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Verfahren zum Füllen von Preßformen mit vorbestimmten Gewichtsmengen
an pulverförmigem Gut Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen von Preßformen
mit vorbestimmten Gewichtsmengen an pulverförmigem Gut, insbesondere Kohlenstaub,
dessen scheinbare Dichte wesentlich vom Luft- oder Gasgehalt des Gutes abhängt,
und bezweckt die Beschikkung der Preßformen ohne Benutzung von Waagen. Voraussetzung
für ein solches Verfahren, bei welchem die Gewichtsmenge des Preßgutes lediglich
durch den Rauminhalt der Preßform abgemessen wird, ist eine im wesentlichen konstante
scheinbare Dichte. Die scheinbare Dichte pulverförmiger Stoffe ist bekanntlich vom
Bewegungszustand (Ruhe, mechanische oder pneumatische Förderung, Erschütterungen
usw.) und von der im Gut vorhandenen Menge an Luft oder anderen Gasen abhängig.
Aus diesem Grunde ist es schwierig, einen Raum von bestimmtem Inhalt, z. B. die
Preßform, miteiner vorbestimmten Gewichtsmenge eines pulverförmigen Gutes zu füllen.
Ein hierzu bisher übliches Verfahren ist sehr umständlich, weil dabei z. B. zunächst
die gewünschte Gutmenge abgewogen und sodann durch eine Presse in die Form gepreßt
wird, um auf den gewünschten Rauminhalt gebracht zu werden.
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Erfindungsgemäß wird das Gut in einer mit umlaufendem Flügelrad ausgerüsteten
Zylindertrommel so lange der Schleuderwirkung unterworfen, bis die erwünschte Dichte
erreicht ist, wobei die Zuführung des zu verdichtenden Gutes stirnseitig und die
Entnahme des verdichteten Gutes zur Füllung der Formen außen in im Verhältnis zur
ganzen umlaufenden Gutmenge kleinen Mengen erfolgt.
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Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung besteht
aus einer Trommel mit Schleuderrad, dessen Mitnehmerorgane nahe der Trommelwandung
umlaufen, wobei der Guteintrag stirnseitig, der Gutaustrag in Form einer oder mehrerer
verschließbarer Öffnungen tangential angeordnet ist. Durch Einstellung der Umlaufgeschwindigkeit
und der Schleuderdauer zwischen zwei Entnahmen soll jede gewünschte Dichte des Gutes
erzielt werden können. Das tangential in die Preßformen austretende Gut behält seine
höhere Dichte bei, weil auf das Gut keine neuen Kräfte mehr wirken. Führt man die
Preßformen an der Austrittsöffnung stetig mit einer Geschwindigkeit vorbei, die
zur völligen Anfüllung der einzelnen Formen hinreichend ist, dann soll jede Preßform
mit Gut von gleicher Dichte gefüllt werden, so daß die Gewichtsmenge lediglich vom
Rauminhalt der Preßformen abhängt.
Vorrichtungen, bei denen das
Gut dauernd zugeführt und auch dauernd abgeführt wird, «erden als allgemein bekannt
vorausgesetzt. Man hat auch bereits vorgeschlagen, der umlaufenden Preßform von
Ringwalzenpressen Kohlenstaub im überschuß mit Hilfe eines Schleuderrades dauernd
zuzuführen und den Überschuß in die Zuführung zurückzuleiten.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen einer Vorrichtung, mit
der das Verfahren gemäß der Erfindung ausgeführt werden kann, beispielsweise dargestellt.
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In der Zeichnung stellt Abb. i einen Längsschnitt und Abb. 2 einen
Querschnitt nach der Linie II-lI in Abb. i dar, während Abb. 3 eine Seitenansicht
und Abb.4 ein Querschnitt einer anderen Bauart ist.
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Das Gehäuse i hat kreisförmigen Querschnitt, der durch eine verschließbare,
tangzntial angeordnete öffnung 2 unterbrochen ist. Im Gehäuse i .sind Flügel 3 drehbar
angeordnet, die mittels einer regelbaren Antriebsvorrichtung 4 angetrieben werden.
Das Gut wird z. B. durch eine Förderschnecke in das Füllrohr 5 geführt und strömt
von dort in das Gehäuse. Ist die öffnung 2 geschlossen und werden die Flüge13 angetrieben,
so wird das Gut in Drehung versetzt und durch die Fliehkraft gegen die Wandung des
Gehäuses i hin bewegt und, wie angenommen wird, ein Gutring gebildet. Je nachdem
die Umlaufgeschwindigkeit größer ist, wird der Ring mit größerer Kraft gegen die
Wandung des Gehäuses gedrückt und erhält eine größere Dichte. Wenn die Flügel sich
einigemal gedreht haben, hat der Gutring die dieser bestimmten Umlaufgeschwindigkeit
entsprechende Dichte erhalten. Öffnet man nun die tangentiale öffnung 2, so wird
der .äußere Ringteil abgeschält, wobei das Gut die gleiche Dichte beibehält, weil
keine neuen Kräfte mehr darauf wirken. Das aus dem Gut in dem Gehäuse ausgeschiedene
Gas kann zentral entweichen.
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Während des Betriebes muß natürlich dafür Sorge getragen werden, daß,
wenn die öffnUng 2 wiederum geschlossen ist, diese vor erneutem öffnen genügend
lange geschlossen bleibt, um den unterdessen durch das Frischgut ergänzten Gutring
wieder auf die gewünschte Dichte zu bringen.
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Bei der Bauart gemäß Abb.3 und 4 sind die Flügel 3 anstatt auf einer
waagerechten auf einer senkrechten Achse angeordnet. Der Tei16 dieser Achse ist
konisch ausgebildet, um das aus dem Füllrohr 5 strömende Gut den Abteilungen zwischen
den Flügeln zuzuführen.