DE69916554T2 - Verbesserte Polyesterpolymere - Google Patents

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Description

  • Die Erfindung betrifft neue Polyesterkunststofferzeugnisse, wie z. B. Folien, Fasern und Formkörper, sowie ein Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Polyesterpolymeren nach thermoplastischer Verarbeitung und Alterung. Die Durchführung der Erfindung ergibt Verbesserungen bei Verarbeitungs- bzw. Hitzebeständigkeit, Lichtbeständigkeit, Chemikalienbeständigkeit und der Anfärbbarkeit von Polyester. Bei gefärbten oder pigmentierten Polyestern verbessert sich auch die Langzeitbeständigkeit der Farbmittel.
  • Die Verarbeitung von Polyesterpolymeren erfolgt insbesondere auch bei Spinnverfahren bei Temperaturen der Grössenordnung 270°C und höher. Bei diesen Temperaturen findet ein fortwährender Abbau des Polymers statt, der zum Verlust anfänglicher und langfristiger physikalischer Eigenschaften führt. Verlorene physikalische Eigenschaften sind insbesondere für ein Verspinnen synthetischer Polyester problematisch. Der Durchsatz der Polyesterspinnverfahren wird gestört, so dass die hohen Temperaturen der Spinnvorrichtung länger auf das Polymer einwirken als im Normalbetrieb der Vorrichtung. Dabei sind Polyesterpolymere nicht nur wegen ihrer Oxidationsanfälligkeit, sondern auch gegen Licht, die Wärmealterung und oxidativen bzw. chemischen Angriff zu stabilisieren.
  • Aus der WIPO-Veröffentlichung WO 97/43335 ist ein Stabilisator für Polyamide mit der Stuktur (A):
    Figure 00010001
    bekannt. Gemäss der genannten Schrift kann man für synthetische Polyamide, insbesondere PA6 und PA66, eine Verbesserung bei Wärmebeständigkeit, Lichtbeständig keit, Chemikalienbeständigkeit und Anfärbbarkeit erzielen, indem man darin vor oder bei der Verarbeitung eine wirksame Menge eines Stabilisators mit der Struktur (A) einarbeitet.
  • Für Polyester sind verschiedene Stabilisierungsmittel bekannt.
  • In der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 75/91652 werden mehrere Photostabilisatoren des Typs gehindertes Piperidin in Kombination mit phenolischen Antioxidantien in Copolyetherestern eingesetzt. Es ist jedoch bereits gemäss der US-PS 4.185.003 darauf hingewiesen worden, dass eine Nacharbeitung der japanischen Schrift zwar zu einer verbesserten Photostabilisierung, jedoch auch zu einem verschlechterten Wärmealterungsverhalten führt (siehe Spalte 1, Zeile 30–45, der US-PS 4.185.003 ). Die in der US-PS 4.185.003 gelehrte Verbesserung besteht in der Kombination des Copolyesters mit phenolischem Antioxidans und gehindertem Amin entsprechend der Struktur:
    Figure 00020001
    wobei R1 für Wasserstoff oder einen Alkylrest von 1–12 und bevorzugt 1–4 Kohlenstoffatomen und R2 und R3 für einen Alkylrest stehen.
  • Aus der US-PS 4.525.504 ist eine für Anwendungen im Freien geeignete, stabilisierte Polyesterzusammensetzung bekannt, die mindestens ein UV-Lichtschutzmittel und mindestens ein Lichschutzmittel des Typs gehindertes Amin (HALS) in Kombination enthält.
  • Es wäre wünschenswert, auf Terephthalat basierende Polyesterpolymere mit verbesserten physikalischen Eigenschaften im Ausgangszustand und nach Alterung zur Ver fügung zu stellen, da derartige Polyesterpolymere leichter zugänglich und kostengünstiger sind.
  • Um das Versagensverhalten von Polyesterpolymeren auf Basis von Phthalat unter Hitze- und Lichteinwirkung zu verstehen, muss man zweierlei berücksichtigen. Erstens das Wärmestabilisierungsvermögen bei der Verarbeitung der Faser und den UV-Schutz unter langfristiger UV-Einwirkung und zweitens die Beständigkeit gegenüber Thermofixierbehandlungen zum Bondieren von Multifilamentgarnen zu lasttragenden Kett- und/oder Schussfasern. Bei Alterungstests an thermofixierten elastomeren Fasern auf Basis Phthalat erwies sich der Erhalt der Faserfestigkeit und der Dehnungseigenschaften als kritisch. Die Umverteilung und/oder Desaktivierung hat erhebliche Auswirkungen auf den Langzeiterhalt der Zugfestigkeit und der Dehnung nach langfristigen Einwirkungen von UV-Bestrahlung. Im einzelnen können herkömmlich stabilisierte terephthalatbasierende Polyesterpolymere nach einer Thermofixierung nach einer Autobezugsstoffe simulierenden Exposition, d. h. nach einer Bestrahlung mit 451 Kilojoule pro Quadratmeter gemäss dem Normprüfverfahren SAE J-1885, bis zu 50% ihrer Reissfestigkeit und -dehnung einbüssen.
  • Es wäre kommerziell wichtig, beständige phthalatbasierende Polyesterpolymere, die sich für Autostoffe und Teppiche eignen, zu schaffen, welche einen verbesserten Alterungsschutz der physikalischen Eigenschaften nach Thermofixieren und einen verbesserten Langzeitschutz der physikalischen Eigenschaften und der Farbe nach Einwirkung von UV-Bestrahlung zeigen.
  • DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
  • Aufgabe der Erfindung ist es, Verbesserungen bei Polyesterpolymeren aufzuzeigen, um die obenerwähnten Nachteile zu überwinden. Die Aufgabe wird gelöst durch einen Polyester in inniger Mischung mit 0,1 bis 5,0 Gewichtsteilen der Verbindung (I)
    Figure 00030001
    pro 100 Gewichtsteile des Polyesters,
    wobei p 0, 1 oder 2 bedeutet und mindestens ein R4 aus der Gruppe der Formeln (α)
    Figure 00040001
    in denen R' jeweils Wasserstoff, C1-6-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder -CO-C1-4-Alkyl bedeutet, ausgewählt ist.
  • Im Falle von p = 0 bezieht sich die Erfindung auf eine innige molekulare Mischung von Polyester mit einer wirksamen Menge der Verbindung (I')
    Figure 00040002
    wobei n = 2 ist und mindestens ein R4 aus der Gruppe der Formeln (α)
    Figure 00040003
    in denen R' jeweils Wasserstoff, C1-6-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder -CO-C1-4-Alkyl bedeutet, ausgewählt ist.
  • Zu beispielhaften Mitgliedern der Klasse von Verbindungen gemäss der Formel (I) zählen Verbindungen der Formeln (1), (2), (3) und (4)
    Figure 00050001
    in denen R4 jeweils einer der Formeln (α) entspricht.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Modifizieren von Polyestern, bei dem man darin vor, während oder nach der zum Polyester führenden Polykondensation eine Verbindung nach der Formel (I) in einer Menge von 0,1 bis 5,0 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Polyesters einarbeitet. Alternativ dazu arbeitet man darin eine Masterbatchzusammensetzung, enthaltend generell 10 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 50 Gew.-% und besonders bevorzugt 15 bis 40 Gew.-% der Verbindung der Formel (I) und 90 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 95 bis 50 Gew.-% und besonders bevorzugt 85 bis 60 Gew.-% eines thermoplastischen Polyesterpolymeren oder eines damit mischbaren oder verträglichen Polymerträgers ein.
  • Das modifizierte Polyesterpolymere gemäss der Erfindung zeigte unerwarteterweise verbesserte physikalische Eigenschaften und eine verbesserte Farbstoffaffinität, wie sie sich durch stärkere Farbstoffaufnahme zeigt, wenn vor dem Färben eine innige Mischung aus einer wirksamen Menge von (I) hergestellt wird.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum verbesserten Färben von synthetischen Polyestern in der Masse, bei dem man ein synthetisches Polyesterpolymeres, einen geeigneten Farbstoff, wie Dispersions-, Kationen- und Säurefarbstoffe, oder bekannte Pigmente mit der definitionsgemässen Verbindung nach der Formel (I) vermischt.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Die synthetischen Polyesterpolymere sind in der Technik hinreichend bekannt und weltweit kommerziell erhältlich. Bei dem Polyester kann es sich um einen Homopolyester, einen Copolyester, eine Mischung oder ein Blend von Polyestern oder von einem Polyesterblend mit einem von Polyester verschiedenen Polymer handeln. Die Herstellung erfolgt typischerweise über Direktesterifizierung einer Dicarbonsäure wie Terephthalsäure (TA) mit einem Glykol wie Ethylenglykol (EG) (primäre Esterifizierung auf einen durchschnittlichen Polymerisationsgrad (DP) von 2 bis 3) und einer anschliessenden Schmelz- oder Feststoffkondensation auf einen technisch nützlichen DP (DP 70 und höher). Als phthalatbasierende Polyester kommen lineare und cyclische Polyalkylenterephthalate, insbesondere Polyethylenterephthalat (PET), Polypropylenterephthalat (PPT), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyethylen-1,4-cyclohexylendimethylenterephthalat (PETG), Polytrimethylenterephthalat (PTT), Polyamid-block-PET und andere Varianten, wie z. B. statistische oder Blockcopolymere davon, die eine oder mehrere der obigen Komponenten enthalten, in Frage. Bei Copolyestern handelt es sich in der Regel um Copolymeee mit weichen Segmenten, wie z. B. Polybutylenterephthalat (PBT) und harten Segmenten, wie z. B. Polytetramethylenetherglykolterephthalat. Phthalatbasierende Polyester und Copolyester sind bei duPont De Nemours, Inc. und Trevira® in den USA unter den Warenzeichen Hytrel® und Riteflex® zu beziehen. Die Herstellung von Copolyestern kann durch Polyreaktion von (a) einer oder mehreren aromatischen Dicarbonsäuren oder deren Äquivalenten (und Estern oder esterbildenden Derivaten wie Säurechloride, Anhydride usw.), (b) einem oder mehreren linearen langkettigen Glykolen und (c) einem oder mehreren niedermolekularen Diolen erfolgen. Zu Beispielen für geeignete Dicarbonsäuren zählen ohne Beschränkung Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäure, 4,4'-Biphenyldicarbonsäure, Adipinsäure. Hierbei bezieht sich „Diol" auf Monomere mit mindestens zwei Hydroxygruppen. Zu Beispielen für geeignete Diole zählen ohne Beschränkung Ethylenglykol, Bisphenol A, Butandiol, Propandiol, Neopentylglykol, Cyclohexyldimethanol, Hydrochinon und Biphenol. Erfindungsgemäss wird bevorzugt der auf Terephthalsäure basier ende Polyester (bekannt als PET) eingesetzt. Beispielhafte Copolyester sind Copolymere aus Polybutylenterephthalat und Polytetramethylenglykol, Blockcopolymere aus Polybutylenterephthalat/Polybutylenisophthalat und Polyethylenglykol/Polypropylenglykol, ein Blockcopolymer aus Polybutylenterephthalat/Polyhexenterephthalat und Polytetramethylenglykol sowie ein Blockcopolymer aus Polyurethan und Polytetramethylenglykol.
  • Bei der Durchführung der Erfindung technisch bedeutende Erzeugnisse sind die Polyesterfasern. Dies umfasst auch die als Kernmantelfasern bekannten Konjugatfasern, wie Polyolefin-Polyester-Konjugatfasern.
  • Erfindungsgemäss modifizierte synthetische Polyester werden bevorzugt gefärbt oder pigmentiert, beispielsweise durch topische Anwendung wie in einem Färbebad oder durch Einarbeitung von Farbstoff in der Schmelze gemäss herkömmlicher Methodik. Zur Einarbeitung in der Schmelze eignen sich alle Farbstoff- oder Pigmenttypen, vorausgesetzt sie sind bei den in der Schmelze angetroffenen hohen Temperaturen stabil. Bevorzugte Farbstoffe sind Monoazokomplexe, insbesondere die Chromkomplexe mit ausreichender Stabilität bei den beispielsweise in einem Spinnverfahren anzutreffenden hohen Arbeitstemperaturen. Bevorzugte Reaktionsfarbstoffe sind diejenigen halogenhaltigen triazinyl- oder vinylgruppenhaltigen metallierten Azofarbstoffe, insbesondere die mit Chrom, Nickel oder Kupfer metallierten.
  • Bevorzugte Pigmente, um nur einige zu nennen, sind beispielsweise Pigment Yellow 192, Pigment Orange 68 und Pigment Red 149. Zu den bevorzugten polymerlöslichen Farbstoffen zählt beispielsweise Solvent Red 179.
  • Die Herstellung modifizierter synthetischer Polyester gemäss der Erfindung kann in der Masse erfolgen, indem man eine wirksame Menge der Verbindung (I) mit aufgeschmolzenem Polyester, beispielsweise in einem Extruder vor dem Spinnen, oder auch vor oder während der zum synthetischen Polyester selbst führenden Polykondensation einmischt.
  • VERBINDUNG (I)
  • Bei der mit Polyester oder mit vorgängigen Monomeren oder Oligomeren eines Polyesters innig vermischten aromatischen -Carbonylverbindung handelt es sich um ein monomeres, nichtpolymerisiertes, aromatisches Amid oder aromatisches Esteramid (aromatisches (Ester)amid) mit mindestens einer gehinderten Amingruppe in Nachbarschaft der Carbonylkohlenstoffe. Die Struktur entspricht in ihrer allgemeinsten Form:
    Figure 00080001
    wobei p 0, 1 oder 2 bedeutet, mindestens ein R4 aus der Gruppe der Formeln (α)
    Figure 00080002
    in denen R' jeweils Wasserstoff, C1-6-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder -CO-C1-4-Alkyl bedeutet, ausgewählt ist und die übrigen R4 den Rest einer organischen Amino- oder Hydroxyverbindung bedeuten.
  • Im Falle von p gleich 0 entspricht das aromatische Dicarbonyl(ester)amid bevorzugt (II) oder (III),
    Figure 00080003
    in denen mindestens einer der Reste R1 oder R2 unabhängig voneinander eine gleiche oder unterschiedliche sterisch gehinderte Aminogruppe, ausgewählt aus den Gruppen (α) bedeutet. Bedeutet einer der Reste R1 und R2 keine gehinderte Aminogruppe, so kann es sich dabei um Alkylamino, gegebenenfalls substituiert durch Halogen, Hydro xy, Carboxylgruppen, Carbamylgruppen oder C1-12-Alkoxycarbonylgruppen, oder ein C3-5-Alkenyloxy, unsubstituiertes Benzyloxy, durch Halogen oder C3-5-Alkyl substituiertes Benzyloxy, aliphatisches Acyloxy mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen, unsubstituiertes Benzoyloxy oder durch Halogen oder C1-4-Alkyl substituiertes Benzoyloxy handeln.
  • Eine bevorzugte aromatische Dicarbonylverbindung ist (II'):
    Figure 00090001
    wobei R2' entweder gegebenenfalls weitersubstituiertes C1-20-Alkylamino oder gegebenenfalls weitersubstituiertes C1-20-Alkoxy und R' Wasserstoff bedeutet.
  • Besonders bevorzugt ist die aromatische Dicarbonylverbindung (II''):
    Figure 00090002
    wobei R' Wasserstoff bedeutet.
  • Liegen mehrere gehinderte Amingruppen vor, so können sie gleich oder unterschiedlich sein und sind bevorzugt gleiche gehinderte Amingruppen.
  • Beispielhafte aromatische Tricarbonylverbindungen sind die folgenden IV und IV',
    Figure 00100001
    wobei R' die bei II' und II'' genannte Bedeutung hat.
  • Als aromatisches (Ester)amid ganz besonders bevorzugt ist ein aromatisches Diamid mit der folgenden Struktur (A):
    Figure 00100002
    das von Clariant als NYLOSTAB® S-EEDWZ erhältlich ist.
  • Die aromatischen Di- oder Tricarbonyl(ester)amidverbindungen sind auf bekannte Art und Weise herstellbar, so beispielsweise durch Umsetzung eines aromatischen Di- oder Tricarbonsäuredi- oder -trichlorids mit 2,2,6,6-Tetramethyl-4-aminopiperidin. So wird beispielsweise 1,3,5-Tri(2',2',6',6'-tetramethylpiperidyl-4')trimesinsäureamid durch Umsetzung wie folgt hergestellt:
  • Man erhitzt 42 Gramm Trimesinsäure 5 Stunden lang bei 80°C mit 144,0 ml Thionylchlorid in Gegenwart katalytischer Mengen (3 ml) an Dimethylformamid und destilliert anschliessend das überschüssige Thionylchlorid ab. Man löst das so gebildete Trimesinsäuretrichlorid in 500 ml Dioxan, tropft anschliessend unter Rühren insgesamt 187,2 g 2,2,6,6-Tetramethyl-4-aminopipyridin zu, wobei man durch konstante Zugabe von insgesamt 2000 ml Dioxan das Reaktionsgemisch rührbar hält. Dabei darf die Temperatur des Reaktionsgemisches 30°C nicht übersteigen. Anschliessend wird das Reaktionsgemisch 48 Stunden lang unter Rückflusskühlung gesiedet, der Rückstand abfiltriert, mit Aceton gewaschen, in etwa 1000 ml Wasser aufgelöst, mit Natriumcarbonatlösung (pH 10–11) wieder ausgefällt, abfiltriert, mit Wasser nachgewaschen, im Vakuum getrocknet, wobei man 89,2 g (72%) eines weissen Pulvers mit einem Schmelzpunkt von >320°C erhält. Man kann oben auch Isophthalsäure oder Terephthalsäure einsetzen und unter geeigneten Bedingungen die entsprechenden Säureamide herstellen, so beispielsweise 1,3- oder 1,4-Di(2',2',6',6'-tetramethylpiperidyl-4')phthalsäureamid mit einem Schmelzpunkt von.
  • Ebenso kann man statt 2,2,6,6-Tetramethylpiperazin 2,2,6,6-Tetramethyl-4-aminopiperidin und ebenso die N-substituierten gehinderten Amine einsetzen, die folgende N-Substituenten tragen: C1-C18-Alkyl, O, OH, CH2CN, C1-C18-Alkoxy, Alkoxyalkylenoxyalkyl, C5-12-Cycloalkoxy, C3-6-Alkenyl, C7-9-Phenylalkyl, unsubstituiert oder am Phenyl ein-, zwei- oder dreifach substituiert durch C1-4-Alkyl, sowie aliphatische oder aromatische C1-10-Acylgruppen.
  • Die erfindungsgemäss stabilisierten synthetischen Polyester können auf herkömmliche Art und Weise hergestellt werden, wobei man eine Verbindung gemäss der Formel (I) vor, während oder nach der Esterifizierung oder Polykondensation des Harzes einarbeitet. Bevorzugt wird (I) durch Vermischen mit kommerziell erhältlichem Polyester im aufgeschmolzenen Zustand eingearbeitet. Während der aufgeschmolzene synthe tische Polyester sich in einem geeigneten Behältnis wie beispielsweise in einem Extruder befindet, wird (I) in das Behältnis gegeben und in das Harz zu einer einheitlichen Dispersion eingearbeitet, ehe ein Formen, Extrudieren oder Verspinnen erfolgt.
  • Für (I) liegt die wirksame Menge bei 0,1 bis 5,0 und bevorzugt 0,2 bis 2,0 Gew.-% (I) bezogen auf das Gewicht der synthetischen Polyester, denen (I) zugesetzt wird. Überraschende Effekte zeigen sich insbesondere bei 0,3 bis 1,0 Gew.-% der ganz besonders bevorzugten Verbindung (A).
  • Synthetische Polyesterpolymere mit der obenerwähnten wirksamen Menge an (A) zeigten eine überraschende Verbesserung hinsichtlich der Wärmebeständigkeit, Lichtbeständigkeit, Chemikalienbeständigkeit und Farbstoffaffinität der Polyesterpolymeren sowie der Stabilität und Lichtbeständigkeit des Farbmittels im gefärbten oder pigmentierten Polyester gegenüber dem Stand der Technik, ohne dabei bestimmte wünschenswerte physikalische Eigenschaften der Polymeren, wie beispielsweise die relative Viskosität und den Polymerisationsgrad, zu beeinträchtigen. Ferner zeigt das synthetische Polyesterpolymere eine verminderte Vergilbung und unerwarteterweise verbesserte Dehnbarkeit und Zugfestigkeit vor und nach Alterung.
  • Werden den synthetischen Polyesterpolymeren Farbstoffe oder Pigmente zugesetzt, so liegen deren Mengen bevorzugt im allgemeinen bei 0,1 bis 10 Gewichtsteilen und besonders bevorzugt 0,1 bis 4 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des synthetischen Polyesters. Werden modifizierte synthetische Polyester gemäss der Erfindung mit Reaktionsfarbstoffen gefärbt, so werden generell zwischen 0,05 und 5 Gew.-% der Reaktionsfarbstoffe bezogen auf das Polyestergewicht eingesetzt. Besonders bevorzugt liegt die Reaktionsfarbstoffmenge bei 0,1 bis 3 Gew.-%. Die so erhaltenen Färbungen zeigen auch eine grössere Farbtiefe als mit der gleichen Farbstoffmenge auf vorbekanntem Polyester im Ausziehverfahren hergestellte Färbungen.
  • Dem synthetischen Polyesterpolymeren gemäss der Erfindung können zusätzlich Füllstoffe oder Fasern, wie z. B. Glaskugeln oder Glasfasern, und/oder Mattierungsmittel, wie z. B. Titandioxid, mit etwa 0,1 bis 5,0 Teilen und eher typisch 0,2 bis 2,0 Teilen pro 100 Teile Polyester zugesetzt sein.
  • Auch UV-absorbierende Stabilisatoren können enthalten sein. Zu UV-Absorbern zählen beispielsweise die Klasse der Benzotriazole, der Oxanilide, der hydroxysubstituierten Benzophenone, der Triazine, der p-Methoxybenzylidenmalonatester, einschliesslich von Umsetzungsprodukten des p-Methoxybenzylidenmalonats mit gehinderten Aminogruppen wie Sanduvor®PR-31 der Clariant.
  • Eine Masterbatchzusammensetzung kann zusätzlich neben dem erfindungsgemässen Zusatzstoff ein Farbmittel enthalten. In diesem Fall enthalten derartige Zusammensetzungen 2,5 bis 40 Gew.-% und bevorzugt 5 bis 25 Gew.-% der Verbindung der Formel (I), 5 bis 40 Gew.-% und bevorzugt 7,5 bis 20 Gew.-% eines geeigneten Farbstoffs oder Pigments und 95 bis 50 Gew.-% und bevorzugt 85 bis 60 Gew.-% an Polyesterpolymeren oder an einem im Polyesterpolymeren dispergierfähigen Polymerträger, wie er in der Technik üblich ist.
  • In den folgenden Beispielen, die die Erfindung näher erläutern, beziehen sich alle Teile und Prozentsätze auf das Gewicht und sind alle Temperaturen in Grad Celsius angegeben.
  • BEISPIELE
  • I. Herstellung Polyestergarn
  • In einem Vakuumtrommeltrockner wird Polyestergranulat 8 Stunden lang bei einer Temperatur von 110° oder 125° getrocknet. Jeweils 2 kg des getrockneten Granulats werden mit einer entsprechenden Menge einer vorgetrockneten Verbindung gemäss der Formel (A) zusammengegeben und zu 0,1%igen bis 1,0%igen Mischungen in Polyester vermischt. Die Mischungen werden im Schmelzspinnverfahren unter typischen Verarbeitungstemperaturen von über 260° und bevorzugt 290°C auf der nachstehenden Anlage zu Filamentgarnen ausgeformt: ein Extruder mit einem dynamischen Mischer an der Spitze der 30-mm-Schraube und zwei statischen Mischern vor dem Spinnkopf. Die aus 120 Filamenten bestehenden Filamentgarne werden unter Anwendung zweier Galetten auf dem Aufspulgerät BARMAG SW46 aufgewickelt. Die Spinnfäden werden gegebenenfalls nachverstreckt, beispielsweise unter Anwendung der Streckzwirnmaschine DIENES®.
  • II. Vergleichsdaten
  • Zu Vergleichen wurden die folgenden Additivverbindungen in PET-Spinnfasern eingesetzt, die mit C. I. PIGMENT YELLOW 147 (PY-147, Tabelle 1) und C. I. PIGMENT RED 144 (Tabelle 2) gefärbt wurden:
    PS-1 von Clariant als Sandostab® P-EPQ® kommerziell erhältlicher Verarbeitungsstabilisator des Typs sterisch gehindertes Phosphonit.
  • Verbindung (A), von Clariant als NYLOSTAB®S-EEDWZ kommerziell erhältlich:
    Figure 00140001
    HALS-1 hochmolekulares tertiäres gehindertes Amin für PET – Chimmasorb® 119
    HALS 2 gehindertes Amin – Chimmasorb 944,
    HALS-3 gehindertes Amin – Cyasorb 3346
  • UVA-1
    Figure 00140002
  • Auf einer technischen Produktionsanlage ersponnene Polyesterfasern wurden folgenden physikalischen Prüfverfahren unterworfen. Die Garne enthielten Farbstoffe, von denen bekannt ist, dass sie die physikalischen Eigenschaften der Faser nach Einwirkung von UV-Bestrahlung negativ beeinflussen.
    • – ZUGFESTIGKEIT – ASTM D2256 Standardprüfverfahren für Zugeigenschaften von Garnen am Einzelstrang (Option 1, klimatisierter Prüfkörper, mit Prüfgerät Instron® CRE und 20 lb Lastzelle, bei einer Prüfgeschwindigkeit von 12 Zoll pro Minute und einer Einspannlänge von 10 Zoll, das Garn enthielt 120 Filamente pro Bündel.
    • – UV-EXPOSITION – nach AATCC-Prüfverfahren 16, Option E, wassergefärbte Xenonbogenlampe, Dauerlicht, Bestrahlungsstärke 1,10 W/m2 mit 420 nm Filtern, Schwarztafeltemperatur 63°, Luftfeuchtigkeit 30%.
    • – GRAUMASSSTAB – Abschätzung der Farbeindruckunterschiede der Polyestergarne erfolgte nach dem AATCC-Beurteilungsverfahren I, Graumassstab zur Bewertung des Farbumschlags. Siehe Technisches Handbuch AATCC, geändert 1. Mai 1982. Abweichungen bei Helligkeit, Farbton und Farbsättigung werden auf der Skala von 1–5 wie folgt benotet: Note 5- kein oder vernachlässigbarer Unterschied, 4 = geringer Unterschied, 3 = deutlicher Unterschied, 2 = beträchtlicher Unterschied sowie 1- grosser Unterschied.
  • Figure 00150001
  • Zusätzliche PET-Spinnfäden wurden hergestellt und nach AATCC-Verfahren 16 exponiert, wobei folgende physikalische Eigenschaften erhalten wurden:
  • TABELLE 1
    Figure 00160001
  • TABELLE 2
    Figure 00160002

Claims (8)

  1. Polyester in inniger Mischung mit 0,1 bis 5,0 Gewichtsteilen der Verbindung (I) pro 100 Gewichtsteile des Polyesters
    Figure 00170001
    wobei p 0, 1 oder 2 bedeutet, mindestens ein R4 aus der Gruppe der Formeln (α)
    Figure 00170002
    in denen R' jeweils Wasserstoff, C1-6-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder -CO-C1-4-Alkyl bedeutet, ausgewählt ist und die übrigen R4 den Rest einer organischen Amino- oder Hydroxyverbindung bedeuten.
  2. Polyester nach Anspruch 1, bei dem die Verbindung (I) der Formel (I')
    Figure 00170003
    entspricht, wobei n = 2 ist und R4 aus der Gruppe der Formeln (α)
    Figure 00180001
    in denen R' jeweils Wasserstoff, C1-6-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder -CO-C1-4-Alkyl bedeutet, ausgewählt ist.
  3. Polyester nach Anspruch 1, bei dem die Verbindung (I) aus der Gruppe, bestehend aus
    Figure 00180002
    ausgewählt ist, wobei R4 die in Anspruch 2 genannte Bedeutung hat.
  4. Polyester nach Anspruch 3, bei dem die Verbindung (I) der Formel (II'')
    Figure 00190001
    entspricht, wobei R' Wasserstoff bedeutet.
  5. Verfahren zum Modifizieren von Polyestern, bei dem man darin vor, während oder nach der zum Polyester führenden Polykondensation eine Verbindung nach der Formel (I) gemäss Anspruch 1 in einer Menge von 0,1 bis 5,0 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Polyesters einarbeitet.
  6. Verfahren zum verbesserten Färben von synthetischen Polyestern in der Masse, bei dem man den Polyester gemäss Anspruch 1 mit einem Farbstoff oder Pigment vermischt.
  7. Masterbatch-Zusammensetzung, wenigstens teilweise bestehend aus einem Polyester oder einem damit zumindest mischbaren Polymerträger und einer Verbindung der Formel (I) gemäss Anspruch 1.
  8. Polyester gemäss Anspruch 1 in Faserform.
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