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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen retroreflektierenden Gegenstand,
der eine farbige Schicht einschließt, die reflektierende Blättchen und
einen Farbstoff umfasst. Der Farbstoff ist kovalent an ein Polymer gebunden.
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Für Personen,
die in der Nähe
von Kraftfahrzeugverkehr arbeiten oder Tätigkeiten ausüben, kann
es ungefährlicher
sein, wenn sie Kleidung tragen, die den vorbeifahrenden Kraftfahrzeugen
die Gegenwart der Personen aufzeigen. Zur Unterstützung der
Sicherheit von Straßenarbeitern
und Fußgängern stellen
Kleidungshersteller üblicherweise
helle Kleidung her, um den Träger
auffälliger
zu machen. Hersteller befestigen üblicherweise auch retroreflektierende
Gegenstände
auf der Außenfläche der
Kleidung, um die Auffälligkeit des
Trägers
zu verbessern. Retroreflektierende Gegenstände sind passive Vorrichtungen,
die einfallendes Licht zurück
zur Lichtquelle werfen. Die Gegenstände zeigen Kraftfahrern nachts
die Gegenwart einer Person an, indem sie Licht vom Kraftfahrzeugscheinwerfer
zurück
zum Kraftfahrzeugfahrer reflektieren. Das durch den retroreflektierenden
Gegenstand angezeigte helle Bild gibt dem Kraftfahrer letztendlich
mehr Zeit zu reagieren.
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Manchmal
sind die retroreflektierenden Gegenstände aus ästhetischen Gründen oder
zum Bereitstellen eines verbesserten Kontrasts für eine bessere Tagessichtbarkeit
gefärbt.
Häufig
werden fluoreszierende Farben zusammen mit retroreflektierendem
Bahnenmaterial verwendet, um das Bahnenmaterial unter Tagessichtbedingungen
auffälliger
zu machen (siehe z.B. die U.S.-Patentanmeldung Serien Nr. 08/587,339
oder die entsprechende Internationale Veröffentlichung WO 95/31739 und
die U.S.-Patentschriften 3,830,682, 5,387,458 und 5,695,853).
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Da
retroreflektierende Gegenstände
regelmäßig auf
Kleidung verwendet werden, müssen
sie Reinigungsbedingungen standhalten, da sonst die Gegenstände ihre
Sicherheitsfunktion nach wiederholten Waschungen nicht weiter ausüben können. Forscher
bei der 3M Company, die retroreflektierende Gegenstände zur
Verwendung auf Kleidung gestalten, sind sich dieses Problems bewusst,
und sie entwickelten reinigungsbeständige retroreflektierende Gegenstände, so
dass retroreflektierende Kleidung tragende Personen nach mehrmaligem
Reinigen ihrer Kleidung auffällig
sichtbar bleiben. Die U.S.-Patentschriften
Nr. 5,200,262, 5,283,101, 5,474,827, 5,645,938, 5,738,746 und 5,812,317
offenbaren Beispiele für
reinigungsbeständige
retroreflektierende Gegenstände,
die bei 3M entwickelt wurden. Diese Produkte umfassen typischerweise
optische Elemente, die teilweise in einer speziell formulierten
Bindeschicht eingebettet sind.
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Forscher
erkannten auch, dass der Bedarf nach der Entwicklung von reinigungsbeständigen retroreflektierenden
Gegenständen
besonders für
Kleidung bestimmt ist, die regelmäßig in rauen Umgebungen getragen
wird. Beispiele für
eine solche Kleidung schließen
Mäntel
für Feuerwehrleute
und Sicherheitswesten für Bauarbeiter
ein (siehe z.B. die U.S.-Patentschrift 4,533,592 an Bingham). Diese
Kleidungen neigen sehr häufig zur
starken Verschmutzung und werden deshalb häufig unter industriellen Reinigungsbedingungenbedingungen
gesäubert.
Industrielle Reinigungsbedingungen beinhalten Waschtemperaturen
so hoch wie 40 bis 90 °C (105
bis 190 °F)
und pH-Werte von 10 bis 13. Einige der reinigungsbeständigen retroreflektierenden
Gegenstände,
die in den vorstehend erwähnten
Patentschriften von 3M offenbart sind, können strengeren industriellen
Reinigungsbedingungen standhalten.
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In
einigen retroreflektierenden Gegenständen wurde ein farbiges Erscheinungsbild
erzielt, in dem eine gefärbte
Polymerschicht auf die Oberseite der optischen Elemente aufgebracht
wird. Retroreflektierende Gegenstände, die optische Elemente
enthalten, die teilweise in einer polymeren Deckschicht (auch bezeichnet als
Deckfilm) eingebettet sind, werden üblicherweise als retroreflektierende
Gegenstände
mit „eingeschlossenen
Linsen" bezeichnet.
Zusätzlich
zur Bereitstellung von Farbe gewährt
der polymere Deckfilm, dass der Gegenstand leicht abgewischt werden
kann, und die Gegenstände
zeigen im Allgemeinen ein gutes Retroreflexionsvermögen, wenn
sie nass sind. Beispiele für
farbige Deckfilme offenbarende Patentschriften schließen die U.S.-Patentschriften 5,069,964
und 5,378,520 ein. In diesen retroreflektierenden Gegenständen wird
dem Deckfilm ein Farbstoff oder Pigment zugesetzt. Im Handel erhältliche
Produkte, die einen farbigen Deckfilm aufweisen, schließen die
Markenprodukte 3M ScotchliteTM 7960 und
7987 ein.
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Eine
Alternative für
retroreflektierende Gegenstände
mit eingeschlossenen Linsen sind retroreflektierende Gegenstände mit „freiliegenden
Linsen", die optische
Elemente aufweisen, die für
die Außenumgebung freiliegen,
das heißt,
die optischen Elemente sind nicht von einem polymeren Deckfilm bedeckt.
Diese Gegenstände
schließen
im Allgemeinen eine freiliegende Schicht aus transparenten Mikrokugeln,
eine polymere Bindemittelschicht und eine reflektierende Schicht
ein. Die transparenten Mikrokugeln sind teilweise in der Bindemittelschicht
eingebettet und liegen teilweise für die Atmosphäre frei,
und die reflektierende Schicht ist im Allgemeinen zwischen den Mikrokugeln
und der Bindemittelschicht angeordnet.
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Eine
andere Art eines retroreflektierenden Gegenstands ist ein retroreflektierender
Gegenstand mit „eingekap selten
Linsen". Diese Gegenstände ähneln den
Gegenständen
mit eingeschlossenen Linsen dahingehend, dass sie einen Deckfilm über der
Schicht aus Mikrokugeln einsetzen. Retroreflektierende Gegenstände mit
eingekapselten Linsen unterscheiden sich jedoch von Gegenständen mit
eingeschlossenen Linsen dahingehend, dass sie einen Deckfilm aufweisen,
der eine Lufttasche über
der Schicht aus Mikrokugeln einkapselt. Die U.S.-Patentschriften
4,025,159 an McGrath, 4,896,943 an Tolliver et al., 4,897,136 an
Bailey et al. und 5,069,964 an Tolliver et al. offenbaren Beispiele
für Produkte
vom Typ mit eingekapselten Linsen. In einer Variation einem retroreflektierenden
Bahnenmaterial mit eingekapselten Linsen (offenbart von Tung et
al. in U.S.-Patentschrift Nr. 4,678,695) sind transparente Mikrokugeln
teilweise in einer Bindemittelschicht eingebettet, und ist ein klarer
oder farbiger Deckfilm über
den Mikrokugeln angeordnet. Die Bindemittelschicht kann mit einem
weißen
Pigment oder alternativ dazu mit einem gefärbten Pigment imprägniert sein,
um ein Bahnenmaterial herzustellen, die eine entsprechende Tagesfarbe
zeigt und nachts Reflexion aufweist.
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Diese
drei Systeme, Bahnenmaterialien mit freiliegenden Linsen, eingeschlossenen
Linsen und eingekapselten Linsen, weisen verschiedene Vorteile und
Nachteile in Bezug aufeinander auf, und Färbetechniken, die auf ein System
anwendbar sind, sind nicht unbedingt auf das andere anwendbar. Gegenstände mit freiliegenden
Linsen neigen zu einem flexibleren und einfacheren Aufbau, können jedoch
nicht leicht durch Einschluss eines Farbstoffs in einem Deckfilm
gefärbt
werden, da die Gegenstände
keinen Deckfilm aufweisen. Gegenstände mit eingeschlossenen Linsen
und eingekapselten Linsen sind, während sie etwas leichter zu
färben
sind, dahingehend nachteilig, dass sie bei hoher Temperatur nicht
sehr nützlich
sind, da der polymere Deckfilm schmelzen kann. Gegenstände mit
eingeschlossenen Linsen und eingekap selten Linsen werden deshalb
nicht so hoch wie Gegenstände
mit freiliegenden Linsen beurteilt, wenn Kandidaten zur Verwendung
auf Mänteln
für Feuerwehrleute
erwogen werden.
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Eine
Vielzahl an Verfahren wurde jedoch eingesetzt, um retroreflektierenden
Gegenständen
mit freiliegenden Linsen Farbe zu verleihen. In der U.S.-Patentschrift
Nr. 3,700,305 offenbart z.B. Bingham einen retroreflektierenden
Gegenstand mit freiliegenden Linsen, der abwechselnde Schichten
aus dielektrischen Materialien mit unterschiedlichem Brechungsindex
aufweist, die auf Glasmikrokugeln aufgebracht sind. Eine farbige
Schicht wie eine fluoreszierende Schicht wird hinter dem dielektrischen
Reflektor aufgebracht. Da der dielektrische Reflektor unter Tageslichtsichtbedingungen
im Wesentlichen transparent ist, verleiht die fluoreszierende Schicht
dem Gegenstand eine fluoreszierende Tageslichtfarbe. Nachts oder
unter retroreflektierenden Sichtbedingungen kann der Gegenstand
jedoch die Farbe der darunter liegenden farbigen Schicht grundsätzlich nicht
anzeigen, da einfallendes Licht die Schicht nie streift: Es wird
zuerst durch den dielektrischen Reflektor zurück zur Lichtquelle reflektiert.
Die Patentschrift äußert sich
nicht über
Beständigkeit
unter Haushaltswasch- oder industrielle Reinigungsbedingungen.
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Andere
Verfahren zum Färben
eines retroreflektierenden Gegenstands mit freiliegenden Linsen
sind kurz in den U.S.-Patentschriften 3,758,192, 4,102,562 und 5,200,262
erörtert.
In der U.S.-Patentschrift 3,758,192 offenbart Bingham einen retroreflektierenden
Gegenstand mit freiliegenden Linsen, der transparente Mikrokugeln
aufweist, die teilweise in einer Bindemittelschicht eingebettet
sind, die Blättchen
aus perlmuttartigem (perlmuttglänzendem)
Pigment und anderen verschiedenen Pigmenten oder Farbstoffen enthält. Während dieses Produkt
ein farbiges retroreflektierendes Bild anzeigen kann, gibt es in
der Patentschrift keinen Hinweis auf die industrielle Waschbeständigkeit
des Produkts. In der U.S.-Patentschrift Nr. 4,102,562 an Harper
et al. ist ein retroreflektierender Gegenstand mit freiliegenden
Linsen offenbart, der ein farbiges bildmäßiges Muster anzeigen kann.
Der Gegenstand weist transparente Mikrokugeln auf, die mit einem
transparenten dielektrischen Spiegel, der wie in der U.S.-Patentschrift
3,700,305 an Bingham beschrieben hergestellt ist, aufgebracht werden.
Eine ein Pigment und ein Melamin enthaltende Tintenschicht wird
hinter der reflektierenden Schicht aufgebracht (siehe Beispiel 2).
Harper et al. behaupten, dass das Melamin mit der Epoxideinheit des
haftunterstützenden
Silans reagiert (siehe Beispiel 2). Da die Tintenschicht hinter
der reflektierenden Schicht angeordnet ist, kann der Gegenstand,
während
er das farbige Bild unter Tageslichtsichtbedingungen anzeigen kann,
ein farbiges retroreflektierendes Bild nicht anzeigen. Die Patentschrift
zeigt auch nicht, dass die retroreflektierenden Gegenstände unter
industriellen Waschbedingungen beständig sind. Wu-Shyong Li bettet
in der U.S.-Patentschrift Nr. 5,200,262 transparente Mikrokugeln
teilweise in eine Bindemittelschicht ein, die durch ein Pigment
oder einen Farbstoff, vorzugsweise einen schwarzen Farbstoff wie
einen Chrom-Azo-Farbstoff
gefärbt
sein kann. Li legt die Verwendung einer Metallschicht oder eines
dielektrischen Materials als Reflektor nahe. Der Reflektor wird
auf dem eingebettetem Teil der transparenten Mikrokugeln lokalisiert.
Wird eine reflektierende Metallschicht verwendet, ist die Farbe
der darunter liegenden Bindemittelschicht unter Tageslicht- oder
Nachtsichtbedingungen nicht erkennbar. Auch, wenn ein dielektrischer
Reflektor verwendet wird, ist die Farbe der darunter liegenden Bindemittelschicht
unter Nachtsichtbedingungen (d.h. retroreflektierenden Sichtbedingungen)
nicht erkennbar. Das Produkt von Li ist jedoch so gestaltet, dass
es industriellen Waschbedingungen widerstehen kann.
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Ulf
Olsen offenbart in den U.S.-Patentschriften 5,344,705, 5,503,906
und 5,620,613 retroreflektierende Gegenstände mit freiliegenden Linsen,
die eine farbige Schicht aufweisen, die auf den eingebettetem Teil einer
Schicht aus transparenten Mikrokugeln gedruckt ist. Die farbige
Schicht enthält
typischerweise ein transparentes Pigment oder einen transparenten
Farbstoff, das/der im Wesentlichen gleichmäßig in einem transparenten
Harz dispergiert ist. Die farbige Schicht wird zwischen den Mikrokugeln
und einer reflektierenden Schicht angeordnet, wobei die reflektierende
Schicht reflektierende Blättchen
in einem transparenten Harz umfasst. Olsen offenbart auch, dass
die farbige Schicht und die reflektierende Schicht durch eine farbige
reflektierende Schicht, die sowohl ein Farbmittel als auch reflektierende
Blättchen
in einem transparenten Harz umfasst, ersetzt werden können. Während dieses
Produkt ein farbiges Bild unter retroreflektierenden Bedingungen
anzeigen kann, wird nicht darauf hingewiesen, dass eine gute Waschbeständigkeit
unter industriellen Waschbedingungen erzielt werden kann.
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In
den U.S.-Patentschriften 5,510,178, 5,612,119, 5,679,198 und 5,785,790
beschreibt Ulf Olsen ein retroreflektierendes Produkt mit freiliegenden
Linsen, das eine bildmäßige farbige
Beschichtung aufweist, die hinter einem transparenten dielektrischen
Spiegel angeordnet ist, der auf der Rückseite mit teilweise in einer Bindemittelschicht
eingebetteten Mikrokugeln beschichtet ist. Das farbige Bild in diesem
Produkt ist jedoch unter retroreflektierenden Bedingungen nicht
erkennbar, es kann nur unter Tageslichtbedingungen gesehen werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen neuen retroreflektierenden Gegenstand
mit freiliegenden Linsen bereit, der unter retroreflektierenden
Bedingungen Farbe zeigen kann und eine außergewöhnliche Beständigkeit
unter industriellen Waschbedingungen zeigt. Kurz umrissen umfasst
der retroreflektierende Gegenstand mit freiliegenden Linsen eine
Schicht aus optischen Elementen, die teilweise in einer farbigen
Schicht eingebettet sind, die reflektierende Blättchen und einen Farbstoff
enthält.
Der Farbstoff ist kovalent an ein Polymer gebunden. Anders als herkömmliche
farbige Schichten, die in einer polymeren Matrix physikalisch suspendierte
Pigmente oder Farbstoffe enthalten ist der Farbstoff in der farbigen
Schicht der vorliegenden Erfindung an das Polymermolekül durch
eine kovalente Bindung gebunden, von welcher angenommen wird, dass
sie Das Auswaschen des Farbstoffs aus dem Material sogar unter rauen
industriellen Reinigungsbedingungen verhindert.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen neuen Übertragungsgegenstand
für die
Lieferung eines retroreflektierenden Gegenstands an einen Kleidungshersteller
bereit. In einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung
ein Kleidungsstück
bereit, wobei der erfindungsgemäße retroreflektierende
Gegenstand auf seiner Außenfläche angeordnet
ist.
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Die
farbigen retroreflektierenden Gegenstände mit freiliegenden Linsen
der Erfindung können
ein gutes Retroreflexionsvermögen
und eine gute Farbe sogar nach mehreren industriellen Reinigungsabläufen bereitstellen.
Die erfindungsgemäßen Gegenstände können auch
helle und intensive Farben anzeigen. Die Reinigungsbeständigkeit
und gute Farbleistung machen die Gegenstände zur Verwendung auf Sicherheitskleidung
wie Sicherheitswesten für
Bauarbeiter und Mäntel
für Feuerwehrleute
geeignet.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Herstellung eines retroreflektierenden
Gegenstands bereit, in welchem eine Vorläuferfarbbeschichtung optische
Elemente kontaktiert. Die Vorläuferfarbbeschichtung umfasst
reflektierende Blättchen,
einen Polymervorläufer
und einen reaktiven Farbstoff. Der reaktive Farbstoff weist eine
funktionelle Gruppe oder funktionelle Gruppen auf, die mit dem polymeren
Vorläufer
reagieren. Die Vorläuferfarbbeschichtung
enthält
vorzugsweise kein Lösungsmittel.
Die erfindungsgemäßen Verfahren
sind gegenüber
herkömmlichen
Verfahren, die feste Farbmittel verwenden (die einem retroreflektierenden
Gegenstand eine unerwünschte
Festigkeit verleihen können)
und gegenüber
Verfahren, die nicht reaktive flüssige Farbmittel
und Weichmacher verwenden (die die Tendenz aufweisen, während der
Reinigung aus den Gegenständen
zu migrieren) vorteilhaft. Die vorliegende Erfindung kann ein farbiges
Tages- und möglicherweise
farbiges Nachtbild ohne die Verwendung solcher Zusätze erzielen.
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Bei
der Herstellung von farbigen reflektierenden Schichten ist es bekannt,
dass je höher
die Füllmenge von
reflektierenden Blättchen
ist, desto höher
die Reflektivität
ist – und
gleichermaßen,
je höher
die Füllmenge an
Farbmitteln ist, desto tiefer die Farbe ist. Eine praktische Beschränkung auf
die Füllmenge
von festen Pigmenten ist eine Zunahme der Viskosität, wodurch
das Gemisch nicht mehr fließt
und das Mischen und Beschichten schwierig oder unmöglich gemacht
wird. Eine schlechte Verarbeitungsfähigkeit eines hochviskosen Gemischs
kann zu schlechten physikalischen Eigenschaften der endgültigen reflektierenden
Schicht führen. In
der Vergangenheit wurde dieses Problem typischerweise durch die
Zugabe von Lösungsmittel
zur Verminderung der Beschichtungslösungsviskosität gelöst. Im erfindungsgemäßen Verfahren
kann ein reaktives flüssiges
Farbmittel verwendet werden, das die Verwen dung von höheren Mengen
an reflektierenden Blättchen und
Farbmittel ohne Beeinträchtigen
der Farb- und physikalischen Eigenschaften ermöglicht.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch ein Verfahren zur Herstellung von retroreflektierenden Gegenständen bereit,
das kein Lösungsmittel
verwendet und die Verwendung eines vorläufigen Trägers für die optischen Elemente ausschließt. In diesem
Verfahren werden die optischen Elemente auf eine Vorläuferfarbbeschichtungsschicht
aufgebracht, die einen Farbstoff, reflektierende Flocken und reaktive
Präpolymerkomponenten
umfasst. Nach dem Aufbringen der optischen Elemente wird die Vorläuferfarbbeschichtungsschicht
gehärtet.
Die Vorläuferfarbbeschichtungsschicht
enthält
kein Lösungsmittel,
das in einer umweltmäßig vernünftigen
Weise entsorgt werden muss. Durch Eliminieren der Kosten und des
Abfalls, die mit der Lösungsmittelverwendung
verbunden sind, und Eliminieren des Bedarfs nach einem vorläufigen Träger für die optischen
Elemente kann dieses Verfahren Verarbeitungs- und Kostennutzen gegenüber bekannten
Verfahren zur Herstellung von retroreflektierenden Gegenständen bereitstellen.
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Bezüglich der
Erfindung weisen die folgenden Ausdrücke die nachstehend dargelegten
Bedeutungen auf.
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Eine „Bindemittelschicht" ist eine polymere
Schicht, die dem reflektierenden Gegenstand Strukturintegrität verleihen
und eine Hilfe beim strukturellen Unterstützen einer Schicht aus teilweise
eingebetteten optischen Elementen bereitstellen kann.
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Eine „farbige
Schicht" ist eine
Schicht, die nicht farblos oder klar ist.
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„Kovalente
Bindungen" sind
diejenigen Bindungen, in welchen Valenzelektronen geteilt werden,
wobei Bei spiele Kohlenstoff-Kohlenstoff-, Kohlenstoff-Stickstoff-
und Kohlenstoff-Sauerstoff-Bindungen einschließen.
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Ein „Chromophor" bedeutet eine beliebige
chemische Gruppe wie die Azogruppe, die einer Verbindung Farbe verleiht.
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Ein „Farbstoff" ist ein organisches
oder organometallisches Molekül
oder eine organische oder organometallische Einheit, das/die ein
Chromophor enthält,
das Licht von (einer) bestimmten Wellenlänge(n) absorbiert, um der farbigen
Schicht Farbe zu verleihen. In erfinderischen retroreflektierenden
Gegenstand teilt sich der Farbstoff (eine) kovalente Bindung(en)
mit einem Polymer.
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„Retroreflektierende
Gegenstände
mit freiliegenden Linsen" sind
retroreflektierende Gegenstände,
die optische Elemente aufweisen, die teilweise in dem retroreflektierenden
Gegenstand eingebettet und teilweise für die Atmosphäre freigelegt
sind.
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„Optische
Elemente" sind lichtdurchlässige Elemente,
die die Richtung von in die Elemente eintretendem Licht so beeinflusst,
dass das Licht letztendlich zu der Lichtquelle zurückkehren
kann.
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„Polymer" bedeutet ein Molekül, das aus
mindestens fünf
wiederkehrenden Einheiten, die regelmäßig oder unregelmäßig angeordnet
sind, besteht.
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„Polymer" bedeutet das Enthalten
eines Polymers.
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Ein „Polymervorläufer" bedeutet eine Zusammensetzung,
die reaktive Monomere, Oligomere und/oder Polymere umfasst, die
mit dem reaktiven Farbstoff reagieren können. Während des Härtens reagieren die reaktiven Monomere,
Oligomere und/oder Polymere unter Bildung eines polymeren Materials
mit höherem
Molekulargewicht.
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„Reflektierende
Flocken" sind feste
Materialien, die aus einem reflektierenden Material zusammengesetzt
sind, das in einem Polymer suspendieren kann und einige Oberflächen aufweist,
die größer als
die Wellenlänge
von sichtbarem Licht sind.
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„Retroreflektierend" bedeutet die Eigenschaft,
dass schräg
einfallendes, eintretendes Licht in eine Richtung, die zur Einfallsrichtung
gegenparallel (180 Grad) ist, oder nahezu so ist, dass ein Betrachter
bei oder nahe der Lichtquelle das reflektierende Licht erkennen
kann.
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In
den Zeichnungen:
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ist 1 eine
Querschnittsansicht eines retroreflektierenden Gegenstands 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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ist 2 eine
Querschnittsansicht eines Übertragungsgegenstands 20 gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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veranschaulicht 3 eine
Sicherheitsweste 40, die einen retroreflektierenden Gegenstand 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung anzeigt.
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1–3 stellen
im Allgemeinen Gegenstände
der Erfindung dar und sind nicht maßstabsgetreu gezeichnet.
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1 veranschaulicht
einen retroreflektierenden Gegenstand mit freiliegenden Linsen 10,
der optische Elemente wie Mikrokugeln 12 einschließt. Die
Mikrokugeln 12 sind teilweise in einer farbigen Schicht 14 eingebettet.
Die farbige Schicht 14 enthält reflektierende Blättchen 16,
die in polymerem Material 18 sus pendiert sind. Einfallendes
Licht I, das die vordere Oberfläche 26 des
reflektierenden Gegenstands streift, läuft durch die Mikrokugeln 12 hindurch
und wird durch reflektierende Flocken 16 reflektiert, um
wieder in die Mikrokugeln 12 einzutreten, wobei die Richtung
des Lichts dann so abgeändert
wird, dass es, wie durch den reflektierten Lichtstrahl R vermerkt,
zu der Lichtquelle zurückkehrt.
Zur Bereitstellung eines farbigen Tageserscheinungsbilds schließt das polymere
Material 18 einen Farbstoff ein, der kovalent an ein Polymer
gebunden ist.
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2 veranschaulicht
einen Übertragungsgegenstand 20,
der zur Herstellung eines retroreflektierenden Gegenstands 10 verwendet
wird. Eine Klebstoffschicht 22 und ein vorläufiger Träger 24 (eine
Abziehschicht) sind ebenso dargestellt. In einer typischen Anwendung
wird die Klebstoffschicht 22 an ein Stoffsubstrat (nicht
dargestellt) gebunden und der Gegenstand 10 an dem Kleidungsstück angebracht.
Vor oder nach dem Anbringen des retroreflektierenden Gegenstands 10 an
einen Kleidungsstück
wird der vorläufige
Träger 24 entfernt.
Der Gegenstand 10 kann auch ohne eine Klebstoffschicht 22 durch
direktes Nähen
des retroreflektierenden Gegenstands 10 auf ein Stoffsubstrat
oder ein Kleidungsstück
an der Kleidung angebracht werden. Liegt eine Bindemittelschicht
(nicht dargestellt) vor, umfasst die Bindemittelschicht typischerweise
ein Polymer und kann andere Materialien enthalten. Die Bindemittelschicht
haftet an der farbigen Schicht und kann auch an einer Klebstoffschicht
oder einem Stoffträger
(nicht dargestellt) haften. Siehe U.S.-Patent Nr. 5,812,317 an Billingsley
et al. für
eine Offenbarung für
eine Bindemittelschicht, die in der vorliegenden Erfindung geeignet
verwendet werden kann.
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Die
in der Erfindung verwendeten optischen Elemente sind vorzugsweise
Mikrokugeln, die eine im Wesentlichen kugelförmige Gestalt aufweisen, um
eine einheitliche und effiziente Retroreflexion bereitzustellen. Die
Mikrokugeln sind vorzugsweise auch hoch transparent, um die Lichtabsorption
so zu minimieren, dass ein großer
Prozentgehalt an einfallendem Licht retroreflektiert wird. Die Mikrokugeln
sind häufig
im Wesentlichen farblos, können
jedoch in manch anderer Weise getönt oder gefärbt sein. Die Mikrokugeln können aus
Glas, einer nicht glasartigen keramischen Zusammensetzung oder einem
synthetischen Harz hergestellt sein. Im Allgemeinen sind Glas- oder
Keramikmikrokugeln bevorzugt, da sie dazu neigen, härter und
beständiger
zu sein als Mikrokugeln, die aus synthetischen Harzen hergestellt
sind. Beispiele für
Mikrokugeln, die in dieser Erfindung nützlich sein können, sind
in den folgenden U.S.-Patentschriften offenbart: 1,175,224, 2,461,011, 2,726,161,
2,842,446, 2,853,393, 2,870,030, 2,939,797, 2,965,921, 2,992,122,
3,468,681, 3,946,130, 4,192,576, 4,367,919, 4,564,556, 4,758,469,
4,772,511 und 4,931,414.
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Die
Mikrokugeln weisen typischerweise einen mittleren Durchmesser von
etwa 30 bis 200 Mikrometer und vorzugsweise etwa 50 bis 150 Mikrometer
auf. Mikrokugeln, die kleiner als dieser Bereich sind, neigen zur Bereitstellung
von niedrigeren Retroreflexionsgraden, und Mikrokugeln die größer als
dieser Bereich sind, können
dem retroreflektierenden Gegenstand eine unerwünscht raue Textur verleihen
oder unerwünschterweise seine
Flexibilität
reduzieren. In der vorliegenden Erfindung verwendete Mikrokugeln
weisen typischerweise einen Brechungsindex von etwa 1,2 bis 3,0,
vorzugsweise 1,6 bis 2,2 und stärker
bevorzugt etwa 1,7 bis 2,0 auf.
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Eine
Vielzahl and polymerbildenden Reagenzien kann in dem Polymervorläufer unter
Bildung der farbigen Schicht verwendet werden. Polyole und Isocyanate
können
unter Bildung von Polyurethanen umgesetzt werden; Diamine und Isocyanate
können
unter Bildung von Polyharnstoffen umgesetzt werden; Epoxide können mit
Diaminen oder Diolen unter Bildung von Epoxyharzen umgesetzt werden;
Acrylatmonomere oder Oligomere können
unter Bildung von Polyacrylaten polymerisiert werden; Disäuren können mit
Diolen oder Diaminen unter Bildung von Polyestern oder Polyamiden
umgesetzt werden. Beispiele für
im Handel erhältliche polymerbildenden
Reagenzien, die beim Bilden der farbigen Schicht verwendet werden
können,
schließen
VitelTM 3550, erhältlich von Bostik Inc., Middleton,
Massachusetts; EbecrylTM 230, erhältlich von
UBC Radcure, Smryna, Georgia; JeffamineTM T-5000,
erhältlich
von Huntsman Corporation, Houston, Texas; CAPA 720, erhältlich von
Solvay Interlox Inc., Houston Texas; und AcclaimTM 8200,
erhältlich
von Lyondell Chemical Company (früher Arco Chemical Co.), Houston,
Texas, ein. Beispiele für
reaktive Polymere, die beim Bilden der farbigen Schicht nützlich sind,
schließen
Hydroxyalkylene, polymere Epoxide wie Polyalkylenoxide und Copolymere
davon ein. Beispiele für
bevorzugte Polyurethan bildende Verfahren (in welchen die reaktiven
Farbstoffe eingebracht werden können),
sind von Crandall in der U.S.-Patentschrift Nr. 5,645,938, in der
U.S.-Patentanmeldung Nr. 08/797,062 und in der PCT-Veröffentlichungsanmeldung
WO 96/16343 und von Fleming in der U.S.-Patentanmeldung 08/777,718
und in der PCT-Veröffentlichungsanmeldung
WO 98/28642 beschrieben. Vorzugsweise ist das organische Polymer,
an welches der Farbstoff gebunden ist, ein Polyesterpolyurethan, ein
Polyetherpolyurethan oder ein Polyurethan, das ein Blockcopolymer
aus Polyether- und Polyestereinheiten einschließt.
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Der
Polymervorläufer
kann auch ein Acrylatmonomer wie ein reaktives Verdünnungsmittel
einschließen,
so dass das Acrylatmonomer über
freie radikale Polymerisation polymerisiert und die anderen reaktiven Komponenten
wie Polyole und Isocyanate über
eine Kondensationspoly merisation polymerisieren. Die Polymerisationen
können
gleichzeitig stattfinden. Das reaktive Verdünnungsmittel gewährt eine
höhere
Feststofffüllmenge
ohne die mit der Handhabung von höher viskosen Lösungen verbundenen
Viskositätsproblemen. Es
eliminiert auch den Bedarf nach einem Lösungsmittel und die mit der
Entfernung des Lösungsmittels
verbundenen Probleme.
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Das
in der farbigen Schicht verwendete Polymer kann funktionelle Gruppen
aufweisen, die die Bindung des Polymers an ein Silankupplungsmittel
gewähren,
oder die das Polymer bildenden Reaktanten können eine solche Funktionalität aufweisen.
Zum Beispiel können
die Ausgangsmaterialien bei der Herstellung von Polyurethanen Wasserstofffunktionalitäten aufweisen,
die mit einem Isocyanat-funktionellen Silankupplungsmittel reagieren
können;
siehe z.B. die U.S.-Patentschrift 5,200,262 an Li.
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Reaktive
Farbstoffe können
bei der Bildung der farbigen Schicht verwendet werden. Als ein Prozentgehalt
an Ausgangsmaterialien umfasst die zur Herstellung der farbigen
Schicht verwendete Zusammensetzung vorzugsweise 0,1 bis 40 Gew.-%
reaktiven Farbstoff, stärker
bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.-% und noch stärker bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%
reaktiven Farbstoff. Vorzugsweise ist der reaktive Farbstoff mit
reaktiven Gruppen wie Amin, Hydroxy, Thiol, Acylat und Epoxy funktionalisiert.
Stärker
bevorzugt weist der reaktive Farbstoff mindestens zwei reaktive
Gruppen wie Dihydroxy auf, da zwei reaktive Gruppen eine Verlängerung
einer Polymerkette gewähren,
während
eine einzelne reaktive Gruppe wie ein Monohydroxyfarbstoff zu einer
Kettenterminierung führen
würde.
Beispiele für
im Handel erhältliche
reaktive Farbstoffe, die bei der Bildung der farbigen Schicht verwendet
werden können,
schließen
die Farbstoffe ReactintTM X3LV, X15, 17AB,
X41LV, X64, X77, X80LT, X95AB und X96, erhältlich von Milliken Chemi cals,
Spartanburg South Carolina, ein. Der Farbstoff enthält vorzugsweise
keine Schwermetalle, insbesondere keine Metalle, die Toxizitätsprobleme
verleihen können,
wie Blei, Cadmium, Chrom oder Quecksilber (siehe U.S.-Patentschrift 5,286,682
an Jacobs et al.).
-
Beispiele
für beim
Bilden der farbigen Schicht nützliche
reaktive Polymer/Farbstoff-Systeme schließen diejenigen ein, die in
den U.S.-Patenten Nr. 3,994,835, 4,026,931, 4,137,243, 4,284,729,
4,507,407 und 4,846,846 beschrieben sind. In einem bevorzugten Beispiel
wird eine farbige Schicht in einer Reaktion hergestellt, in welcher
ein Polyether oder Polyester mit einem organischen Polyisocyanat
und einem durch primäre Dihydroxylgruppen
funktionalisierten Farbstoff umgesetzt wird.
-
Die
farbige Schicht enthält
reflektierende Blättchen,
die in einem polymeren Material suspendiert sind. Bevorzugte reaktive
Blättchen
schließen
Aluminiumblättchen,
mit Titandioxid und/oder Eisenoxid beschichtete Glimmerblättchen und
blättchenartige
Kristalle von Bismutoxychlorid ein. Die Blättchen weisen typischerweise eine
Dicke im Bereich von 0, 1 bis 0, 5 Mikrometer (μm) und eine Länge von
bis zu etwa 500 μm
auf. Diese farbige Schicht enthält
vorzugsweise 0,5 bis 70 Gew.-% reflektierende Flocken, stärker bevorzugt
10 bis 50 Gew.-% und noch stärker
bevorzugt 20 bis 40 Gew.-%. Beispiele für in der vorliegenden Erfindung
verwendbare reaktive Flocken schließen diejenigen ein, die in
den U.S.-Patentschriften Nr. 3,758,192 und 4,763,985 beschrieben
sind. Beispiele für
im Handel erhältliche
reaktive Flocken, die in der farbigen Schicht verwendet werden können, schließen AfflairTM, erhältlich
von EM Industries, Hawthorne, New York und MearliteTM,
erhältlich
von Mearl Corp., Briarcliff Manor, New York, ein. Bevorzugte im
Handel erhältliche
Blättchen
schließen
AfflairTM 100, 111, 183, 201, 299, 300,
500 und 600, MearliteTM Ultra Bright, MearliteTM Ultrafine und MearliteTM G ein.
Die farbige Schicht kann je nach erwünschtem Erscheinungsbild und
den erwünschten
Eigenschaften des fertigen Gegenstands einen oder mehrere Typen
von reaktiven Blättchen
enthalten. Die Kombination von reaktiven Blättchen und reaktivem Farbstoff
ist ebenso eine wichtige Erwägung.
Zum Beispiel verleiht AfflairTM 111 ein
silberweißes
Erscheinungsbild und liefert die Zugabe von Farbstoff Reactint Blue
17AB ein weißblaues Erscheinungsbild.
Afflair 221TM verleiht eine blaue Farbe,
so dass die Kombination von Afflair 221 mit Reactint Blue 17AB eine
tiefblaue Farbe erzeugt.
-
Der
retroreflektierende Gegenstand kann eine oder mehr als eine farbige
Schicht aufweisen, wenn z.B. ein Bild oder ein Kennzeichentyp erforderlich
ist. Eine farbige Schicht ist vorzugsweise kontinuierlich oder im
Wesentlichen kontinuierlich, wodurch ein solider farbiger retroreflektierender
Gegenstand bereitgestellt wird. Die farbige Schicht kann vorzugsweise
optische Elemente tragen und ist typischerweise eine fluidundurchlässige, polymere,
bahnenförmige
Schicht, die eine mittlere Dicke von etwa 1 bis 250 μm aufweist.
Vorzugsweise beträgt
die mittlere Dicke etwa 50 bis 150 μm. Dicken, die geringer als
50 μm sind,
können
zu dünn sein,
um sowohl ein Substrat als auch die optischen Elemente anzuhaften,
und Dicken von größer als
150 μm können den
Gegenstand unnötig
verfestigen und zusätzliche
Kosten auferlegen.
-
Für die Wirtschaft
und die Flexibilität
ist es typischerweise bevorzugt, dass die farbige Schicht ohne ein
Bindemittel verwendet wird, jedoch kann der retroreflektierende
Gegenstand aus Gründen
der größeren Festigkeit
und anderen Gründen
eine Bindemittelschicht einschließen, die auf der farbigen Schicht
auf der gegenüberliegenden
Seite der optischen Elemente ange ordnet ist. Anstelle von oder zusätzlich zu
einer Bindemittelschicht kann der retroreflektierende Gegenstand
eine schmelzverarbeitbare thermoplastische oder Haftklebstoffschicht
und gegebenenfalls eine Trennlage einschließen.
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Die
farbige Schicht und/oder die Bindemittelschicht kann Polymere umfassen,
die Einheiten wie Urethan, Ester, Ether, Harnstoff, Epoxy, Carbonat,
Acrylat, Acryl, Olefin, Vinylchlorid, Amid, Alkyd oder eine Kombinationen
davon enthalten. Die farbige Schicht und die Bindemittelschicht
können
auch andere Zusätze
wie Füllstoffe,
Stabilisatoren (z.B. Wärmestabilisatoren
und Antioxidationsmittel wie gehinderte Phenole und Lichtstabilisatoren
wie gehinderte Amine oder Ultraviolettstabilisatoren), flammhemmende
Mittel, Fließmodifikatoren
(z.B. oberflächenaktive
Mittel oder Fluorkohlenstoffe oder Silicone), Weichmacher und Elastomere
enthalten. Die Auswahl solcher Zusätze sollte umsichtig erfolgen,
da einige die Reinigungsbeständigkeit
negativ beeinflussen. Zum Beispiel können hohe Mengen an flammhemmenden
Mitteln wie Melaminpyrophosphat eine negative Wirkung auf die retroreflektierende
Leistungsfähigkeit
des Gegenstands nach der Reinigung zeigen.
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Die
retroreflektierenden Gegenstände
mit freiliegenden Linsen der Erfindung können eine Vielzahl an erwünschten
Eigenschaften bereitstellen. Obwohl die Gegenstände ein Retroreflekcxionsvermögen von
weniger als 10 Candella/Lux/Meter2 aufweisen,
weisen die Gegenstände
typischerweise ein anfängliches
Retroreflexionsvermögen
(d.h. vor der Reinigung), wie gemessen durch das in den Beispielen
beschriebene Verfahren, von mindestens 50 Candella/Lux/Meter2, stärker
bevorzugt mindestens 60 Candella/Lux/Meter2 auf
und behalten mindestens 10 %, stärker
bevorzugt mindestens 20 % ihrer retroreflektierten Helligkeit nach
20 Zyklen des nachstehend beschriebenen industriellen Reinigungsverfahren
bei.
-
Die
retroreflektierenden Gegenstände
mit freiliegenden Linsen der Erfindung weisen vorzugsweise Farbechtheit,
wie gemessen durch das nachstehend beschriebene Farbmessverfahren,
auf, so dass weder die x- noch die y-Farbkoordinaten in der CIE-1931-Standardfarbtafel
(anfängliche
Farbe – Farbe
nach Waschen) nach 20 Zyklen des nachstehend beschriebenen industriellen
Reinigungsverfahrens sich um mehr als 0,02 ändern und Y sich nicht um mehr
als 20 % ändert,
stärker
bevorzugt x oder y sich nicht um mehr als 0,01 ändern und Y sich nicht mehr
als 10 % ändert
und noch stärker
bevorzugt x oder y sich nicht um mehr als 0,005 ändern und Y sich nicht um mehr
als 5 % ändert.
Diese Farbmessung wurde durch die Commission Internationale de l'Eclairage (CIE) entwickelt
und basiert auf der Tatsache, dass eine beliebige Farbe als Kombination
aus drei Grundfarben dargestellt werden kann, wobei jede davon als
Funktion der Wellenlänge
im Sichtspektrum variiert. Eine Farbe kann objektiv durch die Koordinaten
x, y und z der Farbtafel spezifiziert werden, die zum Abstimmen
auf eine bestimmte Farbe benötigt
werden. Die Werte von X, Y und Z sind Maße der Menge an Farbe mit CIE-Koordinaten x, y
und z und durch die Gleichungen Y=y(X+Y+Z), X=x(X+Y+Z) und Z=z(X+Y+Z)
definiert. x+y+z=1 und der Ersatz von Y/y=(X+Y+Z) in den vorstehenden
Gleichungen zeigt, dass eine Farbe (mit Intensität) vollständig durch x, y und Y definiert
werden kann. Eine anderes üblicherweise
verwendetes Farbmaß im
CIE-System ist E*. Die retroreflektierenden Gegenstände mit
freiliegenden Linsen der Erfindung weisen vorzugsweise eine solche
Farbechtheit, wie gemessen durch das nachstehend beschriebene Farbmessverfahren,
auf, dass nach 20 Zyklen des nachstehend beschriebenen industriellen
Reinigungsverfahren die Änderung
in E* (anfängliche
Farbe – Farbe
nach Waschung oder E*) weniger als 8 und stärker bevorzugt E* weniger als
4 beträgt.
Das CIE-Farbsystem ist in Quelltexten wie Wyszecki and Stiles, Color
Science, 2. Ausgabe, John Wiley & Sons,
1982, und Judd, Color in Business, Science and Industry, John Wiley & Sons, 1952, beschrieben.
-
Wie
in 2 dargestellt, kann ein retroreflektierender Gegenstand 10 hergestellt
werden, indem zuerst ein Übertragungsgegenstand 20 gebildet
wird. Bei der Herstellung des Übertragungsgegenstands 20 kann eine
Menge Mikrokugeln 12 auf einen vorläufigen Träger 24 in eine gewünschte vorläufige Anordnung
kaskadiert werden. Ein „Träger" ist ein Gewebe,
auf welches die optischen Elemente vorläufig positioniert werden, so
dass die farbige Schicht auf sie aufgebracht werden kann. Der Träger ist
vorläufig,
da er vor der Verwendung des retroreflektierenden Gegenstands 10 entfernt
wird. Mikrokugeln 12 werden vorzugsweise so eng wie möglich auf
den Träger 24 gepackt
und können
so durch jedes beliebige günstige
Verfahren wie Drucken, Sieben, Kaskadieren oder mit einer Heißkannenwalze
angeordnet werden. Die Mikrokugeln 12 werden in den Träger 24 typischerweise
mit 30 bis 60 % des Durchmessers der Mikrokugeln teilweise eingebettet.
Die Teile der Mikrokugeln 12, die nicht im Träger 24 eingebettet
sind, stehen aus ihm hervor, so dass sie anschließend die farbige
Schicht aufnehmen können.
-
Träger 24 kann
eine durch Wärme
erweichbare Polymerschicht 30 auf einer Papierbahn 32 einschließen. Beispiele
für nützliche
Polymerschichten 30 für
Trägergewebe 24 schließen Polyvinylchlorid;
Polyolefine wie Polyethylen, Polypropylen und Polybutylen; und Polyester
usw. ein. Für
eine weitere Erörterung
des Aufbringens von Mikrokugeln auf das Trägergewebe siehe die U.S.-Patentschriften
4,763,985; 5,128,804; und 5,200,262.
-
Die
polymere Schicht 18 hält
die Mikrokugeln 12 in der gewünschten Anordnung. Abhängig zum
Teil von den Eigenschaften des Trägergewebes 28 und
der Mikrokugeln 12 kann es erwünscht sein, den Träger 24 und/oder
die Mikrokugeln 12 durch Aufbringen von ausgewählten Trennmitteln
oder Haftunterstützern
zum Erzielen der gewünschten
Trägerablöseeigenschaften
zu konditionieren.
-
Nach
dem teilweisen Einbetten der Mikrokugeln in den vorläufigen Träger 24 wird
die Vorläuferfarbbeschichtung
auf die freiliegenden Teile der Mikrokugeln platziert. Die farbige
Schicht kann durch Umsetzen von Polymeren, Oligomeren oder Monomeren
mit dem geeigneten chemisch reaktiven Farbstoff hergestellt werden.
Dies kann z.B. durch Aufbringen einer Lösung aus Präpolymerkomponenten und reaktivem
Farbstoff auf die hervorstehenden Teile der Mikrokugeln erzielt
werden. Ein Kupplungsmittel (typischerweise ein Silan, jedoch können andere
Verbindungen wie Titanat oder Zirkonat-Kupplungsmittel verwendet
werden) können
zur Verbesserung der Anhaftung an den Mikrokugeln zugesetzt werden.
Nach Aufbringen der Lösung
wird sie vorzugsweise nur teilweise gehärtet, und ein Stoff wird vorzugsweise
in die Farbschichtzusammensetzung vor der Härtung eingebettet. Der Stoff
wird auf der Farbschicht auf der gegenüberliegenden Seite der Mikrokugeln 12 befestigt.
Alternativ dazu kann, wenn ein Stoff nicht verwendet wird, ein Klebstoff
auf der farbigen Schicht oder auf eine Bindemittelschicht (oder
auf die Bindemittelschichtzusammensetzung vor dem Härten) aufgebracht werden.
-
Als
Alternative für
das vorstehend beschriebene Verfahren unter Verwendung eines Trägers für die Mikrokugeln
kann die Vorläuferfarbbeschichtung
auf ein Substrat wie ein Stoff, eine Trennschicht oder ein Übertragungsfilm
(wie einen thermoplastischen Polyester- oder Polyurethanfilm) aufgebracht
werden, und die Mikrokugeln können über der
ungehärteten
oder nur teilweise gehärteten
Vorläuferfarbbeschichtung
verteilt werden. In einer verwandten Technik (siehe U.S.-Patentschrift
Nr. 3,758,192, Spalte 10, Zeile 60 – Spalte 11, Zeile 2) behauptet
Bingham, dass ein Lösungsmittel
erforderlich ist, um ein Abblättern
des perlmuttartigen Pigments zu gewähren. Das Perlenverteilungsverfahren
der vorliegenden Erfindung vermeidet die Verwendung eines Lösungsmittels
beim Bilden der farbigen Schicht. Durch Verwendung von reaktiven
Farbstoffen und Polymervorläufern
eher als herkömmliche
Pigmente und Polymere, die in einem Lösungsmittel gelöst sind,
gewähren die
erfindungsgemäßen Verfahren
die Bildung von reflektierenden farbigen Schichten mit erwünschten
Eigenschaften (wie hier beschrieben) ohne die Notwendigkeit der
Verwendung von Lösungsmitteln.
Zum Beispiel können
die lösungsmittelfreien
Vorläuferfarblösungen der
Beispiele 1–4
bei der Perlenverteilungstechnik verwendet werden. Auch kann die
in den Beispielen 5 und 6 veranschaulichte Perlenverteilungstechnik
ohne die Zugabe eines Lösungsmittels
wie Methylethylketon gleichermaßen
erfolgreich durchgeführt
werden.
-
Im
Falle des Umsetzens eines Farbstoffs mit Polyisocyanaten können die
reaktiven funktionellen Gruppen auf der Farbstoffverbindung Hydroxyle,
Amine und/oder Thiole einschließen.
Ein retroreflektierender Gegenstand mit guten Farb- und Retroreflexionsbeständigkeitseigenschaften
können
durch Umsetzen eines Polyetherpolyols wie Acclaim 2220 mit einem
Isocyanat, einem hydroxylfunktionalisierten reaktiven Farbstoff und
einem Isocyanatosilan erhalten werden. Der reaktive Farbstoff und
das Isocyanat reagieren mit den Polyolen unter Bildung eines farbigen
vernetzten Polymers in einer gehärteten
Schicht. Das Isocyanatosilan bindet sich an die Oberfläche der
Mikrokugeln und reagiert mit dem Polymer, und folglich binden sich
die transparenten Mikrokugeln an die farbige Schicht.
-
Die
erfinderischen retroreflektierenden Gegenstände können unter Verwendung von mechanischen verfahren
wie Nähen
auf Substrate aufgebracht werden. In einigen Anwendungen ist es
jedoch erwünscht,
den Gegenstand durch eine Klebstoffschicht an dem Substrat zu befestigen.
Die Klebstoffschicht kann z.B. ein Haftklebstoff, eine wärmeaktivierter
Klebstoff oder ein durch Ultraviolettbestrahlung aktivierter Farbstoff
sein.
-
Das
den retroreflektierenden Gegenstand tragende Substrat kann auf der
Außenfläche eines
Kleidungsstücks
lokalisiert werden, wodurch das Anzeigen des retroreflektierenden
Gegenstands ermöglicht
wird, wenn die Kleidung in ihrer normalen Ausrichtung auf der Person
getragen wird. Das Substrat kann z.B. ein Web- oder Vliesstoff wie
ein Baumwollstoff; eine polymere Schicht, die Nylons, Olefine, Polyester,
Zellulosen, Urethane, Vinyle, Acryle, Kautschuke einschließt; Leder
und dergleichen sein.
-
3 veranschaulicht
eine Sicherheitsweste 40, die einen retroreflektierenden
Gegenstand 10 anzeigt, der in Form eines länglichen
Bahnenmaterials oder eines länglichen
Streifens, typischerweise mit einer Breite von ein bis drei Zoll
vorliegt. Sicherheitswesten werden häufig von Straßenbauarbeitern
getragen, um ihre Sichtbarkeit für
herannahende Kraftfahrzeugfahrer zu verbessern. Diese Arten von
Westen kommen häufig
in Kontakt mit Schmutz und Ruß und
müssen
deshalb rauen Reinigungsbedingungen standhalten können, so
dass die Weste eine mehrmals wieder verwendet werden kann.
-
Obwohl
eine Sicherheitsweste 40 zur Veranschaulichung ausgewählt wurde,
kann das Kleidungsstück der
Erfindung in einer Vielzahl von Formen vorkommen. Wie hier verwendet,
bedeutet der Begriff „Kleidungsstück" einen waschbaren
Artikel von getragener Kleidung, der so bemessen und konfiguriert
ist, dass er von einer Person getragen werden kann. Andere Beispiel
für Kleidungsstücke, die
retroreflektierende Gegenstände
der Erfindung anzeigen können,
schließen
Shirts, Sweatshirts, Jacken (z.B. Jacken von Feuerwehrleuten), Mäntel, Hosen,
Schuhe, Socken, Handschuhe, Gürtel,
Hüte, Anzüge, Overallkleidungen,
Taschen, Rucksäcke usw.
ein.
-
Vorteile
und andere Eigenschaften und Einzelheiten dieser Erfindung werden
weiter in den folgenden Beispielen veranschaulicht. Es ist jedoch
ausdrücklich
klar, dass, während
die Beispiele diesem Zweck dienen, insbesondere die Zusätze und
verwendeten Mengen und andere Konditionen nicht in einer Weise konstruiert sind,
dass sie den Rahmen dieser Erfindung übermäßig beschränken. Zum Beispiel können die
Verfahren, während
die Beispiele erfindungsgemäße Verfahren
veranschaulichen, die Produkte auf individueller Basis erzeugen,
auch kontinuierlich durchgeführt
werden. Die zur Offenbarung ausgewählten Beispiele sind lediglich für die Art
der Durchführung
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung und der Funktion der Gegenstände im Allgemeinen veranschaulichend.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Tests und Verfahren wurden in den Beispielen verwendet.
-
Industrielles
Reinigungsverfahren
-
Die
Reinigungsfähigkeit
wurde durch Waschen und Trocknen eines Stoffstücks bewertet, auf welches der
retroreflektierende Gegenstand aufgebracht wurde. Die kombinierte
Reihenfolge des Waschens und Trocknens wird als Zyklus bezeichnet.
Die Proben wurden unter Verwendung einer Waschmaschine des Typs Milnor
System 7 Modell 30015M4G von Pellerin Milnor Corp. gemäß Programm
Nr. 7 für
schwer verschmutzte farbige Stoffe gewaschen. Bei dem Stoff handelte
es sich um ein Handtuch aus 100%iger Baumwolle, und der retroreflektierende
Gegenstand war durch Nähen
auf dem Stoff befestigt. Die Waschmaschine wurde mit ausreichenden
Stücken
(etwa 80) von Stoff (45 Zentimeter (cm) mal 75 cm) befüllt, um
eine Füllung
mit 28 Pfund herzustellen, in dem ein bis vier Stoffstücke mit
verschiedenen (typischerweise etwa 5) darauf befestigten retroreflektierenden
Gegenständen
der Erfindung mit einer Größe von etwa
5 mal 15 Zentimetern eingeschlossen waren.
-
Die
verwendeten Reinigungsmittel waren 90 ml Lever Tech Ultra, ein Waschmittel
(von Lever Industrial, North Charleston, South Carolina), enthaltend
etwa 10 Gew.-% Kaliumhydroxid, 25 Gew.-% Kaliumcitrat und 2 Gew.-%
etoxylierten Laurylalkohol (die übrigen
Inhaltsstoffe sind den Erfindern nicht bekannt) und 120 ml Lever
Tech Booster (ein pH-Gerüststoff,
ebenso von Lever Industrial), enthaltend 20 % Natriumhydroxid (die übrigen Inhaltsstoffe
sind den Erfindern nicht bekannt). Im Programm Nr. 7 werden die
folgenden Schritte durchgeführt,
um den Waschteil eines Zyklus zu vollenden:
Bedienung | Zeit (Minuten) |
Schäumen | 20,5 |
Ausschwemmen | 2 |
Ausschwemmen | 7 |
Ausschwemmen | 7 |
Ausschwemmen | 2 |
Heißspülen | 2 |
Teilspülen | 2 |
Kaltspülen | 4 |
Schleudern | 6 |
Gesamt | 52,5
(55,0) |
-
Im
Schäumungsschritt
werden heißes
Wasser (68 Liter bei 80 °C)
und die Reinigungsmittel in den Maschinenwaschkorb unter Rühren eingebracht.
In den Ausschwemmschritten wird frisches heißes Wasser (68 Liter bei 80 °C) dem Waschkorb
zugesetzt, nachdem dieselbe Menge des alten die Reinigungsmittel
enthaltenden Wassers ausgespült
wurde.
-
Die
Spülschritte
sind im Wesentlichen dieselben wie die Ausschwemmschritte, außer dass
das Wasser kälter
wird. In der ersten Spülung
beträgt
das Wasser etwa 80 °C,
in der zweiten Spülung
(Teilspülung) beträgt das Wasser
etwa 46 °C,
und in der endgültigen
Kaltspülung
beträgt
das Wasser etwa 18 °C.
Der Waschkorb wird während
den Ausschwemm- und Spülschritten
gerührt.
Im Schleuderschritt unterzieht sich die Maschine einem Hochgeschwindigkeitsdrehzyklus
zum Entfernen von Wasser aus den gewaschenen Proben. Nach dem Waschen,
jedoch vor dem Testen auf Retroreflexionsvermögen wurden die Proben entweder
durch Verfahren 1 in einem Haushaltstrockner des Typs MaytagTM bei 60 °C
(140 °F)
mit einer regulären
Einstellung von etwa 30–35
Minuten oder durch Verfahren 2 in einem Trockenofen (Despatch Style
V-27 von Despatch Oven Company) bei 177 °C (350 °F) für eine Dauer von 10 Minuten
getrocknet. Verfahren 1 ist allgemein so anerkannt, dass es ein
Trommeltrocknungsvorgang ist, wohingegen Verfahren 2 so bestimmt
ist, dass es einen Tunnelfinishvorgang darstellt. Die Beendigung
des Trocknungsverfahrens kennzeichnet die Beendigung eines industriellen
Waschzyklus. Nach der bestimmten Anzahl an Zyklen wurde die retroreflektierende
Helligkeit als Mittelmaß jeder
Probe bestimmt.
-
Retroreflektierende
Helligkeit
-
Die
retroreflektierende Helligkeit wurde gemäß ASTM Testspezifizierung E-810-94
mit dem Titel „Standard Test
Method for Coefficient of Retroreflection of Retroreflective Sheeting" unter Verwendung
eines Betrachtungswinkels von 0,2° und
eines Eingangswinkels von –4° gemessen.
-
Die
retroreflektierende Helligkeit ist als Koeffizient der Retroreflexion
in der Einheit Candela pro Lux pro Quadratmeter (candela/lux/m2) angegeben. Ein „anfänglicher" Retroreflexionkoeffizient ist einer,
der bestimmt wurde, bevor der retroreflektierende Gegenstand gewaschen
wurde.
-
Farbmessverfahren
-
Die
wie in ASTM E308 beschriebenen CIE-Farbkoordinaten wurden unter
Verwendung einer Farbmessapparatur des Typs Hunter LabScan unter
Verwendung einer D65-Lichtquelle mit einer 0/45°-Geometrie gemessen. Der Begriff
0/45 bedeutet, dass die beleuchtende Lichtquelle mit einem Winkel
von etwa 0 Grad senkrecht zur Oberfläche auf die Oberfläche scheint
und die Farbmessung durch Betrachten bei einem Winkel von etwa 45
Grad senkrecht zur Oberfläche
durchgeführt
wird. Farbmessungen wurden auf kreisförmigen Proben mit Durchmessern
von 2,5 Zentimetern (1 Zoll) durchgeführt.
-
-
-
Beispiel 1
-
Ein
Mikrokugelträger
wurde in der in der U.S.-Patentschrift 5,474,827 beschriebenen Weise
hergestellt.
-
Glasmikrokugeln
mit einem Brechungsindex von etwa 1,9 und Durchmessern von 40–90 Mikrometern wurden
auf eine von einem Papierträger
gehaltene Polyethylenschicht in einer Weise kaskadiert, in welcher die
engste Packung der Mikrokugeln unterstützt wurde. Die Polyethylenschicht
wurde erwärmt,
und die Mikrokugeln wurden in das Polyethylen auf eine Tiefe von
etwa der Hälfte
des Durchmessers der Mikrokugeln abgesenkt, so dass ein Teil der
Mikrokugeln über
der Oberfläche
des Polyethylens freilag.
-
Eine
Beschichtungslösung
aus einer farbigen Schicht wurde durch Kombinieren der folgenden
Inhaltsstoffe und Rühren
für eine
Dauer von 6 Stunden mit 500 UpM mit einem Flügelmischer hergestellt:
44,42
Gramm (g) | AcclaimTM2220 |
9,93
g | Syn
FacTM8009 |
3,64
g | VoranolTM234-630 |
29,05
g | AfflairTM111 |
-
Dann
wurden 43,65 Gramm der vorstehenden Polyol/Perlmuttglanz-Lösung mit
1,0 g rotem Farbstoff ReactintTM X64, 7,62
g Mondur ML, 1,8 g A-1310 und 2 Tropfen Dibutylzinnlaurat kombiniert
und per Hand gerührt.
Das A-1310 ist ein Silankupplungsmittel zur Unterstützung der
Perlenbindung; das Syn FacTM ist ein Kettenverlängerungsmittel
zur Erhöhung
der Elastizität,
und das VoranolTM ist ein Vernetzungsmittel
zur Erhöhung der
Temperaturstabilität.
-
Die
erhaltene Vorläuferfarbbeschichtungslösung wurde
auf die Mikrokugeln des mit Perlen beschichteten Trägers unter
Verwendung eines Kerbstabbeschichters mit einem mit einem Spalt
von 6 mil (150 μm) eingestellten
Messstab auf der Oberfläche
der Mikrokugeln aufgetragen. Die Beschichtung wurde durch Gebläseheizen
bei 105 °C
(220 °F)
für eine
Dauer von drei Minuten teilweise gehärtet. Stoff wurde dann auf
die erweichte Farbschicht aufgebracht, und zusätzliches Härten wurde bei 105 °C (220 °F) für eine Dauer
von neun Minuten durchgeführt.
Nach 3 Tagen wurde das Trägergewebe
abgezogen, um einen retroreflektierenden Stoff mit freigelegten
Linsen zu erhalten, der eine rote Tagesfarbe anzeigte und einen
anfänglichen
Retroreflexionskoeffizienten von 69,7 candela/lux/m2 aufwies.
-
Farbe
und retroreflektierende Helligkeit wurden vor und nach der Behandlung
der Probe 20 mit industriellen Waschzyklen in einer industriellen
Milnor-Waschmaschine wie beschrieben in dem industriellen Reinigungsverfahren
(einschließlich
beiden Trocknungsverfahren) gemessen. Nach 20 industriellen Waschzyklen unter
Verwendung des Trocknungsverfahrens (1) behielt der Gegenstand 23
% seiner retroreflektierten Helligkeit bei. Nach 20 industriellen
Waschzyklen unter Verwendung von Trocknungsverfahren (2) behielt
der Gegenstand 41 % seiner retroreflektierenden Helligkeit bei.
-
Die
CIE-Farbkoordinaten vor und nach 20 industriellen Waschzyklen unter
Verwendung von Trocknungsverfahren (1) und (2) lauteten wie folgt:
-
Die Änderung
in E* (Verfahren 1) betrug 7,4 und (Verfahren 2) 6,3.
-
Diese
Daten zeigen, dass der retroreflektierende Gegenstand eine deutliche
Farbechtheit und ein deutliches Retroreflexionsvermögen nach
20 Reinigungszyklen auf wies. Die Daten zeigen auch, dass die visuellen ästhetischen
Aspekte der Stoffprobe im Wesentlichen nach 20 Reinigungszyklen
beibehalten wurden.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel wurde in derselben Weise wie Beispiel 1, jedoch mit den
folgenden Änderungen
hergestellt.
-
Eine
Beschichtungslösung
aus einer farbigen Schicht wurde durch Kombinieren der folgenden
Inhaltstoffe und Rühren
für eine
Dauer von 2 Stunden bei 500 UpM mit einem Flügelmischer hergestellt.
40,03
Gramm (g) | AcclaimTM2220 |
9,94
g | Syn
FacTM8009 |
3,63
g | VoranolTM234-630 |
15,06
g | AfflairTM111 |
-
Dann
wurden 34,36 Gramm der vorstehenden Polyol/Perlmuttglanz-Lösung mit
1,05 g gelbem Farbstoff ReactintTM X15,
7,52 g Mondur ML, 1,87 g A-1310 und 2 Tropfen Dibutylzinnlaurat
kombiniert und per Hand gerührt.
Die erhaltene Vorläuferfarbbeschichtungslösung wurde
auf die Mikrokugeln des mit Perlen beschichteten Tägers unter
Verwendung eines Kerbstabbeschichters mit einem mit einem Spalt
von 6 mil (150 μm)
eingestellten Messstab auf der Oberfläche der Mikrokugeln aufgetragen.
Die Beschichtung wurde durch Gebläseheizen bei 105 °C (220 °F) für eine Dauer
von drei Minuten teilweise gehärtet.
Stoff wurde dann auf die erweichte Farbschicht aufgebracht und zusätzliches
Härten
wurde bei 105 °C
(220 °F)
für eine
Dauer von 16 Minuten durchgeführt.
Nach 1 Tag wurde das Trägergewebe
abgezogen, um einen retroreflektierenden Stoff mit freigelegten
Linsen zu erhalten, der eine gelbe Tagesfarbe anzeigte und einen
anfänglichen Retroreflexionskoeffizienten
von 45,6 candela/lux/m2 aufwies.
-
Nach
20 industriellen Waschzyklen unter Verwendung von Trocknungsverfahren
(1) behielt der Gegenstand 7 % seiner retroreflektierenden Helligkeit
bei. Nach 20 industriellen Waschzyklen unter Verwendung von Trocknungsverfahren
(2) behielt der Gegenstand 14 % seiner retroreflektierenden Helligkeit
bei.
-
Die
CIE-Farbkoordinaten vor und nach 20 industriellen Waschzyklen unter
Verwendung von Trocknungsverfahren (1) und (2) lauteten wie folgt:
-
Die Änderung
in E* (Verfahren 1) betrug 3,7 und (Verfahren 2) 3,9.
-
Diese
Daten zeigen, dass der retroreflektierende Gegenstand eine deutliche
Farbechtheit und ein deutliches Retroreflexionsvermögen nach
20 Reinigungszyklen aufwies. Die Daten zeigen auch, dass die visuellen ästhetischen
Aspekte der Stoffprobe im Wesentlichen nach 20 Reinigungszyklen
beibehalten wurden.
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel wurde in derselben Weise wie Beispiel 1, jedoch mit den
folgenden Änderungen
hergestellt.
-
Eine
Beschichtungslösung
aus einer farbigen Schicht wurde durch Kombinieren der folgenden
Inhaltstoffe und Rühren
für eine
Dauer von 3 Stunden bei 500 UpM mit einem Flügelmischer hergestellt:
40,06
Gramm (g) | AcclaimTM2220 |
9,95
g | Syn
FacTM8009 |
3,66
g | VoranolTM234-630 |
30,01
g | AfflairTM111 |
-
Dann
wurden 41,83 Gramm der vorstehenden Polyol/Perlmuttglanz-ösung mit
3,08 g rotem Farbstoff ReactintTM X64, 7,51
g MondurTM ML, 1,8 g A-1310 und 2 Tropfen
Dibutylzinnlaurat kombiniert und per Hand gerührt. Die erhaltene Vorläuferfarbbeschichtungslösung wurde
auf die Mikrokugeln des mit Perlen beschichteten Trägers unter
Verwendung eines Kerbstabbeschichters mit einem mit einem Spalt
von 6 mil (150 μm) eingestellten
Messstab über
der Oberfläche
der Mikrokugeln aufgetragen. Die Beschichtung wurde durch Gebläseheizen
bei 105 °C
(220 °F)
für eine
Dauer von drei Minuten teilweise gehärtet. Stoff wurde dann auf
die erweichte Farbschicht aufgebracht, und zusätzliches Härten wurde bei 105 °C (220 °F) für eine Dauer
von neun Minuten durchgeführt.
Nach 1 Tag wurde das Trägergewebe
abgezogen, um einen retroreflektierenden Stoff mit freigelegten
Linsen zu erhalten, der eine rote Tagesfarbe anzeigte und einen
anfänglichen
Retroreflexionskoeffizienten von 58,9 candela/lux/m2 aufwies.
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Beispiel 4
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Die
folgenden Komponenten wurden in einem Becherglas kombiniert:
38,87
g | Capa
720 |
5,97
g | Syn
Fac 8009 |
1,79
g | Voranol
234-630 |
0,12
g | FC-430 |
19,98
g | Afflair
123 |
0,29
g | Reacting
Violet X80 |
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Das
Gemisch wurde auf einer heißen
Platte unter Rühren
mit 1200 UpM unter Verwendung eines Flügelmischers für eine Dauer
von 14 Stunden erwärmt.
Das Gemisch wurde dann unter Vakuum mit 100 Millitorr für eine Dauer
von 15 Minuten entgast. 33,4 g des vorstehenden Gemischs wurden
in einen anderen Behälter überführt. 5,15
g Mondur ML, 1,0 g A-1310 und 1 Tropfen Dibutylzinnlaurat (DBTDL)
wurden dem Gemisch zugesetzt und gerührt. Das Gemisch wurde mit
einem Kerbstab auf Silicontrennpapier aufgetragen und in dem Ofen
für eine
Dauer von 3 Minuten bei 110 °C
(230 °F)
gehärtet.
Die Beschichtung auf dem Trennpapier wurde aus dem Ofen entfernt
und die Oberfläche
der Beschichtung mit Glasmikrokugeln überflutet. Die Probe wurde dann
für eine
Dauer von 5 Minuten zurück
in den Ofen gegeben.
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Die
fertige gehärtete
Probe wies eine ästhetisch
angenehme violette Farbe auf und zeigte einen Retroreflexionskoeffizienten
von 64 candela/lux/m2. Die Probe wurde von
dem Trennpapier entfernt und unter Verwendung eines Bemis 5250 Übertragungsfilmklebstoffs
auf einen 100%igen Polyesterstoff laminiert. Die Laminierungsbedingungen
waren 20 Sekunden bei 166 °C
(330 °F)
und 40 Pfund pro Quadratzoll (psi). Die Probe wurde erneut auf retroreflektieve
Helligkeit getestet und wies einen anfänglichen Retroreflexionskoeffizienten
von 47 candela/lux/m2 auf. Nach 10 industriellen
Waschzyklen (Verfahren 1) behielt die Probe 66 % ihres anfänglichen
Retroreflexionsvermögens
bei.
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Die
Beispiele 5 und 6 zeigen die Verwendung eines Acrylatmonomers als
reaktives Verdünnungsmittel,
das über
freie radikale Polymerisation polymerisiert, während Polyole und Polyisocyanate über Kondensationspolymerisation
polymerisieren.
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Beispiel 5
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Zehn
(10,0) g Isooctylacrylat (IOA) und 10,0 g Ultrabrite UFI wurden
einem Becher mit 8 Unzen zugesetzt und auf einer kontinuierlichen
Walze für
eine Dauer von 14 Stunden gewalzt. Dann wurden 19,4 g CAPA 720,
3,0 g Syn FacTM 8009, 0,89 g VoranolTM 234-630 und 10,0 g UltrabriteTM UFI
dem Gemisch zugesetzt. 2,0 g IOA, 0,5 g Methylethylketon (MEK) und
0,2 g Benzoylperoxid wurden vorgemischt, um das Benzoylperoxid zu
lösen,
und diese Lösung
wurde dem Gemisch zugesetzt und das Gemisch auf einer Walze für eine Dauer von
18 Stunden gewalzt. 5,3 g Mondur ML, 1,0 g A-1310, 2 Tropfen DBTDL
und 0,2 g Reactint Yellow X15 wurden dem Gemisch zugesetzt und gerührt. Das
erhaltene Gemisch wurde mit einem Kerbstab auf Silicontrennpapier
aufgetragen und in einem Ofen für
eine Dauer von 4 Minuten bei 110 °C
(230 °F)
gehärtet.
Die Beschichtung auf Trennpapier wurde aus dem Ofen entfernt und
die Oberfläche
der Beschichtung mit Glasmikrokugeln überflutet. Die Probe wurde
dann für
eine Dauer von 10 Minuten wieder in den Ofen gegeben.
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Die
fertige gehärtete
Probe wies eine ästhetisch
angenehme gelbe Farbe und einen anfänglichen Retroreflexionskoeffizienten
von 130 candela/lux/m2 auf.
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Beispiel 6
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Vierzig
(40,0) g Isooctylacrylat (IOA) und 50,0 g Ultrabrite UFI wurden
einem Becher mit 8 Unzen zugesetzt und auf einer kontinuierlichen
Walze für
eine Dauer von 14 Stunden gewalzt. 30,0 Gramm dieses Gemischs wurde
in ein Becherglas überführt und
19,53 g CAPA 720, 2,95 g Syn Fac 8009, 0,88 g Voranol 234-630 und
0,4 g Reactint Red X64 wurden dem Gemisch zugesetzt. 2,2 g MEK und
0,2 g Benzoylperoxid wurden vorgemischt, um das Benzoylperoxid zu
lösen,
und diese Lösung
wurde dem Gemisch zugesetzt und das Gemisch auf einer Walze für eine Dauer
von 15 Minuten gewalzt. 5,2 g Mondur ML, 1,0 g A-1310 und 3 Tropfen DBTDL
wurden dem Gemisch zugesetzt und gerührt. Das erhaltene Gemisch
wurde mit einem Kerbstab auf einen 80/20 Polyester/Baumwollgemisch-Stoff
aufgetragen und in einem Ofen für
eine Dauer von 4 Minuten bei 110 °C
(230 °F)
gehärtet.
Die Beschichtung auf dem Stoff wurde aus dem Ofen entfernt und die
Oberfläche der
Beschichtung mit Glasmikrokugeln überflutet. Die Probe wurde
dann für
eine Dauer von 10 Minuten wieder in den Ofen gegeben.
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Die
fertige gehärtete
Probe wies eine ästhetisch
angenehme rote Farbe und einen anfänglichen Retroreflexionskoeffizienten
von 150 candela/lux/m2 auf.