DE702182C - Verfahren zur Herstellung reiner Thiosulfatloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung reiner Thiosulfatloesungen

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DE702182C
DE702182C DE1937B0178278 DEB0178278D DE702182C DE 702182 C DE702182 C DE 702182C DE 1937B0178278 DE1937B0178278 DE 1937B0178278 DE B0178278 D DEB0178278 D DE B0178278D DE 702182 C DE702182 C DE 702182C
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sulfur
pure
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carbonic acid
sodium
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DE1937B0178278
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English (en)
Inventor
Dr Karl Zieke
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BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
Original Assignee
BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/64Thiosulfates; Dithionites; Polythionates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung reiner Thiosulfatlösungen Die Erfindung betrifft die Herstellung von Thiosulfatlösungen und bezweckt die Erzielung einer hohen Ausbeute sowie Reinheit des Produktes unter Bildung von leicht verwertbaren Nebenprodukten. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß Schwefel oder schwefelhaltige Stoffe mit löslichen Carbonaten der Alkalien, insbesondere des Natriums, zweckmäßig unter Durchleiten von keine Schwefelverbindungen enthaltenden Gasen in wäßriger Lösung erhitzt werden. Vorteilhaft wird erfindungsgemäß die zur Umsetzung des Schwefels in Thiosulfat und Schwefelwasserstoff gerade notwendige Al-. kalimenge angewendet. Gemäß einer bevorzugten Ausbildungsform des Verfahrens wird erfindungsgemäß während der Reaktion durch die Lösung Kohlensäure geleitet. Wahlweise kann man auch erfindungsgemäß von einem Gemisch aus Erdalkali- und Alkaliverbindungen ausgehen, wobei durch doppelte Umsetzung einer der Bestandteile in unlöslicher Form ausfällt; hierbei wird das Alkalicarbonat in statu nascendi, also in besonders aktiver Form erhalten. Arbeitet man mit überschüssigem Natriumcarbonat, dann kann erfindungsgemäß dieser überschuß nach erfolgter Umsetzung und Abkühlung durch Einleiten von Kohlensäure als Natriumbicarbonat ausgeschieden und abgetrennt werden. Gegenüber dem bekannten Verfahren der Thiosulfatherstellung aus Schwefel, Schwefeldioxyd und Alkali oder Erdalkali mit oder ohne Einleiten von Kohlendioxyd wird beim Verfahren gemäß der Erfindung nicht nur eine höhere Konzentration an Thiosulfat erreicht, sondern auch die Bildung von unerwünschten schwefelhaltigen Nebenprodukten, insbesondere Sulfit, vermieden.
  • Gegenüber dem bekannten Verfahren der Tliiosulfatherstellung aus Schwefel und Calciumhydroxyd ohne Einleiten von Schwefeldioxyd wird eine praktisch theoretische Umsetzung des Schwefels zu äquivalenten Mengen von Thiosulfat und Schtvefelwasserstoff erreicht, so daß eine Aufarbeitung des im Kalkrückstand befindlichen fein verteilten festen Schwefels entfällt. Der gebildete Schwefelwasserstoff kann sowohl für sich als ;:uch in -Mischung mit Ki@hlendio%yd leicht nutzbar gemacht werden.
  • Die Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung bestehen mithin darin, daß der gesamte Schwefel in fester Form eingebracht wird, wobei auch schwefelhaltige Massen, wie ausgebrauchte Gasreinigungsmassen, Verweiidung finden können; eine gleichzeitige Herstellung von Schtvefeldiotyd ist unnötig. Die Anwendung von Kohlendioxyd an Stelle von Schwefeldioxyd vermeidet den Nachteil der Suliitbilditng; der gebildete Schwefelwasserstoff ist von hoher Reinheit.
  • Verwendet inan äquivalente Mengen von Soda und Schwefel, dann verläuft die Reaktion. gemäß folgender Gleichung: 4Na_CO,+4S+2H.,0 - a II=S- ; Na., SA., -!- 3 Na., C0.3 + C0_ 5o 0'o des angewandten Schwefels -werden als Schwefelwasserstoff übergetrieben, -während die restlichen 5o 0''o als Tlllosulfat in der Lösung verbleiben. Durch Einleitung von Kohlensäure bis nach Ende der Unisetzung und Abkühlung wird aus der noch vorhandenen Soda Natriumbicarbonat gebildet, das in sehr reiner Form ausfällt. Das Filtrat hiervon enthält dann das '-\Tatriumthiosulfat.
  • Verfährt man in der Weise, daß man einen vierfachen Schwefelüberschuß anwendet, so findet folgende Reaktion statt: Na= COJ+ 4 S ;- 2 HO = 2 H_ S -I- Na" S_ 03 + C O.= Hierbei genügt die vorhandene Sodamenge zur Auflösung des Schwefels vollkommen, da die gebildeten Polysulfide erheblich nnehr Schwefel enthalten, als der Formel Na. S entspricht. Während der Gasdurchleitung spaltet sich dauernd das Polysulfid unter Entweichen von H. S, und schließlich liegen 500,.,'o des angewandten Schwefels als sehr reine Thiosulfatlösung vor, während die anderen Soo;o in Form von Schwefelwasserstoff im Abgas enthalten sind.
  • Es ist zwar bekannt, schwefelwasserstoffhaltige Gase zu Thiosulfaten umzusetzen, in-
    dem diese Gase mit Soclalösung gewaschen
    werden, jedoch handelt es sich hier um
    Schwefelwasserstoff als Ausgangsmaterial, der
    teilweise wieder als solcher aus der Lösung
    entfernt icerden inuß. .-Außerdem entstehen
    hierbei keine reinen Thiosulfatlösungen, wäh-
    rend bei Ainvendung von festem Schwefel
    an Stelle v an Schwefel,vasserstoff die Thio-
    sulfat- und Schwefelwasscrstoifbildung in
    theoretischer Ausbeute verläuft.
    Beispiel
    ioo kg technische Soda und ioo kg
    Schwefel werden in 53o kg Wasser gekocht,
    bis nach 2 bis 3 Stunden die Lösung des
    Schwefels vollzogen ist. Hierauf wird unter
    halilensäurecl@irchleicung -weitererhitzt, bis
    kein Schwefel inelir im Abgas vorhanden ist.
    Zweckmäßigerweise arbeitet man hierbei in
    mehreren nacheinander geschalteten Gefäßen.
    Vom anje@c.u@dt@@i@ Schwefel werden 49,7 0Jo
    als H., S iil)ei-"ctriel)eii, während 50,3 0;'o als
    Thiosulfat-S in der Lösung verbleiben. Diese
    Lösung wird eingedampft und ergibt ein
    praktisch reines Thiosulfat.

Claims (1)

1':\1'i?N1' 1Ns1'itfci11-s: i. Verfahren zur 1-Icr@tcllting reiner Thio- sulfatlösungen, dadurch gekennzeichnet, dal3 Schwefel oder schwefelhaltige Stoffe finit löslichen Carbonaten der Alkalien, ins- besondere des Natriums, zweckmäßig unter Durchleiten von keine Schwefelverbindun- gen enthaltenden Gasen, in wäßriger Lö- sung erhitzt werden. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Umsetzung des Schwefels in Thiosulfat und Schwefel- wasserstoff gerade notwendige Alkali- menge angewendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der Reaktion durch die Lösung Kohlensäure geleitet -wird. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus Erdalkali- und Alkaliverbindungen benutzt wird, wobei durch doppelte Umsetzung einer der Bestandteile in unlöslicher Form ausfällt. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein überschuß von Natriumcarbonat nach erfolgter Umsetzung und Abkühlung durch Einleiten von Kohlensäure als Natritunbicarbonat ausgeschieden Lind abgetrennt wird.
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