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Die
vorliegende Erfindung betrifft 2,4-disubstituierte Triazine mit
die Replikation des HIV inhibierenden Eigenschaften. Die Erfindung
betrifft weiterhin Verfahren zu ihrer Herstellung und pharmazeutische
Zusammensetzungen, die sie enthalten. Die Erfindung betrifft auch
die Verwendung dieser Verbindungen bei der Herstellung von Medikamenten,
die sich für
die Behandlung von Patienten eignen, die an einer HIV-Infektion (HIV =
Human Immunodeficiency Virus) leiden.
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In
EP-0,834,507 werden substituierte Diamino-1,3,5-triazinderivate mit die HIV-Replikation
hemmenden Eigenschaften offenbart. Die vorliegenden Verbindungen
unterscheiden sich von den bekannten 1,3,5-Triazinen in der Struktur
und durch ihre besseren hemmenden Eigenschaften, was die HIV-Replikation
betrifft.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen der Formel (I)
deren N-Oxide, Additionssalze,
quaternäre
Amine und stereochemisch isomere Formen, wobei
-b
1=b
2-C(R
2a)=b
3-b
4= für einen
bivalenten Rest der Formel -CH=CH-C(R
2a)=CH-CH=
(b-1) steht;
q für
0, 1, 2, 3 oder 4 steht;
R
1 für Wasserstoff,
Aryl, Formyl, C
1-6-Alkylcarbonyl, C
1-6-Alkyl, C
1-6-Alkyloxycarbonyl
oder durch Formyl, C
1-6-Alkylcarbonyl oder
C
1-6-Alkyloxycarbonyl substituiertes C
1-6-Alkyl steht;
R
2a für Cyano;
Aminocarbonyl; Mono- oder Di(methyl)aminocarbonyl; durch Cyano,
Aminocarbonyl oder Mono- oder Di(methyl)aminocarbonyl substituiertes
C
1-6-Alkyl; durch Cyano substituiertes C
2-6-Alkenyl oder durch Cyano substituiertes
C
2-6-Alkinyl steht;
die Reste R
2 jeweils unabhängig voneinander für Hydroxy,
Halogen, gegebenenfalls durch Cyano oder -C(=O)R
4 substituiertes
C
1-6-Alkyl, C
3-7-Cycloalkyl,
gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogenatome oder Cyano substituiertes
C
2-6-Alkenyl, gegebenenfalls durch ein oder
mehrere Halogenatome oder Cyano substituiertes C
2-6-Alkinyl,
C
1-6-Alkyloxy, C
1-6-Alkyloxycarbonyl,
Carboxyl, Cyano, Nitro, Amino, Mono- oder Di(C
1-6-alkyl)amino,
Polyhalogenmethyl, Polyhalogenmethyloxy, Polyhalogenmethylthio,
-S(=O)
PR
4, -NH-S(=O)
PR
4, -C(=O)R
4, -NHC(=O)H, -C(=O)NHNH
2,
-NHC(=O)R
4, -C(=NH)R
4 oder
ein Rest der Formel
stehen, wobei die Reste A
jeweils unabhängig
voneinander für
N, CH oder CR
4 stehen;
B für NH, O,
S oder NR
4 steht;
p für 1 oder
2 steht; und
R
4 für Methyl, Amino, Mono- oder
Dimethylamino oder Polyhalogenmethyl steht;
L für C
4-10-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
2-10-Alkinyl, C
3-7-Cycloalkyl steht,
wobei diese aliphatischen Gruppen jeweils durch Phenyl substituiert
sind, das gegebenenfalls durch einen, zwei, drei, vier oder fünf Substituenten
jeweils unabhängig
voneinander ausgewählt
aus den in R
2 definierten Substituenten
substituiert sein kann; oder
L für -X-R
3 steht,
wobei
R
3 für Phenyl steht, das gegebenenfalls
durch zwei, drei, vier oder fünf
Substituenten jeweils unabhängig
voneinander ausgewählt
aus den in R
2 definierten Substituenten
substituiert sein kann; und
X für -NR
1-,
-NH-NH-, -N=N-, -O-, -C(=O)-, -CHOH-, -S-, -S(=O)- oder -S(=O)
2- steht;
Aryl für Phenyl oder durch einen,
zwei, drei, vier oder fünf
Substituenten jeweils unabhängig
voneinander ausgewählt
aus Halogen, C
1-6-Alkyl, C
3-7-Cycloalkyl,
C
1-6-Alkyloxy, Cyano, Nitro, Polyhalogen-C
1-6-alkyl und Polyhalogen-C
1-6-alkyloxy
substituiertes Phenyl steht.
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Diese
speziellen Gruppen von Verbindungen werden als neu angesehen und
können
als Medikamente verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Verbindung
der Formel (I-a) zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von HIV-Infektionen (Human Immunodeficiency Virus-Infektionen).
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur
Behandlung von an HIV-Infektionen (Human Immunodeficiency Virus-Infektionen)
leidenden Warmblütern.
Dieses Verfahren umfaßt
die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel (I-a) oder einer N-Oxidform, eines pharmazeutisch unbedenklichen
Additionssalzes, eines quarternären
Amins oder einer stereochemisch isomeren Form davon in einer Mischung
mit einem pharmazeutischen Träger.
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Wie
in den obigen Definitionen und im folgenden verwendet umfaßt C1-3-Alkyl als Gruppe oder Teil einer Gruppe
geradkettige oder verzweigte, gesättigte Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen wie z.B. Methyl, Ethyl und Propyl,
C1-4-Alkyl umfaßt geradkettige oder verzweigte,
gesättigte
Kohlenwasserstoffreste wie für
C1-3-Alkyl definiert sowie Butyl; C1-6-Alkyl umfaßt geradkettige oder verzweigte,
gesättigte
Kohlenwasserstoffreste wie für
C1-3-Alkyl definiert sowie die höheren Homologen
davon mit 5 bis 6 Kohlenstoffatomen wie Pentyl, Hexyl, 2-Methylbutyl
und dergleichen; C1-10-Alkyl umfaßt geradkettige
oder verzweigte, gesättigte Kohlenwasserstoffreste
wie für
C1-6-Alkyl definiert sowie die höheren Homologen
davon mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen wie Heptyl, Octyl, Nonyl oder
Decyl; C4-10-Alkyl umfaßt geradkettige oder verzweigte,
gesättigte Kohlenwasserstoffreste
wie oben definiert mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen; C3-7-Cycloalkyl
steht allgemein für Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl; C2-6-Alkenyl
definiert geradkettige und verzweigte Kohlenwasserstoffreste, die
eine Doppelbindung und 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten, wie 2-Ethenyl,
2-Propenyl, 2-Butenyl, 2-Pentenyl,
3-Pentenyl, 3-Methyl-2-butenyl, 3-Hexenyl und dergleichen; C2-10-Alkenyl umfaßt geradkettige oder verzweigte
Kohlenwasserstoffreste wie für
C2-6-Alkenyl definiert sowie die höheren Homologen
davon mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen wie 3-Heptenyl, 2-Octenyl,
2-Nonenyl, 2-Decenyl
und dergleichen, wobei es sich bei dem an den Triazinring gebundenen
Kohlenbstoffatom vorzugsweise um ein aliphatisches Kohlenstoffatom
handelt; C2-6-Alkinyl definiert geradkettige
und verzweigte Kohlenwasserstoffreste, die eine Dreifachbindung
und 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten, wie 2-Ethinyl, 2-Propinyl, 2-Butinyl,
2-Pentinyl, 3-Pentinyl, 3-Methyl-2-butinyl,
3-Hexinyl und dergleichen; C2-10-Alkinyl
umfaßt
geradkettige und verzweigte Kohlenwasserstoffreste wie für C2-6-Alkinyl definiert sowie die höheren Homologen
davon mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen wie 3-Heptinyl, 2-Octinyl, 2-Noninyl, 2-Decinyl
und dergleichen, wobei es sich bei dem an den Triazinring gebundenen
Kohlenstoffatom vorzugsweise um ein aliphatisches Kohlenstoffatom
handelt. Der Ausdruck C1-6-Alkoxy definiert
geradkettige und verzweigte Kohlenwasserstoffreste wie Methoxy,
Ethoxy, Propyloxy, Butyloxy, Pentyloxy, Hexyloxy, 1-Methylethyloxy,
2-Methylpropyloxy, 2-Methylbutyloxy
und dergleichen; C3-6-Cycloalkyloxy steht
allgemein für
Cyclopropyloxy, Cyclobutyloxy, Cyclopentyloxy und Cyclohexyloxy.
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Wie
oben verwendet bildet der Ausdruck (=O), wenn er an ein Kohlenstoffatom
gebunden ist, eine Carbonylgruppe, wenn er an ein Schwefelatom gebunden
ist, eine Sulfoxidgruppe, und wenn zwei dieser Reste an ein Schwefelatom
gebunden sind, eine Sulfonylgruppe.
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Der
Ausdruck „Halogen" steht allgemein
für Fluor,
Chlor, Brom und Iod. Wie oben und im folgenden verwendet ist Polyhalogenmethyl
als Gruppe oder Teil einer Gruppe definiert als mono- oder polyhalogensubstituiertes
Methyl, insbesondere Methyl mit einem oder mehreren Fluoratomen,
beispielsweise Difluormethyl oder Trifluormethyl; Polyhalogen-C1-6-alkyl als Gruppe oder Teil einer Gruppe
ist definiert als mono- oder polyhalogensubstituiertes C1-6-Alkyl, beispielsweise die unter Halogenmethyl
definierten Gruppen, 1,1-Difluorethyl und dergleichen. Ist an eine
Alkylgruppe, die unter die Definition von Polyhalogenmethyl oder
Polyhalogen-C1-6-alkyl fällt, mehr als ein Halogenatom
gebunden, so können
die Halogenatome gleich oder verschieden sein.
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Salze
der Verbindungen der Formel (I-a) zur therapeutischen Verwendung
sind Salze mit pharmazeutisch unbedenklichem Gegenion. Es können jedoch
auch Salze von Säuren
und Basen zur Anwendung kommen, die nicht pharmazeutisch unbedenklich
sind, beispielsweise bei der Herstellung oder Aufreinigung einer pharmazeutisch
unbedenklichen Verbindung. Alle Salze, gleich ob pharmazeutisch
unbedenklich oder nicht, fallen in den Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung.
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Zu
den obenerwähnten
pharmazeutisch unbedenklichen Additionssalzen gehören die
therapeutisch wirksamen, nicht toxischen Säureadditionssalzformen, die
von den Verbindungen der Formel (I-a) gebildet werden können. Pharmazeutisch
unbedenkliche Säureadditionssalze
lassen sich einfach erhalten, indem man die Basenform mit einer
geeigneten Säure
behandelt. Zu den geeigneten Säuren
gehören
beispielsweise anorganische Säuren
wie Halogenwasserstoffsäuren,
z.B. Chlorwasserstoff- oder Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure und ähnliche
Säuren;
oder organische Säuren
wie beispielsweise Essigsäure,
Propionsäure,
Hydroxyessigsäure,
Milchsäure,
Brenztraubensäure,
Oxalsäure
(d.h. Ethandisäure),
Malonsäure,
Bernsteinsäure
(d.h. Butandisäure),
Maleinsäure,
Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Cyclaminsäure, Salicylsäure, p-Aminosalicylsäure, Pamoasäure und ähnliche
Säuren.
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Umgekehrt
können
Salzformen durch Behandlung mit einer geeigneten Base in die freie
Basenform überführt werden.
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Die
ein azides Proton enthaltenden Verbindungen der Formel (I-a) können weiterhin
durch Behandlung mit geeigneten organischen und anorganischen Basen
in ihre nicht toxischen Metall- oder Aminadditionssalzformen umgewandelt
werden. Als Basensalzformen eignen sich beispielsweise die Ammoniumsalze,
die Alkali- und Erdalkalisalze, z.B. die Lithiumsalze, Natriumsalze,
Kaliumsalze, Magnesiumsalze, Calciumsalze und dergleichen, Salze
mit organischen Basen, z.B. die Benzathinsalze, N-Methyl-D-glucaminsalze,
Hydrabaminsalze und Salze mit Aminosäuren wie beispielsweise Arginin,
Lysin und dergleichen.
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Der
Ausdruck „Additionssalz" umfaßt weiterhin
die Hydrate und Solvate, die von den Verbindungen der Formel (I-a)
gebildet werden können.
Bei diesen Solvaten handelt es sich beispielsweise um Hydrate, Alkoholate
und dergleichen.
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Es
leuchtet ein, daß einige
der Verbindungen der Formel (I-a) und deren N-Oxide, Additionssalze,
quaternäre
Amine und stereochemisch isomere Formen ein oder mehrere Chiralitätszentren
enthalten können
und als stereochemisch isomere Formen vorliegen.
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Mit
dem oben verwendeten Ausdruck „stereochemisch
isomere Formen" werden
alle möglichen
stereoisomeren Formen definiert, die die Verbindungen der Formel
(I-a) und deren N-Oxide, Additionssalze, quaternäre Amine oder physiologisch
funktionelle Derivate aufweisen können. Wenn nicht anders erwähnt bzw. angegeben
wird mit dem chemischen Verbindungsnamen die Mischung aller möglichen
stereochemisch isomeren Formen bezeichnet, wobei die Mischungen
alle Diastereomere und Enantiomere der zugrundeliegenden Molekülstruktur
sowie die einzelnen isomeren Formen der Formel (I-a) und deren N-Oxide, Salze, Solvate oder
quaternäre
Amine im wesentlichen frei von anderen Isomeren, d.h. mit weniger
als 10%, vorzugsweise weniger als 5%, insbesondere weniger als 2%
und besonders bevorzugt weniger als 1% der anderen Isomere, enthalten.
Insbesondere können
stereogene Zentren die R- oder S-Konfiguration aufweisen; Substituenten
an bivalenten cyclischen (teilweise) gesättigten Resten können entweder
die cis- oder trans-Konfiguration
aufweisen. Verbindungen, die Doppelbindungen enthalten, können an
der Doppelbindung eine E- oder Z-Stereochemie aufweisen. Stereochemisch
isomere Formen der Verbindungen der Formel (I-a) fallen natürlich mit
in den Umfang dieser Erfindung.
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Einige
Verbindungen der Formel (I-a) können
auch in ihrer tautomeren Form vorliegen. Solche Formen fallen, auch
wenn sie nicht explizit in der obigen Formel angegeben sind, ebenfalls
in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung.
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Von
Substituenten ausgehende Linien, die in Ringsystemen enden, bedeuten,
daß die
Bindung zu einem beliebigen geeigneten Ringatom führen kann.
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Kommt
eine Variable (z.B. R2) mehr als einmal
in einem Substituenten vor, so sind die Definitionen jeweils unabhängig voneinander.
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Immer
wenn der Ausdruck „Verbindungen
der Formel (I-a)'' im folgenden verwendet
wird, schließt
er auch die N-Oxide,
die Additionssalze, die quaternären
Amine und alle stereoisomeren Formen ein.
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Eine
interessante Gruppe von Verbindungen umfaßt die Verbindungen der Formel
(I-a), auf die eine oder mehrere der folgenden Beschränkungen
zutreffen:
- i) -b1=b2-C(R2a)=b3-b4= für einen
Rest der Formel (b-l) steht;
- ii) q für
0 steht;
- iii) R2a für Cyano; Aminocarbonyl; Mono-
oder Di(methyl)aminocarbonyl; durch Cyano, Aminocarbonyl oder Mono-
oder Di(methyl)aminocarbonyl substituiertes C1-6-Alkyl
steht,
R2a vorzugsweise für Cyano
steht;
- iv) L für
-X-R3 steht, wobei X vorzugsweise für -NR1-, -O- oder -S-, am meisten bevorzugt für -NH-,
steht, und R3 für substituiertes Phenyl mit
C1-6-Alkyl,
Halogen und Cyano als bevorzugte Substituenten steht.
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Bevorzugte
Verbindungen sind die Verbindungen der Formel (I-a), in denen L
für -X-R3 steht, wobei R3 für eine disubstituierte
Phenylgruppe oder eine trisubstituierte Phenylgruppe steht, wobei
die Substituenten jeweils unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus Chlor, Brom, Fluor, Cyano und C1-4-Alkyl.
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Verbindungen
der Formel (I-a), in denen L für
einen Rest der Formel -X-R3 steht und die
durch die Formel (I'-a)
wiedergegeben werden, lassen sich darstellen, indem man ein Zwischenprodukt
der Formel (II), in welchem W1 für eine geeignete
Abgangsgruppe, beispielsweise ein Halogen, steht, mit einem Aminderivat
der Formel (III) in einem reaktionsinerten Lösungsmittel, beispielsweise
Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan
oder dergleichen, in Gegenwart einer geeigneten Base wie Triethylamin
umsetzt und anschließend
das so erhaltene Zwischenprodukt der Formel (IV) in einem reaktionsinerten
Lösungsmittel
wie Acetonitril, 1,4-Dioxan
oder dergleichen, in Gegenwart einer Base wie Kaliumcarbonat, Natriumhydrid,
N,N-Diisopropylethylamin oder dergleichen mit einem Zwischenprodukt
der Formel (V) umsetzt.
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Es
ist auch möglich,
die Reihenfolge des obigen Reaktionsschemas umzukehren, d.h. man
kann erst ein Zwischenprodukt der Formel (II) mit einem Zwischenprodukt
der Formel (V) umsetzen, und dann kann man das so erhaltene Zwischenprodukt
weiter mit einem Aminderivat der Formel (E) umsetzen und so eine
Verbindung der Formel (I'-a)
bilden.
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Die
Reaktionsprodukte können
aus dem Reaktionsmedium isoliert und, falls erforderlich, weiter
nach im allgemeinen Stand der Technik bekannten Methoden wie beispielsweise
Extrahieren, Kristallisieren, Destillieren, Verreiben und Chromatographie
aufgereinigt werden.
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Verbindungen
der Formel (I-a), in denen L für
C4-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl,
C2-10-Alkinyl, C3-7-Cycloalkyl steht,
wobei diese aliphatischen Gruppen jeweils durch Phenyl substituiert
sind, das gegebenenfalls durch einen, zwei, drei, vier oder fünf Substituenten
jeweils unabhängig
voneinander ausgewählt
aus den in R2 definierten Substituenten,
wobei dieses L durch La wiedergegeben wird
und diese Verbindungen durch die Formel (I'-b) wiedergegeben werden, lassen sich
darstellen, indem man zunächst
in Gegenwart von Magnesium in einem reaktionsinerten Lösungsmittel
wie Diethylether ein Grignard-Reagens eines Zwischenprodukts der
Formel (VI), in welchem W2 für eine geeignete
Abgangsgruppe wie ein Halogen, z.B. Brom, steht, herstellt, und anschließend das
Grignard-Reagens in einem reaktionsinerten Lösungsmittel wie beispielsweise
Benzol mit einem Zwischenprodukt der Formel (VII), in welchem W1 für
eine geeignete Abgangsgruppe wie ein Halogen, z.B. Chlor, steht,
umsetzt und so ein Zwischenprodukt der Formel (VIII) bildet. Es
kann zweckmäßig sein,
die obige Umsetzung unter einer inerten Atmosphäre, beispielsweise Argon, durchzuführen. Das
Zwischenprodukt (VIII) kann aus seinem Reaktionsmedium isoliert
oder in situ in einem reaktionsinerten Lösungsmittel wie 1,4-Dioxan
und in Gegenwart einer geeigneten Base wie Diisopropylethylamin
oder dergleichen weiter mit einem Zwischenprodukt der Formel (III)
zu einer Verbindung der Formel (I'-b) umgesetzt werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I-a) lassen sich weiterhin darstellen,
indem man Verbindungen der Formel (I-a) nach im Stand der Technik
bekannten Transformationsreaktionen ineinander umwandelt.
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Die
Verbindung der Formel (I-a) können
nach im Stand der Technik bekannten Vorschriften zur Umwandlung
eines dreiwertigen Stickstoffs in seine N-Oxidform in die entsprechenden
N-Oxidformen umgewandelt werden. Diese N-Oxidationsreaktion läßt sich
im allgemeinen durchführen,
indem man das Ausgangsmaterial der Formel (I-a) mit einem geeigneten
organischen oder anorganischen Peroxid umsetzt. Als anorganische
Peroxide eignen sich beispielsweise Wasserstoffperoxid, Alkali-
oder Erdalkaliperoxide, z.B. Natriumperoxid, Kaliumperoxid; als
organische Peroxide können
Peroxysäuren
wie beispielsweise Benzolcarboperoxosäure oder halogensubstituierte
Benzolcarboperoxosäure,
z.B. 3-Chlorbenzolcarboperoxosäure,
Peroxoalkansäuren,
z.B. Peroxoessigsäure,
Alkylhydroperoxide, z.B. t.-Butylhydroperoxid, geeignet sein. Geeignete Lösungsmittel
sind zum Beispiel Wasser, niedere Alkohole, z.B. Ethanol und dergleichen,
Kohlenwasserstoffe, z.B. Toluol, Ketone, z.B. 2-Butanon, halogenierte
Kohlenwasserstoffe, z.B. Dichlormethan, und Mischungen solche Lösungsmittel.
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Einige
der oben erwähnten
Zwischenprodukte sind im Handel erhältlich bzw. können nach
im Stand der Technik bekannten Vorschriften dargestellt werden.
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Verbindungen
der Formel (I-a) und einige der Zwischenprodukte können in
ihrer Struktur ein oder mehrere stereogene Zentren aufweisen, die
in der R- oder S-Konfiguration
vorliegen können.
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Die
in den oben beschriebenen Verfahren dargestellten Verbindungen der
Formel (I-a) können
als eine Mischung stereoisomerer Formen, insbesondere in Form von
racemischen Mischungen von Enantiomeren, die nach im Stand der Technik
bekannten Vorschriften zur Racematspaltung voneinander getrennt
werden können,
synthetisiert werden. Die racemischen Verbindungen der Formel (I-a)
können
durch Umsetzung mit einer geeigneten chiralen Säure in die entsprechenden diastereomeren
Salzformen umgewandelt werden. Die diastereomeren Salzformen werden
anschließend
getrennt, beispielsweise durch selektive oder fraktionelle Kristallisation,
und die Enantiomere werden daraus mit Alkali freigesetzt. Bei einem
alternativen Verfahren zur Trennung der enantiomeren Formen der
Verbindungen der Formel (I-a) bedient man sich der Flüssigchromatographie
unter Anwendung einer chiralen stationären Phase. Die reinen stereochemisch
isomeren Formen können
auch aus den entsprechenden reinen stereochemisch isomeren Formen
der entsprechenden Ausgangsmaterialien erhalten werden, vorausgesetzt,
die Reaktion verläuft
stereospezifisch. Wird ein bestimmtes Stereoisomer gewünscht, so
synthetisiert man die Verbindung vorzugsweise durch stereospezifische
Herstellungsverfahren. Für
diese Verfahren werden vorteilhaft enantiomerenreine Ausgangsmaterialien
verwendet.
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Es
wird dem Fachman einleuchten, daß die funktionellen Gruppen
von Zwischenprodukten in den oben beschriebenen Verfahren möglicherweise
durch Schutzgruppen blockiert werden müssen.
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Funktionelle
Gruppen, die wünschenswerterweise
geschützt
werden, schließen
Hydroxy, Amino und Carbonsäure
ein. Als Schutzgruppen für
Hydroxy eignen sich beispielsweise Trialkylsilylgruppen (z.B. tert.-Butyldimethylsilyl,
tert.-Butyldiphenylsilyl oder Trimethylsilyl), Benzyl und Tetrahydropyranyl.
Als Schutzgruppen für
Amino eignen sich beispielsweise tert.-Butyloxycarbonyl oder Benzyloxycarbonyl.
Als Schutzgruppen für Carbonsäure eignen
sich beispielsweise C1-6-Alkyl- oder Benzylester.
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Das
Schützen
und Entschützen
der funktionellen Gruppen kann vor oder nach einem Reaktionsschritt erfolgen.
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Die
Anwendung von Schutzgruppen ist erschöpfend in „Protective Groups in Organic
Chemistry", herausgegeben
von J. W. F. McOmie, Plenum Press (1973), und in „Protective
Groups in Organic Synthesis",
2. Auflage, T.W. Green und P.G.M. Wutz, Wiley Interscience (1991),
beschrieben.
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Die
Verbindungen der Formel (I-a) zeigen antiretrovirale Eigenschaften,
insbesondere gegen das Human Immunodeficiency Virus (HIV), bei dem
es sich um den Erreger der erworbenen Immunschwäche (Acquired Immune Deficiency
Syndrome, AIDS) bei Menschen handelt. Das HIV-Virus infiziert bevorzugt
menschliche T-4-Zellen und zerstört
diese Zellen oder beeinträchtigt
ihre normale Funktion, insbesondere die Koordination des Immunsystems.
Als Folge davon nimmt die Anzahl der T-4-Zellen eines infizierten Patienten immer weiter
ab, und zusätzlich
verhalten sich die noch verbliebenen Zellen anormal. Das immunologische
Abwehrsystem ist somit nicht mehr dazu in der Lage, Infektionen
und krebsartige Erkrankungen zu bekämpfen, und ein mit HIV infizierter
Patient stirbt normalerweise an opportunistischen Infektionen wie
Lungenentzündung oder
an Krebs. Andere mit HIV-Infektionen assoziierte Leiden sind beispielsweise
Thrombozytopänie,
Kaposi-Sarcom und eine durch fortschreitenden Myelinverlust gekennzeichnete
Infektion des zentralen Nervensystems, die zu Demens und Symptomen
wie progressiver Dysarthrie, Ataxie und Orientierungslosigkeit führt. HIV-Infektionen
sind weiter mit peripherer Neuropathie, progressiver generalisierter
Lymphadenopathie (PGL) und dem AIDS-related-Complex (ARC) assoziiert.
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Die
vorliegenden Verbindungen zeigen auch gegen HIV-1-Stämme, die
gegen im Stand der Technik bekannte nicht-nukleosid-Inhibitoren
der Reversen Transkriptase resistent geworden sind, Wirkung. Darüber hinaus
haben sie eine wenn überhaupt
nur geringe Bindungsaffinität
zum humanem α-1-Säureglykoprotein.
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Aufgrund
ihrer antiviralen Eigenschaften, insbesondere ihrer Anti-HIV-Eigenschaften,
vor allem ihrer Anti-HIV-1-Wirkung,
eignen sich die Verbindungen der Formel (I-a), deren N-Oxide, pharmazeutisch
unbedenkliche Additionssalze, quaternäre Amine und stereochemisch
isomere Formen zur Behandlung von mit HIV infizierten Patienten
und zur Prophylaxe dieser Infektionen. Im allgemeinen können sich
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung zur Behandlung von warmblütigen Tieren
eignen, die durch Viren infiziert sind, deren Existenz durch das
Enzym Reverse Transkriptase vermittelt wird bzw. davon abhängig ist.
Zu den Leiden, die mit den Verbindungen der vorliegenden Erfindung
verhindert bzw. behandelt werden können, insbesondere zu den mit
HIV und anderen pathogenen Retroviren assoziierten Leiden, gehören AIDS,
AIDS-related-Complex (ARC), progressive generalisierte Lymphadenopathie
(PGL), sowie durch Retroviren verursachte chronische ZNS-Erkrankungen
wie beispielsweise HIV-vermittelte Demens und multiple Sklerose.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung oder eine Untergruppe davon
können
daher als Medikamente gegen die oben aufgeführten Leiden verwendet werden.
Diese Verwendung als Medikament bzw. Behandlungsmethode umfaßt die systemische
Verabreichung einer zur Bekämpfung
der mit HIV und anderen pathogenen Retroviren, insbesondere HIV-1,
assoziierten Leiden wirksame Menge an HIV-infizierte Patienten.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung oder eine Untergruppe davon
können
für Verabreichungszwecke
in verschiedenen galenischen Formen formuliert werden. Als geeignete
Zusammensetzungen können
alle Zusammensetzungen angeführt
werden, die gewöhnlich
zur systemischen Verabreichung von Arzneimitteln Anwendung finden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
vereinigt man eine wirksame Menge der jeweiligen Verbindung, gegebenenfalls
in Additionssalzform, als Wirkstoff in Form einer innigen Mischung
mit einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger, der je nach der zur Verabreichung
gewünschten
Darreichungsform verschiedenste Formen annehmen kann. Diese pharmazeutischen
Zusammensetzungen liegen wünschenswerterweise
in Einzeldosisform vor, die sich vorzugsweise zur oralen, rektalen
oder perkutanen Verabreichung oder zur parenteralen Injektion eignen.
Bei der Herstellung der Zusammensetzungen in oraler Dosisform können beispielsweise
alle üblichen
pharmazeutischen Medien verwendet werden, wie beispielsweise Wasser,
Glykole, Öle,
Alkohole und dergleichen bei oralen Flüssigpräparaten wie Suspensionen, Sirupen,
Elixieren, Emulsionen und Lösungen;
oder feste Träger
wie Stärken,
Zucker, Kaolin, Verdünnungsmittel,
Gleitmittel, Bindemittel, Sprengmittel und dergleichen bei Pulvern,
Pillen, Kapseln und Tabletten. Aufgrund ihrer leichten Verabreichbarkeit
stellen Tabletten und Kapseln die vorteilhafteste orale Einzeldosisform
dar, wobei man natürlich
feste pharmazeutische Träger
verwendet. Bei Zusammensetzungen zur parenteralen Verabreichung
besteht der Träger
in der Regel zumindest größtenteils
aus sterilem Wasser, wenngleich auch andere Bestandteile, z.B. zur
Förderung
der Löslichkeit,
vorhanden sein können.
Es lassen sich beispielsweise Injektionslösungen herstellen, bei denen
der Träger
aus Kochsalzlösung,
Glukoselösung
oder einer Mischung aus Kochsalz- und Glukoselösung besteht. Ferner lassen
sich Injektionssuspensionen herstellen, wobei geeignete flüssige Träger, Suspendiermittel
und dergleichen verwendet werden können. Hierunter fallen auch
Zubereitungen in fester Form, die dafür gedacht sind, unmittelbar
vor der Anwendung in Zubereitungen in flüssiger Form umgewandelt zu
werden. Bei den zur perkutanen Verabreichung geeigneten Zusammensetzungen
enthält
der Träger
gegebenenfalls ein Penetriermittel und/oder ein geeignetes Netzmittel,
gegebenenfalls in Kombination mit kleineren Mengen geeigneter Zusatzstoffe
jeglicher Art, wobei diese Zusatzstoffe keine wesentliche negative
Wirkung auf die Haut ausüben.
Die Zusatzstoffe können
die Verabreichung auf die Haut erleichtern und/oder bei der Zubereitung
der gewünschten
Zusammensetzungen von Nutzen sein. Diese Zusammen setzungen können auf
verschiedene Weise verabreicht werden, z.B. als Transdermalpflaster,
als Spot-On oder als Salbe.
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Neben
ihren pharmakologischen Eigenschfaten haben einige der Verbindungen
der Formel (I-a) auch interessante physikochemische Eigenschaften.
So verfügen
sie beispielsweise über
eine gute Löslichkeit.
Zur Unterstützung
des Auflösungsvermögens der
Verbindungen der Formel (I-a) können
geeignete Inhaltsstoffe, z.B. Cyclodextrine, mit in die Zusammensetzungen
aufgenommen werden. Als Cyclodextrine eignen sich α-, β- und γ-Cyclodextrine oder
Ether und gemischte Ether davon, bei denen eine oder mehrere der
Hydroxylgruppen der Anhydroglykoseeinheiten des Cyclodextrins durch
C1-6-Alkyl, insbesondere Methyl, Ethyl oder
Isopropyl, substituiert sind, z.B. statistisch methyliertes β-CD; Hydroxy-C1-6-alkyl, insbesondere Hydroxyethyl, Hydroxypropyl
oder Hydroxybutyl; Carboxy-C1-6-alkyl, insbesondere
Carboxymethyl oder Carboxyethyl; C1-6-Alkylcarbonyl,
insbesondere Acetyl. Besonders erwähnenswert als Komplexbildner
bzw. Lösungsvermittler
sind β-CD,
statistisch methyliertes β-CD,
2,6-Dimethyl-β-CD,
2-Hydroxyethyl-β-CD, 2-Hydroxyethyl-γ-CD, 2-Hydroxypropyl-γ-CD und (2-Carboxymethoxy)propyl-β-CD, sowie
insbesondere 2-Hydroxypropyl-β-CD (2-HP-β-CD).
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Der
Ausdruck „gemischter
Ether" bezieht sich
auf Cyclodextrinderivate, bei denen mindestens zwei Cyclodextrin-Hydroxylgruppen
mit unterschiedlichen Gruppen wie z.B. Hydroxypropyl und Hydroxyethyl
verethert sind.
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Die
durchschnittliche molare Substitution (M.S.) wird als Maß für die durchschnittliche
Anzahl der Mole an Alkoxyeinheiten pro Mol Anhydroglucose verwendet.
Der durchschnittliche Substitutionsgrad (Degree of Substitution,
D.S.) bezieht sich auf die durchschnittliche Anzahl substituierter
Hydroxylgruppen pro Anhydroglucoseeinheit. Der MS- und der DS-Wert
können
mit ver schiedenen Analysetechniken wie kernmagnetischer Resonanz
(NMR), Massenspektrometrie (MS) und Infrarotspektroskopie (IR) bestimmt
werden. Je nach der verwendeten Technik können für ein gegebenes Cyclodextrinderivat
leicht unterschiedliche Werte erhalten werden. Gemäß Massenspektroskopie
liegt der bevorzugte MS-Wert im Bereich von 0,125 bis 10 und der
bevorzugte DS-Wert im Bereich von 0,125 bis 3.
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Weitere
geeignete Zusammensetzungen für
die orale oder rektale Verabreichung enthalten Teilchen, die durch
Schmelzextrusion einer Mischung aus einer Verbindung der Formel
(I-a) und einem geeigneten wasserlöslichen Polymer und anschließendes Vermahlen
dieser durch Schmelzextrusion hergestellten Mischung erhalten werden.
Diese Teilchen können
dann mittels herkömmlicher
Verfahren zu pharmazeutischen Darreichungsformen wie Tabletten und
Kapseln formuliert werden.
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Diese
Teilchen bestehen aus einer festen Dispersion aus einer Verbindung
der Formel (I-a) und einem oder mehreren pharmazeutisch unbedenklichen,
wasserlöslichen
Polymeren. Das für
die Herstellung von festen Dispersionen bevorzugte Verfahren ist
die Schmelzextrusion mit den folgenden Schritten:
- a)
Vermischen einer Verbindung der Formel (I-a) mit einem geeigneten
wasserlöslichen
Polymer,
- b) gegebenenfalls Vermischen von Zusatzstoffen mit der so erhaltenen
Mischung,
- c) Erhitzen der so erhaltenen Mischung, bis man eine homogene
Schmelze erhält,
- d) Durchdrücken
der so erhaltenen Schmelze durch eine oder mehrere Düsen; sowie
- e) Abkühlen
der Schmelze bis zum Erstarren.
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Das
feste Dispersionsprodukt wird zu Teilchen mit einer Korngröße von weniger
als 600 μm,
vorzugsweise weniger als 400 μm
und ganz besonders bevorzugt weniger als 125 μm, vermahlen.
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Bei
den wasserlöslichen
Polymeren in den Teilchen handelt es sich um Polymere, die, wenn
sie in einer 2%igen (w/v) wäßrigen Lösung bei
20°C gelöst werden,
eine scheinbare Viskosität
von 1 bis 5000 mPa·s, besonders
bevorzugt von 1 bis 700 mPa·s
und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 100 mPa·s aufweisen. Als wasserlösliche Polymere
eignen sich beispielsweise Alkylcellulosen, Hydroxyalkylcellulosen,
Hydroxyalkylalkylcellulosen, Carboxyalkylcellulosen, Alkalisalze
von Carboxyalkylcellulosen, Carboxyalkylalkylcellulosen, Carboxyalkylcelluloseester,
Stärken,
Pectine, Chitinderivate, Polysaccharide, Polyacrylsäuren und
deren Salze, Polymethacrylsäuren
und deren Salze und Ester, Methacrylat-Copolymere, Polyvinylalkohol,
Polyalkylenoxide und Copolymere von Ethylenoxid und Propylenoxid.
Bevorzugte wasserlösliche
Polymere sind Eudragit E® (Röhm GmbH, Deutschland) und Hydroxypropylmethylcellulosen.
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Als
wasserlösliches
Polymer kann man zur Herstellung der genannten Teilchen, wie aus
WO 97/18839 bekannt, auch ein oder mehrere Cyclodextrine verwenden.
Zu diesen Cyclodextrinen gehören
die pharmazeutisch unbedenklichen fachbekannten unsubstituierten
und substituierten Cyclodextrine, insbesondere die α-, β- oder γ-Cyclodextrine, bzw.
deren pharmazeutisch unbedenkliche Derivate.
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Als
substituierte Cyclodextrine können
beispielsweise die im US-Patent Nr. 3,459,731 beschriebenen Polyether
verwendet werden. Weitere substituierte Cyclodextrine sind Ether,
in denen der Wasserstoff einer oder mehrerer Cyclodextrin-Hydroxylgruppen
durch C1-6-Alkyl, Hydroxy-C1-6-alkyl,
Carboxy-C1-6-alkyl oder C1-6-Alkyloxycarbonyl-C1-6-alkyl ersetzt ist, oder deren gemischte
Ether. Insbesondere handelt es sich bei diesen substituierten Cyclodextrinen
um Ether, in denen der Wasser stoff einer oder mehrerer Cyclodextrin-Hydroxylgruppen
durch. C1-3-Alkyl, Hydroxy-C2-4-alkyl
oder Carboxy-C1-2-alkyl, insbesondere durch Methyl, Ethyl,
Hydroxyethyl, Hydroxypropyl, Hydroxybutyl, Carboxymethyl oder Carboxyethyl,
ersetzt ist.
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Besonders
nützlich
sind die β-Cyclodextrinether,
z.B. Dimethyl-β-Cyclodextrin,
wie in Drugs of the Future, Band 9, Nr. 8, S. 577-578 von M. Nogradi
(1984) beschrieben ist, sowie Polyether, wie beispielsweise Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
und Hydroxyethyl-β-Cyclodextrin.
Bei einem solchen Alkylether kann es sich um einen Methylether mit
einem Substitutionsgrad von ungefähr 0,125 bis 3, z.B. ungefähr 0,3 bis
2, handeln. Solch ein Hydroxypropylcyclodextrin kann z.B. in der
Reaktion zwischen β-Cyclodextrin
und Propylenoxid gebildet werden und einen MS-Wert von ungefähr 0,125
bis 10, z.B. ungefähr
0,3 bis 3, aufweisen.
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Ein
neuerer Typ der substituierten Cyclodextrine ist der Typ der Sulfobutylcyclodextrine.
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Das
Verhältnis
zwischen Verbindungen der Formel (I-a) und Cyclodextrin kann in
weiten Bereichen schwanken. So können
beispielsweise Verhältnisse
von 1/100 bis 100/1 verwendet werden. Interessante Verhältnisse
von Verbindungen der Formel (I-a) zu Cyclodextrin liegen im Bereich
von ungefähr
1/10 bis 10/1. Besonders interessante Verhältnisse liegen im Bereich von
ungefähr
1/5 bis 5/1.
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Es
kann weiterhin günstig
sein, die Verbindungen der Formel (I-a) in Form von Nanopartikeln
zu formulieren, an deren Oberfläche
so viel oberflächenmodifizierendes
Mittel adsorbiert ist, daß eine
tatsächliche durchschnittliche
Korngröße von unter
1000 nm erhalten bleibt. Es wird angenommen, daß zu den geeigneten oberflächenmodifizierenden
Mitteln diejenigen zählen,
die physisch an der Oberfläche
der Verbindungen der Formel (I-a) anhaften, jedoch keine chemische
Bindung mit dieser Verbindung eingehen.
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Geeignete
oberflächenmodifizierende
Mittel können
vorzugsweise aus der Gruppe der organischen und anorganischen pharmazeutischen
Hilfsstoffe ausgewählt
werden. Zu diesen Hilfsstoffen gehören verschiedene Polymere,
Oligomere mit niedrigem Molekulargewicht, Naturprodukte und Tenside.
Zu den bevorzugten oberflächenmodifizierenden
Mitteln zählen
nichtionogene und anionische Tenside.
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Eine
weitere interessante Möglichkeit,
die Verbindungen der Formel (I-a) zu formulieren, stellt eine pharmazeutische
Zusammensetzung dar, bei der man die Verbindungen der Formel (I-a)
in hydrophile Polymere einarbeitet und diese Mischung als filmartige
Beschichtung auf viele kleine Kügelchen
aufträgt,
wodurch man eine Zusammensetzung erhält, die einfach herzustellen
ist und die sich zur Herstellung von pharmazeutischen Dosierungsformen
für die
orale Verabreichung eignen.
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Diese
Kügelchen
umfassen einen abgerundeten bzw. kugelförmigen Kern als Zentrum, einen
Beschichtungsfilm aus einem hydrophilen Polymer und einer Verbindung
der Formel (I-a) sowie eine abdichtende Polymerschicht.
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Als
Kerne für
die Kügelchen
sind verschiedenste Substanzen geeignet, solange diese Substanzen pharmazeutisch
unbedenklich sind und geeignete Dimensionen und Festigkeit aufweisen.
Zu solchen Substanzen zählen
z.B. Polymere, anorganische Substanzen, organische Substanzen sowie
Saccharide und deren Derivate.
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Aufgrund
der einfachen Verabreichung und der einheitlichen Dosierung ist
es besonders günstig,
die genannten pharmazeutischen Zusammensetzungen in Einzeldosisform
zu formulieren. Der hier verwendete Ausdruck „Einzeldosisform" bezieht sich auf
physikalisch diskre te Einheiten, die sich als Einzeldosis eignen, wobei
jede Einheit eine vorbestimmte Wirkstoffmenge enthält, die
so berechnet ist, daß sie
gemeinsam mit dem erforderlichen pharmazeutischen Träger die
gewünschte
therapeutische Wirkung ausübt.
Solche Einzeldosisformen sind beispielsweise Tabletten (einschließlich Tabletten
mit Bruchkerbe oder Filmtabletten), Kapseln, Pillen, Pulverbriefchen,
Oblaten, Zäpfchen,
Injektionslösungen
oder -suspensionen und dergleichen, sowie deren abgeteilte Mehrfache.
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Aufgrund
der hier angeführten
Testergebnisse sollte es dem Fachmann der Behandlung von HIV-Infektionen
möglich
sein, die therapeutisch wirksame Tagesmenge zu bestimmen. Im allgemeinen
wird als wirksame Tagesmenge eine Menge von 0,01 mg/kg bis 50 mg/kg
Körpergewicht,
besonders bevorzugt von 0,1 mg/kg bis 10 mg/kg Körpergewicht, angesehen. Es
kann angebracht sein, die erforderliche Dosis als zwei, drei, vier
oder mehr Teildosen in bestimmten Abständen über den Tag verteilt zu verabreichen.
Die Teildosen können
als Einzeldosisformen formuliert werden, die beispielsweise von
1 bis 1000 mg und insbesondere von 5 bis 200 mg Wirkstoff pro Einzeldosisform
enthalten.
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Die
genaue Dosierung und die Verabreichungshäufigkeit hängt von der jeweils verwendeten
Verbindung der Formel (I-a), der jeweils behandelten Erkrankung,
dem Schweregrad der behandelten Erkrankung, dem Alter, Gewicht,
und dem allgemeinen physischen Zustand des Patienten sowie anderen
Medikamenten, die der Patient möglicherweise
einnimmt, ab, und ist dem Fachmann gut bekannt. Weiterhin leuchtet
ein, daß die
wirksame Tagesmenge je nachdem wie der behandelte Patient auf die
Behandlung anspricht, und/oder je nach der Einschätzung des
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung verschreibenden Arztes
herabgesetzt oder erhöht
werden kann. Die obenerwähnten
Bereiche für
die wirksamen Tagesmengen sind daher lediglich Richtlinien und sollen
den Schutzbereich bzw. die Anwendung der Erfindung in keiner Weise
einschränken.
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Weiterhin
kann man eine Kombination einer antiretroviralen Verbindung und
einer Verbindung der Formel (I-a)
als Medizin verwenden. Die vorliegende Erfindung betrifft daher
auch ein Produkt, das (a) eine Verbindung der Formel (I-a) und (b)
eine weitere antiretrovirale Verbindung als Kombinationspräparat für die gleichzeitige,
getrennte oder aufeinanderfolgende Verwendung bei einer anti-HIV-Behandlung
enthält.
Die verschiedenen Arzneimittel können
in einem Einzelpräparat
zusammen mit pharmazeutisch unbedenklichen Trägern kombiniert sein. Bei den
anderen antiretroviralen Verbindungen kann es sich um bekannte antiretrovirale Verbindungen
wie nukleosidische Inhibitoren der Reversen Transkriptase, z.B.
Zidovudin (3'-Azido-3'-desoxythymidin,
AZT), Didanosin (Didesoxyinosin; ddI), Zalcitabin (Didesoxycytidin,
ddC) oder Lamivudin (3'-Thia-2'-3'-didesoxycytidin, 3TC) und dergleichen;
nichtnukleosidische Inhibitoren der Reversen Transkriptase wie Suramin,
Pentamidin, Thymopentin, Castanospermin, Efavirenz, Dextran (Dextransulfat),
Foscarnet-Natrium (Trinatriumphosphonoformiat), Nevirapin (11-Cyclopropyl-5,11-dihydro-4-methyl-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on),
Tacrin (Tetrahydroaminoacridin) und dergleichen; Verbindungen vom
TIBO- (Tetrahydroimidazo[4,5,1-jk][1,4]benzodiazepin-2(1H)-on und
-thion) – Typ,
z.B. (S)-8-Chlor-4,5,6,7-tetrahydro-5-methyl-6-(3-methyl-2-butenyl)imidazo[4,5,1-jk][1,4]benzodiazepin-2-(1H)-thion; Verbindungen
vom α-APA-
(α-Anilinophenylacetamid-)Typ,
z.B. α-[(2-Nitrophenyl)amino]-2,6-dichlorbenzolacetamid
und dergleichen; TAT-Inhibitoren, z.B. RO-5-3335 und dergleichen;
Proteaseinhibitoren, z.B. Indinavir, Ritanovir, Saquinovir, ABT-378
und dergleichen; oder immunmodulierende Mittel, z.B. Levamisol und
dergleichen, handeln.
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Es
ist weiterhin möglich,
die Verbindung der Formel (I-a)
mit einer weiteren Verbindung der Formel (I-a) zu kombinieren.
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Die
folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
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Experimenteller
Teil
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Im
folgenden bedeutet der Ausdruck „RT" Raumtemperatur, „THF" bedeutet Tetrahydrofuran und „EtOAc" bedeutet Essigsäureethylester.
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A. Darstellung der Zwischenverbindungen
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Beispiel A1
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Das
Ausgangsmaterial 2,4-Dichlor-1,3,5-triazin wurde nach dem Verfahren
aus Synthesis 1981, 907 in 34,8% Ausbeute hergestellt. Eine Lösung von
2,4-Dichlor-1,3,5-triazin
(0,0238 mol) in 1,4-Dioxan (120 ml) wurde unter kräftigem Rühren hergestellt.
4-Aminobenzonitril (0,0240 mol) wurde in einer Portion zugegeben, was
eine Suspension lieferte. N,N-Bis(1-methylethyl)ethanamin (0,0241
mol) wurde zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde 48 Stunden lang
bei RT gerührt.
Der Ansatz wurde im Vakuum eingeengt, was einen zähflüssigen orangefarbenen
Sirup ergab, der in EtOAc gelöst
und mit kalter 1 M Natronlauge versetzt wurde. Die vereinigten wäßrigen Phasen
wurden mit EtOAc rückextrahiert.
Die vereinigten organischen Extrakte wurden über MgSO4 getrocknet
und filtriert, und das Filtrat wurde eingeengt, wodurch man 5,27
g eines gelben Pulvers erhielt, das einer Flash-Chromatographie an Kieselgel (Laufmittel:
100% CH2Cl2 bis
90:10 CH2Cl2/Et2O) unterzogen wurde. Die reinen Fraktionen
wurden gesammelt, und das Lösungsmittel
wurde abgedampft, was 3,87 g eines schmutzigweißen Feststoffs lieferte, der
aus CH3CN umkristallisiert, abfiltriert
und getrocknet wurde, wodurch man 3,57 g (64,8%) 4-[(4-Chlor-1,3,5-triazin-2-yl)amino]benzonitril
(Zwischenprodukt 1) erhielt.
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B. Darstellung der Endprodukte
-
Beispiel B.1
-
- a) Zwischenprodukt (1) (0,00160 mol) wurde
durch Rühren
in 1,4-Dioxan (10 ml) teilweise in Lösung gebracht. 2,4,6-Trimethylbenzolamin
(0,00164 mol) und N,N-Bis(1-methylethyl)ethanamin
(0,00164 mol) wurden nacheinander zugesetzt, und die so erhaltene
Suspension wurde unter Rühren
auf Rückfluß erhitzt. Bei
40-50°C
wurde die Mischung klar. Nach 4,5 Tagen unter Rückfluß wurde der Ansatz auf RT abgekühlt, mit
Et2O verdünnt und mit kalter 1 M Natronlauge
behandelt. Um alles Material zwischen den beiden Phasen in Lösung zu
bringen, wurde EtOAc zugegeben. Die organische Phase wurde abgetrennt
und mit kalter 1 M NaOH extrahiert. Die vereinigten wäßrigen Fraktionen
wurden mit EtOAc gewaschen, wobei festes NaOH zugesetzt wurde, um
den pH-Wert auf > 10
zu bringen. Die vereinigten organischen Phasen wurden getrocknet
(MgSO4) und filtriert und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum abgedampft, was 0,60 g eines braunen wachsartigen
Feststoffs lieferte. Diese Fraktion wurde durch Flash-Säulenchromatographie
an Kieselgel (Laufmittel: 100% CH2Cl2 bis 80:20 CH2Cl2/Et2O) aufgereinigt.
Die reinen Fraktionen wurden gesammelt und das Lösungsmittel wurde abgedampft,
was 0,40 g eines weißen
wachsartigen Feststoffs ergab, der aus CH3CN
umkristallisiert wurde. Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet,
wodurch man 0,24 g (45,4%) 4-[[4-[(2,4,6-Trimethylphenyl)amino]-1,3,5-triazin-2-yl]amino]benzonitril
(Verbindung 1) erhielt.
- b) Zwischenprodukt (1) (0,00203 mol) und 1,4-Dioxan (15 ml)
wurden in einen mit einem Kühler
versehenen Kolben gegeben. Die Mischung wurde kräftig gerührt und nacheinander mit 2,6-Dibrom-4-(1-methylethyl)benzolamin (0,00205
mol) und N-Ethyl-N-(1-methylethyl)-2-propanamin (0,00207 mol) versetzt.
Der Ansatz wurde 5 Tage lang unter Rückfluß erhitzt (DC zeigte eine gewisse
Umwandlung). Es wurde einen weiteren Tag unter Rückfluß gehalten (DC zeigte weiteren
langsamen Fortschritt). Nach insgesamt 12 Tagen war die Farbe des
Ansatzes ein dunkleres Braun mit etwas dunklem Niederschlag. Die
Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, mit EtOAc verdünnt und
mit kalter 1 M Natronlauge behandelt (2 x), worauf etwas brauner
unlöslicher
Feststoff an der Phasengrenze zurückblieb. Der pH-Wert der wäßrigen Phase
wurde mit festem NaOH auf > 10
eingestellt, und es wurde mit EtOAc (2 x) rückextrahiert. Die organischen
Phasen wurden vereinigt, über
MgSO4 getrocknet, filtriert und im Vakuum
eingeengt, was 0,99 g eines braunen Rückstands lieferte. Aufreinigung
durch präparative
Umkehrphasen-HPLC und Lyophilisieren lieferte 0,020 g 4-[[4-[[2,6-Dibrom-4-(1-methylethyl)phenyl]amino]-1,3,5-triazin-2-yl]amino]benzonitril
(2,0%, beigefarbener flockiger Feststoff) lieferte. Schmp. 245-247°C (Verbindung
8).
- c) Zwischenprodukt (1) (0,00203 mol) und 1,4-Dioxan (15 ml)
wurden in einen mit einem Kühler
versehenen Kolben gegeben. Die Mischung wurde kräftig gerührt, und 2,6-Dimethyl-4-(1,1-dimethylethyl)benzolamin (0,00203
mol) und N-Ethyl-N-(1-methylethyl)-2-propanamin (0,00207 mol) wurden
nacheinander zugesetzt. Der Ansatz wurde 5 Tage lang auf Rückflußtemperatur
erhitzt (DC zeigte eine hohe Umwandlung). Es wurde noch einen weiteren
Tag lang unter Rückfluß erhitzt
(DC zeigte keinen weiteren Fortschritt). Der Ansatz wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt,
mit EtOAc verdünnt
und mit kalter 1 M Natronlauge versetzt. Die wäßrige Phase wurde mit festem
NaOH auf einen pH-Wert von > 10
eingestellt und mit EtOAc rückextrahiert.
Die organischen Phasen wurden vereinigt und über MgSO4 getrocknet.
Einengen lieferte 0,90 g eines beigefarbenen Schaums. Der Rückstand
wurde durch Flash-Säulenchromatographie
an Kieselgel (Lauf mittel: CH2Cl2 bis
90:10 CH2Cl2:Et2O) aufgereinigt. Die reinen Fraktionen wurden
gesammelt und das Lösungsmittel
wurde angedampft, was 0,36 g eines weißen Feststoffs lieferte. Diese
Fraktion wurde aus CH3CN umkristallisiert,
abfiltriert und getrocknet. Ausbeute: 0,28 g 4-[[4-[[2,6-Dimethyl-4-(1,1-dimethylethyl)phenyl]amino]-1,3,5-triazin-2-yl]amino]benzonitril
(37,0%, weißer
kristalliner Feststoff) (Verbindung 9).
-
Beispiel B.2
-
- a) NaH (0,0025 mol) und THF (5 ml) wurden in
einen mit einem Zugabetrichter ausgestatteten Kolben gegeben. Eine
Lösung
von 2,4,6-Trimethylphenol (0,00206 mol) in THF (15 ml) wurde unter
Rühren
im Verlauf von 15 Minuten zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde
45 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt. Zwischenprodukt (1) (0,00203
mol) wurde in einer Portion zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde
4 Tage lang gerührt.
Der Ansatz wurde gequencht, indem man ihn auf Eis (75 ml) goß. Beim
Schmelzen bildete sich eine minimale Menge an Niederschlag. Die
Mischung wurde mit Et2O und EtOAc versetzt,
und die Fraktionen wurden getrennt. Der pH-Wert der wäßrigen Fraktion wurde durch
Zugabe von festem NaOH auf > 10
eingestellt, und es wurde mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen wurden mit kalter 1 M Natronlauge versetzt. Die
organischen Phasen wurden über
MgSO4 getrocknet. Durch Einengen im Vakuum
erhielt man 0,65 g eines weißen
Pulvers. Diese Fraktion wurde aus CH3CN
umkristallisiert, abfiltriert und getrocknet, was 0,50 g (74,4%)
4-[[4-(2,4,6-Trimethylphenoxy)-1,3,5-triazin-2-yl]amino]benzonitril
(Verbindung 2) lieferte.
- b) 1-Methyl-2-pyrrolidinon (5 ml) wurde zu 3,5-Dimethyl-4-hydroxybenzonitril
(0,00258 mol) in einem geschlossenen röhrenförmigen Reaktionskolben gegeben.
Das Röhrchen
wurde mit einem Septum verschlossen und Ar wurde mittels einer Spritzennadel
zugeführt.
60%iges NaH in Öl
(0,0030 mol) wurde in einer Portion zugesetzt, und der Ansatz wurde
30 min gerührt,
wobei die Mischung aufbrauste und zu einer orangefarbenen Lösung wurde.
Eine Suspension von Zwischenprodukt (1) (0,00173 mol) in 1,4-Dioxan
(15 ml) wurde zugesetzt, und der Kolben wurde verschlossen und dann
64 Stunden lang auf 160-170°C
erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
mittels HPLC/MS analysiert, was zeigte, daß sich etwas gewünschtes
Produkt gebildet hatte und das gesamte Zwischenprodukt (1) verbraucht
war. Die Probe wurde auf Eis (200 ml) gegossen und schmelzen gelassen.
Es bildete sich ein Niederschlag, und die Mischung wurde im Kühlschrank
gekühlt.
0,31 g eines braunen Pulvers wurden durch Absaugen gesammelt und
einer Aufreinigung durch präparative
HPLC unterzogen. Nach Lyophilisieren erhielt man 0,02 g 4-[[4-[(4-Cyanophenyl)amino-1,3,5-triazin-2-yl]oxy]-3,5-dimethylbenzonitril
als beigefarbenen flockigen Feststoff (3,4%); Schmp. 248-250°C (Verbindung
11).
-
Beispiel B.3
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Zwischenprodukt
(1) (0,00203 mol) und 1,4-Dioxan (15 ml) wurden in einen Kolben
gegeben und gerührt.
2,4,6-Trimethylbenzolthiol
(0,00204 mol) und N,N-Bis(1-methylethyl)ethanamin
(0,00207 mol) wurden zugesetzt, und es wurde bei Raumtemperatur
gerührt.
Nach einer Stunde Rühren
wurde THF (10 ml) zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde 64 Stunden
lang unter Rückfluß erhitzt
und auf RT abgekühlt.
Die Reaktionsmischung wurde mit EtOAc verdünnt und mit kalter 1 M Natronlauge
behandelt. Die wäßrige Phase
wurde mit EtOAc extrahiert, wobei der pH-Wert durch Zugabe von festem
NaOH auf > 10 gehalten
wurde. Die vereinigten organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet und eingeengt, was 0,75 g eines
gelben Pulvers lieferte. Der Rückstand
wurde aus CH3CN kristallisiert, abfiltriert
und getrocknet, wodurch man 0,64 g (90,7%) 4-[[4-[(2,4,6-Tri methylphenyl)thio]-1,3,5-triazin-2-yl]amino]benzonitril
(Verbindung 3) erhielt.
-
In
der Tabelle 1 sind Verbindungen der Formel (I-a) aufgeführt, die
analog einem der obigen Beispiele dargestellt wurden. Tabelle
1
-
C. Pharmakologisches Beispiel
-
Beispiel C.1
-
Für die in-vitro-Bewertung
von Anti-HIV-Mitteln wurde ein schnelles, empfindliches und automatisiertes
Testverfahren angewendet. Eine HIV-1-transformierte T4-Zellinie, MT-4, von
der bereits gezeigt wurde (Koyanagi et al., Int. J. Cancer, 36,
445-451, 1985), daß sie
hochempfindlich und permissiv gegenüber einer Infektion mit HIV
ist, diente als Target-Zellinie. Als Endpunkt wurde die Inhibierung
des HIV-induzierten cytopathi schen Effekts genommen. Die Lebensfähigkeit
von sowohl HIV- als auch scheininfizierten Zellen wurde spektrophotometrisch über die
in-situ-Reduktion von 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid
(MTT) bewertet. Die 50% cytotoxische Konzentration (CC
50 in μM) wurde
als die Konzentration der Verbindung definiert, bei der die Extinktion
der scheininfizierten Kontrollprobe um 50% vermindert war. Der durch
die Verbindung in HIV-infizierten Zellen erzielte prozentuale Schutz
wurde über
die folgende Formel berechnet:
wobei
(OD
T)
HIV für die optische
Dichte steht, die bei einer gegebenen Konzentration der Testverbindung
in HIV-infizierten Zellen gemessen wurde; (OD
C)
HIV für
die optische Dichte steht, die für
die Kontrolle mit unbehandelten HIV-infizierten Zellen gemessen
wurde; (OD
C)
SCHEIN für die optische
Dichte steht, die für
die Kontrolle mit unbehandelten, scheininfizierten Zellen gemessen
wurde; und alle Werte für
die optische Dichte bei 540 nm bestimmt wurden. Die Dosis, bei der
gemäß der obigen
Formel ein 50%iger Schutz erzielt wurde, wurde als die 50% Inhibitionskonzentration
(IC
50 in μM)
definiert. Das Verhältnis
von CC
50 zu IC
50 wurde
als Selektivitätsindex
(SI) definiert. Es wurde gezeigt, daß die Verbindungen der Formel
(I-a) HIV-1 wirksam hemmen. Einzelne IC
50-,
CC
50- und SI-Werte sind unten in Tabelle
3 aufgeführt. Tabelle
2