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Die
vorliegende Erfindung betrifft mechanische Bauteile mit Schmierung.
Genauer gesagt, bezieht sich die Erfindung auf mechanische Bauteile
mit Schmierung, welche mittels Gleitreibung eine Führungsfunktion
in bezug auf Translation oder Rotation, kontinuierlicher oder (ab-)wechselnder
Bewegung gewährleisten und
welche dazu ausgelegt sind, wirkungsvoll auf die Anforderungen in
zahlreichen Industriebereichen in bezug auf die Vereinfachung des
Schmierens bzw. Fettens und auf die Verringerung des Wartungsintervalls
zu antworten.
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Man
kennt Vorrichtungen mit Fettschmierung, bei denen es dank zur Abdichtung
geeigneter Mittel möglich
ist, ein mechanisches Teil gegen ein anderes, zweites mechanisches
Teil sogar unter sehr starker mechanischer Belastung mit einem sehr
niedrigen Reibungskoeffizienten reiben zu lassen: Beispiele hierzu
sind in der Veröffentlichung "Theorie et pratique
industrielle du frottement" von
J. J. Caubet, Herausgeber Dunod Technip, 1964, Kapitel 13 angegeben.
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Die
FR-A-1 342 910 vom 2. Oktober 1962, ergänzt durch ihr Zusatzpatent
FR-E-82 950 vom
17. Januar 1963, beschreibt eine Verwendung einer solchen Vorrichtung
für den
Fall von selbsteinstellenden Lagern für hohe Lasten, welche die Eigenschaften
des kennzeichnenden Teils von Patentanspruch 1 aufweisen.
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Solche
Vorrichtungen, deren technische Wirksamkeit bekannt ist, weisen
jedoch einen mit der Komplexität
ihrer praktischen Realisierung verbundenen Hauptnachteil auf, was
zu hohen Verwendungskosten führt,
die mit den aktuellen Anforderungen in den meisten betreffenden
Industriebereichen nicht in Verbindung zu bringen sind.
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Bereitstellung
einer Führungs-
bzw. Gleitvorrichtung für
mechanische Körper,
welche die Vermeidung der Verwendung eines Dichtungssystems ermöglicht.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung einer solchen
Vorrichtung, die effektiv ist und in dem vorgesehenen Bereich gut
funktioniert.
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Weitere
Gegenstände
und Vorteile der Erfindung werden bei der Lektüre der nachfolgenden Beschreibung
deutlich.
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Die
Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung
für mechanische
Körper,
umfassend zwei Teile, welche mittels Gleitreibung zusammenwirken,
wobei eines der beiden Teile, bezeichnet als glattes Teil, eine
funktionale, d. h. Reiboberfläche
aufweist, und das andere Teil, bezeichnet als ausgenommenes Teil,
mindestens eine funktionale, d. h. Reiboberfläche aufweist, welche bzw. welches
Ausnehmungen zur Aufnahme eines Schmiermittels vom Typ pastöses Schmiermittel
und insbesondere eines HD-Schmiermittels (Hochdruckschmiermittels)
aufweist, welches einen Bestandteil vom Typ Seife, einen Bestandteil
vom Typ Öl
und ein Hochdruckadditiv enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Kontaktwinkel zwischen der funktionalen Oberfläche des glatten Teils und dem
Schmiermittel, gemessen bei einer als Meßtemperatur bezeichneten Temperatur,
welche etwa 15 °C ± 5 °C unterhalb
der Temperatur liegt, bei welcher eine Trennung zwischen dem Bestandteil
vom Typ Seife und dem Bestandteil vom Typ Öl einsetzt und/oder ein Verdampfen
des Bestandteils vom Typ Öl
einsetzt, 20 bis 40 Grad beträgt
und daß das
Material des ausgenommenen Teils derart ausgewählt ist, daß der bei Meßtemperatur
gemessene Kontaktwinkel zwischen der funktionalen Oberfläche des
ausgenommenen Teils und dem Schmiermittel 45 bis 75 Grad beträgt.
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Der
ein Hochdruckschmiermittel bezeichnende Ausdruck HD-Schmiermittel
ist dem Fachmann wohlbekannt. Unter "Hochdruckschmiermittel" muß man ein
Schmiermittel verstehen, das ohne Beschädigung einer starken Last standhalten
kann. Beispiele für
solche Schmiermittel sind jene mit Lithium vom Typ SNR-LUB HD, Klasse NLGI
2, oder ebenso jene vom Typ KLÜBER
CENTOPLEX GLP 402 NLGI 2 oder ebenso Schmiermittel mit Lithium und
festen Schmierstoffen vom Typ KLÜBER
COSTRAC GL 1501 MG NLGI 2.
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Es
ist anzumerken, daß sowohl
das glatte Teil als auch das ausgenommene Teil jeweils eine nichtfunktionale
Oberfläche
aufweisen können,
was jedoch nicht zwingend ist.
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Die
beiden Teile, das glatte Teil und das ausgenommene Teil, wirken
mittels Gleitreibung in bezug auf Translation oder Rotation, kontinuierlicher
oder (ab-)wechselnder Bewegung zusammen.
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Jedes
dieser beiden Teile kann von planer, zylindrischer oder kugelförmiger Form
sein.
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Der
Begriff des Kontaktwinkels eines Tropfens eines auf eine feste Oberfläche aufgebrachten
flüssigen
oder viskosen Produktes ist, obwohl er vom Fachmann häufig bzw. üblicherweise
verwendet wird, weder Gegenstand einer Normierung noch eines perfekt
standardisierten Meßerfahrens,
insbesondere wenn das Produkt ein Schmiermittel ist.
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Die
experimentellen Bedingungen, unter welchen die Messung des Kontaktwinkels
durchgeführt
wird, werden nachfolgend angegeben.
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Messung des Kontaktwinkels
nach der Erfindung
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Zunächst entfettet
man die Oberfläche
des Festkörpers,
auf welchem man die Messung durchführen möchte, dann gibt man hierauf
einen geradlinigen Schmiermittelstreifen. Dann erwärmt man
das Teil bis die Temperatur seiner Kontaktfläche mit dem Schmiermittelstreifen
einen Wert größer als
20 °C ± 5 °C, bezogen auf
die die Verwendung des Schmiermittels begrenzende Temperatur, erreicht.
Man beläßt das Teil
bei dieser Temperatur für
die Dauer, die notwendig ist, damit das Schmiermittel ausreichend
flüssig
wird, um sich auf der Oberfläche
ausbreiten zu können
(etwa 90 Sekunden). Man stellt dann das Erwärmen des Teils ein und man läßt es abkühlen. Dies
hat zur Folge, daß die
Form des Tropfens erstarrt und die Messung seines Kontaktwinkels
bei Raumtemperatur möglich
ist.
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Die
zur Bildung des erfindungsgemäßen glatten
Teils geeigneten Materialien sind insbesondere ausgewählt aus
Stahl, beispielsweise Zementstahl, gehärtetem bzw. getempertem Stahl,
gezogenem Stahl, gezogenem und gehärtetem bzw. getemperten HF-Stahl,
gehärtetem
und anschließend
hartchrombeschichtetem Stahl, nitriertem Stahl und carbonitriertem
Stahl, Chrom und Nickel sowie aus keramisch beschichtetem Stahl.
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Es
findet jedesmal eine Messung des Kontaktwinkels zwischen dem Material,
das das glatte Teil bilden soll, und dem Schmiermittel statt, wobei
der Kontaktwinkel 20 bis 40 Grad betragen muß, um zu bestimmen, ob sich
das Material tatsächlich
erfindungsgemäß eignet.
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Das
das ausgenommene Teil bildende Material kann ein massives Material
sein. Dies ist üblicherweise ausgewählt aus
polymeren Materialien und copolymeren Materialien. Man kann jedoch
nicht ausschließen, daß andere
Körper
bzw. Materialien in dem Moment geeignet sind, im welchen ihre Kontaktwinkel
mit dem Schmiermittel die spezifizierten Bedingungen erfüllen.
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Die
zur Bildung des ausgenommenen Teils nach der Erfindung geeigneten
Materialien werden insbesondere ausgewählt aus Polyimiden, beladenen
Polyimiden, beispielsweise mit Graphit beladenen Polyimiden, Epoxyharzen,
beladenen Epoxyharzen, wie mit Molybdendisulfid beladenen Epoxyharzen,
Polyacetalharzen, Polyethylen, gegebenenfalls substituierten Fluorkohlen(wasser)stoffen
und insbesondere PFA (Perfluoralkoxy), Polyethylenterephthalat,
Polyethersulfon, Polyamiden und Polyetheretherketon.
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Es
findet gleichermaßen
jedesmal eine Messung des Kontaktwinkels zwischen dem Material,
das das ausgenommene Teil bilden soll, und dem Schmiermittel statt,
wobei der Kontaktwinkel 45 bis 75 Grad betragen muß, um festzulegen,
ob dieses Material erfindungsgemäß tatsächlich geeignet
ist.
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Das
das ausgenommene Teil bildende Material kann gleichermaßen ein
mit einer Beschichtung überzogenes
Substrat sein. Die Beschichtung wird üblicherweise als dünne Schicht,
im allgemeinen mit einer Dicke von etwa 5 bis etwa 50 μm, aufgetragen.
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In
diesem Fall ist das Substrat ein beliebiges Material von massiver
Form oder in Form eines dünnen Walz-
bzw. Bandstrahls, beispielsweise ein nichtlegierter Kohlenstoffstahl,
ein legierter Stahl, ein Edelstahl, eine Aluminiumlegierung, eine
Kupferlegierung, eine Titanlegierung etc.
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Der
dünne Walz-
bzw. Bandstahl wird vorzugsweise entsprechend dem auf die Anmelderin
selbst zurückgehenden
Patent FR-B-2 693 520 ausgewählt.
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Wenn
das das ausgenommene Teil bildende Material ein mit einer Beschichtung überzogenes
Substrat ist, ist dieses vorzugsweise ein zuvor nitrierter und dann
mit einem Polymer beschichteter Stahl.
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Das
die Beschichtung bildende Material ist dann ausgewählt aus
polymeren Materialien und copolymeren Materialien, insbesondere
aus Polyimiden, beladenen Polyimiden, beispielsweise mit Graphit
beladenen Polyimiden, Epoxyharzen, beladenen Epoxyharzen, wie mit
Molybdändisulfid
MoS2 beladenen Harzen, Polyacetalharzen,
Polyethylen, gegebenenfalls substituierten Fluorkohlen(wasser)stoffen,
insbesondere PFA (Perfluoralkoxy), Fluorethylen oder Fluorpropylen,
Polyethylenterephthalat, Polyethersulfon, Polyamiden sowie Polyetheretherketon.
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Wenn
das das ausgenommene Teil bildende Material ein mit einer Beschichtung überzogenes
Substrat ist, ist es vorzugsweise ein Stahl, der zuvor einer Behandlung
zur Oberflächenhärtung unterzogen
wurde. Diese Behandlung zur Oberflächenhärtung kann eine thermochemische
Behandlung sein, welche zur Diffusion eines Heteroelements, z. B.
Stickstoff, in den Stahl führt.
Die thermochemische Behandlung ist vorzugsweise eine Nitrier(härtungs)behandlung
in einer Schmelze von Alkalimetallcyanaten und -carbonaten, welche
außerdem
vorzugsweise eine Menge mindestens einer Schwefelverbindung aufweist,
beispielsweise gemäß der auf die
Anmelderin selbst zurückgehenden
FR-B-2 708 623.
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Gemäß einer
erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist das ausgenommene Teil aus einem dünnen Walz- bzw. Bandstahl entsprechend
der zuvor genannten FR-B-2 693 520 hergestellt, aus nitriertem Stahl
gemäß der vorgenannten
FR-B-2 708 623 hergestellt und mit einem Polymer beschichtet.
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Es
muß auch
in diesem Fall kontrolliert werden, ob der Kontaktwinkel des Beschichtungsmaterials
des ausgenommen Teils mit dem Schmiermittel 45 bis 75 Grad beträgt, um zu
bestimmen, ob sich diese Beschichtung erfindungsgemäß tatsächlich eignet.
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Gemäß einer
erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform
sind die Ausnehmungen, welche "Auftriebs-
bzw. Schwebestellen" bilden,
im wesentlichen auf der gesamten Oberfläche des ausgenommenen Teils verteilt.
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Es
ist dann bevorzugt, daß mindestens
drei Ausnehmungen an der Aufnahme einer Last, welche die beiden
Teile aufeinanderdrückt,
beteiligt sind.
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Es
ist gleichermaßen
bevorzugt, daß die
von den Ausnehmungen gebildete Fläche auf der Abwicklung der
funktionalen Oberfläche
des ausgenommenen Teils zwischen etwa 20 % und etwa 40 % der Gesamtfläche der
Abwicklung beträgt.
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Die
Ausnehmungen können
gegebenenfalls im wesentlichen untereinander gleich sein.
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Die
Ausnehmungen können
gegebenenfalls im wesentlichen gleichmäßig auf der gesamten Oberfläche des
ausgenommen Teils verteilt sein.
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Für den Fall,
in dem die Ausnehmungen untereinander im wesentlichen nicht gleich
und/oder im wesentlichen unregelmäßig auf der gesamten Oberfläche des
ausgenommenen Teils verteilt sind, ist der kürzeste Abstand zwischen den
Rändern
von zwei nebeneinanderliegenden Ausnehmungen vorzugsweise größer als etwa
2 mm.
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Die
ausgenommene Oberfläche
der jeweiligen Ausnehmung beträgt üblicherweise
etwa 3 mm2 bis etwa 40 mm2,
vorzugsweise zwischen etwa 10 mm2 und etwa
30 mm2.
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Gemäß einer
erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform
stehen die sich zur funktionalen Oberfläche des ausgenommenen Teils öffnenden
Ausnehmungen auf der funktionalen Oberfläche des ausgenommenen Teils
nicht untereinander in Verbindung.
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Die
Ausnehmungen können
gegebenenfalls auf der Seite einer nichtfunktionalen Oberfläche des
ausgenommenen Teils in Verbindung stehen. Für den Fall, in dem die Ausnehmungen
auf der nichtfunktionalen Seite des ausgenommenen Teils in Verbindung
stehen, beispielsweise mittels eines Kanalsystems, sind die Ausnehmungen
vorzugsweise durch eine Abdeckung abgedeckt.
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Wenn
man im Sinne der vorliegenden Erfindung davon spricht, daß die Ausnehmungen
untereinander in Verbindung stehen, so ist hierunter zu verstehen,
daß die
Ausnehmungen "mittels
absichtlich auf der Oberfläche
durch Entfernung von Substanz bzw. Material geschaffenen Kanälen (Leitungen)
verbunden sind".
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Die
Ausnehmungen können
beispielsweise zylindrisch sein.
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Das
plane Teil und das ausgenommene Teil können von planer, zylindrischer
oder kugelförmiger
Form sein.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
den Erhalt einer Welle/Lager-Vorrichtung, in der das glatte Teil die
Welle ist und das ausgenommene Teil das Lager ist, einer Gleitbahn/Schlitten-Vorrichtung,
in der das glatte Teil die Gleitbahn ist und das ausgenommene Teil
der Schlitten ist, einer Kugel/Schale-Vorrichtung, in der das glatte
Teil die Kugel ist und das ausgenommene Teil die Schale ist.
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Neben
den aus zwei Reibteilen bestehenden Vorrichtungen erlaubt die vorliegende
Erfindung den Erhalt einer Vorrichtung, in der drei und nicht mehr
zwei Reibteile vorliegen. Beispielsweise für den Fall eines ringförmigen ausgenommenen
Teils sind die zwei Oberflächen
(die innere Bohrung und der äußere Zylinder) des
ausgenommenen Ringes dann funktional.
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In
dieser Konfiguration ist der ausgenommene Ring "schwimmend bzw. schwebend", wobei seine Rotationsgeschwindigkeit
dann nicht mehr als ein Bruchteil von der der Welle ist, in Abhängigkeit
von den Reibungskoeffizienten.
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Das
Interesse an einer solchen Vorrichtung ist auf den Fall eines oszillierenden
Systems vom Typ Gelenk vergleichsweise beschränkt, da die vorhandenen Gleitgeschwindigkeiten
dann mit einer Größenordnung von
0,2 m/s relativ gering sind. Es ist dagegen für Führungssysteme mit kontinuierlicher
Rotation von viel größerer Bedeutung,
insbesondere bei solchen Systemen, bei denen die Gleitgeschwindigkeiten
hohe Geschwindigkeiten von etwa 8 bis 10 m/s und sogar mehr erreichen.
Ein erfindungsgemäßer Ring
kann somit vorzugsweise bei verringerten Kosten einen Führungskörper mit
komplexerer Konzeption, beispielsweise ein Kugellager, ersetzen.
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Die
Beschreibung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
besser verstanden, von denen:
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1 schematisch
das Basisprinzip des Standes der Technik gemäß der
FR 910 999 und ihres Zusatzpatents
FR 921 708 zeigt,
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2 bis 5 schematisch
die Messung des Kontaktwinkels nach der Erfindung zeigen,
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6 eine
schematische Schnittansicht eines Gleitkörpers vom erfindungsgemäßen Typ
Gleitbahn/Schlitten ist,
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7 eine
Ansicht von unten auf den Schlitten von 6 ist,
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8 schematisch
eine Ausführungsform
des Gleitkörpers
vom Typ Gleitbahn/Schlitten von 6 darstellt,
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9 schematisch
ein erfindungsgemäßes Führungsmittel
in der Konfiguration Welle/Lager darstellt,
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10 schematisch
die Lagerbuchse (Wellenlager) von 9 darstellt,
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11 schematisch
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
vom Typ Kugel darstellt,
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12 schematisch
eine Vorrichtung vom Typ Schlitten/Bahn (Spur) darstellt, in der
eine Kippung bzw. ein Kippen des Schlittens vorliegt,
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13 schematisch
den Träger
bzw. die Aufnahme des Schlittens mit drei Stellen darstellt,
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14 schematisch
eine Welle/Lager-Konfiguration darstellt, in der drei Reibteile
mit zwei funktionalen Oberflächen
vorliegen,
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15 schematisch
eine Welle/Lager-Konfiguration zur kontinuierlichen Rotation mit
zwei Reibteilen darstellt, in der eine Ummantelung auf die Welle
im Bereich der funktionalen Oberfläche des ausgenommen Lagers
(Rings) aufgezogen bzw. aufgebracht ist,
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16 schematisch
eine Anordnung mit drei Reibteilen und mit zwei funktionalen Oberflächen darstellt,
welche eine Ausführungsform
derjenigen von 15 ist, mit zwei aufgebrachten
Lagerflächen
bzw. Bereichen, die bzw. der eine an der Gleitbahn und die bzw.
der andere an der Bohrung eines Gehäuses.
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In 1 ist
ein Schlitten 1 aus Stahl dargestellt, der zur Reibung
bzw. zum Gleiten auf einer Bahn bzw. Spur 2, ebenfalls
aus Stahl, vorgesehen ist, gegen die er mit einer resultierenden
Kraft F gedrückt
wird. In die Oberfläche
des Schlittens 1 wurde eine kreisförmige Vertiefung eingebracht,
in der ein Rund- bzw.
O-Ring (Rund- bzw. O-Dichtung) 3 eingebracht ist. Der so
im Inneren des Rund- bzw. O-Rings geschaffene Abstand bzw. Raum
wird mit Schmiermittel 4 gefüllt. So verfahrend wird der
Schlitten 1 "schwimmend
bzw. schwebend", wobei
er durch eine echte "Stelle" aus Schmiermittel
getragen wird, was den Erhalt von sehr niedrigen Reibkoeffizienten,
typischerweise weniger als 0,01, selbst unter hoher Last und unter
langsamer Bewegung ermöglicht.
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Es
ist in diesem Zusammenhang anzumerken, daß eine vereinfachte Anordnung
des Schlittens 1 aus 1, in welcher
der Rund- bzw. O-Ring 3 weggelassen würde, nicht angemessen wäre. Tatsächlich würde das
Schmiermittel unter dem Einfluß der
Last, welche 1 gegen 2 drückt
bzw. preßt,
tatsächlich
sehr schnell im Kontakt(-bereich) ausgetrieben werden; die Reibung
von 1 auf 2 würde
nun in Form von Metall auf Metall stattfinden und ein Festfressen
bzw. eine Blockierung würde
unausweichlich innerhalb kürzester
Zeit stattfinden. Dagegen findet dies nicht statt, wenn die Dichtung 3 vorhanden
ist, denn dann kann das Schmiermittel 4 nicht entweichen,
da der Ring dicht ist.
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Zur
Messung des Kontaktwinkels θ nach
der Erfindung beginnt man mit dem genauen Entfetten der Oberfläche 5 des
Festkörpers,
auf dem man die Messung durchführen
möchte.
Anschließend
gibt man mit Hilfe einer Spritze auf die Oberfläche des Festkörpers, auf
dem man die Messung durchführen
möchte,
einen geradlinigen Schmiermittelstreifen 6 mit einem Durchmesser
von etwa 2 mm (2).
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Das
Teil wird dann auf eine Heizplatte (nicht dargestellt) gebracht,
bis die Temperatur an seiner Kontaktfläche mit dem Schmiermittelstreifen
einen Wert größer als
20 °C ± 5°C als die
die Verwendung des Schmiermittels begrenzenden Temperatur erreicht.
Es wird dort für
etwa 90 Sekunden belassen. Das Teil wird dann von der Heizplatte
entfernt und man läßt es abkühlen, was
zu einem Erstarren der Form des Tropfens führt, wobei so die Messung seines
Kontaktwinkels bei Raumtemperatur mit Hilfe einer klassischen bzw.
herkömmlichen
Vorrichtung vom Typ Binokularlupe, welche mit einer Winkelskala
ausgestattet ist, ermöglicht
wird. Die Beobachtungsrichtung wird mit "DO" gekennzeichnet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in den 3 (anfängliche
seitliche Schnittansicht des Schmiermittelstreifens 6 vor
Erwärmung), 4 und 5 schematisiert,
welche jeweils eine Seitenansicht des Schmiermittelstreifens nach
Erwärmung
und nachfolgend entsprechender Abkühlung für den Fall eines glatten Teils, 5', und für ein ausgenommenes
Teil, 5'', darstellt.
Erfindungsgemäß muß man für den Fall
eines glatten Teils θ =
20 – 40 ° (6') und für den Fall
eines ausgenommenen Teils θ =
45 – 75 ° (6'') erhalten.
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In 6,
welche eine Schlitten 8/Gleitbahn 11-Vorrichtung
darstellt, sind die Ausnehmungen in der inneren Fläche 7 des
Schlittens 8 eingebracht, d. h. sie ist funktional und
sie wirkt mit der Gleitbahn 11 mittels Gleitreibung zusammen.
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7 zeigt
eine Ansicht von unten des Schlittens, d. h. seiner funktionalen
Oberfläche 7.
Die Ausnehmungen sind dort zylindrisch und gleichmäßig verteilt.
Sie stehen auf der Seite dieser Fläche 7 nicht in Verbindung.
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Die
Abwicklung der Reiboberfläche
ist hier die kleinere Seite 7 des Schlittens 8,
deren Fläche
dem Produkt L × l
entspricht, wobei L und l die Länge
und die Breite des Schlittens darstellen.
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Die
durch die Ausnehmungen eingenommene Fläche ist gleich nπϕ2/4 (wobei n die Ausnehmungen darstellt)
und d ist der kürzeste
Abstand, welcher die zusammenliegenden Ränder von zwei nebeneinanderliegenden
Ausnehmungen trennt.
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Gemäß den erfindungsgemäß bevorzugten
Vorrichtungen muß man
erhalten:
nπφ2/4 = 20 bis 40 % (L × l),
d > etwa 2 mm,
etwa
3 mm2 < πφ2/4 < etwa
40 mm2.
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In
den Vorrichtungen aus den 6 und 7 nehmen
die Ausnehmungen die nichtfunktionale Seite 10 des Schlittens nicht
aus.
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Man
kann sich jedoch vorstellen, daß dies
anders sein kann, d. h. daß die
Löcher
nicht blind sind. Es ist dann wichtig, mit einem geeigneten Mittel,
wie einer die Ausnehmungen abdeckenden Abdeckung 12 (8)
zu vermeiden, daß das
Schmiermittel, welches die Ausnehmungen ausfüllt, nicht durch die rückseitige nichtfunktionale
Oberfläche 10 des
Schlittens entweichen kann.
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In
der in 7 dargestellten Vorrichtung stehen die Ausnehmungen
auf der Seite der Fläche 10 nicht untereinander
in Verbindung. Man kann sich jedoch vorstellen, daß sie dies
können,
beispielsweise mittels eines geeigneten Kanalsystems.
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In
den angefügten
Figuren sind die Ausnehmungen in Form von zylindrischen Löchern dargestellt,
die untereinander gleich und regelmäßig verteilt sind. Dies ist
aber keine notwendige Bedingung und dies kann anders sein, ohne
daß diese
anderen Vorrichtungen den Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen
würden.
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9 stellt
einen erfindungsgemäßes Führungsmittel
in der Konfiguration Welle 13/Lager oder Lagerbuchse 14 dar.
Die Ausnehmungen sind in der Lagerbuchse 14 angeordnet
(10). Es empfiehlt sich in diesem Fall, von einer
abgewickelten Oberfläche
der Lagerbuchse 14 zu sprechen, welche durch Spaltung bzw. Auftrennung
des Rings in einer Richtung parallel zu seiner Achse und anschließendem Entrollen
bis zum Erhalt eines rechteckigen Bandes bzw. Streifens erhalten
wird. Sämtliche
nachfolgend entwickelten Überlegungen
in bezug auf die Vorrichtung vom Typ Schlitten/Gleitbahn können somit
auch auf das Welle/Lager-System übertragen
werden.
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11 stellt
eine Vorrichtung vom Typ Kugel 15/Schale 16 entsprechend
der vorliegenden Erfindung dar; die Ausnehmungen 9 sind
in den Schalen angebracht, d. h. in den konkaven Gleitteilen.
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12 nimmt
den Schlitten und die Bahn (Spur) von 1 auf, jedoch
in einer Konfiguration, in der die Kraft F des Schlittens keine
Resultierende ergibt, die durch den Mittelpunkt des Rund- bzw. O-Rings 3 verläuft. Es
liegt somit eine Kippung des Schlittens 1 vor, was zu verhängnisvollen
Erscheinungen von Schleifbereichen führt, welche als Druck- bzw.
Krafterzeuger eine vorzeitige Verschlechterung bzw. Beschädigung der Gleitkontaktoberflächen ergeben.
Um dies zu vermeiden, kann der Schlitten 1 von mindestens
drei "Stellen" 17 abgestützt werden,
wobei die Kraftresultierende den Schlitten auf die Bahn 8 drückt und
somit in den Innenbereich des zuvor definierten Schwimm- bzw. Schwebevielecks
fällt (13).
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14 stellt
einen erfindungsgemäßen Gleitkörper in
einer Konfiguration Welle/Lager dar, welche sich von jener der 9 dadurch
unterscheidet, daß sie
drei Reibteile aufweist: Die Welle 13, das mit Löchern bzw. Bohrungen 9 ausgenommene
Lager (Ring 14) und das Gehäuse 18.
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Gemäß dieser
Anordnung liegen auf dem ausgenommenen Ring 14 zwei funktionale
Oberflächen
vor, wobei die eine durch seine innere Bohrung und die andere durch
seinen äußeren Zylinder
gebildet wird.
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In
dieser Anordnung ist der ausgenommene Ring "schwimmend bzw. schwebend".
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15 stellt
einen Aufbau aus zwei Reibteilen dar, welche die Welle 13 und
das mit Löchern 9 ausgenommene
Lager (Ring 14) sind. Auf die Welle 13 ist ein Bereich 19 aus
Roll- bzw. Walzstahl vom Typ 100C6 aufgebracht. Der Ring 14 ist
selbst mit seinem äußeren Durchmesser
in eine Öffnung
des Gehäuses 18 hart bzw.
fest eingepreßt.
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16 ist
eine Ausführungsform
von 15 mit einem "schwimmenden
bzw. schwebenden" ausgenommenen
Lager (Ring), welches bzw. welcher auf zwei Bereiche 19 und 20 aus
Roll- bzw. Walzstahl vom Typ 100C6 reibt, welcher entsprechend auf
der Welle und in der Bohrung des Gehäuses aufgezogen bzw. aufgebracht
ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden
Beispiele detaillierter beschrieben.
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Vergleichsbeispiel 1:
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Dieses
Beispiel veranschaulicht Prüfungen
bzw. Versuche an Kipp- bzw. Gelenklagern.
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Die
Konfiguration ist Welle/Lager (Lagerbuchse).
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Natur
der Welle: Gehärteter
Zementstahl 16NC6.
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Natur
des Lagers (der Lagerbuchse): Mit 40 % Graphit beladenes Polyimid,
Typ PI 5508.
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Durchmesser
der Welle: 30 mm.
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Breite
der Lagerbuchse: l = 20 mm.
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Länge der
Abwicklung der Lagerbuchse: π × 30 = 94,
25 mm.
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Bewegung:
(ab-)wechselnde Bewegung über
einen 90°-Bogen
mit einer Frequenz von 1 Hz.
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Berechneter
Druck der projizierten Oberfläche:
10 MPa.
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Gleitgeschwindigkeit:
0,2 m/s.
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Hochdruckschmiermittel:
Seife mit Lithium, Typ SNR-LUB EP; Grad NLGI 2, Verwendungstemperatur –30 °C bis + 110 °C.
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Schmierung
bei Montage, dann Betrieb ohne weitere Schmiermittelzufuhr.
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Zur
Bestimmung der Kontaktwinkel θ Welle/Schmiermittel
und Lager/Schmiermittel wurde ein Mittelwert aus fünf Messungen,
wie oben angegeben, mit Schmiermittelstreifen ermittelt, die auf
quaderförmigen Proben
aufgebracht wurden, welche auf 130 °C für 90 Sekunden erwärmt wurden
und anschließend
abgekühlt wurden.
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Die
Ergebnisse sind die folgenden:
- – Für die Welle
(gehärteter
Zementstahl 16NV6): θ =
30 °.
- – für das Lager
(mit 40 % Graphit beladenes Polyimid): θ = 60 °.
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Dieses
Beispiel wurde mit einer glatten Lagerbuchse durchgeführt, d.
h. außerhalb
des erfindungsgemäßen Bereichs.
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Versuchsergebnisse:
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- – Mittlerer
Reibungskoeffizient: 0,11.
- – Anzahl
der Oszillationen vor der schnellen Zunahme des Reibungskoeffizienten:
35.000.
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Beispiel 2 erfindungsgemäß):
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Man
wiederholt Beispiel 1, außer
daß die
Lagerbuchse mit 40 Löchern
(Ausnehmungen) ausgenommen ist, jede mit einem Durchmesser von 4
mm und gleichmäßig verteilt
mit d (kürzester
Abstand zwischen den zusammenliegenden Rändern von zwei nebeneinanderliegenden
Ausnehmungen) = 4 mm.
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Versuchsergebnisse:
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- – Mittlerer
Reibungskoeffizient: 0,009.
- – Anzahl
der Oszillationen vor der schnellen Zunahme des Reibungskoeffizienten: > 250.000 (Versuch vor seinem
Ende gestoppt).
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Vergleichsbeispiel 3:
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Man
wiederholt Beispiel 1, außer
daß man
in bezug auf das Material, welches die Lagerbuchse bildet, Polyamid
durch Bronze vom Typ UE 12 P ersetzt, welche eine üblicherweise
für Lager
verwendete Legierung ist.
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Die
Lagerbuchse ist glatt, d. h. nicht erfindungsgemäß.
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Der
Kontaktwinkel θ für Lagerbuchse/Schmiermittel,
gemessen unter den Bedingungen von Beispiel 1 = 35 °.
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Versuchsergebnisse:
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- – Mittlerer
Reibungskoeffizient: 0,12.
- – Anzahl
der Oszillationen vor der schnellen Zunahme des Reibungskoeffizienten:
25.000.
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Vergleichsbeispiel 4:
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Man
wiederholt Beispiel 1, außer
daß man
in bezug auf das Material, welches die ausgenommene Lagerbuchse
bildet, anstelle von Polyimid eine Bronze vom Typ UE 12 P verwendet,
welche eine üblicherweise für Lager
verwendete Legierung ist.
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Der
Kontaktwinkel θ für Lagerbuchse/Schmiermittel,
gemessen unter den Bedingungen von Beispiel 1 = 35 °, d. h. außerhalb
des erfindungsgemäßen Bereichs
für das
ausgenommene Teil.
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Versuchsergebnisse:
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- – Mittlerer
Reibungskoeffizient: 0,09.
- – Anzahl
der Oszillationen vor der schnellen Zunahme des Reibungskoeffizienten:
80.000.
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Anmerkungen zu den Beispielen
1 bis 4:
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- 1) Wenn die Lagerbuchsen glatt sind, d. h.
außerhalb
der Erfindung, ist ihre Lebensdauer in derselben Größenordnung,
als wenn sie aus Polyimid oder Bronze sind. Die Reibungskoeffizienten
selbst sind auch vergleichbar und entsprechen einem gemischten Bereich,
welcher fortbesteht, solange sich Schmiermittel im Kontaktbereich
befindet. Wenn das Schmiermittel, welches an den Rändern des
Lagers entweichen kann, vollständig
entfernt ist, nimmt der Reibungskoeffizient schnell zu, so daß sich das
Lager erwärmt und
sich aufgrund eines thermischen Effekts mit Polyimid- oder Bronzeverklebungen
aus der Lagerbuchse auf der Stahlwelle zerstört.
- 2) Die Lebensdauern der ausgenommenen Lagerbuchsen aus Polyimid
(erfindungsgemäß) und Bronze (nicht
erfindungsgemäß) sind
signifikant größer als
die der glatten Laufbuchsen. Bei der Demontage am Ende der Versuche
stellt man fest, daß die
Gesamtheit des in den Ausnehmungen verfügbaren Schmiermittel verbraucht
worden ist. Man findet dort den günstigen Aspekt der "Schmiermittelreserven", welche durch die
Ausnehmungen gebildet werden.
- 3) Der Reibungskoeffizient der ausgenommenen Lagerbuchse aus
Bronze ist kleiner als der der glatten Lagerbuchse aus Bronze. Dies
kann zumindest teilweise dadurch erklärt werden, daß eine regelmäßigere Zufuhr
von Schmiermittel im Kontaktbereich und eine gleichmäßigere Verteilung
des Schmiermittels in diesem Kontaktbereich vorliegt, was die Risiken
des Metall/Metall-Kontakts zwischen der Bronze des Lagers und dem
Stahl der Welle begrenzt.
- 4) Dagegen kann die Erklärung
zu 3) nicht den sehr niedrigen Reibungskoeffizienten erklären, welcher
mit der ausgenommenen Lagerbuchse aus Polyimid (erfindungsgemäß) ermittelt
wurde. Tatsächlich
entspricht der Wert von 0,009 typischerweise einem Bereich der hydrodynamischen
Schmierung, dessen Beobachtung mit einem verhältnismäßig belasteten, oszillierenden
Lager, dessen Gleitgeschwindigkeit nicht sehr hoch ist, nicht zu
erwarten ist.
Die Lebensdauer des ausgenommenen Lagers aus
Polyimid (mehr als 250.000 Oszillationen) ist ebenfalls überraschend,
wenn man sie mit derjenigen der Laufbuchse aus Bronze (80.000 Oszillationen)
vergleicht.
Schematisch erfolgt alles, als ob die doppelte
Tatsache, daß die
Lagerbuchse aus Polyimid ist und daß sie ausgenommen ist, einerseits
zu einer Verbesserung des Schwimm- bzw. Schwebeeffekts und andererseits zu
einer Erhöhung
des für
den Verbrauch der Schmiermittelreserve notwendigen Zeitablaufs.
Die
theoretische Modellbildung dieser Phänomene wurde nicht durchgeführt und
man kann nur erklärende Hypothesen
vorbringen. Diese werden anschaulich in bezug auf 1 verdeutlicht.
Das sich in dem verfügbaren
Raum E zwischen dem Schlitten 1, der Bahn 2 und
dem Rund- bzw. O-Ring 3 befindliche
Fett 4 überträgt seitlich
nur einen Bruchteil der Normalkraft, die es erhält, wobei dieser Bruchteil
insofern zu schwach ist, als daß das
Schmiermittel zu viskos ist (dies rührt aus der Tatsache, daß das Schmiermittel den
Gesetzmäßigkeiten
der Rheologie folgt; im Gegensatz zu Ölen, die den Gesetzmäßigkeiten
von Pascal und den hydrostatischen Gesetzmäßigkeiten folgen).
Man
kann somit eine relativ hohe Kraft tolerieren, d. h. eine Erhöhung des
Trageeffekts und einen relativ wichtigen Aspekt, d. h. eine Erhöhung der
Schmiermittelreserve, erreichen, bevor die Dichtung 3 herausgedrückt zu werden
beginnt und das Schmiermittel anfängt auszutreten.
In der
erfindungsgemäßen Konfiguration
ist die Dichtung 3 nicht vorhanden. Dies hat eine vorteilhafte
Konsequenz, die mit der Tatsache verbunden ist, daß das Gleiten
des Schlittens auf der Bahn realisiert wird, ohne daß die Reibung
der Dichtung auf derselben Bahn überwunden
werden muß,
was zum Erhalt eines niedrigen Reibungskoeffizienten beiträgt.
Es
kann eine weitere Konsequenz vorliegen, die als solche nachteilig
ist, nach welcher das Schmiermittel, welches dann nicht mehr vorhanden
ist, selbstverständlich
die Tendenz aufweist, zu den Rändern
des Schlittens zu entweichen. Dies kann insofern leichter und schneller
stattfinden, als daß das
Schmiermittel die Oberflächen
besser benetzt, d. h. der Kontaktwinkel zwischen dem Schmiermittel
und den die Oberflächen
bildenden Materialien geringer ist.
Das hier Beschriebene kann
direkt von einer Schlitten/Gleitbahn-Vorrichtung auf eine andere vom Typ
Welle/Lager übertragen
werden, wie in den vorangehenden Beispielen beschrieben: Mit einer
Lagerbuchse aus Poylimid (Kontaktmittel mit dem Schmiermittel =
60 °) wird
das Schmiermittel besser zurückgehalten
als bei einer Lagerbuchse aus Bronze (Kontaktwinkel mit dem Schmiermittel
= 35 °).
- 5) Man kann denken, daß ein
anderes Phänomen
für das
deutlich bessere Verhalten des Kipp- bzw. Gelenklagers mit der Welle
aus Stahl und der Lagerbuchse aus Polyamid als jenes des Kipp- bzw.
Gelenklagers mit der Welle aus Stahl und der Lagerbuchse aus Bronze
verantwortlich ist. Selbst wenn, wie man zuvor gesehen hat, das
Schmiermittel besser in dem Kontaktbereich mit der Laufbuchse aus
Polyamid als mit der Laufbuchse aus Bronze zurückgehalten wird, verbleibt
es dort nicht weniger als in den beiden Fällen, in denen ein Schmiermittelverbrauch
vorliegt.
Nun ist es in Gegenwart der zwei zu benetzenden metallischen
Oberflächen
energetisch bevorzugt, daß das
Schmiermittel mit derjenigen in Kontakt gerät, welche mit dem Schmiermittel
den kleinsten Kontaktwinkel aufweist was bei der Welle aus Stahl
eher der Fall ist als bei der Lagerbuchse aus Polyimid.
Man
kann so zu der Hypothese gelangen, daß bei jedem Vorbeitreten vor
einer Ausnehmung der Lagerbuchse aus Polyimid die Oberfläche der
Welle aus Stahl eine kleine Menge an in der Ausnehmung zurückgehaltenem
Fett aufnimmt. Die Rotation der Welle hat nun eine konstante Erneuerung
des Schmiermittels auf seiner Oberfläche zur Folge, was die Stabilität des Schmierbereichs
begünstigt
und so den Trageeffekt und die Lebensdauer des Lagers erhöht.
Für den Fall
der Lagerbuchse aus Bronze (Kontaktwinkel in derselben Größenordnung
wie bei jener aus Stahl) existiert dieses Phänomen nicht.
-
Vergleichsbeispiel 5:
-
Man
wiederholt Beispiel 1, außer
daß man
in bezug auf das die Laufbuchse bildende Material Polyimid gegen
Kohlenstoffstahl vom Typ XC 38 austauscht, welcher auf seiner funktionalen
Oberfläche
mit 10 μm
eines organischen Lacks auf Basis eines mit MoS2 beladenen
Epoxyharzes beschichtet wurde.
-
Die
Laufbuchse ist glatt, d. h. nicht erfindungsgemäß.
-
Der
Kontaktwinkel θ Stahl
XC 38 + Lack/Schmiermittel, gemessen unter den Bedingungen von Beispiel
1 = 70 °.
-
Versuchsergebnisse:
-
- – Mittlerer
Reibungskoeffizent: 0,09.
- – Anzahl
der Oszillationen vor der schnellen Zunahme des Reibungskoeffizienten:
45.000 (intensiver Verschleiß am
Ende des Versuchs).
-
Beispiel 6 (erfindungsgemäß):
-
Man
wiederholt Beispiel 5, außer
daß die
Laufbuchse mit 40 Löchern
(Ausnehmungen) ausgenommen ist, hier mit einem Durchmesser von 4
mm, gleichmäßig verteilt
mit d (kürzester
Abstand zwischen den zusammenliegenden Rändern von zwei nebeneinanderliegenden
Ausnehmungen) = 4 mm.
-
Versuchsergebnisse:
-
- – Mittlerer
Reibungskoeffizient: 0,0075.
- – Anzahl
der Oszillationen vor der schnellen Zunahme des Reibungskoeffizienten: > 250.000 (Versuch vor seiner
Beendigung angehalten).
-
Vergleichsbeispiel 7:
-
Man
wiederholt Beispiel 5, außer
daß die
Laufbuchse aus Kohlenstoffstahl vom Typ XC 38 ohne Beschichtung
ist.
-
Die
Laufbuchse wird glatt belassen, d. h. nicht erfindungsgemäß.
-
Der
Kontaktwinkel θ Stahl
XC 38/Schmiermittel, gemessen unter den Bedingungen in
Beispiel 1 = 25 °.
-
Versuchsergebnisse:
-
– Mittlerer
Reibungskoeffizient: Instabil.
-
– Anzahl
der Oszillationen vor der schnellen Zunahme des Reibungskoeffizienten:
Im Zehnerbereich, dann festfressend.
-
Vergleichsbeispiel 8:
-
Man
wiederholt Beispiel 6, außer
daß die
ausgenommene Lagerbuchse aus Kohlenstoffstahl vom Typ XC 38, welcher
nicht beschichtet ist, besteht.
-
Kontaktwinkel θ Stahl XC
38/Schmiermittel, gemessen unter den Bedingungen von Beispiel 1
= 25 °, d.
h. außerhalb
des erfindungsgemäßen Bereichs
für das
ausgenommene Teil.
-
Versuchsergebnisse:
-
- – Mittlerer
Reibungskoeffizent: 0,15.
- – Anzahl
der Oszillationen vor der schnellen Zunahme des Reibungskoeffizienten:
Im Hunderterbereich, dann festfressend.
-
Anmerkungen zu den Beispielen
5 bis 8:
-
Man
kann dieselben Anmerkungen wie zu den Beispielen 1 bis 4 anführen, hier
abgesehen davon, daß die
Versuche aufgrund eines höheren
Abbau bzw. einer Degradation vom Typ intensiven Verschleiß, sogar Festfressen,
die als Folge der Stahl/Stahl-Kontakte eintrat, wenn die Schmiermittelreserve
aufgebraucht wurden und/oder wenn die Lackbeschichtung abgetragen
wurde, beendet wurden.
-
Beispiele 9 bis 14:
-
Man
wiederholt Beispiel 6 mit ausgenommenen Lagerbuchsen aus lackbeschichtetem
Stahl, wobei die Anzahl der Löcher
(bei konstantem Durchmesser) variiert wird, um die von den Ausnehmungen
eingenommene Fläche
zu variieren. Diese Fläche
wird auf der Abwicklung der schwimmenden bzw. schwebenden Oberfläche gemessen
und sie wird als Prozentwert, bezogen auf die Gesamtfläche dieser
Abwicklung, berechnet.
-
Die
prozentuale, durch die Ausnehmungen eingenommene Fläche, bezogen
auf die Gesamtfläche, wird
als "S" bezeichnet.
-
Die
Anzahl der Oszillationen wird mit "N" bezeichnet.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle I dargestellt. Tabelle
I
-
Kommentar:
-
Wenn
die durch die Ausnehmungen eingenommene Fläche kleiner als 20 % der Gesamtfläche der
Abwicklung des Lagers ist, nimmt die Lebensdauer des letzteren schnell
ab, bis die Lebensdauer des Lagers, welches mit einer glatten Lagerbuchse
ausgestattet ist, erreicht werden.
-
Oberhalb
von 40 % ist die Abnahme noch schneller und bei der Demontage am
Ende der Versuche stellt man fest, daß die Oberfläche der
Lagerbuchsen stark abgebaut bzw. degradiert ist, mit zahlreichen
Kratzern und splitterartigen Lackablösungen.
-
Beispiele 15 bis 17 (erfindungsgemäß):
-
Man
wiederholt Beispiel 2, d. h. mit einer ausgenommenen Lagerbuchse
aus Polyimid, wobei aber die Natur des die Welle bildenden Materials
variiert wird. Der Kontaktwinkel Schmiermittel/Welle wird als θ bezeichnet.
-
Der
Reibungskoeffizient wird als CF.
-
Die
Anzahl der Oszillationen wird als "N" bezeichnet.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle II angegeben. Tabelle
II
-
Die
Reibungskoeffizienten sind vergleichbar, dagegen variieren die Lebensdauern,
dargestellt als die Anzahl der Oszillationen, signifikant, wobei
sämtliche
gut bleiben.
-
Vergleichsbeispiel 18:
-
Man
wiederholt Beispiel 6, wobei jedoch die Natur der polymeren Beschichtung
geändert
wird. Der Stahl der Lagerbuchse wird auf seiner funktionalen Oberfläche mit
10 μm PTFE
(Polytetrafluorethylen) beschichtet.
-
Der
Kontaktwinkel θ Schmiermittel/Lagerbuchse
beträgt
85 °, d.
h. nicht erfindungsgemäß.
-
Der
Reibungskoeffizient ist in einer Größenordnung von 0,008.
-
Die
Anzahl der Oszillationen beträgt
90.000.
-
Beispiele 19 und 20:
-
Diese
Beispiele betreffen eine Konfiguration eines kontinuierlichen Drehlagers
(Führung
einer Welle, welche sich in der Bohrung eines Gehäuses dreht).
-
Die
Beispiele 19 und 20 veranschaulichen, in Bezugnahme auf die 15 und 16,
den Fall von entsprechend zwei Reibteilen (eine einzige funktionale
Oberfläche)
und drei Reibteilen (zwei funktionale Oberflächen).
-
Die
experimentellen Bedingungen sind die folgenden:
- – Material
des glatten Teils: Band- bzw. Walzstahl vom Typ 100C6.
- – Material
des ausgenommenen Teils: Nitrierter Kohlenstoffstahl vom Typ XC
38, beschichtet mit 12 μm
eines organischen Lacks aus Perfluoralkoxy.
- – Natur
des Schmiermittels: Identisch mit dem von Beispiel 1.
- – Durchmesser
der Welle: 30 mm.
- – Breite
der Lagerbuchse: 25 mm.
- – Berechneter
Druck der projizierten Oberfläche:
5 bar.
-
Die
Versuche wurden unter verschiedenen Werten der Rotationsgeschwindigkeit
der Welle durchgeführt.
Die Bewegung konnte in allen Fällen
für mehrere
hundert Stunden ohne irgendeine Betriebsanomalie mit einem sehr
niedrigen Gegen- bzw.
Lastmoment durchgeführt
werden, was einem extrem niedrigen Koeffizienten in einer Größenordnung
von 0,005 bis 0,0005 entspricht, was typisch für eine Reibung in einem sehr
guten hydrodynamischen Schmierbereich ist.
-
Der
Unterschied zwischen dem Aufbau mit zwei oder mit drei Reibteilen
erscheint bei den zwei Extremen in bezug auf den Variationsbereich
der Rotationsgeschwindigkeit.
-
Unterhalb
von 2 bis 3.000 t/mn führt
das System mit zwei Reibteilen (Beispiel 19) zu einer besseren Reproduzierbarkeit
der Ergebnisse (100 % Erfolg) als bei demjenigen mit drei Reibteilen
(Beispiel 20: 90 % Erfolg).
-
Oberhalb
von 10 bis 12.000 t/mn ist dies umgekehrt.
-
Der
Fachmann versteht ohne weiteres, daß, obwohl die Erfindung für bestimmte
Ausführungsformen beschrieben
und illustriert worden ist, zahlreiche Varianten in Betracht gezogen
werden können,
ohne dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung, wie sie durch
die nachfolgenden Ansprüche
definiert ist, zu verlassen.