DE699845C - Konservierungs- und Desinfektionsmittel - Google Patents

Description

• Konservierungs- und. Desinfektionsmittel Es 'ist bekannt, konservierende oder desinfizierende Stoffe, namentlich solche schwerlöslicher Art zur Erhöhung ihrer Löslichkeit bzw. Emulgierbarkeit sowie zur Steigerung des Netzvermögens ihrer Lösungen bzw. Emulsionen mit kapillaraktiven Stoffen zu kombinieren. Die für diese Zwecke bisher vorgeschlagenen kapillaraktiven Stoffe haben in der Regel, namentlich soweit sie einen höhermolekularen organischen Rest führen, wie z. B. Türkischrotöl oder andere Sulfonierungsprodukte aliphatischer und cyclischer Verbindungen, den Nachteil, daß sie dieWirksamkeit der konservierenden oder desinfizierenden Mittel gegen die zu bekämpfenden Organismen stark herabsetzen.
• Gegenstand der Erfindung sind Konservierungs- und Desinfektionsmittel, bei denen dieser Nachteil vermieden wird. Diese Mittel enthalten neben einem konservierenden 'bzw. desinfizierenden Stoff als kapillaraktive Ver-b indungen salzartige Kondensationsprodukte solcher Bernsteinsättreanhydride, die an, einer Methylengruppe einen Substituenten mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen tragen, mit solchen tertiären Aminoverbindungen, die außer der tertiären Aminogruppe -eine reaktive Gruppe führen, welche mit einer der Säurecarboxylgruppen ein funktionelles. Derivat zu bilden vermag.
• - Als konservierende und desinAzierende Bestandteile der Mittel der vorliegenden Erfindung seien vor allem Verbindungen der Phenolreihe,- wie Phenol und insbesondere die schwerlöslichen Halogenphenole, wie die Trichlorphenole und Tetrachlorphenole sowie die entsprechenden Chlorkresole und Chlorxylenole genannt.
• Die für die Herstellung der erfindungsgemäß alh kapillaraktive Stoffe anwesenden s alzartigen Kondensationsprodukte benötigten Bernsteinsünreanhydride, welche an einer Methylengruppe einen Substituenten mit mindestens 5 Kohlenstoffatonien tragen, sind z. B. durch Umsetzung von Olefinen, wie Isono# nylen, n- und Isododecylen, sowie von fettaro-' matischen I<#ohlenwasserstoffen, wie Äthylbengol, Isopropylbenzol, Di- und Triisopropylbenzol oder Isopropylnaphthalin mit Maleinsäureanhydrid, gegebenenfalls unter Anwendung von erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur bzw. von Katalysatoren erhältlich.
• Unter den mit diesen Anlagerungsprodukten zu kondensierenden tertiären Aminoverbin:-dungen seien Diäthylaminoäthylalkohol, ß-N-Oxyäthylmorpholin, i\TN-Diäthyläthylendiamin und NNN*-Triäthyläthylendi,amin genannt.
• Die erwähnten ka#illaraktiven Stoffe, deren Herstellung nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, gestatten -es, hochkonzentrierte Lösungen bzw. Emulsionen der konservierenden bzw.,desinfizierenden Stoffe herzustellen, in denen die Wirksamkeit der genannten Stoffe gegenüber den zu bekämpfenden Organismen, anders als bei den bekannten Kombinationen dieser Art, praktisch keine Verminderung erleidet. So erforderte beispielsweise eine Lösung von 25o Gewichtsteilen Trichlorphenol in 750 Gewichtsteilen Türkischrotöl Konzentrationen von Über 0,30A), um dieselbe Wachstumshemmting zu erzielen, wie sie das Mittel des folgenden Beispiels i in einer Konzentration von nur o,o5 bis o,il/, erreicht. Bei- Verwendung anderer kapillaraktiver Stoffe waren wiederum keine klaren Lösungen mit z. B, Phenolen zu erhalten, wie Versuche mit einer Mischung von ?-5o Gewichtsteilen Trichlorphenol mit 75o Gewichtsteilen Oleylalkoholsulfonat bzw. :2o GewichtsteilenChlorxylenol, 5 GewichtsteilenNaphthar fin mit 5o Gewichtsteilen des Natriumsalzes der mit Paraffinoxydationsfettsäuren verestertenCyclohexanolsulfosäurezeigten. Diese heterogenen Mischungen sind als solche für viele Konservierungs- und Desinfektionszwecke unbrauchbar. Durch erhebliche Mengen Alkali werden -sie wohl als Lösungen erhalten, jedoch hindert die Gegenwart des Al- kali bei den meisten Verwendungszwecken. Beispiel I Eine Lösung von 25o Gewichtsteilen Chlorphenol in 75o Gewichtsteilen Isododecylenbernsteinsäuremono-ß-N-diäthylaminoäthyl-.ester wird in Mengen von o,20/" einer Hautleimgallerte zugesetzt. Der Leim ist dann vor bakteriellem Abbau geschützt, bleibt frei von Schimmelwachstum und behält gleichbleibende Viskosität.
• Beispiel ?-2o Gewichtsteilen Chlorxylenol und 5 Gewichtsteilen Naphthalin werden in 5o Gewichtsteilen Isononylenbernsteinsäuremono-p-N-diäthylaminoäthylamidgelöst. Vondieser Lösung genügen zum Konservieren von Stärke, Dextrin, Traganth, Gummiarabikurn und anderen pflanzlichen Materialien sowie zur Verhinderung von Schimmelwachstum und Gärung etwa o,o5 bis o,i'/,.
• B-eispiel 3 In ioo 1 konz. Salzlake wird 11 einer Lösung aus 3o Gewichtsteilen Chlorkresol, 50 Gewichtsteilen Isooctadecylenbernsteinsäuremono-ß-N-Diäthylaminoäthylester, io Gewichtsteilen Polyglykoläther, io Teilen Wasser gelöst. Frische Kalbfelle sind nach 24stündiger Behandlung in dieser Salzlake so konserviert, daß sie auch bei längerer Lagerung frei von bakteriellen und pilzlichen Häuteschäden bleiben und außerdem ein Leder von hervorragenden Eigenschaften er-,eben.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH - I,'Z-onservierungs- und Desinfektionsmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem bekannten konservierenden oder desinfizierenden Stoff und einem kapillaraktiven salzartigen Kondensationsprodukt aus solchen . Bernsteinsäureanhydriden, die an einer Methylengruppe einen Substituenten mit mindestens 5 I-Cohlenstoffatomen tragen, mit solchen tertiären Aminoverbindungen, die außer der tertiären Aminogruppe eine reaktive Gruppe füh- ren, welche mit einer der Säurecarbcxylgruppen ein funktionelles Derivat zu bilden vermag.