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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Dachgerüst.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Gerüst, das auf das Dach eines
Gebäudes gesetzt
werden kann, um unter maximalen Sicherheitsbedingungen das Aufbringen
der Deckelemente auf die Tragstruktur des Dachs, d. h. den Dachstuhl zu
ermöglichen,
insbesondere wenn diese Dachelemente aus Faserzement bestehen.
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Es
versteht sich nämlich,
dass wenn es darum geht, die Deckelemente, wie etwa Dachziegel oder
Dachschiefer auf die Strukturteile des Dachs zu setzen, es erforderlich
ist, dem Dachdecker ein Maximum an Sicherheit zu bieten, um ihm
ein Arbeiten unter optimalen Bedingungen zu ermöglichen, indem ein Dachgerüst Anwendung
findet (siehe beispielsweise
DE
84 25 323 U oder
EP
0 859 104 A ). Auch versteht sich, dass eine Gefahr nicht
nur von der Dachneigung ausgeht, sondern auch davon, dass vor Anbringen
der Deckelemente große
Hohlräume zwischen
den Strukturteilen des Dachs bestehen. Selbst wenn die Deckelemente
angebracht sind, haben diese ferner nicht unbedingt die ausreichende mechanische
Festigkeit, um das Gewicht des darauf arbeitenden Dachdeckers tragen
zu können.
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Angesichts
dieses Problems besteht derzeit kein Dachgerüst, mit dem den auf diesem
Gebiet geltenden verschiedenen Bestimmungen genüge getan werden kann, um für den Dachdecker
ein Maximum an Sicherheit zu gewährleisten,
und das zudem einfach im Aufbau ist, um eine optimale Zeitersparnis beim
Aufstellen dieser Gerüste
zu ermöglichen.
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Eine
Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Dachgerüst bereitzustellen, mit dem
die oben genannten Ziele erreicht werden können.
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Erfindungsgemäß besteht
das Dachgerüst aus
einer Mehrzahl von Gerüstmodulen,
die miteinander verbunden und dazu bestimmt sind, auf einem Dach
aufzuliegen, und es ist dadurch gekennzeichnet, dass jedes Gerüstmodul
enthält:
Zwei
zueinander parallel verlaufende Längsträger, wobei jeder Längsträger an einem
ersten Ende ein starres Kupplungseinsteckteil und an seinem zweiten Ende
ein starres Kupplungsaufnahmeteil aufweist, das zur Zusammenwirkung
mit dem Einsteckteil des angrenzenden Gerüstmoduls geeignet ist,
einen
im wesentlichen rechteckförmigen
Umlaufrahmen, der einen Boden bildet und zwischen den beiden Längsträgern angeordnet
und mechanisch mit den Längsträgern verbunden
ist,
wodurch dann, wenn die Gerüstmodule miteinander verbunden
sind, die Längsträger zwei
durchgehende Balkeneinrichtungen bilden, die sich über die
gesamte Länge
des Gerüsts
erstrecken,
zumindest eine Brüstungseinrichtung, die um einen der
Längsträger zumindest
zwischen einer eingeklappten Stellung, in welcher die Einrichtung
im wesentlichen über
dem Umlaufrahmen angeordnet ist, und einer aufgestellten Stellung
verschwenkbar gelagert ist, welche im wesentlichen senkrecht zum
Umlaufrahmen verläuft,
und
wobei zumindest ein Gerüstmodul
ferner Rutschsicherungsmittel enthält, die an der Unterseite der Längsträger des
Moduls befestigt sind.
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Es
versteht sich, dass aufgrund seines modularen Aufbaus das Gerüst von dem
Dachdecker unter optimalen Sicherheitsbedingungen fortschreitend
aufgestellt werden kann. Dieses Aufstellen wird durch Vorhandensein
der Brüstungseinrichtung
bzw. Brüstungseinrichtungen
erleichtert, wenn diese in ihre senkrechte Stellung gebracht ist
bzw. sind. Auch versteht es sich, dass dann, wenn die verschiedenen Gerüstmodule über die
starren Kupplungsteile zusammengebaut sind, die Einheit aus den
beiden Längsträgern eines
jeden Gerüstmoduls
zwei Balkeneinrichtungen bildet, die es ermöglichen, die Kräfte zu verteilen,
die sich aus der Anwesenheit des Dachdeckers bzw. der Dachdecker
und aus dem Vorhandensein der zwischengelagerten Materialien auf den
verschiedenen Dachstrukturelementen ergeben.
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Des
Weiteren kann durch Vorhandensein zumindest einer um den Längsträger verschwenkbar gelagerten
Brüstung
jedes Gerüstmodul
leicht transportiert und gehandhabt werden, wobei zugleich eine hohe
Sicherheit durch die vorhandene Brüstung nach deren Aufstellen
in senkrechter Stellung gewährleistet
wird. Wenn die Brüstung
eingeklappt ist, kann das Gerüstmodul
ferner leicht gehandhabt werden.
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Vorzugsweise
ist jedes Gerüstmodul
mit einer Rutschsicherungsvorrichtung ausgestattet.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Merkmal der Erfindung enthält die Brüstung eines jeden Gerüstmoduls
an ihren Enden in Richtung der Längsträger Mittel,
um die Brüstungen
zweier aufeinanderfolgender Gerüstmodule
fest zu verbinden, wenn sich die Brüstungen in aufgestellter Stellung
befinden.
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Es
versteht sich, dass aufgrund dieses Merkmals die Brüstungseinheit
ihrerseits eine über
die gesamte Länge
des Gerüsts
durchgehende Balkeneinrichtung bildet, die sich zu den beiden Balkeneinrichtungen
hinzufügt,
die aus der starren Zusammenfügung
der Längsträger bestehen.
Damit ergibt sich ein Gesamtaufbau mit einer hohen Festigkeit in
Richtung seiner Länge.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich deutlicher beim
Lesen der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsformen
der Erfindung, die nur beispielhaft und nicht einschränkend zu
verstehen sind. Die Beschreibung bezieht sich auf die beigefügten Zeichnungen,
worin zeigt:
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1 eine Aufsicht eines Gerüstmoduls
mit seinen aufgestellten Brüstungen,
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2 eine ähnliche Ansicht wie 1, bei der jedoch die Brüstungen
umgeklappt dargestellt sind,
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3 eine ähnliche Ansicht wie 1 und 2, bei der jedoch die Brüstungen
aufgestellt und vollständig
ausgefahren dargestellt sind,
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4 eine Seitenansicht des
Gerüstmoduls in
seiner in 3 gezeigten
Stellung,
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5 eine Ansicht des Gerüstmoduls
von unten, und
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6 eine perspektivische Ansicht
des Gerüstmoduls
mit seinen aufgestellten und vollständig ausgefahrenen Brüstungen.
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Zunächst sei
anhand von 1 bis 4 die Gesamtheit eines Gerüstmoduls
beschrieben, das dazu bestimmt ist, mit weiteren Modulen zusammengefügt zu werden,
um das vollständige
Gerüst
zu bilden. Das Gerüstmodul 10 besteht
im wesentlichen aus zwei längsverlaufenden
Längsträgern 12 und 14,
die parallel zueinander und parallel zur Länge des Gerüstmoduls sind. Bei der beschriebenen
Ausführungsform
besteht jeder Längsträger 12 bzw. 14 aus zwei
Hohlrohren, nämlich
einem unteren 16 und einem oberen 18, wobei die
Achsen der beiden Rohre eines gleichen Längsträgers in der gleichen senkrechten
Ebene angeordnet sind. Die beiden Rohre eines gleichen Längsträgers sind über ihre
Länge mechanisch
miteinander verbunden, wie weiter unten erläutert wird. Die Längsträger 12 und 14 sind über einen
Umlaufrahmen 20 miteinander verbunden, der im wesentlichen
rechteckförmig
ist und seinerseits aus Stäben 22 besteht,
an denen ein Gitter 24 befestigt ist. Jeder quer angeordnete
Stab 22 ist an seinen Enden 22a und 22b mit
den Rohren 16 und 18 verschweißt bzw. daran befestigt, und
zwar insbesondere zwischen denselben. Die Enden der Stäbe 22 gewährleisten
damit die starre mechanische Verbindung zwischen den beiden Rohren
eines gleichen Längsträgers.
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Das
Gerüstmodul 10 ist
mit zumindest einer Brüstung
und vorzugsweise mit zwei Brüstungen 26 und 28 ausgestattet.
Es versteht sich jedoch, dass der Rahmen der Erfindung nicht verlassen
wird, wenn bei bestimmten Anwendungen das Gerüstmodul nur eine Brüstung enthält. Die
Brüstungen 26 und 28 sind
um eine Achse verschwenkbar gelagert, die mit der Achse der die
Längsträger bildenden
oberen Rohre 18 zusammenfällt. Jede Brüstung, beispielsweise 26,
besteht aus zwei Stützen 30 und 32,
die in ihrem oberen Bereich über
eine Querstrebe 34 miteinander verbunden sind. Somit bilden
die schwenkbeweglich an den oberen Rohren 18 befestigten
Stützen 30 und 32 und
die Querstrebe 34 einen starren Rahmen. Vorzugsweise ist
die Brüstung
teleskopisch, d. h. dass zusätzliche
Stützen 36 und 38 in
den Hauptstützen 30 und 32 gleitbeweglich
gelagert sind und die oberen Enden der Zusatzstützen 36 und 38 über eine
zweite Querstrebe 40 miteinander verbunden sind. Flansche 41,
die fest mit dem unteren Ende der Brüstungsstützen verbunden sind und die
oberen Rohre 18 umgreifen, ermöglichen die Schwenkbewegung
der Brüstungen.
An den Flanschen 41 angebrachte Einrichtungen 43 zur
selbsttätigen
Verriegelung ermöglichen
es, jede der Brüstungen
in aufgestellter Stellung zu verriegeln. Weitere nicht dargestellte
Verriegelungsmechanismen ermöglichen
es, den teleskopischen Teil einer jeden Brüstung in ausgefahrener Stellung
zu halten.
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Auch
kann vorgesehen sein, dass jede Brüstung in eine außerhalb
des Umlaufrahmens umgeklappte Stellung gebracht werden kann. In
dieser Stellung erstreckt sich die Brüstung oberhalb des zu deckenden
Dachbereichs. Die Brüstung
dient damit als Abstützrahmen
für den
Dachdecker. Dies ist mit grob gestrichelten Linien in 3 dargestellt.
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Wie
deutlicher in 4 ersichtlich
ist, ist jeder Längsträger an seinen
Enden mit einem starren Kupplungseinsteckteil bzw. mit einem starren
Kupplungsaufnahmeteil versehen. Bei der beschriebenen bestimmten
Ausführungsform
besteht das Kupplungseinsteckteil aus einem Flacheisen 42,
das geringfügig
kleiner bemes sen ist als der Durchmesser des Rohrs 18 und
das in eines seiner Enden eingreift. Das Flacheisen 42 ist
in diesem befestigt. Das Ende 42a des Flacheisens 42 steht
nach außerhalb
des Rohres 18 vor und ist dazu bestimmt, in das offene Ende
des oberen Rohrs 18' des
angrenzenden Gerüstmoduls 10' eingefügt zu werden.
Das zweite offene Ende 18b des oberen Rohrs 18 bildet
das starre Kupplungsaufnahmeteil, das dazu bestimmt ist, das Verbindungsstück 42 des
nachfolgenden Gerüstmoduls
aufzunehmen.
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Um
den Halt des Dachgerüsts
am Dach noch zu verbessern, ist vorzugsweise das untere Rohr 16 eines
jeden Längsträgers mit
Muffen, wie etwa bei 44, ausgestattet, die aus einem Werkstoff
mit hohem Reibbeiwert herstellt sind. Gegebenenfalls ist es bei bestimmten
Anwendungsfällen
nicht erforderlich, dass jedes Gerüstmodul mit Rutschsicherungsmitteln
ausgestattet ist. Es kann dann vorgesehen sein, dass nur bestimmte
Module solche Mittel enthalten.
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Auch
kann vorgesehen sein, dass dann, wenn die Brüstung bzw. die Brüstungen
in angehobener und vollständig
ausgefahrener Stellung sind, mit Hilfe eines in das Ende der Zusatzstütze 38 des
Gerüstmoduls 10 und
des benachbarten Gerüstmoduls 10' eingeführten Teils 46 eine
starre mechanische Verbindung zwischen der oberen Querstrebe 40 des Gerüstmoduls 10 und
der oberen Querstrebe 40' des Gerüstmoduls 10' gewährleistet
wird. Somit wird mit Hilfe der mechanisch miteinander verbundenen Brüstungen
eine Balkeneinrichtung gebildet, welche über die gesamte Länge des
Gerüsts
besteht.
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Vorzugsweise
sind die Brüstungen
jeweils an ihrem Ende noch mit um ihre in den Figuren nicht dargestellte
Stützen
herum verschwenkbaren Elementen ausgestattet. Diese in den Figuren
nicht dargestellten, horizontal verlaufenden Elemente liegen normalerweise
an den Querstreben der Brüstungen an.
Sie können
verlagert werden, um eine Stellung senkrecht zu den Brüstungen
einzunehmen. Sie bilden dann eine einseitige Brüstung des Gerüstmoduls.
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Es
ist verständlich,
dass jeder Längsträger, der
in der beschriebenen Ausführungsform
aus den beiden mechanisch miteinander verbundenen Rohren 16 und 18 besteht,
eine Längsbalkeneinrichtung bildet.
Wenn die verschiedenen Gerüstmodule über die
Verbindungsstücke 42 aneinandergefügt werden, entstehen
dadurch über
die gesamte Länge
des aufgestellten Gerüsts
zwei starre Längsbalkeneinrichtungen.
Diese Balkeneinrichtungen ermöglichen
damit eine gute Verteilung der auf die verschiedenen Gerüstmodule
ausgeübten
Lasten über
die Querelemente der das Dach bildenden Struktur.
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Um
diese Abstützung
noch zu verbessern, kann gegebenenfalls vorgesehen sein, dass die
Länge L
eines jeden Gerüstmoduls
geringfügig
größer ist als
die Teilung P, die zwischen den quer verlaufenden Elementen der
Dachstruktur besteht. In der gleichen Art und Weise kann vorgesehen
sein, dass die Breite 1, welche die beiden unteren Rohre 16 trennt,
einer ganzen Zahl von Wellen der Deckelemente entspricht, für den Fall,
dass die Deckelemente aus wellenförmigen Dachziegel- oder Dachplattenelementen bestehen.
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Auch
ist zu betonen, dass das Anfügen
eines neuen Gerüstmoduls
an bereits aufgestellte Gerüstmodule
sehr einfach durchzuführen
ist. Der Dachdecker fährt
die beiden Brüstungen
aus, um sie in die senkrechte Verrieglungsstellung zu bringen. Indem er
die oberen Querstreben der Brüstungen
hält, kann er
leicht die offenen Enden der Längsträger des
neuen Gerüstmoduls
auf die Verbindungsstücke
des zuletzt angefügten
Moduls aufbringen.