-
Verfahren zur einseitigen Oxydation und Sensibilisation.zweier- im
Betriebszustand in geringem Abstand voneinander gegenüberstehender flächenhafter
Elektroden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur einseitigen Oxydation und '
Sensibilisation zweier im Betriebszustand in geringem Abstand voneinander gegenüberstehender
fl.ächenihafter Elektroden, von denen die eine leine Mosaikelektrode ist.
-
Die Oxydierung und Sensibilisierung zweier Elektroden, die -sich im
Betriebszustand der Röhre sehr nahe gegenüberstehen, bereitet außerordentlich große
Schwierigkeiten bzw. ist sogar unmöglich. In A-bb.' i sei beispielsweise eine Röhre,
dargestellt, die zwei solche Elektroden besitzt. Sie besteht aus einem Glaskolben
i, der den Glasfuß z und den Pumpstengel3 enthält. Auf den Glasfuß ist eine durchsichtige,
isolierende Platte ¢, z: B. eine Glasplatte, montiert,- die -auf einer Seite mit
einer großen Anzahl voneinander isolierter, photoelektrisch sensibilisierter Metallteilchen
bedeckt ist, die eine Mosaikelektrode 5 bilden. Direkt auf der Mosaikelektrode 5
ist das nicht sensibilisierte, leitende, möglichst lichtdurchlässige .Netz 6 gespannt.
In. sehr geringem 'Abstand vor diesem Netz 6 befindet sich, durch. eine Zwischenlage
7 aus Glimmer vor direkter Berührung mit dem Netz 6 geschützt, das gegebenenfalls
in einen Rahmen 9 eingespannte Netz 8, das auf seiner, dem Netz 6 zugewandten
Seite photoelektrisch sen= sibilisiert. ist, nicht dagegen auf seiner dem Netz 6
abgewandten- Seite. Das fernzuüber# tragende Bild wird von der Seite B durch .die:
Platte q. und das Netz 6 hindurch auf das Netz 8 entworfen. Die von dem Netz 8 -ausgelöstenPhotoelektronen
werden durch ein geringes an 'das Netz 6 gelegtes beschleunigendes Feld angesaugt
und treffen zum größten Teil a:'uf den zwischen den Maschen des: Netzes 6 befindlichen
Teil *der Mosaikelektrode 5; die sie = negativ aufladen. -Von - der Seite A aus
wird durch. das Netz 8 hindurch: die Mosaikelektrode 5 durch einen Lichtstrahl.
abgetastet. - Die ausgelösten Impulse entsprechen den von. der Mosaikplatte 5. .erzeugten
Ladungen und werden durch die Elektrode 6 einem Verstärker zugeführt und in-bekannt-er
Weise zur Modulation der ausgestrahlten Bildsendewelle- benützt.- Die Zahl der.
Maschen des Netzes 8 muß mindestens . ebenso -groß sein wie die Zahl der Bildpunkte,
-besser ist es, wenn sie noch erheblich größer ist.. Hierdurch. und durch
die Bedingung, daß der Abstand zwischen Netz-8. und Mosaikelek-: trode höchstens
von der Größenordnung des-Bildpunktdurchmesser s sein darf, ergeben sich außerordentliche
Schwierigkeiten für, die Oxy-_ dation und Sensibilisierung der sich gegenüberliegenden
Seiten der beiden .Elektroden 5 und- B. Der Glaskolben i steht über einer Ansatz
11 mit. einem Kölbchen 18 in Verbindung, in dem sich Cäsium
befindet bzw..au& der Kapsel 19 entwickelt wird.
Man
ist bisher bei der einseitigen Aktivierung zweier betriebsmäßig in geringem Abstand
einander gegenüberstehender flächenhafter Elektroden so vorgegangen, daß man zunächst
jede der Elektroden für sich in einem., besonderen Vakuumgefäß mit einem .einseitigen
Silberüberzug versehen und diesen oxydiert hat. Dann erst wurde die Elektrode in
das eigentliche Photozellengefäß eingebracht, in ihrer endgültigen gegenseitigen
Lage befestigt und sensibilisiert. Es liegt auf der Hand, daß ein solches Verfahren
außerordentlich umständlich, zeitraubend und damit auch kostspielig ist.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung, werden diese Nachteile nun dadurch
beseitigt, daß die Elektroden nach ihrer Einbringung in das Vakuumgefäß zunächst
so weit voneinander entfernt angebracht werden, daß eine Oxydation und Sensibilisation
auf der vorgesehenen Elektrodenoberfläche ohne gegenseitige Beeinflussung leicht
vorgenommen -werden kann und darauf die Lage der Elektroden auf den betriebsmäßigen
Wert eingestellt wird. Als Ausführungsbeispiel ist eine derartige Anordnung in den
Abb.2 und 3 gezeichnet. Hierbei haben die Ziffern i bis 8 bzw. 17 dieselbe Bedeutung
wie in Abb. i. Beispielsweise ist hier das Netz 6 auf der Rückseite der die Mosaikelektrode
5 tragenden Isolierplatte angeordnet: Wie aus den Abbildungen ersichtlich ist, ist
der Abstand zwischen der Mosaikelektrode 5 und dem Netz 8 so groß; z. B. .30
mm, daß die Herstellung einer lichtempfindlichen Schicht auf den einander zugekehrten
Seiten von 8 und 5 in einwandfreier Weise nach den bisher bekannten Methoden möglich
ist. Die Ansätze 17, durch die das Cäsium in die Glocke gebracht werden kann, sind
so angeordnet, daß sich das Cäsium ohne Schwierigkeit- gerade auf den Innenflächen
von 5 bzw. 8 niederschlägt. Um dieses Niederschlagen noch zu erleichtern, kann zusammen
mit dem Cäsium ein neutrales Gas, beispielsweise Argon, in die Röhre eingelassen
werden. Die Füllung. mit dem neutralen Gas verhindert, daß sich das eingebrachte
Cäsium geradlinig ausbreitet, wie es in gutem Vakuum der Fall sein würde. Es könnte
bei gutem Vakuum geschehen, daß der größte Teil des Cäsiums an den beiden seitlich
zu seiner Bewegungsrichtung liegenden Elektroden vorbeigeht und dadurch nur eine
ungenügende Sensibilisierung erreicht wird. Nach der Durchführung' des gesamten
Sensibilisierungsprozesses wird das Netz 8 an das Mosaik 5 heranbewegt, wobei in
der endgültigen Lage der rotwendige Abstand durch den isolierenden Rahmen 7, der
z. B. -aus Glimmer bestehen kann, gegeben ist. Zu diesem Zweck ist das. Netz 8 bzw.
der Rahmen 9, in dem sich das Netz befindet, an den Ringen 12 auf den Glasstäben
i o gleitbar angeordnet. Die Glasstäbe i o können bei, spielsweise durch die Schellen
i i an der isolierenden, das Mosaik tragenden Platte 4. oder än einem anderen Systemteil
befestigt sein. In der Ausgangsstellung, in der das System in die Glasglocke i eingeschmolzen
und bis zum Abschluß des Sensibilisierungsprozesses belassen wird, wird es durch
die sehr dünnen Metalldrähte 16 festgehalten. Der eine Endpunkt des Fadens
16 ist an dem beweglichen Ring 12 befestigt, während das andere Ende an der
festen Schelle 13 befestigt ist. Soll das Netz 8 an das Mosaik heranbewegt
werden, so werden die Fäden 16 durch einen kurzzeitigen Stromstoß durchgebrannt;
die zwischen dem Ring 12 und der Schelle 13 befindlichen Spiralfedern i q. entspannen
sich und schieben das Netz 8 an das Mosaik 5 heran: Ein anderes Ausführungsbeispiel
für ein derartiges Verfahren zeigt die Abb. 4. , In dieser ist allerdings nur- die
endgültige Stellung der Elektroden gezeichnet sowie das Wesentliche der Konstruktion,
während der sonstige Teil des Systems in ähnlicher Weise wie: in den vorangehenden
Abbildungen zu denken ist. Der Vorteil der etwas komplizierten Konstruktion der
Abb. q. besteht darin, daß die Elektroden in der endgültigen Lage, auch bei sehr
geringen Abständen, unverrückbar miteinander verbunden sind. Dieses wird dadurch
bewirkt, daß man, nachdem das Netz 8 ziemlich dicht an das Mosaik 5 herangebracht
worden ist, die kleinen Metallkeile 2o so auf die Kante des Rahmens 9 drücken läßt,
daß diese infolge der Keilwirkung vollkommen an den isolierenden Auflagerahmen 7
herangepreßt werden und in dieser Stellung festgehalten werden. Dies .wird beispielsweise
dadurch erreicht, daß die Keile 2o an dünnen Metallstiften 23 befestigt sind, die
in der Führung 2 i beweglich sind und durch die Federn 22 tierangeschoben -werden.
Damit es ' möglich ist, das Netz 8 in eine solche Stellung zu bringen, daß die Keile
2o die endgültige Anpressung des Netzes besorgen können, werden. die Keile einschließlich
ihres Befestigungsstiftes. 23 hochgezogen und mit den durchzubrenneriden dünnen
Metallfäden 25 an den Galgen 2q. festgelegt. Das Netz 8 in seinem Rahmen 9 ist für
die H.eranbewegung an das Mosaik 5 in ähnlicherWeise auf zwei Qlasstäbchen gleitbar
angeordnet, wie es die Anordnung nach Abb.2 und 3 zeigt, jedoch unter Fortfall der
dortigen Federn 1q.. - Das Heranbringen des Netzes 8 an die Mosaikplatte 5 -geschieht
am bequemsten dadurch,. daß die Röhre so auf der Pumpstand gebracht wird; daß die
flächenhaften
Elektroden horizontal stehen und sich das Netz 8 oberhalb
der Isolierplatte q. in einem solchen Abstand- befindet, daß eine bequeme Sensibilisierung
durchführbar ist. Nach der Durchführung der Sensibilisierung werden zunächst die
Fäden 16 durchgebrannt, worauf das Netz 8 durch sein Gewicht herunterfällt und zunächst
noch lose auf dem Rahmen 7 aufliegt. Werden jetzt die Fäden 25 durchgebrannt, so
legen die sich heranschiebenden Keile 2o das Netz 8 vollkommen fest.
-
Statt die Elektroden erst nach der vollständiger- Durchführung des
Sensibilisierungsprozesses in ihre -endgültige Lage zu bringen, kann Ulan auch so
vorgehen, daß bereits nach dem Niederschlagen des Cäsiumdampfes auf den später eng
zusammenliegenden Innenflächen der Elektroden das Verbringen in die endgültige Lage
vorgenommen wird und erst anschließend die abschließende Temperaturbehandlung durchgeführt
wird, worauf das Rohr von der Pumpe abgeschmolzen werden kann.
-
Es erübrigt sich, besonders darauf hinzuweisen, daß das erfindungsgemäße
Verfahren überall dort angewendet werden kann, wo es darauf ankommt, zwei in geringem
Abstand angeordnete, für die. Abgabe von Photoelektronen, Sekundärelektronen oder
durch hohe Temperatur austretenden Elektronenbestimmte Elektroden auf ihren gegenüberstehenden
Seiten zu aktivieren.