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Erfindungsgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Medikamentenzufuhreinheit gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Solch
eine Medikamentenzufuhreinheit ist aus dem US Patent Nr. 5,476,446
bekannt.
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Hintergrund
der Erfindung
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Um
Erkrankungen des Ohrs zu behandeln, kann es oft erforderlich sein,
therapeutische Wirkstoffe verschiedenen Ohrgeweben in einer kontrollierten, sicheren
und effizienten Art und Weise zuzuführen. Zum Beispiel wurde eine
Vielfalt von Strukturen entwickelt, die die Fähigkeit haben, therapeutische
Wirkstoffe dem äußeren Gehörgang des
Außenohrs
zuzuführen/zu
verabreichen. Das US Patent Nr. 4,034,759 von Haerr offenbart ein
aus einem Schwammmaterial (z. B. dehydrierter Cellulose) gefertigtes
hohles, zylindrisches Rohr, welches in den äußeren Gehörgang eines Patienten eingesetzt
wird. Sobald flüssige
Medikamente in Kontakt mit dem Rohr gebracht werden, expandiert
es demgemäß gegen
die Wände
des Gehörgangs.
Folglich wird ein versehentliches Entfernen des Rohrs verhindert.
Außerdem
werden durch das Rohr absorbierte medizinische Materialien zu Behandlungszwecken
in Kontakt mit den Wänden
des äußeren Gehörgangs gehalten.
Andere Absorptionsgeräte,
die zur Behandlung des äußeren Gehöhrgangs
und verwandter Gewebestrukturen entworfen wurden, sind in dem US Patent
Nr. 3,528,419 von Joechle, dem US Patent Nr. 4,159,719 von Haerr
und dem US Patent Nr. 2,642,065 von Negri offenbart. Das Negri-Patent
beschreibt speziell ein medizinisches Zu fuhrgerät mit einem intern befestigten,
zerbrechlichen Medizinbehälter,
der, sobald er zerbrochen ist, flüssige Medizin in ein absorbierendes
Teil abgibt.
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Jedoch
ist die Zufuhr von therapeutischen Wirkstoffen in einer kontrollierten
und effektiven Art und Weise im Hinblick auf Gewebestrukturen des
Innenohrs (z. B. jene Teile des Ohrs, die von dem Ohrkapselknochen
umgeben und innerhalb des Schläfenknochens
enthalten sind, welcher das dichteste Knochengewebe des gesamten
menschlichen Körpers
ist) erheblich schwieriger. Die gleiche Situation findet sich in
Verbindung mit Gewebematerialien, die in das Innenohr führen (z.
B. die runde Fenstermembran). Beispielhafte Innenohrgewebestrukturen
von grundsätzlicher
Bedeutung für
Behandlungszwecke beinhalten, aber beschränken sich nicht auf die Cochlea,
den Ductus/Saccus endolymphaticus, das vestibuläre Labyrinth und all die Kammern
(und Verbindungsröhren),
die diese Komponenten beinhalten. Zugang zu diesen und anderen Innenohrgeweberegionen
wird typischerweise durch eine Vielfalt von Strukturen erreicht,
die die runde Fenstermembran, das ovale Fenster/die Steigbügelfußplatte,
das ringförmige
Band und die Ohrkapsel/den Schläfenknochen,
beinhalten, aber sich nicht darauf beschränken, wobei all diese, wie
unten noch in näheren
Einzelheiten beschrieben wird, als "Mittel-Innenohr-Grenzgewebestrukturen" aufgefasst werden
sollen. Außerdem
soll, wie hierin angedeutet, das Mittelohr als physiologische luftgefüllte Gewebezone
hinter der tympanischen Membran (z. B. dem Trommelfell) und vor
dem Innenohr definiert sein.
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Die
oben aufgeführten
Innenohrgewebe sind von minimaler Größe und nur durch invasive mikrochirurgische
Verfahren leicht zugänglich.
Um verschiedene mit Innenohrgeweben assoziierte Krankheiten und
Leiden zu behandeln, ist oft die Zufuhr von Arzneien zu solchen
Strukturen von grundlegender Bedeutung. Repräsentative Arzneien, die typischerweise
zur Behandlung von Innenohrgeweben verwendet werden, beinhalten,
aber beschränken
sich nicht auf Harnstoff, Manitol, Sorbitol, Glycerol, Lidocain,
Xylocain, Adrenalin, Immunoglobuline, Natriumchlorid, Steroide,
Heparin, Hyaluronidase, Aminoglykosid-Antibiotika (Streptomycin/Gentamycin),
Antioxidantien, Neurotrophine, Nervenwachstumsfaktoren, verschiedene
therapeutische Peptide und Polysaccharide. Von besonderem Interesse
in dieser Liste sind Verbindungen, die verwendet werden, um die Permeabilität der runden
Fenstermembran innerhalb des Ohrs zu verändern, zum Beispiel mittels
Hyaluronidase und (unten definierten) iontophoretischen Techniken.
Ferner kann die Behandlung von Innenohrgeweben und/oder Flüssigkeitshohlräumen eine Veränderung
deren Drucks, Volumens, elektrischen Aktivität und Temperatureigenschaften
beinhalten. Besonders im Hinblick auf den Druck von verschiedenen
Flüssigkeiten
innerhalb des Innenohrs und seinen assoziierten Kammern muss ein
präzises
Gleichgewicht gehalten werden. Ungleichgewichte in den Druck- und
Volumenniveaus von solchen Flüssigkeiten
können
verschiedene Probleme verursachen, was Leiden beinhaltet, die bekannt
sind als endolymphatischer Hydrops, endolymphatische Hypertonie, perilymphatische
Hypertonie, perilymphatischer Hydrops, perilymphatische Fistula,
intracochleare Fistula, Meniere-Krankheit, Tinnitus, Vertigo, Haarzellen oder
Ganglionzellen-Schaden/funktionsstörungsbedingter
Hörverlust
und Risse in verschiedenen Membranstrukturen innerhalb des Ohrs
beinhaltet, aber nicht darauf beschränkt ist.
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Konventionelle
Methoden zur Zufuhr von therapeutischen Wirkstoffen zum Innenohr
beinhalten das Füllen
des Mittelohrs mit einer Lösung
oder einem anderen Träger
des therapeutischen Wirkstoffs (siehe z. B. Shea Otolaryngol Clin
North Am. 30(6):1051-9 (1997)). Andere Methoden verwenden natürlich vorkommende
Materialien wie Gelatine (z. B. Gelschaum, siehe z. B. Silverstein
Ann Otol Rhinol Laryngol Suppl. 112:44-8 (1984); Lundman et al.
Otolaryngol 112:524 (1992); Nedzelski et al. Am. J. Otol. 14:278-82
(1993); Silverstein et al. Ear Nose Throat J 75:468-88 (1996); Ramsay
et al. Otolaryngol. 116:39 (1996); Ruan et al. Hear Res 114:169
(1997); Wanamaker et al. Am. J. Otology 19:170 (1998); Arriaga et
al. Laryngoscope 108:1682-5 (1998); and Husmann et al. Hear Res
125:109 (1998)), Hyaluronan oder Hyaluronsäure (siehe z. B. WO 97/38698; Silverstein
et al. Am J Otol. 19(2):196-201 (1998)) oder Fibrinkleber oder andere
auf Fibrin basierende Vehikel (siehe z. B. Balough et al. Otolaryngol,
Head Neck Surg. 119: 427-31
(1998) Parked. Larvngoscope 107:1378-81 (1997)). Obwohl diese Methoden schließlich auf
eine Zufuhr eines Medikaments in das Innenohr (z. B. durch Perfusion
durch die runde Fenstermembran) hinauslaufen, ist im Allgemeinen die
Zufuhr des therapeutischen Wirkstoffs nicht gut kontrolliert und/oder
die Verwendung des Trägermaterials
kann mit ungünstigen
Nebeneffekten verbunden sein. Zum Beispiel kann die Verwendung von
auf Gelatine basierenden Materialien, wie Gelschaum, Fibrose in
dem Mittelohrhohlraum verursachen (siehe z. B. Laurent et al. Am.
J. Otolarvngol 7 (3): 181-6 (1986); Liening et al. Otolarvnzol.
Head Neck Surg. 116 454-7 (1997)). Außerdem behalten natürlich vorkommende
Trägermaterialien
im Allgemeinen ihre Form im Anschluss an die Einführung in
das Ohr nicht bei (z. B. sind die Materialien von Natur aus viskos
oder werden auf die Einführung
in das Ohr hin flüssiger).
Die Veränderungen
der Form des Trägermaterials
machen es extrem schwierig, das Material vollständig aus dem Einführungsort
wieder herauszubekommen, falls dies gewünscht sein sollte (z. B. um die
Therapie zu beenden). Veränderungen
in der Form des Trägermaterials
können
sogar die Zufuhr von zusätzlichen
therapeutischen Wirkstoffen in nachfolgenden Behandlungen verhindern
(siehe z. B. Silverstein et al. Am J. Otol 18: 586-9 (1997), wo
beschrieben ist, wie Gelschaum pastenartig wird und weitere Injektionen
dieses Materials am Erreichen der Innenohrflüssigkeiten hindert).
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Von
weiterem Interesse im Hinblick auf die Zufuhr von therapeutischen
Wirkstoffen zu dem Mittelohr, dem Innenohr und Mittel-Innenohr-Grenzgewebestrukturen
beschrieben in den US Patenten Nr. 5,421,818; 5,474,529 und 5,476,446,
all jene die hierin durch Bezugnahme aufgenommen sind. Das US Patent
Nr. 5,421,818 beschreibt ein Behandlungssystem, das einen Reservoirteil
mit einem internen Hohlraum umfasst, der dazu bestimmt ist, einen
Vorrat von therapeutischen Flüssigkeitspräparaten
darin zu halten. Das Gerät
umfasst ferner Flüssigkeitstransportmittel
(z. B. Poren, eine halbdurchlässige Membran
und dergleichen), die es flüssigen
Materialien erlauben, auf Anforderung beispielsweise der runden
Fenstermembran zur nachfolgenden Diffusion in das Innenohr zuzuführen. Das
US Patent Nr. 5,474,529 beinhaltet einen therapeutischen Behandlungsapparat
mit einer Vielzahl von Reservoirabschnitten und mehreren Röhrchenabschnitten,
die zur Implantation in zum Beispiel den Saccus und Ductus endolymphaticus
mittels standardmikrochirurgischer Techniken bestimmt sind. Schließlich offenbart
das US Patent Nr. 5,476,446 einen therapeutischen Behandlungsapparat,
der einen Reservoirabschnitt zum Halten der flüssigen Arzneimaterialien und
einem ersten und zweiten Röhrchen
beinhaltet. Das zweite Röhrchen
könnte
in dem äußeren Gehörgang des
Patienten nahe dem Trommelfell liegen, wobei das erste Röhrchen zum
Beispiel innerhalb einer in der Steigbügelfußplatte oder dem ringförmigen Band
geformten Öffnung
liegen, sodass die Arzneimaterialien von dem Reservoirabschnitt
dem Innenohr zugeführt
werden können.
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Ein
anderer Ansatz, um Materialien in und aus dem Innenohr zu transportieren
(z. B. über
die runde Fensternische/die runde Fenstermembran), ist in der anhängigen US
Patentanmeldung Nr. 08/874,208 (Arenberg et al.) mit dem Titel "INNER EAR FLUID TRANSFER
AND DIAGNOSTIC SYSTEM" offenbart,
bei der die Anmelderin Mitinhaberin ist und die am 13. Juni 1997
eingereicht wurde. Diese Anmeldung beschreibt ein System, bei dem
eine oder mehrere Flüssigkeitstransportkanäle bereitgestellt werden,
die wirksam mit einem Abdeckungsteil verbunden sind, das über oder
zumindest teilweise in der Nische angeordnet werden kann, um eine
Flüssigkeit
aufnehmende Zone herzustellen. Das Abdeckteil kann eine plattenartige
Struktur sein oder kann ein komprimierbares Material beinhalten.
Repräsentative
komprimierbare Zusammensetzungen zur Verwendung mit dem Abdeckteil
beinhalten im Wesentlichen nicht flüssige absorbierende, schaumstoffartige
Produkte wie Polyethylenschaumstoff, Polyetherschaumstoff, Polyesterschaumstoff,
Polyvinylchlorid-Schaumstoff,
Polyurethan-Schaumstoff und Schaumgummi (z. B. synthetischer oder
natürlicher).
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Noch
ein weiteres System, um Materialien in und aus dem Innenohr zu transportieren,
ist in der anhängigen
US Patentanmeldung Nr. 09/121,460 (Arenberg et al.) mit dem Titel "FLUID TRANSFER AND
DIAGNOSTIC SYSTEM FOR TREATING THE INNER EAR" offenbart, bei der die Anmelderin Mitinhaberin
ist und die am 23. Juli 1998 eingereicht wurde. Dieses spezielle
System verwendet einen Flüssigkeitstransportkanal,
der einen oder mehrere Durchgänge
umfasst. An dem Kanal befestigt ist eine aufblasbare Blase, die
zur zumindest teilweisen Einsetzung in einen inneren Hohlraum des
Ohres (z. B. die runde Fensternische) bemessen ist. Sobald sie aufgeblasen
ist, greift die Blase an der internen Seitenwand des inneren Hohlraums
ein, wodurch die Blase und ein Teil des Kanals in dem inneren Hohlraum
gesichert werden und somit einen Transport von Flüssigkeiten
zu und von dem inneren Hohlraum ermöglicht wird.
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Die
WO 97/38698 offenbart eine die Verabreichung von einem Präparat aus
Hyaluronsäure
und Gentamycin zur Behandlung von Menieres Krankheit. Dieses Präparat wird
durch eine feinkalibrige Nadel in das Mittelohr eingespritzt und
ist imstande, seine Lage beizubehalten, um eine Oberfläche bereitzustellen,
die im Wesentlichen die runde Membran des Mittelohrs berührt.
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Ungeachtet
der oben beschriebenen Ansätze,
die eine Vielzahl von Vorteilen bieten, verbleibt hierbei ein Bedarf
auf dem Gebiet an zusätzlichen Methoden
und Geräten
zur Zufuhr von therapeutischen Wirkstoffen in das Innenohr. Die
vorliegende Erfindung bietet solche Methoden und Geräte.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein maßgeschneidertes System zur
Zufuhr von therapeutischen Wirkstoffen zu Innenohrgeweben und Geweberegionen
in einer hoch effektiven Art und Weise zur Verfügung zu stellen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein System zur Zufuhr von therapeutischen
Wirkstoffen zu Innenohrgeweben und Geweberegionen zur Verfügung zu
stellen, die mit einem minimalen Grad an chirurgischem Eingreifen
erreicht wird.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein System zur Zufuhr von therapeutischen
Wirkstoffen zu Innenohrgeweben und Geweberegionen zur Verfügung zu
stellen, das imstande ist, sowohl einen anhaltenden als auch einen
kontrollierten (z. B. mit Depotwirkung) Medikamententransport in
einer genauen und gezielten Art und Weise zu gewährleisten.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein System zur Zufuhr von therapeutischen
Wirkstoffen zu Innenohrgeweben und Geweberegionen zur Verfügung zu
stellen, das imstande ist, in Patienten allen Alters effektiv verwendet
zu werden, und ferner in der Lage ist, eine breite Vielfalt von
therapeutischen Wirkstoffen in unterschiedlichen Dosierungen zuzuführen. Diese
Dosierungen beinhalten Mikrodosierungssituationen, bei denen Medikamente
in Nanogramm- oder Mikrogrammmengen bereitgestellt werden sollen.
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Es
ist ein noch weiteres Ziel der Erfindung, ein System zur Zufuhr
von therapeutischen Wirkstoffen zu Innenohrgeweben und Geweberegionen
zur Verfügung
zu stellen, die mit einem minimalen Grad an Patientenunannehmlichkeiten
erreicht wird.
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Es
ist ein noch weiteres Ziel der Erfindung, ein System zur Zufuhr
von therapeutischen Wirkstoffen zu Innenohrgeweben und Geweberegionen
zur Verfügung
zu stellen, das sicher und effektiv ist und wenn überhaupt
wenig ärztliche Überwachung
benötigt.
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Es
ist ein sogar noch weiteres Ziel der Erfindung, ein System zur Zufuhr
von therapeutischen Wirkstoffen zu Innenohrgeweben und Geweberegionen
zur Verfügung
zu stellen, das ein minimales Kostenniveau mit sich bringt und zur
Behandlung einer breiten Vielfalt von Innenohrleiden verwendet werden kann.
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Es
ist ein sogar noch weiteres Ziel der Erfindung, ein System zur Zufuhr
von therapeutischen Wirkstoffen zu Innenohrgeweben und Geweberegionen
zur Verfügung
zu stellen, das dem behandelnden Arzt einen beträchtlichen Grad an Kontrolle über die Dauer
der Medikamentenzufuhr, die Rate des Medikamententransports in das
Innenohr und die Art der Medikamente, die verabreicht werden können, ermöglicht.
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Diese
Ziele werden mit der Medikamentenzufuhreinheit gemäß Anspruch
1 erreicht. Die Erfindung stellt ein System zur Zufuhr von therapeutischen
Wirkstoffen zu Innenohrgeweben und Geweberegionen zur Verfügung, das
ein Trägermedienmaterial
zur kontrollierten Abgabe verwendet, welches mit einem oder mehreren
therapeutischen Wirkstoffen kombiniert ist (z. B. imprägniert,
gefüllt
oder beschichtet). Das Trägermedienmaterial
(z. B. in Form einer einzelnen Einheit oder "Masse") wird dann vollständig in die runde Fensternische
eines Patienten neben oder an der runden Fenstermembran eingesetzt.
Die natürliche
physiologische Umgebung der runden Fensternische (einschließlich deren
pH, Temperaturniveau und Feuchtigkeitsniveau) arbeitet mit dem Trägermedienmaterial
zusammen, um zu bewirken, dass die Medikamentenmaterialien davon
abgegeben werden. Falls das Trägermedienmaterial
ein biologisch abbaubares Material umfasst, wird der biologisch
abbaubare Materialanteil in nebenliegende Geweberegionen absorbiert
und danach durch den Körper
metabolisiert. Falls das Trägermedienmaterial ein
nicht biologisch abbaubares Material umfasst, das zum Beispiel über die
Zeit im Körper
nicht abgebaut wird, wird solch ein Material im Allgemeinen während des
Therapieverlaufs am Implantationsort verbleiben und kann später entfernt
werden. In einem Ausführungsbeispiel
behält
das Trägermedienmaterial
seine Form bei (z. B. auf Grund von Quervernetzung), sodass die
Medikamentenzufuhreinheit nach der Medikamentenzufuhr oder wenn
es wünschenswert
ist, die Therapie zu beenden, physisch von der runden Fensternische
oder einem anderen Implantationsort entfernt werden kann.
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Nach
der vorstehend erläuterten
Abgabe in die runde Fensternische wandert der therapeutische Wirkstoff
in die runde Fenstermembran hinein und durch sie hindurch. Dieser
Schritt wird in Übereinstimmung
mit einer Vielfalt von physikalischen Wechselwirkungen zwischen
dem therapeutischen Wirkstoff und der runden Fenstermembran vollzogen,
einschließlich
der, aber nicht notwendigerweise beschränkt auf die folgenden Prozesse:
Osmose, Diffusion, Elektrodiffusion, Elektroosmose, aktiver/passiver
Transport, Ansaugen per Dochtwirkung durch Oberflächenspannung
oder einer Kombination davon. Es gibt andere wichtige Einzelheiten,
Veränderungen
und Ausführungsbeispiele,
die mit diesem einzigartigen Verfahren verbunden sind und unten näher erläutert werden.
Als Folge davon werden die gewünschten
therapeutischen Wirkstoffe (z. B. Medikamentenverbindungen) in einer
kontrollierten, vollständigen,
im Wesentlichen automatischen und gleichmäßigen Art und Weise mit einem
minimalen Grad an Patientenunannehmlichkeiten und ärztlicher Interaktion
zugeführt.
Diesbezüglich
repräsentiert
die vorliegende Erfindung einen wesentlichen Fortschritt in der
Behandlung von Innenohrgeweben und in der otologischen Medikamentenzufuhr.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst somit ein minimal-invasives Medikamentenzufuhrsystem
und eine Methode, die viele Vorteile bietet, darunter: (1) die wiederholbare,
exakte, effiziente und anhaltende aktive/passive Zufuhr von therapeutischen
Wirkstoffen durch die runde Fenstermembran (oder andere, wie unten
genauer erläuterte,
Mittel-Innenohr-Grenzflächenstrukturen)
in das Innenohr; (2) die Zufuhr einer breiten Vielfalt von therapeutischen
Wirkstof fen (z. B. pharmazeutischen Arzneimitteln) in einer sicheren
und direkten Art und Weise durch die Verwendung von Trägermaterialien
zur kontrollierten Abgabe; (3) die Durchführung von effektiver Medikamentenzufuhr
ohne übermäßig invasive
chirurgische Verfahren; (4) die Fähigkeit, einen einzelnen Medikamentenzufuhrschritt
in Gang zu setzen, der die kontrollierte/anhaltende Zufuhr von therapeutischen Wirkstoffen
in das Innenohr eines Patienten ohne weitere medizinische Verfahren, Überwachung
oder Patientenunannehmlichkeiten zur Folge haben wird; und (5) die
Erreichung der oben beschriebenen Vorteile durch die Verwendung
eines Trägermedienmaterials
zur kontrollierten Abgabe, das mit einem oder mehreren therapeutischen
Wirkstoffen (z. B. pharmazeutischen Präparaten) kombiniert ist und
zumindest teilweise in der runden Fensternische eines Patienten
in Form einer Masse angeordnet ist, welche sich aus einem Pellet
oder einer anderen strukturellen Einheit zusammensetzt. Dementsprechend
repräsentiert
die vorliegende Erfindung wie unten im Detail erläutert einen
Fortschritt in der Technik der Behandlung, Diagnose und Arzneizufuhr
des Innenohrs.
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Wie
oben bemerkt, beinhaltet die vorliegende Erfindung eine hoch effektive
und minimal-invasive Methode zum kontrollierten und ortsspezifischen Transport
(z. B. "Mikrodosierung") von vom Arzt benannten
therapeutischen Wirkstoffen in das Innenohr über die runde Fenstermembran,
die sich, wie vorher erläutert,
zentral in der runden Fensternische befindet.
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Die
folgende Zusammenfassung der vorliegenden Erfindung stellt einen
allgemeinen Überblick über die
oben erwähnten
neuartigen Besonderheiten dar. Eine detailliertere Offenbarung der
Erfindung wird später
in der detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
präsentiert.
Um die hierin angeführten
Ziele zu erreichen, wird zuerst eine aus einzelnen Teilen bestehende
Medikamentenzufuhreinheit zur Verfügung gestellt. Die Medikamentenzufuhreinheit
(die zur vollständigen
Anordnung in der runden Fensternische oder anderer innerer Ohrhohlräume, wie
vorher bemerkt, bemessen ist) beinhaltet zwei Hauptkomponenten,
nämlich
(1) mindestens ein Trägermedienmaterial
zur kontrollierten Abgabe und (2) ein oder mehrere mit dem Trägermedienmaterial
(vorzugsweise, aber nicht ausnahmslos in einer homogenen Art und
Weise) kombinierte, ausgewählte
therapeutische Wirkstoffe. Der Begriff "therapeutische Wirkstoffe" soll so ausgelegt werden,
dass er Medikamente und jegliche andere Materialien in flüssiger,
fester, halbfester, kristalliner oder anderen Formen umfasst, die
therapeutische Vorteile in Verbindung mit den Innenohrgeweben oder
den anderen Geweben von Interesse bieten. Ergänzungspräparate, die Weichmacher, Gleitmittel und
dergleichen beinhalten, aber sich nicht darauf beschränken, können auch
innerhalb der Medikamentenzufuhreinheit in ausgewählten variablen
Mengen, wie benötigt
und durch Pilotvorversuche bestimmt, verwendet werden. Diesbezüglich soll,
soweit hier nicht anderweitig spezifiziert, die vorliegende Erfindung
nicht beschränkt
sein auf irgendwelche bestimmte Trägermedienmaterialien, therapeutische Wirkstoffe,
Ergänzungspräparate,
Mengen dieser Zutaten und anderer Funktionsparameter. Repräsentative
Materialien, die in Verbindung mit den zur Herstellung der beanspruchten
Medikamentenzufuhreinheiten benutzten Zutaten verwendet werden können, werden
unten in der detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
aufgeführt
werden.
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In
einem Ausführungsbeispiel
beinhaltet das Trägermedienmaterial
mindestens ein Material synthetischen Ursprungs. Dies erlaubt die
Auswahl und die Maßanfertigung
eines Trägermedienmaterials, das
optimale Zufuhr- und/oder andere gewünschte Eigenschaften hat, z.
B. die Beibehaltung der Form, die Vermeidung oder Milderung von
nachteiligen Nebeneffekten (z. B. allergische Reaktionen, Irritationen,
Einsetzen von Fibrose etc.), erhöhte
Medikamentenbeladung oder optimierte Medikamentenabgabeeigenschaften.
In dieser Hinsicht soll der Begriff "synthetisch" wie hier verwendet so definiert sein, dass
er Präparate
eines nicht tierischen Ursprungs, wie unten näher erläutert, umfasst, wobei die Anordnung
eines synthetischen Trägermaterials
direkt in die runde Fensternische eine neuartige Entwicklung mit
einem hohen Sicherheitsprofil darstellt. Es sollte auch bemerkt
werden, dass der Begriff "tierisch", wie hier verwendet,
Menschen umfassen soll. Somit soll das Wort "synthetisch" demgemäß Produkte menschlichen Ursprungs
ausschließen.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
beinhaltet das Trägermedienmaterial
polymerische Materialien, die quervernetzt sind, um so eine Medikamentenzufuhreinheit
zur Verfügung
zu stellen, die während
der Abgabe der therapeutischen Wirkstoffe ihre Form im Wesentlichen
beibehält.
Zum Beispiel kann die Quervernetzung des Trägermedienmaterials so sein,
dass nach der Hinzugabe von Wasser mit einem annähernd neutralen pH und mit
ungefähr
der Körpertemperatur
der Person, in die das Material implantiert werden soll, die Medikamentenzufuhreinheit um
einen im Wesentlichen vorhersagbaren Betrag anschwillt. Im Allgemeinen
kann das Trägermaterial physikalisch
oder chemisch quervernetzt werden, um um einen vorhersagbaren Betrag,
typischerweise in einem Bereich von ungefähr 20% bis zu ungefähr 200 seiner
ursprünglichen
Abmessungen, anzuschwellen. Normalerweise wird das querverlinkte Trägermaterial
um mindestens ungefähr
25% bis zu 100 anschwellen und kann um bis zu 200 oder mehr seiner
ursprünglichen
Abmessungen anschwellen. Der tatsächliche Grad der Quervernetzung
wird gemäß den tatsächlich quervernetzten
Materialien, der Form und Größe der Zufuhreinheit
und anderer Faktoren, die einem Durchschnittsfach mann ohne Weiteres
klar sein werden, variieren. In einem Ausführungsbeispiel wird die Quervernetzung
durch die Verwendung von einem oder mehreren synthetischen Quervernetzungswirkstoffen
oder durch physikalische Quervernetzungsverfahren erreicht, d. h.
das Material, das quervernetzt werden soll, wird Bedingungen unterworfen,
denen das Material natürlicherweise
nicht ausgesetzt ist, um ein Material zur Verfügung zu stellen, das in der
Natur im Laufe der natürlichen
Prozesse, welchen das Material ausgesetzt ist (z. B. Gammabestrahlung,
ultraviolette Bestrahlung, thermisches Quervernetzen, Druck und
dergleichen), nicht auftritt. Quervernetzung kann erreicht werden durch
kovalente Bindungen, ionische Bindungen, Wasserstoffbrücken oder
Kristallisationsdomänen. Geeignete
Quervernetzungsmittel und Methoden sind aus dem Stand der Technik
bekannt und werden je nach dem verwendeten Material und anderen
Faktoren variieren, die dem Durchschnittsfachmann beim Lesen der
vorliegenden Patentbeschreibung ohne Weiteres klar sein werden.
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Die
ausgewählte
Medikamentenzufuhreinheit (die ohne Beschränkung in vielen verschiedenen Formen
konfiguriert sein kann, einschließlich Pellets, Scheiben, Würfeln, zylindrische
Einheiten, Stränge) wird
dann in der runden Fensternische der in Betracht gezogenen Person
angeordnet. Der Begriff "Anordnung" oder "angeordnet", wie hier verwendet, soll
die vollständige
Einsetzung der Medikamentenzufuhreinheit in die runde Fensternische
einschließen.
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Wie
unten näher
dargestellt, schließt
die runde Fensternische eine innere Seitenwand mit ein. Sofort nach
der Anordnung der Medikamentenzufuhreinheit innerhalb der runden
Fensternische wird die Medikamentenzufuhreinheit in direkten physischen Kontakt
mit der inneren Seitenwand der Nische kommen. Außerdem wird in Anbetracht der
relativen kleinen Größe der Nische
das Einsetzen der Medikamentenzufuhreinheit darin typischerweise
bewirken, dass sie sich direkt neben oder "an" der
runden Fenstermembrane befindet. Der Begriff "an" wie
hier benutzt bedeutet, dass sich die Medikamentenzufuhreinheit nahe
der runden Fenstermembran befindet, und soll nicht ausschließen, dass
die Medikamentenzufuhreinheit von der runden Fenstermembran durch eine
Menge des therapeutischen Wirkstoffs z. B. einen Film) oder ein
anderes flüssiges
Material beabstandet ist. Sowohl "an",
als auch "neben" kann somit einen
zumindest minimalen Flüssigkeitstransportzwischenraum
zwischen der Medikamentenzufuhreinheit und der runden Fenstermembran
umfassen.
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Eine
beschriebene Methode ist hoch effektiv ungeachtet der speziellen
Orientierung der Medikamentenzufuhreinheit bezüglich der runden Fenstermembran.
Die Medikamentenzufuhreinheit muss nur relativ zu der Membran orientiert
und innerhalb oder neben der runden Fensternische angeordnet werden,
um den Kontakt des therapeutischen Wirkstoffs der Einheit mit der
runden Fenstermembran zu erleichtern. Zum Beispiel muss, falls die
Zufuhreinheit dafür
vorgesehen ist, einen Fluss von therapeutischem Wirkstoff aus der
Einheit zu erlauben, die Zufuhr des Wirkstoffs zu der runden Fenstermembran nicht
notwendigerweise erfordern, dass die Zufuhreinheit per se mit der
runden Fenstermembran in physischen Kontakt kommt, sondern nur,
dass der therapeutische Wirkstoff, der aus der Zufuhreinheit kommt,
die runde Fenstermembran erreicht und kontaktiert, um so die Diffusion
des Wirkstoffs in und durch die Membran zu erleichtern, damit dieser
die gewünschte
Wirkungsstätte
innerhalb des Innenohrs erreicht.
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Sobald
die Medikamentenzufuhreinheit wie oben erläutert in der richtigen Lage
innerhalb der runden Fensternische (z. B. angeordnet worden) ist, kann
ein therapeu tischer Wirkstoff von dem Trägermedienmaterial abgegeben
werden, beispielsweise als Folge einer Diffusion des Wirkstoffs
von dem Trägermaterial
(z. B. während
das Trägermaterial
seine Form zur Zeit der Implantation im Wesentlichen beibehält), eines
Mitschleppens in Lösung
durch Ansaugen der Lösung
per Dochtwirkung, einer Auflösung des
Trägermaterials
(z. B. biologischer Abbau des Trägermaterials)
oder einer Elektrodiffusion des Trägermaterials. Folglich erlaubt
die Medikamentenzufuhreinheit eine Abgabe der gewünschten
therapeutischen Wirkstoffe. Der therapeutische Wirkstoff kann direkt
in die runde Fenstermembran diffundieren oder kann einen zwischen
der Zufuhreinheit und der runden Fenstermembran in Kontakt stehenden
Flüssigkeitsfilm
durchdringen. Der Begriff "erlaubt", der in Verbindung
mit der Abgabe von therapeutischen Wirkstoffen von der Medikamentenzufuhreinheit
verwendet wird, soll das Belassen der Medikamentenzufuhreinheit
in dem Patienten umfassen, bis die therapeutische Wirkstoffabgabe
auf einer teilweisen oder vollständigen
Grundlage eintritt. Dies kann einen Zeitraum beinhalten, der abhängig von
den in Betracht gezogenen Präparaten
von Minuten bis zu Stunden reichen kann. Die genauen physikalischen Mechanismen,
die mit der Medikamentenabgabe verbunden sind, werden, wie unten
erläutert,
von den jeweilig verwendeten Trägermedienmaterialien
abhängen.
Eine therapeutische Wirkstoffabgabe über die Zeit wird erreicht
je nach der spezifischen physischen Umgebung der runden Fensternische,
einschließlich
ihres pHs, der Temperatur, der Feuchtigkeitseigenschaften, der Art
des Trägermedienmaterials,
das verwendet wird, und anderer vergleichbarer Faktoren. Falls das
zu der Medikamentenzufuhreinheit gehörige Trägermedienmaterial biologisch
abbaubar ist, wird es schließlich
in nebenliegende Gewebe des Körpers
absorbiert werden, gefolgt von einem metabolischen Abbau daraus.
Nicht biologisch abbaubare Materialien können von dem behandelnden Arzt
nach der Medikamentenzufuhr unter Verwen dung einer Vielzahl von
minimal-invasiven chirurgischen Techniken entfernt werden.
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Während dem
vorstehenden Prozess wird der vorher eingelagerte therapeutische
Wirkstoff von der Medikamentenzufuhreinheit abgegeben und danach
mit der runden Fenstermembran in Kontakt kommen. Der therapeutische
Wirkstoff wird dann gemäß einer
Vielfalt von natürlichen
physikalischen Prozessen durch die Membran hindurchtreten, welche
Osmose, Diffusion, Elektrodiffusion, aktiven/passiven Transport
oder eine Kombination davon beinhalten, aber sich nicht darauf beschränken. Die
therapeutischen Wirkstoffe können
dann effektiv die Innenohrgewebe, die von Belang sind, behandeln.
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Die
Zeit, die benötigt
wird, um eine vollständige
Abgabe des therapeutischen Wirkstoffs von zu erreichen, wird angesichts
vielerlei Faktoren variieren, welche die Art des verwendeten Trägermaterials,
die Gesamtgröße der Medikamentenzufuhreinheit,
die umgebenden Milieubedingungen innerhalb der runden Fensternische
und andere Überlegungen, wie
durch Routine-Voruntersuchungen bestimmt, beinhalten, aber sich
nicht darauf beschränken.
Zufuhrzeiten können
von einigen Stunden bis zu vielen Monaten reichen, was gemäß den oben
aufgeführten Faktoren
angepasst werden kann. In einem Ausführungsbeispiel bietet die Medikamentenzufuhreinheit eine
Zufuhr über
einen Zeitraum von wenigstens ungefähr 36 Stunden bis zu mehreren
Wochen und Monaten oder mehr. Falls die Medikamentenzufuhreinheit
wirksam mit einem Reservoir mit therapeutischem Wirkstoff verbunden
ist, kann die Zufuhr des Wirkstoffs über einen ausgedehnten Therapieverlauf aufrecht
erhalten werden, z. B. von wenigstens ungefähr 48 Stunden bis zu 12 Monaten,
im Allgemeinen von wenigstens ungefähr 72 Stunden bis zu ungefähr 6 Monaten
oder mehr (z. B. bis das Reservoir weitestgehend geleert wurde oder,
falls das Reservoir ersetzt oder wieder befüllt wird, für einen sogar noch weiter ausgedehnten
Zeitraum (z. B. für
die Lebenszeit der Person)). Diesbezüglich soll die beanspruchte
Erfindung, wie vorher angedeutet, nicht auf irgendwelche Medikamentzufuhrzeiten
oder auf der Medikamentenzufuhreinheit zugeordnete Materialien beschränkt sein.
Außerdem
werden spezifische Beispiele dieser Gegenstände wiederum unten in dem Abschnitt "Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele" dargelegt werden.
-
Das
hier beschriebene Verfahren bietet zudem eine Vielzahl von wichtigen
Vorteilen. Insbesondere kann ein ortsspezifischer Transport der
gewünschten
therapeutischen Wirkstoffe in das Innenohr in einer kontrollierten,
vollständigen
und gleichförmigen
Art und Weise mit minimalen Patientenunannehmlichkeiten stattfinden.
Ferner wird das beanspruchte Verfahren, wie vorher erläutert, charakterisiert
durch einen hohen Grad an Vielseitigkeit in Verbindung mit (1) der
Größe der verwendeten
Medikamentenzufuhreinheiten; (2) den speziellen therapeutischen
Wirkstoffen, die mit dem Trägermedienmaterial
kombiniert sind; (3) den spezifischen Zutatenanteilen innerhalb
der Medikamentenzufuhreinheit, einschließlich der Konzentrationen der
therapeutischen Wirkstoffe (die wie benötigt variiert werden können); und
(4) den Mechanismus der medikamentösen Dispensierung. Gemäß diesen
Vorteilen stellt die vorliegende Erfindung einen signifikanten Fortschritt
der Innenohrtherapie dar, der es Behandlungen ermöglicht,
in einer sehr effizienten, im Wesentlichen automatischen Art und
Weise mit minimalen Überwachungserfordernissen
stattzufinden.
-
Als
weitere Anmerkung kann die Medikamentenzufuhrzeit in Verbindung
mit einer gegebenen Medikamentenzufuhreinheit durch das Hinzufügen von
ergänzenden
flüssigen
Materialien (was Wasser, salinische Lösung, einen zusätzli chen
therapeutischen Wirkstoff und dergleichen beinhaltet, aber nicht
darauf beschränkt
ist) verändert
(z. B. vergrößert oder
verringert) werden. Der Bedarf an ergänzendem Flüssigkeitszusatz wird in Abhängigkeit
von Routine-Vorversuchen
an dem Patienten und den in Betracht gezogenen Medikamentenzufuhreinheiten bestimmt.
Außerdem
kann ein Transport von Ergänzungsflüssigkeit
zu der ausgewählten
Medikamentenzufuhreinheit innerhalb der runden Fensternische (oder
einem anderen inneren Ohrhohlraum) erreicht werden, indem die speziellen
Geräte
verwendet werden, die sowohl in den US Patenten Nr. 5,421,818; 5,474,529
und 5,4476,446 alle von Arenberg et al., bei denen die Anmelderin
Mitinhaberin ist, als auch in den anhängigen US Patentanmeldungen
Nr. 08/874,208 (eingereicht am 13.6.97) und 09/121,460 (eingereicht
am 23.7.98), welche auch von Arenberg et al. sind und bei denen
die Anmelderin ebenfalls Mitinhaberin ist, offenbart sind. Die Menge
an ergänzenden
flüssigen
Materialien, die zugeführt
werden, wird, wie durch eine anfängliche
Patientenuntersuchung bestimmt wird, von vielen Faktoren abhängen, welche
das verwendete Trägermedienmaterial,
die gewünschte
Medikamentenzufuhrrate und dergleichen beinhalten, aber nicht darauf
beschränkt
sind.
-
Bei
einem Gerät
außerhalb
des Rahmens dieser Erfindung, das unten in genaueren Einzelheiten
behandelt wird, können
die Medikamentenzufuhreinheiten der vorliegenden Erfindung an einem
endständigen
Abschnitt eines länglichen
Teils anhaften oder daran geformt sein. Das Ende des länglichen Teils,
das die Medikamentenzufuhreinheit daran hat, wird dann zumindest
teilweise, wie oben erläutert,
in die runde Fensternische eingesetzt. Diese Technik erleichtert
das Einsetzen und nachfolgende physische Handhabung der Medikamentenzufuhreinheit innerhalb
der runden Fensternische (z.B. Entfernung, wenn die Therapie beendet
werden soll oder wenn die Zufuhr des therapeutischen Wirkstoffs
vollendet ist) erheblich.
-
Das
längliche
Teil kann während
der Abgabe des therapeutischen Wirkstoffs an der Medikamentenzufuhreinheit
befestigt bleiben oder kann derart gestaltet sein, dass es sich
nach der Anordnung der Medikamentenzufuhreinheit in der runden Fensternische
von dieser löst.
Die Ablösung
nach Bedarf kann durch die Auswahl der Art und Weise, in der die
Medikamentenzufuhreinheit mit dem länglichen Teil verbunden ist
(zum Beispiel durch Auswahl eines geeigneten Klebstoffs etc.), erreicht
werden.
-
Das
längliche
Teil kann als Zufuhrkanal von therapeutischen Wirkstoffen zum Füllen oder
Wiederbefüllen
der Medikamentenzufuhreinheit und/oder, wie oben beschrieben, zur
Zufuhr von Ergänzungsflüssigkeiten
zu der Medikamentenzufuhreinheit dienen. Zum Beispiel kann das längliche
Teil ein hohles Teil sein, das ein Lumen beinhaltet, welches im
Wesentlichen leer oder vollständig
oder teilweise gefüllt ist
mit einem absorbierenden Material, um den Transport des therapeutischen
Wirkstoffs von einem Ende des länglichen
Teils zu dem entgegengesetzten Ende, welches die Medikamentenzufuhreinheit
beinhaltet, zu erleichtern. Obwohl alternativ das längliche Teil
ein festes Teil sein kann, das ein Material beinhaltet, das einen
Transport eines therapeutischen Wirkstoffs von einem Ende des länglichen
Teils zu dem entgegengesetzten Ende, welches als Medikamentenzufuhreinheit
dient, (z. B. per Dochtwirkung) ermöglicht. Falls das längliche
Teil ausreichend lang ist (z. B. von einer ausreichenden Länge, um
den Kliniker in die Lage zu versetzen, die Medikamentenzufuhreinheit
innerhalb der runden Fensternische von einem Ort außerhalb
des Ohrs (oder, wie benötigt, von
dem Mittel-/Außenohr)
zu handhaben), kann der therapeutische Wirkstoff durch das zweite
Ende zugeführt werden,
welches beispielsweise auf der Außenseite des Trommelfells oder
innerhalb des Mittelohrs angeordnet ist. Eine Zufuhr des Wirkstoffs
oder anderer Ergänzungsflüssigkeiten
zu der Zufuhreinheit kann weiter erleichtert werden durch die Anwesenheit
von Seitenwandöffnungen
neben oder an dem Abschnitt des länglichen Teils, der mit dem
Trägermaterial
in Kontakt ist.
-
In
einem anderen Gerät
außerhalb
des Rahmens dieser Erfindung ist das längliche Teil wirksam mit einem
therapeutischen Wirkstoffreservoir verbunden, um die Zufuhr von
Ergänzungsflüssigkeiten und/oder
dem therapeutischen Wirkstoff zu der Medikamentenzufuhreinheit zu
erleichtern. Das Reservoir, das optional wiederbefüllbar sein
kann, kann eine flüssigkeitsgefüllte Blase,
ein Beutel oder ein Reservoir eines Medikamentenzufuhrgeräts (z. B.
einer Pumpe) sein, wobei das Medikamentenzufuhrgerät die Bewegung
von Flüssigkeit
aus dem Reservoir durch Diffussions- oder Konvektionsmechanismen erleichtert.
Wenn das längliche
Teil wirksam mit einem Reservoir verbunden ist, kann das längliche
Teil zum Beispiel beinhalten i) ein im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässiges oder
halbdurchlässiges
Material, ii) ein flüssigkeitsabsorbierendes
Material (d. h. ein Material, das Flüssigkeit absorbiert, um die
Bewegung der Flüssigkeit
von beispielsweise einem Reservoir zu einem gewünschten Zufuhrort (z. B. zu
der Medikamentenzufuhreinheit oder direkt zu der runden Fensternische))
oder iii) eine Kombination davon.
-
Die
speziellen zu diesen Strukturen gehörenden länglichen Teile oder Größenparameter
können wie
benötigt
variiert werden. Die länglichen
Teile können
feste, stab- oder
streifenartige Einheiten, hohle Teile von röhrenförmiger Bauart, seilartige Teile
und dergleichen umfassen. Wie oben bemerkt, ist ein hohles, röhrenförmiges,
längliches Teil
von beachtlichem Wert für
die Erleichterung des Flusses von ergänzenden flüssigen Materialien zu der Medikamentenzufuhreinheit
(falls solche flüssigen
Materialien verwendet werden). Die länglichen Teile können aus vielen
verschiedenen Materialien hergestellt werden, was Kunststoffe (z.
B. Polyethylen oder Silikongummi oder zur medizinischen Verwendung
geeignete Polycarbonatmaterialien) beinhaltet, aber sich nicht darauf
beschränkt.
-
In
einem weiteren Gerät
außerhalb
des Rahmens dieser Erfindung kann die Medikamentenzufuhreinheit
am endständigen
Abschnitt eines länglichen
Teils geformt sein, das aus einem elektrisch leitfähigen Material
(z. B. Metall) hergestellt ist, das optimalerweise in Form eines
Drahtes, wie in den US Patenten Nr. 5,421,818; 5,474,529 und 5,476,446 alle
von Arenberg et al. offenbart, aufgebaut ist. Der endständige Abschnitt
dieser Struktur (mit der daran befestigten oder darauf formgepressten
Medikamentenzufuhreinheit) kann dann zumindest teilweise in die
runde Fensternische eingesetzt werden, wobei die Medikamentenzufuhr
wie oben erläutert
stattfindet.
-
Das
aus einem leitfähigen
Material hergestellte längliche
Teil (hier auch als ein "längliches
leitfähiges
Teil" bezeichnet)
stellt ein ein elektrisches Potential übertragendes System dar, welches
dazu verwendet wird, elektrische Potentiale in und aus dem Innenohr,
vorzugsweise durch die runde Fenstermembran, zu übertragen. Der Begriff "Potential" soll breit ausgelegt
sein, um jegliche Art von elektrischem Signal, Strom, Spannung oder
Impuls unabhängig
von Form, Größe oder
Ursprung zu umfassen. In einem Ausführungsbeispiel, das sehr ausführlich unten
erläutert
ist, wird das längliche
leitfähige Teil
einen metallischen Draht, Streifen oder eine andere vergleichbare
Struktur mit einer ball-, schlaufen-, pilz-, löffelförmigen oder flachen Spitze
an dem endständigen
Abschnitt umfassen, welche vorzugsweise in einer Auswärtsrichtung
von der Medikamentenzufuhreinheit absteht. Indem die Spitze während der
Verwendung des Apparats in direktem physischen Kontakt mit der runden
Fenstermembran (oder, was als äquivalent
angesehen werden soll, in Kontakt mit benachbarten Gewebematerialien
nämlich
der Schleimhaut, den Knochen der runden Fensternische u. a.) gebracht
wird, wird eine Vielzahl von wichtigen Schritten stattfinden. Diese
Schritte beinhalten: (1) Zufuhr des Medikaments zu der Medikamentenzufuhreinheit,
gefolgt von einem Medikamententransport in und durch die runde Fenstermembran;
und (2) die Übertragung
von hervorgerufenen oder nicht hervorgerufenen elektrischen Potentialen zu
und/oder von der Membran zur therapeutischen Analyse und zu anderen
Zwecken mit Hilfe verschiedener Techniken, die vorzugsweise mit
dem Begriff "Elektrocochleagraphie" oder "ECoG" umfasst sind. Zudem
können
Iontophoreseverfahren durch die Verwendung der oben aufgeführten Komponenten
erleichtert werden, wobei dieser Begriff derart definiert ist, dass
er einen Prozess umfasst, in dem elektrische Energie zum Transport
von Medikamenten durch die runde Fenstermembran verwendet wird. Iontophorese
kann verwendet werden, um den Transport der abgegebenen Medikamentenmaterialien
in und durch die runde Fenstermembran zu erleichtern.
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Wie
oben bemerkt, wird die Auswahl irgendeines gegebenen Verfahrens
zur Anordnung der Medikamentenzufuhreinheit zumindest teilweise
in der runden Fensternische (oder einem anderen festgelegten inneren
Ohrhohlraum) wiederum in Übereinstimmung
mit Pilotvorversuchen bestimmt, welche den in Betracht gezogenen
Patienten, die zu behandelnden Leiden, die in Verbindung mit der
Medikamentenzufuhreinheit zu verwendenden Materialien und andere
verwandte Faktoren berücksichtigen.
Die vorliegende Erfindung soll daher nicht auf irgendeinen gegebenen
Ansatz zur zumindest teilweisen Anordnung der Medikamentenzufuhreinheit
in der runden Fensternische eines Patienten beschränkt sein.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt einen Fortschritt in der Technik der
Innenohrtherapie und -behandlung dar. Das Behandlungssystem bietet,
wie vorher bemerkt, vielerlei Vorteile und Möglichkeiten, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf: (1) die wiederholbare und anhaltende Zufuhr von therapeutischen
Wirkstoffen in das Innenohr über
die runde Fenstermembran oder anderer Mittel-Innenohr-Grenzgewebestrukturen;
(2) die Zufuhr von vielen verschiedenen therapeutischen Wirkstoffen
(z. B. pharmazeutischen Arzneien) zu dem Innenohr in einer sicheren
und direkten Art und Weise; (3) die Ausführung einer effektiven Medikamentenzufuhr
ohne übermäßig invasive
chirurgische Verfahren; und (4) die Verwendung einer Einzelschrittmethode
zur Zufuhr von therapeutischen Wirkstoffen in das Innenohr eines
Patienten ohne komplexe medizinische Verfahren, Überwachung und Patientenunannehmlichkeiten.
Aus diesen Gründen
und den anderen unten aufgeführten
Punkten stellt die beanspruchte Erfindung einen wesentlichen Fortschritt
in der Kunst der otologischen Behandlung und Medikamentenzufuhr
dar.
-
Diese
und andere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden durch
die folgende Kurzbeschreibung der Zeichnungen und der detaillierten Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele ohne
Weiteres klar werden.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine großformatige
perspektivische Ansicht von vorne einer beispielhaften Medikamentenzufuhreinheit,
die aus den hier diskutierten Zusammensetzungen hergestellt ist.
-
2 ist
eine großformatige
Querschnittsansicht der Medikamentenzufuhreinheit aus 1.
-
3 ist
eine schematische Darstellung einer Medikamentenzufuhreinheit, die
in die runde Fensternische eines Patienten angrenzend an die runde
Fenstermembran positioniert ist.
-
4 ist
eine schematische Darstellung einer Medikamentenzufuhreinheit, bei
der zumindest ein Teil der Einheit in der runden Fensternische positioniert
ist.
-
5 ist
eine schematische Darstellung der Medikamentenzufuhreinheit aus
den 1-2, die am Ende eines festen,
stabähnlichen,
länglichen Teils
angebracht ist.
-
6A ist
eine schematische Darstellung der Medikamentenzufuhreinheit aus
den 1-2, die am Ende eines hohlen
(z. B. röhrenförmigen)
länglichen
Teils angebracht ist, das teilweise im Querschnitt gezeigt ist.
-
6B ist
eine schematische Darstellung einer Medikamentenzufuhreinheit, die
am Ende eines hohlen (z. B. röhrenförmigen)
länglichen
Teils (teilweise in Querschnitten gezeigt) angebracht ist, das Öffnungen
für den
Flüssigkeitszufluss
zur Medikamentenzufuhreinheit enthält.
-
6C ist
eine schematische Darstellung eines länglichen Teils, das eine Medikamentenzufuhreinheit
umfasst und mit einem Reservoir in Wirkverbindung steht.
-
6D ist
eine schematische Darstellung eines Medikamentenzufuhrsystems, das
längliches Teil
enthält,
das eine Medikamentenzufuhreinheit umfasst und mit einem Reservoir
in Wirkverbindung steht, wobei das Medikamentenzufuhrsystem im Ohr einer
Person positioniert ist.
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7 ist
eine schematische Darstellung der Medikamentenzufuhreinheit aus
den 1-2, die am Ende eines länglichen
Teils in Form eines elektrisch leitfähigen Elements (z. B. eines
Drahtes oder etwas ähnlichem)
angebracht ist.
-
8 ist
eine schematische Darstellung der Medikamentenzufuhreinheit aus
den 1-2, die an dem leitfähigen Teil
aus 6 angebracht ist, welches in das
Ohr eines Patienten eingesetzt ist.
-
Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
-
Bevor
die vorliegenden Geräte
der Erfindung beschrieben werden, soll deutlich werden, dass die Erfindung
nicht auf die einzelnen hier beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist,
da solche Geräte
natürlich
variieren können.
Es soll auch deutlich werden, dass die hier verwendete Terminologie
nur dem Zweck der Beschreibung der einzelnen Ausführungsbeispiele
dient und nicht den Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung
beschränken
soll, welcher nur durch die beigefügten Patentansprüche beschränkt wird.
-
Wenn
nicht anderweitig definiert, haben alle technischen und wissenschaftlichen
Ausdrücke,
die hier benutzt werden, dieselbe Bedeutung, wie sie ein Fachmann
des zu der Erfindung gehörigen
Fachgebiets im Allgemeinen ver steht. Obwohl alle Methoden und Materialien ähnlich oder äquivalent
zu den hier beschriebenen in der Praxis oder zum Testen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
werden die bevorzugten Methoden und Materialien im Folgenden beschrieben.
-
Die
hier diskutierten Veröffentlichungen
werden einzig und allein wegen ihrer Offenbarung vor dem Anmeldetag
der vorliegenden Anmeldung angegeben. Nichts sollte hierin als Zugeständnis aufgefasst
werden, dass die vorliegende Erfindung nicht beansprucht, aufgrund
von vorheriger Erfindung solch einer Veröffentlichung vorauszugehen.
Ferner können
die mitgelieferten Erscheinungsdaten von den tatsächlichen
Veröffentlichungsdaten
abweichen, was unabhängig
bestätigt
werden müsste.
-
Wie
oben angegeben, umfasst die vorliegende Erfindung eine einzigartige
und hocheffektive Methode, um therapeutische Wirkstoffe dem Innenohr und
angrenzenden Geweberegionen mittels der runden Fenstermembran zuzuführen. Die "runde Fenstermembran" besteht aus einer
dünnen,
zellularen Membranstruktur, die sich in einem als "runder Fensternische" bekannten Hohlraum
des Mittelohrs befindet. Beide Strukturen sind in dem US Patent
Nr. 5,421,818 von Arenberg et al. dargestellt und erläutert.
-
Die
runde Fenstermembran hat eine Vielzahl von wichtigen physikalischen
Eigenschaften, darunter einen halbdurchlässigen Charakter, der es ermöglicht,
therapeutische Wirkstoffe (zum Beispiel Moleküle) ohne Weiteres, wie unten
näher erläutert, durch Diffusion,
Osmose, Iontophorese, aktiven/passiven Transport und dergleichen
durch die Membran hindurch zu transportieren. Die runde Fenstermembran stellt
eine Vielzahl von einzigartigen Möglichkeiten bezüglich des
Medikamententransports in das Innenohr durch die Membran zur Verfügung. Zwecks
dieser Erfindung sollen beide, die runde Fenstermembran und die
runde Fensternische, hier insgesamt als "Mittel-Innenohr-Grenzgewebestrukturen" bezeichnet werden.
Ebenso soll das Mittelohr als luftgefüllte Gewebezone hinter der
tympanalen Membran (d. h. des Trommelfells) und vor dem Innenohr
definiert werden. Das "Innenohr" besteht im Wesentlichen
aus den Teilen des Ohrs, die zwischen der Ohrkapsel und dem Schläfenbein,
dem dichtesten Knochenmaterial des ganzen menschlichen Körpers, enthalten
sind. Typische Innenohr-Gewebestrukturen
von höchster Wichtigkeit
beinhalten, aber beschränken
sich nicht auf, die Cochlea, den Saccus/Ductus endolymphaticus,
das Vestibularlabyrinth und alle Kammern/Verbindungsröhren, die
irgendwelche dieser Komponenten umfassen oder beinhalten.
-
Um
verschiedene mit dem Innenohr verbundene Krankheiten und Leiden
zu behandeln, ist die Zufuhr von Medikamenten dazu von höchster Wichtigkeit.
Beispielhafte Medikamente (hier auch als therapeutische Wirkstoffe
benannt), die typischerweise zur Behandlung von Innenohrgewebe in
festen, flüssigen,
halbfesten, gelartigen, kristallinen oder anderen Formen benutzt
werden, umfassen, aber beschränken
sich nicht auf, Harnstoff, Manitol, Sorbitol, Glycerol, Lidocain,
Xylocain, Adrenalin, Immunoglobuline, Natriumchlorid, Steroide,
Heparin, Hyaluronidase, Aminoglykosid-Antibiotika (Streptomycin/Gentamycin),
Antioxidantien, Neurotrophine, Nervenwachstumsfaktoren, verschiedene
therapeutische Peptide und Polysaccharide. Ferner kann die Behandlung
von Innenohrgewebe und/oder Flüssigkeiten
eine Veränderung
des Drucks, des Volumens und der Temperaturcharakteristiken derselben
mit sich bringen. Wie vorher bemerkt, muss in Bezug auf den Druck
der verschiedenen Flüssigkeiten
in dem Innenohr und seinen angegliederten Kammern ein präzises Gleichgewicht
gehalten werden. Störungen
des Druckniveaus der Innenohrflüssigkeiten
kann verschiedene Probleme verursachen, was Leiden wie endolymphatischer
Hydrops, endolymphatische Hypertonie, perilymphatische Hypertonie,
Menieres Krankheit und perilymphatischer Hydrops umfasst, aber sich
nicht darauf beschränkt.
-
Es
ist Ziel dieser Erfindung, eine effektive, minimal-invasive Methode
zum Wirkstofftransport in das Innenohr zur Verfügung zu stellen, die sich,
wie unten beschrieben, zur Nutzung mit einer großen Vielfalt von verschiedenen
Medikamenten, pharmazeutischen Präparaten und dergleichen eignet.
Insbesondere ist die hier beschriebene Methode ortsspezifisch relativ
zu der runden Fensternische und der runden Fenstermembrane (oder
anderen ohrinternen Hohlräumen,
wie unten beschrieben, wobei die runde Fensternische von hauptsächlichem
Belang ist). Sie verwendet eine hochspezialisierte Medikamentenzufuhreinheit,
die aus einem Trägermedienmaterial
zur kontrollierten Abgabe, kombiniert mit einem oder mehreren therapeutischen
Wirkstoffen, aufgebaut ist. Nachdem diese in der runden Fensternische
platziert ist, werden die therapeutischen Wirkstoffe von dem Trägermedienmaterial
unter Verwendung einer Vielzahl von verschiedenen physikalischen
Mechanismen, wie später
in diesem Abschnitt erläutert,
abgegeben. Die abgegebenen therapeutischen Wirkstoffe passieren
dann die runde Fenstermembran durch Diffusion, Osmose, aktiven/passiven
Transport und andere geeigneten Materialtransportvorgänge. Die
therapeutischen Wirkstoffe treten daraufhin in das Innerohr (oder
anderen gewünschten
Hohlräumen)
ein, wo dann die Behandlung erfolgen kann.
-
Die
Unterbringung der Medikamentenzufuhreinheit zumindest teilweise
direkt in die runde Fensternische erleichtert beträchtlich
repräsentiert
ein zielgerichtetes Zufuhrsystem, das eine verfrühte Medikamentenzufuhr verhin dert
und welches nur einen einzigen Schritt benötigt, um einen weitgehend automatischen
Medikamententransport mit Depotwirkung bei minimaler ärztlicher Überwachung
und Patientenunannehmlichkeiten zu erreichen. Die Erfindung stellt
außerdem
sicher, dass die therapeutischen Wirkstoffe direkt an die runde
Fenstermembran übergeben
und nicht aus Versehen anderen Geweberegionen außerhalb der runden Fensternische
zugeführt werden.
Auf diese Weise kann Medikamentenzufuhr wiederholbar, anhaltend
und in einer kontrollierten Art und Weise ohne die Nutzung von komplizierten chirurgischen
Geräten
oder Medikamentenzufuhr-Teilsystemen erreicht werden. "Anhaltende Zufuhr", wie hier verwendet,
bezieht sich auf die Zufuhr von Medikamenten über einen längeren Zeitraum (zum Beispiel
einige Stunden bis einige Tage oder länger) ohne Rücksicht
auf Medikamentzufuhrmuster oder -raten. "Kontrollierte Abgabe" wie hier verwendet, bezieht sich auf
Medikamentenzufuhr, die reguliert ist, zum Beispiel zugeführt in einem
ausgewählten
Zufuhrmuster mit vorhersehbaren und ausgewählten Kinetiken.
-
Aus
diesen und anderen unten angegebenen Gründen stellt die beanspruchte
Erfindung einen wesentlichen Fortschritt in der Kunst der otologischen
Behandlung und Medikamentenzufuhr dar.
-
A. Medikamentenzufuhreinheiten
der vorliegenden Erfindung
-
Mehrere
verschiedene Geräte,
die gemäß dem beanspruchten
System hergestellt sind, können dazu
verwendet werden, die oben aufgeführten Ziele zu erreichen. Vielfältige Ausführungsbeispiele
der Medikamentenzuführeinheiten
(und damit zusammenhängender
Komponenten) werden nun im Detail diskutiert. Danach wird die Art
und Weise, in der diese Systeme am lebenden Objekt benutzt werden,
beschrieben. Es sollte hier bemerkt werden, dass all die unten auf geführten Abmessungen,
Materialien, Komponenten, Parameter, Prozessschritte und Konstruktionstechniken
nur zu Beispielzwecken angegeben sind und die Erfindung, sofern
nicht beschränkt
durch die beigefügten
Ansprüche,
nicht auf diese Punkte beschränkt
ist. Außerdem
sollten die unten beschriebenen neuartigen Techniken nicht auf spezielle
Funktionsprinzipien, darunter die Art und Weise, in welcher die
Medikamentenzufuhreinheiten therapeutische Wirkstoffe auflösen oder
anderweitig abgeben, beschränkt
sein. Diese Verfahren beinhalten mehrere hochkomplexe physikalische
Wechselwirkungen, die, wenn auch nicht vollständig verstanden, unten so weit
wie möglich
erklärt
werden sollen. Schließlich soll
der Ausdruck "lebendes
Objekt" wie hier
benutzt, sowohl Menschen als auch Tiere umfassen, sodass Veterinäranwendungen
von der vorliegenden Erfindung auch umfasst sind.
-
I. Die Medikamentenzufuhreinheit
als solche
-
In
den 1-2 ist eine Struktur, die hier mit "Medikamentenzufuhreinheit" bezeichnet wird, generell
bei der Bezugsziffer 10 dargestellt. Die Medikamentenzufuhreinheit 10 ermöglicht eine
kontrollierte Medikamentenzufuhr in das Innenohr eines menschlichen
Objekts zum Beispiel, wie oben bemerkt, über die runde Fensternische/runde
Fenstermembran. In Übereinstimmung
mit diesem Ziel ist die Medikamentenzufuhreinheit 10 optimal
für eine
teilweise oder vollständige
Anordnung (z. B. "zumindest teilweise
Anordnung") in der
runden Fensternische bemessen. Nochmals, während die bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung hier mit hauptsächlicher
Bezugnahme auf die Anordnung der Medikamentenzufuhreinheit 10 in
der runden Fensternische beschrieben werden soll, kann diese in
mehrere andere interne Hohlräume
des Ohrs eingeführt
werden, was ohne Weiteres durch die hier geführte Diskussion klar werden
wird.
-
Mit
fortlaufendem Bezug zu den 1-2 besteht
die Medikamentenzufuhreinheit 10 optimalerweise aus einer
weichen oder halbweichen (z. B. anpassungsfähigen) Masse 12 aus
einem Trägermedienmaterial 14 zur
kontrollierten Abgabe. Die Masse 12 des Trägermedienmaterials 14 ist,
wie unten diskutiert, ihrerseits kombiniert mit einem oder mehreren therapeutischen
Wirkstoffen (z. B. Medikamentenpharmazeutischen Zusammensetzungen
in fester, flüssiger,
gelartiger, kristalliner oder anderer Form). Das Trägermedienmaterial 14,
das mit der Masse 12 assoziiert ist, ist wiederum darfür ausgelegt,
die damit verbundenen therapeutischen Wirkstoffe chemisch abzugeben
oder anderweitig zu verteilen, wenn zumindest ein Teil der Medikamentenzufuhreinheit 10 in
der runden Fensternische eines Patienten angeordnet ist. Lösung/Abgabe
wird in Übereinstimmung
mit der einzigartigen physikalischen Umgebung der runden Fensternische
(oder anderer ohrinterner Hohlräume)
eintreten, die Eigenschaften wie pH, Temperatur und Feuchtigkeit
(sowie die chemischen Eigenschaften des ausgewählten Trägermedienmaterials 14)
umfasst, aber nicht darauf beschränkt ist. Wenn das Trägermedienmaterial 14 aus einer
biologisch abbaubaren Verbindung hergestellt ist, wird es nach der
Medikamentenzufuhr schließlich durch
den Körper
aufgelöst,
absorbiert und metabolisiert oder durch die Eustachische Röhre aus
dem Mittelohr entfernt. Nicht biologisch abbaubares Material könnte in
der bisherigen Position der Fensternische verbleiben oder, wie unten
umrissen, mittels minimal-invasiver chirurgischer Techniken entfernt
werden. In einem Ausführungsbeispiel,
das dazu entworfen wurde, die kontrollierte Medikamentenabgabe zu erleichtern,
hat die Masse 12 einen optimal homogenen, vorzugsweise
ionendurchlässigen
(z. B. nicht zellularen) Charakter, sodass die ausgewählten therapeutischen
Wirkstoffe ohne unerwünschte
Reabsorption zurück
in die Masse 12 (die abhängig von deren chemischer Natur
im Zusammenhang mit multizellulären
Material auftreten kann) nach und nach über kontrollierte Zeiträume zugeführt werden
können.
Außerdem
sind in der vorliegenden Erfindung biologisch abbaubare Materialien
bevorzugt und neu, wenn sie zum Herstellen der Masse 12 verwendet werden,
da sie schlussendlich vom Körper
absorbiert werden. Dies vermeidet die Notwendigkeit, während des
Behandlungsprozesses etwaige Rückstandsmaterialien
aus der runden Fensternische herauszuholen, und trägt dadurch
zum minimal-invasiven
Charakter der vorliegenden Erfindung bei. Dem entsprechend ist die
Anordnung von biologisch abbaubarem Trägermaterialpräparaten
kombiniert mit einer oder mehreren therapeutischen Wirkstoffen speziell
in der runden Fensternische eine einzigartige Entwicklung, die viele
Vorteile bietet.
-
Um
die oben aufgeführten
Ziele zu erreichen, ist das Trägermedienmaterial 14 ferner
dazu entworfen, einen gewünschten
therapeutischen Wirkstoff über
einen Zeitraum abzugeben, sodass er in und durch die runde Fenstermembran
transportiert werden kann. Das Trägermedienmaterial 14 soll
für diesen
Zweck nicht auf bestimmte chemische Präparate beschränkt sein.
Die Auswahl irgendeines gegebenen Trägermedienmaterials 14 sollte
in Übereinstimmung
mit Pilotvorversuchen getroffen werden, die die spezifischen zu
behandelnden Innenohrleiden, die gewünschten Behandlungsmethoden
und andere verwandte Faktoren berücksichtigt. Entsprechend sind
die hierin beanspruchten Methoden und Strukturen, sofern nicht anderweitig
angegeben, nicht "trägermedienspezifisch" angesichts der vielen
verschiedenen für
diesen Zweck geeigneten Präparate.
-
Exemplarische
und nicht limitierende Beispiele von Trägermedienmaterialien 14 zur
kontrollierten Abgabe, die zur Verwendung bei der Konstruktion einer
Medikamenten zufuhreinheit 10 geeignet sind, werden nun
diskutiert. Die folgende Beschreibung der Materialien wird deutlichkeitshalber
und zur leichteren Handhabung in Gruppen unterteilt werden.
-
1. BIOLOGISCH
ABBAUBARE MATERIALIEN
-
Diese
Gruppe von chemischen Präparaten ist
in der vorliegenden Erfindung bevorzugt und schließt viele
verschiedene Verbindungen ein, die durch den Körper schließlich in einer sicheren und
effektiven Weise metabolisiert werden, nachdem die Medikamentenzufuhr
abgeschlossen ist. Von einem allgemeinen Standpunkt aus können im
Zusammenhang mit dem Trägermedienmaterial 14 die
folgenden Klassen von biologisch abbaubaren Verbindungen (z. B.
synthetische biologisch abbaubare Materialien, z. B. organische
Polymere) verwendet werden: Hydrophobe Polyanhydride, Polyorthoester,
Polyphosphazene, Polyphosphorester/Phosphorester, Polymilch-/Glykolipidsäuren, quervernetzte
Gelatine und Pseudopolyaminosäuren.
All diese Materialien werden als "biologisch abbaubar" angesehen, wobei dieser Begriff im
allgemeinen so definiert wird, dass er ein Präparat betrifft, das zersetzt
wird oder sich anderweitig auflöst
und danach physiologisch absorbiert wird, wenn es in den menschlichen
Körper
oder ein anderes lebendes System gebracht wird.
-
Die
geeigneten Zersetzungsprozesse in Verbindung mit diesen Materialien
umfassen in erster Linie Oberflächenerosion,
Diffusion oder Hydrolyse (abhängig
davon, welches biologisch abbaubare Material verwendet wird), was
zu einer graduellen und kontrollierten Medikamentenzufuhr führt. Die
Medikamentenabgaberate (unten näher
erläutert)
wird von der einzelnen, zur Verwendung ausgewählten Verbindung abhängen, welche
sich ihrerseits auf die spezifischen Seitenketten und Seitenkettenlängen bezieht,
die in den ausgewählten
Polymeren verwendet werden.
-
Sowohl
die Medikamentenabgaberate als auch die Rate des biologischen Abbaus
kann abhängig
sein von der Komplexität
der Struktur, z. B. der gewundenen Beschaffenheit des Pfades, durch
den ein Medikamentenmolekül
sich hindurchbewegen muss, um von der Medikamentenzufuhreinheit
abgegeben zu werden. Die strukturelle Komplexität kann von der Webung oder
Verknotung des Strukturmaterials, des zum Formen des Materials benutzten
Kompressionsgrades und/oder des Quervernetzungsgrades des Materials
abhängen.
Im allgemeinen, und wie oben diskutiert, soll Quervernetzung jede
physikalische Kraft, die es erlaubt, Moleküle in einer spezifischen Anordnung
(z. B. einem Netzwerk oder Gitter) zu halten, umfassen, darunter
intermolekulare Kräfte
und Kristallkräfte.
In einem Ausführungsbeispiel
ist das biologisch abbaubare Material so quervernetzt, dass die
Medikamentenzufuhreinheit im wesentlichen seine Gesamtform während der
ganzen oder einem wesentlichen Anteil der gewünschten Therapiedauer, z. B.
der Zeit, während
der die Abgabe von therapeutischen Wirkstoffen stattfinden darf oder
gewünscht
ist, beibehält.
Nachfolgender biologischer Abbau des Trägermaterials kann assoziiert sein
mit Veränderungen
der Form der Zufuhreinheit, um Bioabsorption oder Auflösung des
biologisch abbaubaren Materials zu erlauben. Vielfältige Quervernetzungsmittel
und -methoden, um das Quervernetzen von biologisch abbaubaren Materialien
zu erreichen, sind in der Technik wohlbekannt. Vorzugsweise, wird
Quervernetzung so erreicht, dass die quervernetzten Endmaterialien
für die
Zufuhreinheit im wesentlichen nicht toxisch (z. B. durch die Verwendung
von thermischem Quernetzen, Gammabestrahlung, Ultraviolett-Bestrahlung,
chemischem Quervernetzen, etc.) sind. Im Allgemeinen steht der Grad
der Quervernetzung in umgekehrtem Bezug zu dem Grad des Aufquellens
oder der Wasserabsorption durch die geformte Polymerstruktur. Der
Grad der Aufquellung oder der Wasserabsorption reguliert die Rate
des Medikamententransports durch die Polymerstruktur.
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Andere
Faktoren, die die Medikamentenzufuhrrate unter Verwendung biologisch
abbaubarer Systeme beeinflussen können, umfassen sowohl die Anwendung
von magnetischen Feldern, Ultraschallwellen und elektrischem Strom,
als auch Änderungen im
pH, Temperatur und dergleichen, aber beschränken sich nicht darauf. Schließlich beinhaltet
eine andere wichtige Überlegung
bei der Kontrolle der Medikamentenabgabezeit das Vorhandensein von
sauren oder basischen Arzneimittelträgern in Kombination mit den
ausgewählten
biologisch abbaubaren Polymeren, wie z. B. diskutiert in Leong,
K. et al., J. Biomed Mater Res, 19(8):941-955 (1985) und Finne,
U. et al., J. Pharm Sci, 80(7):670-673 (1991).
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Während mehrere
biologisch abbaubare Präparate
ohne Einschränkung
verwendet werden können,
stellen Polyanhydridmaterialien (welche einen hydrophoben Charakter
besitzen) die bevorzugten Materialien für die oben aufgeführten Zwecke
dar. Diese Verbindungen sind allgemein diskutiert in Laurencin,
C. "Biomedical Applications
of Synthetic Biodegradable Polymers", CRC Press, Boca Raton, FL (USA), Seiten
59-102 (1995). In Übereinstimmung mit
dieser Referenz wird Trimellithanhydrid im Wesentlichen mit Tyrosin
gemischt, um N-Trimellith-Tyrosinsäure zu bilden. Dieses Material
wird dann durch Erhitzen auf Rückflusstemperaturen
in Gegenwart von Essigsäureanhydrid
in gemischte Anhydride konvertiert. Um längere Polymere zu erhalten,
werden aliphatische Seitenketten verwendet. Wie in näheren Einzelheiten
weiter unten beschrieben, werden ein oder mehrere ausgewählte therapeutische
Wirkstoffe unter Verwendung verschiedener Techniken mit dem resultierenden
Polyanhydridprodukt kombiniert. Eine dieser Techniken, bei der das
interessierende Medikament und das Polymer physikalisch gemahlen
und in Pulverform vermischt werden, ist bekannt als "Trituration". Ferner von Bedeutung
sind Schmelzformgebungsverfahren, bei welchen das Polymer über seine
Schmelztemperatur erhitzt wird und danach das ausgewählte Medikament
dem geschmolzenen Polymer hinzugefügt wird. Diese Techniken können auch
auf die anderen hier diskutierten biologisch abbaubaren Polymere
angewandt werden. Weitere Daten, die Polyanhydridpräparate zu Medikamentenzufuhrzwecken
betreffen, sind in Tamada, J., et al., Journal of Biomaterial Sciences,
Polymer Edition, 3(4):315-353 (1992) angegeben. Zudem sind hydrophobe
biologisch abbaubare Polyanhydridpräparate, die besonders gut geeignet
sind zur Verwendung als Trägermedienmaterial 14 in
der Masse 12, die mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 assoziiert
ist, kommerziell erhältlich
von Guilford Pharmaceuticals, Inc. of Baltimore, MD (USA).
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Ein
anderes biologisch abbaubares Polymer, das als das Trägermedienmaterial 14 benutzt
werden kann, umfasst Polyorthoesterverbindungen, die in Merkli,
A., et al., Journal of Biomaterial Sciences, Polymer Edition, 4:505-516
(1993) allgemein beschrieben sind. Kommerzielle Bezugsquellen für die biologisch
abbaubaren Polyorthoesterpolymere, die als Trägermedienmaterial 14 in
der Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendet werden können, beinhalten, aber
beschränken
sich nicht auf, DSL BioMedica, Inc. of San Diego, CA (USA). Die
Kombination einer Polyorthoesterverbindung mit einem ausgewählten Medikamentenpräparat (z.
B. Gentamycin) ist, wie oben zitiert, in Merkli, A., et al., Journal
of Biomaterial Sciences, Polymer Edition, 4:505-516 (1993) und dem US Patent Nr. 5,461,140
beschrieben. Um zum Beispiel eine Masse 12 des Trägermedienmaterials 14 herzustellen,
das ein mit Gentamycin kombiniertes Polyorthoesterpräparat enthält, werden
die zur Herstellung des Polyorthoesterpolymers verwendeten Reaktanten
(nämlich
Trimethylorthoacetat und 1,2,6-Hexantriol) in ein Gefäß (z. B.
einen runden Stehkolben) gegeben. Unter wasserfreien Bedingungen
wird daraufhin Cyclohexan hinzugefügt. Die Polymerisationsreaktion
wird durch Hinzufügen
von p-Toluolsulfonsäure
katalysiert. Diese Mixtur wird dann unter Argon und unter kräftigem Rühren erhitzt, und
nach vier Stunden werden die übriggebliebenen Nebenprodukte
(z. B. Methanol) entfernt. Die verbleibende Lösung wird zusätzlichem
Heizen, Kühlen
und dem Hinzufügen
von Triethylamin zur Neutralisation der p-Toluolsulfonsäure unterzogen.
Die flüssigen Materialien,
die in diesem Stadium zurückbleiben, werden
anschließen
abgeschüttet,
wobei das zurückbleibende
feste Polymer im Vakuum getrocknet wird. Durch Hinzufügen von
Tetrahydrofuran wird die Reinigung des Polymers (z. B. Polyorthoester)
erreicht, wobei die resultierende Mixtur unter Benutzung von wasserfreiem
Methanol, das kleine Mengen von Triethylamin enthält, ausgefällt wird.
Das ausgefällte gereinigte
Polymerprodukt wird danach durch Filtration gesammelt und in einem
Vakuumofen getrocknet.
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Um
den ausgewählten
therapeutischen Wirkstoff (z. B. Gentamycin in einem nicht beschränkenden
repräsentativen
Ausführungsbeispiel)
hinzuzufügen,
wird das Polyorthoester-Polymerprodukt zuerst in wasserfreiem Tetrahydrofuran
gelöst.
Danach wird Gentamycin in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 10 (Gentamycin
: Polymer) mit dem gelösten Polymer
kombiniert. Der restliche, flüssige
Lösungsmittelanteil
wird danach durch Verdampfung entfernt, was eine formbare, halbfeste
(z. B. weiche) Masse 12 ergibt, die in Übereinstimmung mit den unten
umrissenen Vorgehensweisen als Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendet
werden kann. Es sollte bemerkt werden, dass das vorhergehende Verfahren nur zu
Beispielzwecken angegeben ist und die Erfindung in keinerlei Weise
beschränken
soll. Andere biologisch abbaubare und nicht biologisch abbaubare Polymerträgermedienmaterialien
können
mit einem oder mehreren therapeutischen Wirkstoffen in einer zu
den oben aufgeführten
Vorgehensweisen, die zu allgemeinen Anleitungszwecken zur Verfügung gestellt
wurden, vergleichbaren Art und Weise kombiniert werden.
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Noch
eine weitere Technik, um die Masse 12 der Medikamentenzufuhreinheit 10 herzustellen,
die ein biologisch abbaubares Polymer als Trägermedienmaterial 14 benutzt,
beinhaltet ein Verfahren, das bekannt ist als "Formpressen", das, wie oben zitiert, in Laurencin,
C., Biomedical Applications of Synthetic Biodegradable Polymers,
CRC Press, Boca Raton, FL (USA), S. 78 (1995) diskutiert ist. Ebenso
kann die Masse 12 des biologisch abbaubaren Polymers in
einer hinreichend formbaren Art und Weise formuliert werden, um
die zumindest teilweise Injektion dieses Materials in die runde
Fensternische (unter Verwendung konventioneller subkutaner Systeme)
zu erlauben. Das biologisch abbaubare Polymer kann auch derart formuliert
sein, dass Materialien produziert werden, die als "wasseranziehende Mikrosphären" bekannt sind. Diese
Präparate
können
in einem injizierbaren Gel zur direkten Einführung in den Patienten verwendet
werden.
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Während in
der vorliegenden Erfindung eine Vielzahl anderer Materialien (und
deren Klassen) als Trägermedienmaterial 14 verwendet
werden kann, ist die Verwendung von biologisch abbaubaren Polymeren
von speziellem Interesse. Diese Materialien können in vielen verschiedenen
Formen konfiguriert werden und werden schließlich in der runden Fensternische
aufgespalten (z. B. chemisch zersetzt und anderweitig aufgelöst). Die
Lösungsprodukte
werden dann vom Körper
absorbiert und unter Verwendung natürlicher metabo lischer Prozesse
ausgeschieden. Die Verwendung eines biologisch abbaubaren Polymers
als Trägermedienmaterial 14 in
der Medikamentenzufuhreinheit 10 (1) ist ferner
vorteilhaft in Übereinstimmung
mit seiner Fähigkeit,
sich (in den meisten Fällen)
durch Oberflächenerosion
aufzulösen.
Oberflächenerosion
der Medikamentenzufuhreinheit 10 ermöglicht effizientere, vollständigere
und konstantere Abgabe des therapeutischen Wirkstoffs über einen
Zeitraum, der von wenigen Stunden bis zu mehreren Monaten reicht.
Indes wird die exakte Medikamentenzufuhrrate der Masse 12 des
Trägermedienmaterials 14 von
den vielen, oben aufgelisteten, Faktoren abhängen, u.a. den chemischen Präparaten
des biologisch abbaubaren Polymers, der Art und Weise, in der der
therapeutische Wirkstoff innerhalb des Polymers verteilt ist, und
ob irgendwelche basischen oder sauren Arzneimittelträger, wie
vorher bemerkt, zu dem Polymer hinzugefügt sind. Weiterhin kann die
Medikamentenverteilung ohne Einschränkung durch verschiedene chemische
Modifikationen des ausgewählten
Polymers kontrolliert werden. Zum Beispiel kann das Polymer auch
so entworfen werden, dass es auch als bioadhäsives Material fungiert und
dadurch den richtigen Halt in der runden Fensternische und somit
die ortsspezifische Zufuhr des gewünschten Medikaments erleichtert.
Der therapeutische Wirkstoff und das Polymer können auch so ausgewählt werden,
dass sie sich kovalent miteinander verbinden werden, anstatt einfach
vermischt zu sein. Dieses spezielle Verfahren wird die Medikamentenzufuhrrate
wesentlich beeinflussen. Schließlich
können
mehrere biologisch abbaubare Polymere mit unterschiedlichen Lösungseigenschaften
kombiniert werden, um eine Multiphasenkomposit-Medikamentenzufuhreinheit 10 mit
einer oder mehrerer "Zonen" zu erzeugen, die
sich schneller lösen
als andere Zonen. Auf diese Weise kann die Medikamentenabgaberate
kontrolliert und anderweitig manipuliert werden.
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Zur
Verwendung hier geeignete biologisch abbaubare Polymere sind kommerziell
von vielen, einschließlich
der oben aufgeführten
Bezugsquellen erhältlich.
Eine weitere Quelle dieser Materialien ist Alkermes, Inc. of Cambridge,
MA (USA). Unabhängig davon;
welches biologisch abbaubare Polymer zur Verwendung in diesem Ausführungsbeispiel
ausgewählt
ist, bringt die Kombination zumindest eines dieser Materialen mit
einem oder mehreren therapeutischen Wirkstoffen (die unten im Detail
erläutert
werden) viele Vorteile. Diese Vorteile wiederum umfassen die Möglichkeit,
hochkontrollierte Medikamentenzufuhr mit minimalen Überwachungserfordernissen
und Patientenunannehmlichkeiten zu erreichen.
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2. HYDROGELE
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Eine
andere Klasse von Präparaten,
die als Trägermedienmaterial 14 in
der Medikamentenzufuhreinheit 10 von 1 verwendet
werden kann, umfasst eine Gruppe von Materialien, die als "Hydrogele" bekannt sind. Hydrogele
(die in erster Linie polymerischen Charakters sind) quellen in Wasser
auf, aber zersetzen sich nicht. Eine Medikamentenabgabe, die diese
Materialien benutzt, hängt
von dem Ausmaß des
Quellens ab, welches von Verbindung zu Verbindung variieren wird,
wenn man die zahlreichen Faktoren, wie den Grad der Quervernetzung
in dem interessierenden Hydrogelpolymer, in Betracht zieht. In einem
Ausführungsbeispiel
ist das Material so quervernetzt, dass die Medikamentenzufuhreinheit
im Wesentlichen während
des gesamten oder eines wesentlichen Teils einer Therapiedauer,
z. B. der Zeit, während
der eine Abgabe der therapeutischen Wirkstoffe stattfinden darf
oder gewünscht
ist, ihre Gesamtform beibehält.
In einem anderen Ausführungsbeispiel
sind die festen Medikamententeilchen in einen polymerischen Träger gemischt,
um eine nicht erodierbare Matrix zu formen. Eine Matrix, die weniger
als 20 Gewichtsprozent eines Medikaments enthält, wird typischerweise Lösungsdiffusion
des Medikaments durch das Polymernetzwerk erlauben. Eine Matrix
mit mehr als 20 Gewichtsprozent eines Medikaments, typischerweise
um die 30 bis 80 Gewichtsprozent eines Medikaments, wird dem Medikament
erlauben, durch die wässrigen
Kanäle
zu diffundieren, die in der Matrix entstehen, wenn die Matrix den
Körper
berührt,
um Feuchtigkeit zu absorbieren.
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Repräsentative
Hydrogelverbindungen, die zur Herstellung der Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendet
werden können,
beinhalten, aber sind nicht darauf beschränkt, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Polyethylenoxid und Polyethylmethacrylat alleine oder in Kombination.
Diese und andere Hydrogelpolymere sind kommerziell erhältlich von
vielen Bezugsquellen einschließlich
Polysciences, Inc. of Warrington, PA (USA).
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Um
bei einem repräsentativen
Ausführungsbeispiel
einen ausgewählten
Wirkstoff in ein Hydrogelpolymer einzubauen, wird vorzugsweise der
pH des Hydrogels um mehrere pH-Einheiten durch das Hinzufügen von
sauren Materialien reduziert, sodass vorzeitiges Quellen vermieden
wird. Als nächstes wird
das Hydrogel in Kombination mit dem therapeutischen Wirkstoff erhitzt,
bis dieser in das Hydrogel integriert ist.
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Auch
von Interesse innerhalb der Hydrogelklasse sind Materialien, die
als "Mikroschwämme" bekannt sind, und
welche kommerziell erhältlich
sind von Advanced Polymer Systems, Inc. of Redwood City, CA (USA).
Diese Präparate
werden unter Verwendung freiradikaler Suspensionspolymerisationsreaktionen
hergestellt. Mikroschwämme
werden von einer Vielzahl von polymerischen Vorläufern angefertigt, die Styrene,
Methaerylate und ähnliches
beinhalten, aber nicht darauf beschränkt sind. Ferner kann eine
Vielzahl von Salbenmaterialien, die einen Hydrogelcharakter haben,
in der Medikamentenzufuhreinheit 10, wie unten genauer
behandelt, verwendet werden.
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3. BIOLOGISCH
NICHT ABBAUBARE VERBINDUNGEN
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Das
Trägermedienmaterial 14 kann
auch aus als "biologisch
nicht abbaubare Verbindungen" klassifizierten
Präparaten
hergestellt werden, welche zu effektiver Medikamentzufuhr gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind. Wenn sie sich auch nicht in der runden
Fensternische (oder einem anderen internen Ohrhohlraum) biologisch
zersetzen, so sind sie doch in der Lage, durch Diffusion oder verwandte
Prozesse Medikamentenzufuhr zu leisten. Typischerweise werden bei
einer aus Materialien dieser Gruppe (die in erster Linie polymerischen
Charakters sind) hergestellten Medikamentenzufuhreinheit 10 die
therapeutischen Wirkstoffe aus der Einheit 10 in Übereinstimmung
mit dem spezialisierten, quervernetzten Charakter des nicht biologisch
abbaubaren Polymers über
die Zeit nach außen
diffundieren. Die Auswahl irgendeines gegebenen Präparates
innerhalb dieser Klasse (wie durch Pilotvorversuche bestimmt) wird
von dem Ausmaß der
Quervernetzung in der Verbindung abhängen. Der Grad der Quervernetzung
wiederum wird die Medikamentzufuhrraten festlegen. In einem Ausführungsbeispiel
ist der Grad der Quervernetzung so, dass die Medikamentenzufuhreinheit
im Wesentlichen während
des gesamten oder eines wesentlichen Teils einer Therapiedauer,
z. B. der Zeit, während
welcher eine Abgabe der therapeutischen Wirkstoffe stattfinden darf oder
gewünscht
ist, ihre Gesamtform beibehält.
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Während die
vorliegende Erfindung nicht auf irgendwelche spezielle, biologisch
nicht abbaubare, im Allge meinen Polymere vom Diffusions-Typ beschränkt sein
soll, sollen beispielhafte und bevorzugte Präparate innerhalb dieser Klasse
ohne Beschränkung
Polyvinylacetat, Ethylenvinylacetat, Silikon, Polyethylen, Polyvinylchlorid,
Polyurethan und deren Mischungen umfassen. Von besonderem Interesse ist
die Verwendung von Silikonmaterialien, die kommerziell von zahlreichen
Bezugsquellen, einschließlich
der Dow Coming Company of Midland, MI (LTSA) unter dem Namen "SILASTICS", erhältlich sind. Kommerzielle
Silikonprodukte werden typischerweise als eine "vorpolymerisierte" Mischung bereitgestellt, welche mit
einem therapeutischen Wirkstoff kombiniert und katalysiert wird,
um den Herstellungsprozess in Übereinstimmung
mit den zum Beispiel in Golomb, G. et al, J. Pharm. Sci., 76 : 271-276
(1987) behandelten Standardtechniken abzuschließen. Indes wird im Allgemeinen
die Produktion einer Medikamentenzufuhreinheit von einem oder mehreren
der oben aufgeführten
Materialien durch Pulverisieren des interessierenden Medikaments
in dem ausgewählten
Polymer erreicht. Dieses Verfahren liefert eine komplette Medikamentzufuhreinheit 10,
die ungefähr
10-30 Gewichtsprozent des therapeutischen Wirkstoffs enthält.
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4. LÖSLICHE VERBINDUNGEN
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Noch
eine weitere Klasse von Materialien, die zur Herstellung des Trägermedienmaterials 14 verwendet
werden können,
umfasst eine als "lösliche" Verbindungen (die
hauptsächlich
polymerischer Art sind) bekannte Gruppe von Produkten. Repräsentative
Präparate
in dieser Klasse beinhalten Hydroxypropylmethylcellulose und Hydroxymethylcellulose.
Diese Materialien sind für
eine Medikamentenzufuhr mit Depotwirkung geeignet, hauptsächlich durch
Diffusion, wenn das polymerische Material innerhalb des Körpers durch
Enzyme aufgespalten wird und sich löst. Obwohl dieses Ausführungsbeispiel
der Erfindung nicht auf irgendwelche be stimmte Bezugsquellen für lösliches
Polymer beschränkt
sein soll, können
sie kommerziell zum Beispiel von Union Carbide Chemicals and Plastics
Company, Inc. of Bound Brook, NJ (USA) bezogen werden.
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5. DIVERSE
MATERIALIEN
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Verschiedene
Quellen von zusätzlichen
Daten existieren in Bezug auf die oben aufgeführten Materialien und andere
Verbindungen, die als Trägermedienmaterial 14 in
der Masse 12 der Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendet
werden können.
Zum Beispiel behandeln die US Patente Nr. 4,393,931 und Nr. 5,350,580
die folgenden Präparate
zur kontrollierten Abgabe: Polyesteramide, Polyglycolsäure, Polyvinylalkohol,
Kopolymere aus Polyethylenoxid/Polymilchsäure und Kopolymere aus Glykolid/Lactid.
Ferner werden Medikamentenzufuhrprodukte zur kontrollierten Abgabe,
die "poly-L-Milchsäure" Verbindungen verwenden,
in (1) Goycoolea, M., et al., Acta Otolaryngol. (Stockh.), Suppl.
493:119-126 (1992); und (2) Goycoolea, M., et al., Laryngoscope, 101:727-732
(July 1991) behandelt.
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Zusätzlich kann
eine Vielzahl anderer "diverser" Verbindungen als
das Trägermedienmaterial 14 in
der Masse 12 der Medikamentenzufuhreinheit 10 (1)
verwendet werden. Diese Materialien umfassen zur Einsetzung in die
runde Fensternische bemessene pflasterartige Strukturen, die aus
einer undurchlässigen
Stützmembran,
einer ratenbeschränkenden
Mittelmembran und einer "Grundmembran", die ein bioadhäsives Material
(z. B. Polycarbophil, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Hydroxyethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose und dergleichen) enthält, besteht.
Die resultierenden Pflasterprodukte (die im Wesentlichen löslichen
Charakters sind) können
an Schleimhaut (was die innere Seitenwand der runden Fensternische
umfasst) für
variable Zeiträume
von ungefähr
1-2 Stunden Dauer oder mehr haften. Andere interessierende Pflasterstrukturen
können
aus doppelschichtigen mukoadhäsiven Polymeren
hergestellt werden, die aus einer Schicht zur "schnellen Abgabe" und einer Schicht zur "anhaltenden Abgabe" bestehen, um kontrollierte
Medikamentenabgabe über
einen 24-Std. Zeitraum oder länger
zu erhalten.
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Die
Medikamentenzufuhreinheit 10 kann auch aus einem Trägermedienmaterial 14 hergestellt sein,
das auf einer "salbenartigen" Grundlage basiert, die
unter dem Namen "Orabase" von der Colgate-Palmolive
Company aus New York, NY (USA) verkauft wird und ein bioadhäsives Produkt
ist. Es wird aus Natriumcarboxymethylcellulose, Polyethylen, Pektin
und Mineralöl
hergestellt. Dieses Produkt kann innerhalb des Körpers verbleiben und in typischen
Anwendungen therapeutische Wirkstoffe während bis zu ungefähr 150 Minuten
oder mehr zuführen.
Andere Salbenmaterialien, die zur Verwendung in der Herstellung
der Medikamentenzufuhreinheit 10 geeignet sind, beinhalten,
aber beschränken
sich nicht auf Kopolymere aus Polyvinylmethylether/Maleinsäureanhydrid
gemischt mit Gelatine, Polyethylen und Mineralöl. Noch eine weitere Rezeptur
innerhalb der Salbenkategorie basiert auf Polymethylmethacrylat
gemischt mit Wasser, Natriumhydroxid, Glycerol und Tretinoin. Ferner
werden andere interessierende Salbenformulierungen aus einem Präparat hergestellt,
welches als "Carbopol" bekannt ist, aus mit
Divinylglycol quervernetzter Polyacrylsäure besteht und kommerziell
erhältlich
ist, zum Beispiel von Thomley Company of Wilmington, DE (USA). Dieses Material
kann als Trägermedienmaterial 14 alleine oder
kombiniert mit zusätzlichen
Zutaten verwendet werden, welche Hydroxypropylcellulose und andere polymerische
Verbindungen, Weichmacher und dergleichen beinhalten, aber nicht
darauf beschränkt sind.
Schließlich
besteht ein anderes Präparat in
dieser Kategorie aus Triamcinolonacetonid, welches ein bioadhäsiv basierendes
Material ist, das für
anhaltende Medikamentenzufuhr entwickelt wurde.
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Tablettenartige
Einheiten, die ein bioadhäsives
Zuführsystem
verwenden, können
auch in Verbindung mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendet
werden. Beispielhafte Materialien dieser Kategorie sind in Grundzügen in dem
US Patent Nr. 4,226,848 beschrieben. Dieses Produkt besteht aus einer
zweilagigen tablettenartigen Struktur, die eine Hydroxylpropylcellulose/"Carbopol" (siehe oben) bioadhäsive Schicht
und eine auf Laktose basierende nicht adhäsive Stützschicht hat. Für unidirektionale Medikamentenzufuhr
kann zudem eine undurchlässige
Stützmembran
in dieser Struktur verwendet werden. Andere Tablettensysteme, die
zur Verwendung in Verbindung mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 geeignet
sind, umfassen solche, die aus Chitosan/Alginatderivaten hergestellt
sind.
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Schließlich beinhalten
weitere Präparate
in der Kategorie "Diverse", welche als Trägermedienmaterial 14 verwendet
werden können,
bioadhäsive Gele,
die sowohl aus Hydroxypropylcellulose (oben beschrieben) und Carbomerverbindungen
als auch aus Hyaluronsäure
und deren Derivaten hergestellt sind.
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Ungeachtet
der oben aufgeführten
Informationen, Materialien und Formulierungen soll diese Erfindung,
sofern unten nicht anderweitig angegeben, nicht auf irgendwelche
bestimmte chemische Präparate
im Zusammenhang mit dem in der Masse 12 der Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendeten
Trägermedienmaterial 14 beschränkt sein.
Die Auswahl irgendeines gegebenen Präparats innerhalb der oben aufgeführten Klassen
wird Pilotvorversuche umfassen, die viele Faktoren berücksichtigen,
wie die spezifischen zu verwendenden therapeutischen Wirkstoffe,
das in Frage kommende Behandlungsprotokoll und andere Faktoren.
In einem Ausführungsbeispiel
ist das Trägermedienmaterial 14 von
synthetischem Ursprung (ohne irgendeinem damit kombinierten Produkt
tierischer Abstammung), um allergische Reaktionen, biologische Abstoßung und
andere nachteilige Effekte zu vermeiden, welche durch Verbindungen
tierischer Abstammung (wie Gelatinematerialien, Kollagenprodukten
und dergleichen) hervorgerufen werden können. In dieser Hinsicht soll
der Begriff "synthetisch", wie hierin verwendet,
sich auf Materialien eines nicht tierischen Ursprungs beziehen und
somit Materialien wie Gelatine, Kollagen, Fibrin und andere ausschließen. Es
sollte auch bemerkt werden, dass der Begriff "tierisch", wie hierin verwendet, auch Menschen
umfasst, somit soll "synthetisch" Produkte menschlichen
Ursprungs ausschließen.
Die Anordnung von einem Trägermedienmaterial 14 direkt
in der runden Fensternische, das mindestens ein synthetisches Trägermedienmaterial enthält, stellt
eine neuartige Entwicklung mit einem hohen Sicherheitsprofil dar.
Das synthetische Material des Trägermedienmaterials
kann auch mit einem nicht synthetischen Material gemischt oder kombiniert
werden. Typische synthetische Trägermedienmaterialien 14 umfassen
zudem die oben aufgeführten.
Zum Beispiel beinhalten beispielhafte synthetische Trägermedienmaterialien 14 wasserabweisende
Polyanhydride, Polyphosphazene, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidin,
Ethylenvinylacetat, Silikon und andere, aber beschränken sich
nicht darauf.
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Mit
Bezug auf die Querschnittsansicht von 2 beinhaltet
im Folgenden die mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 assoziierte
Masse 12 mindestens einen therapeutischen Wirkstoff 16,
der, wie oben erläutert,
mit dem Trägermedienmaterial 14 kombiniert
ist. Die Begriffe "kombiniert", "beinhaltet" und "sich zusammensetzt", wie sie auf das
Trägermedienmaterial 14 und
den therapeutischen Wirk stoff 15 anwendbar sind, sollen
viele verschiedene Situationen umfassen. Zum Beispiel werden diese Begriffe
Mischungen beider Materialien beinhalten, in welchen der therapeutische
Wirkstoff 16 zufällig, gleichmäßig oder
an einer oder mehreren diskreten Stellen innerhalb des Trägermedienmaterials 14 verteilt
ist. Ferner kann der therapeutische Wirkstoff 16 vollständig innerhalb
des Trägermedienmaterials 14 angeordnet
sein oder kann auf dem Äußeren des Trägermedienmaterials 14 als
eine Beschichtung auf dessen gesamter oder einem Teil dessen Oberfläche verteilt
sein. Das Medikament kann auf Fasern von Polymerfäden als
Schicht aufgebracht sein, welche als Multifaserstrang oder als tuchartige
Webstrukturen zusammengewebt sein können. Dementsprechend soll
die vorliegende Erfindung nicht auf irgendeine Art und Weise beschränkt sein,
in welcher der therapeutische Wirkstoff 16 mit dem Trägermedienmaterial 14 kombiniert
ist.
-
In
dem Ausführungsbeispiel
von 2 (das nur zu Beispielzwecken aufgeführt ist)
ist der therapeutische Wirkstoff 16, wie dargestellt, zufällig überall in
dem Trägermedienmaterial 14 in
diskreten Zonen verteilt. Die Lage des therapeutischen Wirkstoffs 16 innerhalb
des Trägermedienmaterials 14 wird
die Medikamentenzufuhrrate beeinflussen. Zum Beispiel werden therapeutische
Wirkstoffe 16, die tief innerhalb des Trägermedienmaterials 14"vergraben" sind im Vergleich
zu einer Medikamentenzufuhreinheit 10, bei der die therapeutischen
Wirkstoffe 16 auf der Oberfläche des Trägermedienmaterials 14 untergebracht
sind, normalerweise länger
benötigen
um abgegeben zu werden. Somit kann durch Modifikation der Lage des
therapeutischen Wirkstoffs 16 innerhalb des Trägermedienmaterials 14 die
Medikamentenabgabezeit wie benötigt
und gewünscht
festgelegt werden.
-
Bezüglich der
einzelnen therapeutischen Wirkstoffe 16, die in der Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendet
werden können,
soll der Begriff so ausgelegt werden, dass eine breite Vielfalt
von Materialien abgedeckt ist, die Medikamente, pharmazeutische
Arzneimittel und dergleichen umfasst. Ein einzelner therapeutischer
Wirkstoff 16 oder mehrfache therapeutische Wirkstoffe 16 können abhängig von den
zu behandelnden Leiden verwendet werden. Ferner können die
therapeutischen Wirkstoffe 16, die auf oder in der Medikamentenzufuhreinheit 10 gebunden
sind, Flüssigkeiten,
Feststoffe (z. B. Pulver, Kristalle, Mikrosphären und dergleichen), Gele,
Pasten und andere Formen beinhalten, welche, wie durch routinemäßige Vorversuche
bestimmt, nötig sind.
Um verschiedene Leiden des Innenohrs (und anderer Geweberegionen)
zu heilen, ist eine Vielzahl von Arzneien wichtig. Typische Materialien,
die von dem Ausdruck "therapeutische
Wirkstoffe" umfasst werden
und von grundlegender Bedeutung sind, beinhalten Harnstoff, Manitol,
Sorbitol, Glycerol, Lidocain, Xylocain, Adrenalin, Immunoglobuline,
Natriumchlorid, Steroide, Heparin, Hyaluronidase, Aminoglykosid-Antibiotika
(Streptomycin/Gentamycin), Antioxidantien, Steroide, Betäubungsmittel,
Neurotrophine, Wachstumsfaktoren für Nerven, therapeutische Peptide,
Polysaccharide, künstliche
Perilymphe, Eisenkomplexbildner, Kalziumgegenmittel, Glutamatgegenmittel,
Dopamingegenmittel, Gamma-Aminobuttersäure, Hemmstoffe
des Interleukin konvertierenden Enzyms, Calpain Hemmstoffe, C-type
natriuretische Peptide, kochleäre
Blutstromwirkstoffe, Prostaglandine, Gentherapiewirkstoffe, zytotoxische Wirkstoffe,
osmotische Medikamente, Antihistamine, cholinergische Verbindungen,
antivirale Medikamente und dergleichen, aber sind nicht darauf beschränkt. Entweder
ein einzelner therapeutischer Wirkstoff 16 oder mehrfache
therapeutische Wirkstoffe 16 in Kombination können verwendet
werden.
-
Von
einem therapeutischen Standpunkt aus kann die Behandlung von Innenohrgeweben und/oder
Flüssigkeiten
die Änderung
von deren Druck-, Volumen- und Temperaturcharakteristiken beinhalten.
Ein präzises
Gleichgewicht muss in Verbindung mit dem Druck der verschiedenen
Flüssigkeiten
in dem Innenohr und seinen assoziierten Kammern erhalten werden.
Störungen
des Druckniveaus der Innenohrflüssigkeiten
kann verschiedene Probleme verursachen, was, wie zuvor bemerkt,
Leiden wie endolymphatischer Hydrops, endolymphatische Hypertonie,
perilymphatische Hypertonie, Menieres Krankheit und perilymphatischer
Hydrops umfasst, aber sich nicht darauf beschränkt. Somit stellt die Zufuhr
von therapeutischen Wirkstoffen zum Innenohr in Übereinstimmung mit der ortsspezifischen
Methode der vorliegenden Erfindung viele wichtige Vorteile zur Verfügung, was
die Kontrolle der Druckniveaus des Innenohrs beinhaltet. Es sollte
auch bemerkt werden, dass diese Erfindung nicht auf irgendwelche bestimmten
therapeutischen Wirkstoffe beschränkt sein soll, wobei die oben
aufgeführten
Präparate
zu Beispielzwecken angegeben sind. Viele verschiedene Materialien
können
verwendet werden in Abhängigkeit
von verschiedenen Faktoren, die das spezifische zu heilende Leiden,
den allgemeinen körperlichen
Zustand des Patienten und andere verwandte Faktoren beinhalten.
Somit soll die vorliegende Erfindung nicht als "wirkstoffspezifisch" angesehen werden.
-
Wie
zuvor angedeutet, kann entweder ein einzelner therapeutischer Wirkstoff 16 oder
mehrfache therapeutische Wirkstoffe 16 in Verbindung mit der
Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendet werden, was wiederum
bestimmt wird durch die individuellen Bedürfnisse des in Betracht gezogenen
Patienten. Ferner kann ein einzelnes Trägermedienmaterial 14 oder
mehrfache Trägermedienmaterialien 14 in Kombination
verwendet werden, um die Medikamentenzufuhr in einer sehr präzisen Art
und Weise zu kontrollieren. Wenn ein einzelnes Trägermedienmaterial 14 verwendet
wird, wird die resultierende Medikamentenzufuhreinheit 10 als
ein "Einzelphasen-System" bezeichnet. Eine
Medikamentenzufuhreinheit 10 mit mehrfachen Trägermedienmaterialien 14 wird
in dieser Hinsicht passend als ein "Multiphasen"-System klassifiziert. Beide diese Systeme
können
mit den oben aufgeführten
therapeutischen Wirkstoffen 16 (und anderen Materialien)
verwendet werden, um eine Vielfalt von Leiden zu behandeln, die Tinnitus
(falls es seinen Ursprung im Innenohr hat), Vertigo (falls es seinen
Ursprung im Innenohr hat), sensorineuralen Hörverlust und Menieres Krankheit beinhalten,
aber nicht darauf beschränkt
sind.
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Wie
zuvor bemerkt, sollen all die verschiedenen Ausführungsbeispiele der Medikamentenzufuhreinheit 10,
die in diesem Abschnitt beschrieben sind, nicht auf irgendwelche
spezifischen numerischen Parameter und Formulierungen beschränkt sein.
Jedoch wird in einem typischen und vorteilhaften Ausführungsbeispiel
die mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 assoziierte Masse 12 ungefähr 60-90
Gesamtgewichtsprozent des Trägermedienmaterials 14 beinhalten
(unabhängig
davon, ob dabei ein einzelnes Medienmaterial 14 oder mehrfache
Medienmaterialen 14 verwendet werden, umfasst der oben
aufgeführte
Bereich die gesamte [kombinierte] Menge des Trägermedienmaterials 14).
Ferner wird die mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 assoziierte
Masse 12 optimalerweise ungefähr 10-40 Gesamtgewichtsprozent
des therapeutischen Wirkstoffs 16 enthalten (unabhängig davon,
ob dabei ein einzelner therapeutischer Wirkstoff 16 oder
Mehrfachwirkstoffe 16 verwendet werden, umfasst der oben
aufgelistete Bereich die komplette [kombinierte] Menge der therapeutischen
Wirkstoffe 16). Die oben aufgeführten Bereiche sind einerseits
unabhängig
von der Art und Weise, in welcher der therapeutische Wirkstoff 16 auf oder
in dem Trägermedienmaterial 14 verteilt
ist, und sind andererseits unabhängig
von der Art des in Betracht gezogenen therapeutischen Wirkstoffs 16.
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Ferner
können,
wie in Übereinstimmung
mit routinemäßigen Voruntersuchungen
benötigt
und gewünscht,
ohne Beschränkung
eine Vielzahl von fakultativen Ergänzungszutaten (nicht gezeigt)
in der Masse 12 verwendet werden. Die beanspruchte Erfindung
soll nicht auf irgendwelche bestimmten Ergänzungszutaten oder deren Mischungen
beschränkt
sein. Beispielhafte Ergänzungszutaten
beinhalten, aber beschränken
sich nicht auf, Weichmacher, Gleitmittel, Füllstoffe und dergleichen (vorzugsweise
synthetischen Ursprungs), die in der Medikamentenzufuhreinheit 10 in
ausgewählten
variablen Mengen verwendet werden können. In einem typischen und
nicht beschränkenden
Ausführungsbeispiel
wird die mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 assoziierte
Masse 12 (falls verwendet) typischerweise ungefähr 5-10
Gesamtgewichtsprozent kombinierter Ergänzungszutaten enthalten, wobei
die entsprechenden Quantitäten
des Trägermedienmaterials 14 und
des therapeutischen Wirkstoffs 16 sinngemäß in einer
proportionalen Menge in Abhängigkeit
der Quantität
der verwendeten fakultativen Ergänzungszutaten
reduziert sind.
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Die
in den 1-2 dargestellte Medikamentenzufuhreinheit 10 ist
im Wesentlichen in Form eines Zylinders ausgestaltet. Jedoch kann
die Medikamentenzufuhreinheit 10 der Erfindung ohne Einschränkung in
vielen verschiedenen Formen hergestellt werden, die Pellets, Scheiben,
Kugeln, Würfel, zylindrische
Einheiten (1-2), Stränge umfassen,
welche zur Anordnung in der runden Fensternische bemessen sind.
Der hier verwendete Begriff "Anordnung" oder "angeordnet", soll die vollständige Einsetzung
der Medikamentenzufuhreinheit 10 in die runde Fensternische
einschließen.
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Was
die Größeneigenschaften
der Masse 12/Medikamentenzufuhreinheit 10 anbelangt,
so werden diese von Patient zu Patient verschieden sein in Abhängigkeit
von dem Alter der Person, dem Hohlraum, in welchen die Medikamentenzufuhreinheit 10 eingesetzt
werden soll, und anderen Faktoren. Vor der Behandlung eines bestimmten
Patienten kann eine vorläufige
Abschätzung
durchgeführt
werden, um die optimalen Größencharakteristiken
der Medikamentenzufuhreinheit 10 auszuwählen und somit einen maximalen
Grad an Effektivität
zu erreichen. Zieht man all diese Faktoren in Erwägung, kann
wiederum bemerkt werden, dass in einem alternativen Ausführungsbeispiel
die mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 assoziierte Masse 12 entweder
vollständig
oder teilweise (z. B. "zumindest
teilweise") zur
Anordnung in der runden Fensternische eines lebenden Objekts oder
eines anderen Innenohr-Hohlraums bemessen sein sollte. Um dieses
Ziel zu erreichen, wird nun eine Vielzahl von typischen Dimensionen
angegeben, welche als nicht beschränkend angesehen werden sollten.
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Mit
Bezug auf 1 wird die mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 assoziierte
Masse 12 im Wesentlichen zylindrisch (z. B. kreisförmig im
Querschnitt) mit einer typischen Länge "L" von
0,5-20 mm und einem Durchmesser "D" von circa 0,5-4
mm sein. Diese Größenbereiche
sollten menschliche Objekte und Tiere unterschiedlichen Alters umfassen,
und werden ferner zur Anwendung in der runden Fensternische und
anderer bedeutender Innenohr-Hohlräume geeignet sein, wie unten
genauer dargestellt ist. Die vorhergehenden Größen können auf alle anderen mit der
Medikamentenzufuhreinheit 10 assoziierten Formen der vorliegenden
Erfindung übertragen werden,
wobei alle benötigten
Anpassungen in Übereinstimmung
mit den Größeneigenschaften
des zu heilenden Patienten gemacht werden. Der Durchmesser kann ferner
so angepasst werden, dass er sich über die gesamte Länge ändert und
an verschiedenen Positionen entlang der Länge unterschiedlich sein kann.
Außerdem
können
die exakten, mit der ausgewählten
Medikamentenzufuhreinheit 10 assoziierten Größen innerhalb
der oben aufgeführten
Bereiche, oder wie anderweitig gemäß vorbereitender Beobachtung
und Abschätzung
der in Betracht gezogenen Patienten benötigt, variiert werden.
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B. Einsetzen der Medikamentenzufuhreinheit 10 in die
richtige Lage
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Viele
verschiedene Methoden, Techniken und Herangehensweisen können verwendet
werden, um die Medikamentenzufuhreinheit 10 in einen Patienten
einzusetzen, vorausgesetzt, dass die Einheit 10 schließlich in
dem gewünschten
Hohlraum (z. B. der runden Fensternische) ruht. Der Begriff "ruht", wie hier benutzt,
soll eine Situation umfassen, in der die Medikamentenzufuhreinheit 10 sich
ganz oder teilweise ("zumindest
teilweise") in der
runden Fensternische befindet, und dabei entweder von der runden
Fenstermembran beabstandet oder gegenüber und/oder angrenzend an
die Membran angeordnet ist. Die Medikamentenzufuhreinheit 10 kann
die Nische ganz oder nur teilweise füllen. Außerdem kann die Medikamentenzufuhreinheit 10 sogar
größer als die
Nische sein, wobei nur ein Teil der Einheit 10 in die Nische
passt. Es soll daher davon ausgegangen werden, dass die Anordnung
der Medikamentenzufuhreinheit 10 in der runden Fensternische
alle oben aufgeführten
Möglichkeiten
ohne Beschränkung
umfassen wird. Obwohl die folgende Diskussion sich auf die runde
Fensternische konzentrieren wird, soll sie ferner auf das Einsetzen
der Medikamentenzufuhreinheit 10 in andere Innenohr-Hohlräume, wie
später
in diesem Abschnitt genauer definiert wird, anwendbar sein, obwohl
es eine besonders neuartige Entwicklung ist, die Medikamenten zufuhreinheit 10, wie
hier diskutiert, in der runden Fensternische anzuordnen.
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Wie
zuvor bemerkt, können
viele verschiedene Methoden verwendet werden, um die mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 assoziierte
Masse 12 zumindest teilweise in die runde Fensternische
einzusetzen. Diese chirurgischen Verfahren sind von grundlegendem
Interesse und werden nun erläutert. All
die unten erläuterten
Methoden und Techniken sollen auf die Medikamentenzufuhreinheit 10 ungeachtet
ihrer Gestalt, Form und ihres chemischen Inhalts anwendbar sein.
Weiterhin sind die in den 3 und 7 dargestellten
Strukturen des menschlichen Ohrs schematischer Art und der Klarheit
halber vergrößert. Außerdem sind
nicht alle Strukturen des Ohrs dargestellt (z. B. die Knochen des
Mittelohrs), um die Darstellung der verschiedenen Ausführungsbeispiele
der Erfindung, z. B. verschiedene Anordnungen der Medikamentenzufuhreinheit
in der runden Fensternische, zu vereinfachen. Die hierin aufgeführten Figuren
zielen nicht darauf ab, anatomisch korrekt, sondern eher schematisch
und illustrativ zu sein. Genauere Informationen bezüglich dieser
Strukturen sind in dem US Patent Nr. 5,421,818 und in Netter, F.
Atlas of Human Anatomy, 2. Ausgabe, 1997, Novartis, East Hanover, NJ
angegeben.
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3 ist
eine schematische, teilweise in Querschnitten gezeigte Ansicht des
Ohrs 40 in einem Menschen, welche die darin eingesetzte
Medikamentenzufuhreinheit 10 der 1-2 darstellt.
Die Anmelder bemerken, dass die Darstellungen der Strukturen und
des Mittel- und des Innenohrs, wie in den 3 und 7,
nicht anatomisch korrekt sein sollen, sondern stattdessen ein allgemeines
Schema von der Anordnung der Medikamentenzufuhreinheit im Ohr gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung angeben. Wie in 3 gezeigt,
ist die Medikamentenzufuhreinheit 10 so angeordnet, dass
sie sich vollständig
in der runden Fensternische befindet, welche in 3 insgesamt
mit der Referenznummer 42 bezeichnet ist. Das Innenohr
ist an der Referenznummer 44 gezeigt, wobei die spezifischen
Komponenten des Innenohrs 44 (was die Cochlea, das Labyrinth,
den Saccus endolymphaticus und den Ductus endolymphaticus beinhaltet)
der Klarheit halber ausgelassen wurden und in dem US Patent Nr. 5,421,818
dargestellt sind. Zur Orientierung beinhaltet das Schema den Gehörgang 5 außerhalb
des Trommelfells 60. Die runde Fenstermembran ist insgesamt
mit der Bezugsziffer 46 bezeichnet und bildet eine Grenzgewebestruktur
zwischen dem Mittelohr 50 und dem Innenohr 44.
Die runde Fensternische 42 besteht im Wesentlichen aus
einem internen Hohlraum 52, der ferner eine innere Seitenwand 54 und eine
Hauptöffnung 56 beinhaltet,
die in den internen Hohlraum 52 führt. Die Medikamentenzufuhreinheit 10 befindet
sich in 3 an einer Position, die (nach außen hin)
von der runden Fenstermembran 46 beabstandet ist. Jedoch
kann die Medikamentenzufuhreinheit 10 in einem alternativen
Ausführungsbeispiel an
der Position "A" in 3 angeordnet
sein, wo sie in direkten Kontakt mit der runden Fenstermembran 46 kommen
würde und
dadurch an dieser Struktur angeordnet ist.
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4 ist
ein Schema, das eine Situation zeigt, in der die Medikamentenzufuhreinheit 10 sich teilweise
in der runden Fensternische 42 befindet. Die Medikamentenzufuhreinheit 10 kann
in der runden Fensternische 42 aufgrund des Kontakts zwischen
der Einheit 10 und einer inneren Seitenwand 54 des
internen Hohlraums 52 gehalten werden. Dieser Kontakt kann
zum Beispiel aus der Benutzung eines quellbaren Materials für das Trägermaterial
der Einheit 10 resultieren. Wie in dem in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel,
befindet sich die Medikamentenzufuhreinheit 10 in 4 an
einer Position, die (nach außen
hin) von der runden Fenstermembran 46 beabstandet ist.
Alternativ kann die Medikamentenzufuhreinheit 10 an einer
Position näher
zu der runden Fenstermembran angeordnet sein, wo sie in unmittelbare
Nähe bis
hin zum Kontakt mit der runden Fenstermembran 46 gelangen
kann. Alternativ kann die Medikamentenzufuhreinheit 10 an
einer Position in der weiter von der runden Fenstermembran 46 entfernten
Nische 42 angeordnet sein, besonders wenn die Einheit 10 eine
Flüssigkeit
aufnehmende Zone zwischen einer Wand oder eines Teils der Einheit 10 und
der runden Fenstermembran 46 bildet, z. B. um somit den
Kontakt des therapeutischen Wirkstoffs mit der runden Fenstermembran 46 zu
erleichtern.
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Das
Einsetzen der Medikamentenzufuhreinheit 10 wie in den 3 und 4 wird
dadurch erreicht, dass die Einheit 10 (unter Verwendung
eines geeigneten mikrochirurgischen Instruments üblicher Bauart) durch das Trommelfell 60 hindurchgeführt wird.
Das Trommelfell 60 hat vorzugsweise einen Einschnitt 62,
der es der Medikamentenzufuhreinheit 10 ermöglicht,
hindurchzugehen. Alternativ kann die Medikamentenzufuhreinheit 10 unter
einem tympanomeatalen Lappen (nicht gezeigt) hindurchgeführt werden,
was von den durch den Chirurgen ausgewählten Techniken abhängt. Falls
ein injizierbares Trägermedienmaterial 14 in
Verbindung mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendet
wird, wird der Nadelteil des Injektionssystems (nicht gezeigt) durch den
Einschnitt 62 in dem Trommelfell 60 (oder durch den
tympanomeatalen Lappen) in derselben Art und Weise, wie oben in
Verbindung mit der nicht injizierbaren Medikamentenzufuhreinheit 10 von 1 erläutert, hindurchgeführt. Es
sollte ferner bemerkt werden, dass die richtige Orientierung und/oder
Einsetzung der Medikamentenzufuhreinheit 10 in einen Patienten
durch die Verwendung eines konventionellen Operationsmikroskops
oder eines otologischen Endoskopappa rats von dem in dem US Patent
Nr. 5,419,312 von Arenberg et al. offenbarten Typs erreicht werden
kann.
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An
diesem Punkt soll nochmals betont werden, dass die vorliegende Erfindung
sich nicht beschränkt
auf (1) irgendwelche Methoden zur Anordnung der Medikamentenzufuhreinheit 10 in
der richtigen Lage innerhalb des Ohrs 40; und (2) irgendeine bestimmte
Orientierung in Verbindung mit der Medikamentenzufuhreinheit 10,
vorausgesetzt, dass sie in einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
zumindest teilweise in der runden Fensternische 42 angeordnet ist.
Die Anordnung der Medikamentenzufuhreinheit 10 in der Nische 42 wird
dazu führen,
dass sie mit zumindest einem Teil der internen Seitenwand 54 in Kontakt
kommt. Folglich ist die Medikamentenzufuhr erleichtert. Zusätzlich können Packungsmaterialien der
Art, die normalerweise für
medizinische Anwendungen verwendet wird, in dem Ohr 40 angewandt werden,
um die Medikamentenzufuhreinheit 10 an ihrer gewünschten
Stelle zu sichern. Ist die Medikamentenzufuhreinheit 10 erst
einmal in Stellung (z. B. wie in den 3 und 4 gezeigt),
kann sie dazu benutzt werden, den interessierenden therapeutischen
Wirkstoff in das Innenohr 44 über die runde Fenstermembran 46 zuzuführen. Genauer
gesagt ist es der Medikamentenzufuhreinheit 10 zu diesem Zeitpunkt "gestattet", den therapeutischen
Wirkstoff 16 gemäß den hierin
erläuterten
Mechanismen abzugeben. Der Begriff "gestattet", wie in Verbindung mit der Abgabe der
therapeutischen Wirkstoffe 16 von der Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendet,
soll beinhalten, dass die Medikamentenzufuhreinheit 10 in
dem Patient (z. B. der runden Fensternische 42) belassen
wird, bis die therapeutische Wirkstoffzufuhr auf einer teilweisen
oder vollständigen
Grundlage geschieht. Dies kann einen Zeitraum beinhalten, der, abhängig von
den in Erwägung
gezogenen Präparaten,
von Minuten bis Stunden dauern kann.
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Der
abgegebene therapeutische Wirkstoff 16 fließt anschließend durch
Gravitation, Elektrodiffusion, durch Pumpen, Diffusion durch die
Kontaktflüssigkeit
zwischen der Einheit 10 und der runden Fenstermembran 43 oder
anderen vergleichbaren Kräften/Wechselwirkungen
zur und in die runde Fenstermembran 46. Danach kann der
therapeutische Wirkstoff 16 durch die runde Fenstermembran 46 hindurch
und in das Innenohr 44 zur Behandlung von darin enthaltenen
Geweben, Flüssigkeiten,
Flüssigkeitskammern
und Geweberegionen wandern. Der Übertritt
des therapeutischen Wirkstoffs 16 durch die runde Fenstermembran 46 findet
gemäß dem außergewöhnlich durchlässigen Charakter
dieser Struktur statt, wie im Detail oben und in dem US Patent Nr. 5,421,818
erläutert
ist. Mehrere physikalische Prozesse können hinsichtlich des Übergangs
des therapeutischen Wirkstoffs 16 durch die runde Fenstermembran 46 stattfinden,
was Osmose, Diffusion aktiven/passiven Transport und dergleichen
umfasst, aber nicht darauf beschränkt ist.
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Die
Art und Weise, in der der therapeutische Wirkstoff 16 von
der Medikamentenzufuhreinheit 10 abgegeben wird, wird wiederum
von dem speziellen Trägermedienpräparat 14 abhängen, das
verwendet wird. Die Zufuhr des therapeutischen Wirkstoffs 16 ist oben
in Verbindung mit den vielfältigen
Trägermedienmaterialien 14,
die in dieser Erfindung verwendet werden können, erläutert. Genauer gesagt, kann
die Abgabe des therapeutischen Wirkstoffs 16 von der Medikamentenzufuhreinheit 10 durch
viele verschiedene Prozesse stattfinden, die von biologischem Abbau,
wenn das Trägermedienmaterial 14 biologisch abbaubar
ist, bis zum Quellen von Hydrogelmaterialien reichen, wenn diese
Verbindungen als das Trägermedienmaterial 14 verwendet
werden. Außerdem kann
es, wie durch Routinevorversuche bestimmt, möglich oder wünschenswert
sein, ein oder mehrere ergänzende
flüs sige
Materialien (z. B. Wasser, salzhaltige Lösungen, zusätzliche therapeutische Formulierungen
und dergleichen) in die runde Fensternische 42 zusammen
mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 beizugeben. Solche
ergänzenden
flüssigen Materialien
können
zur Verfügung
gestellt werden, um zum Beispiel eine schnellere und gleichmäßigere Abgabe
des therapeutischen Wirkstoffs 16 zu erleichtern und/oder
um ein "Wieder befüllen" der Medikamentenzufuhreinheit
zu ermöglichen.
Ergänzende Flüssigkeitszufuhr
kann erreicht werden, indem ein konventioneller Spritzenapparat
in derselben Art und Weise wie oben beschrieben relativ zu der Medikamentenzufuhreinheit 10 (z.
B. durch einen Einschnitt (62) in das Trommelfell 60 oder
durch einen typanomeatalen Lappen [nicht gezeigt]) einführt wird.
Jedoch soll die vorliegende Erfindung keine ergänzende Flüssigkeitszufuhr benötigen, die
ein fakultatives Verfahren darstellt, das, wenn benötigt oder
gewünscht,
verwendet werden kann, wobei die zugeführte Menge der ergänzenden
Flüssigkeit
durch Routinevorversuche bestimmt wird. Ferner kann die Zufuhr von
ergänzender
Flüssigkeit
durch viele andere Wege erreicht werden, was den Transport unter Verwendung
der in den US Patenten Nr. 5,421,818; 5,474,529 und 5,476,446 von
Arenberg et al., bei denen die Anmelderin Mitinhaberin ist, sowie
den anhängigen
US Patentanmeldungen Nr. 08/874,208 (eingereicht am 13. Juni 1997)
und Nr. 09/121,460 (eingereicht am 23. Juli 1998), beide von Arenberg
et al., bei denen die Anmelderin Mitinhaberin ist, offenbarten Verfahren,
Geräten
und Komponenten beinhaltet.
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Medikamentenzufuhrzeiten
und -raten werden von einem Trägermedienpräparat 14 zum
anderen variieren. Zufuhrzeiten können von Minuten bis zu vielen
Monaten reichen, wobei das spezielle Trägermedienpräparat 14 von Interesse
in Übereinstimmung
mit den gewünschten
Zufuhrzeiten, welche wiederum durch Routineexperimentalversuche
bestimmt wurden, ausgewählt
wird. Diese Versuche werden auch die Effekte von pH, Feuchtigkeitsniveaus
und anderer mit der runden Fensternische 42 assoziierten
Umgebungsfaktoren, die typischerweise einen Einfluss auf die Medikamentenabgaberate
haben, in Betracht ziehen.
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C. Weitere Ausführungsbeispiele
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Viele
Varianten der Medikamentenzufuhreinheit 10 sind im Rahmen
der Erfindung möglich.
All diese Varianten gründen
auf dem neuartigen Konzept, das hier beschrieben wird, nämlich die
Anordnung einer therapeutischen Wirkstoff enthaltenden Medikamentenzufuhreinheit 10 zur
kontrollierten Abgabe in die runde Fensternische eines Patienten (oder
anderer interner Ohrhohlräume),
gefolgt von einer Medikamentenabgabe aus der Einheit 10.
Somit sind all die oben in Verbindung mit den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
genannten Informationen, Daten, Techniken, Materialien und Verfahren gleichsam
anwendbar und in diesem Abschnitt der vorliegenden Erörterungen
durch Verweisung mit einbezogen.
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Ein
alternativer Medikamentenzufuhrapparat außerhalb des Rahmens dieser
Erfindung beinhaltet die Anordnung der Medikamentenzufuhreinheit 10 am
Ende eines länglichen
Teils variabler Größe, Form
und Werkstoffs, sodass die Einheit 10 passend in der runden
Fensternische 42 angeordnet werden kann. Dieser Apparat
soll bezüglich
des länglichen Teils
nicht auf irgendwelche bestimmten Werkstoffe, Größen oder Formen beschränkt sein.
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Das
längliche
Teil kann in irgendeiner aus einer Vielfalt von Gestaltungen ausgeführt sein
und kann hohl, fest, steif, flexibel, porös, gummiartig sein oder eine
Kombination dieser Eigenschaften zeigen. Das längliche Teil kann zum Beispiel
i) ein im Wesentlichen flüssigkeitsun durchlässiges oder
halbdurchlässiges
Material, ii) ein flüssigkeitsabsorbierendes
Material (d. h. ein Material, das Flüssigkeit absorbiert, um die
Bewegung der Flüssigkeit
von zum Beispiel einem Reservoir zu einer gewünschten Zufuhrstelle (z. B.
der Medikamentenzufuhreinheit oder direkt zu der runden Fensternische)
zu erleichtern) oder iii) eine Kombination davon enthalten. Viele
verschiedene Werkstoffe können
für diesen
Zweck verwendet werden, was Plastikverbindungen (z. B. Polyethylen,
Polycarbonat, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Celluloseacetat, Ethylenvinylacetat,
quervernetzter Polyvinylalkohol, Polymilchglycolsäure, Polyorthoester,
Polypropylen, Silikon, Naturkautschuk, Polystyrenbutadien, und andere
medizinisch akzeptable Kunststoffe und Polymere), metallische Zusammensetzungen
(z. B. rostfreier Stahl, Titan, Silberlegierungen und dergleichen),
metallbeschichtete Polymere, biokompatible Polymere (z. B. Polyvinylacetat, Cellulose)
oder irgendwelche anderen Materialien oder Materialmischungen, die
für die
medizinische Benutzung im Ohr akzeptabel sind, beinhaltet, aber sich
nicht darauf beschränkt.
Wo ein Material mit Dochtwirkung gewünscht ist, kann das Material
mit Dochtwirkung irgendein Material sein, das eine Flüssigkeit
und Flüssigkeits/Medikamenten-Formulierungskombination
hat, die einen kleinen Kontaktwinkel zum "Benetzen" der Oberfläche der Polymerfasern des Materials
zeigt. Die Verwendung von oberflächenaktiven
Stoffen in der Flüssigkeits-/Medikamentenformulierung
kann die Dochtwirkung verbessern. Typische Materialien, die wässrige Medien
per Dochtwirkung ansaugen, sind Cellulosefasern wie Garn, Baumwollfasern,
entfettete Wollfasern, quervernetzte Gelatinefasern, quervernetzte
Gelatine-Matrixstrukturen oder poröse, aus den oben beschriebenen
Materialien hergestellte Matrixstrukturen.
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Die
Gesamtlänge
des länglichen
Teils kann wie benötigt
variiert werden, wobei sie sich im Bereich von ungefähr 0,5 mm
bis zu ungefähr
15 cm, von ungefähr
5-20 mm bis zu ungefähr
10 cm oder von ungefähr
500 mm bis zu ungefähr
5 cm bewegt, wie durch Routinevorversuche bestimmt wird. Das längliche
Teil kann ausreichend lang sein, um es dem zu behandelnden Arzt
zu ermöglichen,
die Lage der Medikamentenzufuhreinheit 10 in der runden
Fensternische 42 eines Patienten von einer Position außerhalb
des Ohres (oder von dem Mittel/Außenohr wie benötigt) zu
verändern,
z. B. um das längliche Teil
in dem Trommelfell zu verankern, um Medikamente von außerhalb
des Ohrkanals zuzuführen,
etc.
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Die 5-7 stellen
schematisch verschiedene längliche
Teile dar, die die Medikamentenzufuhreinheit 10 daran oder
darin befestigt haben. Die Befestigung der Medikamentenzufuhreinheit 10 kann
unter Verwendung vieler verschiedener Techniken erreicht werden,
einschließlich
(1) dem Formpressen der Medikamentenzufuhreinheit 10 auf
die endständige
Seite des länglichen
Teils während
der Produktion der Einheit 10; und/oder (2) dem Kleben der
Medikamentenzufuhreinheit 10 an die endständige Seite
des länglichen
Teils unter Verwendung einer oder mehrerer medizinisch zulässiger Klebstoffverbindungen,
die ein Material, das, wie in dem US Patent Nr. 4,874,368 von Miller
et al. beschrieben, als "autologer
Fibrinkleber" bekannt
ist, oder eine Cyanoacrylat-Verbindung umfassen. Die Art und Menge des
Klebers (sowie in welchem Umfang die Medikamentenzufuhreinheit 10 auf
das längliche
Teil gepresst ist, falls diese Technik verwendet wird), wird variieren
in Abhängigkeit
davon, ob die Medikamentenzufuhreinheit 10 während der
Verwendung auf dem länglichen
Teil verbleiben oder davon entfernbar sein soll.
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Mit
fortlaufendem Bezug auf 5 ist ein stab- oder stielartiges
längliches
Teil 100 dargestellt, das von fester Bauart und aus einem
oder mehreren der oben aufgeführten
Materialien (z. B. Plastik) hergestellt ist. Der Begriff "Stab" oder "Stiel" soll feste oder
teilweise feste Teile mit einbeziehen, die eine kreisförmige, quadratische
oder eine andere Querschnittsform haben. Wie oben bemerkt, kann
das längliche
Teil 100 flexibel sein, sich aus einer Vielfalt von Materialien
zusammensetzen und ein im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässiges,
flüssigkeitsdurchlässiges oder
flüssigkeitsabsorbierendes
Material vorsehen. Das längliche
Teil 100 hat ein proximales oder erstes Ende 102 und
ein distales oder zweites Ende 104. Die mit dem spezifischen
länglichen Teil 100 assoziierte
Gesamtlänge "L1" kann von ungefähr 0,5 mm
bis zu ungefähr
15 cm, von ungefähr 5-20
mm bis zu ungefähr
10 cm oder von ungefähr 500
mm bis zu ungefähr
5 cm reichen, wobei die Dicke "T" dabei ungefähr 0,5-2
mm ist. Beide diese Bereiche sollen nur als beispielhaft gelten.
Das erste Ende 102 beinhaltet die daran unter Benutzung
zumindest einer der oben aufgeführten
Befestigungsmethoden befestigte Medikamentenzufuhreinheit 10.
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Das
längliche
Bauteil 100 kann ein flüssigkeitsabsorbierendes
Material enthalten, das Flüssigkeit
absorbieren kann und den Transport der absorbierten Flüssigkeit
von dem zweiten Ende 104 des länglichen Teils zum ersten Ende 102 des
länglichen Teils
erleichtert, wo dann die Flüssigkeit
von der Medikamentenzufuhreinheit 10 absorbiert werden
und schließlich
der runden Fensternische und dem Innenohr zugeführt werden kann. Falls das
Trägermaterial 14 sich
aus einem Flüssigkeit
absorbierenden Material zusammensetzt, das während der Zufuhr des therapeutischen
Wirkstoffs seine Struktur beibehält, kann
das längliche
Teil sich aus dem gleichen oder einem ähnlichen Material zusammensetzen.
Das längliche
Teil kann in Wirkverbindung mit einem Reservoir stehen, sodass das
längliche
Teil Flüssig keit von
dem Reservoir absorbiert und seine Zufuhr zu der runden Fensternische
erleichtert. Fakultativ ist das Reservoir ein wiederbefüllbares
oder austauschbares Reservoir.
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6A stellt
(teilweise im Querschnitt) ein alternatives längliches Teil 200 in
Form einer hohlen, röhrenförmigen Struktur
dar, die eine fortlaufende Seitenwand 202 und ein Lumen
oder einen hindurchführenden
Durchgang 204 aufweist, welcher von der Seitenwand 202 umgeben
ist. Das längliche
Teil 200 kann aus einem oder mehreren der oben aufgeführten Materialien
hergestellt sein, u. a. aus Plastik chirurgischer Güte. Die
Seitenwand 202 des hohlen länglichen Teils 200 kann
ein im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässiges Material
enthalten. Das längliche
Teil 200 hat ein proximales oder erstes Ende 206 und
ein distales oder zweites Ende 210. Die zu dem spezifischen
länglichen
Teil 200 gehörende
Gesamtlänge "L2" kann von ungefähr 0,5 mm
bis zu ungefähr 15
cm, von ungefähr
5-20 mm bis zu ungefähr
10 cm oder von ungefähr
500 mm bis zu ungefähr
5 cm reichen, wobei der Durchmesser oder die Dicke "T1" dabei ungefähr 0,5-2
mm ist. Ferner ist der zu dem Durchgang 204 gehörende Durchmesser "D" ungefähr 0,1-1 mm groß. Abermals
sind diese Bereiche nur zu Beispielzwecken angegeben. Das erste
Ende 206 beinhaltet die daran befestigte Medikamentenzufuhreinheit 10,
wobei zumindest eine der oben aufgeführten Befestigungsmethoden
verwendet wurde.
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Das
in 6A veranschaulichte Gerät ist im Hinblick auf seine
Fähigkeit
besonders zweckdienlich, flüssige
Materialien und dergleichen durch das Lumen oder den Durchgang 204 in
dem länglichen Teil 200 zu
transportieren, falls dies, wie oben erläutert, benötigt und gewünscht wird.
Zum Beispiel kann das hohle Teil, wie oben beschrieben, als Zufuhrkanal
von therapeutischen Wirkstoffen zum Füllen oder Wiederbefüllen der
Medikamentenzufuhreinheit und/oder zur Zufuhr von Ergänzungsflüssigkeiten
zu der Medikamentenzufuhreinheit dienen. Falls das hohle, längliche
Teil ausreichend lang ist (z. B. von einer ausreichenden Länge, um
es dem Kliniker zu ermöglichen,
die Medikamentenzufuhreinheit in der runden Fensternische von einem
Ort außerhalb
des Ohres (oder wie benötigt
von dem Mittel/Außenohr) wie
oben beschrieben zu handhaben), kann therapeutischer Wirkstoff durch
das zum Beispiel außerhalb
des Trommelfells oder innerhalb des Mittelohrs angebrachte zweite
Ende zugeführt
werden.
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6B zeigt
(teilweise im Querschnitt) ein Beispiel eines weiteren Geräts außerhalb
des Rahmens der Erfindung. Das längliche
Teil 400 hat wieder die Form einer hohlen röhrenförmigen Struktur, die
eine fortlaufende Seitenwand 402 und einen hindurchführenden
Durchgang 404 beinhaltet, welcher von der Seitenwand 402 umgeben
ist. Das längliche Teil 400 weist
ein proximales oder erstes Ende 406 und ein distales oder
zweites Ende 410 auf. Die Abmessungen des länglichen
Teils können ähnlich zu den
oben für
das Gerät
der 6A beschriebenen sein, wobei die angegebenen Bereiche
wiederum nur zu Beispielzwecken angegeben sind. Das längliche Teil 400 beinhaltet
eine an zumindest dem ersten Ende 406 befestigte Medikamentenzufuhreinheit 10. Die
Zufuhr des therapeutischen Wirkstoffs oder anderer Flüssigkeiten
durch das hohle längliche
Teil und zu der Zufuhreinheit ist ferner erleichtert durch das Vorhandensein
von mindestens einer Seitenwandöffnung 415 neben
oder in einem Teil des in Kontakt mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 liegenden
länglichen
Teils. Die Seitenwandöffnungen 415 erleichtern
den Fluss von Flüssigkeit
von dem Durchgang 404 zu der das Trägermaterial 14 beinhaltenden
Masse 12. Falls das hohle längliche Teil eine Seitenwandöffnung 415 beinhaltet,
kann das erste Ende 406 entweder offen oder komplett oder teilweise
geschlossen sein. Ein geschlossenes erstes Ende 406 kann
die Aufstauung von Flüssigkeit zur
Zufuhr zu der Medikamentenzufuhreinheit 10 in einem Teil
des zweiten Endes des Durchgangs 404 erleichtern, um somit
die Zufuhr von Flüssigkeit
in die Medikamentenzufuhreinheit 10 erleichtern. Wie oben beschrieben,
kann das zweite Ende 410 des länglichen Teils 400 in
einer Art und Weise in Wirkverbindung mit einem Reservoir (nicht
gezeigt) stehen, die einen Fluss, vorzugsweise einen kontrollierten
oder regulierten Fluss, von Flüssigkeit
aus dem Reservoir durch den Durchgang 404 und zu und in
die Medikamentenzufuhreinheit 10 ermöglicht. Das Reservoir kann
wiederbefüllbar
oder leicht austauschbar sein. Eine oder mehrere Seitenwandöffnungen 415 können in
dem Teil des länglichen
Teils angeordnet sein, der sich in dem Mittelohr oder gerade außerhalb
des Trommelfells in dem Außenohr
befindet. In diesem Fall wird die Flüssigkeit, die in ihrem Volumenfluss das
Medikament mittels der Dochtwirkung mitzieht, durch die Öffnung verdampfen.
Diese Verdampfung wird eine kontinuierliche Quelle von konzentriertem Medikament
am Ort der Diffusion von der Medikamentenzufuhreinheit 10 verursachen.
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In
allen Geräten,
die ein hohles längliches Teil
beinhalten, kann der Hohlraum des hohlen länglichen Teils im Wesentlichen
leer oder komplett oder teilweise mit einem absorbierenden Material
gefüllt sein,
das den Transport von therapeutischem Wirkstoff von einem Ende des
länglichen
Teils zu dem entgegengesetzten Ende, das die Medikamentenzufuhreinheit
beinhaltet, erleichtert.
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In
einem anderen Gerät
außerhalb
des Rahmens der Erfindung, das durch die Darstellung von 6C veranschaulicht
wird, ist das längliche
Teil 500 hohl und enthält
eine im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässige Seitenwand 502.
Das längliche Teil 500 weist
ein proximales oder erstes Ende 506 und ein distales oder
zweites Ende 510 auf. Die Abmessungen des länglichen
Teils können ähnlich zu den
oben für
das Gerät
von 6A beschriebenen sein, wobei die angegebenen Bereiche
wiederum nur zu Beispielzwecken angegeben sind. Das längliche Teil 500 beinhaltet
eine an dem wenigstens einen ersten Ende 506 befestigte
Medikamentenzufuhreinheit 10. Die Zufuhr von therapeutischem
Wirkstoff oder anderen Flüssigkeiten
durch das hohle längliche
Teil und zu der Zufuhreinheit 10 wird erleichtert durch
ein flüssigkeitsabsorbierendes
Material in Form eines oberflächenaktiven
Kanals oder Dochts 900. Der Docht 900 erleichtert
die Bewegung von Flüssigkeit
von einem zweiten Ende 510 des länglichen Teils 500 zu
dem ersten Ende 506 und zu der Zufuhreinheit 10.
Der Docht 900 kann in direktem Kontakt mit der Zufuhreinheit 10 stehen,
um den Fluss von Flüssigkeit
in die Einheit 10 zu erleichtern. Alternativ sind der Docht 900 und
die Medikamentenzufuhreinheit 10 zusammenhängend (z.
B. bilden die Medikamentenzufuhreinheit 10 und der Docht 900 eine
einzige Einheit).
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Das
erste Ende 506 des länglichen
Teils 500 kann entweder offen oder teilweise mit der Maßgabe geschlossen
sein, dass das erste Ende 506 einen Durchgang von Flüssigkeit
von der Medikamentenzufuhreinheit 10 und aus dem ersten
Ende 506 ermöglicht.
Wie oben beschrieben, kann das zweite Ende 510 des länglichen
Teils 500 in einer Art und Weise in Wirkverbindung mit
einem Reservoir 550 stehen, die einen Fluss, vorzugsweise
einen kontrollierten oder regulierten Fluss, von Flüssigkeit 6 aus dem
Reservoir 550 durch den Durchgang 404 und zu und
in die Medikamentenzufuhreinheit 10 ermöglicht. Das Reservoir kann
wiederbefüllbar
oder leicht austauschbar sein und kann unter Verwendung eines Befestigungselements,
das einen flüssigkeitsdichten Verschluss
bietet, permanent oder abnehmbar an dem länglichen Teil 500 befestigt
sein. Verschiedene Befestigungselemente sind aus der Technik bekannt. Im
Allgemeinen setzt sich das Reservoir 550 aus einem biokompatiblen,
im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässigen Material
zusammen.
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6D zeigt
(ohne Rücksicht
auf anatomische Korrektheit schematisch dargestellt) das zur Verwendung
in dem Ohr eines Patienten angeordnete Gerät von 6C. Das
Reservoir 550, das wiederbefüllbar und/oder leicht austauschbar
sein kann, kann zumindest teilweise in dem Mittelohr-Hohlraum 50 (nicht
gezeigt), in dem externen Ohrkanal 5 und/oder hinter dem
Ohr (nicht gezeigt) angeordnet sein. Falls ein Teil des Geräts außerhalb
des Ohrkanals ist, kann das Gerät
teilweise oder komplett unter der Haut des Patienten implantiert
sein. Zum Beispiel kann das Reservoir subkutan hinter dem Ohr implantiert
sein, und das längliche
Teil kann unter der Haut zu einem Ort im Ohrkanal durchgezogen werden.
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Wie
oben kurz erwähnt,
kann das Reservoir ein Reservoir eines Medikamentenzufuhrgeräts sein. Das
Medikamentenzufuhrgerät
kann ein Medikamentenabgabegerät
beinhalten, das ein Reservoir, ein distales oder zweites Ende und
ein proximales oder erstes Ende umfasst, wobei das erste Ende eine
Medikamentenzufuhrmündung
darstellt, die einen Flüssigkeitsstromweg
von dem Reservoir und aus dem ersten Ende bereitstellt. Ein Flüssigkeitsstromweg von
dem Reservoir und durch die Mündung
zu der Behandlungsstelle (z. B. der runden Fensternische) kann durch
die Befestigung eines oben beschriebenen länglichen Teils oder durch die
Befestigung eines Katheters, welcher wiederum an dem länglichen
Teil befestigt ist, ermöglicht
werden. Aus einer breiten Vielfalt von Medikamenten-Abgabegeräten können einige
benutzt werden, was diffusionsbasierte Zufuhrsysteme (z. B. erosionsbasierte
Zufuhrsystem (z. B. mit Medikamenten getränktes Polymer in einem medikamentenundurchlässigen Reservoir
in Verbindung mit dem Medikamentenzufuhrkanal des Katheters der
Erfindung), Elektrodiffusionssysteme und dergleichen) und Konvektions-Medikamentenzufuhrsysteme
(zum Beispiel Systeme, die auf piezoelektrischen Pumpen, osmotischen
Pumpen etc. basieren) beinhaltet, aber nicht darauf beschränkt ist.
Medikamentenabgabegeräte,
die auf einer mechanischen oder elektromechanischen Infusionspumpe
basieren, können
auch für
die Verwendung mit der vorliegenden Erfindung geeignet sein. Beispiele
von solchen Geräten
beinhalten jene zum Beispiel in den US Patenten Nr. 4,692,147; 4,360,019;
4,487,603; 4,360,019; 4,725,852 beschriebenen und dergleichen. Im
Allgemeinen können
die beschriebenen Geräte
in Verbindung mit wiederbefüllbaren,
nicht austauschbaren Pumpensystemen verwendet werden, die normalerweise
dazu verwendet werden, um eine Substanz durch ein relativ undurchlässiges Katheter zuzuführen. In
einem Ausführungsbeispiel
ist das Medikamentenabgabegerät
ein osmotisch angetriebenes Gerät.
Beispielhafte osmotisch angetriebene Geräte beinhalten, aber beschränken sich
nicht notwendigerweise auf, die in den US Patenten Nr. 3,760,984;
3,845,770; 3,916,899; 3,923,426; 3,987,790; 3,995,631; 3,916,899;
4,016,880; 4,036,228; 4,111,202; 4,111,203; 4,203,440; 4,203,442;
4,210,139; 4,327,725; 4,627,850; 4,865,845; 5,057,318; 5,059,423;
5,112,614; 5,137,727; 5,234,692; 5,234,693; 5,728,369 beschriebenen
und dergleichen. Das Medikamentenabgabegerät kann eine osmotische Pumpe
sein, insbesondere eine osmotische Pumpe ähnlich zu der im US Patent
Nr. 5,728,396 beschriebenen, zum Beispiel einer osmotischen DUROSTM Pumpe.
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Schließlich betrifft 7 ein
weiteres alternatives System, das ein längliches leitfähiges Teil 300 verwendet,
das als ein ein elektrisches Potential übertragendes System 302 funktioniert.
Das System 302 ist dazu ausgelegt, hervorgerufene oder
nicht hervorgerufene elektrische Potentiale von Mittel/Innenohrgeweben
zu empfangen und sie aus dem Ohr heraus zur Erfassung und Analyse
zu übermitteln. Ferner
kann das das elektrische Potential übertragende System 302 dazu
verwendet werden, um elektrische Potentiale dem Mittel/Innenohr
zu Behandlungszwecken hinsichtlich einer Vielzahl von Leiden zuzuführen, was
Tinnitus beinhaltet, aber nicht darauf beschränkt ist.
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Das
das elektrische Potential übertragende System 302 kann
zudem das längliche
leitfähige
Teil 300 umfassen, das eine Vielfalt von verschiedenen Strukturen
beinhalten kann. Zum Beispiel ist es bevorzugt, dass das längliche
leitfähige
Teil 300 aus einem dünnen
Draht 304 (z. B. #27 Gauge) besteht, der aus Titan, Silber,
Platin, deren Mischungen oder anderen hochleitfähigen Materialien hergestellt
ist. Der Draht 304 ist vorzugsweise mit einer optionalen Schicht 306 aus
isolierendem Material beschichtet. Typische isolierende Materialien,
die für
diesen Zweck geeignet sind, beinhalten, aber beschränken sich
nicht auf, wärmeschrumpfbares
Teflon®(Polytetrafluorethylen)-Röhrenmaterial eines Typs, der
im Stand der Technik allgemein bekannt ist. Der Draht 304 beinhaltet
ferner, wie dargestellt (7), ein proximales oder erstes
Ende 310 und ein distales oder zweites Ende 312.
Es sollte auch bemerkt werden, dass das längliche leitfähige Teil 300 andere
zu dem Draht 304 äquivalente
Strukturen beinhalten kann. Zum Beispiel kann anstatt des Drahtes 304 ein
im Wesentlichen flacher, flexibler metallischer Streifen (nicht
gezeigt) verwendet werden, obwohl der Draht 304 bevorzugt
wird. Bezüglich
des Drahtes 304 und den dazu äquivalenten Strukturen ist
es wiederum vorteilhaft, dass diese Komponenten, wie vorher bemerkt
(siehe z. B. Schicht 306), mit einem isolierenden Material
beschichtet sind, obwohl die Verwendung eines isolierenden Zusammensetzung
nicht in allen Fällen
erforderlich ist.
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Wie
in 7 gezeigt, hat das erste Ende 310 des
länglichen
leitfähigen
Teils 300/des Drahtes 304 die Medikamentenzufuhreinheit 10 unter
Verwendung einer der oben aufgeführten
Methoden daran befestigt (z. B. im Ausführungsbeispiel von 7 auf der
Schicht 306 aus isolierendem Material angeordnet). Das
erste Ende 310 des Drahtes 304 kann ferner ein
daran befestigtes (z. B. integral daraus geformtes) optionales leitfähiges, kugelförmiges Teil 314 beinhalten.
Das kugelförmige
Teil 314 ist vorzugsweise vor und außerhalb der Medikamentenzufuhreinheit 10 angeordnet.
Das kugelförmige
Teil 314 ist idealerweise aus demselben Material hergestellt, das,
wie oben umrissen, zur Herstellung des Drahtes 304 verwendet
wurde. Die Verwendung des kugelförmigen
Teils 314 erleichtert den direkten Kontakt zwischen dem
Draht 304 und den betreffenden Ohrgeweben (z. B. der runden
Fenstermembran oder anderer gewünschter
Strukturen). In einem alternativen Gerät (nicht gezeigt) kann das
erste Ende 310 des Drahtes 304 anstatt des kugelförmigen Teils 314 einen
abgerundeten, verdickten Kopf oder einen hakenartigen Teil, wie
in dem US Patent Nr. 5,421,818 gezeigt, oder eine schlaufen-, löffel-, pilzförmige oder flache
Struktur umfassen. Somit kann das kugelförmige Teil 314 durch
mehrere vergleichbare Strukturen in einer nicht beschränkenden
Art und Weise ersetzt werden. Obwohl das längliche leitfähige Teil 300 (z.
B. der Draht 304) hierin hauptsächlich als ein Mittel zum Empfangen
der elektrischen Potentiale beschrieben ist, kann es zudem möglich sein,
das Teil 300 zum Anlegen von elektrischen Potentialen an
interessierenden Ohrgeweben zu verwenden, um (1) deren Reizantworten
zu messen; (2) die Gewebe unter Verwendung therapeutischer elektrischer
Pulse zu behandeln; und/oder (3) Iontophoreseverfahren zu implementieren.
Somit soll das längliche
leitfähige Teil 300/der
Draht 304 nicht ausschließlich auf den Empfang von elektrischen
Potentialen beschränkt sein.
Zusätzlich
soll der Begriff "elektrisches Potential", wie hierin benutzt,
breit ausgelegt werden, sodass jegliche Art von elektrischem Signal,
Strom, Spannung oder Impuls ungeachtet der Form, der Größe oder
des Ursprungs umfasst wird.
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Das
zweite Ende 312 des Drahtes 304, das mit dem länglichen
leitfähigen
Teil 300 assoziiert ist, reicht vorzugsweise aus dem Ohr
des Patienten heraus. Das zweite Ende 312 wird (falls gewünscht) leicht
mit einem externen Überwachungsapparat 320 (8)
konventionellen Aufbaus verbunden, der von dem Innenohr empfangene
ruhende oder hervorgerufene elektrische Potentiale sammelt und charakterisiert.
Weitere Informationen bezüglich
des Überwachungsapparats 320 werden
unten angegeben.
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Wie
vorher angedeutet, ist das längliche
leitfähige
Teil 300 speziell dafür
konstruiert, um elektrische Potentiale zu empfangen, die vom Inneren
ausgewählter
Innenohrgewebe ausgehen. Diese Fähigkeit
ist besonders nützlich
in Verbindung mit einem Verfahren, das als "ECoG" bekannt
ist, was eine Abkürzung
für "Elektrocochleagraphie" ist. Elektrocochleagraphie
ist eine bekannte Technik zur Messung elektrischer Potentiale des
Innenohrs, die im Grunde die Messung des gesamten Cochlearnerven-Aktionspotentials
(im Folgenden "AP") beinhaltet. Alternativ kann
ECoG verwendet werden, um indirekt die elektrische Aktivität der Haarzellen
zu messen. ECoG kann auch dazu benutzt werden, um das Summenpotential
(im Folgenden "SP") als Antwort auf
extern generierte Klicks, Tonimpulse und/oder Pieptöne innerhalb
des Innenohrs zu messen. Das SP ist im Wesentlichen ein Gleichstrom-Verzerrungspotential,
das das Ausmaß der
Verzerrung im Ductus cochlearis anzeigen kann, welche mit dem endolymphatischer
Hydrops oder anderer Veränderungen
des Innenohrs einhergeht. Das relative Ausmaß der Verzerrung kann entweder
als ein SP/AP Verhältnis
(als Antwort auf extern generierte Klicks etc.) oder als eine absolute
Messung als Antwort auf spezifische, extern generierte Tonimpulse
und dergleichen ausgedrückt werden.
Es können
sowohl Cochlear Microphonics (Mikrofonpotentiale der Cochlea) als
auch otoakkustische Emissionen (im Folgenden "OAE")
gemessen werden, um die Haarzellenfunktion oder Dysfunktion zu bewerten.
Schließlich
können
endocochleare Potentiale unter Verwendung der hier beschriebenen Komponenten
gemessen werden, wenn ausgewählte Teile
des länglichen
leitfähigen
Teils 300/des Drahtes 304 wirksam eher in der
Cochlea als außerhalb
der Cochlea angeordnet sind. Weitere Informationen zu ECoG sind
in Portmann, M., "Electrophysiological correlates
of endolymphatic hypertension and endolymphatic hydrops: an overview
of electrocochleography (E-CoG)", Proceedings of
the Third International Symposium and Workshops on the Surgery of
the Inner Ear, Snowmass, CO (USA) 29. Juli – 4. August, 1990, wie in Inner
Ear Surgery, editiert von I. Kaufman Arenberg, Kugler Publications,
Amsterdam/New York, Seiten 241-247 (1991) berichtet, und in dem
US Patent Nr. 5,421,818 angegeben.
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Das
längliche
leitfähige
Teil 300/der Draht 304 kann in Verbindung mit
Iontophoresetechniken verwendet werden, die, wie oben bemerkt, eine
Modifikation der Permeabilitätseigenschaften
der runden Fenstermembran 46 unter Verwendung elektrischer
Signale beinhalten.
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Wie
oben bemerkt, ist somit das längliche leitfähige Teil 300 besonders
nützlich
bei der Implementierung von konventionellen ECoG-Verfahren. Von
dem Draht 304 durch direkten Kontakt des ersten Endes 310 (z.
B. des kugelförmigen
Teils 314) mit ausgewählten
Ohrgeweben (im Besonderen mit der runden Fenstermembran 46)
empfangene, ruhende oder hervorgerufene elektrische Potentiale werden durch
den Draht 304 zu dem zweiten Ende 312 geleitet.
Das zweite Ende 312 des Drahtes 304 ist (unter Verwendung
konventioneller elektrischer Verbindungsklemmen und dergleichen),
wie oben angedeutet und schematisch in 8 gezeigt,
wirksam mit dem Überwachungsapparat 320 verbunden.
Ein zur Verwendung hierfür
geeigneter beispielhafter Überwachungsapparat 320 ist
durch die kommerziell erhältlichen
ECoG-Erfassungssysteme
gegeben, welche unter den Namen "Viking
IITM" und "SpiritTM" von Nicolet, Inc.
of Madison, WI (USA) verkauft werden. Jedoch kann eine Vielfalt
von verschiedenen kommerziellen Systemen verwendet werden, um von dem
Draht 304 gelieferte elektrische Potentiale zu empfangen
und zu quantifizieren, was aus dem Stand der Technik bekannte computerüberwachte Spannungsverstärker/Analogdigitalwandlereinheiten
beinhaltet, aber nicht darauf beschränkt ist. In einem Gerät, das zur
Verwendung mit ECoG-Systemen konstruiert ist, ist der Draht 304 ausreichend lang,
um es dem zweiten Ende 312 zu ermöglichen, an einem Ort außerhalb
des Ohrs 40 des Patienten zu enden. Auf diese Weise wird
der Anschluss des zweiten Endes 312 des Drahtes 304 an
den Überwachungsapparat 320 erheblich
erleichtert. Abmessungsinformationen bezüglich des mit dem länglichen
leitfähigen
Teil 300 assoziierten Drahtes 304 werden unten
gegeben.
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Die
Verwendung des Drahtes 304 wie in 7 gezeigt
bietet eine Vielzahl von wichtigen Vorteilen, u. a. diejenigen,
die mit den oben erläuterten ECoG
und Iontophoreseverfahren zusammenhängen. Ferner wird der Einsatz
dieses speziellen Systems in Verbindung mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 es
ermöglichen,
elektrophysiologische Messungen mit den Effekten von durch die Einheit 10 zugeführten Medikamentenmaterialien
zu korrelieren. Obwohl das längliche
leitfähige
Teil 300 ein optionales Teil ist, kann es nichtsdestotrotz
verwendet werden (falls dies in Übereinstimmung
mit Pilotvorversuchsstudien gewünscht
ist).
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Bezüglich der
zu dem länglichen
leitfähigen Teil
300/dem Draht 304 gehörenden
Gesamtlänge "L3", die in 7 veranschaulicht
ist, wird ein optimaler Bereich von ungefähr 0,5 mm bis zu ungefähr 15 cm,
von ungefähr
5-20 mm bis zu ungefähr
10 cm, oder von ungefähr
500 mm bis zu ungefähr
5 cm, oder eine andere ausreichende Länge, um die oben aufgeführten Ziele
zu erreichen, existieren. Es sollte auch bemerkt werden, dass alle
länglichen
Teile, die in Verbindung mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 (einschließlich der
länglichen
Teile 100, 200, 300) wie vorher erläutert an
der Medikamentenzufuhreinheit 10 befestigt bleiben können, während der
Abgabe des therapeutischen Wirkstoffs 16 oder durch eine geeignete
physische Handhabung des länglichen Teils
entfernt werden können,
sodass die Medikamentenzufuhreinheit 10 sich davon ablöst. Die
Ablösbarkeit
der Medikamentenzufuhreinheit 10 wiederum wird von der
Art und Weise abhängen,
mit der sie, wie oben erläutert,
an dem länglichen
Teil befestigt ist. Bezüglich
der Einsetzung der länglichen
Teile 100, 200, 300 (und jeglicher dazu äquivalenter
Strukturen, die in Verbindung mit der Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendet
werden können)
in das Ohr 40 kann eine Vielzahl von verschiedenen Methoden
verwendet werden. Obwohl 8 konkret das längliche leitfähige Teil 300,
das die Medikamentenzufuhreinheit 10 daran befestigt hat,
veranschaulicht, soll davon ausgegangen werden, dass die bezüglich der Einsetzungsmethoden
unten gegebenen Informationen gleichsam auf die anderen mit dieser
Erfindung assoziierten länglichen
Teile einschließlich
der länglichen
Teile 100, 200 anwendbar sind. Mit weiterem Bezug
zu 8 wird das erste Ende 310 des mit dem länglichen
leitfähigen
Teil 300 assoziierten Drahtes 304 optimalerweise
durch den Einschnitt 62 in dem Trommelfell 60 (oder
unter einem chirurgisch geformten tympanomeatalen Lappen [nicht
gezeigt)) hindurchgeführt.
Das erste Ende 310 des Drahtes 304 wiederum beinhaltet
die wirksam daran befestigte Medikamentenzufuhreinheit 10.
Das zweite Ende 312 des Drahtes 304 wird vorzugsweise
außerhalb des
Ohrs 40 des Patienten angeordnet, wo es an die oben erwähnte Ausrüstung (einschließlich des Überwachungsapparates 320)
angeschlossen ist. Das erste Ende 310 des Drahtes 304 und
die befestigte Medikamentenzufuhreinheit 10 werden schließlich in der
runden Fensternische 42 sitzen, wobei das kugelförmige Teil 314 zur
ECoG-Überwachung
und den anderen oben erwähnten
Zwecken in direktem physischen Kontakt mit der runden Fenstermembran 46 steht.
Zusätzlich
kann das erste Ende 310 des Drahtes 304 (z. B.
das kugelförmige
Teil 314) stattdessen in Kontakt mit neben der runden Fenstermembran 46 liegenden
Gewebestrukturen angeordnet sein, was als dazu äquivalent erachtet werden soll
und die Schleimhaut/den Knochen der runden Fensternische 42 und
andere beinhaltet, aber nicht darauf beschränkt ist. Die Medikamentenzufuhreinheit 10 kann an
dem ersten Ende 310 des Drahtes 304 an einer Stelle
angebracht werden (z. B. auf der Schicht 306 des isolierenden
Materials in dem Ausführungsbeispiel
der 7 und 8), die es dem Draht 304 und dem
befestigten kugelförmigen
Teil 314 erlaubt, aus der Einheit 10 wie veranschaulicht
(8) herauszustehen. Alternativ können das
erste Ende 310 des Drahtes 304 und das kugelförmige Teil 314 vollständig in
der Medikamentenzufuhreinheit 10 eingebettet sein, wobei
deren Freilegung während
der Medikamentenabgabe stattfindet, wenn die Medikamentenzufuhreinheit 10 erodiert
oder sich anderweitig auflöst
(unter der Voraussetzung, dass ein biologisch abbaubares oder lösliches
Trägermedienmaterial 14 verwendet
wird). In dieser Hinsicht kann die Anordnung des Drahtes 304 (einschließlich des
kugelförmigen
Teils 314) an der runden Fenstermembran 46 vor,
nach oder während
der Medikamentenzufuhr stattfinden, wobei all diese Alternativen
als äquivalent
angesehen werden. Das Entfernen des länglichen leitfähigen Teils 300 (oder
der anderen hierin beschriebenen länglichen Teile 100, 200)
kann durch Umkehr des oben beschriebenen Verfahrens erreicht werden.
Zu Referenzzwecken sollte zudem bemerkt werden, dass die kombinierte
Medikamentenzufuhreinheit 10 und das längliche Teil 100, 200 oder 300 hierin
als "Medikamentenzufuhrapparat" charakterisiert
werden sollen.
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Die
Medikamentenzufuhreinheit 10 kann, wie oben zitiert, an
den sowohl in den US Patenten Nr. 5,421,818; 5,474,529 und 5,476,446
alle von Arenberg et al., als auch in den anhängigen US Patentanmeldungen
Nr. 08/874,208 (eingereicht am 13. Juni 1997) und 09/121,460 (eingereicht
am 23. Juli 1998) auch von Arenberg et al., bei denen die Anmelderin
Mitinhaberin ist, offenbarten medizinischen Zufuhrgeräten angeordnet
sein oder anderweitig in Verbindung damit verwendet werden.
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Die
beanspruchte Medikamentenzufuhreinheit bietet zahlreiche Vorteile
und Möglichkeiten
einschließlich:
(1) die wiederholbare und anhaltende Zufuhr von therapeutischen
Wirkstoffen in das Innenohr durch die runde Fenstermembran [oder
anderer Mittel-Innenohr-Grenzflächenstrukturen];
(2) die Zufuhr von vielen verschiedenen therapeutischen Wirkstoffen
(z. B. pharmazeutischen Präparaten)
zu dem Innenohr in einer sicheren und direkten Art und Weise; (3)
die Ausführung
von effektiver Medikamentenzufuhr ohne übermäßig invasiver chirurgische
Verfahren; und (4) die Verwendung einer vereinfachten Methode, um
therapeutische Wirkstoffe in das Innenohr eines Patienten ohne komplizierte
medizinische Verfahren, Überwachungen
und Patientenunannehmlichkeiten abzugeben. Aus diesen Gründen und
den anderen oben aufgeführten
Faktoren stellt die vorliegende Erfindung einen wesentlichen Fortschritt
in der Kunst der otologischen Behandlung und Diagnose dar.
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Ein
vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
der Erfindung beinhaltet als letzten Informationspunkt die Einsetzung
der Medikamentenzufuhreinheit 10 (und aller Varianten davon)
in die runde Fensternische eines lebenden Objekts (was eine neuartige
Entwicklung von grundlegender Bedeutung ist). Indes kann die Medikamentenzufuhreinheit 10 ferner,
zumindest teilweise in jeden Hohlraum oder jede Öffnung (natürliche oder von Menschen geschaffene)
in dem äußeren Gehörgang, dem
Mittelohr und/oder Innenohr (mit all den Hohlräumen/Öffnungen, die hierin gemeinsam
als "innere Hohlräume" bezeichnet werden) angeordnet
werden. Typische innere Hohlräume, Strukturen
oder Regionen innerhalb des Ohrs, die die oben aufgeführten Geräte aufnehmen
können,
beinhalten, aber beschränken
sich nicht auf das ovale Fenster, das Operculum, den Ductus endolymphaticus,
das Hypotympanum und/oder jeden knöchernen Spalt, Überhang
oder andere Region, die hilft, die vorliegende Erfindung in der
richtigen Lage zu verankern. Der Begriff "innerer Hohlraum" soll auch so definiert sein, dass jegliche
Zonen oder Regionen zwischen benachbarten Gewebestrukturen (z. B.
Muskeln, Sehnen, Bänder
oder dergleichen) miteinbezogen sind. All die hierin beschriebenen
Ausführungsbeispiele
können
mit diesen oder anderen inneren Hohlräumen in derselben Art und Weise
wie vorher in Verbindung mit der runden Fensternische erläutert wurde,
verwendet werden (obwohl die runde Fensternische von grundlegender
Bedeutung ist und noch dazu eine besonders neuartige Entwicklung
darstellt, die viele Vorteile bietet). Dementsprechend sollen die hier
angegebenen Informationen bezüglich
der Einsetzung der Medikamentenzufuhreinheit 10 in die runde
Fensternische ohne Beschränkung
durch Inbezugnahme relativ zu anderen Innenohrhohlräumen aufgenommen
werden. Nichtsdestotrotz ist es von grundlegender Bedeutung (verglichen
mit anderen Ohrregionen), die Medikamentenzufuhreinheit 10 zur kontrollierten
Abgabe speziell in die runde Fensternische einzusetzen.
-
Diese
Neuartigkeit liegt in der einzigartigen Fähigkeit des Medikamentenabgabematerials,in Kontakt
mit der runden Fenstermembran zu kommen, was die schnelle Diffusion
von dort in das Innenohr erlaubt. Die runde Fensternische und ihre
besondere Nähe
zu der runden Fenstermembran bietet daher eine Vielzahl von Möglichkeiten
und Wirksamkeiten, die nicht durch das Einsetzen der Medikamentenzufuhreinheit 10 in
andere Ohrregionen erreicht werden kann. Somit ist durch Einsetzen
der Medikamentenzufuhreinheit 10 speziell in die runde Fensternische
ein ortsspezifischer Transport der therapeutischen Wirkstoffe zu
der runden Fenstermembrane sichergestellt. Dieses Verfahren in Kombination
mit den Fähigkeiten
zur kontrollierten Abgabe der Medikamentenzufuhreinheit 10 stellt
ein System dar, das hocheffektive Resultate produziert und versehentliche
Medikamentenzufuhr in andere Nicht-Innenohrregionen vermeidet.
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Nachdem
hierin bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben wurden, wird angenommen, dass geeignete
Veränderungen
daran durch im Stand der Technik erfahrene Personen gemacht werden
können.
-
Zum
Beispiel soll die Erfindung nicht beschränkt sein im Hinblick auf die
verwendeten Werkstoffe, die zur Herstellung der Medikamentenzufuhreinheit 10 verwendeten
Präparate
und die physiologische Umgebung, in der die Erfindung benutzt wird, es
sei denn, es ist anderweitig angegeben. In Systemen, die die Verwendung
eines länglichen
Teils einschließen,
die außerhalb
des Rahmens dieser Erfindung liegen, kann mit jeder gegebenen Medikamentenzufuhreinheit
mehr als ein längliches
Teil verwendet werden. In all den hierin offenbarten Systemen und
Ausführungsbeispielen
kann mehr als eine Medikamentenzufuhreinheit verwendet werden. In
dieser Hinsicht soll die Erfindung nur gemäß den folgenden Ansprüchen ausgelegt
werden: