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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine kindersichere Medikamentenverpackung.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Blisterverpackung,
die kindersicher ist, aber einfach von Erwachsenen und Senioren
geöffnet
werden kann. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Abgeben
von Medikamenten aus der Verpackung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Verpackungsindustrie bietet eine große Vielzahl Verpackungen oder
Spender an, die möglicherweise
gefährliche
Materialien sicher aufnehmen. Beispielsweise haben Hersteller typischerweise
Packungen dieser Art zur Aufnahme von Medikamentendosen in kindersicherer
Weise entwickelt. Durch ihre kindersichere Gestaltung vermindern
die Verpackungen die Möglichkeit,
dass ein Kind Zugang zum Medikament erhält, und sie verhindern das
Auftreten einer Überdosis.
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Bei
kindersicheren Verpackungen ist jedoch ein Problem aufgetreten,
dass die Verpackungen manchmal den beabsichtigten Medikamentenempfänger am
Zugriff zum Medikament gehindert haben. Je nach der Schwierigkeit
des Schritts oder der Schritte, die zum Öffnen der Verpackung notwendig sind,
haben es manche Erwachsene als unbequem oder sogar nahezu unmöglich empfunden,
Griff zu dem Medikament zu erhalten. Die Schwierigkeit zum Öffnen der
Verpackungen kann weiter für
Senioren und solche Personen erschwert sein, die gebrechlich oder
so schwach sind, dass ihre Motorik eingeschränkt ist. Bestenfalls können konventionelle
kindersichere Verpackungen unbequem sein. Schlechtestenfalls können konventionelle
kindersichere Verpackungen den angesprochenen Empfänger des Medikaments
entmutigen und/oder verhindern, die vorgeschriebenen Dosen zu entnehmen.
Es besteht klar die Notwendigkeit verbesserter Verpackungen, die
kindersicher sind, aber für
Erwachsene einigermaßen
leicht zu öffnen
sind.
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US-Patent
Nr. 5 046 618 bezieht sich auf eine kindersichere Blisterverpackung,
die durch eine Folge von Tätigkeiten
geöffnet
wird. Zunächst
wird ein Reißvorgang
in einer ersten Richtung, die zwischen den Blisterpacks verläuft, ausgeführt. Ein zweiter
Riss wird senkrecht zum ersten Riss ausgeführt, ebenfalls in einer Richtung,
der zwischen zwei Blisterpacks verläuft. Der zweite Riss schneidet
den ersten Riss und isoliert einen einzelnen Blisterpack. Ein dritter
Riss wird wiederum in einer Richtung ausgeführt, der nicht direkt zum Blisterpack
führt.
Der dritte Riss legt einen nicht zusammengesiegelten Bereich an
der Ecke des isolierten Blisterpacks frei, wodurch es ermöglicht wird,
eine unter Lage der Packung von einer oberen Lage abzuziehen, um
das Medikament im Blisterpack freizulegen.
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US-Patent
Nr. 5 088 603 bezieht sich auf eine kindersichere Verpackung. In
dem Patent '603 sind
einzelne Blisterpacks voneinander durch Perforationslinien getrennt.
Für jedes
Blisterpack ist ein Reißschlitz
angeordnet, der die Längsachse
jedes Blisters teilt und sich weniger als ein Drittel der Distanz
zwischen einem Perforationsrand und dem Blister erstreckt. Somit
erlaubt der Reißschlitz
es dem Benutzer, die Packung in der Richtung des Blisters aufzureißen.
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US-Patent
Nr. 4 243 144 bezieht sich auf kindersichere Streifenverpackungen.
In dem Patent '144 enthält eine
Blisterverpackung eine relativ steife Folie mit Näpfchen darin
und eine relativ faltbare Folie und einen nicht zusammengesiegelten
Bereich zwischen einem flexiblen Streifen und jedem Näpfchen.
Ein Reißschlitz
berührt
den nicht versiegelten Bereich.
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Übersicht über die
Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackung anzugeben,
die kindersicher ist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackung
anzugeben, die von Senioren geöffnet
werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackung
anzugeben, die mehr als einen Schritt für den Zugang zu einem darin
enthaltenen Medikament verlangt.
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Um
diese und andere Aufgaben zu lösen
und in Übereinstimmung
mit dem Zweck der vorliegenden Erfindung, wie hier ausgebildet und
breit beschrieben, bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Verpackung,
die aus einer oberen Folie gebildet ist, die eine Oberfläche hat,
die von einer Seite der oberen Folie vorsteht und ein Näpfchen in
der entgegengesetzten Seite der oberen Folie ausbildet; eine untere
Folie, die über
der entgegengesetzten Seite der oberen Folie liegt und dazu eingerichtet
ist, das Näpfchen
zu umschließen;
einen versiegelten Abschnitt und einen unversiegelten Abschnitt,
die zwischen der oberen Folie und der unteren Folie ausgebildet
sind, bei jedem Näpfchen
ein versiegelter und ein unversiegelter Bereich zugeordnet ist;
und einen Reißschlitz,
der zwischen dem unversiegelten Bereich und einem Rand der Verpackung
gelegen ist, wobei der Reißschlitz
keinen Rand der Verpackung berührt.
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In
einer Ausführungsform
gibt die Erfindung eine Verpackung an, die enthält:
- (a)
eine obere Folie (15) mit mehreren Vorsprüngen auf
einer Seite und entsprechenden Näpfchen
in der entgegengesetzten Seite,
- (b) eine untere Folie (25), die an der genannten entgegengesetzten
Seite der oberen Folie (5) anliegt und dazu eingerichtet
ist, die Näpfchen
zu umschließen;
- (c) versiegelte und unversiegelte Abschnitte, die zwischen der
oberen Folie (15) und der unteren Folie (25) ausgebildet
sind, wobei bei jedem Näpfchen
ein versiegelter Abschnitt und ein unversiegelter Abschnitt (3)
zugeordnet sind,
- (d) eine erste Schwächungslinie
(22) und eine zweite Schwächungslinie (24) in
der oberen Folie (15) und/oder der unteren Folie (25),
wobei die ersten und zweiten Linien sich im Wesentlichen zwischen
ge genüberliegenden
Rändern
der Verpackung im Wesentlichen zwischen den Näpfchen erstrecken, gekennzeichnet
durch
einen Reißschlitz
(40), der zwischen jedem unversiegelten Abschnitt (30)
und einer Schwächungslinie verläuft, wobei
die Reißschlitze
(40) in einem Abstand von jedem Rand der Verpackung liegen,
so dass ein Einreißen
nicht am Rand der Verpackung eingeleitet werden kann und sich durch
den Reißschlitz
(40) fortsetzt, und der Reißschlitz die ersten oder die
zweiten Schwächungslinien
berührt
und der Reißschlitz
nicht den unversiegelten Bereich (30) berührt und
so angeordnet ist, dass das Einreißen in Richtung des unversiegelten
Bereiches (30) eingeleitet wird.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Abgeben
eines in einem Näpfchen
der Verpackung enthaltenen Medikaments, wobei das Verfahren umfasst:
Knicken der Verpackung zur Ausbildung eines gefalteten Randes, der
den Reißschlitz
an dem geknickten Rand freilegt; Einleiten eines Einreißvorgangs
an dem freigelegten Reißschlitz
und Fortsetzen des Einreißvorgangs,
um den unversiegelten Bereich zu schneiden; Abschälen entweder
der oberen Folie oder der unteren Folie zum Freilegen des in dem
Näpfchen
der abgetrennten Einheit enthaltenen Medikaments; und Abgeben des Medikaments
aus der Verpackung.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Abgeben
eines in einem Näpfchen
einer Verpackung enthaltenen Medikaments, wobei die Verpackung aufweist:
eine obere Folie mit einer Oberfläche, die von einer Seite der
oberen Folie vorsteht und ein Näpfchen
in der entgegengesetzten Seite der oberen Folie ausbildet, eine
untere Folie, die an der genannten gegenüberliegenden Seite der oberen
Folie anliegt und dazu eingerichtet ist, das Näpfchen zu umschließen, und
ein Reißschlitz,
der zwischen dem unversiegelten Bereich und einem Rand der Verpackung
gelegen ist, wobei der Reißschlitz
keinen Rand der Verpackung berührt;
und das Verfahren umfasst das Knicken der Verpackung zur Bildung
des geknickten Randes, der den Reißschlitz an dem geknickten
Rand freilegt, das Einleiten eines Einreißvorgangs an dem freigelegten
Reißschlitz
und das Fortsetzen des Einreißvorgangs
zum Einschneiden in das Näpfchen
und zum Gewähren
von Zugang zu dem Medikament, und das Abgeben des Medikaments aus
der Verpackung.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Verpackung mit mehreren Blistern, die in Reihen angeordnet
sind.
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2 zeigt
eine Blistereinheit, die durch Abreißen längs einer ersten Schwächungslinie
abgetrennt wird.
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3 zeigt
den Schritt des Knickens längs einer
dritten Schwächungslinie,
um eine Kerbe freizulegen.
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4 zeigt
den Schritt des Einleitens eines Reißvorgangs und des Fortsetzens
des Einreißvorgangs
in einer Richtung im Wesentlichen parallel zum Blister in Richtung
auf einen unversiegelten Bereich der Verpackung.
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5 zeigt
den Schritt des Abtrennens der unteren Folie von der Blisterfolie
am unversiegelten Bereich der Verpackung.
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6 zeigt
den Schritt des Abziehens der unteren Folie von der oberen Folie,
um den Inhalt der Verpackung freizulegen.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
hier beschriebene Verpackung verlangt in vorteilhafter Weise zum Öffnen der
Verpackung mehrere aufeinanderfolgende Schritte. In einer Ausführungsform
enthält
die Verpackung eine obere Folie mit einer Oberfläche, die von einer Seite der
oberen Folie vorsteht und ein Näpfchen
in der entgegengesetzten Seite der oberen Folie ausbildet, eine
untere Folie, die an der entgegengesetzten Seite der oberen Folie
anliegt und das Näpfchen
umschließt, einen
versiegelten Abschnitt und einen unversiegelten Abschnitt, die zwischen
der oberen und der unteren Folie ausgebildet sind, wobei jedem Näpfchen ein versiegelter
und ein unversiegelter Abschnitt zugeordnet sind.
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Wie
hier verwendet, umfasst der Ausdruck "Näpfchen" den Bereich der
Verpackung, der zur Aufnahme des Medikaments bestimmt ist.
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Die
untere Folie der Verpackung kann typischerweise flach sein oder
sie kann auch eine Oberfläche
haben, die von einer Seite vorsteht, um ein Näpfchen in der entgegengesetzten
Seite der unteren Folie zu bilden. Ein solches Näpfchen in der unteren Folie,
auch als die Deckelfolie bekannt, würde typischerweise mit dem
Näpfchen
in der oberen Folie ausgerichtet sein, um zusätzlichen Raum für das aufzunehmende
Medikament zu bieten.
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Die
Verpackung enthält
auch einen Reißschlitz,
der sich zwischen unversiegelten Abschnitt und einem Rand der Verpackung
erstreckt, wobei der Reißschlitz
keinen Rand der Verpackung berührt. Vorzugsweise
erstreckt sich der Reißschlitz
in einer Richtung von dem Näpfchen
weg und in Richtung auf den unversiegelten Abschnitt. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Verpackung mehrere Näpfchen
oder Blister, die in Reihen angeordnet sind, mit einer ersten Schwächungslinie
und einer zweiten Schwächungslinie
in der oberen Folie und/oder in der unteren Folie, wobei die ersten
und zweiten Linien sich im Wesentlichen zwischen gegenüberliegenden Rändern der
Verpackung und im Wesentlichen zwischen den Blisterreihen erstrecken.
In dieser bevorzugten Ausführungsform
berührt
der Reißschlitz
keinen Rand der Verpackung und berührt die erste oder zweite Schwächungslinie
nicht.
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Es
wird nun auf die Figuren Bezug genommen, die bevorzugte Ausführungsformen
der beanspruchten Erfindung zeigen. 1 zeigt
eine Blisterverpackung mit vier Blistern 10, die im Wesentlichen in
Reihen angeordnet sind. Zwischen den Reihen erstrecken sich eine
erste Schwächungslinie 22 und eine
zweite Schwächungslinie 24 im
Wesentlichen zwischen gegenüberliegenden
Rändern
der Blisterverpackung und trennen die Reihen voneinander. Jeder
Blister der Blisterverpackung ist auch nahe einem unversiegelten
Bereich 30 und einer bevorzugten dritten Schwächungslinie 26 angeordnet.
Die dritte Schwächungslinie 26 kann
in einer Richtung im Wesentlichen parallel zu der ersten oder der
zweiten Schwächungslinie
verlaufen, oder aber im Wesentlichen parallel zu einem Rand der
Blisterverpackung. Wie in 1 gezeigt,
liegt in einer bevorzugten Ausführungsform
die dritte Schwächungslinie
zwischen entweder der ersten oder der zweiten Schwächungslinie
und dem unversiegelten Bereich 30 und ist von beiden beabstandet.
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Die
Verpackung enthält
auch einen Reißschlitz 40,
der von den Rändern
der Verpackung Abstand hat und sie nicht berührt. Der Reißschlitz 40 hat auch
Abstand zu der ersten Schwächungslinie 22 oder
der zweiten Schwächungslinie 24 und
berührt sie
nicht. Vorzugsweise ist der Reißschlitz 40 so
gelegen, dass die Verpackung nicht durch Einleiten eines Einreißvorgangs
an einem Rand und durch den Schlitz geöffnet werden kann, ohne eine
wesentliche Reißkraft
anzuwenden. Stattdessen ist der Schlitz 40 so angeordnet,
dass der Benutzer die Verpackung knicken muss, um einen Rand an
der Knicklinie zu bilden und den Schlitz 40 freizulegen.
Sobald der Schlitz 40 an einem Rand freigelegt ist, kann
der Benutzer dann den Reißvorgang
an dem Schlitz in einer Richtung gegen den unversiegelten Bereich 30 einleiten.
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Der
Reißschlitz
kann beliebige Gestalt haben und kann in jeder Richtung verlaufen,
obgleich ein Schlitz, der so angeordnet ist, dass er in die Richtung
des unversiegelten Bereichs 30 führt, bevorzugt ist. In einer
bevorzugten Ausführungsform
bildet der Reißschlitz
einen Winkel oder ist V-förmig
gestaltet. Wenn die Verpackung geknickt wird, bildet die resultierende
Knicklinie einen Rand, der den Reißschlitz schneidet. Vorzugsweise
schneidet die Knicklinie den Reißschlitz im Scheitel eines
Winkels, der von dem Reißschlitz
gebildet wird.
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Sobald
die Verpackung geknickt ist, um einen Rand zu bilden, der den Reißschlitz
freilegt, wird das Einreißen
durch den Reißschlitz
eingeleitet. Im Allgemeinen beeinflusst die Richtung und Anordnung des
Reißschlitzes
die Reißrichtung.
Wie in 4 gezeigt, wird der Riss 50 durch eine
geknickte oder doppelte Lage des Blisterverpackungsmaterials eingeleitet.
Mit anderen Worten, da der Reißschlitz
an einem Rand durch erstes Knicken der oberen Folie 15 und der
unteren Folie 25 freigelegt ist, wird der Riss 50 am
Reißschlitz 40 wirklich
durch zwei Schichten der oberen Folie und zwei Schichten der unteren
Folie eingeleitet. In einer solchen Ausführungsform sollte der Reißschlitz
so gestaltet sein, dass der vorgesehene Benutzer das geknickte Verpackungsmaterial ohne
zu große
Schwierigkeit durchreißen
kann. Zu diesem Zweck kann der Abstand des Schlitzes vom Rand der
Verpackung vermindert sein, um die Distanz zu vermindern, die der
Riss 50 durch das geknickte Verpackungsmaterial laufen
muss. Gleichzeitig sollte jedoch die Distanz zwischen dem Schlitz und
dem Rand der Verpackung nicht so klein sein, dass Kinder das Einreißen an einem
Rand der Verpackung ohne den Knickvorgang einleiten können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform schneidet
der Reißschlitz
die dritte Schwächungslinie 26.
In dieser Ausführungsform
knickt der Benutzer die Packung längs der dritten Schwächungslinie 26, um
einen Rand auszubilden, der den Reißschlitz 40 freilegt,
wie in 3 gezeigt. Vorzugsweise schneidet der Reißschlitz 40 eine
Perforation in einer dritten Schwächungslinie 26, wie
in 3 ebenfalls gezeigt. Somit bildet der Reißschlitz 40 einen
Winkel, der von der dritten Schwächungslinie
zweigeteilt wird, dieses nicht notwendigerweise in gleichen Teilen.
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Der
Ausdruck "Reißschlitz" wird hier nur der Einfachheit
halber verwendet. Wie hier verwendet bedeutet der Ausdruck "Reißschlitz" jegliche Schwächung im
Verpackungsmaterial, durch die ein Einreißen eingeleitet werden kann.
Beispiele solcher Schwächungen
umfassen Teil- oder Vollperforierungen, Kerben oder Schnitte, sind
hierauf aber nicht beschränkt.
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Der
unversiegelte Bereich 30, der zwischen der oberen Folie 15 und
der unteren Folie 25 ausgebildet ist, befindet sich vorzugsweise
zwischen dem Reißschlitz 40 und
dem Blister 10. Vorzugsweise ist ein Abschnitt entweder
der oberen Folie oder der unteren Folie von der anderen Folie abgehoben,
um das Ergreifen der Folien zu erleichtern, nachdem der Riss durch
den Reißschlitz 40 ausgeführt ist.
Im angehobenen Bereich kann eine Rippe angeordnet sein, z.B. zwischen
dem Blister und dem Reißschlitz, um
den Riss, der am Reißschlitz
eingeleitet wurde, vom Blister wegzuführen. Obgleich der unversiegelte Bereich 30 den
Blister 10 oder den Reißschlitz 40 berühren kann,
ist bei einer bevorzugten Blisterverpackung der unversiegelte Bereich 30 sowohl
vom Blister 10 als auch vom Reißschlitz 40 entfernt,
wie in 1 gezeigt. Somit beeinflusst der Abstand zwischen
dem Schlitz und dem unversiegelten Bereich den Kraftaufwand, der
notwendig ist, um den Riss 50 in Richtung auf den unversiegelten
Bereich 30 fortzusetzen. In gleicher Weise beeinflusst
der Abstand zwischen dem unversiegelten Bereich 30 und
dem Blister 10 den Kraftaufwand zum Abziehen der unteren
Folie und der oberen Folie voneinander.
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Wie
hier verwendet, umfasst der Ausdruck "unversiegelter Bereich" einen Bereich der
Verpackung, wo ein Teil entweder der oberen Folie oder der unteren
Folie fehlt. Sobald der Benutzer an der Verpackung am Schlitz und
in den Bereich reißt,
wo eine Folie fehlt, wird die verbliebene Folie freigelegt, so dass
der Benutzer sie ergreifen und sie von der korrespondierenden Folie
abziehen kann, um das Medikament im Blister freizulegen.
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In
einer optionalen Ausfürhungsform
kann die Verpackung auch einen Kanal haben, der sich teilweise oder
ganz zwischen dem Reißschlitz 40 und dem
unversiegelten Bereich 30 erstreckt. Der Kanal führt den
am Reißschlitz 40 eingeleiteten
Riss in die gewünschte
Richtung zum unversiegelten Bereich 30 hin. Der Kanal kann
beispielsweise von einer vierten Schwächungslinie gebildet sein.
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Obgleich
die Figuren die ersten, zweiten und dritten Schwächungslinien als Perforationslinien
zeigen, können
andere Mechanismen, die Perforationslinien im Wesentlichen äquivalent
sind, verwendet werden. Beispielsweise können vorgeknickte Linien oder
Kerben verwendet werden, oder die Schwächungslinien können durch
Schnitte gebildet sein, die durch oder teilweise durch entweder
die obere Folie oder die untere Folie ausgebildet sind. In gleicher Weise
kann jede Kombination vorgeknickter Linien, Perforationen, Kerben
oder Schnitte verwendet werden. Für eine Schwächungslinie mit Perforation
oder Rillen kann man das Verhältnis
der durchschnittenen Fläche
zur nicht durchschnittenen Fläche
steigern oder vermindern, um die Kraft einzustellen, die notwendig
ist, die Packung längs
dieser Schwächungslinie
zu zerreißen
oder zu falten. Der Ort der Schwächungslinien
kann auch verändert
werden, um die Kraft und den Einsatz zu beeinflussen, die notwendig sind,
die Packung zu öffnen.
Beispielsweise kann man ersten und zweiten Schwächungslinien weiter vom Rand
der Verpackung weg bewegen, um die Kraft zu erhöhen, die notwendig ist, eine
einzelne Blistereinheit durch Reißen längs der ersten und zweiten
Schwächungslinien
abzutrennen.
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Die
jeweiligen Abmessungen der Packung können durch den Fachmann variiert
werden, um sie dem speziellen gewünschten Endverbrauch anzupassen.
Beispielweise bestimmt die Gestalt und Größe des Medikaments die Größe des Blisters.
Ein typischer Blister kann daher eine Größe von 28 mm mal 18 mm haben.
Der Abstand zwischen dem Blister und den ersten oder zweiten Perforationslinien
kann 1 bis 18 mm, vorzugsweise 12 mm betragen; der Abstand zwischen
dem Blister und dem unversiegelten Bereich kann zwischen 2 und 6
mm liegen, vorzugsweise bei 4 mm; der Abstand zwischen dem Beginn der
ersten oder zweiten Perforationslinien und einem Rand kann zwischen
2 und 8 mm, vorzugsweise bei 5 mm liegen; die Abmessungen des Reißschlitzes können zwischen
1 und 20 mm liegen, bevorzugt in zwei Segmente von 5 und 2 mm aufgeteilt;
der Abstand zwischen dem Reißschlitz
und den ersten oder zweiten Perforationslinien kann von 1 bis 3
mm reichen, vorzugsweise 2 mm sein, der Abstand zwischen dem Reißschlitz
und dem unversiegelten Bereich kann zwischen 0 und 5 mm, vorzugsweise
ist er 0 mm, und der Abstand zwischen der dritten Schwächungslinie
und ihrer dazu parallelen ersten oder zweiten Schwächungslinie
kann zwischen 2 und 6 mm, vorzugsweise bei 4 mm liegen.
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Die 2 bis 6 zeigen
ein bevorzugtes Verfahren zum Abgeben eines Medikaments aus der hier
beschriebenen Packung. 2 zeigt eine Blisterverpackung
mit vier Blistern, die im Wesentlichen in Reihen angeordnet sind,
wobei eine erste Schwächungslinie 22 und
eine zweite Schwächungslinie 24 zwischen
den Reihen und vom einen Rand der Blisterverpackung zum gegenüberliegenden
Rand verlaufen. Der Benutzer zerreißt zunächst die erste Schwächungslinie 22 und
zerreißt
die zweite Schwächungslinie 24,
um eine einzelne Blistereinheit von der Blisterverpackung zu trennen.
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3 zeigt
eine abgetrennte Blistereinheit. Wie in 3 gezeigt,
knickt der Benutzer dann die Verpackung längs der dritten Schwächungslinie 26, um
eine Faltkante längs
der dritten Schwächungslinie
zu bilden. Der Reißschlitz 40 ist
dann an dem geknickten Rand freigelegt. Wie in 4 gezeigt,
beginnt dann der Benutzer einen Riss 50 an dem freiliegenden
Reißschlitz 40 in
einer Richtung, die zum unversiegelten Bereich 30 verläuft und
sich dorthin fortsetzt. Wie auch in 4 gezeigt,
beginnt der Riss 50 an einem Punkt, der von dem unversiegelten
Bereich 30 entfernt liegt und diesen nicht berührt. Wegen
der Faltkante längs
der dritten Schwächungslinie 26 verläuft der
Riss zunächst
durch eine Doppelschicht aus Verpackungsmaterial, d.h. zwei Schichten
aus der oberen Folie 15 und zwei Schichten aus der unteren Folie 25.
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Sobald
der Benutzer die Packung durch den unversiegelten Bereich 30 aufreißt, werden
die untere Folie 25 und die obere Folie 15 dann
in einem unversiegelten Zustand freigegeben, in dem der Benutzer
sie ergreifen kann. Der Benutzer zieht dann die untere Folie 25 und
die obere Folie 15 voneinander ab, wie in den 5 und 6 gezeigt.
Vorzugsweise wendet der Benutzer die Blisterverpackung, so dass
das Medikament in dem vom Blister 10 gebildeten Näpfchen verbleibt,
bevor er die untere Folie 25 und die obere Folie 15 voneinander
abzieht. Das Medikament kann dann in der geeigneten Dosierung für eine beabsichtigte
Verwendung verabreicht werden.
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Die
Verpackung kann ggf. eine dritte "Durchdrück"-Folie aufweisen, die sandwichartig
zwischen der oberen Folie und der unteren Folie eingeschlossen ist.
Bei dieser Ausführungsform
wird nach dem Aufreißen,
das am Reißschlitz 40 eingeleitet
und durch den unversiegelten Bereich fortgesetzt wird, die untere
Folie von der oberen Folie und der dritten Folie abgezogen, so dass
nach dem Abziehen das Medikament unzugänglich bleibt. Der Benutzer
muss dann das Medikament nach dem Abziehen der bedeckenden Folie
durch die dritte Folie hindurchdrücken. In einer alternativen
Ausführungsform
ist die Durchdrückfolie
von einer mehrlagigen unteren Folie gebildet, die so aufgebaut ist,
dass beim Abziehen eine oder mehrere der Folien zurückbleiben.
In einer solchen Ausführungsform
kann das Medikament dann durch eine der Schichten der unteren Folie,
die nach dem Abziehen zurückbleibt,
durchgedrückt
werden. Jedenfalls sollten der Aufbau der dritten Folie und der unteren
Folie es nicht ermöglichen,
das Medikament durch die zwei Folien durchzudrücken und zugänglich zu
machen. Die dritte Folie bildet somit einen zusätzlichen Schritt in der Öffnungsfolge.
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Die
Verpackung kann aus allen Materialien bestehen, die typischerweise
zur Herstellung konventioneller Blisterverpackungen verwendet werden. Beispielsweise
können
die obere Folie, die untere Folie und/oder die dritte "Durchdrück"-Folie aus Materialien
wie Acrylnitril (z.B. Klockner PENTAPHARM® PH
8B7/08), Polyethylenterephthalat (z.B. Klockner PENTAPHARM® PH8G1),
Polypropylen (z.B. Klockner PENTAPHARM® PH
885/76), Polyvinylchlorid (z.B. VPI MIRREX®1025),
Kunststoffmehrlagenstrukturen (z.B. Klockner PENTAPHARM® A 200/02
und TECHNI-PLEX VDC® 250-25-90), mehrlagige
Strukturen auf Aluminiumbasis, wie Polyamid/Aluminium/Folie/Polyvinylchlorid
(z.B. Lawson MARDON® 15126) oder mehrlagige
Strukturen auf Papierbasis bestehen.
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Vorzugsweise
ist die obere Folie eine Blisterfolie aus Lawson MARDON® 90256
Polyvinylchlorid/Polyamid/Aluminiumfolie/Polyvinylchlorid und hat ein
Gewicht zwischen 320 g/m2 bis 400 g/m2, vorzugsweise 360 g/m2.
Die untere Folie besteht vorzugsweise aus Reynolds SAFETY-PAK® 204
Papier/Polyester/Aluminiumfolie/Polyvinylchlorid mit einem Gewicht
von etwa 77 bis 95 Pfund pro Ries, besser etwa 86 Pfund pro Ries.
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Die
zur Bildung der Verpackung verwendeten Folien können miteinander durch Wärmeversiegelung
oder mit Klebstoffen oder einer Kombination daraus versiegelt sein.
Alle Versiegelungen sollten sicherstellen, dass ein Zugang zu dem
Medikament ohne Ausführung
der zuvor beschriebenen Schritte verhindert ist. Vorzugsweise sind
die obere Folie und die untere Folie miteinander durch bekannte
und üblicherweise
verwendete Wärmeversiegelung
verbunden.
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Die
Verpackung kann bei Aufnahme jeder Art Medikament z.B. Formoterol,
verwendet werden.
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Andere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung liegen dem Fachmann aufgrund der Kenntnis
der Beschreibung und der Ausführung
der Erfindung, wie sie hier beschrieben wurde, auf der Hand. Die
Beschreibung und die Figuren sollen daher nur als Beispielhaft angesehen
werden, wobei der wahre Umfang und Geist der Erfindung durch die nachfolgenden
Ansprüche
angegeben wird.