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Schloß Es ist in der Schloßtechnik und auch bei Zylinderschlössern
allgemein bekannt und üblich, feste oder drehbare, gehärtete Stahlplatten als Sicherung
gegen Beschädigung zu verwenden. Teilweise hat man derartige Platten aber auch schon
als Sicherung gegen Ausbohren des Schloßeingerichtes verwendet. Abweichend von dieser
Durchbildung hat man aber bei Geldschrankschlössern auf :eine derartige Verwendung
der Platten verzichtet, weil man annahm, daß der große Abstand zwischen Schlüsselöffnung
in der Panzerplatte und dem Anfang der Schloßkapsel schon ausreichte und die große
Entfernung an sich schon eine Schutzmöglichkeit bot. Die Einbruchswerkzeuge, die
ohne Beschädigung der Panzerung unmittelbar auf den Angriff der Schloßein-Berichte
gerichtet sind, z. B. Spreizbohrer u. dgl., haben aber gezeigt, daß die bisherigen
Voraussetzungen für den Schutz gegen Ausbohren unzulänglich sind und daß man zu
weitergehenden Maßnahmen kommen muß.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, über die üblichen Ausbohrsicherungen
an Geldschrankschlössern hinaus die an und für sich bei 'anderen Schlössern bekannten
harten Platten jetzt für Geldschrankschlösser zu benutzen, und zwar derart, daß
als bohrfeste Einlagen zu beiden Seiten der Zuhaltungen angeordnete Platten aus
hartem Baustoff vorgesehen sind, von denen die vordere Platte fest mit der Abdeckplatte
des Schloßgehäuses verbunden ist, während die hintere Platte drehbar um die Mittelachse
des Schlosses angeordnet ist.
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Die Anbringung der vorderen Platte allein bringt nur einen bedingten
Schutz, denn beim Wegnehmen des Panzers ist diese Platte leicht zu umgehen. Leistet
der Panzer aber Widerstand und wird mit nur kleinem Werkzeug
gegen
die Teile des Schlosses vorgegangen, so hindert diese vordere Platte die Arbeiten
nur in geringem Umfange. Auch die Frage, ob der Schutz einer beweglichen oder einer
festen Platte größer ist, ist beim Angriff auf die Eingerichte nur von untergeordneter
Bedeutung. Den Vorzug verdient eine feste Lagerung der vorderen Platte, denn dann
wird sie auch bei der Sprengung in viele Einzelteile noch ihren Dienst verrichten,
weil die Einzelteile ja nirgends Platz zum Entweichen finden. Eine besonders hohe
Sicherheit gegen das gefürchtete Ausbohren wird aber erst dadurch erzielt, daß hinter
den weichen Zuhaltungen, die den Fräsern zum Opfer fallen, eine weitere harte, aber
drehbar gelagerte Platte die weiteren Bohrversuche mißlingen läßt. Der große Abstand
der hinteren beweglichen Platte von der Vorderwand der Panzerplatte in Verbindung
mit einem lediglich durch die Schlüsselöffnung eingeführten dünnen Werkzeug läßt
es zu, daß man jeweils nur zentrisch die hintere Platte treffen kann; hierbei wird
die Platte aber an der Drehung teilnehmen, d. h. es würde der Bohrarbeit ein Ende
gesetzt werden. Beim Weglassen der vorderen Platte würde man bedeutend größere Werkzeuge
ansetzen können, denen die hintere Platte, die in größerem Ausmaße freigelegt und
damit angriffsfähig gemacht wird, nicht auf die Dauer widerstehen kann, denn größere
Eintrittsöffnungen erlauben einen Angriff auf andere Punkte als nur den Plattenmittelpunkt.
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Die vordere Platte hat nicht die gleichen Aufgaben zu erfüllen wie
die hintere, ihre Wirkungen gegenüber dem Einbrecherwerkzeug sind verschieden. Aber
die Verwendung beider Platten steigert die Einbruchssicherheit über die beiden Einzelwirkungen
hinaus.
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Der Erfindungsgedanke ist an einem Ausführungsbeispiel in den Abb.
z bis 4 dargestellt, und zwar ist Abb. i eine Draufsicht auf den Zylinder des Schlosses
unter Weglassung der Zuhaltungen.
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Abb. 2 stellt einen Querschnitt durch Abb. i dar und zeigt die Lagerung
des Stiftes mit der um ihn beweglichen Platte an der hinteren Seite des Schlosses.
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Abb.3 veranschaulicht die Verwendung einer beweglichen harten Platte
zwischen Schloßdeckplatte und Zuhaltungen, wobei die Platte mit der Abdeckplatte
durch Niete verbunden wird.
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Abb.4 stellt einen Schnitt durch Abb.3 dar und zeigt, daß die eingelegte
vordere Platte größer gewählt ist als der im Panzer für die Schloßöffnung vorgesehene
Raum.
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In den Abb.3 und 4 bedeutet i die unter der Abdeckplatte versenkt
eingelassene Scheibe, in den Abb. i und 2 ist die bewegliche Scheibe mit 2 bezeichnet.
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Man kann, was in den Abbildungen nicht dargestellt ist, harte Platten
aber auch zu beiden Seiten der Zuhaltungen anbringen, muß dabei aber ebenfalls berücksichtigen,
daß die unter der Schloßabdeckplatte liegende Anordnung in die Abdeckplatte versenkt
eingelassen wird.
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Da die gehärtete Ausbohrschutzscheibe in dem "Flansch drehbar geführt
wird, nützt auch kein Zersprengen, denn die durch Sprengung gegebenenfalls geteilte
Scheibe kann aus der Flanschführung nicht entfernt werden, und somit erfüllt sie
auch geteilt denselben Zweck.
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Sofern man mit Fräswerkzeugen an ein solches Schloß herangeht, wird
man mit dem Fräser bei .einer Vernietung zuerst die Nietköpfe wegnehmen, wodurch
die harte Platte vom Bohrer mitgenommen wird; hierdurch wird die Wirkung der Bohrarbeit
verhindert. Bei versenkt eingelassenen Platten kann auf eine Vernietung verzichtet
werden.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen in einem erhöhten Bohrschutz,
der bereits mit dem Mitnehmen der vorderen Platte einsetzt und nach Umgehung dieses
Hindernisses ein neues, nämlich die hintere bewegliche Platte, aufrichtet.