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Antrieb für in einer Meßtasche oder Schurre angeordnete Absenker Im
Bergbau wird in zunehmender Weise die Gefäßförderung angewandt. Das Füllen der hierfür
benötigten Fördergefäße geschieht unter Tage meist unter Zwischenschaltung von Meßtaschen
oder Schurren, denen das Fördergut, z. B. Kohlen, aus den Förderwagen durch Wipper
oder Bänder zugeführt wird. Im folgenden ist an Stelle des allgemeinen Wortes Fördergut
stets das Wort Kohlen gesetzt.
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Die Taschen sind in ihrer Größe den Fördergefäßen angepaßt und haben
Längen von io m und mehr. Sie sind meistens gegen die Horizontale um einen solchen
Winkel geneigt angeordnet, der ein schnelles Entleeren gewährleistet und ein etwaiges
Hängenbleiben der Kohle verhütet. Zu beachten ist, daß das Füllen der Taschen unter
möglichster Schonung des Fördergutes erfolgt. Hierzu sind. besondere Vorrichtungen
bekanntgeworden, die den freien Fall der Kohlen verhindern, z. B. in der Tasche
eingebaute fahrbare Absenker. Bei leerer Tasche steht der Absenker oder das Fangblech
nahe unterhalb des Wagenwippers oder des Aufgabebandes. Die einlaufende Kohle legt
sich bei geringer Fallhöhe zunächst auf den Absenker und wird dann von diesem nach
unten geleitet. Nach der Entleerung der Meßtasche oder Schurre wird der Absenker,
der gegebenenfalls vorher aus der Fallrichtung der Kohle ausgeschwenkt ist, wieder
hochgezogen.
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Erfolgt das Füllen durch Wagen bzw. durch einen Wagenwipper, dann
muß der Absenker nach jeder Wippung stillgesetzt werden, bis die nächste Wippung
erfolgt. Dies bedeutet, daß der Absenker jeweils wieder abgebremst und bei neuem
Einfallen wieder angefahren werden muß, was jeweils innerhalb von etwa z m Senkweg
erfolgen kann. Bis zur ganzen Füllung kann sich dies zehn- und mehrmal wiederholen.
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Bei den großen Massen, die hierbei bewegt werden müssen, vor allem,
wenn der Ab- -senker in den unteren Lagen steht, macht das Absenken bei diesen kurzen
Bewegungsabständen
Schwierigkeiten. Zunächst ist die Masse (.Absenker
mit Tragwagen und Kohle) durch einen Motor zu beschleunigen und dann auf einen verhältnismäßig
kurzen Weg abzubremsen, Es sind Einrichtungen bekanntgeworden, die mit Druckluft
arbeiten. Bei diesen wird beim Wippen des Wagens die Haltebremse des Absenkers gelüftet,
der Antriebsmotor unter Luft gesetzt, und nach einem gewissen Weg wird durch einen
Anschlag die Luft vom Motor wieder weggenommen und die Bremse aufgeworfen.
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Die hierbei durch das plötzliche Einfallen der Bremse auftretenden
Schläge und Erschütterungen werden durch den Gegenstand der Erfindung vermieden,
indem zur Regelung der Bewegung des Absenkers die Relativgeschwindigkeit einerseits
des Antriebs des Absenkers und andererseits der Fülleinrichtung, z. B. dem Wipper,
oder einem anderen, z. B. auch mit gleichmäßiger Geschwindigkeit sich bewegenden
Maschinenteil Verwendung findet. Der Absenker kann dabei über ein Getriebe oder
unmittelbar von einer beliebigen Maschine, z. B. einem Elektromotor, einem Preßluftmotor,
einer Dampfmaschine o. dgl., angetrieben werden. Die Antriebsmaschine bewegt ihrerseits
unmittelbar oder über ein Übersetzungsgetriebe eine verschiebbare Regeleinrichtung,
die beim Verschieben nach der einen Seite z. B. die Bremsung veranlaßt, während
sie beim Verschieben nach der anderen Seite das Lösen der Bremse veranlaßt. Diese
Regeleinrichtung wird an einer zweiten Einrichtung, im gleichen Sinne bewegten,
entlang geführt, deren Geschwindigkeit von der Fülleinrichtung oder einem anderen,
z. B. auch mit gleichmäßiger Geschwindigkeit bewegten Teil aus bestimmt ist. Diese
Einrichtung besitzt Nocken oder andere über die Normallage vorstehende Anschläge.
Will nun die mit der Antriebsmaschine verbundene Regeleinrichtung voreilen, so gelangt
sie mit Rollen o. dgl, in den Bereich der Nocken oder Vorstöße, wodurch sie einseitig
abgelenkt wird. Diese Ablenkung wird zum Auflegen der Bremse und Abstellen des Motors
verwendet, wobei die Bremskraft abhängig vom Verbindungsweg sein kann. Hierzu wird
der zum Verschieben eingerichtete Teil des Reglers zweckmäßig unter Federspannung
oder dem Druck eines anderen elastischen Mittels gehalten. Die Regeleinrichtung
kann als rotierende Scheibe, Schraubenspindel o. dgl. ausgebildet sein.
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In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung andeutungsweise
veranschaulicht. Es stellen dar: Abb. i die Gesamteinrichtung teilweise in Perspektive,
Abb. a den Regelteil in Abwicklung der Regeleinrichtung in Abb. 3 und Abb.3 die
Regeleinrichtung im Längsschnitt.
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Es ist bezeichnet mit a der Absenker, der mit dem nichtgezeichneten
Antriebsmotor über Getriebe b in Verbindung steht. c stellt die Bremsscheibe dar
mit der Bremse d. Die Kohle fällt im gezeichneten Beispiel aus dem im Wipper e befindlichen
Wagen in die Me8-tasche oder Schurre f. Die Bremseinrichtung c, d kann auch auf
einer Zwischenwelle oder unmittelbar auf der Kettenradwelle g aufgebaut werden.
Die Regeleinrichtung besteht im gezeichneten Beispiel aus den beiden Scheiben
h und i und aus einer den Bremsdruck regelnden Einrichtung k, die
durch ein von der relativen Bewegung der Scheiben gegeneinander und den auf der
Scheibe h angeordneten Nocken Z beeinflußten Gestänge m gesteuert wird. Die Bremseinrichtung
selbst besteht aus einer Bremse d und einem nichtgezeichneten Antriebsmotor. Der
Absenker a ist an einem Wagen n befestigt, der oberhalb der Meßtasche auf Schienen
läuft und durch Kette o vom Motor angetrieben wird. Auf der Motorwelle ist auch
die Bremsscheibe c angeordnet. Sie kann auch auf einer Zwischenwelle oder unmittelbar
auf der Kettenradwelle g des Wagens n aufgebaut werden.
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Die Scheibe h wird von einer Einrichtung angetrieben, die der Scheibe
h eine ganz bestimmte Umfangs- bzw. Winkelgeschwindigkeit erteilt. Die Einrichtung
kann ein Motor oder ein anderes Aggregat sein, das der Kohlenzufuhr entsprechend
gesteuert wird. In der Abb. i erfolgt der Antrieb beispielsweise unmittelbar vom
Wageriwipper e aus. Der Wipper e wird beim Kippen der Wagen durch einen Motor gleichmäßig
gedreht.
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Mit der Scheibe i ist eine Muffe p verbunden, die über Hebel
nz einen Bremsdruckregler k bekannter Bauart steuert. Die Scheibe i wird von der
Kettenwelle g des Wagens n, von der Motorwelle o. dgl. aus angetrieben. Scheibe
i und Muffe p sind auf der dargestellten Welle q mit Federkeil gelagert.
Scheibe h sitzt lose auf der Welle. Die Scheibe i wird durch eine Feder
r über Rolle s an einen Nocken L gedrückt, der an Scheibe h befestigt ist.
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In Abb. a ist der Nocken in der Abwicklung dargestellt. Für den Bremsvorgang
sei beispielsweise angenommen, daß bei Stellung I der Rolle s die Bremse gelüftet
und bei Stellung II ganz aufgelegt ist.
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Der Betriebsvorgang im gezeichneten Beispiel ist folgender: Bei der
Bewegung des Wippers e, also beim Kippen, eines Förderwagens, wird Scheibe h in
Richtung des Pfeiles (Abb. a) gedreht.
Hiermit rückt die Rolle s
aus der Stellung II nach I, und die Bremse wird gelüftet. Ein Preßluftantriebsmotor
kann bereits unter Luftdruck stehen, während ein Elektromotor gleichzeitig eingestellt
wird. Er war durch die Bremse bisher an seiner Drehung behindert. Mit dem Lüften
der Bremse d kommt der Absenker a, angetrieben durch den Motor, in Bewegung und
dreht gleichzeitig die Scheibe i. Versucht bei etwa zu starker Lüftung die Scheibe
i der Scheibe h vorzueilen, so wird sofort durch Auflaufen der Rolle s auf den Nocken
1 die Bremse d wieder angezogen. Hierdurch wird es unmöglich, daß die Scheibe i
bzw. der Absenker a eine größere Geschwindigkeit annehmen kann wie Scheibe h. Die
Bewegung des Absenkers a wird also durch die Scheibe h genau vorgeschrieben, und
die Bremskräfte werden, da schon während des ganzen Senkweges eine allmähliche Bremsung
erfolgt, auf ein Mindestmaß beschränkt. Die Senkung erfolgt gleichmäßig ohne plötzliche
schlagartige Stöße. Kommt der Wipper bzw. die Scheibe la zur Ruhe, so kommt auch
von selbst die Scheibe i, also der Absenker a, zur Ruhe. Die Beeinflussung der Bremse
d vom Bremsdruckregler k kann über einen durch Gewicht belasteten Drückluft=
zylinder erfolgen oder mittels anderer geeigneter Vorrichtungen. Das Hochfahren
des Absenkers erfolgt durchgehend bei ganz gelüfteter Bremse. Statt mit Druckluft
kann die Einrichtung auch sinngemäß elektrisch betrieben werden. An Stelle der Scheiben
h und i können Schraubspindeln oder andere Einrichtungen treten, die durch Änderung
der Reaktionsgeschwindigkeit zwischen der Bewegung des Abnehmers d und einer die
Geschwindigkeit bestimmenden Einrichtung, z. B. im Beispiel des Wippers e, die Regelung
der Absenkgeschwindigkeit vornehmen.