DE60130931T2 - Polyolefinbasierende synthesefasern und verfahren zu deren herstellung - Google Patents

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Mauro Riva del Garda CALDARA
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
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    • D01F6/46Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from mixtures of polymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds as major constituent with other polymers or low-molecular-weight compounds of polyolefins
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Description

  • Fachgebiet der Erfindung:
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Synthetikgarn auf Polyolefingrundlage, das durch verbesserte mechanische Eigenschaften, verbesserte Färbbarkeit gekennzeichnet ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung des Garns zur Verwendung als Teppichobergarn, bei Textilien und Polstern.
  • Hintergrund:
  • Garne auf Polyolefingrundlage sind durch niedrige Kosten und eine chemische Beständigkeit gegenüber zahlreichen Flüssigkeiten gekennzeichnet und sind daher von Interesse für die Herstellung von Teppichen und Textilien, einschließlich Polstergarnen, bei denen Fleckenbildung ein Problem darstellt. Garne auf Polyolefingrundlage eignen sich auch für technische Anwendungen, wie bei Filtern. Bei herkömmlichen Garnen und Fasern auf Polyolefingrundlage bestehen jedoch mehrere Nachteile. Zum einen liegt die Glasübergangstemperatur (Tg) unter der Raumtemperatur (d. h. zwischen –5 und –15°C). Aufgrund der niedrigen Tg von Garnen auf Polyolefingrundlage besitzt das Garn unter Einwirkung einer äußeren Kraft bei Raumtemperatur nur eine beschränkte Formhaltigkeit. Garne auf Polyolefingrundlage neigen dazu, durch Molekülbewegungen innerhalb des Polymers eine neue Form anzunehmen. Infolgedessen ist die Rückprallelastizität von Teppichen, die mit Garn auf Polyolefingrundlage hergestellt wurden, für die Verwendung als eine Teppichfaser unerwünscht niedrig. Bei Temperaturen oberhalb der Raumtemperatur sind die Rückprallelastizität und andere mechanische Eigenschaften des Garns sogar noch schlechter. Die Heißfixierung des Garns auf Polyolefingrundlage ermöglicht zwar eine Entspannung der Eigenspannungen in den Garnfasern und hilft bei der Erhaltung der Form des Garns nach der Verdrillung, doch kann eine Hitzefixierung nicht zu einer dauerhaften Garnform führen, sofern eine ausreichend große äußere Kraft einwirkt.
  • Ein weiterer Nachteil von Garnen auf Polyolefingrundlage ist, dass die Garne mit Dispersionsfarbstoffen kaum und mit Reaktivfarbstoffen überhaupt nicht färbbar sind. Die Farbechtheit solcher Garne ist häufig unzufriedenstellend, selbst wenn die Garne bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden.
  • Unter den sonstigen Synthetikfasern war Nylon die wichtigste Wahl für Teppiche, bei denen hohe Qualität und Rückprallelastizität erforderlich sind. Aber Nylon ist nicht ohne Nachteile. Insbesondere mit Nylongarn hergestellte Teppichware ist anfällig für die Entwicklung von elektrostatischen Ladungen und muss daher einer chemischen oder physikalischen Behandlung unterzogen werden, um den Aufbau von statischen Ladungen zu verringern. Ein weiterer Nachteil von Nylon-Teppichware ist die leichte Fleckenbildung. Deswegen enthält Nylon-Teppichware üblicherweise Behandlungen, die ihre Neigung zur Fleckenbildung reduzieren. Allerdings wird die Fleckenbildung durch diese Behandlungen nicht völlig verhindert und die Behandlungen bleiben auch nicht über die gesamte Nutzungsdauer des Teppichs wirksam.
  • Andererseits erweisen sich Teppiche, die aus Polyolefinmaterial, wie Polypropylen, hergestellt sind, als sehr beständig gegenüber Fleckenbildung und sind von Natur aus antistatisch. Wie bereits erwähnt, ist Polypropylen jedoch eine weniger widerstandsfähige Faser und kann ihr Erscheinungsbild oder ihre Form bei längerer oder starker Beanspruchung oder nach wiederholten Verformungen nicht bewahren.
  • Ähnliche Überlegungen im Hinblick auf Garne auf Polyolefingrundlage lassen sich auch für den Textilsektor einschließlich Polstergarnen, anstellen, bei denen die Fleckbeseitigung sich äußerst schwierig gestaltet. Die Verwendung der Garne auf Polyolefingrundlage könnte noch günstiger sein aufgrund der niedrigen Kosten des Polymers und seiner hervorragenden wasserabweisenden Eigenschaften, Trockenbeständigkeit und Beständigkeit gegenüber Fleckenbildung. Leider wird die Verwendung von Garnen auf Polyolefingrundlage durch ihre schlechten mechanischen Eigenschaften und die eingeschränkte Formhaltigkeit wegen der niedrigen Rückprallelastizität solcher Garne und der Tatsache, dass die mechanischen Eigenschaften solcher Garne bei Temperaturen oberhalb der Raumtemperatur dazu neigen, schnell schlechter zu werden, eingeschränkt.
  • Standardmäßige Färbetechniken, bei denen ein Farbstoffbad verwendet wird, sind mit Garnen auf Polyolefingrundlage nicht möglich, wie dies mit den Polyester- oder für die Nylonfasern der Fall ist. Deswegen wurden Polyolefinpolymere oder -Kopolymere, wie Ethylen/Acryl-Kopolymere, zusammen mit Garnen auf Polyolefingrundlage verwendet. Es wurden andere Zusatzstoffe mit ähnlichen Eigenschaften entwickelt, um während der Polymerisationsphase Aminogruppen in das Polyolefinpolymer einzuführen. Um eine Färbbarkeit von Garnen auf Polyolefingrundlage mit Dispersionsfarbstoffen zu erreichen, wurden Zusatzstoffe auf Polyestergrundlage und polare Kopolymere verwendet. Die Färbung von Garnen auf Polyolefingrundlage mit ligandenbildenden Farbstoffen wurde durch den Zusatz von Nickelzuschlagstoffen möglich gemacht. Färbung mit kohlenwasserstofflöslichen Farbstoffen mit langen Alkylketten wurde für standardmäßige Polyolefinpolymere ebenfalls vorgeschlagen. Ein färbbares Polypropylenpolymer wurde durch die Verwendung von speziellen Dendrimeren und hyperverzweigten Polymeren bereit gestellt. Plasmabehandlungen im Labormaßstab wurden zur Einführung von reaktiven Gruppen in die Garnoberfläche vorgeschlagen.
  • Obwohl die vorstehend genannten Entwicklungen einen beschränkten Erfolg gezeigt haben, leiden die vorstehend genannten Techniken ausnahmslos an ihren erhöhten Kosten, was die Konkurrenzfähigkeit des Polymers, die mechanischen Eigenschaften des sich ergebenden Garns, die Spinnfähigkeit der Garne verschlechtert und die Wärmebeständigkeit des Garns negativ beeinflussen könnte. Die Fleckenbildungswiderstandseigenschaften solcher Garne und die Farbechtheit der gefärbten Fasern sind ebenfalls nicht annehmbar oder unter erwünschte Werte gesenkt.
  • Es besteht ein anhaltender Bedarf für verbesserte Garne und Fasern auf Polyolefingrundlage für die Verwendung bei Teppichen, Textilien, Polstern und anderen Anwendungen, bei denen die Eigenschaften von Polyolefinmaterialien nützlich sein können.
  • Zusammenfassung der Erfindung:
  • Im Hinblick auf die vorstehend genannten und andere Aufgaben stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Fasern und Garnen mit einem im Bereich von etwa 1 bis etwa 30 liegenden Gewicht in Gramm von 9000 m des Filaments (Denier pro Filament (dpf)) und verbesserten mechanischen Eigenschaften bereit. Das Verfahren beinhaltet Vermengen von etwa 55 bis etwa 95 Gew.% Polyolefin-Polymer und von etwa 5 bis etwa 45 Gew.% Fibrillen-bildendem Polymer, um eine Mischung aus Polyolefin- und Fibrillen- bildenden Polymeren bereit zu stellen, wobei das Fibrillen-bildende Polymer mit dem Polyolefin-Polymer unmischbar ist. Ein Schmelzextruder, dem die Mischung zugeführt wird, dient zur Bereitstellung einer im wesentlichen homogenen geschmolzenen Mischung aus Polyolefin- und Fibrillen-bildenden Polymeren. Anschließend wird die geschmolzene Mischung durch eine Spinndüse mit einem Längen-zu-Durchmesser (L/D)-Verhältnis im Bereich von etwa 3 bis etwa 30 mit einer Schergeschwindigkeit im Bereich von etwa 1000 bis etwa 5000 reziproke Sekunden gepresst, um eine Faser mit einer Polyolefin-Matrix und langgestreckten, im wesentlichen diskontinuierlichen Fibrillen des in der Polyolefin-Matrix dispergierten Fibrillen-bildenden Polymers bereit zu stellen, wobei eine äußere Oberfläche der Fasern im wesentlichen frei von Fibrillen ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann darüber hinaus das Trocknen des Polyolefin-Polymers, des Fibrillen-bildenden Polymers und des Kompatibilisierungsmittels umfassen, um eine Mischung bereit zu stellen, die weniger als etwa 500 ppm Feuchtigkeit enthält.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann darüber hinaus das Trocknen des Polyolefin-Polymers und des Fibrillen-bildenden Polymers umfassen, um eine Mischung bereit zu stellen, die weniger als etwa 500 ppm Feuchtigkeit enthält.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann darüber hinaus das Färben der Fasern mit einem Dispersionsfarbstoff, einen Reaktivfarbstoff oder einer Mischung der beiden umfassen, um gefärbte Fasern bereit zustellen, wobei das Färben bevorzugt bei einem Druck im Bereich von etwa 1 bis etwa 4 bar und bevorzugter bei einem Druck im Bereich von etwa 1,5 bis etwa 2 bar vorgenommen wird.
  • Darüber hinaus stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen Garns, umfassend ein BCF-Garn als ein Teppichobergarn, die Verwendung des erfindungsgemäßen Garns, umfassend ein POY-, FDY- oder LDY-Garn als ein Textilgarn, die Verwendung des erfindungsgemäßen Garns als ein Polstergarn und die Verwendung des erfindungsgemäßen Garns als ein Stapelgarn bereit.
  • Einem anderen Merkmal zufolge stellt die Erfindung ein Garn mit verbesserten mechanischen Eigenschaften und verbesserter Färbbarkeit bereit. Das Garn beinhaltet von etwa 55 bis etwa 95 Gew.% kontinuierliche Polyolefinphase und von etwa 5 bis etwa 45 Gew.% diskontinuierliche Phase aus Fibrillen, die in der kontinuierlichen Polyolefinphase dispergiert sind, wobei die Fibrillen von einem Fibrillen-bildenden Polymer, ausgewählt aus der aus der aus Polyamid-Polymeren und Polyester-Polymeren bestehenden Gruppe, abgeleitet sind. Die kontinuierliche Polyolefinphase ist auf einer exponierten Oberfläche derselben im wesentlichen frei von Fibrillen, das Garn ist färbbar, insbesondere mit Reaktivfarbstoffen, wie sauren und kationischen Farbstoffen, und das Garn besitzt eine irreversible Deformation bei etwa 25°C von weniger als etwa 3%.
  • Die vorliegende Erfindung ist eine Weiterentwicklung der in den verwandten US-Patenten Nr. 5,587,118 , 5,597,650 , 5,620,797 und 5,811,040 beschriebenen und Mallonee zugesprochenen Erfindung, die ein Verfahren zur Vermengung von unmischbaren Polymeren bereit stellt, um ein verbessertes Teppichobergarn bereit zu stellen. Es wurde festgestellt, dass erfindungsgemäß hergestellte Filamente eine im wesentlichen kontinuierliche Polyolefinphase und eine im wesentlichen diskontinuierliche Fibrillenphase, mit der die Polyolefinphase durchsetzt ist, aufweisen. Die diskontinuierliche Fibrillenphase verleiht einem Teppichgarn auf Polyolefingrundlage Polyamid- und/oder Polyester-typische Eigenschaften im Hinblick auf die Rückprallelastizität und die Farbechtheit, jedoch ohne die augenscheinlichen charakteristischen Nachteile des Materials, das die Fibrillen bildet. Das bedeutet, das Garn zeigt die hervorragenden Anti-Fleckenbildungseigenschaften von Polyolefin und deren günstige Flammschutzeigenschaften und antistatischen Eigenschaften, ohne aber die Schwachpunkte der herkömmlichen Polyolefinfasern zu zeigen. Außerdem kann das Garn weniger kostenaufwändig hergestellt werden als zahlreiche Polyamid- und Polyesterfilamente, da Polypropylen zur Zeit bis zu etwa 60% billiger ist pro Pfund als Polyamid und bis zu 40% billiger als Polyester ist.
  • In der USP 5 811 040 wird ein Verfahren zur Herstellung von Fasern für ein Teppichobergarn offengelegt. Das Verfahren umfasst das Führen einer Mischung umfassend von etwa 5 bis etwa 40 Gew.% eines Fibrillen-bildenden Polymers, das aus der aus Polyamid und Polyester bestehenden Gruppe ausgewählt wird, mit etwa 60 bis etwa 95 Gew.% Polyolefin durch einen Schmelzextruder, um eine im wesentlichen homogene geschmolzene Mischung herzustellen, die bei einer Schergeschwindigkeit im Bereich von etwa 1000 bis etwa 5000 reziproken Sekunden durch eine Spinndüse gepresst wird, die eine Vielzahl von Kapillaröffnungen enthält, um individuelle Filamente zu produzieren, die Filamente bei einer Temperatur im Bereich von etwa 120°C bis etwa 130°C zu strecken und mit Heißluft zu texturieren, um gestreckte und texturierte Filamente mit einem Denier im Bereich von etwa 12 bis etwa 25 bereit zu stellen, und die gestreckten und texturierten Filamente zu kombinieren, um ein synthetisches Teppichobergarn bereit zu stellen.
  • Zusätzlich zu den vorstehend genannten Eigenschaften besitzt das erfindungsgemäße Garn, das Polyolefinmatrix und Polyesterfibrillen umfasst, eine matte Oberfläche und verringert auf diese Weise den Bedarf für die Zugabe von Füllstoffen, wie Titandioxid, um den Oberflächenglanz des Garns zu senken, was bei herkömmlichen Polyamid-Teppichgarnen erforderlich ist.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen:
  • Weitere Vorteile der Erfindung sind durch Bezugnahme auf die eingehende Beschreibung in Verbindung mit den Figuren ersichtlich, wobei gleiche Elemente in den verschiedenen Ansichten durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet sind. In den Figuren zeigt:
  • 1 eine nicht-maßstabsgetreue Darstellung einer bevorzugten Spinndüsenöffnungskonfiguration zur Herstellung von erfindungsgemäßen Synthetikfasern,
  • 2 und 3 nicht-maßstabsgetreue Querschnittsdarstellungen von dreiblättrigen oder deltaförmigen Synthetikfasern, die erfindungsgemäß hergestellt wurden,
  • 4 einen grafischen Vergleich von Festigkeitswerten für Fasern, die aus einzelnen Polymeren und Verschnitten von Polymeren hergestellt wurden,
  • 5 eine mikroskopische Aufnahme einer Polyolefinfaser nach chemischer Ätzung durch einen Prozess, bei dem ein L/D-Verhältnis einer zur Herstellung der Faser verwendeten Spinndüse weniger als 3 beträgt,
  • 6 eine mikroskopische Aufnahme einer Polyolefinfaser nach chemischer Ätzung durch einen erfindungsgemäßen Prozess, bei dem ein L/D-Verhältnis einer zur Herstellung der Faser verwendeten Spinndüse 3 beträgt,
  • 7 eine mikroskopische Aufnahme einer Polyolefinfaser nach chemischer Ätzung durch einen erfindungsgemäßen Prozess, bei dem ein L/D-Verhältnis einer zur Herstellung der Faser verwendeten Spinndüse 6 beträgt,
  • 8 eine mikroskopische Aufnahme einer Polyolefinfaser nach chemischer Ätzung durch einen erfindungsgemäßen Prozess, bei dem ein L/D-Verhältnis einer zur Herstellung der Faser verwendeten Spinndüse 15 beträgt,
  • 9a eine Digitalaufnahme einer Probe gewebtes Tuch, die mit einem herkömmlichen Polyestergarn hergestellt wurde, nach 2500 Bürstzyklen,
  • 9b eine Digitalaufnahme einer Probe gewebtes Tuch, die mit einer erfindungsgemäßen Faser hergestellt wurde, nach 10.000 Zyklen, und
  • 10 einen grafischen Vergleich von mechanischen Eigenschaften von Fasern, die erfindungsgemäß hergestellt wurden (Auftragungen A und B) und von reinen Polyolefinfasern (Auftragungen C und D) mit Wärmebehandlung (Auftragungen B und D) sowie ohne Wärmebehandlung (Auftragungen A und C).
  • Eingehende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen:
  • Die erfindungsgemäß unter Verwendung einer Vermengung von unmischbaren Polymeren hergestellten Synthetikfasern und -garne besitzen ein Gewicht im Bereich von etwa 1 bis etwa 30 in Gramm von 9000 m des Filaments (Denier pro Filament, dpf). Da das Polyolefin- und das mit dem Polyolefin unmischbare Fibrillen-bildende Polymer in der Schmelze vermengt und als geschmolzene Vermengung durch Kapillaröffnungen einer Spinndüse gepresst werden, enthalten die sich ergebenden Filamente im wesentlichen die selbe Menge Polyolefin und Fibrillen-bildendes Polymer wie die geschmolzene Vermengung.
  • Kennzeichnend für die sich ergebenden Fasern ist eine kontinuierliche Polyolefinphasenmatrix, die in ihrer Gesamtheit mit im wesentlichen kolinearen, diskontinuierlichen langgestreckten Fibrillen durchsetzt ist. Ein wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen synthetischen Garns auf Polyolefingrundlage ist, dass es eine ähnliche Rückprallelastizität wie Polyamidgarne, wie Nylon-6 und Nylon-66, aber die Fleckenbildungsresistenz von Polyolefingarnen, wie Polypropylen, aufweist. Darüber hinaus besitzt das erfindungsgemäße Synthetikgarn eine weitaus größere Färbbarkeit, bessere Flammschutzeigenschaften und mechanische Festigkeit bei Temperaturen oberhalb der Raumtemperatur als Polyolefin-Polymer-Reinmaterial oder -Frischmaterial. Schließlich ist das erfindungsgemäße Synthetikgarn widerstandsfähig gegen die bei Teppichgarnen auf Polyamidgrundlage verbreitete Bildung von elektrostatischen Ladungen.
  • Um eine geeignete Vermengung von unmischbaren Polymeren zur Herstellung der Synthetikfasern und -garne bereit zu stellen, wird eine Mischung, die von etwa 55 Gew.% bis etwa 95 Gew.% Polyolefin enthält, mit von etwa 5 bis ungefähr 45 Gew.% Fibrillen-bildendes Polymer vermengt. Vorzugsweise enthält die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Fasern und Garne verwendete Vermengung aus Polyolefin und Fibrillen-bildendem Polymer von etwa 60 bis etwa 95 Gew.%, bevorzugter von etwa 70 bis etwa 85 Gew.% und am bevorzugtesten von 75 Gew.% Polyolefin. In der Vermengung ist das Fibrillen-bildende Polymer bevorzugt in einer Menge im Bereich von etwa 5 bis etwa 40 Gew.%, bevorzugter von etwa 15 bis etwa 30 Gew.% und am bevorzugtesten von 25 Gew.% Fibrillen-bildendes Polymer vorhanden.
  • Bei den Polyolefinen, die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Garns und der erfindungsgemäßen Fasern verwendet werden können, handelt es sich u. a., aber ohne Einschränkung auf dieselben, um Polyethylen, Polypropylen, sowohl als Homopolymer und Kopolymere, Poly(1-buten), Poly(3-methyl-1-buten), Poly(4-methyl-1-penten) und ähnliche sowie Kombinationen und Mischungen von zwei oder mehreren der vorstehenden. Unter den vorstehend genannten Polyolefin-Polymeren ist Polypropylen-Homopolymer besonders bevorzugt. Geeignete Großmengen Polypropylen zur Herstellung des erfindungsgemäßen Garns sind, ohne Einschränkung auf dieselben, erhältlich von Shell Chemical Company (Houston, Texas) unter den Handelsbezeichnungsangaben NRDS-126-3, 5E40 und 5E70, von Basell Polyolefins Company N. V. (Brüssel, Belgien) unter den Handelsbezeichnungen MOPLEN X69S, ADSTIF 855 ADXP, X50251, ADFLEX X102S und von Aristech Chemical Company (Pittsburgh, PA) unter der Handelsbezeichnung D-115-F und D-080-A.
  • Das mit dem Polyolefin vermengte Fibrillen-bildende Polymer zur Herstellung der Filamente kann aus der aus Polyamid und/oder Polyester bestehenden Gruppe ausgewählt werden. Bei Polyamid-Polymeren, die verwendet werden können, handelt es sich u. a. um das Kondensationsprodukt einer zweibasischen Säure und eines Diamins, wie Adipinsäure und Hexamethylendiamin (Nylon-66), und die Additionsreaktionsprodukte von Monomeren, die sowohl eine Säure- und eine Amingruppe im Molekül enthalten, wie das Polymerisationsprodukt von ε-Caprolactam zur Bildung von Polycaproamid (Nylon-6). Höhere Analoge oder Vermengungen von Nylon-6 und -66 können ebenfalls verwendet werden. Unter den vorstehend genannten ist Nylon-6 das bevorzugteste Polyamid zur Verwendung zur Bildung des erfindungsgemäßen Teppichobergarnes. Bei geeigneten Quellen für Polyamid-Polymere handelt es sich u. a., aber ohne Einschränkung auf dieselben, um die von AQUAFIL S.P.A. (Arco, Italien) unter der Handelsbezeichnung AQ2700 und von BASF Corporation (Asheville, N. C.) unter der Handelsbezeichnungsangabe Typ 403 erhältlichen Nylon-6-Polymere. Andere Quellen für Polyamid-Polymere können ebenfalls geeignet sein.
  • Bei Polyester-Polymeren, die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Garns verwendet werden können, handelt es sich u. a., aber ohne Einschränkung auf dieselben, um die Polykondensationsprodukte von Dikarbonsäuren oder Anhydriden mit zweiwertigen Alkoholen und Mischungen der Polykondensationsprodukte. Bei Dikarbonsäuren und Anhydriden, die mit den zweiwertigen Alkoholen umgesetzt werden können, handelt es Fumar-, Phthal- und Adipinsäure und -anhydride. Phthalsäure oder -anhydrid ist ein(e) besonders bevorzugte(s) Dikarbonsäure oder Anhydrid.
  • Bei den zweiwertigen Alkoholen, die mit den Dikarbonsäuren oder Anhydriden umgesetzt werden, um die Polyester-Polymere bereit zu stellen, handelt es sich u. a., ohne diesbezügliche Einschränkung auf dieselben, um die Alkylenglykole mit von etwa 2 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen. Bei bevorzugten zweiwertigen Alkoholen handelt es sich u. a. um Ethylenglykol, Propylenglykole, Diethylenglykol und Dipropylenglykol. Bei besonders bevorzugten Polykondensationsprodukten von Dikarbonsäuren oder Anhydriden und zweiwertigen Alkoholen handelt es sich u. a. um Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat und Polytrimethylenterephthalat.
  • Eine geeignete Quelle für Polyester-Polymer ist das von der Wellman Corporation (Johnsonville, S. C.) unter der Handelsbezeichnungsangabe PERMACLEAR PET erhältliche Polyethylenterephthalat-Polymer. Bei anderen Quellen für Polyester-Polymer, die verwendet werden können, handelt es sich u. a. um das von Montefibre (Mailand, Italien) unter der Handelsbezeichnung TQ9/04/N und das von der BASF Corporation (Portsmouth, Virginia) unter der Handelsbezeichnung ULTRADUR B 4500 erhältliche Polybutylenterephthalat-Polymer. Eine weitere Quelle ist das von der Du Pont Company (Wilmington, Delaware) unter der Handelsbezeichnung 3GT oder SONORA und das von der Shell Chemical Company unter der Handelsbezeichnung CORTERRA erhältliche Polytrimethylenterephthalat sowie andere geeignete Quellen.
  • Zusätzlich zu den Polyolefin- und den Fibrillen-bildenden Polymeren kann die Vermengung von etwa 0 Gew.% bis 20 Gew.% Zwischenphase-modifizierende Substanz enthalten. Zur Verwendung geeignete Zwischenphase-modifizierende Substanzen können für mehrere Polyolefin-Polymere, die mit Säuren oder Anhydriden einschließlich Fumarsäure, Acrylsäure oder Methacrylsäure umgesetzt wurden, sowie Polyolefin-Maleate ausgewählt werden. Als Beispiele für Polyolefin-Maleate sind u. a. Polypropylen-Maleat, Ethylen-Propylen-Maleat, Styrol-Butadien-Styrol-Maleat, Styrol-Ethylen-Butadien-Styrol-Maleat, Ethylen-Propylen-Maleat-Kautschuk (EPR), Ethylen-Propylen-Dien-Maleat-Monomer (EPDM) und Mischungen derselben zu nennen. Bei Quellen für Polyolefin- Maleate handelt es sich u. a., aber ohne Einschränkung auf dieselben, um das von der Uniroyal Chemicals (Middleburg, Connecticut) erhältliche POLYBOND 3200 und das von der Eastman Chemical Company (Kingsport, Tennessee) erhältliche EPOLENE E-43.
  • Das erfindungsgemäße Synthetikgarn kann außerdem ein oder mehrere aus Flammschutzmitteln, Farbstoffen, Pigmenten, Antioxidationsmitteln, Füllstoffen, antistatischen Wirkstoffen, Schmelzverarbeitungshilfen, UV- und Wärme-stabilisierenden Stoffen, Weichmachern und ähnlichem ausgewählte Zusatzstoffe enthalten. Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist die synergistische Flammschutzwirkung des Garns und der Fasern. Obwohl die Garnfilamente ein nicht-halogeniertes Fibrillen-bildendes Polymer und keine Flammschutzmittel enthalten können, können die erfindungsgemäßen Garne eine ungefähr 45 bis ungefähr 75%-ige Steigerung der Flammschutzwirkung relativ zu der Flammschutzwirkung von reinem Polyolefingarn zeigen. Um die Flammschutzeigenschaften des erfindungsgemäßen Synthetikgarns noch weiter zu verbessern, kann das Fibrillen-bildende Polymer halogeniert werden. Beispielsweise kann/können ein oder beides von Dikarbonsäure oder Anhydrid und zweiwertige Alkohole, die zur Herstellung des Polyester-Polymers verwendet werden, halogeniert sein. Bei zur Verwendung geeigneten Halogenen handelt es sich u. a. um Chlor, Brom und Fluor. Aus den halogenierten Säuren oder Alkoholen hergestellte halogenierte Polyesterverbindungen können auch mit anderen bekannten halogenierten und nicht-halogenierten Flammschutzmitteln gemischt werden, falls dies gewünscht wird, um die Flammschutzeigenschaften der erfindungsgemäßen Fasern und Garne weiter zu verstärken.
  • Falls gewünscht kann die erfindungsgemäße Mischung von Polyolefin/Fibrillen-bildendem Polymer auch andere Flammschutzmittel enthalten. Bei Flammschutzmitteln, die zur Verwendung mit einer oder beiden Komponente(n) der Mischung geeignet sind, handelt es sich u. a., aber ohne Einschränkung auf dieselben, um bromiertes Polystyrol, Hexabromzyclododekan, Dekabromdiphenyloxid, Ethylen-bis(tetrabromphthalimid), Ethylen-bis(dibromnorborandicarboximid), Pentabromdiphenyloxid, Oktabromdiphenyloxid, Dekabromdiphenoxyethan, Poly-Dibromphenylenoxid, halogenierter Phosphatester, Tetrabromphthalsäureanhydrid, Bis(tribromphthalsäureanhydrid), Tetrabrombisphenol-A-bis(2-hydroxyethylether), Tetrabrombisphenol-A-bis(2,3-dibrompropylether), Dibromneopentylglykol, Tetradekabromdiphenoxybenzol, Aluminiumoxidtrihydrat, Antimonoxid, Natriumantimonat, Zinkborat, Diacrylatester von Tetrabrombisphenol-A-bis und ähnliche sowie Mischungen derselben.
  • Ein bevorzugtes Flammschutzmittelsystem wird im allgemeinen eine halogenierte organische Verbindung und einen Flammschutzsynergisten, wie Antimonoxid, enthalten. Die Gesamtmenge des Flammschutzmittels im Garn kann im Bereich von etwa 5 bis etwa 15 Gew.% des Gesamtgewichts der Fasern liegen. Bei etwa 10 Gew.% Flammschutzmittel besteht häufig eine 50%-ige Steigerung der Flammschutzwirkung bei Bestimmung mit dem Heizkörper-Flammschutztests.
  • Bei wärmestabilisierenden Mitteln, die mit den zur Herstellung der erfindungsgemäßen Fasern verwendeten Komponenten nützlich sind, handelt es sich u. a., aber ohne Einschränkung auf dieselben, um Calciumpulver, Calciumstearat, Phenole und gehinderte Phenole, Zinkoxid, Arylester, Hydoxybenzophenon, Hydroxybenztriazol und ähnliche.
  • Antioxidationsmittel-Zusatzstoffe können ausgewählt werden aus alkylierten Phenolen und Bisphenolen, Alkyliden-Bisphenolen, Alkyliden-Trisphenolen, Alkyliden-Polyphenolen, Thiophenolen, Dithio-Bisphenolen, Dithio-Trisphenolen, thio-polyalkylierten Phenolen, Phenolkondensationsprodukten, Aminen, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat, Dimyristylthiodipropionat, Ditridecylthiodipropionat, Pentaerythritol-Tetrakis(b-laurylthiopropionat), p-Benzochinon, 2,5-ditert.-Butylhydrochinon und ähnlichen.
  • Auch antibakterielle und gegen Staubmilben wirksame Zusatzstoffe können verwendet werden. Von diesen können die anorganischen, Glasphasen- und Zeolith-basierten Zusatzstoffe ausgewählt werden. Antibakterielle, gegen Staubmilben wirksame Zusatzstoffe anderer Art können ebenfalls verwendet werden.
  • Das Polyolefin, Fibrillen-bildende Polymer und optionale Zusatzstoffe können auf verschiedene Weise zusammen gegeben werden, doch werden die Komponenten bevorzugt trocken miteinander vermengt bevor die Vermengung zu einem Extruder geführt wird. Bei einer Alternative können die Komponenten Polyolefin-, Fibrillen-bildendes Polymer und optionale Inhaltsstoffe dem Extruder jeweils unmittelbar in einer beliebigen Reihenfolge zugeführt werden, jedoch unter der Voraussetzung, dass eine ausreichende Haltezeit im Extruder gegeben ist, um ein im wesentlichen homogenes Mischen der Komponenten zu gewährleisten. Es ist ersichtlich, dass auch eine vor-vermengte, im wesentlichen homogene Mischung von Polyolefin und Fibrillen-bildendem Polymer einem Extruder zugeführt werden kann.
  • Bezugnehmend auf ein Fibrillen-bildendes Polymer aus Polyester wird die Mischung aus Polyolefin und Polyester nach dem Zusammengeben in der Schmelze vermengt und unter Druck extrudiert, um eine im wesentlichen homogene Mischung der beiden Komponenten bereit zu stellen. Dabei werden bevorzugt Drücke im Bereich von etwa 700 bis etwa 2000 psia (etwa 4,8 MPa bis etwa 13,8 MPa) verwendet, um vor der Extrusion eine im wesentlichen homogene Mischung der Komponenten zu erhalten. Die geschmolzene Mischung wird von der Extruderspinndüse bei einer Temperatur im Bereich von 240° bis etwa 300°C durch die Spinndüsenöffnungen gepresst. Die eingesetzte Extrudertemperatur ist eine Funktion der Viskosität des Fibrillen-bildenden Polymers in der Vermengung. Besitzt das Fibrillen-bildende Polymer eine höhere Viskosität, sollten höhere Extrusionstemperaturen verwendet werden. Beispielsweise bei Verwendung von Nylon-6 liegt die Extrusionstemperatur bevorzugt im Bereich von etwa 250° bis etwa 290°C. Bei Verwendung von Polyethylenterephthalat liegt die Extrusionstemperatur bevorzugt im Bereich von etwa 260° bis etwa 300°C.
  • Die folgenden Figuren können zur Erläuterung anderer Aspekte der Erfindung herangezogen werden. In 1 ist eine Kapillaröffnung (10) für eine Spinndüse zur Verwendung zur Herstellung von Filamenten zur Herstellung von erfindungsgemäßen Fasern und Garnen erläutert. Die Kapillaröffnung besitzt bevorzugt eine dreiblättrige Kapillarkonfiguration. Die Kapillaröffnung (10) besitzt Beine (12) mit im wesentlichen gleicher Länge, so dass die geschmolzene Mischung durch die Kapillaröffnung (10) in Beine (12) fließt und auf diese Weise die Schergeschwindigkeit der geschmolzenen Mischung erhöht und die Filamente veranlasst, in einer Konfiguration mit einem im allgemeinen dreiblättrigen Querschnitt (14), wie in 2 erläutert wird, oder einer Konfiguration mit einem deltaförmigen Querschnitt (16), wie in 3 erläutert wird, auszuhärten. In den 2 und 3 stellt das Polyolefin (18) den Großteil des Filaments bereit, wobei langgestreckte, längsorientierte Fibrillen (20), die aus dem im Inneren des Filaments dispergierten Fibrillen-bildenden Polymer bestehen, im allgemeinen in der Mitte des Filaments konzentriert sind.
  • Die Schergeschwindigkeit der geschmolzenen Mischung während der Extrusion ist ein weiterer wichtiger Faktor, um bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung optimale Ergebnisse zu erhalten. Schergeschwindigkeiten im Bereich von etwa 1000 bis etwa 5000 reziproken Sekunden sind bevorzugt. Besonders bevorzugt ist eine Schergeschwindigkeit im Bereich von etwa 2000 bis etwa 4000 reziproken Sekunden, wobei eine Schergeschwindigkeit von etwa 2500 bis etwa 3800 reziproken Sekunden ganz besonders bevorzugt ist. Durch die Auswahl einer Mehrzahl von Kapillaröffnungen mit einer angemessenen Größe und mit einer dreiblättrigen Anordnung kann die gewünschte Schergeschwindigkeit für die Extrusion der Mischung erhalten werden.
  • Ein besonders wichtiger, in die Überlegungen einzubeziehender Parameter ist das Verhältnis der Tiefe oder Länge (L) des Kapillarlochs zum durchschnittlichen hydraulischen Durchmesser (D) der Kapillare 10, durch welche die geschmolzene Mischung gepresst wird. Ein bevorzugtes L/D-Verhältnis liegt im Bereich von etwa 3 bis etwa 30 in Abhängigkeit von der Schmelzviskosität des Polyolefins und des Fibrillen-bildenden Polymers und von der Schergeschwindigkeit in der Kapillaröffnung 10. Bevorzugt wird ein Verhältnis im Bereich von etwa 6 bis etwa 10 verwendet, um das Auftreten von Fibrillen an einer äußeren Oberfläche des Filaments auf ein Mindestmaß zu beschränken oder im wesentlichen zu eliminieren. Die Färbbarkeit der Fasern mit Reaktivfarbstoffen unter Verwendung von sauren oder kationischen Farbstoffen kann durch Verwendung eines L/D-Verhältnisses im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 erhöht werden. Folglich wird bei einem geeignet ausgewählten L/D-Verhältnis die Konzentration des Faser-bildenden Polymers im Inneren der Polyolefinmatrix erhöht und der durchschnittliche Durchmesser der Fibrillen gesenkt.
  • Ohne an theoretische Überlegungen gebunden sein zu wollen, wird davon ausgegangen, dass die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Fasern und Garne zumindest teilweise auf die In-situ-Bildung von langgestreckten, im wesentlichen diskontinuierlichen Fibrillen in einer kontinuierlichen Polyolefinphase zurückzuführen sind. Es wird davon ausgegangen, dass die In-situ-Bildung von Fibrillen durch die Unmischbarkeit der Komponenten der Mischung miteinander und die auf die geschmolzene Mischung beim Drücken durch die Kapillaröffnungen 10 der Spinndüse einwirkenden Scherkräfte gefördert wird. Das Vorhandensein eines Kompatibilisierungsmittels trägt zur Verbesserung der Verspinnbarkeit und der mechanischen Festigkeit der Grenzfläche zwischen der Polyolefinmatrix und dem unmischbaren Polymer bei.
  • Bei der Extrusion werden die sich bildenden Polymerfibrillen im allgemeinen in einer in Längsrichtung ausgerichteten Orientierung in Richtung zur Mitte der Kapillaröffnungen 10 der Spinndüse angereichert, wo die Scherkräfte am geringsten sind. Folglich ist eine kontinuierliche Polyolefinphase, die in der Nähe der Wände der Kapillaröffnungen der Spinndüse angereichert ist, wo die Scherkräfte am größten sind, mit den langgestreckten Fibrillen durchsetzt. Mit Polyolefin unmischbare Polyamid- und/oder Polyesterfibrillen und/oder andere Polymerfibrillen, die durch die mit dem Durchlauf des Materials durch die Kapillaröffnungen 10 verbundenen Scherkräfte hergestellt werden, besitzen einen Durchmesser im Bereich von einem Bruchteil eines Mikrometers bis einige Mikrometer und eine Länge von mehreren Zehn Mikrometern, während die gesamte Querschnittslänge der einzelnen Seiten der dreiblättrigen oder deltaförmigen Filamente, die die Fibrillen enthalten, im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 Millimeter liegen kann. Typischerweise besitzen die Fibrillen einen durchschnittlichen Durchmesser von etwa 0,1 bis etwa 5 Mikrometer und eine durchschnittliche Länge im Bereich von etwa 100 bis etwa 1000 Mikrometer in Abhängigkeit vom Viskositätsverhältnis und den Verspinnparametern.
  • Durch ein nicht völlig geklärtes Phänomen bildet das Polyolefin eine kontinuierliche Phase, die eine die polymeren Fibrillen einkapselnde Matrix bereit stellt. Die polymeren Fibrillen stellen der Polyolefinmatrix eine Verstärkung bereit, ähnlich der Verstärkung, die Glasfasern in einem thermoplastischen oder wärmehärtenden Harz bereit stellen. Folglich verbessern die polymeren Fibrillen, die rückprallelastischer als das Polyolefin sind, die Rückprallelastizität des Garns und der Fasern im Vergleich zu herkömmlichen Polyolefinfasern und -garnen und bieten ein hervorragendes Material für Teppichobergarn, Textilien und Polster.
  • Ein weiterer Faktor, bei dem davon ausgegangen wird, dass er zur Bildung von Fibrillen in der Mitte des Filaments beiträgt, ist der Unterschied der Schmelzviskosität zwischen den Polyolefin- und den Fibrillen-bildenden Polymerphasen. Die im allgemeinen niedrigere Schmelzviskosität von Polyolefin könnte das Polyolefin veranlassen, an den Wanden der Öffnung, wo die Schergeschwindigkeit am höchsten ist, weitaus leichter durch die Kapillaröffnung 10 zu fließen, während das höher-viskose Fibrillen-bildende Polymer sich in wandfernen Bereichen der Kapillaröffnung 10 anreichert. Beispielsweise bei einer Schergeschwindigkeit von 3800 reziproken Sekunden besitzt Polypropylen eine Schmelzviskosität von etwa 240 Poise bei 280°C an der Kapillarwand. Die Schmelzviskosität von Polyester mit einer Grenzviskosität von 0,64 beträgt bei der selben Temperatur und Schergeschwindigkeit 2600 Poise bzw. 7800 Poise für Polyester mit einer Grenzviskosität von 0,81 bei 280°C. Folglich liegt das Verhältnis der Schmelzviskosität von Polyester-Polymer zur Schmelzviskosität von Polyolefin bevorzugt im Bereich von etwa 10:1 bis etwa 40:1 zur Herstellung von erfindungsgemäßen Filamenten, die Polyesterfibrillen in einer Polyolefinmatrix enthalten.
  • Bei einer Schergeschwindigkeit von 2500 reziproken Sekunden besitzt Polypropylen eine Schmelzviskosität von 330 Poise bei 260°C an der Kapillarwand. Die Schmelzviskosität von Nylon-6 mit einer relativen Viskosität von 2,4 beträgt bei der selben Temperatur und Schergeschwindigkeit 700 Poise bzw. 1160 Poise für Nylon-6 mit einer relativen Viskosität von 2,7. Folglich liegt das Verhältnis der Schmelzviskosität von Polyamid-Polymer zur Schmelzviskosität von Polyolefin bevorzugt im Bereich von etwa 2:1 bis etwa 3:1 zur Herstellung von Filamenten, die Polyamidfibrillen in einer Polyolefinmatrix enthalten.
  • Nach dem Verspinnen werden die Filamente einmal oder mehrmals, bevorzugt dreimal, gestreckt und anschließend entweder mit einem Strahl Heißluft oder mit einem Dampfstrahl texturiert. Verspinnen, Strecken und Texturieren können mit dem Ein-Schritt- oder mit dem Zwei-Schritt-Prozess erfolgen in Abhängigkeit von der Art des gewünschten Endprodukts, wie BCF-Garn, CF-Garn, POY-Garn, FDY-Garn, Stapelfasern, und bei Einstellung der Parameter in Abhängigkeit von den im speziellen Fall verwendeten Einrichtungen. Die erfindungsgemäßen Filamente können im wesentlichen kontinuierlich versponnen, gestreckt und texturiert werden, ohne dass ein Bedarf für eine dazwischen liegende Aushärtungs- oder Wartephase bestünde. Als Alternative kann zwischen den Verspinn-, Streck- und/oder Texturierschritten eine dazwischen liegende Wartephase verwendet werden.
  • Um gefärbte Teppichobergarne zu erhalten, kann jede der Komponenten, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Garne zusammen gegeben werden, Pigmente oder chemische Farbstoffe enthalten oder das fertige Garn oder die fertigen Fasern können gefärbt werden. Bei nützlichen anorganischen Pigmenten handelt es sich u. a., aber ohne Einschränkung auf dieselben, um Kadmium-Quecksilber, Kadmium-Quecksilber-Orange, Kadmiumsulfid-Gelb, Kadmiumsulfoselenid, Titandioxid, Titangelb, Titangrün, Titanblau, Kobaltaluminat, Manganblau, Manganviolett, Ultramarinrot, Ultramarinblau, Ultramarinviolett und ähnliche. Bei organischen Pigmenten handelt es sich u. a., aber ohne Einschränkung auf dieselben, um Permanentrot 2B, Perylenrot, Chinacridonrot, Diazoorange, Otiazogelb, Isoindolinon, Hansagelb, Phthalozyaningrün, Phthalozyaninblau, Chinacridonviolett, Dopaminviolett und ähnliche.
  • Bei chemischen Farbstoffen handelt es sich u. a., aber ohne Einschränkung auf dieselben, um die mono- und disulfonierten sauren Farbstoffe, sowie Triphenylmethan, Pyrazolon, Azin, Nitro- und Chinolinfarbstoffe. Bei Verwendung können die Pigmentfarbstoffe vorher in der Polyolefin-Hauptcharge dispergiert werden, bevor das Polyolefin und das Fibrillen-bildende Polymer extrudiert werden, oder sie können nach dem Extrusionsprozess unter Verwendung eines Querfließpreß-Extrudersystems eingeführt werden.
  • Da reine Polyolefinfilamente im allgemeinen mit chemischen sauren oder kationischen Farbstoffen nicht färbbar sind, werden bei der Garnherstellung im typischen Fall Pigmentfarbstoffe verwendet, um dem Polyolefin in einem als "Färben in Lösung" bekannten Prozess seine Farbe zu verleihen. Das Färben in Lösung führt zu einer dauerhaften Farbgebung, die sich als hochgradig widerstandsfähig gegen Fleckenbildung oder Ausbleichen durch UV-Licht erweist.
  • Im Gegensatz zu herkömmlichen Polyolefinfasern und -garnen können die erfindumgsgemäßen Fasern und Garne mit Dispersionsfarbstoffen gefärbt werden – zusätzlich zur Verwendung von Pigmentfarbstoffen bei der Herstellung – und nach dem Färben wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäßen Fasern und Garne fleckenbildungsresistente Eigenschaften aufweisen, die denen von reinen Polyolefinfasern und -garnen ähnlich sind.
  • Wenn es sich bei dem mit dem Polyolefin zur Herstellung der Filamente verwendeten Fibrillen-bildenden Polymer um ein Polyamid handelt, ist es darüber hinaus auch möglich, das erfindungsgemäße Garn mit sauren oder kationischen Farbstoffen zu färben. Bevorzugt ist jedoch die Verwendung einer Mischung aus einem sauren Farbstoff und einem Dispersionsfarbstoff zur Färbung der Filamente. Die Farbstoffmischung kann von 0 bis etwa 50 Prozent Dispersionsfarbstoff und von etwa 50 bis etwa 100 Prozent sauren Farbstoff enthalten. Eine Mischung von etwa 50 Gewichtsprozent saurer Farbstoff und etwa 50 Gewichtsprozent Dispersionsfarbstoff ist ein besonders bevorzugter Farbstoff.
  • Wenn es sich bei dem verwendeten Polymer um Polyester handelt, wird bevorzugt ein Dispersionsfarbstoff verwendet. Dispersionsfarbstoffe werden im allgemeinen mit einer Trägerflüssigkeit verwendet, die mit dem bestimmten Farbstoff kompatibel ist. Fachleuten auf diesem Gebiet sind geeignete Trägerflüssigkeiten bekannt. Die zur Färbung der Filamente verwendete Menge an Farbstoff in der Trägerflüssigkeit kann im Bereich von etwa 0,15 bis etwa 0,7 Prozent des Gewichts von Farbstoff und Trägerflüssigkeit, bevorzugt im Bereich von etwa 0,2 bis etwa 0,5 Prozent des Gewichts von Farbstoff und Trägerflüssigkeit, liegen.
  • Zur Färbung der Filamente werden die Filamente bevorzugt zuerst mit heißem Wasser, das üblicherweise ungefähr 0,5 Gew.% einer Lauge, wie NAOH, KOH oder NH3OH enthält, gewaschen. Die Temperatur des Heißwasserwaschvorgangs liegt im Bereich von etwa 60° bis etwa 80°C und sollte heiß genug sein, um etwaige Restmengen Appreturöl, das sich an den Filamenten befinden könnte, zu beseitigen.
  • Nach dem Waschen werden die Filamente bevorzugt in einem Färbebad bei etwa 90° bis etwa 100°C für eine Dauer von mindestens 15 Minuten oder langer gefärbt. Ein(e) aus einer Polyolefin/Polyester-Mischung hergestellte(s) Faser oder Garn kann unter Verwendung von etwa 0,2 bis etwa 0,6 Gewichtsprozent Dispersionsfarbstoff bei der selben Temperatur und dem selben Druck oder bei einer Temperatur im Bereich von etwa 115°C bis etwa 120°C, wobei der Farbstoff unter einem leichten Druck gehalten wird, gefärbt werden.
  • Wird ein Fibrillen-bildendes Polymer auf Polyamidgrundlage oder ein beliebiges anderes Polymer verwendet, das reaktive Gruppen enthält, wie die Amingruppe -NH2 oder die Gruppe -COOH, kann das erfindungsgemäße Synthetikgarn auf Polyolefingrundlage mit sauren oder kationischen Reaktivfarbstoffen mit oder ohne Dispersionsfarbstoff unter Verwendung von Hochdrucksystemen bei Drücken im Bereich von etwa 1 bis etwa 5 bar gefärbt werden. In diesem Fall kann bei Fasern und Garnen, die Temperaturen von bis zu etwa 100°C ausgesetzt werden eine sehr hochstabile Farbechtheit im Hinblick auf Waschvorgänge, Shampoo, UV-Licht, Ozon erhalten werden.
  • Nachfolgend werden verschiedene Merkmale und Aspekte der Erfindung unter Bezugnahme auf die folgenden nicht-einschränkenden Beispiele erläutert.
  • Beispiel 1
  • Zwei Arten von Polypropylen-Polymer wurden in einer Trockenvermengung-Mischung evaluiert, die 15 Gew.% Nylon-6-Pellets mit einer relativen Viskosität von 2,7 (Typ BS-700 von der BASF Corporation) und 85 Gew.% Polypropylen-Pellets mit einem Schmelzindex von 20 (5-1466 von der Union Carbide Corporation) und Polypropylen-Pellets mit einem Schmelzindex von 9 (5E40 von der Union Carbide Corporation) enthielt. Die 5E40-Pellets besaßen ein Kristallinitätsverhältnis von 50 bis 55%. Die Trockenvermengung-Mischung wurde von einem Zuführtrichter unmittelbar in einen Schmelzextruder (3,81 cm, 1 1/2 Zoll) geführt, in dem eine homogene geschmolzene Mischung erhalten wurde. Der Polypropylenanteil von 85 Gew.% bestand aus 4 Gew.% beigem Farbkonzentrat (SCC-13524 von der Standridge Color Corporation) und 2 Gew.% gefropftes Maleinsäureanhydrid (POLYBOND 3200 von der Uniroyal Chemical Company). Anschließend wurde die geschmolzene Mischung durch eine Packung Siebe gepumpt, um etwaige Teilchen mit einer Größe über 20 Mikrometer zu beseitigen. Die gesiebte Mischung wurde zu einer Spinndüse mit 67 dreiblättrigen Kapillaröffnungen gepumpt, um Filamente zu bilden. Die dreiblättrigen Kapillaren besaßen jeweils Beine mit einer Länge von 0,05207 cm (0,0205 Zoll) und Beinbreiten von 0,02032 cm (0,008 Zoll). Die Extrusionsgeschwindigkeit lag bei 0,11325 kg/h (0,25 Pfund pro Stunde) pro Kapillaröffnung bei 260°C, wodurch eine Schergeschwindigkeit von 3245 reziproken Sekunden produziert wurde. Aus den auf diese Weise gebildeten Filamenten wurde Teppichgarn in einem einstufigen Prozess gesponnen. Das Verspinnen-Strecken erfolgte unter Verwendung von Nylon-6-Extrusionsbedingungen bei 1200 m/min. Die Filamente mit dreiblättriger Form wurden mit einem Gewicht in Gramm von 9000 m des Filaments (Denier) von 3900 pro 67 Filamenten bei einer Temperatur von 256°C versponnen. Die Garne wurden bei 125°C dreifach gestreckt und mit einem Heißluftstrahl bei 150°C texturiert. Durch das Strecken ergab sich ein texturiertes Garn mit einem Gewicht in Gramm von 9000 m des Filaments (Denier) von 1150 pro 67 Filamenten. Das Entspannungsverhältnis betrug 0,71:1 und ein gestrecktes Gewicht in Gramm von 9000 m des Filaments (Denier) von 1150 bei 67 Filamenten wurde angestrebt. Die physikalischen Eigenschaften der gemäß diesem Prozess hergestellten Garne und von Vergleichsgarnen sind der nachfolgenden Tabelle 1 zu entnehmen. Tabelle 1
    Lauf-Nr. Beschreibung Gewicht in Gramm von 9000 m des Filaments Festigkeit Bruchdehnung (%) Bulk (%) (125°C)
    g/den. g/dtex
    1 PP Kontrolle (5E40) 1152 2,7 2,40 122 21
    2 PP Kontrolle (5-1466) 1148 2,5 2,25 115 17
    3 85 Gew.% PP (5-1466) 15 Gew.% PA (BS-700) 1147 2,5 2,25 64 16
    4 85 Gew.% PP (5E40) 15 Gew.% PA (BS-700) 1145 2,8 2,50 74 18
    5 PA Kontrolle (BS-700) 1149 3,2 2,90 88 17
  • Wie den vorstehenden Beispielen zu entnehmen ist, zeigen Mischungen von Polypropylen und Nylon eine wesentlich geringere Dehnung als die reinen Polypropylen- bzw. Nylon-Polymere, während die sonstigen Eigenschaften der Fasern im wesentlichen gleich waren. Von den Mischpolymeren zeigte die aus Nylon-6 und Polypropylen hergestellte Faser mit einem Schmelzindex von 9 die größte Festigkeit und Bruchdehnung.
  • Beispiel 2
  • Aus den in Beispiel 1 gebildeten Fasern wurden Teppichobergarne hergestellt. Zur Bildung eines geeigneten Teppichobergarns wurden die Polyolefin/Nylon (PP/PA)-Filamente mit 1150 g/9000 m des Filaments (Denier) verdrillt und wärmegehärtet. Die Verdrillung der Filamente erfolgte bei 4,25 × 4,25 tpi und das Garn wurde auf einer SUPERBA Stopfbuchse bei einer Tunneltemperatur von 132°C für die Polyproylen-Kontrollprobe und von 121°C für die Nylon-Kontrollprobe wärmegehärtet.
  • Nach dem Verdrillen und der Wärmehärtung wurde das erfindungsgemäße Garn im Breitgewebe-Tufting-Verfahren zu 793,786 g (28 Unzen) Schnittflor mit 24 Steppnähten und einer Florhöhe von 1,6669 cm (21/32 Zoll) verarbeitet. Die Floor Ratings der Garne sind der nachfolgenden Tabelle 2 zu entnehmen. Die Floor Ratings wurden nach 20.000 Zyklen erhoben. Tabelle 2
    Lauf-Nr. Beschreibung Floor Rating
    1 PP Kontrolle (5E40) 2,00
    2 PP Kontrolle (5-1466) 1,75
    3 85 Gew.% PP (5-1466) 15 Gew.% PA (BS-700) 2,25
    4 85 Gew.% PP (5E40) 15 Gew.% PA (BS-700) 3,25
    5 PA Kontrolle (BS-700) 2,75
  • Wie den vorstehenden Vergleichen zu entnehmen ist, zeigte aus den PP/PA-Fasern gebildeter Teppich ein um 29–62% besseres CRI (Carpet Research Institute) Floor Rating als reines Polypropylengarn und Lauf 4 zeigte ein um 18% besseres Floor Rating als reines Nylongarn.
  • Beispiel 3
  • Es wurden Spinnprüfungen mit mehreren Polypropylen (PP)-Typen, nämlich UC 1465 und UC 5E40 von Union Carbide und XA16 von Amoco durchgeführt. Zur Herstellung von BCF-Teppichobergarn wurden das ausgewählte Polypropylen und das Nylon-6 mit einer relativen Viskosität von 2,7 (AQ 27000 von Aquafil) aus zwei Trichtern getrennt zum Extruder der Spinnanlage geführt. Ein Kompatibilisierungsmittel auf Polypropylengrundlage, das Maleinsäureanhydrid enthielt, das mit einem Polypropylenmolekül (PP-AM) vorgepropft war, wurde mit Hilfe eines dritten Trichters in das Extrusionssystem eingeführt. Bei den Versuchen wurde eine standardmäßige Barmag-Homogenisierschnecke eingesetzt.
  • Es wurde eine Spinndüse mit 64 Löchern mit einem L/D-Verhältnis von 3 eingesetzt, mit einer Schergeschwindigkeit an der Kapillare von etwa 2900 reziproken Sekunden. Die Polymervermengungen sind Tabelle 3 zu entnehmen. Vor der Zufuhr zum Extruder wurden sowohl das Nylon-6 (PA6) als auch das PP-AM getrocknet. Der Feuchtigkeitsgehalt im PA6 lag bei 300 ppm.
  • Die Extrusion wurde in einer 6,35 cm (2 1/2 Zoll) Homogenisierschraube durchgeführt. Die geschmolzene Mischung wurde in eine Packung Siebe gepumpt, um etwa vorhandene Teilchen mit einer Größe über 30 Mikrometer zu beseitigen. Die gesiebte Vermengung wurde in eine Spinndüse mit 64 dreiblättrigen Löchern gepumpt. Anschließend wurde das Garn mit einem Streckverhältnis von 4 gestreckt und mit Heißluft bei 130°C texturiert. Die Bearbeitung erfolgte bei einer Streckgeschwindigkeit von 2200 m/min. Die endgültige Garnzahl betrug 1330 dtex. Eigenschaften der Garne sind der nachfolgenden Tabelle 3 zu entnehmen und die Festigkeit der Garne ist in 4 erläutert. Tabelle 3
    Typ Polymer PP (Gew.%) PA& (Gew.%) PP-AM (Gew.%) Festigkeit (g/dtex) Bruchdehnung (%) Bulk (Luft 130°C)
    AQ2700 0 100 0 2,63 66 -
    PP A (UC 1465) 100,0 0 0 1,55 115 12,1
    PP A (UC1465) 82,3 15 2,8 1,80 65 8,9
    PP B (UC 5E40) 100,0 0 0 2,15 66 -
    PP B (UC 5E40) 83,0 15 2 2,35 55
    PP B (UC 5E40) 84,0 15 1,0 2,36 47 -
    PP C (XA16) 100,0 0 0 2,20 96 13,1
    PP C (XA16) 83,0 15 2 2,45 60 9,3
  • Es wurde ein Vergleichstest mit einem reinen PA-6-Polymer mit der selben Spinndüse durchgeführt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei Herstellung des erfindungsgemäßen Garns, unabhängig vom ausgewählten Polypropylen, höhere Festigkeitswerte erhalten werden, wie 4 zu entnehmen ist. Darüber hinaus wurde ein Garn mit einer höheren Flächenstabilität nach der Heißbehandlung bei 130°C in Luft produziert.
  • Beispiel 4
  • Mischgarne wurden aus Polypropylen (PP) (UC 5E40 von Union Carbide) und Nylon-6 (PA) (AQ 27000 von Aquafil) unter Verwendung von verschiedenen Mengen PA und PP und unterschiedlichen Garnzahlen hergestellt. Die Ergebnisse sind der nachfolgenden Tabelle 4 zu entnehmen. Tabelle 4
    Lauf Nr. Garnzahl (den.tex) PP (Gew.%) PA6 (Gew.%) PP-AM (Gew.%) Festigkeit (g/dtex) Bruchdehnung (%) Bulk (Luft 130°C)
    1 1330 100 0 0 2,20 96 13,1
    2 1330 83 15 2 2,45 60 9,3
    3 1330 100 0 0 2,20 96 13,1
    4 1330 83 15 2 2,45 60 9,3
    5 1020 85 15 2 2,35 74 10,1
    6 1729 83 15 2 2,35 57 10,2
    7 1330 78 20 2 2,35 58 9,6
    8 1330 73 25 2 2,30 56 9,5
    9 1330 63 35 2 2,20 61 9,2
  • Die vorstehenden Ergebnisse belegen, dass die physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Garne keine wesentlichen Schwankungen in Abhängigkeit von der Konzentration der Komponenten zeigen. Die in Tabelle 4 dargestellten Vermengungen belegen die Anwendbarkeit des erfindungsgemäß hergestellten Garns über einen breiten Bereich von Zusammensetzungen.
  • Beispiel 5
  • Zur Evaluierung der Leistungseigenschaften des Synthetikgarns als ein Teppichobergarn wurde ein luftverfilztes Garn (1330/64 × 2) hergestellt. Das Garn wurde im Tufting-Verfahren mit einer 0,254 cm (1/10 Zoll) Tuftingmaschine mit einer Florhöhe von 5 mm und zwei verschiedenen Aufbaukonstruktionen hergestellt, um eine Flordichte von 450 bzw. 550 g/m2 zu erreichen. Der Teppich wurde im Bad mit Dispersionsfarbstoffen (Dystar Dispersed Dyes) gefärbt und unter dem Rollbock und im Vetterman-Trommeltest geprüft. Beim Vetterman-Trommeltest wird die Abnutzung gemäß ASTM D5417 simuliert. Der von den Proben gezeigte Abnutzungsgrad wurde durch eine visuelle Beurteilung relativ zu fotografischen Abnutzungsstandards des Carpet and Rug Institute (CRI Reference Scale erhältlich von CRI, P. O. Box 2048, Dalton, Ga., USA) ermittelt. Für jeden gebräuchlichen Typ von Teppichaufbau gibt es einen entsprechenden Satz von fotografischen Beispielen von nicht abgenutzten und abgenutzten Proben. Die Abnutzungsniveaus liegen im Bereich von 5 bis 1, wobei 5 keine visuell erkennbare Abnutzung bedeutet und 1 beträchtliche Abnutzung bedeutet.
  • Die Ergebnisse eines Rollbocktests und des Vetterman-Trommeltests wurden mit Teppichen mit 450 bzw. 550 g/m2 erhalten, die mit einem erfindungsgemäßen hergestellt Garn produziert worden waren und mit dem Teppich mit den selben Eigenschaften, der unter Verwendung von 100 Gew.% Nylon-6 (PA)- und 100 Gew.% PP-Garnen hergestellt worden war, verglichen wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 als Funktion der Teppichdichte und des Polymertyps dargestellt. Tabelle 5
    Polymer 100 Gew.% PA 100 Gew.% PP 85 Gew.% PP 15 Gew.% PA
    Teppichflordichte (g/cm2) 450 550 450 550 450 550
    Vetterman-Abnutzungsniveau 5000 2,5 3 2 2 2,5 2,5
    Vetterman-Abnutzungsniveau 22000 2,5 2,5 1,5 2 2 2
    Rollbock Abnutzungsniveau-endgültig 1,88 1,88 1,88 1,88 1,88 1,88
  • Wie durch die vorstehenden Vergleiche belegt wird, zeigte das erfindungsgemäß hergestellte Garn ein besseres Abnutzungsverhalten als das reine PP-Garn und ein vergleichbares Abnutzungsverhalten wie der reine Nylon-6-Teppich.
  • Beispiel 6
  • Das Verspinnen einer Vermengung, die 20 Gew.% Nylon-6 und 3 Gew.% Kompatibilisierungsmittel enthielt, erfolgte unter Verwendung von unterschiedlichen Spinndüsen, die durch L/D-Verhältnisse im Bereich von 2 bis 15 gekennzeichnet sind. Die Spinndüsen wurden in verschiedenen Größen hergestellt, um eine konstante Schergeschwindigkeit von etwa 2900 reziproken Sekunden beizubehalten. Die Spinneigenschaften des 1330 dtex/64 Filament-BCF-Garns waren ähnlich wie bei Beispiel 3.
  • Nach dem Verspinnen wurde eine metallografische Analyse durchgeführt, um die Verteilung des Nylon-6 in den Filamenten zu evaluieren. Die Oberfläche der Filamente wurde mit einem Jeol Rasterelektronenmikroskop (REM) in den Laboratorien der Universität Trento (Italien) durchgeführt und erfolgte vor bzw. nach dem Eintauchen in Essigsäure, um das Nylon-6 von der äußeren Oberfläche des Garns zu beseitigen. Die mit 58 bezeichneten mikroskopischen Aufnahmen zeigen jeweils für die verschiedenen verwendeten L/D-Verhältnisse die auf der äußeren Oberfläche der Filamente zur Fleckenbildung oder Verschmutzung verfügbare Menge Nylon-6 als dunkle Stelle oder Löcher, an denen das Nylon-6 durch die Säure aus der Oberfläche der Filamente heraus gelöst worden war.
  • Die Ergebnisse der Analyse, die an dem unter Verwendung von L/D-Verhältnissen von 2, 3, 6 bzw. 15 hergestellten BCF-Garn durchgeführt wurde, belegen, dass bei einem L/D-Verhältnis von weniger als 3 eine wesentliche Menge Nylon-6-Polymer an der äußeren Oberfläche der Filamente vorhanden war. Bei einem L/D-Verhältnis von 3 oder höher war die Oberfläche der Filamente im wesentlichen frei von Nylon-6.
  • Beispiel 7
  • Das Verspinnen der Vermengung wurde gemäß Beispiel 3 durchgeführt, doch besaß das Garn einen deltaförmigen Querschnitt anstatt eines dreiblättrigen Querschnitts. Eine Hauptcharge auf Polypropylengrundlage wurde zur Herstellung eines in Lösung gefärbten Garns verwendet. Dabei wurden sowohl beige als auch schwarze Farbkonzentrate verwendet. Die Vermengung-Mischung hatte die folgende Zusammensetzung: 72 Gew.% Polypropylen (PP), 20 Gew.% Nylon-6 (PA6), 6 Gew.% Maleinsäureanhydrid-gepfropftes Polypropylen (PP-AM), 2 Gew.% Farbkonzentrat. Das BCF-Garn wurde durch eine Spinndüse mit Löchern mit deltaförmigen Querschnitt extrudiert. Die Schergeschwindigkeit im Innern der Spinndüse betrug 2900 reziproke Sekunden und die Spinndüse besaß ein L/D-Verhältnis von 3. Die Spinn-Streckgeschwindigkeit betrug 2500 m/min. Es wurde eine Heißlufttexturierung bei 130°C vorgenommen. Das Streckverhältnis betrug 4,5. Nach dem Verspinnen besaß das sich ergebende Garn eine Garnzahl von 650 dtex mit 30 Filamenten. Das Garn besaß eine Festigkeit von 3,35 g/dtex (3,7 g/den) und eine Bruchdehnung von 45% sowie eine Steigerung der Festigkeit um 15% im Vergleich zu dem 100 Gew.% PP.
  • Das Garn wurde unter Verwendung einer Maschine von Ahiba und eines Dispersionsfarbstoffs bei 95°C für eine Dauer von 30 Minuten gefärbt. Anschließend wurde die Farbechtheit nach dem Waschen ermittelt. Zum Waschen für eine Dauer von 30 Minuten wurde eine Wasserlösung mit einem handelsüblichen Shampoo bei einem pH-Wert von 7 verwendet. Die Temperatur, ab der ein Farbwechsel stattfand, wurde festgehalten. Die Ergebnisse belegen, dass beim Waschen bei Temperaturen von bis zu 85°C nur geringe Farbänderungen auftraten.
  • Beispiel 8
  • Das Verspinnen der Vermengung zur Herstellung eines in Lösung gefärbten Garns wurde gemäß den Angaben bei Beispiel 7 durchgeführt. Dabei wurden sowohl beige als auch schwarze Farbkonzentrate verwendet. Die Vermengung-Mischung hatte die folgende Zusammensetzung: 72 Gew.% PP, 20 Gew.% PA6, 6 Gew.% PP-AM, 2 Gew.% Farbkonzentrat. Das BCF-Garn wurde durch eine Spinndüse mit Löchern mit deltaförmigem Querschnitt extrudiert. Die Schergeschwindigkeit im Innern der Spinndüse betrug 2900 reziproke Sekunden und die Spinndüse besaß ein L/D-Verhältnis von 3. Die Spinn-Streckgeschwindigkeit betrug 2500 m/min. Es wurde eine Heißlufttexturierung bei 130°C vorgenommen. Das Streckverhältnis betrug 4,5. Nach dem Verspinnen besaß das sich ergebende Garn eine Garnzahl von 650 dtex mit 30 Filamenten.
  • Das Garn besaß eine Festigkeit von 3,05 g/dtex (3,4 g/den) und eine Bruchdehnung von 45% sowie eine Steigerung der Festigkeit um 15% im Vergleich zu dem 100 Gew.% PP.
  • Das Garn wurde zur Verwendung als Polster, Bodenbelag, Sitzbelag, Innenausstattung, Vertäfelung verwoben. Mehrere Tuchdichten wurden als Funktion der endgültigen Anwendung hergestellt.
  • Es wurde eine Charakterisierung des Abnutzungswiderstands an dem Tuch mit einer Dichte von 11,6 Garne/cm mit einer Gesamtdichte von 454 g/m2 durchgeführt; der Kettengehalt betrug 46,6% bei einer restlichen Schussfadendichte von 53,3%. Der Abnutzungswiderstand des Tuchs wurde mit einer Nylonbürste unter Krafteinwirkung von 0,8 kg/cm2 geprüft und mit dem Widerstand eines Standardtuchs auf Polyestergrundlage, das mit der selben Dichte hergestellt worden war, mit der selben Prüfung verglichen. Die Prüfung des Polyestertuchs wurde nach 2.500 Zyklen angehalten und die Prüfung des beanspruchten Garns nach 10.000 Zyklen. Die Ergebnisse sind in 9a (Polyestertuch nach 2.500 Bürstzyklen) und in 9b (Tuch, das mit Faser gemäß Beispiel 8 hergestellt wurde, nach 10.000 Bürstzyklen).
  • Beispiele 9
  • Das beanspruchte Synthetikgarn wurde auf einer POY-Spinnanlage hergestellt. Eine Mischung von 83 Gew.% PP, 15 Gew.% PA6, 2 Gew.% PP-AM wurde vor-vermengt und nach dem Trocknen bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt unter 300 ppm dem Extruder zugeführt. Die Verspinnung erfolgte bei drei Geschwindigkeiten (2000, 2500 und 3000 m/min). Es wurde ein 100/24 POY-Garn hergestellt. Die sich ergebenden mechanischen Eigenschaften des POY sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Nach dem Verspinnen wurde ein FDY hergestellt. Es wurde ein Streckverhältnis von 1,374 bei einer Reckwerktemperatur von 60°C verwendet. Die Ergebnisse sind Tabelle 6 zu entnehmen. Tabelle 6
    POY Spinngeschwindigkeit 2000 m/min 2500 m/min 3000 m/min
    POY dtex 99,9 99,6 99,1
    POY Festigkeit – cN/dtex 1,22 1,33 1,49
    POY Bruchdehnung – % 279,31 249,46 214,77
    Streckverhältnis 1,374
    FDY dtex 75,5 77,1 78,3
    FDY Festigkeit – cN/dtex 1,66 1,67 1,85
    FDY Bruchdehnung – % 186,2 168,9 152,9
    Streckverhältnis 1,741
    FDY dtex 56 57,1 57,9
    FDY Festigkeit – cN/dtex 2,23 2,43 2,75
    FDY Bruchdehnung – % 74,3 68,7 64,3
  • Die Leistungseigenschaften des beanspruchten Synthetikgarns im Sinne der Rückprallelastizität und der mechanischen Eigenschaften als Funktion der Temperatur wurden bei hohen Temperaturen charakterisiert und mit den Leistungseigenschaften des selben Garns bei Herstellung unter Verwendung von 100 Gew.% PP verglichen. Die Wirkung der Wärmebehandlung wurde ebenfalls geprüft. Die Rückprallelastizität des Garns wurde in Laborversuchen evaluiert, indem das Garn einer Verformung ausgesetzt wurde und seine Fähigkeit zur Erholung nach Wegnahme der Last evaluiert wurde. Die Prüfungen wurden bei Raumtemperatur und bei erhöhten Temperaturen durchgeführt. Bei den mit dem dynamischen Apparat am Fachbereich Materialien der Universität Trento durchgeführten Prüfungen wurde das Garn einer maximalen Verformung von 16 mm mit einer Frequenz von 5 Hz ausgesetzt. Zur Prüfung des Garns wurde eine statische Last von 0,05 N/dtex auf ein einzelnes Filament einwirken gelassen. Die Untersuchung der Auswirkung der Temperatur wurde durch Erhöhung der Temperatur im Verlauf der Prüfung mit einer Rate von 3°C/min vorgenommen. Die Ergebnisse für das mit 3000 m/min hergestellte FDY-Garn sind 10 zu entnehmen. In Kurve (A) ist das Verhalten des erfindungsgemäßen Garns, das mit 83 Gew.% PP, 15 Gew.% PA hergestellt wurde, dargestellt, während Kurve (B) das Verhalten des selben Garns nach einer Wärmebehandlung bei 130°C für eine Dauer von 5 Minuten darstellt. Zum Vergleich gibt die Kurve (C) die Verformung des reinen PP-Garns ohne Wärmebehandlung und mit der selben Wärmebehandlung bei 125°C für eine Dauer von 5 Minuten an (Kurve D).
  • 10 belegte, dass das erfindungsgemäß hergestellte Garn (Kurve A) bei Raumtemperatur eine weitaus größere Formhaltigkeit aufweist als 100 Gew.% PP-Garn (Kurve C), das oberhalb von –20°C begann, d. h. oberhalb seiner Glasübergangstemperatur, eine irreversible Verformung zu zeigen. Bei 25°C lag die Verformung des beanspruchten Garns unter 3% was als Hinweis für eine hervorragende Rückprallelastizität anzusehen ist, während das 100 Gew.% PP-Garn bereits 30% permanente Verformung erreicht hatte.
  • Die Prüfungen belegten selbst bei hoher Temperatur die viel besseren mechanischen Eigenschaften des erfindungsgemäß hergestellten Garns. Tatsächlich betrug die permanente Verformung des erfindungsgemäß hergestellten Garns bei 50°C lediglich 10% – und nur 20% (Kurve B), wenn eine Wärmebehandlung bei 130°C für eine Dauer von 5 Minuten durchgeführt wurde. Dagegen war bei dem reinen PP-Garn (Kurve C) eine mehr als 60%-ige permanente Verformung zu beobachten, die auf über 100% anstieg, wenn das Garn der Wärmebehandlung unterzogen worden war (Kurve D).
  • Als Beispiele für die Verwendung von erfindungsgemäß hergestelltem Garn sind u. a., aber ohne Einschränkung auf dieselben, zu nennen: Unterwäsche, Oberbekleidung, Sportbekleidung, Freizeitbekleidung, Socken, Kleidung, Schnüre, Filter für die chemische Industrie.

Claims (20)

  1. Verfahren zur Herstellung von Fasern und Garnen mit einem im Bereich von etwa 1 bis etwa 30 liegenden Gewicht in Gramm von 9000 m des Filaments (Denier pro Filament (dpi)) und verbesserten mechanischen Eigenschaften, umfassend: Vermengen von etwa 55 bis etwa 95 Gew.% Polyolefin-Polymer und von etwa 5 bis etwa 45 Gew.% Fibrillen bildendem Polymer, um eine Mischung aus Polyolefin- und Fibrillen bildenden Polymeren bereitzustellen, wobei das Fibrillen bildende Polymer mit dem Polyolefin-Polymer unmischbar ist; Zuführen der Mischung zu einem Schmelzextruder, um eine im wesentlichen homogene geschmolzene Mischung aus Polyolefin- und Fibrillen bildenden Polymeren bereitzustellen; Pressen der geschmolzenen Mischung durch eine Spinndüse mit einem Längen zu Durchmesserverhältnis (L/D) im Bereich von etwa 3 bis etwa 30, bei einer Schergeschwindigkeit im Bereich von etwa 1000 bis etwa 5000 reziproken Sekunden, um eine Faser mit einer Polyolefin-Matrix und langgestreckten, im wesentlichen diskontinuierlichen Fibrillen des in der Polyolefin-Matrix dispergierten Fibrillen bildenden Polymers bereitzustellen, wodurch eine äußere Oberfläche der Fasern im wesentlichen frei von Fibrillen ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Fibrillen bildende Polymer aus der Gruppe gewählt ist, die aus Polyamid-Polymeren und Polyester-Polymeren besteht.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Polyolefin-Polymer Polypropylen enthält.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Mischung von etwa 15 bis etwa 30 Gew.% an Fibrillen bildendem Polymer enthält.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, worin das L/D-Verhältnis der Spinndüse im Bereich von etwa 6 bis etwa 10 liegt.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Mischung aus Polyolefin und Fibrillen bildendem Polymer etwa 0 bis etwa 20 Gew.% Polyolefin-Kompatibilisierungsmittel enthält, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polypropylen-Maleat, Ethylen/Propylen-Maleat-Copolymer, Styrol/Butadien/Styrol-Maleat-Copolymer, Styrol/Ethylen/Butadien/Styrol-Maleat-Copolymer, monomeres Ethylen/Propylen/Dien-Maleat-Copolymer und Ethlen/Propylen-Maleat-Kautschuk.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, weiterhin umfassend Trocknen des Polyolefin-Polymers, Fibrillen bildenden Polymers und Kompatibilisierungsmittels, um eine Mischung bereitzustellen, die weniger als etwa 500 ppm Feuchtigkeit enthält.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, weiterhin umfassend Trocknen des Polyolefin-Polymers und Fibrillen bildenden Polymers, um eine Mischung bereitzustellen, die weniger als etwa 500 ppm Feuchtigkeit enthält.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, weiterhin umfassend Färben der Fasern mit einem Dispersionsfarbstoff, einem Reaktivfarbstoff oder einer Mischung aus beiden, um gefärbte Fasern bereitzustellen.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, worin das Färben bei einem sich von etwa 1 bis etwa 4 bar erstreckenden Druck vorgenommen wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 9, worin das Färben bei einem sich von etwa 1,5 bis etwa 2 bar erstreckenden Druck vorgenommen wird.
  12. Garn mit verbesserten mechanischen Eigenschaften, umfassend von etwa 55 bis 95 Gew.% kontinuierliche Polyolefinphase und von etwa 5 bis etwa 45 diskontinuierliche Phase von Fibrillen, die in der kontinuierlichen Polyolefinphase dispergiert sind, wobei die Fibrillen abgeleitet sind aus einem Fibrillen bildenden Polymer, ausgewählt aus der aus Polyamid-Polymeren und Polyester-Polymeren bestehenden Gruppe, worin die kontinuierliche Polyolefinphase auf einer exponierten Oberfläche davon im wesentlichen frei von Fibrillen ist und worin das Garn färbbar ist und eine irreversible Deformation bei etwa 25°C von weniger als etwa 3% hat.
  13. Garn nach Anspruch 12, worin die kontinuierliche Polyolefinphase Polypropylen enthält.
  14. Garn nach Anspruch 13, worin die Fibrillen Polyester enthalten.
  15. Garn nach Anspruch 13, worin die Fibrillen Polyamid enthalten.
  16. Garn nach Anspruch 12, worin die Fibrillen kationisches färbbares Polyamid umfassen.
  17. Verwendung des Garns nach Anspruch 12, umfassend ein BCF-Garn als Teppichgarn.
  18. Verwendung des Garns nach Anspruch 12, umfassend ein POY-, FDY- oder LDY-Garn als Textilgarn.
  19. Verwendung des Garns nach Anspruch 12 als Polstergarn.
  20. Verwendung des Garns nach Anspruch 13 als Stapelgarn.
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