DE69994C

DE69994C - Hinterladefeuerwaffe mit Fallblockverschlufs

Info

Publication number: DE69994C
Application number: DENDAT69994D
Authority: DE
Original assignee: C. LEBERECHT in Amberg, Nabburgerstr. C. 32
Anticipated expiration: 1912-09-27

Description

KAISERLICHES

PATENTAMTS

Bei den Schlofsconstructionen für Pistolen, Scheibenstutzen u. dergl. macht sich beim Herausnehmen und Zerlegen des Schlosses behufs Reinigung der Umstand sehr unangenehm fühlbar, dafs hierbei stets eine Anzahl Schrauben zu lösen sind, welche mit der Zeit einen todten Umgang bekommen, des öfteren verloren gehen u. s. w.; auch ist das Auseinandernehmen eine zeitraubende und umständliche Arbeit.

Zweck vorliegender Erfindung ist es, diese Uebelstände zu beseitigen und eine Schlofseinrichtung zu schaffen, welche jeglicher Schrauben entbehrt und durch einen einzigen Handgriff im Schlofskasten befestigt bezw. herausgenommen werden kann.

Fig. ι zeigt eine Ansicht mit theilweisem Schnitt des neuen Schlosses an einer Hinterlade-Pistole, Fig. 2 den Grundrifs der letzteren, Fig. 3 und 4 sind Einzelheiten, Fig. 5 ist'ein Querschnitt durch den Schlofskasten.

Dafs Schlofs besteht im wesentlichen aus dem Hahn α und dem Auswerfer b, welcher nebst dem Abzugsbügel c zwischen zwei Lappen d d¹ des herausnehmbaren Schlofskasten - Bodenstückes e um einen Stift e¹ drehbar gelagert sind. Hierbei liegt der Hahn zwischen den Scharniertheilen^y¹ des Bügels c, während der Auswerfer b zwischen d¹ und f¹ in einer Ausfräsung des letzteren Theiles liegt (Fig. 3 a) und bei einer Abwärtsbewegung von c vom Anschlag d"¹ des Scharniertheiles f¹ nach rückwärts gestofsen wird; vgl. die punktirten Linien der Fig. 1. Scharniertheil f ist mit einem Haken g versehen, der in einen mit Querzapfen versehenen Schlitz i^x des im Schlofskasten h vertical geführten .Verschlufsblockes i greift und diesen bei Abwärtsbewegung des Bügels c nach abwärts zieht, indem er auf besagten Querzapfen wirkt und dadurch das Schlofs öffnet. Bei Aufwärtsbewegung des Bügels c legt sich der Rücken des Hakens g gegen den Grund der Ausfräsung i^λ und schiebt den Block i in die Verschlufsstellung nach oben; hierbei wird der Auswerfer b, der beim Auswerfen der Patronenhülse in die Einkerbung k des Blockes zu liegen kommt, durch das Einschieben einer neuen Patrone aber bereits theilweise an die ihm entsprechende Ausfräsung am Patronenlager gedrückt wurde, nebst der Patrone völlig in bezw. an letzteres angedrückt.

Dar Abzug /, welcher, durch eine Feder m beeinflufst, den Hahn α in der gespannten Stellung hält, ist wie gewöhnlich im Schlofskastenstück e gelagert, in welch letzterem hinter dem Bügel c aufserdem noch ein Sperrhaken η angeordnet ist, der, von der gleichen Feder beeinflufst, hinter ein am Pistolenschaft befestigtes Schliefsblech n¹ greift und das Stück e¹ nebst dem Schlofs mit dem Kasten h verbindet. Die Lappen dd¹ sind mit winkelförmigen Nasen 0 versehen, welche beim Einsetzen des Schlosses zunächst unter den Winkelansatz o\ des Schlofskastens geschoben werden, worauf es nur mehr eines Druckes auf das Stück e nächst dem Haken η bedarf, um diese völlig zu befestigen. Zur seitlichen Befestigung Von e sind beiderseits Schwalbenschwänze r angebracht, welche in eben solche der Schlofskastenwä'nde greifen.

Der Bügel c wird im aufgezogenem Zustande, also bei geschlossenem Schlofs von dem Drücker t des federnden Sperrhakens in dieser Stellung gehalten.

Behufs Herausnahme des Schlosses bewegt man zunächst den Bügel c nach abwärts, hierauf drückt man den Drücker t nach vorwärts, wodurch dessen Haken zurückgeht und sammt dem Bodenstück e vom Schaft ab-' gehoben bezw. das Schlofs aus dem Kasten genommen werden kann.

Der federnde Schlagstift ρ ist im Verschlufsblock i angeordnet und wird hier innerhalb des Schlofskastens durch den in der gewöhnlichen Weise durch eine Feder q beeinfiufsten Hahn α bewegt.

Die Fig. 6 (Ansicht), Fig. 8 (Querschnitt), Fig. 7 (Grundrifs) und Fig. 9 und 10 (Einzelheiten) zeigen eine Ausführungsform dieser Erfindung, bei welcher der Verschlufsmechanismus an Stelle des Bügels c durch einen aufserhalb des Schlofsgehäuses mit dem Stift g -verbundenen Hebel s bewegt wird (Fig. 6 und 8). Die Lappen d und die Scharniertheile des Abzugsbügels kommen hier ganz in Wegfall. Der Auswerfer b liegt hier in einer Ausfräsung des Hakens' g, Fig. 9, welcher auf einem Vierkant des Stiftes e^l sitzt, Fig. 8, und bei Bewegung des Hebels s mitgenommen wird. Der Auswerfer wird hierbei ähnlich wie bei der ersten Construction durch einen Anschlag d'² von s und durch den Verschlufsblock bewegt. Aufser dem Haken g, der in gleicher Weise wie bei der ersten Construction den Block i bewegt, und dem Auswerfer sitzt auf dem Stift e¹ nur mehr der dem vorbeschriebenen im allgemeinen gleichgestaltete Hahn a. Die Befestigungseinrichtung des Bodenstückes e ist ebenfalls die gleiche, doch sind für den beiderseits in den Schlofskastenwandungen gelagerten Stift e¹ zum Einsetzen des Schlosses entsprechende Schlitze η angebracht (Fig. 10), welche bei eingesetztem Schlofs von zwei entsprechenden Ansätzen ν des Stückes e ausgefüllt werden.

Das Herausnehmen und Einsetzen des Schlosses erfolgt in der gleichen Weise wie oben beschrieben.

Zum Laden der Waffe bewegt man zunächst den Bügel c bezw. Hebel s nach abwa'rts, wobei der Verschlufsblock wie angegeben mit herabgeht und das Patronenlager freilegt bezw. die leere Patronenhülse ausgeworfen wird. Gleichzeitig wird hierbei auch der Hahn α gespannt, indem der Anschlags des Bügels bei ersterer und ein seitlicher Ansatz η>^λ des Hakens g letzterer Construction die Nase χ des Hahnes, auf welche die Feder q wirkt, so weit emporhebt, dafs der Abzug / in die Rasty des Hahnes einschnappt und diesen in der auf diese Weise gespannten Stellung festhält. Nach Einschieben einer neuen Patrone hebt man den Bügel bezw. Hebel wieder in die Ursprungsstellung, wodurch der Block i den Lauf gegen das Schlofs zu wieder abschliefst.

Claims

Patent-AnSprüche:

ι . Hinterladefeuerwaffe mit Fällblockverschlufs, dadurch gekennzeichnet, dafs der den Verschlufsblock bewegende Hebel (g), der Hammer (a) und der Auswerfer (b) auf einer und derselben Achse (e ¹J drehbar angeordnet sind und durch den Abzugsbügel (c) oder einen seitlichen Hebel (s) zum Zwecke des Ladens, Spannens und Entladens bewegt werden.
2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Hinterladefeuerwaffe, bei welcher die Achse (e^l) in dem abnehmbaren Abzugsbügel (c) befestigt ist, um sämmtliche Schlofstheile auf einmal aus der Waffe entfernen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.