DE70526C

DE70526C - Schlammentwässerer

Info

Publication number: DE70526C
Application number: DENDAT70526D
Authority: DE
Original assignee: W. BlRCH in Lower Broughton, Manchester, Grafschaft Lancaster, England
Anticipated expiration: 1912-10-26

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 85: Wasserleitung.

(Grafsch. Lancaster, England).

Schlammentwässerer.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. October 1892 ab.

Der nachstehend beschriebene Schlamm-. entwässerer soll hauptsächlich zur Behandlung der in den Sehlammgruben von Abzugskanälen sich ansammelnden Sinkstoffe dienen, indem dieselben von ihrer Flüssigkeit zum gröfsten Theil befreit und dadurch in einen halbtrockenen oder teigigen Zustand versetzt werden, so dafs sie sich mit Spaten behandeln lassen.

Der wesentlichste Theil des Schlammentwässerers ist ein Band ohne Ende a, das um eine sich langsam drehende Trommel b gelegt und über eine Spannrolle d geführt ist, die mittelst des Hebels e durch das Gewicht f oder an dessen Stelle durch eine Feder belastet ist. Dieser endlose Gurt ist aus einem durchlässigen Gewebe hergestellt, so dafs der durch das Speiserohr c auf die Trommel gegossene Schlamm den gröfseren Theil seiner Flüssigkeit durch die Poren des Gurtes abgiebt, während er an der Drehung der Trommel theilnimmt. Die filtrirende Wirkung des Gurtes ist um so gröfser, als er durch seine Spannung einen Druck auf die Schlammschicht der Trommel ausübt. Die Vertheilung der Schlammschicht auf dem Gurt bezw. der Trommel ist nicht gleichmäfsig, vielmehr schliefsen sich die Kanten des Gurtes dicht an die Trommel an, so dafs der Schlamm nicht seitwärts herausfallen kann, während sich der mittlere Theil etwas ausbaucht. Es wird dies theils durch die Schlammzuführung in der Mitte der Trommelbreite, theils durch eine besondere Leitrolle η bewerkstelligt.

Wo der Gurt α die Trommel wieder verläfst, ist der Schlamm bereits trocken genug, um sich von dem sich abhebenden Gurt loszulösen und auf der Trommel haften zu bleiben, von der er bis zu dem Abstreicher g mitgeführt wird. Die vor letzterem sich ansammelnde halbfrockene Masse wird durch die Querleisten i eines längs des Abstreichers g laufenden endlosen Gurtes h der Abfallrinne b^l zugeführt, wo ein leicht federnder Draht k die Leisten i und den Gurt h von den anhaftenden Schlammtheilen säubert (s. besonders die vergröfserte Darstellung in Fig. 3). Eine Rinne I¹ nimmt das von dem Gurt α bis zur Spannrolle d etwa mitgeführte Tropfwasser, sowie die bis dorthin gelangten und durch das Messer / abgestrichenen festen Theile auf und führt sie hinter dem Abstreicher g der Trommel b zu.

Zwei schrägstehende Leitrollenpaare m m dienen dazu, den Gurt α glatt zu erhalten, indem sie etwaige Falten nach aufsen hin ausstreichen. Ein passend geformtes Gestell ο verbindet und stützt alle beschriebenen Theile. In der durch die Zeichnung dargestellten Ausführung wird die langsame Drehung der Trommel von der Antriebswelle ρ aus durch die Zahnräder q und r vermittelt. Eine Scheibe s auf der Welle ρ dient dazu, um durch ihre Stifte t einen durch ein Gewicht belasteten Hebel u anzuheben, mit dem eine Sperrklinke verbunden ist, die das Sperrrad ν einer der beiden Trommeln des endlosen Gurtes h vorwärts schaltet.

Wie zur Schlammentwässerung, so läfst sich die beschriebene Vorrichtung ganz allgemein zum Filtriren oder Vortrocknen von in

schlammähnlichem Zustande befindlichen Stoffen benutzen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Ein Schlammentwässerer, bestehend aus einer langsam rotirenden waagrechten Trommel (bj, auf deren abwärtsgehen den .oberen Theil der Schlamm stetig zufliefst, während sich auf ihren unteren Theil ein von einer oberhalb der Trommel angebrachten Spannrolle gespannter durchlässiger Gurt (a) ohne Ende legt, so dafs der Schlamm zwischen Gurt und Trommel gefafst und gegen letztere geprefst wird, wobei das Wasser, durch den Gurt hindurchtretend, abfliefst, der Schlamm aber mit herum und in die Höhe geführt wird, wo er durch einen Abstreicher (g) von der Trommel abgelöst wird und durch eine quer zur Trommel laufende Transportvorrichtung (i h) von letzterer entfernt werden kann.
An dem durch Anspruch ι. gekennzeichneten Schlammentwässerer die Anordnung eines zweiten Abstreichers (I) und einer hinter dem ersten Abstreicher (g) auf der Trommel mündenden Abflufsrinne (I¹J unterhalb der Spannrolle (d).
An dem durch Anspruch i. gekennzeichneten Schlammentwässerer die Führung des Gurtes (a) über eine sich nach der Mitte verjüngende Leitrolle (n) vor dem Aufrollen auf die Trommel (b).
An dem durch Anspruch i. gekennzeichneten Schlammentwässerer die Glätlung des Gurtes durch zwei wechselseitig hinter einander angeordnete Paare von Führungsrollen (mj, deren jedes eine in der Mitte der Gurtbreite gebrochene Linie bildet.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.