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Hochspannungsdruckkabelanlage Die Erfindung bezieht sich auf ein Starkstromkabel
für hohe Spannungen, bei dem in bekannter Weise das Tränkungsmittel zwecks Aufrechterhaltung
und Verbesserung des Isolationswertes der Kabelisolation ständig unter Druck gehalten
wird. Es ist bekannt, daß die Verbesserung des Isolationswertes mit zunehmendem
Druck des Tränkungsmittels steigt.-Der anzustrebenden Anwendung hoher Drücke stehen
jedoch Schwierigkeiten entgegen, deren Überwindung Zweck der Erfindung ist.
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Die größte Schwierigkeit bei der Anwendung hoher Drücke bietet die
mangelnde mechanische Festigkeit des Bleimantels, der bei der bisher üblichen Verlegungsweise
der Druckkabel unumgänglich notwendig ist, um das Kabel in der Fabrik tränken und
mit der ursprünglichen Tränkung zur Verlegung bringen zu können. Es ist bekannt,
daß nur auf diese Weise eine einwandfreie Isolation des Kabels erzielt und die Tränkung
in der Fabrik nicht durch eine nachträgliche des verlegten Kabels ersetzt werden
kann.
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Gemäß der Erfindung ist das in der Fabrik getränkte und zweckmäßig
mit einer gas-oder flüssigkeitsdurchlässigen Bewehrung versehene Hochspannungskabel
ohne die vorübergehend zur Vermeidung des Austretens des Tränkungsmittels während
des Transports zum Verlegungsort auf die Papierisolation oder äuf die Bewehrung
aufgebrachte gas-oder flüssigkeitsundurchlässige Hülle (Bleimantel) in einer das
Druckmittel (Tränkungsmittel) aufnehmenden fest verlegten Rohrleitung aus druckfestem
Werkstoff, wie Stahl, angeordnet.
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Die Verwendung eines Stahlrohres als druckaufnehmenden Teil an Stelle
des bisher erforderlichen Bleimantels ermöglicht ohne weiteres die Anwendung sehr
hoher Drücke und damit eine weitgehende Verminderung der erforderlichen Isolationsstärke
bzw. eine Heraufsetzung der Betriebsspannung bei gleichbleibender Dicke der Isolation;
sie macht anderseits selbstverständlich ein nachträgliches Einziehen des Kabels
in die bereits verlegte Rohrleitung erforderlich. Damit dieses Verlegen trotz fehlender
flüssigkeits- oder gasdichter Hülle mit der ursprünglichen Tränkung vor sich gehen
kann; ist das Kabel zunächst, zweckmäßig unter Zwischenschaltung einer gas- und
flüssigkeitsdurchlässigen Armierung mit einem Hilfsbleimantel versehen, so daß es
in der Fabrik getränkt und in diesem Zustande zum Verlegungsort gebracht werden
kann. Hier wird dann das Kabel unter gleichzeitiger Entmantelung in die Rohrleitung
eingezogen und diese mit weiterem Tränkungsmittel gefüllt, bevor ein Schwinden des
in der Papierisolation selbst enthaltenen Mittels eintreten kann.
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Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß in den Anfängen der
Kabeltechnik vorgeschlagen worden ist, blanke und
auch isolierte
Leiter in Rohre einzuziehen und diese dann mit Isoliermasse o. dgl. zu füllen. Von
diesen Kabeln unterscheidet sich das Hochspannungskabel gemäß der Erfindung zunächst
einmal dadurch, daß es sich. um ein Druckkabel handelt und daß ferner die zugleich
mit diesen Kabeln bekanntgewordenen Verlegungsverfahren nicht für die Verlegung
eines zuverlässig arbeitenden Hochspannungskabels geeignet sind.
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Wie die Ausführung des Kabels im einzelnen getroffen werden kann,
ist in der Zeichnung beispielsweise für ein dreiadriges Kabel veranschaulicht.
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Jede der drei Adern weist einen Hohlleiter (Hohlseil) a auf und darüber
die übliche Papierisolation b, auf der sich in gleichfalls bekannter Weise noch
eine Metallisierungsschicht c befindet. Die drei Adern sind miteinander zu einem
Kabel verseilt, wobei die Zwickel zwischen je zwei Adern durch den Einlauf d ausgefüllt
sind. Das so aufgebaute Kabel ist unter Wegfall eines Bleimantels mit einer Bewehrung
c versehen und innerhalb der Rohrleitung f untergebracht. Durch die Bewehrung e
wird dabei bezweckt, das Kabel gut in die Rohrleitung f einziehen zu können und
es dabei gegen Beschädigung zu schützen. Das Auflegen der Bewehrung e auf die Metallisierungsschicht
c der Adern erfolgt zweckmäßig unter Einfügung eines leitenden Polsters g.
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Da der Innendurchmesser der Rohrleitung f wesentlich größer ist als
der Außendurchmesser der Kabelbewehrung e, bleibt nach dem Einbringen des Kabels
in die Rohrleitung ein Hohlraum La bestehen, der mit Tränkungsmittel ausgefüllt
wird. Andererseits ergeben sich im Kabel selbst Hohlräume i durch die hohlen Adernleiter
a, und es kann gegebenenfalls auch der Raum k zwischen den drei Adern als Hohlraum
belassen werden. Indern man diese Hohlräume- i, k gleichfalls mit Tränkungsmittel
anfüllt und den Druck dabei verschieden bemißt, etwa in den Hohlräumen i größer
oder kleiner als in den Hohlräumen lt
und k, erhält man dann eine Strömung
des Tränkungsmittels durch die Aderisolation je nach Wahl entweder von innen nach
außen oder von außen nach innen. Natürlich müssen dazu sowohl die Bewehrung e als
der Ader- 1 Leiter a und die Metallisierung c so ausgebildet sein, daß sie für das
Tränkungsmittel genügend durchlässig sind. Das wird im allgemeinen bei der üblichen
Ausbildung dieser Teile aber ohne weiteres der Fall sein; zumal für gewöhnlich nur
eine ganz langsame Durchtrittsbewegung des Tränkungsmittels in Betracht kommen wird.
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Die Verlegung eines derartigen Kabels erfolgt in der bereits beschriebenen
Weise. Das Tränken der Isolation findet in der Fabrik statt. Um ein Austreten des
Tränkungsmittels während des Versandes und der Aufbewahrung zu verhindern, wird
über der Bewehrung e ein Bleimantel oder eine gleichwertige undurchlässige Hülle
angebracht, die bei der Verlegung dann entfernt werden.