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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen nichtlinearen optischen Kristall.
Insbesondere betrifft die Erfindung einen nichtlinearen optischen
Kristall, der sich als Wellenlängenkonversionskristall
zur Erzeugung von Vakuum-Ultraviolettlicht oder dergleichen eignet,
und ein Wellenlängenkonversionsverfahren unter
Verwendung des Wellenlängenkonversionskristalls
sowie ein Element und eine Wellenlängenkonversionsapparatur zur
Verwendung bei dem Verfahren.
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HINTERGRUND
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Mit
der Entwicklung der Lasertechnologie wurde es zu einer wichtigen
Aufgabe, Festkörperlaser
zu realisieren, die eine Leistung erbringen, welche Anwendungen
der Lasertechnologie ermöglicht. Eine
solche Aufgabe ist, Festkörper-Vakuum-Ultraviolett-Laserlichtquellen
mit kürzerer
Wellenlänge
zu realisieren.
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Um
eine Festkörper-Vakuum-Ultraviolett-Laserlichtquelle
mit kurzer Wellenlänge
zu realisieren, bedarf es eines nichtlinearen optischen Kristalls
mit einem Doppelbrechungsindex von etwa 0,07 und einer Absorptionskante
im Bereich von kurzen Wellenlängen
mit 150-160 nm. Als nichtlineare optische Kristalle des Stands der
Technik, die diese Eigenschaften erfüllen, sind die folgenden bekannt:
Sr2Be2B2O7 (SBBO),
KBe2BO3F2 (KBBF).
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Diese
bereits allgemein bekannten SBBO- und KBBF-Kristalle des Stands
der Technik leiden jedoch an dem großen Problem, dass beide Kristalle schwer
zu erhalten sind, da sie extrem schwer zu züchten sind.
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Ein
K2Al2B2O7-Kristall ist von I. I. Kozhina et al.,
Vestn. Leningr. Univ., Fiz., Khim., Nr. 3, 1983, Seiten 40-46, bekannt,
und ein Verfahren zur Züchtung aus
Schmelzlösung
ist von Chuangtian Chen et al., Nature, Band 373, Nr. 6512, 1995,
S. 322-324, bekannt, auf dem der Oberbegriff von Anspruch 2 basiert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt daher die Verwendung eines wie in Anspruch 1 definierten
Kristalls als einen nichtlinearen optischen Kristall zur Verfügung. Insbesondere
stellt die Erfindung die neue Verwendung eines nichtlinearen optischen
Kristalls für
die Festkörpererzeugung
von Vakuum-Ultraviolettlicht zur Verfügung, wobei der Kristall die
benötigten
Eigenschaften besitzt und leicht durch Kristallzucht zu erhalten
ist, im Gegensatz zu den SBBO- und KBBF-Kristallen des Stands der
Technik, und ein Wellenlängenkonversionsverfahren
unter Verwendung eines solchen nichtlinearen optischen Kristalls
sowie ein Element und eine Wellenlängenkonversionsapparatur zur Verwendung
bei dem Verfahren.
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Um
die oben beschriebene Aufgabe zu lösen, stellt die Erfindung die
Verwendung eines durch K2Al2B2O7 dargestellten
Kristalls als einen nichtlinearen optischen Kristall und ein Wellenlängenkonversionsverfahren
unter Verwendung dieses nichtlinearen optischen Kristalls sowie
ein Element und eine Wellenlängenkonversionsapparatur
zur Verwendung bei dem Verfahren zur Verfügung.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird aus der folgenden detaillierten Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung leichter erfasst und verstanden werden, wenn sie in
Zusammenhang mit den begleitenden Zeichnungen betrachtet wird, wobei:
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1 eine
Querschnittsansicht der Konstruktion eines bei der Ausführungsform
verwendeten Zuchtofens ist,
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2 eine
Darstellung ist, die ein Ergebnis einer Röntgenbeugung der Struktur eines
KAB-Kristalls gemäß der Erfindung
wiedergibt, und
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3 eine
Darstellung ist, die ein weiteres Ergebnis einer Röntgenbeugung, ähnlich der
in 2 gezeigten, wiedergibt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Nachstehend
wird eine Ausführungsform
der Erfindung mit Bezug auf einen durch K2Al2B2O7 dargestellten
nichtlinearen optischen Kristall (der Einfachheit halber als KAB-Kristall bezeichnet)
beschrieben, wobei dessen Verwendung gemäß der Erfindung zur Verfügung gestellt
wird. Der KAB-Kristall hat eine Struktur, bei der die entsprechenden
Sr- und Be-Stellen
im allgemein bekannten SBBO-Kristall, d.h. bei Sr2Be2B2O7,
durch K bzw. Al ersetzt sind, obwohl ein Unterschied bei der elektrischen
Ladung zwischen den beiden Kristallen besteht.
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Der
KAB-Kristall besitzt einen Doppelbrechungsindex von etwa 0,07, was
etwa dem des allgemein bekannten SBBO-Kristalls entspricht. Demnach ist
zu erwarten, dass der KAB-Kristall Vakuum-Ultraviolettlicht erzeugt.
Der KAB-Kristall kann leicht durch Verfahren wie das Verfahren zur
Züchtung
aus Schmelzlösung
gezüchtet
werden.
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Das
Verfahren zur Züchtung
aus Schmelzlösung
ist eine Art von Verfahren zur Züchtung
aus einer Lösung
und ist durch TSSG (Top Seeded Solution Growth) gekennzeichnet,
d.h., durch das Verfahren, bei dem ein Impfkristall, der an einem
rotierenden Schaft befestigt ist, unmittelbar unter die Oberfläche einer
Lösung
getaucht wird, um den Übersättigungsgrad
mittels einer Temperaturabnahme zu erhöhen, so dass ein Kristall wächst. Darüber hinaus
ist das Verfahren zur Züchtung
aus Schmelzlösung
gekennzeichnet durch Schmelzen eines Flussmittels und eines Ausgangsmaterials.
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Da
der Schmelzpunkt des KAB-Kristalls hoch ist, ist es stärker bevorzugt,
den KAB-Kristall durch das Verfahren zur Züchtung aus Schmelzlösung (Lösungszuchtverfahren)
als durch ein Verfahren zur Züchtung
aus der Schmelze (Schmelzzuchtverfahren) zu züchten.
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Bei
diesem Verfahren zur Züchtung
aus Schmelzlösung
kann das Kristallwachstum viel leichter durch Verwendung eines Flussmittels
wie Bleioxid, Natriumfluorid (NaF), Cäsiumfluorid (CsF), Bleifluorid
oder Kaliumchlorid erreicht werden.
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Demgemäß ist der
KAB-Kristall leicht zu züchten
und in praktischer Hinsicht überlegen
und als ein praktisch nichtlinearer optischer Kristall zur Erzeugung
von Vakuum-Ultraviolettlicht extrem nützlich.
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Tatsächlich wird
dieser Kristall als ein Element für die Wellenlängenkonversion
oder für
eine Wellenlängenkonversionsapparatur,
die in diesem Element enthalten ist, verwendet.
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Im Übrigen muss
nicht erwähnt
werden, dass unvermeidliche Spurenelemente in die Zusammensetzung
des Kristalls der Erfindung durch ein Zuchtverfahren oder ein Ausgangsmaterial
eingetragen werden können,
wenn dies nicht zu vermeiden ist.
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Diese
Erfindung wird nun nachstehend detaillierter mit Bezug auf ein Beispiel
beschrieben.
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BEISPIEL
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Ausgangsmaterialien
zum Beispiel mit den folgenden Zusammensetzungen wurden zur Zucht eines
Kristalls in dem in 1 gezeigten Zuchtofen verwendet:
K2CO3 (34 Mol-%),
Al2O3 (19 Mol-%),
B2O3 (45 Mol-%),
KCl
(2 Mol-%).
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Der
in 1 gezeigte Zuchtofen besitzt einen Aufbau wie
ein zylindrischer Widerstandsofen. Bei diesem Ofen ist dessen Heizelement
vertikal in fünf
Schichten unterteilt, von denen jede unabhängig gesteuert werden kann.
Eine Vorrichtung zum Einstellen des Temperaturprogramms, die in
der Lage ist, die Temperatur in Einheiten von mindestens 0,1°C zu steuern,
wird als Steuerteil für
das Heizelement verwendet, und ein Quarzrohr befindet sich zwischen
dem Heizelement und einem Tiegel, so dass ein steiler Temperaturgradient
nahe dem Tiegel verhindert wird. Der Tiegel besteht aus Platin und
ist so angeordnet, dass er durch eine am Boden des Ofens liegende
Hebeeinrichtung nach oben und nach unten bewegt werden kann, so
dass der Tiegel mit einem Ausgangsmaterial in einem beheizten Zustand
beschickt werden kann. Zur Korrektur einer Änderung der Temperatur der
Lösungsoberfläche ist
außerdem ein
Lösungsoberflächenheizelement
enthalten, um eine Temperaturabnahme aufgrund von Verdampfung nahe
der Lösungsoberfläche zu verhindern,
wodurch eine optimale Temperaturverteilung für das Kristallwachstum zur
Verfügung
gestellt wird. Bei einer Temperatur von über 1000°C wurde das Ausgangsmaterial
in der Luftatmosphäre
geschmolzen und dann abgekühlt,
um einen Mikrokristall wachsen zu lassen. Die Geschwindigkeit der
Temperaturabsenkung betrug 0,2-0,3°C/Tag, und die Rotationsgeschwindigkeit
war 30 U/Minute (die Rotationsrichtung wurde in Intervallen von
3 Minuten umgekehrt).
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Mittels
des oben beschriebenen Zuchtverfahrens wurde ein Kristall mit einer
Größe von etwa
3 mm erhalten.
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Das
Ergebnis einer Analyse mittels Plasmaemissionsspektrometrie (ICP)
zeigte, dass dieser Kristall die Zusammensetzung K2Al2B2O7 besaß. Wie aus
dem Ergebnis der in den 2 und 3 gezeigten
4-Achsen-Röntgenbeugung
zu sehen ist, wurde bestätigt,
dass die Struktur des erhaltenen Kristalls ähnlich der Struktur des SBBO-Kristalls
war, wobei jedoch dessen Sr- und Be-Stellen zu 100% durch K bzw.
Al ersetzt sind.
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Bei
der Untersuchung der Wellenlängenkonversionseigenschaften
(Nichtlinearität)
des Kristalls wurde, wenn der Kristall mit dem Fundamentallicht (Wellenlänge 1064
nm) eines Nd:YAG-Lasers bestrahlt wurde, das Auftreten eines Lichts
der zweiten Oberschwingung (532 nm) bestätigt.
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Durch
Messung des Doppelbrechungsindex dieses Kristalls mittels eines Ölimmersionsverfahrens
wurde ferner bestätigt,
dass der Wert 0,07 betrug und etwa dem des SBBO-Kristalls entsprach.
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Es
ist anzumerken, dass, da die kürzeste SHG-Wellenlänge des
KBBF-Kristalls des Stands der Technik 185 nm oder weniger beträgt und die
des SBBO-Kristalls des Stands der Technik 200 nm oder weniger beträgt, der
KAB-Kristall dieser Erfindung auf etwa 200 nm phasenabgeglichen
werden kann.
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Darüber hinaus
ist die Zucht des KAB-Kristalls dieser Erfindung sehr viel einfacher
und wesentlich effizienter, verglichen mit SBBO und KBBF.
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Im Übrigen betrug
die Vicker-Härte
des gezüchteten
KAB-Kristalls etwa 300, und aus dem Ergebnis des Wasserbeständigkeitstests
mittels Immersion bei Raumtemperatur wurde bestätigt, dass der KAB-Kristall
selbst nach Ablauf von zehn Tagen oder mehr sich nicht auflöste.
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Gemäß der Erfindung
werden die Verwendung eines K2Al2B2O7-(KAB)-Kristalls
als ein Vakuum-Ultraviolettlicht erzeugender nichtlinearer optischer
Kristall, der leicht zu züchten
ist und von hohem praktischem Nutzen ist, und ein Wellenlängenkonversionsverfahren
unter Verwendung dieses Kristalls sowie ein Element und eine Wellenlängenkonversionsapparatur
zur Verwendung bei dem Verfahren zur Verfügung gestellt.