-
Mehrstimmiges elektrisches Musikinstrument Die Erfindung betrifft
eine -Weiterbildung der in dem Patent 691 9 5 r beschriebenen Klangtrennung bei
mehrstimmigen elektrischen Musikinstrumenten, durch welche ein Spielen mehrerer
musikalisch in sich geschlossener Tonfolgen nebeneinander von einer Klaviatur aus
ermöglicht wird. Gemäß diesem Patent werden so viele elektrische Schwingungserzeuger
verwendet, wie Stimmen nebeneinander spielbar sein sollen, d. h. wie maximal Töne
gleichzeitig zum Erklingen gebracht werden sollen; diese Schwingungserzeuger sind
mit der gemeinsamen Klaviatur durch eine Selbstwählervorrichtungverbunden. Jeder
dieser Schwingungserzeuger weist alle wesentlichen Merkmale eines selbständigen
elektrischen Musikinstruments auf; er besitzt außer für die Frequenzerzeugung noch
Mittel für die Lautstärkenveränderung und Klangfarbenbildung und Regelmittel für
Tonhöhe, Lautstärke und Klangfarbe.
-
Gemäß der Erfindung wird eine zusätzliche Klangtrennung bei mehrstimmigen
elektrischen Musikinstrumenten dadurch erreicht, daß der Tonhöhenbereich in zwei
oder mehr Teile geteilt wird, z. B. derart, daß eine Gruppe von Tonerzeugern vom
kleinen F an bis zur- unteren Tonhöhengrenze und die andere Gruppe vom kleinen Fis
an bis zur oberen Grenze reicht, ähnlich der beim Harmonium häufig angewendeten
Baßdiskantteilung. Wenn jede Gruppe z. B. dreistimmig ist, wird für den gesamten
Tonhöhenbereich eine Selbstwählervorrichtung benötigt, die aus drei Reihen besteht.
Würde man das Mittel der Baßdiskantteilung nicht anwenden, so würde man eine Selbstwählervorrichtung
mit sechs Reihen, also dem doppelten Aufwand, benötigen, um ein sechsstimmiges Spiel
zu ermöglichen. Eine gewisse Schwäche dieser Aufteilung besteht darin, daß eine
Tonfolge, deren Töne teils im oberen, teils im unteren Tonhöhenbereich liegen, nicht
in dem gleichen Schwingungserzeuger gespielt werden kann.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird die Tonhöhengrenze für
die höhere und die tiefere Gruppe von Schwingungserzeugern paarweise an verschiedene
Stellen gelegt. Ein vierstimmiges Instrument wird z. B. in der Weise gebildet, daß
der Sopran als Oberstimme bis herab zum eingestrichenen C reicht, der Alt ist bis
zu diesem Ton Unterstimme und wird von da ab bis zum kleinen C Oberstimme. Der Tenor
ist vom kleinen C bis zum eingestrichenen C Unterstimme, während er nach abwärts
vom kleinen C- ab die Oberstimme bildet. Der Baß ist vom kleinen C ab nach abwärts
als Unterstimme geführt.
Eine solche Stimmenverteilung hat also
Ähnlichkeit mit einem Chor von menschlichen Stimmen oder einem Kammermusikensemble.
Die Überlappung der Stimmen hat gegenüber der Unterteilung in zwei an der gleichen
Grenze zusammenstoßenden Stimmengruppen den Vorteil, daß eine Melodie bei üblichem
Tonumfang immer in einer Stimme gespielt werden kann, daß also die Stimmengrenze
weniger störend wird. Ähnliche zweckmäßige Überlappungen lassen sich auch bei mehr
als vierstimmigen Instrumenten durchführen und können den jeweiligen musikalischen
Bedürfnissen angepaßt werden.
-
Bei dem vorstehenden Beispiel genügt es, für die höchsten und tiefsten
Töne der Klaviatur weniger als vier Stimmen vorzusehen, indem z. B. die höchsten
Töne nur in der Sopranstimme, die tiefsten nur in der Baßstimme spielbar sind. Es
sind also in dem mittleren Tonhöhenbereich mehr gleichzeitig spielbare Töne vorhanden
als in der Höhe und in der Tiefe. Dies entspricht sehr gut den praktischen Bedürfnissen,
da in der Mittellage mehr gleichzeitige Töne vorzukommen pflegen wie in den Außenlagen.
Man nimmt daher die Verteilung der Stimmen gemäß der Erfindung zweckmäßigerweise
so vor, daß für die Mittellage mehr gleichzeitig spielbare Tonerzeuger vorgesehen
sind als für die Außenbereiche. Das vorstehend beschriebene vierstimmige Instrument
wird danach z. B. in der Weise zum sechsstimmigen weitergebildet, daß für vier Stimmen
die angegebene Verteilung bestehen bleibt, daß aber in den mittleren drei Oktaven
noch zwei Stimmen hinzugefügt werden, von denen die eine vom großen Fis bis zum
zweigestrichenen Fis, die andere vom großen C bis zum zweigestrichenen C reicht.
Auch hier wird die Verteilung entsprechend den jeweiligen musikalischen Bedürfnissen
gewählt.