DE69981C - Facetten-Schleif- und Polir-Maschine, insbesondere für Bogentheile und einspringende Winkel von Glastafeln - Google Patents
Facetten-Schleif- und Polir-Maschine, insbesondere für Bogentheile und einspringende Winkel von GlastafelnInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
von Glastafeln.
Bisher mufsten die Bogentheile und einspringenden Winkel an gröfseren facettirten
Glastafeln meistentheils mit der Hand geschliffen und polirt werden, was grofsen Zeitaufwand
und beträchtliche Kosten verursachte. Nur in sehr beschränktem Mafse war eine Herstellung solcher Facetten auf der Schleifscheibe
möglich und in diesen Fällen auch nur . in schwieriger, eine bedeutende Geschicklichkeit
der Arbeiter voraussetzenden Weise, da die Glastafel, frei in den Händen eines oder
mehrerer Arbeiter ruhend, an der fest gelagerten Schleifscheibe in geeigneter Weise
herum- und hin- und hergeführt werden mufste, was gerade bei gröfseren Tafeln mit einer bedeutenden
Bruchgefahr verknüpft war. Durch vorliegende Erfindung sollen die Facetten an Bogentheilen und einspringenden Winkeln ganz
auf. maschinellem Wege in einfacher gefahrloser Weise hergestellt werden. Es soll dies
dadurch erreicht werden, dafs das Schleiforgan unabhängig von dem den Schleifapparat in
Drehung versetzenden Antrieb längs der Bogentheile und einspringenden Winkel der Glastafel
geführt werden kann, welch letztere auf einem Tisch unbeweglich liegen bleibt.
Als. Schleiforgan dient eine eiserne Schleifscheibe oder -Walze, in welchem Falle eine
beständige Zufuhr eines Schleifmittels stattfinden mufs. Ebenso kann auch mittelst Schmirgelscheibe
oder -Walze, geschliffen werden, was nur eine hinreichend grofse Umdrehungszahl des Schleiforgans voraussetzt, die durch geeignete
Uebersetzung erreicht werden kann.
Bei der durch die Fig. 1 bis 3 veranschaulichten Ausführungsform ist auf der in Drehung
versetzten Welle α ein Kegelrad b befestigt, welches eine auf der festen Achse c sitzende
Hohlwelle d in Drehung versetzt. Diese treibt '
mittelst Kegelrades e ein um die Achse f laufendes doppeltes Kegelrad g, welches seinerseits
die Welle h in Drehung setzt. Die Achse f ist mittelst Auges f1 um die Achse c drehbar,
ebenso die Welle h mittelst Auges h1 um die
Achse f. Hierdurch ist es möglich, der Welle h — ohne ihre Drehung zu beeinflussen — jede'
beliebige Lage zur Achse c zu geben.
Die Welle h ist teleskopartig verlängerbar. Der ausziehbare Theil h2 läuft mittelst runden
Zapfens h3 in einem Gehäuse, welches aus zwei um eine Achse k drehbaren Hälften i1 und P
besteht (Fig. 3). Diese Achse dient gleichzeitig zur Verbindung beider Gehäusehälften und ist
an dem einen Ende des Gehäuses als Griff kl ausgebildet.
Auf dem Zapfen h3 sitzt innerhalb des Gehäuses
ein Kegelrad /, welches ein um die Achse k laufendes doppeltes Kegelrad m in
Drehung setzt, das seinerseits die das .Schleiforgan tragende Welle η treibt, welche durch
ein Auge in der Achse k hindurchgeht, ein entsprechendes Kegelrad 0 trägt und in geeigneten,
am Gehäuse angebrachten Lagern gelagert ist. An dem Gehäuse ist ein zweiter Griff k'2 befestigt, durch welchen die Welle η
hindurchgeht.
Das auf dem äufseren Ende der Welle η befestigte Schleiforgan kann aus einer Plan-
oder Kegelscheibe ρ oder auch aus einer Walze q, Fig. 4 und 5, bestehen. Ist das
Schleiforgan aus Eisen, so ist die Zufuhr eines Schleifmittels erforderlich, z. B. von mit Wasser
gemischtem Schleifsand.
Es kann hierzu zweckmäfsig die aus Fig. 1 und 4 ersichtliche Vorrichtung benutzt werden,
bei welcher der Sand, getrennt von dem Wasser, durch das mittelst Schlauches mit dem
Sandbehälter verbundene Rohr r zugeführt wird, welches unten in einen Kegel übergeht,
in bezw. unterhalb dessen Mitte das Wasserzuflufsrohr r1 ausmündet, so dafs der. herabfallende
Sand erst hier genäist wird. Die ganze Vorrichtung ist verstellbar an einem am Griff k'2
befestigten Drahtbügel s angebracht, welcher sich leicht derart biegen läfst, dafs das Schleifund
Polirmittel auf die geeignetste Stelle fällt.
Wird mittelst einer Schmirgelscheibe geschliffen, so bedarf es nur einer continuirlichen
Wasserzufuhr, während die Zufuhr eines Schleifmittels, wie Sand, selbstredend fortfällt.
Der Arbeiter hält den Schleifapparat mit der rechten Hand am Griff &2, mit der linken am
Griff k1 und führt denselben in der aus Fig. 1
ersichtlichen Weise an dem Bogen bezw. dem einspringenden Winkel der Glastafel entlang,
welche auf einem Tisch festliegend eingespannt ist und mit dem zu schleifenden Theil so viel
als nöthig über den Tischrand vorsteht.
Besteht das Schleiforgan aus einer Walze q, Fig. 4 Und 5 , so wird die Achse derselben
zweckmäfsig in einem Rahmen t gelagert, an welchem der Griff Ar1 in der in Fig. 4 ersichtlichen
Weise befestigt sein kann.
Im Hinblick auf die in diesem Falle nahezu horizontale Lage der das Schleiforgan tragenden
Achse η ist das Gehäuse hier aus drei Theilen z3 i4 und z5 hergestellt, so dafs eine
gelenkartige Drehbarkeit um zwei zu einander rechtwinklige Achsen«1 und u"· vorhanden ist.
Dementsprechend sind zwischen dem auf dem Zapfen h3 der verlängerbaren Welle h sitzenden
Kegelrad / und dem auf der Walzenachse η befestigten Kegelrad 0 zwei doppelte
Kegelräder m1 und m2 eingeschaltet, welche
auf den die drei Gehäusetheile zusammenhaltenden beiden Achsen ul und u2 laufen.
Statt des in Fig. 1 dargestellten Antriebes mit teleskopartig verlängerbarer Stange kann
auch der in Fig. 6 dargestellte Antrieb benutzt werden, bei welchem die Bewegung des
Schleifapparates in horizontaler Richtung in bekannter Weise mittelst um verticale Verbindungsachsen
drehbarer Arme ermöglicht wird.
Um auch die erforderliche Beweglichkeit des Schleifapparates in verticaler Richtung zu erreichen,
ist die im vordersten Arm ν gelagerte, in Drehung versetzte verticale Welle aus zwei
Theilen wx und w2 zusammengesetzt, welche
in der Längsrichtung mehr oder weniger in oder aus einander geschoben werden können,
hierbei durch Nuth- und Federeingriff.»'8»'*,
Fig. 7 und 8, jedoch ständig mit einander gekuppelt werden.
Diese verlängerbare Welle überträgt ihre Drehung auf eine in einem Rahmen χ gelagerte
horizontale Welley, welche analog dem Zapfen hs der Welle h nach Fig. 1 das Kegelrad
/ trägt, das wiederum in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise die Welle η des Schleiforgans in Drehung versetzt.
Der Griff kl ist am Rahmen χ befestigt und
mittelst einer die Büchse \ des oberen Wellentheiles wl umfassenden Hülse f1 in verticaler
Richtung verschiebbar, wobei der im Rahmen χ gelagerte untere Wellentheil w2· in den anderen
Wellentheil ein- oder aus demselben herausgeschoben und gleichzeitig der Schleifapparat
gehoben oder gesenkt wird. Begrenzt wird diese Verschiebbarkeit durch einen Anschlag in
Form eines Ringes ^2, Fig. 8, welcher lose auf
der mit einer Wulst ^3 versehenen Hülse ^1
sitzt und durch Einhaken an einem am Arm ν befestigten Stift vl mit Kopf festgelegt wird.
Wird der Ring ^2 ausgehakt, so kann der Apparat zusammen mit dem Rahmen x,
Griff kl und der unteren Wellenhälfte w2 ganz
abgenommen werden. Da nun ferner die Welle η der Schleifscheibe um die Längsachse
des zweitheiligen Gehäuses z'1 und z'2 und das
Gehäuse rechtwinklig hierzu um die Welle y gedreht werden kann, so läfst sich durch entsprechende
Handhabung an den beiden Griffen kl und k2 auch hier das Schleiforgan in jeder beliebigen
Richtung bewegen und in jede erforderliche Stellung bringen.
Es kann daher auch mit der letztbeschriebenen Ausführungsform der Maschine an jeder
beliebig geformten Glasplatte eine Facette angeschliffen werden. Die letztbeschriebene Form
der Schleifmaschine eignet sich besonders bei Benutzung von Schmirgelscheiben als Schleiforgan,
bei welchen eine hohe Tourenzahl erforderlich ist, die sich mittelst Riemen- oder
Schnurantriebes in praktischerer Weise erreichen läfst als bei Räderantrieb.
Die Maschine kann in ihren verschiedenen Ausfuhrungsformen auch zum Poliren der mit
der Maschine selbst oder mit anderen Maschinen oder sonstigen Vorkehrungen geschliffenen Facetten
an Glastafeln verwendet werden. Es ist hierzu nur erforderlich, die Schleifscheibe oder
-Walze durch eine Polirscheibe oder -Walze zu ersetzen.
Claims (1)
- Patent -Ansprüche:i. Eine Facetten - Schleif- und Polirmaschine, insbesondere für Bogentheile und einspringende Winkel von Glastafeln, dadurch ge-kennzeichnet, dafs die das Schleif- oder Polirorgan tragende Welle (n) um eine zu derselben senkrechte, ein Zwischengetriebe tragende Achse (k) und zusammen mit letzterer um die während ihrer Rotation im Raum bewegliche Antriebswelle (h, Fig. ι bis 3, bezw.j^, Fig. 6 und 7) drehbar ist. Eine Facetten - Schleif- und Polirmaschine der unter 1. geschützten Art, gekennzeichnet durch die Anordnung der teleskopartig verlängerbaren Welle (h) in der Weise, dafs dieselbe um eine zu derselben senkrechte, ein Zwischengetriebe tragende Achse (f) drehbar ist, die ihrerseits wiederum — ohne Störung des Antriebes — mittelst Auges (fl) um die den Antrieb vermittelnde, zu f senkrechte Achse (c) gedreht werden kann. Eine Facetten - Schleif-, und Polirmaschine der unter 1. geschützten Art, bei welcher die Antriebswelle (jr, Fig. 6 und 7) des um zwei zu einander senkrechte Achsen drehbaren Schleif- oder Polirapparates in einem Rahmen (x) gelagert ist, welcher auf einer mittelst drehbarer Arme (v) in bekannter Weise in der Horizontalen beweglichen, zweitheiligen Antriebswelle (n>\ und w^) unter gleichzeitiger teleskopartiger Verkürzung bezw. Verlängerung derselben vertical verschiebbar ist.
Eine Facetten - Schleif- und Polirmaschine der unter 1. geschützten Art, dadurch gekennzeichnet, dafs die sowohl zur Welle des Schleiforgans, als auch zur Antriebswelle senkrechte Zwischenachse (k) durch zwei zu einander senkrechte Zwischengetriebe tragende Achsen (M1M2, Fig. 4) ersetzt sind, welche gemeinsam um jede der beiden erstgenannten Wellen drehbar sind, für den Fall, dafs die das Schleif- oder Polirorgan tragende Welle in mehr horizontaler Lage zur Wirkung kommt.
Eine Facetten-Schleifmaschine der unter 1. geschützten Art, dadurch gekennzeichnet, dafs der Schleifsand oder das sonstige Schleifmittel durch ein trichterförmig erweitertes Rohr (r) in bezw. unterhalb dessen Mitte das das Wasser zuleitende Rohr (rl) mündet, derart zugeführt wird, dafs das Nässen des Schleifmittels erst hier am Schleiforgan stattfindet.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE (1) | DE69981C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6022267A (en) * | 1996-06-15 | 2000-02-08 | Chyn; Mick | Grinder |
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US6022267A (en) * | 1996-06-15 | 2000-02-08 | Chyn; Mick | Grinder |
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