DE702308C - Photographisches Vergroesserungsgeraet mit zwanglaeufiger Scharfeinstellung - Google Patents

Description

• .Photographisches Vergrößerungsgerät mit zwangläufiger Scharfeinstellung' Bekannt sind photographische Vergrößerungsgeräte mit zwangläufiger Scharfeinstellung mittels eines geraden Lenkers; welcher gegenüber dem Objektivträger eine Schwenkung um einen Punkt ausführt, der sowohl. von der Objektivebene wie auch von der im Angriffspunkt des Lenkers an dem Bildhalter auf diesem errichteten Senkrechten um einen der Objektivbrennweite gleichen Abstand entfernt ist und der mit den zur Scharfeinstellung zu verschiebenden Teilen über Gleitgelenke in Verbindung steht. Ein solches Scharfeinstellungsgetriebe hat bekanntlich den Vorteil, daß es frei von Kurvenführungen ist und auf einfache Weise auf verschiedene Brennweiten eingestellt werden kann. Die bekannten damit ausgerüsteten Geräte haben jedoch den Nachteil, daß bei waagerechter Bildebene die Negativebene senkrecht steht, so daß die Lichtstrahlen durch ein Prisma gebrochen werden müssen, und daß sich bei Veränderung der Vergrößerungs- oder Verkleinerungsverhältnisses die Bildebene in unbequemer Weise in senkrechter und die Negativebene in sperriger Weise in waagerechter Ebene verschiebt.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Scharfeinstellungsgetriebe auch bei Vergrößerungsgeräten mit ungeknickt verlaufender optischer Achse anzubringen. Dies geschieht nach der Erfindung dadurch, daß bei einem solchen Vergrößerungsgerät der Lenker um einen in der Bildebene Festpunkt drehbar ist und daß sein durch die Objektivbrennweite bestimmter Schwenkpunkt in einem mit dem verschiebbaren Objektivträger betriebsmäßig fest verbundenen Gleitgelenk liegt, während das die Verschiebung des Negativträgers steuernde Gleitgelenk in der Objektivebene verschiebbar ist und seine Verschiebung durch eine sich quer in der Objektivebene verschiebende Zahnstange über ein Zahnrad auf eine zur optischen Achse parallele, fest mit dem 1Tegativträger verbundene Zahnstange überträgt.
• Es sind zwar auch schon Vergrößerungsgeräte mit ungeknickt verlaufender optischer Achse und einem von Kurvenstücken freien und auf verschiedene Brennweiten einstellbaren Scharfeinstellungsgetriebe , bekannt, jedoch arbeiteten diese Getriebe unter weniger günstigen Verstellverhältnissen.
• Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel in vereinfachter Darstellung.
• Ein Tisch i, dessen Platte als Bildebene dient und dazu gegebenenfalls Aufspannvorrichtungen für lichtempfindliche Schichten trägt, ist mit zwei Säulen 2, 3 zum Tragen des Bildwerfers ausgestattet. Der Bildwerfer enthält ein Obje1_:tivbrett 4, das mit einem Führungsaren 5 an den Säulen 2, 3 geführt und durch ein Gegengewicht 6 ausgeglichen ist. Durch einen Balg 7 ist daran ein Negativträger 8 angeschlossen, der gleichfalls mit einem Arm g an den Säulen 2, 3 geführt und durch ein weiteres Gegengewicht io ausgeglichen ist. Durch diese senkrechte Anordnung sind sämtliche Teile leicht beweglich. An den .Negativträger 8 schließt sich eine übliche Bildwerferlampe i i mit etwa nötiger Kondensorlinsenanordnung an.
• Zum Erreichen der selbsttätigen Scharfeinstellung ist in einem Gelenk 12 in der Bildebene eine durch ein Gegengewicht 13 ausgeglichene Gleitschiene 14 angelenkt und finit dem Objektivbrett 4 und dein 'egativträger 8 verbunden. Die Verbindung mit dein Objektivbrett 4 besteht in einem Gleitgelenk 15, das mittels einer Spindel 16 auf einem unter 45° gegen die optische Achse geneigten Arin 17 des Objektivbrettführungsarmes 5 verschiebbar ist, um für verschiedene Objektivbrenmveiten anpaßbar zu sein. Die Verschiebungsachse geht durch den Schnittpunkt der Objektivduerebene mit der auf sie aus dem Gelenk 12 gefällten Senkrechten. Die Verbindung von der Gleitschiene 14 zum Negativträger 8 besteht in einem Zahnstangengetriebe mit einer ersten in der Objektivquerebene an die Gleitschiene 14 durch ein Gleitgelenk 18 angeschlossenen Zahnstange 19, einem am Führungsarm 5 gelagerten Zahnrad 2o und einer vom Negativträgerführungsarm 9 aus in dieses Zahnrad eingreifendenzweiten Zahnstange 21.
• Wie ersichtlich, bewirkt jedes Verschieben des Objektivbrettes ein Schwenken der Führungsschiene 14 und damit über das Zahnstangengetriebe 19 bis 21 ein entsprechend abge,#vandeltes Verschieben des Negativträgers B. Bei Lage der Gleitschiene 14 unter 45° zur optischen Achse entsteht eine Abbildung gleicher Größe wie das Original. Im übrigen kennzeichnen sich die Verhältnisse dadurch, daß das Gleitgelenk 18 beim Bewegen des Objektivbrettes 4 eine Hyperbel beschreibt mit der durch den Schnittpunkt des Strahles 17 und der Objektivbrettebene gehenden Parallelen zur optischen Achse als einer Asymptote.
• Daß sich hiermit selbsttätige Scharfeinstellung ergibt, geht aus dein Vergrößerungsgesetz hervor: Darin ist die Gegenstandsweite die Entfernung zwischen den Führungsarmen 9 und 5 und die Bildweite die Entf^rnung zwischen den Teilen 5 und i. Indem nun die Entfernung des Gleitgelenks 15 von der Achsparallelen durch das Gelenk 12 gleich der Brennweite eingestellt ist und die Länge der Zahnstange. i9 zwischen der Achsparallelen und "dem Gelenk i8 gleich der Gegenstandsweite ist, wird infolge der Ähnlichkeit der beiden über der Gleitschiene 14 als Hypotenuse stehenden Dreiecke mit den Kathetenr ichtungen 5 und 9 die vorgenannte Gleichung erfüllt und somit die selbsttätige Scharfeinstellung zwischen dem Negativträger 8 und der Bildebene i erreicht.
• Für andere Objektivbrennweiten ergibt sich jeweils genau dieselbe Scharfeinstellung, wenn nur immer das Gleitgelenk 15 auf den senkrechten und waagerechten Abstand entsprechend der Brennweite eingestellt wird. Wenn das Zahnrad 2o durch ein Rad mit verschieden großen Kränzen für die beiden Zahnstangen i9, 21 ersetzt ist, haben sich der Führungsarm 5 und das Objektivbrett 4 entsprechend verschieden schnell zu bewegen. Wenn beispielsweise der Führungsarm halb so schnell wie das Objektiv sich bewegt, so erhalten die beiden Zahnkränze des Rades 2o dann Durchmesser, die sich zueinander verhalten wie die Bewegungsgeschwindigkeit des Objektivs 4 zur Bewegungsgeschwindigkeit des Führungsarmes 5. Auf diese Weise ist das Getriebe auch an andere Hebelwerke anpassungsfähig.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Photographisches Vergrößerungs= gerät mit zwangläufiger Scharfeinstellung mittels eines geraden Lenkers, welcher gegenüber dein Objektivträger eine Schwenkung um einen Punkt ausführt, der sowohl von der Objektivebene wie auch von der im Angriffspunkt des Lenkers an dem Bildhalter auf diesem errichteten Senkrechten um einen der Obj ektivbrennweite gleichen Abstand entfernt ist und der mit den zur Scharfeinstellung zu verschiebenden Teilen über Gleitgelenke in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß bei ungeknickt verlaufender optischer Achse der Lenker (1q.) um einen in der Bildebene liegenden Festpunkt (I2) drehbar ist und daß sein durch die Objektivbrennweite bestimmter Schwenkpunkt in einem mit dem verschiebbaren Objektivträger (q.) betriebsmäßig fest verbundenen Gleitgelenk (15) liegt, während das die Verschiebung des Vegativträgers (8) steuernde Gleitgelenk (18) in der Objektivebene verschiebbar ist und seine Verschiebung durch eine sich quer in der Objektivebene verschiebende Zahnstange (i9) über ein Zahnrad (2o) auf eine zur optischen Achse parallele, fest mit dem Negativträger verbundene Zahnstange (21) überträgt.
2. 2. Photographisches Vergrößerungsgerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Objektivträger (q.) betriebsmäßig fest verbundene Gleitgelenk (15) auf Objektive mit verschiedenen Brennweiten einstellbar ist.
3. 3. Photographisches Vergrößerungsgerät nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbau dahin abgeändert ist, daß der Träger für die Gleitgelenke (15, 18) und das Zahnradgetriebe gegenüber dem Objektivträger (q.) mit einer verkleinerten Geschwindigkeit bewegbar ist und ein entsprechendes Übersetzungsverhältnis, beispielsweise 1:2, durch ein Zahnrad (2o) mit zwei Kränzen für die beiden Zahnstangen (i9, 21) geschaffen ist.