DE4127761C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abbeermaschine für Trauben mit
einem Maschinengehäuse, einem im Maschinengehäuse um eine
horizontale Achse drehbar gelagerten, an seinen Enden
offenen Abbeerzylinder, wobei die eine Endöffnung die
Zutrittsöffnung für die Trauben und die andere Endöffnung
die Austrittsöffnung für die entbeerten Rappen ist, gege
benenfalls ferner mit unterhalb des Abbeerzylinders paral
lel zu diesem angeordneten, zu- und abschaltbaren Quetsch
walzen für die den Abbeerzylinder über seine Abbeeröffnun
gen verlassenden Beeren, wobei sich an die Quetschwalzen
nach unten eine Gehäuseöffnung zum Austrag der gepreßten
oder ungepreßten Beeren anschließt, weiterhin mit einer im
Abbeerzylinder im wesentlichen konzentrisch angeordneten,
im Maschinengehäuse drehbar gelagerten Stachelwalze, wobei
Abbeerzylinder und Stachelwalze gleich- oder gegenläufig
unter Bildung einer Differenzgeschwindigkeit drehantreib
bar sind, bei der die Stachelwalze schneller als der Ab
beerzylinder umläuft, und schließlich mit einem der Zu
trittsöffnung des Abbeerzylinders im Maschinengehäuse vor
geschalteten, nach oben offenen Einfülltrichter für die
Trauben.
Eine derartige Abbeermaschine, für die ein Abbeerzylinder
mit Motorantrieb an sich durch die US-PS 44 57 223 bekannt
ist, dient dazu, die Beeren von den Trauben zu trennen,
wobei die Beeren frei von Rappen und Stielen sein sollen,
andererseits die Rappen, die die Maschine verlassen, keine
Beeren mehr aufweisen sollen. Dabei gehen die Anforderun
gen immer mehr dahin, die abgetrennten Beeren möglichst in
unzerstörter Form zu erhalten. Auch wird es kaum geduldet,
wenn die Beeren noch Rappenstücke oder Stiele enthalten.
Bei den bekannten Abbeermaschinen haben Abbeerzylinder und
Stachelwalze einen gemeinsamen Antrieb, wobei die An
triebsverbindungen so ausgelegt sind, daß Abbeerzylinder
und Stachelwalze mit einem konstanten Drehzahlverhältnis
arbeiten. Dazu ist der Antrieb in einem bestimmten Bereich
regelbar, wie dies an sich durch den Handantrieb einer
Maschine zum Reinigen und Entstielen von Stachelbeeren
nach der DE-PS 2 89 316 bekannt ist. Dabei dient die Regel
barkeit einmal dazu, die Durchsatzmenge der Maschine auf
den Anfall unterschiedlicher Traubenmengen und/oder
Traubensorten einzustellen, wie dies nach der FR
26 30 891 A1 man sich bekannter Weise grundsätzlich auf
andere Art verwirklicht wird. Zum anderen dient die Regel
barkeit dazu, bei besonders hohen Anforderungen zum Bei
spiel durch überreife Trauben oder Botritis befallene
Trauben die Maschine schonender zu fahren.
Nachteilig ist dabei, daß man einen relativ eingeschränk
ten Regelbereich hat, was bedeutet, daß die Maschine nicht
sehr weit nach unten geregelt werden kann. Denn durch die
dann erreichte sehr geringe Drehzahl des Abbeerzylinders
ergibt sich, daß die Beeren nicht mehr in ausreichendem
Maße abgetrennt werden, so daß Rappen die Maschine verlas
sen, die noch mit zu vielen Beeren versehen sind.
Durch diese Grenzen der Geschwindigkeitsreduzierung ergibt
sich, daß die Maschine nicht mit Unterlast, das heißt also
für kleine anfallende Traubenmengen gefahren werden kann,
da dann die Länge des Abbeerzylinders nicht
mehr ausgelastet ist. Vielmehr ist bei Unterlast bei
spielsweise nach einem Drittel der Durchlaufstrecke des
Abbeerzylinders die Abbeerarbeit bereits getan, so daß
über die verbleibenden zwei Drittel nur noch die abge
beerten Rappen durchgeschlagen werden. Hiermit erhält man
einen relativ großen Anteil an kleinen Rappen bzw. Rap
penstücken in den Beeren, was absolut unerwünscht ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Regelbereich einer Ab
beermaschine der eingangs genannten Art wesentlich zu
vergrößern, insbesondere nach unten zu strecken, damit
ohne nachteilige Folgen auch kleine Traubenmengen verar
beitet werden können und/oder besonders empfindliche oder
kranke Trauben in der für sie erforderlichen schonenden
Weise verarbeitet werden können.
Ausgehend von einer Abbeermaschine der eingangs genannten
Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
Abbeerzylinder und Stachelwalze je mit einem eigenen dreh
zahleinstellbaren Antrieb versehen sind.
Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme besteht nunmehr die
Möglichkeit, einerseits den Abbeerzylinder auf eine sinn
volle Geschwindigkeit, beispielsweise 1 m/sec einzustel
len, während dann die Stachelwalze auf eine der anfallen
den Traubenmenge und/oder Traubensorte entsprechende Ge
schwindigkeit eingestellt wird. Auf diese Weise ist er
reicht, daß gerade auch für Unterlast bzw. kleine anfal
lende Traubenmengen und/oder unterschiedliche Traubensor
ten der Abbeerzylinder in seiner vollen Länge ausgenutzt
ist, so daß das Auftreten von kleinen Rappen bzw. Rappen
stücken in den Beeren vermieden ist.
Sind andererseits bestimmte Trauben besonders schonend zu
behandeln, so kann die Geschwindigkeit des Abbeerzylin
ders entsprechend anders eingestellt werden, beispiels
weise auf 0,5 bis 0,7 m/sec, ohne daß dies zwangsweise
auf die Durchsatzmenge einen Einfluß haben muß, denn die
Stachelwalze kann wiederum auf eine der anfallenden
Traubenmenge entsprechende Geschwindigkeit eingestellt
werden.
Die erfindungsgemäße Maßnahme erfordert zwar gegenüber
den bekannten Abbeermaschinen den Aufwand und Einsatz
eines zweiten Antriebes. Dies ist jedoch im Hinblick auf
die gesteigerte Einsatzfähigkeit der Maschine sowie die
stets erreichbare hohe Qualität der Beeren mehr als ge
rechtfertigt.
Eine Weiterbildung der Abbeermaschine sieht vor, daß wenigstens einer
der Antriebe stufenlos drehzahleinstellbar ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausfüh
rungsform, die auf der Zeichnung dargestellt ist. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Seiten- und Stirnansicht einer bekannten Ab
beermaschine, teilweise im Schnitt;
Fig. 2 eine seitliche Schnittansicht der erfindungsge
mäßen Abbeermaschine und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Maschine gemäß Fig. 2.
Die Maschine gemäß Fig. 1 weist ein Maschinengehäuse 1
auf, in dem ein Abbeerzylinder 2 drehbar gelagert ist,
der an seinen beiden Enden offen ist. Im Abbeerzylinder 2
ist im wesentlichen koaxial eine Stachelwalze 3 drehbar
gelagert, deren Stacheln 4 schraubengangförmig umlaufend
angeordnet sind.
Am linken Ende weist die Stachelwalze 3 eine Beschleuni
gungsschnecke 5 auf, die mit dem wesentlichen Teil ihrer
Länge in den unteren Bereich eines Einfülltrichters 6
hineinragt. Oberhalb der Beschleunigungsschnecke enthält
der Einfülltrichter 6 eine Dosierschnecke 7, die die
Trauben gleichmäßig dosiert von links nach rechts der Be
schleunigungsschnecke 5 und damit dem Inneren des Abbeer
zylinders 2 zuführt. Dort werden die Trauben abgebeert
mit Hilfe am Umfang des Abbeerzylinders angeordneter
Abbeeröffnungen 8, woraufhin dann die abgebeerten Rappen
den Abbeerzylinder 2 am rechten Ende über dessen stirn
seitige Austrittsöffnung verlassen und aus dem Maschinen
gehäuse 1 über eine Rutsche 9 herausfallen.
Die Beeren fallen auf der Außenseite des Abbeerzylinders
2 nach unten und gelangen dort über Leitbleche 10, 11 auf
ein Quetschwalzenpaar 12, wo sie mehr oder weniger stark
gequetscht bzw. gepreßt werden. Es ist aber auch möglich,
hier keine Weiterbearbeitung der Beeren mehr vorzunehmen.
Dazu können die Quetschwalzen 12 auseinandergefahren
werden, wie dies bei der Stirnansicht durch die Achsver
schiebemöglichkeit 13 der linken Quetschwalze angedeutet
ist. Anschließend verlassen die Trauben das Maschinenge
häuse 1 über eine untere Gehäuseöffnung 14.
Wie aus der Stirnansicht und den im Abbeerzylinder einge
zeichneten Pfeilen ersichtlich, sind Abbeerzylinder 2 und
Stachelwalze 3 gegenläufig. Hierzu erfolgt der Antrieb
über einen Motor 15, der einerseits auf einen Antrieb 16
für die Quetschwalzen 12 und andererseits auf einen
Antrieb 17 für die Stachelwalze 3 geht.
Durch den Antrieb der Quetschwalzen 12 erfolgt auch der
Antrieb des Abbeerzylinders 8, indem die Quetschwalzen 12
mit ihrem vom Motor 15 entfernt liegenden Ende über 18
mit dem Abbeerzylinder 2 drehverbunden sind.
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß vom Motor 15 auch
der Antrieb 19 der Dosierschnecke 7 abgeleitet wird.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist im bekannten Falle der
Motor 15 in einem bestimmten Bereich regelbar. Im Hin
blick auf die dargestellten Antriebsverhältnisse führt
eine Verstellung des Antriebes aber immer zu einer
gleichzeitigen und gleichsinnigen Verstellung der Dreh
zahl von Abbeerzylinder und Stachelwalze, so daß eine
sinnvolle Anpassung an kleine anfallende Traubenmengen
oder unterschiedliche Traubenqualitäten nicht möglich
ist.
Dem zu begegnen dient die in den Fig. 2 und 3 dargestell
te Abbeermaschine. Hier sind vergleichbar mit der Maschi
ne gemäß Fig. 1 wieder vorhanden Maschinengehäuse 20,
darin gelagerter Abbeerzylinder 21, darin drehbare
Stachelwalze 22 mit schraubengangförmig angeordneten
Stacheln 23, der Stachelwalze vorgeschaltete Beschleuni
gungsschnecke 24, Einfülltrichter 25 sowie Gehäuseöffnung
26 und Rutsche 27.
Außerdem sind ersichtlich ein regelbarer Antrieb 28 für
die Stachelwalze sowie ein ebenso regelbarer Antrieb 29
für den Abbeerzylinder 21. Die Regelbarkeit kann durch
Verwendung polumschaltbarer Motoren gegeben sein. Vor
zugsweise ist jedoch eine stufenlose Regelbarkeit vorge
sehen. Damit ist es im Gegensatz zu der bekannten Maschi
ne gemäß Fig. 1 möglich, die Drehgeschwindigkeit von Ab
beerzylinder einerseits und Stachelwalze andererseits ge
sondert einzustellen, so daß den unterschiedlichsten Be
dürfnissen hinsichtlich Traubenmenge und -qualität Rech
nung getragen werden kann, insbesondere die Maschine auf
Unterlast bzw. kleine anfallende Traubenmengen einge
stellt werden kann, ohne daß dabei die Abbeerqualität
leidet oder zuviel Rappenstücke in das Beerengut geraten.
Andererseits kann auch Rücksicht gerade auf besonders
empfindliches Traubengut genommen werden, indem die Ge
schwindigkeit des Abbeerzylinders herabgesetzt werden
kann, ohne daß dadurch gleichzeitig auch eine Herabset
zung der Geschwindigkeit der Stachelwalze stattfindet.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß auch bei
der Maschine gemäß Fig. 2 und 3 selbstverständlich unter
halb des Abbeerzylinders Quetschwalzen angeordnet sein
können, deren Antrieb bei Aufrechterhaltung der aus Fig.
1 ersichtlichen Konstruktion durch den Motor 29 bzw. den
Abbeerzylinder 21 erfolgen kann, genausogut aber auch von
Seiten des Motors 28 möglich ist.
Claims (2)
1. Abbeermaschine für Trauben mit einem Maschinengehäuse,
einem im Maschinengehäuse um eine horizontale Achse dreh
bar gelagerten, an seinen Enden offenen Abbeerzylinder,
wobei die eine Endöffnung die Zutrittsöffnung für die
Trauben und die andere Endöffnung die Austrittsöffnung
für die entbeerten Rappen ist, gegebenenfalls ferner mit
unterhalb des Abbeerzylinders parallel zu diesem angeord
neten, zu- und abschaltbaren Quetschwalzen für die den
Abbeerzylinder über seine Abbeeröffnungen verlassenden
Beeren, wobei sich an die Quetschwalzen nach unten eine
Gehäuseöffnung zum Austrag der gepreßten oder ungepreßten
Beeren anschließt, weiterhin mit einer im Abbeerzylinder
im wesentlichen konzentrisch angeordneten, im Maschinen
gehäuse drehbar gelagerten Stachelwalze, wobei Abbeer
zylinder und Stachelwalze gleich- oder gegenläufig unter
Bildung einer Differenzgeschwindigkeit drehantreibbar
sind, bei der die Stachelwalze schneller als der Abbeer
zylinder umläuft, und schließlich mit einem der Zutritts
öffnung des Abbeerzylinders im Maschinengehäuse vorge
schalteten, nach oben offenen Einfülltrichter für die
Trauben,
dadurch gekennzeichnet,
daß Abbeerzylinder (21) und Stachelwalze (22) je mit
einem eigenen drehzahleinstellbaren Antrieb (28, 29)
versehen sind.
2. Abbeermaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer der Antriebe (28, 29) stufenlos
drehzahleinstellbar ist.
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