DE69922C - Schnelllaufender Rundwebstuhl mit radial angeordneten Keltenfäden - Google Patents

Schnelllaufender Rundwebstuhl mit radial angeordneten Keltenfäden

Info

Publication number
DE69922C
DE69922C DENDAT69922D DE69922DA DE69922C DE 69922 C DE69922 C DE 69922C DE NDAT69922 D DENDAT69922 D DE NDAT69922D DE 69922D A DE69922D A DE 69922DA DE 69922 C DE69922 C DE 69922C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
threads
warp threads
loom
plate
chain
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT69922D
Other languages
English (en)
Original Assignee
A. DE LASKI in Cleveland
Publication of DE69922C publication Critical patent/DE69922C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D37/00Circular looms

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 86: Weberei.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Rundwebstuhl und dient dem besonderen Zwecke, die Ketten- und Geschirreinrichtung eines Rundwebstuhls dahin zu vervollkommnen, dafs ein schneller Arbeitsgang ohne Beein^ trächtigung der Zuverlässigkeit und Sicherheit zu erzielen ist.
Auf beiliegender Zeichnung ist:
Fig. ι ein, Verticalschnitt durch die Webstuhlmitte behufs Uebersichtsdarstellung der . Gesammtvorrichtung, aus welcher indessen der unterhalb des Webzapfens anzunehmende Regulator und das Untergestell, sowie einige Theile, welche die Deutlichkeit stören würden, fortgelassen sind,
Fig. .2 eine Theilansicht der das Gestell oben verbindenden Jochplatte und der unterhalb derselben, eingefügten Sternplatte, von welcher aus durch radial bewegte Schieber oder Gleitstücke die Geschirrbewegung vermittelt wird,
Fig. 3 eine Oberansicht der bezeichneten ' Sternplatte mit Darstellung eines der Gleitstücke , die in radialen Bahnen der Platte geführt sind, sowie eines Stückes der beiden anschliefsenden, die Schieber oder Gleitstückbewegung übertragenden Lenker,
Fig. 4 eine vergröfserte Einzeldarstellung im Verticalschnitt nach der Linie x-x, Fig. 3, zur Veranschaulichung des Angriffes und der Wirkungsweise der Gleitstücke mit den Lenkern, den Winkelhebeln und. den (nur stückweise mitdargestellten) zu den Litzen führenden Schubstangen.
Fig. 5 ist eine Oberansicht der Curvenschubplatte, die zur Bewegung der Gleitstücke in der Sternplatte dient.
Fig. 6 veranschaulicht in Seitenansicht oder Aufrifs ein Paar der zu hebenden und zu senkenden Litzenrahmen, :
Fig. 7 eine Einzelansicht einer der rietähnlichen Vorrichtungen mit Drähten oder Stäben, die eine gleichmäfsige Einführung der Kettenfäden bei der Stelle sichern, wo das Fach während des Webevorganges gebildet wird.
Fig. 8 veranschaulicht in Uebersichtsdarstellung diejenigen Theile, die zur Leitung und Spannungsregelung der Kettenfäden beim Fache dienen, so dafs die Beschaffenheit der gewebten Waare geändert werden kann.
In Fig. ι sind mit A3 die abgebrochen dargestellten Tragsäulen bezeichnet, welche in fester Verbindung mit einer unteren Grundplatte das Untergestell der Maschine bilden; es sind vier solcher Tragsäulen vorhanden. Das eigentliche Webstuhlgestell bilden die pfostenartigen Säulenaufsätze oder Stützplatten Ai , Fig. ι und 2. . Diese ausgesparten Gufstheile A4· sind bei Flantschansätzen an die oberen Tragflächen der Säulen A3 angeschraubt und werden oben durch eine sternförmig ausgeführte Jochplatte A5 mit Rippenfortsätzen α5 verbunden; an dem Ringtheile an derselben sind weitere Stütztheile der Maschine angebracht.
Von denjenigen armartigen Rippenfortsätzen a5, die nicht bei den Säulenaufsätzen A* aufgeschraubt sind, hängen vier im wesent-
lichen ähnliche Gestellstücke Αβ aus Gufseisen; dieselben bilden in Gemeinschaft mit den abwechselnden (gestützten) Gufstheilen A* das Gehäuse, an welchem mittelbar oder unmittelbar alle feststehenden und arbeitenden Theile des Webmechanismus ihren Halt finden.
Ein V-förmig gestalteter Hängebock B1 ist an der Unterseite der Jochplatte Ab angeschraubt und trägt bei einer nabenförmigen Verstärkung b6 das Halslager für die hohle stehende Welle B2, deren oberes Ende in dem weiteren Theil der Bohrung an der zur Jochplatte A5 gehörigen Nabe E gelagert ist. Der V-förmige Halslagerbock B1 ist durch schräg angeordnete und' seitlich an den untersten Theil angreifende Anker (nicht mitdargestellt) verspannt, wodurch die Nabe be in feste Verbindung gebracht ist. Der eine Schenkel des Hängebockes B1 nimmt ferner in einer nabenförmigen Verstärkung oder einem Halslager b5 das nach innen reichende Ende der horizontal gelagerten Triebwelle B auf. Das zugehörige andere Lager b6 befindet sich, wie dargestellt, an einem der Gufstheile A* und ein ferneres Lager b7 aufsen an einem der Consolarme, die die Kettenbaumspindeln tragen.
An der Triebwelle B sitzt, nach Fig. i, aufsen die Riemscheibe Be, auf welche die treibende Kraft übertragen wird, und am in-■ neren Ende das Kegelrad D in Eingriff mit dem anzutreibenden Rade -B3, welches in fester Verbindung mit der. Hohlwelle B'2 deren Drehung mit der gehörigen Geschwindigkeit vermittelt.
Bei dem inneren Umfange des Ringtheiles a7 der Jochplatte ist die Sternplatte C in der Weise fest eingefügt, dafs radial von derselben vorstehende Ansätze c2 mit jenem Ringumfange a1 verschraubt werden. Diese Sternplatte C, Fig. 3, liegt demnach wesentlich in der Ebene des Theiles a7, und unterhalb dieser wiederum ist die mit der Welle B2 drehbare Curvenscheibe B* angebracht, mittelst deren Gleitstücke oder Gleitschuhe an der Sternplatte C zeitweise eine radiale Verschiebung erfahren, um mittelbar eine Bewegung der Litzen des Webstuhles zu veranlassen.
In den acht rechteckigen Schlitzaussparungen d der Sternplatte C sind frei verschiebbar die acht Gleitstücke d l, Fig. 3, eingepafst. Von diesen nehmen je zwei aufsen und neben einander gelagerte Winkelhebel h'2 K2 die Bewegung auf (Fig. 4), indem deren innere Arme durch Lenker h* hl, die oben bezw. unten angreifen, mit dem Gleitstücke gelenkig verbunden .sind. Die Winkelhebel h'2 greifen andererseits an die Hubstangen k für die Schäfte an.
Letztgenannte Hub- oder Verbindungsstangen k sind demgemäfs in acht Paaren vorhanden, wobei die unteren Enden zweier zusammengehöriger Stangen einzeln an die oberen Horizontalstücke der zwei Rahmen angelenkt sind, in denen die Litzen U, Fig. 6, entsprechend in zwei Gruppen angeordnet sind. Jene Winkelhebel h'2 drehen sich paarweise . um Zapfen /je, die seitlich von kleinen Plattenfortsätzen hB vorstehen, deren acht rings an dem " Jochplattentheil a7 angeschraubt oder angesetzt sind.
Jedes der Gleitstücke d1 ist, wie dargestellt (Fig. 4), zweitheilig so ausgeführt, dafs auf den unteren, umgekehrt T-förmigen der obere, einfach plattenförmige Theil aufgesetzt ist, und beide Theile zusammengeschraubt sind, um in Eingriff mit dem Führungsschlitz der Sternplatte zu bleiben: Von den bezüglichen beiden Befestigungsschrauben geht die eine z3 durch beide Theile nahe dem inneren Ende . des Gleitstückes hindurch, während die andere punktirt dargestellte nur durch die- Deckplatte nahe dem Aufsenende hindurchgeht und in dem anderen T - förmigen Theil verschraubt ist.
Die Litzenrahmen H. sind lothrecht verschiebbar angeordnet; die Bahnen h hierfür sind Nuthen, die an den Wangen der Gufstheile A1 und Ae, Fig. 6, nahe deren inneren Rändern ausgespart sind. Die acht Gruppen von Litzenrahmen bilden in dieser Zusammenstellung einen »kreisförmigen« Harnisch oder das ringförmige Geschirr.
Jeder Litzenrahmen besteht (Figr 6) aus je einem oberen und unteren, nach der Kreisform gebogenen Winkeleisen H und verticalen parallelen Drähten h6, die mit den Enden an jenen Winkeleisen befestigt sind und Augen an ihren mittleren Theilen . zur Führung der Kettenfäden tragen. Die Enden der gebogenen Winkeleisen sind mit Gleitschuhen h7 aus thierischer Haut oder anderem haltbaren Material ausgerüstet, so dafs sie mit geringster Reibung in den bezüglichen Füiirungsnuthen h auf- und abgleiten.
An die äufseren Flächen der acht aufrechten Gufstheile Ai und A6 sind etwas unterhalb der oberen Enden acht radial nach aufsen gerichtete Consolträger k1 angeschraubt, welche in ganz nach aufsen liegenden Zapflagern A3 die Spindeln der acht Kettenbäume Z3 aufnehmen.
Unterhalb dieser Consolträger k1 sind andere, ebenfalls radial gerichtete Consolen K bei prismatischen (Schwalbenschwanz-)Führungen b2 der Gufstheile Ai A6 so angebracht, dafs sie in der Höhenlage eingestellt werden können. Diese Consolen K tragen kreisrunde Ringe ml und m2 (in Fig. 1 und 8 ist nur der Querschnitt dargestellt), die übrigens zwecks leichter Herstellung und Auswechselung (sowie bequemer Verpackung) aus einer Reihe von Bogenabschnitten bestehen können, welche bei den Consolen zusammengeschraubt oder in anderer Weise zusammengefügt sind. Der innere und tiefer gelegene Ring mλ ist als
Ätifschliefsungsring zu bezeichnen; der obere dagegen ist ein Fühlerstiftring. Beide Ringe ■ sind mit einer Anzahl horizontaler Bohrungen versehen (und zwar in Gruppen angeordnet, die den Litzengruppen entsprechen), wobei die Anzahl gleich ist der gröfsten Zahl von Kettenfäden, die auf dem Webstuhl zu benutzen sind.
In jeder der Bohrungen des Ringes m2 ist frei verschiebbar ein Fühlerstift oder eine kurze Stange η eingepafst. ■ Dieser Theil hat, wie gewöhnlich, ein Auge an seinem inneren Ende, durch welches je einer der Kettenfäden läuft. Aufsen sind zusammendrückbare Schraubenfedern zwischen jedem der äufseren Köpfe ■ oder Endverstärkungen und dem Ring τη2 aufgesteckt. Die Einrichtung dieser Fühlerstifte wirkt in bekannter Weise und ermöglicht die nothwendige Nachgiebigkeit der Kettenfedern bei der Fachbildung. ■ . . .
Die Kettenfäden werden von den Bäumen Z3 abgezogen, und zwar bei der Stelle ihres Umfanges, welche der Stuhlmitte am nächsten liegt. Die Kettenfäden werden' ferner von da, wo sie den Baum tangential verlassen, nach »unten« und »aufsen« in Richtung auf die Fühlerstiftöhre, sowie durch dieselben hindurchgeleitet, um von da, nach »unten« und »innen«, umbiegend, . durch die Bohrungen ' des Aufschliefsungsringes wr1 hindurchzugehen. Weiterhin ziehen sich die Kettenfäden durch die Augen der Litzendrähte h hindurch zu dem. Webzapfen O2 oder der Stuhlmitte.
Innerhalb des kreisförmigen Geschirres des .Webstuhls ist in concentrischer Anordnung eine Reihe verticaler Drähte oder Stangen P vorgesehen; die Anzahl der durch dieselben gebildeten Gruppen beträgt zweckmäfsig (in dem dargestellten Falle) acht. Jede Gruppe umfafst eine Art rietähnlichen Gestellrahmens, welcher an jeder Seite des Innenrandes oder Innentheiles einer der aufrechten Webstuhlgestellplatten befestigt ist. Die verticalen Drähte bilden in ihrer Gesammtanordnung eine Art kreisförmigen Käfigs, wobei jeder Gruppe so viel Drähte zugeordnet sind, wie der gröfsten Zahl von Kettenfäden, die auf dem Webstuhl zu verwenden ist, entspricht. Diese Drähte, an welchen die Kettenfäden eine Anlage finden und gleiten, wenn sie mittelst der Litzenaugen auf- und niedergeführt werden, werden zweckmäfsig so nahe als möglich bei der Aufsenfläche des Schützens angeordnet, und sie dienen dazu, die Fäden des Faches in ihrer Lage gleichmäfsig und stetig zu halten, durch welches hindurch der oder die Schützen mit grofser Geschwindigkeit getrieben werden.
Jeder der Kettenbäume ist mit einer selbstthätigen oder compertsirenden Bandbremse derartig ausgerüstet,, dafs der Abzug der Kettenfäden unter der gehörigen, und zwar fast vollkommen gleichmäfsigen Spannung erfolgt. Diese Spannvorrichtung oder Kettenbaum-, bremse besteht, wie dargestellt, aus einem Lederband, einer Schnur oder dem Riemen Z2, der beinahe einmal um den mit Spurrinne versehenen Rand des Rades oder der Scheibe gelegt ist, die an das eine Ende des Kettenbaumes angefügt ist. Das eine Ende des Bandes Z2 schliefst an eine kurze Stange oder Schiene Z1, welche frei durch ein Loch eines Querstückes an dem einen Consolarm des Kettenbaumes hindurch pafst; das andere Riemenende ist an dem oberen Ende einer Stange Z4 befestigt und ist mittelst dieser in der Weise verstellbar, dafs letztere bei einem Gewinde zwei Flügelmuttern aufnimmt, zwischen denen eine vorstehende Halteplatte m gefafst wird. Das Ende jener Bremsschiene ll ist an dem Querstück nachgiebig oder elastisch befestigt, indem auf das überstehende Ende eine zusammendrückbare Feder s5 aufgesteckt ist, wie aus Fig. ι ersichtlich.
Der Webzapfen O2 ist, wie gewöhnlich, auswechselbar angeordnet und befindet sich am unteren Ende des feststehenden verticalen Rohres F1. Dasselbe liegt innerhalb der rotirenden Hohlwelle J32 (wobei jedoch Umfangberührung nahezu auf der ganzen Länge ausgeschlossen ist) und wird mit seinem oberen Ende in der engeren Bohrung der Nabe E an der Jochplatte A5 bezw. dem Webstuhlgestell festgehalten.
Bei dem oberen Nabenende E ist ferner ein Zapfengestell w% aufgesetzt, welches eine Scheibe »>* mit Spurrinne trägt, die als Führung für den biegsamen .Schlauch ν ν oder eine andere Schlauchwaare dient, wie sie nach bekannten Verfahren auf dem Stuhle umwebt werden soll.
Durch jene automatische oder selbstthätige Bandbremse an jedem der Kettenbäume wird der Vortheil ■ erreicht, dafs die' Kettenfäden unter wesentlich gleichförmiger und gehöriger Spannung von den Kettenbäumen abgezogen werden.
Diese Bandbremse wirkt indessen nicht so, dafs der Bremswiderstand als veränderliche Gröfse bei der Drehung der Kettenbaumspindel in dem Mafse abnimmt, wie es nöthig ist, um eine »gleichmäfsige« Gegenkraft beim Abwickeln oder Abziehen der Fäden zu schaffen während der ganzen Zeit bis zum völligen Aufbrauchen des Fadens am Kettenbaum. Es ist vielmehr eine periodische Einstellung oder Nachstellung während des Ablaufens der Kettenfäden erforderlich. . ■ . . .
Nichtsdestoweniger wirkt der Bremsmechanismus bei einer hohen Durchschnittsgeschwindigkeit des Webvorganges eine längere Zeitdauer, auch einen ganzen Tag hindurch, ohne dafs die Einstellung erforderlich wäre. Daher ist
die. Vorrichtung vom praktischen Standpunkte ,aus als selbsttätige Spannvorrichtung anzu^ sehen, deren Arbeitsweise sich im Einzelnen wie folgt ergiebt.
Nachdem die Einstellung auf den richtigen Widerstandsgrad einmal bewirkt ist, indem man. die freigemachte Stange /* nieder- oder emporschnellt (zur Regelung der Spannung der Feder s5) und danach dieselbe mittelst der Flügelmuttern feststellt, veranlafst die anfäng-, liehe Bewegung des Baumes um seine Achse, wie sie die Folge des Fadenabzuges ist, zunächst ein festeres oder dichteres Anlegen des Bremsbandes Z2 auf dem Spurrande des Bremsrades /3; wäre das kürzere Ende des Bremsbandes P in starrer Verbindung mit dem Querstück der Console K, so würde sogar das Band so stark angezogen werden, dafs eine unzulässige Bremskraft auftritt. Infolge der angewendeten elastischen oder nachgiebigen' Verbindung aber wird dieses anfängliche Bestreben des Bremsbandes theilweise aufgehoben, und insofern das auf die Feder sich stützende Ende des Bandes, auf welches der Zug wirkt, der Beanspruchung nachgiebt, bremst das Band nur mit der erforderlichen Kraft, wie sie vorher bestimmt ist, durch das Mafs der Spannung, die bei der federnden Verbindung unter Vergröfserung oder Verringerung der Federkraft vorher eingerichtet worden ist.
Eine Nachstellung von Hand wird dann erforderlich, wenn nach Mafsgabe einer bestimmten Durchmesserverringerung der mit den Kettenfäden bewickelten Bäume (beispielsweise unter Verringerung von 5 cm auf 4 cm) die Bremsvorrichtung eine Zeit lang ohne merkliche Aehderung ihres Regelungsverhältnisses gewirkt hat. Sobald die Nachstellung in gehöriger. Weise veranlafst ist, bewirkt wieder die Bremsvorrichtung für längere Zeit einen in praktischer Hinsicht ausreichend gleichförmigen Bremswiderstand, gegen welchen sich der Kettenbaum um seine Achse dreht und welcher somit die Spannung der abgezogenen Kettenfäden regelt und aufrecht erhält.
Bei schnell arbeitenden Rundwebstühlen ist ferner dem Umstände der Abnutzung Rechnung zu tragen, welche die vortheilhafte Betriebsfähigkeit des Stuhles in Frage stellt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dafs die Litzen oder beweglichen Theile des Geschirres bei ihrer Kehrbewegung in möglichst kurzer Zeit den vollen Hin- und Hergang (Auf- und Abstieg) zurücklegen sollen, und dafs sich demnach der Uebergang in den Punkten des Hubwechsels oder Richtungswechsels »allmälig« genug vollzieht, um alle plötzlichen Stöfse und Beanspruchungen auszuschliefsen. Aus diesem Grunde wird als ein fernerer wesentlicher Theil der Erfindung die besondere Gestaltung oder Bahnordnung der Curvenschub-. platte angesehen, welche mittelbar den Antrieb des Litzenmechanismus veranlafst.
Gemäfs den bekannten Einrichtungen zur Uebertragung der Bewegung, die als hin- und hergehende Bewegung von einer Drehung abzuleiten ist, auf den Litzenmechanismus war die Wirkungsweise so, dafs, wenn der Stuhl mit verhältnifsmäfsig hoher Geschwindigkeit arbeiten sollte, nicht nur alle arbeitenden Theile und die Litzen selbst sehr schwer, d. h. sehr stark ausgeführt werden mufsten (um die nöthige Widerstandsfähigkeit gegen die plötzlichen Beanspruchungen und übermäfsigen Schlagbewegungen zu erhalten), sondern dafs auch die Curvenschubbahn mit den zugehörigen Theilen abgeschliffen wurde und in kurzer Zeit aus der betriebssicheren Ordnung gerieth.
Diesen Mängeln wird nach vorliegender Erfindung durch die besondere Führung der Curvenbahn an der Scheibe Bi, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist, abgeholfen. Demgemäfs werden, wie gewöhnlich und wünschenswerth, zwei zur Bewegungsachse »concentrische« Bahnstücke angeordnet, aber so bemessen, dafs jederzeit die Litzen von drei Gruppen (auf der einen Seite des Stuhles) ein weit offenes Fach bilden, während diejenigen der drei gerade gegenüberliegenden Gruppen kein Fach bilden; ■die Zwischenstücke verbinden jene. Bogenstücke in solcher Krümmung, dafs ein durchaus allmäliger, die Radialverschiebung vermittelnder Uebergang von dem concentrischen Bogenstück mit kleinerem Radius zu demjenigem mit gröfserem Radius und umgekehrt stattfindet.
Vermöge dieser Einrichtung ist man im Stande, den Webstuhl mit sehr viel höherer Geschwindigkeit arbeiten zu lassen, infolge dessen auch eine gröfsere Leistungsfähigkeit der gelieferten Waare erzielt wird. Gleichzeitig ist der Verschleifs ein geringerer, während doch eine verhältnifsmäfsig leicht ausgeführte Curvennuthscheibe und auch die anderen Theile in leichterer Construction angewendet werden können. Diese weniger widerstandsfähige Ausführungsweise würde bei Stühlen der früheren Art der Anlafs zu schnellem Auslaufen der Curvenbahn sein; ihre Leistungsfähigkeit wäre gleichwohl eine geringere.
Natürlich umfafst die Erfindung auch etwas abgeänderte Formen der Nuthbahn, mit welchen wesentlich derselbe Zweck und Vortheil erreicht wird, wie mit der dargestellten. Die Nuthscheibe kann, anstatt unter der Sternplatte, oberhalb derselben angebracht werden.
Von wesentlichem Vortheil für die Leichtigkeit des Maschinenganges ist ferner die Einrichtung, wonach jeder Litzenrahmen einzeln mittelst je einer Hubstange, die mitten an den oberen Rahmentheil angreift, bethätigt wird. Jedes Paar von Hubstangen, wie es zu einer
Litzengruppe gehört, leitet die Bewegung von einem Paar Winkelhebel ab, die nicht neben einander auf einem einzigen Drehbolzen gelagert sind, und deren andere Hebelarme durch Lenker mit den Gleitstücken an der Sternplatte verbunden sind.
Vermöge der leichten oder sanften Litzenbewegungen, die als Folge des verbesserten Antriebsmechanismus anzusehen sind, hat man den Yortheil, dafs die Litzen selbst sehr leicht, unbeschadet ihrer Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit, ausgeführt werden können. '
In Ergänzung zu der Kettenfadenführung, die an den früher genannten Führungsdrahtrahmen P einer nicht an sich als neu beanspruchten Vorrichtung diesseits der Fach bildenden Stelle erhalten wird, ist als Auflager und Einrichtungsmittel für die fächerförmig zum Webzapfen zusammenlaufenden Unterfachfäden ein gezahnter Steg G vorgesehen, der einen ringförmigen Kamm des Schützenbahngestells F1, Fig. i, bildet. Beim Fachbilden bezw. beim Durchlaufen des Faches seitens des als Spulenwagen ausgeführten ' Schützens werden die Unterfachfäden jedesmal in die Kerben oder Zahnlücken des ringförmigen Steges oder Kammes G eingedrückt, dessen Zähne aufwärts gerichtet sind und mit den Drähten der rietähnlichen Rahmen P übereinstimmen. Hierdurch werden in wirksamer Weise die Schwingungen oder Erschütterungen vermindert bezw. aufgehoben, wie sie auf die Kettenfäden während der schnell wechselnden Fachbildungsvorgänge und während des Hindurchfliegens des Schützen- oder Spulwagens übertragen werden. Die Anordnung der Kettenfäden innerhalb jeder Gruppe ist eine solche, dafs die auf der einen Hälfte liegenden Fäden derselben einseitig bei den Wangen der den halben Rahmen ausfüllenden Führungsdrähte P gestützt werden, und dafs ebenso die andere Hälfte der Fäden gegen die entgegengesetzte Seite der anderen Führungsdrähte desselben Rahmens mit Reibung anliegt. Mit den bezeichneten Mitteln, insbesondere mit Hülfe des gezahnten Ringsteges oder Kammes G, gelingt es, die Stetigkeit der Kette selbst bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit aufrecht zu erhalten und dadurch die hohe Arbeitsgeschwindigkeit selbst zu ermöglichen.
Bei dem Aufbau eines Rundwebstuhls ist auch darauf Rücksicht zu nehmen, dafs keine Verschmierung oder Verunreinigung (infolge auftropfenden OeIs u. dergl.) der fertig gestellten Waare stattfindet, die bei der Stuhlmitte abgeführt wird.
In dieser Beziehung hat sich gerade die Anwendung der dargestellten Sternplatte als vortheilhaft und praktisch erwiesen. Bei den bisher bekannten Stühlen hat man zwar ebenfalls Sternplatten mit radialen Gleitbahnen an- •gewendet, die aber nicht, durch vollständig hindurchgehende Ausschnitte, sondern durch Aussparungen gebildet worden sind. Die Ansammlung von Staub, OeI u. dergl. und Verunreinigung mufs aber gerade bei dieser Einrichtung befördert werden, insofern sich derselbe am Boden der radialen Nuthen absetzt und aus denselben, zumal an den inneren Enden, leicht heraustritt, so dafs das Gewebe kaum reinzuhalten ist.. Abgesehen hiervon sind auch die sich absetzenden Unreinigkeiten in der Bahn selbst ein Hindernifs für den freien Gang der Vorrichtungstheile, und werden andererseits Sternplatte und Curvenscheibe umgekehrt angeordnet, so sammeln sich, wie die Erfahrung gezeigt hat, die Unreinigkeiten in der Nuth der Curverinuthscheibe und veranlassen eine schnellere Abnutzung der Arbeitsflächen. Die bezeichneten Mangel werden durch die Anordnung einer Sternplatte mit durchgehenden oder ausgeschnittenen Gleitbahnen vollständig beseitigt.
Die Kettenfäden werden nach dem Abzüge von den Kettenbäumen bei der Durchführung durch die Fühlerstiftöhre nach innen abgelenkt (Fig. 8), und zwar in schräger Richtung, zu dem Aufschliefsungsringe hin in der Weise, dafs jeder Faden den ihm zugehörigen Fühlerstift nach innen und axial zu verschieben strebt, infolge dessen die Klemmung eines der Fühlerstifte ausgeschlossen ist. Die an vorhergehender Stelle erläuterte specielle Einrichtung nach Fig. 8, die sich wesentlich durch die Einstellbarkeit der Consolen K mit den Ringen m1 m2 kennzeichnet, soll im besonderen Falle eine Aenderung der Bedingungen herbeizuführen gestatten, unter welchen die Fachbildung der Kettenfäden zu Stande kommt, so dafs eine Waare gewebt wird, die entweder auf der Innen- und Aufsenfläche gleich ist, oder welche auf der Innenseite ein härteres oder dichteres Gewebe als auf der Aufsenseite aufweist.
Für bestimmte Zwecke nämlich, wie beispielsweise bei der Herstellung dünner gummiüberzogener Gartenschläuche, an welchen der Gewebeschlauch nicht gröfserer innerer Beanspruchung ausgesetzt ist, ist es wünschenswerth, wenn man den gewebten baumwollenen Ueberzug auf der Aufsenseite loser gewebt erhält als auf der Innenseite, so dafs die Aufsenseite des Schlauches ein weiches, nachgiebiges Gefüge hat, welches dem Gebrauchsgegenstande eine gröfsere Haltbarkeit verleiht, weil thatsächlich die Fläche nicht so bald oder leicht durch Abschabung oder Gebrauch abgenutzt wird als die härtere Fläche einer dicht gewebten Waare.
Die durch die neue Einrichtung ermöglichte Regelung der Fachfädenspannung zu dem angegebenen Zwecke beruht nun darauf, dafs,
wenn der Aufschliefsungsring in der untersten bezw. in der gewöhnlichen Lage zum Weben von Schlauchwaare ist, das Gefüge auf der Aufsen- und Innenfläche des gewebten Schlauches gleich ausfällt. Wird nun aber der Aufschliefsungsring mehr oder weniger emporgestellt, so dafs er beispielsweise mit den Fachfäden in die punktirte Stellung (Fig. 8) kommt, dann wird die Aufsenfläche der Waare loser gewebt oder weicher werden als die Innenfläche, und zwar deshalb, weil unter solchen Verhältnissen die Oberfäden des Faches jederzeit unter einem stumpfen Winkel oder nahezu in einer geraden Linie gerichtet liegen und daher weniger als die Unterfäden des Faches gespannt sind (insofern die zugehörigen Fühlerstifte jener nicht so weit nach innen gezogen sind); die Oberfäden aber sind es, welche die Aufsenfläche bei den Einschufsfäden bilden, und daraus folgt, dafs letztere, indem sie sich einlegen, den Kettenfaden nicht so straff über die äufsere Umfangsfläche des zuletzt eingetragenen Schufsfadens anziehen, wie es sonst, der Fall wäre, wo der obere Faden des bereitstehenden Faches unter grofser Spannung stände.
Anstatt dafs man übrigens die Gonsolen K mit allem Zubehör auf- oder abwärts stellt, kann man, um die Beschaffenheit der Waare zu ändern, auch allein den Aufschliefsungsring m1 einstellen.
Zur Vervollständigung wird noch über die in dem dargestellten Rundwebstuhl angewendete Schützeneinrichtung, die keinen Theil der vorliegenden Erfindung bildet, bemerkt, dafs der Spulenwagen oder Schützen auf Rollen läuft und im Kreise auf einer aus zwei: concentrischen Theilen bestehenden Schützenbahn F1 herumgeführt wird, wobei als Treiber ein mit der hohlen Triebwelle B- bei ΕΆ verbundener und kreisender Rollenträger g dient, der über den oder vielmehr durch die Oberfachfäden hindurch (mit den Rollen f2) angreift. In Fig. ι sind von zwei Schützen nur die Haupttheile ihrer Beziehungslage mitdargestellt: die Spule L2, die Laufrollen rr, die der Treiberwirkung unterliegenden Rollen η ο2 und die Spannrollen S.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i.' Ein Rundwebstuhl mit radial angeordneten Kettenfäden, bei welchem ein schneller Arbeitsgang dadurch erzielt wird, dafs sowohl die Hebung als auch die Senkung der Litzenrahmen (Schäfte H) von einer auf der senkrechten Hauptwelle (B2J des Stuhles befestigten Nuthenscheibe (B11J aus unter Vermittelung von Gelenkstangen (h 1J, Winkelhebeln (h2) und ihrer Verbindungsstangen (k) mit den Litzenrahmen erfolgt. .
  2. 2. Ein Rundwebstuhl der durch Anspruch'i.
    ; ' bestimmten Art, bei welchem die Kettenfäden zur Erzielung einer bestimmten Nachgiebigkeit derselben beim Bilden des Faches . ■ durch federnde Oesen (n) gezogen sind, welche sich in senkrechter Richtung gemeinschaftlich mit dem Streirhriegel (mv) verstellen lassen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT69922D Schnelllaufender Rundwebstuhl mit radial angeordneten Keltenfäden Expired - Lifetime DE69922C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE69922C true DE69922C (de)

Family

ID=343345

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT69922D Expired - Lifetime DE69922C (de) Schnelllaufender Rundwebstuhl mit radial angeordneten Keltenfäden

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE69922C (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1009569B (de) * 1952-02-22 1957-05-29 Fairwest U K Ltd Vorrichtung zum Ausgleichen der Spannung der Kettenfaeden bei Rundwebmaschinen
DE1017996B (de) * 1952-12-30 1957-10-17 Sagem Rundwebmaschine mit zwecks AEnderung des Schlauchdurchmessers auswechselbarem Webring
DE1031734B (de) * 1952-11-28 1958-06-04 Sagem Rundwebmaschine mit Vorrichtung zum Steuern der Webschaefte
AT386227B (de) * 1985-11-19 1988-07-25 Huang Ching Long Fachbildungsvorrichtung fuer rundwebmaschinen

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1009569B (de) * 1952-02-22 1957-05-29 Fairwest U K Ltd Vorrichtung zum Ausgleichen der Spannung der Kettenfaeden bei Rundwebmaschinen
DE1031734B (de) * 1952-11-28 1958-06-04 Sagem Rundwebmaschine mit Vorrichtung zum Steuern der Webschaefte
DE1017996B (de) * 1952-12-30 1957-10-17 Sagem Rundwebmaschine mit zwecks AEnderung des Schlauchdurchmessers auswechselbarem Webring
AT386227B (de) * 1985-11-19 1988-07-25 Huang Ching Long Fachbildungsvorrichtung fuer rundwebmaschinen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69922C (de) Schnelllaufender Rundwebstuhl mit radial angeordneten Keltenfäden
DE623793C (de)
AT129618B (de) Mechanischer Webstuhl mit positivem Schützenantrieb.
DE1535328C3 (de) Vorrichtung zur Bildung einer Gewebekante
DE47760C (de) Rundwebstuhi mit radial zugeführten kettenfäden
DE10163C (de) Neuerungen in der Fabrikation sammetartiger Gewebe und an deren Hülfsmitteln
AT82462B (de) Verfahren und Webstuhl zur Herstellung von Knüpfteppichen.
DE17330C (de) Neuerungen an Maschinen zum Spulen, Dupliren und Zwirnen
DE671444C (de) Rundwebstuhl
DE495299C (de) Einrichtung zur Herstellung einer festen Gewebekante fuer Webstuehle mit feststehenden Schussspulen
DE745760C (de) Flache Kulierwirkmaschine mit Hilfsdecknadeln
DE414366C (de) Rundwebstuhl mit in zwei Ebenen angeordneten Kettenfadenspulen
DE529585C (de) Maschine zur Herstellung von Metallwolle aus Draht
AT223143B (de) Mehrschützenwebstuhl
DE486541C (de) Vorrichtung zum Auswechseln der Spulen fuer Fluegelspinn-, Fluegelzwirn- und aehnliche Textilmaschinen
DE120743C (de)
DE292241C (de)
DE42835C (de) Webstuhl für Sammtgewebe (z. B. Smyrna-Teppiche)
DE3502493A1 (de) Handwebstuhl
DE127210C (de)
DE321853C (de) Knuepfvorrichtung fuer Teppichknuepfwebstuehle
DE25325C (de) Abgeänderte MALHERE'sche Spitzenklöppelmaschine
DE484331C (de) Rundwebstuhl
DE545470C (de) Kettenspannvorrichtung fuer Webstuehle
DE285343C (de)