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Die
Erfindung betrifft therapeutische Mittel und Screening-Verfahren.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Verwendung der Ig2-Domäne der Tyrosinkinase
TrkA und Fragmenten davon bei der Behandlung von Störungen,
bei denen die Spiegel von Neurotrophinen wie NGF erhöht sind,
wie beispielsweise bei Schmerzerkrankungen. Sie betrifft auch die
Verwendung der TrkAIg2-Domäne
als ein Target zum Screenen von Verbindungen, die der Wirkung von
Neurotrophinen wie NGF entgegenwirken oder diese imitieren. TrkAIg
ist hier so definiert, dass es die TrkAIg-ähnliche Subdomäne 2 zusammen
mit der prolinreichen Region (1A)
mit umfasst.
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Der
Nervenwachstumsfaktor (Nerve Growth Factor, NGF) ist ein potenter
neurotropher Faktor für
cholinerge Vorhirnneuronen und fördert
das Überleben
und die Differenzierung von sympathischen und sensorischen Neuronen
während
der Entwicklung. Im Tiermodell ist gezeigt worden, dass mit der
Verabreichung von NGF die Wirkungen von cholinerger Atrophie in
alten oder verletzten Tieren korrigiert werden kann. Gereinigter Maus
NGF ist zur Behandlung der Alzheimer Erkrankung verwendet worden.
Bei dieser Behandlung ist jedoch eine invasive Chirurgie erforderlich
und eine langfristige Lösung
wäre die
Bildung von kleinen Molekülagonisten,
die in der Lage sind, die trophischen Aktionen von NGF zu imitieren.
NGF liegt üblicherweise
als ein Dimer vor, für
diese Zwecke umfasst der Begriff NGF jedoch monomere, dimere, trimere
und heterodimere Formen.
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Es
gibt Anzeichen dafür,
dass NGF auch als ein Mediator für
einige anhaltende Schmerzzustände
wirken kann (McMahon S. B. Series B-Biological Sciences, (1996),
Bd. 351, Nr. 1338, 431–440),
und zwar durch Wechselwirkung mit Rezeptoren auf noziceptiven primären Afferenzen.
In einer Vielzahl von experimentellen entzündlichen Zuständen steigen
die NGF-Konzentrationen in dem entzündeten Gewebe rasch an. Die
systematisch bzw. systemische oder lokale Anwendung von exogenem
NGF erzeugt gleichfalls ein rasches und anhaltendes hyperalgetisches
Verhalten sowohl bei Tieren als auch bei Menschen. In einer Reihe
von Tiermodellen wird ein großer
Teil der Hyperalgesie, die mit experimenteller Entzündung verbunden
ist, durch Moleküle blockiert,
die in der Lage sind, NGF zu sequestrieren, einschließlich Antikörpern. Daher
können
peripher wirkende NGF-sequestrierende Mittel oder NGF-Antagonisten
potentiell zur Behandlung von einigen chronischen Schmerzzuständen verwendet
werden.
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Eine
periphere Entzündung
wird üblicherweise
charakterisiert durch eine erhöhte
Schmerzempfindlichkeit oder Hyperalgesie, welche die Folge der Freisetzung
von Ent zündungsmediatoren,
Zytokinen und Wachstumsfaktoren ist. NGF scheint eine zentrale Rolle
bei der Schmerzmediation zu spielen durch seine Wirkung auf die
TrkA-Rezeptoren
einer Untergruppe der noziceptiven sensorischen Neuronen des Spinalganglions
(dorsal root ganglion, DRG). Beim Erwachsenen umfasst dies einige
40% der DRG-Zellen. Diese Neuronen exprimieren auch die Peptide
Substanz P und das Calcitonin-Gene-Related Peptid (CGRP). Durch
die Wirkung von NGF auf TrkA-Rezeptoren resultiert ein Anstieg der
Neuropeptidkonzentrationen in diese sensorischen Neuronen; zusätzlich werden
Natrium- und Calciumkanäle
beeinflusst, so dass diese Neuronen eine erhöhte Erregbarkeit aufweisen.
Diese Wirkungen können
zu einem Anstieg des Schmerzniveaus führen. NGF-sequestrierende Mittel
wie die extrazellulären
TrkA-Domänen können somit
potentiell zum Absenken dieses Schmerzniveaus verwendet werden.
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Unter
Bedingungen einer ständigen
NGF-Hochregulierung kann eine chronische Entzündung zu einem anhaltenden
Schmerzzustand führen.
Es gibt verschiedene Modelle der chronischen Entzündung, die eine
exogene Verabreichung von NGF oder seine Hochregulierung mit umfassen.
Ein derartiges Modell (Woolf, C. J. et al. British Journal Of Pharmacology,
(1997), Bd. 121, Nr. 3, 417–424)
ist das durch intraplantare Injektion von komplettem Freund's Adjuvans in erwachsenen
Ratten induzierte. Dieses erzeugt eine örtliche Entzündung der
Hinterpfote mit Anstieg der TNF-β-,
IL-1-β-
und NGF-Spiegel.
Es ist berichtet worden, dass TNF-α-Injektionen einen Anstieg der
Wärmeempfindlichkeit
und der mechanischen Empfindlichkeit erzeugen, der durch vorherige
Verabreichung von Anti-NGF-Antiserum abgemildert wird. Es ist auch
bekannt, dass die Verabreichung von Carrageenan einen spezifischen
Anstieg der NGF-mRNA-Spiegel (von bis zu 500%) verursacht, die für andere
Neurotrophine wie NT-3 und BDNF nicht festgestellt wird.
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In
chronischen entzündlichen
Zuständen
können
die Wirkungen von ständig
erhöhten
NGF-Spiegeln zu einem langfristigen behindernden Schmerzzustand
führen.
Beispiele hierfür
können
einige Formen Blasenzystitis sein, bei der erhöhte Spiegel von NGF in Biopsin
gefunden worden sind (Lowe, E. M. et al., British Journal Of Urology,
(1997), Bd. 79, Nr. 4, 572–577).
Ein Rattenmodell für
humane chronische Zystitis, die durch Verabreichung eines reizenden
chemischen Stoffes induziert wurde, kann, wiederum durch NGF-Sequestrierung,
durch Verabreichung von TrkA-Immunoadhäsin behandelt werden (Dmitrieva,
N. et al., Neuroscience, (1997), Bd. 78, Nr. 2, 449–459). Durch
systemische Behandlung mit dem NGF-sequestrierenden Molekül konnten
etablierte entzündliche
Veränderungen
um etwa 30–60%
teilweise und signifikant rückgängig gemacht werden.
Es ist ebenfalls gezeigt worden, dass die Verabreichung von exogenem
NGF in das Lumen der Harnblasen normaler Ratten eine rasche und
markante Blasenhyperflexie ähnlich
derjenigen hervorruft, die bei experimenteller Entzündung festgestellt
wird. Es ist auch wahrscheinlich, dass chronisch erhöhte NGF-Spiegel sowohl
zu peripherer Sensibilisierung von Noziceptoren und zentraler Sensibilierung
von Dorsalhornneuronen und möglicherweise
sogar langfristigen sensorischen neuronalen Anomalitäten führen (Mc-Mahon, S. B. Series
B-Biological Sciences, (1996), Bd. 351, Nr. 1338, 431–440).
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Bei
Arthrose sind in der Synovialflüssigkeit
hohe Konzentrationen von NGF beobachtet worden. Es ist auch gezeigt
worden, dass transgene arthritische Mäuse erhöhte NGF-Konzentrationen und einen Anstieg in der
Anzahl der Mastzellen aufweisen (Aloe, L. et al., International
Journal Of Tissue Reactions-Experimental And Clinical Aspects, (1993),
Bd. 15, Nr. 4, 139–143).
Gereinigte NGF-Antikörper,
die in arthritische transgene Mäuse
injiziert werden, verursachen eine Reduktion der Anzahl der Mastzellen
sowie eine Abnahme der Histamin- und Substanz P-Spiegel im Synovium
(Aloe, L. et al., Rheumatology International, (1995), Bd. 14, Nr. 6,
249–252).
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Es
scheint auch wahrscheinlich, dass die Postherpes-Neuralgie (PHN),
die mit der Erkrankung Gürtelrose
verbunden ist, die Hochregulierung von NGF-Protein involvieren kann.
Das Varicella-Zoster-Virus (VZV) ist ein α-Herpesvirus, das für zwei menschliche
Erkrankungen verantwortlich ist: Hühnerpocken in der Kindheit (Varicella)
und Gürtelrose.
Das Virus bleibt latent in Spinalganglien und kann im späteren Leben
wieder auftauchen, wobei es sich die Verschlechterung der Immunfunktion
zu Nutze macht, die mit dem Älterwerden
einhergeht. Eine Reaktivierung verursacht Herpes Zoster, im Allgemeinen
bekannt als Gürtelrose.
Das Auftreten von Herpes Zoster nimmt mit fortschreitendem Alter
zu. Schmerzen, Allodynie und Empfindungsverlust in dem betroffenen
Dermatom sind die zentralen Manifestationen der Störung. Starker
Schmerz ist die Hauptursache für
akute und chronische Krankhaftigkeit bei Patienten mit Herpes Zoster.
Der chronische und oftmals schwächende
Schmerz, PHN, ist die häufigste
Komplikation bei Herpes Zoster. Bis zu 50% der älteren Patienten, die Gürtelrose
haben, können
PHN entwickeln. In geeigneter Weise systemisch verabreichte Antivirenmittel
können
den Schmerz bei akuter Gürtelrose
stark erleichtern, auch Antidepressiva können hilfreich sein; herkömmliche
Analgetika sind jedoch im Allgemeinen wenig hilfreich, obwohl bei einigen
Patienten mit Opioiden, insbesondere Methadon, eine gewisse Erleichterung
erreicht worden ist. Die Schwierigkeit beim Testen der Wirkungen
einer Anti-NGF-Behandlung
liegt darin, dass das Modell für
Gürtelrose
bei der Ratte nicht möglich
ist, es gibt lediglich ein Katzenmodell. Es kann jedoch möglich sein,
solche Behandlungen bei menschlichen Patienten zu untersuchen, und
zwar mit der Möglichkeit,
die NGF-Spiegel zu reduzieren und die damit verbundenen Schmerzen
zu mildern.
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Chronische
entzündliche
Zustände
sind weit verbreitet und die derzeitigen Therapien sind stark eingeschränkt. Es
wird beispielsweise geschätzt,
dass in den Vereinigten Staaten 37,9 Millionen Menschen von Arthritis
und 450.00 Menschen von interstitieller Zystitis betroffen sind.
In einer Studie über
rheumatoide Arthritis hatten über
80% der Patienten starke Schmerzen trotz der Tatsache, dass die
Mehrheit Analgetika einnahmen. Für
interstitielle Arthritis, die durch schmerzhafte Blasensymptome
charakterisiert ist, gibt es ebenfalls keine wirksame Therapie.
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NGF
ist ein Mitglied aus einer Familie von Neurotrophinen, die an der
Entwicklung und Aufrechterhaltung des peripheren und zentralen Nervensystems
beteiligt sind. NGF kann aus verschiedenen Quellen isoliert werden,
hauptsächlich
aus den Speicheldrüsen
männlicher
Mäuse.
Er kann zunächst
als 75 NGF isoliert werden, benannt nach seinem Sedimentationskoeffizienten,
der ein Komplex aus β-NGF
und γ-NGF
ist. 2.5S NGF kann hieraus erhalten werden. Es ist bekannt, dass
2.5S NGF für
die neurotrophe biologische Aktivität des Komplexes verantwortlich
ist. 2.5S NGF ist β-NGF,
jedoch häufig
am Amino- und Carboxyterminus teilweise proteolysiert. Die anderen
Mitglieder umfassen beispielsweise BDNF, NT-3 und NT-4. Sämtliche
Neurotrophine binden an einen gemeinsamen Rezeptor p75NGFR. Jeder
bindet auch an ein Mitglied einer homologen Familie von Tyrosinkinaserezeptoren:
NGF bindet an TrkA, BDNF und NT-4 binden an TrkB, und NT-3 bindet
an TrkC. NT-3 kann mit reduzierter Affinität auch an TrkA und TrkB binden.
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Obwohl
die dreidimensionale Struktur der extrazellulären TrkA-Domäne unbekannt
ist, sind einzelne Strukturmotive in der Sequenz charakterisiert
worden (1A). Die extrazelluläre Domäne von Trk
umfasst drei leucinreiche Tandemmotive (LRM, leucine rich motifs),
die von zwei Cysteinclusterregionen flankiert sind, an die sich
zwei immunoglobulinähnliche
(Ig-ähnliche)
Domänen
anschließen.
Basierend auf der Sequenzhomologie mit dem neuralen Zelladhäsionsmolekül und dem
Platelet Derived Growth Faktor (PDGF)-Rezeptor, sind die Ig-ähnlichen
Domänen
bislang so klassifiziert worden, dass sie zu der C2-Klasse der Immunoglobulin-Superfamilie
(IgSF) gehören
(Williams, AF, und Barclay AN (1988) Ann Rev Immunol 6, 381–405). Zahlreiche
Untersuchungen haben Neurotrophinreste definiert, die mit p75NGFR
und Trk-Rezeptoren interagieren, es ist jedoch wenig über die
Trk-Reste bekannt, die bei der Bindung der Neurotrophine beteiligt
sind.
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Kürzlich haben
zwei Gruppen gezeigt, dass die Ig-ähnlichen Domänen der
Trk-Rezeptoren eine
wichtige Rolle bei der Bindung von Neurotrophinliganden und der
Rezeptoraktivierung spielen. Perez P. et al. (Molecular and Cellular
Neuroscience 6: 97–105
(1995)) schloss, dass beide Ig-ähnlichen
Domänen
für die
Bindung von NGF an TrkA von Bedeutung sind. Urfer, R. et al. (EMBO
J. 14 S. 2795–2805
(1995)) schloss, dass die zweite Ig-ähnliche Subdomäne und prolinreiche
Region, Ig2 (1A) die Hauptkontakte
für die
NGF-Bindung bereitstellen. Diese Gruppe berechnete auch ein Modell
für diese
Domäne
voraus, basierend auf der Struktur der 1VCA-Domäne 1 (Urfer, R. et al. (1998)
J. Biol. Chem 273 5829–5840).
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Die
extrazelluläre
Domäne
von TrkA weist eine Länge
von 375 Aminosäuren
auf. Die Erfinder haben kürzlich
gezeigt, dass ein Protein, das die zwei Immunoglobulinähnlichen
Domänen
und die prolinreiche Region (Aminosäuren 160–375) umfasst, alleine in der
Lage sind, mit einer Affinität
an NGF zu binden, die derjenigen der kompletten extrazellulären Domäne ähnlich ist
(Holden P. H et al. (1997) Nature Biotechnology 15: 668–672). Diese
Region ist hier als TrkAIg1,2 definiert worden. Überraschenderweise haben die
Erfinder gefunden, dass selbst eine kleinere Domäne von TrkA, die als TrkAIg2
(Aminosäuren
253–375)
bezeichnet wird, in der Lage ist, NGF mit einer ähnlichen Affinität wie die
komplette extrazelluläre
Domäne
oder die TrkAIg1,2-Region zu binden und somit in erster Linie für seine
Bindungseigenschaften verantwortlich ist.
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Die
Erfinder haben gezeigt, dass die rekombinanten Ig-ähnlichen
Domänen
in der Lage sind, Neurotrophine wie NGF mit hoher Affinität zu binden
und die biologische Aktivität
von NGF in vitro und in vivo zu inhibieren. Insbesondere trägt TrkAIg2,
definiert durch die Aminosäuren
253–375
(1A), hauptsächlich zur NGF-Bindung bei.
Die Erfinder haben Molekularmodelltechniken verwendet, um ein Modell
der TrkAIg1- und TrkAIg2-Domänen zu erstellen. Überraschenderweise
haben sie gefunden, dass die Trklg2-ähnliche
Subdomäne
2 nicht zur Klasse C2 gehört
sondern zum V-Set der Ig-ähnlichen
Domänen
(1B).
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Dies
gibt Anlass zu mehreren Einsatzmöglichkeiten
für TrkAIg2
und davon abgeleiteten Polypeptiden. Strukturdaten aus Kokristallen
von TrkAIg2-NGF kennzeichnen die Reste in TrkA, die an der Bindung
von NGF beteiligt sind. Dies ermöglicht
das rationale Design von Neurotrophinmimetika, insbesondere NGF-Mimetika. Immobilisierte
TrkAIg2 kann als ein Target für
Phagendisplaybibliotheken sowie als kombinatorische chemische Bibliotheken
und Pilzextrakte verwendet werden. Dies ermöglicht eine Auswahl von Molekülen, die
in der Lage sind, TrkA zu binden und somit am Rezeptor entweder
als Agonisten oder Antagonisten zu agieren. Eine dritte Verwendung
von TrkAIg2 ist eine als therapeutisches Mittel für eine Reihe
chronischer Schmerzzustände.
NGF ist insbesondere von Bedeutung für periphere sensorische Neuronen.
Es liegt nahe, dass NGF für einige
anhaltende Schmerzzustände
durch Interaktion mit Rezeptoren auf noziceptiven primären Afferenzen als
ein Mediator agieren kann und dass peripher agierende NGF-Antagonisten hilfreich
sein können
bei der Behandlung einiger chronischer Schmerzzustände wie
beispielsweise rheumatoider Arthritis, interstitieller Zystitis
und Gürtelrose.
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In
einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Polypeptid bereit gestellt,
das aus der Aminosäuresequenz
der Reste 22 bis 119 von 4(B) oder
aus der Aminosäuresequenz
der Reste 22 bis 144 von 4(B) besteht
und die ein Neurotrophin bindet. Das Polypeptid kann TrkAIg1,2 oder
ein Teil davon sein. Ein solches Peptid kann durch chemische oder
biologische Mittel hergestellt werden.
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Die
gesamte Codierungssequenz von natürlichem TrkA wird ausgeschlossen.
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Das
Polypeptid kann von Tierzellen stammen. Bevorzugt wird das Polypeptid
aus Säugerzellen
ausgewählt
und insbesondere kann es aus menschlichen Zellen ausgewählt werden.
Alternativ kann das Polypeptid aus Vogelzellen einschließlich Hühnerzellen
oder Reptilien oder Amphibien oder Fischen oder Insekten ausgewählt werden.
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Vorzugsweise
ist das Neurotrophin NGF, NT-3 oder ein Neurotrophin, das p75 NGFR
bindet. Ein solches Neurotrophin kann in monomerer, dimerer, trimerer
oder heterodimerer Form vorliegen und es kann von einem Säugetier
wie beispielsweise einem Menschen stammen.
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In
einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine DNA-Sequenz bereit
gestellt, die ein Polypeptid gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung codiert; oder Varianten einer solchen DNA-Sequenz
aufgrund der Degeneration des genetischen Codes oder Insertions- oder Deletionsmutanten
davon, die ein Polypeptid gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung codieren. Diese DNA-Sequenz kann in ein Plasmid
oder einen anderen Vektor wie beispielsweise pET15b (2A) insertiert werden.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Komplex bereit gestellt,
der ein Polypeptid gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung in Kombination mit mindestens einem
Neurotrophin oder einer Neurotrophinuntereinheit, wie beispielsweise
NGF oder NT-3, umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren bereit gestellt
zur Herstellung eines Polypeptids gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung,
das das Einführen
einer DNA-Sequenz gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung in einen geeigneten Wirt und Kultivieren
dieses Wirts umfasst, wodurch TrkAIg2 exprimiert wird. Ein geeigneter
Wirt kann ausgewählt
werden aus Tierzellen wie beispielsweise Bakterienzellen, Insektenzellen
und Säugerzellen,
insbesondere menschlichen Zellen.
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Darüber hinaus
kann TrkAIg2 in geeigneter Weise als ein Target für einen
Hochdurchsatzscreen für Moleküle verwendet
werden, die an den TrkA-Rezeptor binden, wobei ein Polypeptid gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung verwendet wird. Ein solches Verfahren
kann die Verwendung von Phagen- oder Peptiddisplaybibliotheken,
kombinatorischen chemischen Bibliotheken und Pilzextrakten, und
ELISA-Techniken, mit umfassen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst die vergleichende Bindung
eines mutmaßlichen
Liganden an zumindest einen Teil von TrkAIg1 mit seiner Bindung
an zumindest einen Teil von TrkAIg2. Derartige Verfahren können das
Auswählen
von Molekülen
mit umfassen, die an mindestens eine solvensexponierte Schleife
von TrkAIg2 binden, beispielsweise die E- oder F-Schleife oder C''- bis D-Schleife, wie in 1(B) gezeigt ist. Die ausgewählten Moleküle können die Bindung eines Polypeptids
gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung, oder zumindest eines Teils von TrkA
in seinem natürlichen
Zustand, an ein Neurotrophin verbessern.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren der kombinatorischen
Chemie bereit gestellt, das die Bildung von Verbindungen und das
Sreenen der Verbindungen unter Verwendung ihrer Bindungsaffinitäten an ein
Polypeptid gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst eine Wirtszelle, die ein Polypeptid
gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung umfasst, das auf einem Plasmid getragen
wird. Eine solche Wirtszelle kann eine Säugetierzelle (einschließlich Menschenzelle),
Bakterien-, Insekten-, Hefe-, Vogel-, Amphibien-, Fisch- oder Reptilienzelle
sein.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst eine Diagnosesonde, die einen
Teil eines Polypeptids gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung umfasst. Die Sonde kann mit einem Fluoreszenz-
oder Radiomarker markiert sein.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst einen Organismus, der konstruiert
wurde, um ein Polypeptid gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung zu exprimieren, wobei der Organismus
nicht-menschlich ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung eines Patienten
mit Schmerzen, die mit erhöhten
Neurotrophin-Polypeptidspiegeln verbunden sind, wobei die pharmazeutische
Zusammensetzung ein Polypeptid gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
umfasst.
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Der
Schmerz kann ein Symptom von ISU, interstitieller Zystitis, Arthritis,
Gürtelrose,
peripherer Entzündung,
chronischer Entzündung
oder Postherpes-Neuralgie sein.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung eines Patienten
mit Alzheimer-Erkrankung,
wobei die pharmazeutische Zusammensetzung ein Polypeptid gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung umfasst.
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Eine
Zusammensetzung, die ein Polypeptid gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
umfasst, kann verwendet werden, um in einem Patienten die freien
NGF-Spiegel zu senken.
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Sämtliche
vorherigen Bezugnahmen auf Neurotrophin schließen NGF und NT-3 mit ein.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst einen Kristall, der ein Polypeptid
gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung umfasst, insbesondere ein TrkAIg2-Polypeptid.
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Die
Erfindung wird nun lediglich anhand von Beispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen 1 bis 20 beschrieben,
in denen
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1(A) eine schematische Darstellung der TrkA-Struktur
ist (die gefüllten
Kreise stellen übereinstimmende
Glycosylierungsstellen dar);
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1(B) ein Strukturmodell für TrkAIg1 und TrkAIg2 zeigt;
die wichtigsten Bindungsdeterminanten treten vermutlich in der Schleife
auf, die die Stränge
E und F (die EF-Schleife)
verbindet.
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2(A) eine Restriktionskarte des Plasmids
pET15b ist;
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2(B) die Sequenz von Oligonukleotiden
zeigt, die die zum Amplifizieren von TrkAIg1,2 verwendet wird.
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3 die
Nukleotidsequenz des Inserts von pET15b-TrkAIg1,2 und die davon
abgeleitete Aminosäuresequenz
zeigt;
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4(A) die Nukleotidsequenz und abgeleitete
Aminosäuresequenz
von his TrkAIg1 zeigt;
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4(B) die Nukleotidsequenz und abgeleitete
Aminosäuresequenz
von his TrkAIg2 zeigt;
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4(C) die TrkAIg2-Domäne einer Splice-Variante von
TrkA einschließlich
des Sechs-Aminosäureinserts
in der prolinreichen Region zeigt, das an NT-3 binden kann;
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5 ein
Gel ist, das die Expression von TrkAIg1,2, TrkAIg1 und TrkAIg2 veranschaulicht;
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6(A) ein Gel ist, das die Reinigung von
TrkAIg2 veranschaulicht;
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6(B) ein Gel ist, das die Reinigung von
TrkAIg1 veranschaulicht;
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7(A) ein Elutionsprofil von TrkAIg1 aus Poros
20HQ nach der Rückfaltung
zeigt;
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7(B) ein Elutionsprofil von TrkAIg 2 aus Poros
20HQ nach der Rückfaltung
zeigt;
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8 ein
Spektrum des zirkularen Dichroismus von TrkAIg2 zeigt. Die molekulare
Elliptizität
(q) ist als eine Funktion der Wellenlänge angegeben.
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9 einen
kompetitiven Bindungsassay für
TrkAIg1,2 und TrkAIg2 zeigt; die Achse ist in der logarithmischen
Skala als 1 × 10–11 bis
1 × 10–5 M
angegeben.
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10 Oberflächenplasmonen-Resonanz
(surface plasmon resonance, SPR) von NGF zeigt, das an immobilisiertes
TrkAIg2 bindet;
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11 die
Ergebnisse der Bindungsexperimente veranschaulicht, bei denen TrkAIg2
(2mM) und TrkAIg1 (2mM) separat mit einer Standardkurve von bNGF
(0–1000pM)
inkubiert wurden;
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12 die
Ergebnisse von Bindungsexperimenten veranschaulicht, wobei zunehmende
Konzentrationen von bNGF (1–200mM)
separat mit 2mM TrkAIg1 oder 2mM TrkAIg2 inkubiert wurden;
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13 die
Wirkung von TrkAIg2 auf NGF-abhängiges
Neuritenwachstum von PC12-Zellen
zeigt.
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14A bis F die Wirkung von co-injiziertem TrkAIg1,2
auf NGF-induzierte Plasmaextravasation veranschaulicht;
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15 den
Effekt einer 5-minütigen
Vorbehandlung mit TrkAIg1,2 auf NGF-induzierte Plasmaextravasation
veranschaulicht;
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16 den
Effekt einer 40-minütigen
Vorbehandlung mit TrkAIg1,2 auf NGF-induzierte Plasmaextravasation
veranschaulicht;
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17 den
Effekt von co-injiziertem TrkAIg1 auf NGF-induzierte Plasmaextravasation
veranschaulicht;
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18 den
Effekt einer Koinjektion von TrkAIg2 auf NGF-induzierte Plasmaextravasation
veranschaulicht;
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19 den
Effekt einer 5-minütigen
Vorbehandlung mit TrkAIg2 auf NGF-induzierte Plasmaextravasation
veranschaulicht;
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20 den
Effekt einer 40-minütigen
Vorbehandlung mit TrkAIg2 auf NGF-induzierte Plasmaextravasation
veranschaulicht.
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21 die
Koordinationsdaten für
das Modell von 1(B) angibt.
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Vorhersage der Struktur
der extrazellulären
Domäne
von TrkA und Modellieren der Ig-ähnlichen
Domänen:
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Eine
Sekundärstrukturanalyse
der Ig-ähnlichen
Regionen mittels PredictProtein (Rost B. und Sander C. (1993) PNAS
90: 7553–7562;
Rost B. und Sander C. (1993) J. Mol. Biol. 232: 584–599; Rost
B. und Sander C. (1994) Proteins 19: 55–72) zeigte definierte Strecken
von b-Strängen.
Die erste Ig-ähnliche
Subdomäne, TrkAIg1,
besteht aus Resten 160–252
(1A) in der reifen extrazellulären Domäne von TrkA,
während
die zweite Ig-ähnliche
Subdomäne
aus den Resten 253–349
(1A) besteht. Es liegt auch eine prolinreiche
Region bei den Resten 349–375
(1A) vor.
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Für TrkAIg1
wurden zwei bekannte Proteine (Eltern) identifiziert als Homologe,
aus denen ein Modell gebildet werden konnte. Es sind dies 2NCM (Domäne 1 von
Maus NCAM) und 1VCA (Domäne
1 des menschlichen vaskulären
Zelladhäsionsmoleküls). Beide
Domänen
sind I-Set Ig-Domänen
und weisen eine Sequenzidentität
von 32% bzw. 29% mit der Zielsequenz auf. 2NCM wurde als der Elternteil
identifiziert, der am meisten geeignet ist, um das Modell darauf
aufzubauen, abgesehen von den Resten 38–50, die den b-Strang C mit D
verbinden, wo die kleinere Schleife verwendet wurde, die in 1VCA
gefunden wurde (1B).
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Für TrkAIg2
wurden zwei Eltern als Homologe identifiziert, aus denen ein Modell
erstellt werden konnte. Es sind dies 1TNM (Titin Modul M5) und 1HNG
(CD2 Domäne
1). Die Homologen sind bei einer Sequenzidentität von 21 bzw. 14% recht entfernt
verwandt und gehören
zu der I-Set Ig-Familie bzw. der V-Set Familie. Es können jedoch
bestimmte Schlüsselmerkmale
der Ig-Faltung identifiziert werden einschließlich einer Disulfidbrücke und
eines Trp in dem C-Strang. Dies ist überraschend, da beiden Homologen
eine Disulfidbindung fehlt. Diese Homologen weisen in verschiedenen
Regionen eine höhere
Sequenzidentität
auf, daher wurde ein chimeres Modell unter Verwendung von 1TNM als
dem Haupttemplat gebildet und 1HNG für die Modellreste 39–59 (1B), und die Koordinatendaten sind in 21 gezeigt.
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Auf
geringfügige
manuelle Interventionen im Sequenzalignment folgend haben die Erfinder
ein Modell erläutert,
das 8 b-Stränge
mit den Strängen
(ABDE) in einem Blatt und (A'CFG)
auf dem anderen Blatt enthält. Zusammen
bilden sie das b-Sandwich für
TrkAIg1. Bei TrkAIg2 liegt kein A'-Strang vor und es werden zwei extra
Stränge
C' und C" vorausgesagt, wobei
das b-Sandwich durch b-Stränge
(ABDE) und (GFC'C'') gebildet wird. Für Domäne 1 kartierte das Alignment
das Disulfid zwischen die Stränge
B und F über
das b-Sandwich zu derselben Position wie sie in 2NCM gefunden wird.
Dieses Disulfid überlagert
auch auf das 1VCA Disulfid zwischen die Reste 23–71. Umgekehrt wird für Domäne 2 ein
Disulfid auf der Oberfläche
des Moleküls
vorausgesagt, das zwei gegenüberliegende
b-Stränge,
B und E, überbrückt, das
zweite Cys schließt
sich in 1TNM mit einem Ser zusammen. Diese Disulfid-Bindungsanordnung
ist ähnlich
dem von Urfer et al (Urfer, R., Tsoulfas, P., O'Connell, L., Hongo, J. A., Zhao, W.
und Presta, L. G. (1998). J. Biol. Chem. Urfer et al. (s.o.) 273: 5829–5840) vorhergesagten
Modell, das auf einer 1VCA Domäne
1 modelliert ist, obwohl unser TrkAIg2-Modell neun b-Blätter des
V-Sets voraussagt,
im Gegensatz zu dem Modell mit sieben b- Blättern in einer I-Set Anordnung.
Die Strukturmodelle sind in 1B und
die Koordinationsdaten sind in DATA.1 angegeben.
-
Bezüglich des
hier für
TrkAIg2 gebildeten Strukturmodells sind die in der Modellkonstruktion
verwendeten Eltern, Titin Modul M5 (1tnm) und CD2 Domäne 1 (1hng)
deutlich entfernte Homologe, die durch sinnvolle Sequenzsuchmethoden
identifiziert werden können
(Barton, G. J. (1993) Comput. Appl. Biosci. 9: 729–734; Henikoff,
S. und Henikoff, J. G. 1991. Nucleic Acids Research 19: 6565–6572).
Die VCAM-Domäne 1,
die zum Bau des Modells von TrkAIg2 von Urfer et al. verwendet wurde
(Urfer, R., Tsoulfas, P., O'Connell, L.,
Hongo, J. A., Zhao, W. und Presta, L. G. (1998) JBC 273: 5829–5840) zeigt
keine signifikante Sequenzverwandtschaft, ist jedoch homolog, da
sie ein Ig-Fold ist. Bezüglich
Titin und VCAM (beides I-Set-Domänen) weist
die TrkAIg2-Sequenz eine signifikante Insertion (~10 Reste) zwischen
den Strängen
C und D auf. Die Region entsprechend den Positionen 39–59, die
dieses Insert enthält,
weist eine signifikantere Homologie zur CD2-Domäne 1 auf als andere Ig-Domänen. Darüber hinaus
entspricht die vorausgesagte Sekundärstruktur (Rost B. und Sander
C. (1993) PNAS 90: 7553–7562)
von TrkAIg2 in dieser Region der Co-Existenz von zwei Extrasträngen (C' und C'') gemäß der CD2-Struktur. Dies führt zu einer
vorausgesagten V-Set-Domäne
im Gegensatz zur von Urfer et al. (Urfer, R., Tsoulfas, P., O'Connell, L., Hongo,
J. A., Zhao, W. und Presta, L. G. (1998). JBC 273: 5829–5840) vorgeschlagenen
I-Set-Domäne.
-
Die
Bedeutung von Schlüsselresten
bei der Bindung von NGF wird verständlich durch Bezugnahme auf
unser Modell und die umfangreiche Mutationsanalyse von TrkAIg2 durch
Urfer et al. (Urfer, R., Tsoulfas, P., O'Connell, L., Hongo, J. A., Zhao, W.
und Presta, L. G. 1998. J. Biol. Chem. 273: 5829–5840). Die wichtigsten Bindungsdeterminanten
in TrkAIg2 treten in der Schleife auf, die die Stränge E und
F (die EF-Schleife) verbinden, und zwar mit den Einzelmutationen
T319A, H320A und N323A, die eine mehr als 100-fache Reduktion in
der Bindung zeigen. Der Hinweis auf unser Strukturmodell zeigt,
dass alle drei Reste sich in solvensexponierten Stellen nahe dem
Scheitel der EF-Schleife
befinden. Ein geringerer Beitrag zum Verlust an Bindungsaffinität tritt
auch in der räumlich
benachbarten AB-Schleife mit den Mutationen H258A, V261E, M263A
und H264A ein. Die Lage der ersten drei Reste befindet sich in solvensexponierten
Stellen auf der Oberfläche
dieser Schleife. Lediglich zwei andere Mutationen zeigen eine mehr
als 50-fache Reduktion der Bindungsaffinität, es sind dies P269E und H310A.
Diese beiden Reste liegen in unserem Modell räumlich benachbart zueinander und
in großer
Nähe zur
Disulfidbrücke
(C267–C312),
welche die Stränge
B und E verbindet. Es ist möglich, dass
diese Reste eine direkte Rolle bei der Bindung von NGF spielen,
wie von Urfer et al. (Urfer, R., Tsoulfas, P., O'Connell, L., Hongo, J. A., Zhao, W.
und Presta, L. G. 1998. J. Biol. Chem. 273: 5829–5840) vorgeschlagen wurde.
Eine alternative Erklärung
wäre jedoch
ihre Bedeutung beim Aufrechterhalten der strukturellen Integrität der Disulfidbrücke. Anders
als die konservierte Kerndisulfidbindung von kanonischen Ig-Domänen ist die solvensexponierte
Disulfidbrücke
möglicherweise
bei der Stabilisierung der Struktur der Domäne nicht so bedeutend, die
kovalente Verknüpfung
zwischen den Strängen
B und E kann jedoch bei der Aufrechterhaltung der Konformation der
AB- und EF-Schleife bei der Bindung von Bedeutung sein. Tatsächlich führt der
Verlust des Disulfids miti den Mutationen C267A oder C312A zu einer
10- bis 30-fachen Reduktion der Bindung, was die Bedeutung der Disulfidbrücke beim
Bindungsmechanismus unterstreicht.
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Eine
alternativ gespleißte
Form von TrkA, die in der prolinreichen Domäne ein sechs Aminosäureninsert
enthält
(bei der Aminosäureposition
224–225
(3)), VSFSPV, zeigt eine höhere Affinität für NT3 und kann
daher für
das Binden von Liganden von Bedeutung sein (Clan, D. O & Reichardt L.
F. (1994) PAISA 91: 11133–11137).
Diese Sequenz wird auch in der TrkA-Sequenz von Ratten gefunden
und eine ähnliche
Sequenz wird in der TrkA von Hühnern
gefunden. Es liegt auch ein ähnlicher
von polaren Resten in sämtlichen TrkB-Sequenzen
vor (Allen S. J. et al. (1994) Neuroscience 60: 825–834). Es
ist daher möglich,
dass diese Region zur Bindung der Neurotrophine oder zur Spezifität des Rezeptors
beiträgt.
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Es
wird allgemein davon ausgegangen, dass die TrkAIg1,2-Region die
Aminosäuren
160–375
der reifen extrazellulären
Domäne
von TrkA (1A), TrkAIg1 oder der TrkAIg-ähnlichen Subdomäne 1 umfasst,
die Aminosäuren
160–252
umfasst und die TrkAIg-ähnliche
Subdomäne
2 als Aminosäuren
253–349
mit einschließt.
TrkAIg2 umfasst hier Aminosäuren
253–375
der prolinreichen Region. In sämtlichen
Fällen
gehört
die Verwendung von Varianten von TrkA und dessen Subdomänen wie
die zuvor beschriebenen zur vorliegenden Erfindung.
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Konstruktion von TrkAIg2
mit dem Insert aus der alternativ gespleißten Variante:
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TrkAIg2
mit dem Insert aus der alternativ gespleißten Variante wurde mittels
PCR-Mutagenese gebildet.
Die Mutagenese wurde in zwei Stufen durchgeführt. Zunächst wurden die 5'- und 3'-Fragmente so amplifiziert,
dass eine Überlappung
vorliegt welche die Sequenz der alternativ gespleißten Form
von TrkA kodiert. In der zweiten Stufe wurden die PCR-Produkte der
5'- und 3'-Fragmente mittels
der Überlappungssequenz
und den beiden flankierenden Primern bzw. Startern miteinander gespleißt. Der
erste Durchgang der PCR umfasste oligo66816 (ATCATATGCC GGCCAGTGTG
CAGCT) und oli go49234 (CCACTGGCGA GAAGGAGACA GGGATGGGGT CCTCGGGG),
um das 5'-Fragment zu bilden
und oligo49233 (GTCTCCTTCT CGCCAGTGGA CACTAACAGC ACATCTGG) und den
T7-Terminator-Primer (GCTAGTTATTGCTCAGCGG), um das 3'-Fragment zu erzeugen. Die Produkte wurden
dann gereinigt und als ein Target für einen zweiten Durchgang der
PCR verwendet, wobei ein oligo66816 und T7-Terminator-Primer eingesetzt
wurden. Das PCR-Produkt aus dem zweiten Durchgang der PCR wurde
dann in pET15b geklont und auf dieselbe Weise wie TrkAIg2 exprimiert.
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Subklonierung von TrkAIg1,2:
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Aus
den vorausgesagten Daten zur Sekundärstruktur wurde beschlossen,
die DNA kodierenden Aminosäuren
160 bis 375 (1A) der extrazellulären Domäne von TrkA
zu subklonieren. Es wurden Oligonukleotid-Primer (10692 und 10693)
entwickelt, die geeignete Restriktionsstellen bereitstellen würden, so
dass das TrkAIg1,2 Insert mit der Polyhistidin-Markierung des Expressionsvektors
pET15b (Novagen) und zwei Stop-Kodons zum Terminieren der Translation
in-frame wäre.
Eine Karte von pET15b und die Sequenz der Oligonukleotid-Primer
ist in 2 angegeben.
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Die
Amplifikation mittels PCR wurde dann unter Verwendung der Primer
oligo10692 und oligo10693 (Cruachem Ltd) und dem humanen full-length
TrkA cDNA Klon (ein Geschenk von David Kaplan, Montreal Neurological
Institute, Kanada) als Target verwendet wurden. Das PCR-Produkt
wurde dann in das Plasmid pCRII (Invitrogen) ligiert, wobei pCRII-TrkAIg1,2
erhalten wurde. pCRII-TrkAIg1,2 wurde dann mit XhoI verdaut und
das Insert aus einem niedrig schmelzenden Agarose-Gel mittels Phenolextraktion
gereinigt und in pET15b (Novagen) ligiert, welches zuvor durch Verdauen
mit XhoI und Dephosphorylierung mittels Calf-Intestinal Alkaline
Phosphatase (CIAP) hergestellt wurde. Nach Transformation in Escherichia
coli XL1Blue (Stratagene) wurden die Transformanden mittels PCR
gescreent, wobei der T7-Promoter-Primer verwendet wurde, der mit pET15b
und oligo10693 hybridisiert. Auf diese Weise wurden Klone identifiziert,
welche das TrkAIg1,2 Insert in der korrekten Orientierung zur Expression
mit dem T7-Promotor aufwiesen. Der erhaltene Klon, pET15b-TrkAIg1,2
wurde vom T7-Promotor-Primer und dem T7-Terminator-Primer sequenziert,
um zu gewährleisten,
dass das Insert an das pET15b an der XhoI-Stelle ligiert hatte.
Die DNA-Sequenz des Inserts von pET15b-TrkAIg1,2 und die abgeleitete Aminosäuresequenz
sind in 3 fett angegeben (Amino säuren 24–239, Nukleotide
71–718).
Enzyme und Enzympuffer wurden von Boerhinger erhalten.
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Subklonieren von TrkAIg1:
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Es
wurde ein Oligonukleotid-Primer entwickelt, der eine Amplifikation
der TrkAIg1-Domäne ermöglichen
würde unter
Verwendung des linken Primers für
TrkAIg1,2, so dass das PCR-Produkt in-frame mit der Polyhistidin-Markierung
in die XhoI-Stelle von pET15b ligiert werden kann.
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oligo36770
Rechter Primer für
TrkAIg1;
-
Die
Amplifikation mittels PCR wurde dann unter Verwendung von oligo10692
und oligo36770 mit pET15b-TrkAIg1,2 als Target durchgeführt. Das
PCR-Produkt wurde dann in pCRII (Invitrogen) ligiert, wobei pCRII-TrkAIg1
erhalten wurde, das dann mit XhoI verdaut wurde und einer Elektrophorese
mit einem Agarose-Gel mit niedrigem Schmelzpunkt unterzogen. Das
Insert wurde dann gereinigt und in pET15b ligiert, das zuvor mit
XhoI verdaut und mit CIAP behandelt wurde. Nach Transformation in
E. coli XL1Blue wurden die Transformanden mittels PCR gescreent,
wobei oligo10692 und der T7-Terminator-Primer
verwendet wurden. Der erhaltene Klon pET15b-TrkAIg1 wurde dann sequenziert,
um zu gewährleisten,
dass der Leserahmen von TrkAIg1 mit der Polyhistidin-Markierung
von pET15b in-frame war. 4a zeigt
die Nukleotidsequenz (Reste 71–349)
und abgeleitete Aminosäuresequenz
(Reste 24–116)
von TrkAIg1 in Fettbuchstaben.
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Subklonierung von TrkAIg2:
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Es
wurde ein Oligonukleotid-Primer entwickelt, der die Amplifikation
der TrkAIg2-Domäne unter
Verwendung des T7-Terminator-Primers von pET15b-TrkAIg1,2 ermöglichen
würde;
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oligo66816
Linker Primer für
TrkAIg2;
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Es
wurde eine Amplifikation mittels PCR durchgeführt, wobei oligo66816 und der
T7-Terminator-Primer
mit pET15b-TrkAIg1,2 als Templat DNA verwendet wurde. Das PCR-Produkt wurde dann
mit NdeI und BamHI verdaut und in pET15b ligiert, das zuvor durch
Verdauung mit denselben Enzymen und Behandeln mit CIAP hergestellt
wurde. Die Transformanden wurden mittels PCR gescreent, wobei der
T7-Promotor-Primer und oligo10693 verwendet wurde und die positiven
Klone wurden sequenziert. 4b zeigt,
in Fettbuchstaben, die Nukleotidsequenz (Reste 65–433) und
die abgeleitete Aminosäuresequenz
(Reste 22–144)
von TrkAIg2.
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Hybridisierung
mit TrkA-DNA-Sequenz
-
DNA,
die TrkAIg1,2 oder TrkAIg2 (Sequenzen gemäß 3 und 4B) kodiert, kann für einen Hybridisierungsassay
verwendet werden. Eine DNA-Sequenz, die TrkAIg1,2 oder TrkAIg2 oder
Teile einer solchen Sequenz kodiert, kann durch reverse Transkriptase
PCR von genomischer DNA oder direkt durch PCR oder Restriktionsverdauung
aus der cDNA für
TrkA erhalten werden. DNA oder RNA, die zu der DNA komplementär ist, die
TrkAIg1,2 oder TrkAIg2 oder Teile einer solchen Sequenz kodiert,
oder einer Sequenz, die eine ähnliche Zusammensetzung
aufweist, jedoch eine Degeneration der Sequenz aufweist, kann mit
der zuvor hergestellten DNA hybridisiert werden. Eine solche Sequenz
wird hier als eine Sonde bezeichnet. Üblicherweise sind die komplementäre DNA oder
RNA durch radioaktive oder nicht-radioaktive Substanzen markiert.
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Ein
Beispiel hierfür
ist die Northern Analyse von TrkAIg2 unter Verwendung einer radioaktiv
markierten cDNA-Sonde. Eine cDNA-Sonde wird mit 32P-dATP
(6000Ci/mmol; Dupont NEN) mittels Random Priming markiert (Stratagene,
CA). Die Sonde wird dann mittels einer Nuctrap-Säule (Stratagene) auf eine spezifische
Aktivität
im Bereich von 2 × 106 cpm/ng gereinigt. Ovarzellen des chinesischen
Hamsters (CHO), die TrkA exprimieren, werden dann in UltraspecTM (Biotecx, Houston, Texas) homogenisiert
und die gesamte RNA extrahiert. Die RNA wird auf ein 1% denaturierendes
Agarose-Gel aufgebracht und mittels Elektrophorese separiert, bevor
es auf Hybond N (Amersham, Cardiff, UK) über Nacht geblottet und 2 Stunden
lang bei 80°C
gebacken wird. Diese Hybond N Filter werden 4 Stunden lang bei 65°C vorhybridisiert,
indem sie in einem Hybridisierungspuffer (6SSC, 5 × Denhardts,
0,5% SDS und 0,002% sauer gespaltene Lachsspermien DNA) in einem Hybridisierungsofen
umgewälzt
werden. Die Sonde wird dann 5 Minuten lang bei 100°C denaturiert,
bevor sie zu frischer Hybridisierungslösung zugegeben wird. Die Filter
werden dann über
Nacht bei 65°C
unter diesen hohen Stringenzbedingungen hybridisiert. Die Stringenz
kann gemäß der Degeneration
der Sonde oder der Homologie des Targets variiert werden. Niedrigere
Temperaturen wie 50°C
oder höhere
Salzkonzentrationen wie 20 × 55
C ermöglichen
eine niedrigere Stringenz. Das Vorliegen von Formamid senkt die
Affinität
der Nukleinsäurebindung
und ermöglicht
Abweichungen in der Stringenz. Derartige Strategien sind gut beschrieben (z.
B. Nucleic acid hybridisation, a practical approach hrsg. von Hames
und Higgins, IRL Press 1988). Am nächsten Tag werden die Filter
in 2 × SSC/0,5%
SDS und bei 65°C
zweimal 30 Minuten lang in Hybaid mit 2 × SSC/0,5% SDS gewaschen. Die
Filter werden dann getrocknet und über Nacht bei –70°C Hyperfilm
ausgesetzt (Hyperfilm MP, Amersham) und am folgenden Tag entwickelt.
DNA-Sonden, die an RNA gebunden haben, welche die TrkAIg2-Sequenz
kodiert, werden als exponierte, schwarze Flächen auf dem Autoradiographiefilm
sichtbar gemacht.
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Ein
weiteres Beispiel hierfür
ist der Nachweis der Expression von TrkAIg1,2 oder TrkAIg2 oder ähnlicher
Sequenzen in einer Expressionsbibliothek. Eine λGT10 cDNA Bibliothek von humanem
Gehirn (M. Goedert, Cambridge) wird verwendet, um E. coli c600 Zellen
zu infizieren. Diese werden auf Agarplatten einer Größe von 24
cm × 24
cm aufgetragen, wobei 10.000 pfu pro Platte erhalten werden. Dann
wird ein Plaquelift durchgeführt,
indem Nylonmembran Hybond N (Amersham, Cardiff, UK) 1 Minute lang
auf die Agarplatte gelegt wird. Der Filter wird dann mit der DNA
Seite nach oben für
30 Sekunden auf Denaturierungslösung
(1,5 N NaCl, 0,5 N NaOH) gelegt, bevor er für 2 Minuten eingetaucht wird.
Der Filter wird dann für
5 Minuten in neutralisierende Lösung
(1,5 N NaCl, 0,5 N Tris-HCl pH 8,0) eingetaucht. Das Eintauchen
wird in frischer neutralisierender Lösung wiederholt. Der Filter
wird dann kurz in 2 × SSC
(0,3 N NaCl, 0,03 N Na3Citrat, pH 7,0) gespült und auf
Filterpapier gelegt, das 2 Stunden lang bei 80°C gebacken wird. Die Hybridisierung
wird wie zuvor beschrieben durchgeführt. Die Position der DNA-Sonden,
die an die Plaques gebunden haben, die die TrkA-Sequenz kodieren,
werden als exponierte, schwarze Flächen des Autoradiographiefilms
sichtbar gemacht. Diese exponierten, schwarzen Flächen können den
Platten wieder zugeordnet werden, um positive Klone zu identifizieren,
die Sequenzen exprimieren, welche TrkAIg1,2 oder TrkAIg2 oder einem
Teil einer solchen DNA-Sequenz ähnlich
sind.
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Hybridisierung
kann auch unter Verwendung homologer PCR-Techniken stattfinden.
Es können
spezifische oder degenerierte Oligonukleotide, die einer Region
in der Sequenz für
TrkAIg 1,2 entsprechen, verwendet werden, um einen Teil der Sequenz
zu amplifizieren, wie beispielsweise in dem Abschnitt mit dem Titel „Subklonierung
von TrkAIg2" beschrieben
ist. Derartige Hybridisierungsassays können als Werkzeuge verwendet
werden, um die Gegenwart von TrkAIg1,2 oder TrkAIg2-Sequenzen oder
Teilen davon in Diagnosekits nachzuweisen.
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Expression von TrkAIg1,2,
TrkAIg1 und TrkAIg2:
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Kompetente
BL21 (DE3) Zellen wurden mit dem oben genannten Vektor transformiert
und die Expression wurde unter Verwendung einer Variation des im
pET Handbuch (Novagen) für
schwierige Targetproteine beschriebenen Verfahren durchgeführt. Kurz
gesagt wurden 2 ml 2 YT Nährlösung (die
200 mg/ml Carbenecillin enthält)
mit einer Kolonie inokuliert und bei 37°C bis zur mid-log-Phase angezüchtet. Die
Zellen wurden nicht zentrifugiert und in 2 YT resuspendiert (wie
im Handbuch), sondern direkt dazu verwendet, 50 ml 2 YT Nährlösung (die
500 mg/ml Carbenecillin enthält)
zu inokulieren und bei 37°C
bis zur mid-log-Phase angezüchtet.
Die Zellen wurden nicht mittels Zentrifugieren abgeerntet und resuspendiert,
sondern direkt verwendet, um 5 Liter 2 YT (das 500 μg/ml Ampicillin
enthält)
zu infizieren. Nachdem ein OD600 von 1 erreicht
wurde, wurde die Zellkultur durch Zugabe von IPTG zu einer Endkonzentration
von 1 mM induziert und die Zellen weitere 2 Stunden lang bei 37°C gezüchtet. 5 zeigt
ein 15% SDS PAGE Gel von Extrakten von Kulturen von BL21 (DE3),
die die verschiedenen pET15b-TrkAIg-Konstrukte enthalten. Eine weitere Analyse
der Zellextrakte zeigte, dass für
sämtliche
Konstrukte das exprimierte TrkAIg-Protein unlöslich war. Es wurden verschiedene
Versuche unternommen, um das TrkAIg-Protein in der löslichen
Fraktion zu exprimieren, sie waren jedoch nicht erfolgreich. Die
Tatsache, dass die TrkAIg-Proteine unlöslich waren, erleichterte jedoch
ihre Reinigung.
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Reinigung und Rückfaltung
von TrkAIg1,2:
-
Die
geernteten Zellen wurden in 10% Glyzerin resuspendiert, bei –70°C eingefroren
und das Pellet wurde dreimal durch ein Xpress (BioX, 12 ton psi)
durchgeleitet. Die lysierten Zellen wurden mit 20 mM Tris-HCl (pH
8,0) gewaschen und 30 Minuten lang bei 10.000 upm bei 4°C zentrifugiert,
bis sämtliches
lösliches
Material entfernt war, wobei Einschlusskörper zurückblieben, die unlösliches
Protein enthielten. Die gereinigten Einschlusskörper wurden in 6M Harnstoffpuffer
(20 mM Tris-HCl, pH 8,5, 1 mM β-Mercaptoethanol) bei
etwa 0,1 mg/ml Protein solubilisiert und auf Eis unter leichtem
Schütteln
1 Stunde lang inkubiert. Die Rückfaltung
wurde mittels Dialyse gegen 400 × Puffer (20 mM Tris-HCl, 100
mM NaCl, pH 8,5) bei 4°C
24 Stunden lang durchgeführt,
mit einmaligem Pufferaustausch. Das rückgefaltete TrkAIg1,2-Protein
wurde auf eine 1 ml Resource Q (Pharmacia) aufgebracht und mit einem
linearen Gradienten von 0–1
M NaCl in 20 mM Tris-HCl über
40 ml bei 2 ml pro Minute eluiert. Der Hauptpeak, der bei 280 nm
(unter Verwendung eines UV-Detektors) nachgewiesen wurde, wurde
gesammelt und einer Affinitätsreinigung
unterzogen gemäß dem Novagen
His Säulenreinigungsprotokoll,
wobei eine 2,5 ml Einwegsäule
aus His-Bind-Resin (Novagen) verwendet wurde. Schließlich wurde
das eluierte Protein wieder auf die Resource Q Säule aufgebracht, um Imidazol
zu entfernen. Dieses wurde mit einem 10 ml Salzgradienten von 0–1 m NaCl
in 20 mM Tris-Puffer, pH 8,0 eluiert.
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Reinigung von TrkAIg1
und TrkAIg2:
-
Die
geernteten Zellen wurden in 10% Glyzerin resuspendiert, bei –70°C eingefroren
und das Pellet wurde dreimal durch eine Xpress (BioX) durchgeleitet.
Der Extrakt wurde dann bei 4°C
30 Minuten lang bei 10.000 upm zentrifugiert, um die unlöslichen
Einschlusskörper
zu pelletisieren. Die Einschlusskörper wurden dann in 50 ml 1%
(vol/vol) Triton X-100,
10 mM Tris-HCl, pH 8,0, 1 mM EDTA und anschließend 50 ml 1 M NaCl 10 mM Tris-HCl,
pH 8,0, 1 mM EDTA und schließlich
10 mM Tris-HCl, pH 8,0, 1 mM EDTA, gewaschen. Die Einschlusskörper wurden
dann in 20 mM Na-Phosphat, 30 mM Imidazol, 8 M Harnstoff, pH 7,4,
solubilisiert. Die solubilisierten Einschlusskörper wurden dann mittels Zentrifugieren
geklärt,
bevor sie auf eine 5 ml His-Trap-Säule (Pharmacia) aufgebracht
wurden. Die Säule
wurde mit 50 ml 20 mM Na-Phosphat, 30 mM Imidazol, 8 M Harnstoff,
pH 7,4 gewaschen und das gereinigte TrkAIg1 und TrkAIg2 mit 25 ml
20 mM Na-Phosphat, 300 mM Imidazol, 8 M Harnstoff, pH 7,4 bei 2
ml/Minute eluiert (6(A) und 6(B)).
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Rückfaltung von TrkAIg1 und TrkAIg2:
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Die
gereinigten TrkAIg-Proteine wurden auf eine Konzentration von 0,1
mg/ml in 20 mM Na-Phosphat, 30 mM Imidazol, 8 M Harnstoff, pH 7,4
eingestellt, wobei 1 mM β-Mercaptoethanol zugegeben
wurde und gegen 20 mM Tris-HCl, 50 mM NaCl, pH 8,5 für TrkAIg2
und 20 mM Tris-HCl, 50 mM NaCl, pH 9,0 für TrkAIg1 (2 × 100 Volumen)
dialysiert. Die dialysierten Proteine wurden auf eine 1,6 ml Poros
20HQ Säule
geladen und mit einem linearen Gradienten von 0,05–1 M NaCl über 20 Säulenvolumen
eluiert (7).
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Die
Elution der Poros 20HQ Säule
für TrkAIg2
ergab drei Peaks, die sämtliche
eine Bande entsprechend TrkAIg2 (Daten nicht gezeigt) ergaben. Der
Rückfaltungsprozess
muss daher zu drei Spezies von TrkAIg2 führen, die sämtliche eine unterschiedliche
Konformation aufweisen. Verdrängungsbindungsstudien zeigen,
dass der erste eluierende Peak NGF bindet, die anderen dagegen nicht.
Der erste Peak wurde daher gesammelt, Glyzerin zu einer Endkonzentration
von 20% (Vol./Vol.) zugegeben und in flüssigem Stickstoff schockgefroren,
bevor er bei –70°C gelagert
wurde.
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Für TrkAIg1
eluieren lediglich zwei Peaks aus der Poros 20HQ Säule mit
mehr Protein im Durchfluss. Wieder zeigen SDS Page eines jeden Peaks
und der Durchfluss, dass TrkAIg1 das einzig vorliegende Protein ist.
Verdrängungsbindungsassays
der beiden Peaks zeigen, dass keine der Spezies von TrkAIg1 an NGF
bindet (Daten nicht gezeigt).
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Untersuchungen zum zirkularen
Dichroismus an TrkAIg2
-
Um
den Sekundärstrukturgehalt
des gefalteten Proteins zu bestimmen, wurden Messungen des zirkularen
Dichroismus (CD) im fernen UV durchgeführt. Der CD von Proteinen ist
in erster Linie der CD des Amidchromophors, das spät im UV-Bereich
anfängt
zu absorbieren, wobei die erste Bande bei etwa 220 nm liegt. Antiparallele β-Blatt-Strukturen
zeigen normalerweise einen negativen Cotton-Effekt bei einem Minimum nahe
218 nm und einen positiven Effekt bei einem Maximum um 195 nm. Die
Amplitude des fernen UV-Spektrums von verschiedenen Immunoglobulinen
wie variablen (VL) und konstanten (CL) Domänen der leichten Kette zeigen
ebenfalls ein Minimum um 215–218
nm. Für
die TrkAIg-Proteine wurden daher ähnliche Ergebnisse erwartet.
-
CD-Spektren
wurden bei Raumtemperatur auf einem Jobin Yvon CD6 Gerät aufgezeichnet,
wobei eine Küvette
mit 0,5 mm Weglänge
bei einer Proteinkonzentration von 40 μm verwendet wurde. Es wurden zehn
Scans mit einer Abtastgeschwindigkeit von 0,5 nm/s akkumuliert.
Die Spektren wurden gemittelt und das kleine Signal, das von dem
Puffer entstand, wurde abgezogen. Der CD des aktiven TrkAIg2 zeigt
ein Minimum bei 218 nm und Maximum nahe 200 nm (8).
Dies ist typisch für
ein antiparalleles b-Blatt, das einen negativen Cotton-Effekt zeigt
mit einem Minimum nahe 218 nm und einen positiven Cotton-Effekt
mit einem Maximum bei etwa 195 nm (Yang, J. T., Wu, C. S. C. und
Martinez, H. M. (1986). Methods Enzymol. 130: 208–269). Ähnliche
Ergebnisse sind auch für
andere Immunoglobulindomänen
berichtet worden (Ikeda, K., Hamaguchi, K. und Migita, S. (1968)
J. Biochem. 63: 654–660)
und für
TrkAIg1,2 (Holden, P. H., Asopa, V., Robertson, A. G. S., Clarke,
A. R., Tyler, S., Bennett, G. S., Brain, S. D., Wilcock, G. K.,
Allen, S. J., Smith, S. und Dawbarn, D. (1997) Nat. Biotechnol.
15: 668–672).
Andere Ergebnisse stimmen mit dem Modell für TrkAIg2 überein, das in 1B gezeigt
ist.
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Die
CD-Daten zeigen somit, dass TrkAIg2, das als erstes von der Poros
20HQ Säule
eluiert, zu einer kompakten Struktur gefaltet ist und dass es wahrscheinlich
eine ähnliche
Struktur wie die anderen Immunoglobulindomänen aufweist.
-
Die Bindung von NGF an
Immunoglobulin-ähnliche
Domänen
von TrkA 1 Kompetitive Bindung
-
Die
Bindungsaffinität
von 125I-NGF an die Ig-ähnlichen Domänen von
TrkA wurden bestimmt mittels eines kompetitiven Bindungsassays,
wobei die Melanoma-Zelllinie A875, American Tissue Culture Collection (ATCC),
verwendet wurde, welche den NGF-Rezeptor
p75NGFR exprimiert.
-
Gereinigter
rekombinanter humaner NGF wurde mit I
125 radiojodiert,
wobei ein Lactopeoxidase-Verfahren und eine Gleichgewichtsbindung
mit [
125I]-NGF durchgeführt wurde (Treanor et al.,
1991; Neuroscience Letters 121 S. 73–76). Kurz gesagt, es wurden
A875 Zellen (10
6 pro ml) mit [
125I]-NGF
(0,14 nM) und seriellen Verdünnungen
von nicht markiertem humanen NGF (Konzentrationsbereich: 10
–6 M
bis 1 × 10
–11 M),
TrkAIg1,2 (Konzentrationsbereich: 4 × 10
–6 M
bis 1 × 10
–11 M)
oder TrkAIg2 (Konzentrationsbereich 5 × 10
–6 M
bis 1 × 10
–11 M)
inkubiert. Die Röhrchen
wurden bei Raumtemperatur 1 Stunde lang stark geschüttelt. Dann
wurden 100 μl
Aliquote über
200 μl Sucrose
(0,15 M in Bindungspuffer) in Beckman-Röhrchen geschichtet. Nach Zentrifugation
(15 Sekunden bei 20.000 g) wurden gebundener und freier [
125I]-NGF abgetrennt, indem die Röhrchen in
flüssigem
Stickstoff eingefroren wurden und der gebundene [
125I]-NGF
des Zellpellets bestimmt. Bindungsreaktionen wurden dreifach durchgeführt. Die
Zähler
wurden hintergrundkorrigiert und die spezifische Bindung betrug
zwischen 85–87%
der gesamten Bindung. Der kompetitive Bindungsassay (
9)
ermöglicht eine
Bewertung der Bindungsaffinität
von [
125I]-NGF an das rekombinante TrkAIg2-Protein.
Ein Bereich von Konzentrationen von Ig-ähnlichen Domänen wird
mit
125I-NGF und A875 Zellen inkubiert (Vale
R. D. & Shooter E.
M (1985) Methods in Enzymology 109: 21–39). Dies führt zu einer
Konkurrenz zwischen der TrkAIg-Domäne und dem p75
NGFR für verfügbares
125I-NGF. Zwei konkurrierende Gleichgewichte
sind:
wobei N für NGF; R für den p75
NGFR Zellrezeptor
und T für
die TrkAIg2-Domäne
steht.
-
Die
Daten geben den NGF, der bei variierenden TrkAIg2-Konzentrationen
an die Zelle gebunden ist, als eine Fraktion des in Abwesenheit
von TrkAIg2 gebundenen an. Aufgrund der hohen Affinität von NGF
für den
p75NGFR Zellrezeptor ist die analytische
Lösung
der Kurve komplex. Die Daten wurden daher unter Verwendung numerischer
Simulation angepasst (FACSIMILE, U. K. A. E. A).
-
Der
angepasste Wert für
die Dissoziationskonstante für
die Interaktion von TrkAIg1,2/NGF (Kd2)
betrug 3,3 nM (Holden et al., 1997; Nature Biotechnology 15 S. 668–672). Dies
stimmt gut überein
mit einem Kd von zwischen 0,1 und 1,0 nM
für die
NGF-Bindung an ektopisch exprimierter TrkA in Säugetierzellen. Die IC50 (Konzentration von kaltem NGF, die erforderlich
ist, um 125I-NGF um 50% zu inhibieren) für unmarkier ten
(kalten) NGF betrug 0,2 nM (Holden, P. H et al. (1997) Nature Biotechnology
15: 668–672)
(4B).
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass TrkAIg2 NGF mit einer ähnlichen Affinität wie TrkAIg1,2
bindet (9). Die IC50 für TrkAIg2
ist lediglich dreifach höher
als diejenige von TrkAIg1,2, was eine recht ähnliche Affinität für NGF anzeigt.
Dieses überraschende
Ergebnis zeigt, dass der Hauptbeitrag zur Bindung in TrkAIg1,2 in
der zweiten Ig-Domäne,
TrkAIg2 zu finden ist.
-
2 Oberflächenplasmonenresonanzuntersuchungen:
-
Kinetische
Daten der Bindung von NGF an TrkAIg2 wurden unter Verwendung eines
BiaCore-X erhalten. Die BiaCore Technologie erlaubt Echtzeitmessungen
von Geschwindigkeitskonstanten unter Verwendung sehr geringer Proteinmengen.
Kurz gesagt, es fließen
variierende Konzentrationen von Proben (Analyten) über einen
Sensorchip, an den das interessierende Protein (der Ligand) gebunden
worden ist. Wenn der Analyt den Liganden bindet, tritt eine Änderung
der Elektronendichte auf der Oberfläche des Sensorchips auf, welche
die Intensität
und Wellenlänge
von durch die Oberfläche
absorbiertem Licht beeinflusst.
-
Da
die Daten aus kompetitiven Bindungsassays darauf hinweisen, dass
TrkAIg2 den Hauptbeitrag zur NGF-Bindung lieferte, wurde diese Domäne weiter
untersucht.
-
TrkAIg2
wurde an die Oberfläche
des Sensorchips kovalent gebunden, indem es mit Amingruppen auf TrkAIg2
an Carboxylgruppen auf der Oberfläche gekoppelt wurde, wobei
ein BiaCore Amin-Kopplungskit verwendet wurde und variierende Konzentrationen
von NGF bei einer konstanten Fließgeschwindigkeit von 20 μl/min zwei
Minuten lang darüber
geleitet wurden. Die Daten wurden für einen Bereich von NGF-Konzentrationen
von 1 μM
bis 1 nM gesammelt. Es wurde gefunden, dass bei den hohen Konzentrationen
und bei den sehr niedrigen Konzentrationen die Daten schwierig zu
interpretieren waren, möglicherweise
aufgrund von Aggregation des NGF bei den hohen Konzentrationen und
nicht-spezifischen Interaktionen mit der Oberfläche bei sehr niedrigen Konzentrationen.
Die für
den Bereich 40 nM bis 500 nM gesammelten Daten konnten jedoch erfolgreich
ausgewertet werden. Unter Einsatz der geeigneten Software, BiaEval
3.0, wurde ein Kd von 11,8 nM erhalten. Der erhaltene Kd-Wert von
11,8 nM ist konsistent mit der Tatsache, dass die IC50 für TrkAIg2
dreifach höher
ist als die von TrkAIg1,2, vorausgesetzt, dass der Kd für TrkAIg1,2,
der an NGF bindet, 3,3 nM beträgt
wie durch kompetitiven Bindungsassay bestimmt wurde.
-
Darüber hinaus
wurde 20 μM
BDNF ebenfalls über
den TrkAIg2 geleitet, wobei eine vernachlässigbare Bindung beobachtet
wurde. Es ist eindeutig, dass TrkAIg2 sowohl den Hauptbeitrag für die NGF-Bindungsfähigkeit
von TrkA liefert als auch spezifisch für NGF ist.
-
3 Bindung von TrkAIg-ähnlichen
Domänen
unter Verwendung der ELISA-Technik
-
Verfahren 1
-
Anti-βNGF (polyklonaler
Kaninchen-anti-Maus-NGF von Sigma, 1:1000), verdünnt in Coat I Puffer (50 mM
Natriumcarbonat pH 9,6, NaN3 0,1%) wird
auf 96er Platten (50 μl
pro Vertiefung) aufgetragen und über Nacht
bei 4°C
stehen gelassen. Die Vertiefungen wurden geleert und pro Vertiefung
wurde 100 μl
Coat II Puffer (Coat I plus 1% BSA) zugegeben. Nach 2 Stunden bei
4°C wurde
die Platte dreimal gewaschen, wobei Waschpuffer (50 mM Tris-HCl
pH 7,2, 200 mM NaCl, 0,1% Triton X-100, 0,1% NaN3,
0,25% Gelatine) verwendet wurde und Proben und Standardkurven von
NGF (0–1000
pg/ml) verdünnt
in Samplepuffer (Waschpuffer plus 1% BSA) wurden zugegeben (50 μl pro Vertiefung).
Die Proben waren vorinkubiert worden mit variierenden Konzentrationen
von TrkAIg-ähnlichen
Domänen
für zehn
Minuten unter Schütteln
bei Raumtemperatur, bevor sie zu der Platte zugegeben wurden. Die
Platte wurde eine Stunde lang bei Raumtemperatur stehen gelassen, bevor
dreimal mit Waschpuffer, anti-βNGF-Galactosidasekonjugat
(Boerhinger: 2.5–20
mU und 5–10
ng Antikörper
pro Assay) verdünnt
(1:40) in Waschpuffer (50 μl
pro Vertiefung wurde zugegeben) gewaschen. Die Platte wurde 2 Stunden
lang bei Raumtemperatur inkubiert und dann dreimal mit Waschpuffer
gewaschen, bevor 50 μl
Substrat (200 mM 4-Methylumbelliferylgalactosid (4-MUG)) in Substratpuffer
(100 mM Natriumphosphat pH 7,3, 1 mM MgCl2)
zugegeben wurden. Die Herstellung eines fluoreszierenden Produkts
(4-Methylubelliferon) aus 4-MUG wurde dann gemessen, wobei ein Fluorimeter
bei einer Anregungswellenlänge
von 364 nm, Emission bei 448 nm, verwendet wurde.
-
Verfahren 2
-
Der
Assay ist ähnlich
demjenigen von Verfahren 1, mit der Ausnahme, dass die TrkAIg1,2-Domäne direkt
auf die 96er Platte in Coat I Puffer aufgebracht wurde und über Nacht
bei 4°C
stehen gelassen wurde. Die Vertiefungen wurden dann geleert und
für 2 Stunden
bei 4°C
Coat II Puffer zugegeben. Eine Standardkurve von βNGF (0–200 nM)
wurde 10 Minuten lang bei Raumtemperatur mit 2 μM TrkAIg1 oder 2 μM TrkAIg2
präinkubiert
und zu der Platte zugegeben. Diese wurde bei Raumtemperatur eine
Stunde lang inkubiert, bevor sie gewaschen und anti-ßNGF-Galactosidasekonjugat
zugegeben wurde. Die Platte wurde dann 2 Stunden lang bei Raumtemperatur
inkubiert und mit Waschpuffer gewaschen, bevor Substrat (200 mM
4-MUG) zugegeben wurde. Die Herstellung eines fluoreszierenden Produkts
wurde dann gemessen, wobei ein Fluorimeter bei einer Anregungswellenlänge von
364 nm, Emission bei 448 nm, verwendet wurde.
-
Der
TrkAIg1 wies keinen Effekt auf die NGF-Bindung an die anti-βNGF Antikörper auf
der Platte auf, was anzeigt, dass sie in der Präinkubation NGF nicht sequestrierten.
Im Gegensatz hierzu band TrkAIg2 an 22% des NGF bei 0,5 nM und 38%
bei 1 nM NGF (11).
-
TrkAIg2
war in der Lage, NGF zu sequestrieren und daher war für die Bindung
an den TrkAIg1,2 weniger NGF verfügbar. Die Bindung wurde bei
200 nM NGF um 40% gesenkt. TrkAIg1 war nicht in der Lage, NGF zu
sequestrieren und daher blieb die Bindung an TrkAIg1,2 unbeeinflusst
(12).
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass TrkAIg2 an NGF bindet, was zu einem Absenken
der NGF-Konzentration führt,
die zur Bindung an eine 96er Platte verfügbar ist. TrkAIg1 ist hierzu
nicht in der Lage. Die vorangehenden Protokolle beschreiben eine
Wahl von Verfahren, wobei ein Hochdurchsatzscreening von nicht-Peptid- oder
Peptiddatenbasen auf dem Format einer 96er Platte durchgeführt werden
kann. Konkurrenz unbekannter Liganden mit NGF um die Bindung an
TrkAIg-ähnliche
Domänen
auf Platten kann durch Minderung der Fluoreszenz gemessen werden.
-
In vitro Effekte von TrkAIg-ähnlichen
Domänen
auf NGF-induziertes Neuritenwachstum durch PC12 Zellen
-
PC12
(stammend von einem transplantierbaren adrenalen Phaeochromocytoma
der Ratte, ECACC Nr. 88022401) Zellen, die in Gegenwart von 4 ng
NGF (13A) wuchsen, differenzieren
und erzeugen nach 72 Stunden Neurite. In Abwesenheit von NGF tritt
dies nicht ein (13B). TrkAIg2, der
in Gegenwart von 4 ng NGF bei 2,5 μM (13C),
1,25 μM
(13D) und 0,625 μM (13E)
zu PC12 Zellen zugegeben wurde, inhibiert Neuritenwachstum. Lediglich
wenn die TrkAIg2-Konzentration auf 0,312 μM (13F)
reduziert wird, fängt
Neuritenwachstum an aufzutreten.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die TrkAIg2-Domäne in der Lage ist, das Neuritenwachstum
von PC12 Zellen durch Sequestrierung von NGF zu inhibieren (13),
wogegen TrkAIg1 hierzu nicht in der Lage ist.
-
In vivo Effekte von TrkAIg-ähnlichen
Domänen:
Inhibierung der Plasmaextravasation
-
Inhibierung
der NGF-Aktivität
in vivo
-
Sämtliche
in vivo Experimente wurden gemäß dem Animals
(Scientific Procedures) Act 1986 unter terminaler Anästhesie
durchgeführt.
Die in Rattenhaut durch intradermalen (i. d.) NGF induzierte Plasmaproteinextravasation
wurde durch die extravaskuläre
Akkumulation von intravenösem
(i. v.) 125I-Humanserumalbumin gemessen
(Brain, S. A. und Williams T. J. (1985) British Journal of Pharmacology
86: 855–860).
Männliche Wistarratten
(200–350
g) wurden mit 60 mg/kg intraperitoneal (i. p.) narkotisiert, mit
Aufrechterhaltungsdosen (15 mg/ml) nach Bedarf. Die Rückenhaut
wurde rasiert und für
die Injektion von Testsubstanzen gemäß einem ausbalanciertem, randomisiertem
Plan mit zwei Stellen pro Testagens markiert. Die Ratten erhielten 125I-Humanserumalbumin (100 kBq) und Evans
Blue Farbstoff (0,2–0,5
ml von 0,5% Gew./Vol in Kochsalzlösung) i. v. über die
Schwanzvene zu Beginn der Akkumulationsperiode. NGF und andere Testagenzien
(in Tyrodes Puffersalzlösung)
wurden dann i. d. injiziert und über
einen Zeitraum von 30 Minuten akkumulieren gelassen. Mittels Herzpunktur
(für Plasma)
wurde eine Probe entnommen und die Ratten durch Genickbruch getötet. Die Rückenhaut
wurde dann entfernt und Injektionsstellen ausgestochen (16 mm Durchmesser).
Plasma und Hautstellen wurden in einem Gammazähler gezählt. Die Plasmaproteinextravasation
an jeder Stelle wurde angegeben als Volumen von extravasiertem Plasma.
-
Für Koinjektionsexperimente
erhielten sämtliche
Hautstellen 100 μl
(i. d.) von entweder NGF (8 pmol) oder Tyrode (mit oder ohne TrkAIg1,2,
TrkAIg1 oder TrkAIg2). Für
vorbehandelnde Experimente erhielten die Hautstellen 100 μl (i. d.)
entweder von TrkAIg1,2, TrkAIg1 oder TrkAIg2 (24 oder 80 pmol) oder
Vehikel (Tyrodelösung)
bei –5
oder –40
Minuten. Diese Stellen erhielten dann 50 μl (i. d.) NGF (8 pmol) oder
Tyrode zu Beginn der Akkumulationsperiode (0 Minuten).
-
Die Wirkung von TrkAIg1,2
auf NGF-induzierte Plasmaextravasation
-
Die
Wirkung der Koinjektion von TrkAIg1,2 auf NGF-induzierte Plasmaextravasation
ist in 14 gezeigt. Die Ergebnisse sind
angegeben als extravasiertes Plasma (μl/Stelle) in Antwort auf ein
intradermales Testagens, mittel ± Standardfehlermittel, n
= 6. Die durch 7S NGF-induzierte Antwort (7S NGF ist ein Komplex aus
2,55 (β-NGF)
und γNGF)
sowohl alleine als auch mit Koinjektion von TrkAIg1,2 ist angegeben
(8 pmol, gefüllte
Quadrate). Zum Vergleich ist die durch Tyrodelösung (Vehikel, offene Kreise)
alleine und mit Koinjektion von TrkAIg1,2 ebenfalls angegeben. Die
Plasmaextravasation an Stellen, die Agens plus koinjizierten TrkAIg1,2
erhielten, die sich signifikant von den Stellen unterscheiden, die
Agens alleine erhielten, sind als ** p < 0,01 angegeben, wie mittels ANOVA
mit Bonferroni-Post-Test berechnet wurde.
-
Der
TrkAIg1,2 kann den Wirkungen von NGF entgegenwirken, wenn er bei
einer Dosis von 24 pmol verwendet wird, d. h. dreifach höher als
die Dosis des verwendeten NGF. Im Gegensatz dazu rief eine Injektion von
TrkAIg1,2 in einem Vehikel keine signifikante Plasmaextravasation
hervor. TrkAIg1,2 kann somit der Wirkung von NGF entgegenwirken,
insbesondere dann, wenn vorgemischt und koinjiziert wird. Dies zeigt,
dass TrkAIg1,2 in der Lage ist, NGF zu binden und somit zu sequestrieren,
und somit seine Extravasationswirkung zu inhibieren. Um das Vermögen von
TrkAIg1,2 zu untersuchen, NGF in vivo entgegenzuwirken, wurden Hautstellen
mittels intradermaler Injektion von TrkAIg1,2 vorbehandelt und NGF
wurde (i. d.) 5 Minuten später
gegeben. Die Ergebnisse, die in 15 gezeigt
sind, zeigen, dass 24 pmol TrkAIg1,2 die durch 8 pmol 7S NGF inhibierte
Plasmaextravasation signifikant inhibieren können. Die Ergebnisse sind ange geben
als extravasiertes Plasma (μl/Stelle)
in Antwort auf ein intradermales Testagens, Mittel ± Standardfehlermittel,
n = 4. Die durch 7S NGF (8 pmol) induzierte Antwort ist in den gefüllten Quadraten
gezeigt, sowohl alleine als auch in Stellen, die mit zunehmenden
Dosen von TrkAIg1,2 vorbehandelt wurden. Zum Vergleich ist die Antwort,
die durch 7S NGF (8 pmol) koinjiziert mit TrkAIg1,2 (24 pmol) induziert
wird, in dem gefüllten
Balken angegeben. Durch intradermale Injektion von GR 73632 (30
pmol) induzierte Plasmaextravasation ist den gefüllten Dreiecken, und Tyrodelösung (Vehikel)
in den offenen Kreisen angegeben mit der Vorbehandlungsdosis von
TrkAIg1,2. Die Plasmaextravasation an Stellen, die Agens plus koinjizierten
TrkAIg1,2 erhielten, die sich signifikant von den Stellen unterscheiden,
die Agens alleine erhielten, sind gezeigt als ** p < 0,01, wie mittels
ANOVA mit Bonferroni-Post-Test berechnet wurde.
-
Die
Plasmaextravasation, die mit NGF an mit 24 pmol TrkAIg1,2 vorbehandelten
Stellen zu sehen ist, war ähnlich
der Plasmaextravasation, die durch NGF koinjiziert mit 24 pmol TrkAIg1,2
erzeugt wurde. Wie bei den Koinjektionsversuchen erzeugte eine Vorbehandlung
mit TrkAIg1,2 keine signifikante Plasamextravasation, wenn sie alleine
injiziert wurde. In einem Versuch zum Bestimmen, ob die Wirkung
von TrkAIg1,2 für NGF-induzierte
Antworten spezifisch war oder ein allgemeiner entzündungshemmender
Effekt, wurde der NK1-Agonist GR73632 (30 pmol) in mit TrkAIg1,2
vorbehandelten Stellen injiziert. Durch die 5-minütige Vorbehandlung
wurde die Plasmaextravasation, die durch GR73632 induziert wurde,
nicht inhibiert, wie ebenfalls in 15 angegeben
ist.
-
Um
die Stabilität
der NGF Sequestrierung zu bewerten, wurden Hautstellen für einen
längeren
Zeitraum (40 Minuten) mit TrkAIg1,2 vorbehandelt und NGF zu Beginn
der Akkumulationsperiode gegeben, wie in 16 gezeigt
ist. Die Ergebnisse sind angegeben als extravasiertes Plasma (μl/Stelle)
in Antwort auf intradermales Testagens, Mittel ± Standardfehlermittel, n
= 4. Die durch 7S NGF (8 pmol) induzierte Antwort ist in den gefüllten Quadraten
gezeigt, sowohl alleine als auch in Stellen, die mit zunehmenden
Dosen von TrkAIg1,2 vorbehandelt wurden. Zum Vergleich ist die Antwort,
die durch 7S NGF (8 pmol) koinjiziert mit TrkAIg1,2 (24 pmol) induziert
wird, in dem gefüllten
Balken gezeigt. Plasmaextravasation, die durch intradermale Injektion von
GR73632 (30 pmol) induziert wird, ist in den gefüllten Dreiecken angegeben und
Tyrodelösung
(Vehikel) in den offenen Kreisen, wobei die Vorbehandlungsdosis
von TrkAIg1,2 auf der y-Achse angegeben ist. Plasmaextravasation
an Stellen, die Agens plus koinjizierten TrkAIg1,2 erhielten, die
sich signifikant von den Stellen unterschieden, die Agens alleine
erhielten, sind gezeigt als * p < 0,05,
wie mittels ANOVA mit Bonferroni-Post-Test berechnet wurde.
-
In
diesen Versuchen wurde NGF-induzierte Plasmaextravasation durch
80 pmol, jedoch nicht durch 24 pmol TrkAIg1,2 signifikant inhibiert.
Die Plasmaextravasation, die durch Koinjektion von 8 pmol NGF mit
80 pmol TrkAIg1,2 induziert wurde, ist zum Vergleich angegeben.
In Übereinstimmung
mit den Ergebnissen der vorhergehenden Versuche wurde durch die
Dosen des verwendeten TrkAIg1,2 keine signifikante Plasmaextravasation
hervorgerufen, wenn es alleine injiziert wurde und die Plasamextravasation,
die durch GR73632 induziert wurde, konnte ebenfalls nicht inhibiert
werden (wie zuvor).
-
Die Wirkung von TrkAIg1
auf NGF-induzierte Plasmaextravasation
-
Anschließend an
die vorherigen Versuchsreihen, bei denen beide Immunoglobulinähnlichen
Domänen (TrkAIg1,2)
verwendet wurden, versuchten wir, die Bindung von NGF an die Immunoglobulin-ähnlichen
Domänen
von TrkA weiter zu charakterisieren. Dafür verwendeten wir eine Probe
von rekombinatem TrkAIg1, die erste Immunoglobulin-ähnliche
Domäne.
Wie in 17 zu sehen ist, zeigten Koinjektionsexperimente
mit TrkAIg1 keine signifikante Inhibierung der NGF-induzierten Plasmaextravasation
bei Dosen bis zu 80 pmol/Stelle.
-
Die
Ergebnisse sind angegeben als extravasiertes Plasma (μl/Stelle)
in Antwort auf intradermales Testagens, Mittel ± Standardfehlermittel, n
= 6. Die durch 7S NGF (8 pmol) induzierte Antwort ist in gefüllten Quadraten
angegeben, sowohl alleine als mit Koinjektion von TrkAIg1 angegeben.
Zum Vergleich ist die durch Tyrodelösung (Vehikel) induzierte Antwort
in den offenen Kreisen angegeben, wobei die Dosis des koinjizierten TrkAIg1
angegeben ist. Die Plasmaextravasation an Stellen, die Agens plus
koinjizierten TrkAIg1 erhielten, die sich signifikant von den Stellen
unterscheiden, die Agens alleine erhielten, sind als ns, nicht signifikant,
angegeben, wie mittels ANOVA mit Bonferroni-Post-Test berechnet wurde.
-
Die Wirkung von TrkAIg2
auf NGF-induzierte Plasmaextravasation
-
Es
wurde die Fähigkeit
von TrkAIg2, NGF zu binden und zu sequestrieren, berechnet.
-
Wie
aus 18 zu sehen ist, konnte mittels Koinjektion von
TrkAIg2 mit NGF eine signifikante Inhibierung der NGF-induzierten
Plasmaextravasation erzeugt werden, wenn ein zehnfacher Überschuss
verabreicht wurde. Bei sämtlichen
verwendeten Dosen rief TrkAIg2 keine Inhibierung der Plasmaextravasation
hervor, welche durch GR73632 induziert wurde, und rief auch keine
signifikante Plasmaextravasation hervor, wenn es alleine injiziert
wurde. Die Ergebnisse sind angegeben als extravasiertes Plasma (μl/Stelle)
in Antwort auf intradermales Testagens, Mittel ± Standardfehlermittel, n
= 4–8.
Die durch 7S NGF (8 pmol) induzierte Antwort ist in den gefüllten Quadraten
angegeben, sowohl alleine als mit Koinjektion von TrkAIg2 angegeben.
Zum Vergleich ist die durch GR73632 (30 pmol) induzierte Antwort
in den gefüllten
Dreiecken angegeben und die durch Tyrodelösung (Vehikel) induzierte in
den offenen Kreisen angegeben, wobei die Dosis des koinjizierten
TrkAIg2 angegeben ist. Plasmaextravasation an Stellen, die Agens
plus koinjizierten TrkAIg2 erhielten, die sich von den Stellen signifikant
unterschieden, die Agens alleine erhielten, sind gezeigt als ***
p < 0,001, wie
durch ANOVA mit Bonferroni-Post-Test berechnet wurde.
-
Durch
Vorbehandlung von Hautstellen mit 80 pmol TrkAIg2 mit NGF war es
auch möglich,
die Plasmaextravasation zu inhibieren, welche durch 5 Minuten später gegebene
8 pmol NGF induziert wurde, 19. Die
Ergebnisse sind angegeben als extravasiertes Plasma (μl/Stelle)
in Antwort auf intradermales Testagens, Mittel ± Standardfehlermittel, n
= 4. Die durch 7S NGF (8 pmol) induzierte Antwort ist in den gefüllten Quadraten
angegeben, sowohl alleine als in Stellen, die mit zunehmenden Dosen
von TrkAIg2 vorbehandelt wurden. Die Plasmaextravasation, die durch
intradermale Injektion von GR73632 (30 pmol) induziert wurde, ist
in den gefüllten
Dreiecken angegeben und Tyrodelösung
(Vehikel) in den offenen Kreisen, wobei die Vorbehandlungsdosis
von TrkAIg2 angegeben ist. Plasmaextravasation an Stellen, die Agens
plus koinjizierten TrkAIg2 erhielten, die sich signifikant unterscheiden
von den Stellen, die Agens alleine erhielten, sind angegeben als [***]p < 0,001, wie durch
ANOVA mit Bonferroni-Post-Test berechnet wurde. Auch hier wies diese
Vorbehandlung auf die GR73632-induzierte Plasmaextravasation keine
Wirkung auf und es wurde keine signifikante Plasmaextravasation
hervorgerufen, wenn es alleine injiziert wurde (19).
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten, wenn TrkAIg2 als eine 40-minütige Vorbehandlung
verwendet wurde, wie in 20 gezeigt
ist. Die Ergebnisse sind angegeben als extravasiertes Plasma (μl/Stelle)
in Antwort auf intradermales Testagens, Mittel ± Standardfehlermittel, n
= 3. Die durch 7S NGF (8 pmol) induzierte Antwort ist in den gefüllten Quadraten
gezeigt, sowohl alleine als in Stellen, die mit zunehmenden Dosen
von TrkAIg2 vorbehandelt wurden. Die Plasmaextravasation, die durch
intradermale Injektion von GR73632 (30 pmol) induziert wird, ist
in den gefüllten
Dreiecken angegeben und Tyrodelösung
(Vehikel) in den offenen Kreisen, wobei die Vorbehandlungsdosis
von TrkAIg2 angegeben ist. Die Plasmaextravasation an Stellen, welche Agens
plus koinjizierten TrkAIg2 erhielten, die sich signifikant unterscheiden
von den Stellen, die Agens alleine erhielten, sind gezeigt als ***
p < 0,001, wie
mittels ANOVA mit Student-Newman-Keuls-Post-Test
berechnet wurde. Die durch NGF-induzierte Plasmaextravasation wurde
durch TrkAIg2 bei 80 pmol signifikant inhibiert.
-
Zum
Vergleich ist die Plasmaextravasation, die durch 8 pmol 7S NGF koinjiziert
mit 80 pmol TrkAIg2 induziert wird, in der gefüllten Säule angegeben. Vorbehandlung
mit TrkAIg2 induzierte alleine keine Plasmaextravasation und beeinflusste
die durch GR73632 induzierte Plasmaextravasation nicht.
-
Die
Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die TrkAIg2-Domäne in der
Lage ist, in vivo an NGF zu binden und seine biologische Aktivität zu blockieren.
-
Kristallisation von TrkAIg2
-
Kristalle
von rekombinantem TrkA-Ig2 wurden unter einer Reihe von Bedingungen,
zwischen 14–20% MPD,
pH 5,0 (100 mM Na-Citrat), 300 bis 500 mM NaCl, pH 5,0 (100 mM Na-Citrat)
am vorteilhaftesten bei 500 mM NaCl, pH 5,0 erhalten. Die Kristalle
wuchsen reproduzierbar zu Dimensionen von annähernd 0,2 × 0,2 × 0,2 mm. Die Kristalle wurden
dann kryo-konserviert. Unter Verwendung der Heimquelle (Rotationsanode, Spiegel,
Imaging Plate) und der Synchrotron-Quelle in Hamburg, beugen diese
Kristalle bei etwa 2,8 Å.
Wird 50% Solvens angenommen, wird geschätzt, dass in der asymmetrischen
Einheit 4 (oder möglicherweise
3) Moleküle
vorliegen. Kristalle einer selenoMet-Form des Proteins sind hergestellt
worden, wobei ein selenoMet Auxotroph (in dem Konstrukt liegen 4
Methionine vor) hergestellt worden, der für MAD-Phasing und als ein Schweratomderivat
verwendet worden war. Es wurden rekombinante Formen von sowohl dem
nativem als auch dem selenoMet TrkA-Ig2 hergestellt, gereinigt und
rückgefaltet,
wobei die anerkannten Vorgehensweisen verwendet wurden, wie sie
an anderer Stelle in der Beschreibung definiert sind.
-
Therapeutische Aspekte
von TrkAIg2
-
Da
bestimmte Schmerzzustände
durch eine Überexpression
von NGF verursacht werden, wird angenommen und die Ergebnisse zeigen
es, dass die Anwendung von NGF-Antagonisten
wie Antikörpern
oder der rekombinanten TrkAIg2-Bindungsdomäne entstehende Schmerzzustände mildern
kann (McMahon, S. B. Series B-Biological Sciences, (1996), 351,
Nr. 1338, 431–440;
Woolf, C. J. et al. British Journal of Pharmacology, (1997), 121,
Nr. 3, 417–424;
Lowe, E. M. et al. British Journal of Urology, (1997), 79, Nr. 4,
572–577;
Dmitrieva, N. et al. Neuroscience, (1997), 78, Nr. 2, 449–459; Aloe,
L. et al. International Journal of Tissue Reactions-Experimental
and Clinical Aspects, (1993), 15, Nr. 4, 139–143; Aloe, L. et al. Rheumatology
International, (1995), 14, Nr. 6, 249–252).
-
Zusammenfassend
haben die Erfinder daher das Unvermögen der Region, die als TrkAIg1
bezeichnet wird, an NGF zu binden, gezeigt. Die geringe Größe des TrkAIg2-Moleküls und die
Fülle,
mit der dieses Protein beispielsweise in E. coli erzeugt werden
kann, gereinigt und in seine korrekte Formation rückgefaltet
werden kann, verleiht ihm gegenüber
der gesamten extrazellulären
Domäne
bestimmte Vorteile, die notwendigerweise in Säugetier- oder Insektenzellen
gemacht werden müssen.
-
Es
sind verschiedene Schmerzzustände
bekannt, häufig
chronische entzündliche
Zustände,
die mit einem Anstieg der NGF-Proteinkonzentrationen verbunden sind.
Diese umfassen idiopathischen sensorischen Drang und interstitielle
Zystitis, Arthritis und Gürtelrose.
Es wird auch vorgeschlagen, dass solche chronischen Zustände zu einer
Sensibilisierung peripherer Neuronen führen können und möglicherweise sogar zu langfristigen
sensorischen neuronalen Anormalitäten. Durch Sequestrieren dieses
erhöhten
NGF durch die Verwendung von TrkAIg2, ist es möglich, Schmerz bei derartigen
Zuständen
und in anderen Zuständen,
bei denen NGF erhöht
ist, zu mildern.
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In
der gesamten Beschreibung wurden die folgenden Abkürzungen
verwendet:
-
Abkürzungen
für Aminosäuren
-
Abkürzungen für Nukleotide:
-
-
- A
- Adenin
- G
- Guanin
- C
- Cytosin
- T
- Thymin
- U
- Uracil
-
Abkürzungen für Mutationen:
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- X1NNNX2
- X1 und
X2
- = ein Ein-Buchstabensymbol
für eine
Aminosäure
wie zuvor definiert.
- NNN
- = numerische Ziffern,
die die Position der Mutation in der Aminosäuresequenz anzeigen.