströme der Wirkung einer Schleuderkraft unterworfen wird.
3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet
durch einen unter dem Auslaß (13) des den geschmolzenen Massestrom
liefernden Behälters (n) angeordneten Verteiler (28) in Form eines im Querschnitt
von oben nach unten sich erweiternden Körpers z.B. in Form eines Pilzes, der auf seiner Oberfläche eine Anzahl radialer
Nuten besitzt, die die Aufteilung der auf den Körper auftreffenden Masse in einzelne dünne, möglichst gleichmäßige
Teilströme bewirken.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteiler
(28) drehbar gelagert und mit Antriebsmitteln versehen ist, um ihn in Drehung
zu versetzen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, bei welcher der Massestrom nach dem
Austritt aus seinem Behälter durch eine Heizkammer ohne Berührung mit deren Auslaßwänden fließt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verteiler (28) so dicht unter dem Auslaß (13) der Heizkammer ange-
ordnet ist, daß die mit dem Glas- bzw. Massestrom aus dem Auslaß austretenden
heißen Gase die Oberfläche des Verteilers bestreichen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, gekennzeichnet durch um den Rand des
pilzförmigen Verteilers (28) angeordnete radial gerichtete, waagerecht oder geneigt
liegende Rohre (37, Abb. 3; 44, Abb. 5; 54, Abb. 6), die Verlängerungen der Nuten
(29) des Verteilers bilden und von diesen je einen der Teilströme (30) aufnehmen,
wobei gleichzeitig Gas unter Druck durch die Rohre in der Bewegungsrichtung der Masseteilströme fließen kann.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitrohre
für die Masseteilströme (44, Abb. 5; 54, Abb. 6) von weiteren Rohren (43 bzw. 53)
umgeben sind, durch welche von der Heizkammer (11) oder/und anderen Quellen
aus Heizgase unter Druck hindurchfließen können.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren as
Rohre (43, 53) über die inneren Rohre (44, 54) hinausragen und ihre Enden (43', 53')
verjüngt sind, so daß die durch sie ausströmenden Gase eine ejektorartige Wirkung
auf die inneren Rohre ausüben.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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