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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
in hohem Maße
biaxial orientierten, wärmeschrumpfbaren,
thermoplastischen Mehrschichtfolie.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung
einer wärmeschrumpfbaren,
thermoplastischen Mehrschichtfolie, die eine Kernschicht (A), die
Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH)
umfasst, eine erste Außenschicht
(B), die Ethylenhomo- oder -copolymer umfasst, und eine zweite Außenschicht
(C) umfasst, die gleich der ersten Außenschicht (B) sein kann oder
sich von dieser unterscheiden kann und Ethylenhomo- oder -copolymer
umfasst, und die in einem Orientierungsverhältnis in Längsrichtung, das höher als
4 : 1, vorzugsweise höher
als 4,5 : 1, insbesondere mindestens 5 : 1 ist, und in einem Orientierungsverhältnis in
Querrichtung, das höher
als 4 : 1, vorzugsweise höher
als 4,5 : 1, insbesondere mindestens 5 : 1 ist, biaxial orientiert
ist.
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Biaxial
orientierte, wärmeschrumpfbare,
thermoplastische Mehrschichtfolien sind Folien, die durch Recken
in zwei zueinander senkrechten Richtungen, in der Regel der Längs- oder
Maschinenrichtung (MD) und der Quer- oder Kreuzrichtung (TD), bei
einer Temperatur über
der höchsten
Tg der Harze, die die Folienschichten bilden,
und unter dem höchsten
Schmelzpunkt von mindestens einem Polymer der Folienschichten, d.
h. bei einer Temperatur, bei der sich die Harze oder mindestens
einige der Harze nicht im geschmolzenen Zustand befinden, orientiert
worden sind.
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Biaxial
orientierte, wärmeschrumpfbare,
thermoplastische Folien werden durch Extrudieren von Polymeren aus
einer Schmelze zu einer dicken Folie extrudiert, die rasch gequencht wird,
um Polymerkristallisation zu verhindern oder zu verzögern, und
dann durch Recken unter Temperaturbedingungen orientiert wird, die oben
angegeben sind, wo molekulare Orientierung der Folie stattfindet
und die Folie nicht reißt.
Bei nachfolgendem erneuten Erhitzen auf eine Temperatur nahe der
Orientierungstemperatur neigt die orientierte wärmeschrumpfbare Folie zum Schrumpfen
in dem Bestreben, den Zustand ihrer ursprünglichen Abmessungen wieder
anzunehmen. Wenn die Folie, bei der die Polymermoleküle in der
Richtung der ziehenden Kraft ausgerichtet und in dieser Konfiguration
durch Kühlen
fixiert worden sind, auf eine Temperatur nahe der Orientierungstemperatur
erhitzt wird, kehrt die Mobilität
in den Polymermolekülen
in der Tat zurück,
und sie relaxieren zurück zu
der Spiralkonfiguration, wobei sich diese Relaxation physikalisch
mit einer Schrumpfung entlang der Orientierungsrichtung manifestiert.
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Orientierung
führt zu
der maximalen Festigkeit und Steifheit, die dem Polymersystem zu
eigen sind, wodurch die Zugeigenschaften der Folie erhöht werden.
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Orientierung
induziert auch ein höheres
Kristallinitätsniveau,
so dass Eigenschaften wie Gasbarriereeigenschaften in einer orientierten
Folie weiter verbessert werden.
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Orientierung
führt im
Allgemeinen zu einer kristallinen Struktur, die viel weniger Licht
streut als die kristallinen Bereiche, die sich in nicht orientierten
Folien bilden, und daher führt
Orientierung zu im Allgemeinen hervorragenden optischen Eigenschaften.
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Orientierte
wärmeschrumpfbare
Folien werden daher weitverbreitet geschätzt und weitverbreitet zum Verpacken,
insbesondere zum Nahrungsmittelverpacken verwendet. Allgemein gesagt
umfasst das Verpacken von Nahrungsmittel- und Nicht-Nahrungsmittel-
(non-food)-Waren mittels orientierter, wärmeschrumpf barer, thermoplastischer
Folie das Anordnen des wärmeschrumpfbaren
Verpackungsmaterials, entweder teilweise oder vollständig, um
ein Produkt herum, Entfernen überschüssiger Luft,
falls erforderlich, Siegeln an sich selbst oder die Fassung eines
Trägers,
der das zu verpackende Produkt enthält, oder anderweitiges Herstellen einer Überlappung
der beiden Ränder
des Verpackungsmaterials und der Haftung aneinander, ohne sie heißzusiegeln,
und nachfolgendes Einwirken einer Wärmequelle auf die Verpackung,
wodurch die wärmeschrumpfbare
Folie zum schrumpfen gebracht wird, damit sie sich den Konturen
der verpackten Ware anpasst oder zwischen den Einfassungen, an die
sie gesiegelt worden ist, gespannt wird.
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Wärmeschrumpfbare
Folien werden verwendet, um sowohl die Verpackung mit einem ästhetisch
ansprechenden Aussehen zu versehen, als auch zu gewährleisten,
dass das verpackte Produkt vor der Umgebung geschützt ist.
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Bekannt
sind biaxial orientierte, wärmeschrumpfbare
Mehrschichtfolien, die eine Kernschicht (A), die Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer
umfasst, eine erste Außenschicht
(B), die Ethylenhomo- oder -copolymer umfasst, und eine zweite Außenschicht
(C) umfassen, die Ethylenhomo- oder -copolymer umfasst.
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Beispielsweise
offenbart EP-A-141 555 eine orientierte fünfschichtige Folie mit einer
Kernschicht aus einem Gemisch aus Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer
und Polyamid, zwei Außenschichten
aus einem Gemisch aus Ethylen-Vinylacetat und linearem Polyethylen
niedriger Dichte, und zwei Verbindungsschichten auf den beiden Oberflächen der
Kernschicht, die die Oberflächen
der Kernschicht an eine jeweilige Außenschicht kleben. EP-A-141
555 beschreibt als besonders praktische Weise zum Extrudieren und
Orientieren der Folie die "Doppelblasen"-Technik, nach der
die Folie als Schlauch, der durch eine Ringdüse gebildet wird, nach unten extrudiert
wird, mit einer Wasserkaskade und einem Wasserbad gequencht wird,
wieder auf die geeignet gewählte
Orientierungstemperatur erhitzt wird und dann durch Recken orientiert
wird. Recken in der Maschinenrichtung wird durch zwei Sätze von
Walzen durchgeführt,
die in einer solchen Weise rotieren, dass zwischen ihnen eine lineare
Geschwindigkeitsdifferenz besteht, während die gleichzeitige Orientierung
in Kreuz- oder Querrichtung durchgeführt wird, indem die zwischen
den Klemmen der Walze eingeschlossene Blase aufgeblasen wird. Zweckmäßige Orientierungsverhältnisse,
die dort beschrieben sind, liegen zwischen 2 : 1 und 4 : 1 in beiden
Richtungen.
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EP-A-217
596 beschreibt eine orientierte, wärmeschrumpfbare, vernetzte
Folie mit einer Kernschicht, die Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer
umfasst, zwei Außenschichten,
die ein Gemisch aus Ethylen-Vinylacetat, linearem Polyethylen niederer
Dichte und linearem Polyethylen mittlerer Dichte umfassen, und zwei
Verbindungsschichten, die die Oberflächen der Kernschicht an eine
jeweilige Außenschicht
kleben. Das hier beschriebene Verfahren beinhaltet die Extrusion
einer dicken Folie in Form eines Schlauchs, Kühlen desselben, Vernetzen durch
Strahlung, erneutes Erhitzen auf die geeignet gewählte Orientierungstemperatur
und Orientierung in einer Weise ähnlich
derjenigen, die in EP-A-141 555 beschrieben ist. Die in den Beispielen
von EP-A-217 596 beschriebenen Orientierungsverhältnisse sind etwa 3,5 : 1 in
jeder Richtung.
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WO-A-95/13
187 beschreibt ein alternatives Verfahren zur Herstellung biaxial
orientierter, wärmeschrumpfbarer
Mehrschichtfolien einschließlich
jener, die in den obigen Patenten beschrieben sind, mit mindestens
einer Schicht, die Ethylen-α-Olefin-Copolymer
umfasst, und im DSC mehr als einen Schmelzpunkt zeigt. Dieses Verfahren
liefert die Extrusion der Poly mere durch eine Flachdüse in Form
einer Folie, und nach einer Quenchstufe und einer optionalen Bestrahlungsstufe
das Erwärmen
der Flachfolie auf die Orientierungstemperatur und das Recken derselben
zuerst in Längsrichtung,
indem die Folie über
mindestens zwei Reihen von Zugwalzen laufen gelassen wird, wobei
der zweite Satz mit höherer
Geschwindigkeit als der erste läuft, und
nachfolgend in Querrichtung, indem die Ränder der Folie von Klemmen
gegriffen werden, die von zwei Endlosketten getragen werden, die
auf zwei Schienen laufen, die sich im Verlauf ihres Weges auseinander
bewegen.
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Die
nach diesem letzteren Verfahren erhaltenen Folien unterscheiden
sich von jenen, die nach der Technik der gefangenen Blase erhältlich sind,
in der Dickenvariation, die immer unter 10% liegt, und in der Planarität, die erheblich
besser gesteuert wird.
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Obwohl
prinzipiell höhere
Reckverhältnisse
unter Verwendung von Flachextrusion und Flachorientierung verwendet
werden können,
bezogen auf jene, die mit der Technik der gefangenen Blase erhältlich sind, werden
in Beispiel 26 von WO-A-95/13
187 zur Fertigung einer Folie, die eine Kernschicht aus einem Gemisch aus
Ethylen-Vinylalkohol und 20 Gew.-% Polyamid 6/12 umfasst, ein MD-Reckverhältnis von
2,4 zu 1 und ein TD-Reckverhältnis von
4,5 zu 1 angegeben.
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Ethylen-Vinylalkohol
ist in der Tat ein hochkristallines Polymer, das bekanntermaßen schwer
zu orientieren ist. Insbesondere bei dem sequentiellen Recken, das
in WO-A-95/13 187 beschrieben ist, induziert die erste Orientierungsstufe
eine gewisse Polymerkristallisation, die die Beständigkeit
der Folie gegenüber
weiterem Recken erhöht.
Daher wird Ethylen-Vinylalkohol in der Regel in den Orientierungsverfahren
mit Polyamid oder anderen Weichmachern gemischt.
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Die
Verwendung hoher Recktemperaturen, insbesondere für das Recken
in Querrichtung, würde
zur Erhöhung
der Reckverhältnisse
beitragen. In der Tat ist im Stand der Technik (EP-A-311 293) die Orientierung von
Folien mit einer Kernschicht aus Ethylen-Vinylalkohol und Außenschichten
aus Polypropylen oder Propylen-Ethylen-Copolymeren mit hohen Reckverhältnissen
auf einer sequentiellen Spannrahmenstraße unter Verwendung recht hoher
Orientierungstemperaturen beschrieben. Solche hohen Orientierungstemperaturen
sind mit der Anwesenheit von Ethylenhomo- oder -copolymer in den
Außenschichten
jedoch nicht kompatibel. Die Verwendung hoher Orientierungstemperaturen
beeinträchtigt
zudem die Schrumpf- und mechanischen Eigenschaften der Endfolie,
da die Endfolie um so weniger orientiert ist, je höher die
Orientierungstemperatur ist. In der Tat werden in der Regel sogenannte
wärmefixierte
Folien erhalten (d. h. wärmestabile
Folien, die nicht schrumpfen, wenn sie auf nahezu die Orientierungstemperatur
erhitzt werden).
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Simultanes
Recken einer sich kontinuierlich bewegenden Flachfolie in Längs- und
Querrichtungen ist eine seit vielen Jahren literaturbekannte Technik.
US-A-2 923 966, erteilt 1960, beschreibt eine Vorrichtung zur Durchführung von
solchem simultanen Flachrecken. Die dort beanspruchte Vorrichtung
umfasst zwei Endlosfördervorrichtungen,
die an den beiden Seiten der Bahn angeordnet sind und divergierende
Wege nehmen, wobei die Fördervorrichtungen
aus einer Vielzahl von Verbindungsstücken gebildet sind, die an
ihren Enden drehbar miteinander verbunden sind, um eine Scherenarmstruktur
zu liefern, und eine Reihe beabstandeter Klemmen tragen, um die
Bahnränder
zu greifen.
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Die
Verwendung von Linearmotorsystemen mit Endlosschleife zum simultanen
Recken einer sich kontinuierlich bewegenden Flachfolie ist später beschrieben
worden, z. B. in US-A- 3
890 421, und Verbesserungen hierfür, insbesondere in Bezug auf
das Problem der Synchronizitätssteuerung,
sind z. B. in US-A-4 825 111, US-A-4 853 602 und US-A-5 051 225
beschrieben worden.
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Es
gibt in der Tat verschiedene kommerzielle simultane biaxiale Folienspannrahmen.
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Diese
werden jedoch zur Fertigung von wärmestabilen, im Allgemeinen
Monoschichtfolien verwendet, insbesondere biaxial orientiertem Polyethylenterephthalat
(BO-PET) und biaxial orientiertem Polyamid (BO-PA).
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Keine
dieser Vorrichtungen ist für
die Herstellung wärmeschrumpfbarer
Mehrschichtfolien verwendet oder getestet worden.
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Es
hat sich nun herausgestellt, dass es möglich ist, eine in hohem Maße biaxial
orientierte, wärmeschrumpfbare
Folie zu erhalten, die eine Kernschicht (A), die Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer umfasst,
eine erste Außenschicht
(B), die Ethylenhomo- oder -copolymer umfasst, und eine zweite Außenschicht
(C) umfasst, die gleich der ersten Außenschicht (B) sein kann oder
sich von dieser unterscheiden kann und Ethylenhomo- oder -copolymer
umfasst, indem die Reckstufe simultan mittels eines Spannrahmens
in beiden Richtungen durchgeführt
wird und Orientierungsverhältnisse
sowohl in Längsrichtung
als auch in Kreuzrichtung verwendet werden, die höher als
4 : 1, vorzugsweise höher
als 4,5 : 1, insbesondere mindestens 5 : 1 sind.
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Die
so erhaltene Folie hat nicht nur eine Dickenvariation unter 10%
und eine sehr gute Planarität,
sondern auch hohe und recht gut ausgewogene Schrumpfeigenschaften.
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Beim
Verpacken eines relativ festen Produkts, das von den durch eine
Schrumpffolie erzeugten Kräften
nicht verformt wird, ist es allgemein erwünscht, eine wärmeschrumpfbare
Ver packungsfolie mit einer so hohen freien Schrumpfung wie möglich zur
Verfügung
zustellen, um die "engstmögliche" Verpackung über dem Produkt
zu liefern und/oder die gewünschte
Schrumpfung bei einer niedrigeren Temperatur zu liefern. Die erfindungsgemäß erhaltenen,
in hohem Maße
orientierten, EVOH umfassenden Folien haben eine hohe freie Schrumpfung,
wodurch ein verbessertes Aussehen des Produkts im Vergleich zu Folie
mit niedrigerer freier Schrumpfung möglich wird.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung
von in hohem Maße biaxial
orientierter, wärmeschrumpfbarer,
thermoplastischer Mehrschichtfolie, die eine Kernschicht (A), die Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer
(EVOH) umfasst, eine erste Außenschicht
(B), die Ethylenhomo- oder
-copolymer umfasst, und eine zweite Außenschicht (C) umfasst, die
gleich der ersten Außenschicht
(B) sein kann oder sich von dieser unterscheiden kann und Ethylenhomo-
oder -copolymer umfasst, bei dem die Folienharze durch eine Flachdüse extrudiert
und die erhaltene gegossene Folie simultan in zwei zueinander senkrechten Richtungen
in einem Orientierungsverhältnis
in Längsrichtung,
das höher
als 4 : 1, vorzugsweise höher
als 4,5 : 1, insbesondere mindestens 5 : 1 ist, und in einem Orientierungsverhältnis in
Querrichtung, das höher
als 4 : 1, vorzugsweise höher
als 4,5 : 1, insbesondere mindestens 5 : 1 ist, biaxial orientiert
wird.
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Die
so erhaltene biaxial orientierte, wärmeschrumpfbare Mehrschichtfolie
kann zum Verpacken von Nahrungsmittel- und Nicht-Nahrungsmittel-Produkten
verwendet werden.
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DEFINITIONEN
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Der
Begriff "Folie" wird im allgemeinsten
Sinne verwendet, so dass alle Kunststoffbahnmaterialien unabhängig davon,
ob sie Folie oder Feinfolie sind, eingeschlossen sind. Erfin dungsgemäße Folien
und Folien zur erfindungsgemäßen Verwendung
haben vorzugsweise eine Dicke von 150 μm oder weniger, insbesondere 100 μm oder weniger,
besonders bevorzugt eine Dicke von 75 μm oder weniger, bevorzugt eine
Dicke von 50 μm
oder weniger und bevorzugter 30 μm
oder weniger.
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Die
Begriffe "innere
Schicht" und "Innenschicht" beziehen sich hier
auf jede Folienschicht, deren beide Hauptoberflächen direkt an einer anderen
Schicht der Folie kleben.
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Die
Formulierung "Außenschicht" bezieht sich hier
auf jede Folienschicht, bei der nur eine ihrer Hauptoberflächen direkt
an einer anderen Schicht der Folie klebt.
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Die
Formulierung "Innenseitenschicht" bezieht sich hier
auf die Außenschicht
der Folie, die sich in Bezug auf die anderen Schichten der Mehrschichtfolien
am dichtesten am Produkt befindet.
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Die
Formulierung "Außenseitenschicht" bezieht sich hier
auf die Außenschicht
der Folie, die sich in Bezug auf die anderen Schichten der Mehrschichtfolien
am weitesten entfernt von dem Produkt befindet.
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Die
Formulierungen "Siegelschicht", "Siegelungsschicht", "Heißsiegelschicht" und "Versiegelungsschicht" beziehen sich auf
eine Außenfolienschicht,
die an der Siegelung der Folie an sich selbst, einer anderen Schicht
der gleichen oder einer anderen Folie und/oder einem anderen Gegenstand
beteiligt ist, der keine Folie ist. In Bezug auf Verpackungen, die
nur Siegelungen vom Flossentyp im Unterschied zu überlappenden Siegelungen
aufweisen, bezieht sich die Formulierung "Siegelschicht" im Allgemeinen auf die Innenseitenschicht
einer Verpackung.
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Der
Begriff "Kern" und die Formulierung "Kernschicht" beziehen sich hier
auf jede innere Folienschicht, die einen an deren Hauptzweck hat,
als als Klebstoff oder Verträglichmacher
zum Kleben zweier Schichten aneinander zu dienen.
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Die
Formulierung "Verbindungsschicht" bedeutet hier jede
innere Schicht mit dem Hauptzweck, zwei Schichten aneinander zu
kleben. Bevorzugte Polymere zur Verwendung in Verbindungsschichten
schließen
im Allgemeinen Ethylen-ungesättigte
Säure-Copolymer, Ethylen-ungesättigter
Ester-Copolymer, anhydridgepfropftes Polyolefin und Mischungen davon
ein.
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Die
Formulierung "Dickenvariation" bezieht sich auf
den prozentualen Wert, der durch Messen der Maximal- und Minimaldicke
der Folie, Berechnen des durchschnittlichen Dickewerts und Einsetzen
dieser Zahlen in die folgende Formel erhalten wird:
erhalten
wird.
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Die
Maximal- und Minimaldicken werden ermittelt, indem in regelmäßigen Abstandintervallen
entlang der gesamten Querrichtung einer Folienprobe insgesamt 10
Dickemessungen vorgenommen werden, die höchsten und niedrigsten Dickewerte
als Maximalbeziehungsweise Minimaldickewerte aufgezeichnet werden, während der
Durchschnittswert ermittelt wird, indem dieselben 10 Dickemessungen
summiert werden und das Ergebnis durch 10 geteilt wird. Die Dickevariation
wird dann (als prozentualer Wert) unter Verwendung der obigen Formel
berechnet. Eine Dickenvariation von 0% steht für eine Folie ohne messbare
Dickendifferenzen. Eine Dickenvariation über 20% ist in der Industrie
inakzeptabel, während
eine Dickevariation unter 10 ein guter Wert ist.
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Der
Begriff "Maschinenrichtung", hier mit "MD" abgekürzt, bezieht
sich auf eine Richtung "entlang
der Länge" der Folie, d. h.
in der Richtung der Folie, wie die Folie während Extrusion und/oder Beschichtung
gebildet wird.
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Der
Begriff "Querrichtung", hier mit "TD" abgekürzt, bezieht
sich auf eine Richtung quer über
die Folie, die zu der Maschinen- oder Längsrichtung senkrecht ist.
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Die
Begriffe "Orientierungsverhältnis" und "Reckverhältnis" beziehen sich hier
auf das Multiplikationsprodukt des Grads, bis zu dem das Kunststofffolienmaterial
in zwei zueinander senkrechten Richtungen expandiert wird, d. h.
der Maschinenrichtung und der Querrichtung.
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Die
Begriffe "wärmeschrumpfbar", "Wärmeschrumpfung" und dergleichen
beziehen sich hier auf die Neigung von Folie, bei Wärmezufuhr
zu schrumpfen, d. h. zu kontrahieren, wenn sie erwärmt wird,
so dass die Größe der Folie
abnimmt, wenn die Folie sich in einem nicht festgehaltenen Zustand
befindet. Der Begriff bezieht sich hier auf Folien mit einer gesamten
freien Schrumpfung (d. h. freie Schrumpfung in Maschinenrichtung
plus freie Schrumpfung in Querrichtung), gemessen nach ASTM D 2732,
von mindestens 30% bei 120°C, vorzugsweise
mindestens 40%, besonders bevorzugt mindestens 50% und bevorzugter
mindestens 60%.
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Der
Begriff "Monomer" bezieht sich hier
auf eine relativ einfache Verbindung, die üblicherweise Kohlenstoff enthält und ein
niedriges Molekulargewicht hat, die durch Kombinieren mit sich selbst
oder mit anderen ähnlichen
Molekülen
oder Verbindungen unter Bildung von Polymer reagieren kann.
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Der
Begriff "Comonomer" bezieht sich hier
auf Monomer, das in einer Copolymerisationsreaktion, deren Ergebnis
ein Copolymer ist, mit mindestens einem anderen Monomer copolymerisiert
wird.
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Der
Begriff "Polymer" bezieht sich hier
auf das Produkt einer Polymerisationsreaktion und schließt Homopolymere
und Copolymere ein.
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Der
Begriff "Homopolymer" wird hier in Bezug
auf ein Polymer verwendet, das aus der Polymerisation eines Einzelmonomers
resultiert, d. h. ein Polymer, das im Wesentlichen aus einem einzigen
Typ von Monomer, d. h. sich wiederholender Einheit, besteht.
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Der
Begriff "Copolymer" bezieht sich hier
auf Polymere, die durch die Polymerisationsreaktion von mindestens
zwei unterschiedlichen Monomeren gebildet werden. Der Begriff "Copolymer" schließt beispielsweise
das Copolymerisationsreaktionsprodukt von Ethylen und einem α-Olefin wie
1-Hexen ein. Der Begriff "Copolymer" schließt jedoch
beispielsweise auch die Copolymerisation einer Mischung aus Ethylen,
Propylen, 1-Hexen und 1-Octen ein. Der Begriff "Copolymer" schließt auch statistische Copolymere,
Blockcopolymere und Pfropfcopolymere ein.
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Terminologie,
die ein "-" in Bezug auf die
chemische Identität
eines Copolymers verwendet (z. B. ein Ethylen-α-Olefin-Copolymer) identifiziert die Comonomere,
die zur Bildung des Copolymers copolymerisiert werden.
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Die
Formulierung "heterogenes
Polymer" bezieht
sich hier auf Polymerisationsreaktionsprodukte mit relativ weiter
Variation des Molekulargewichts und relativ weiter Variation der
Zusammensetzungsverteilung, d. h. typische Polymere, die beispielsweise
unter Verwendung konventioneller Ziegler-Natta-Katalysatoren hergestellt
werden. Heterogene Polymere sind brauchbar in verschiedenen Schichten
der erfindungsgemäß verwendeten
Folie. Obwohl es wenige Ausnahmen gibt (wie lineare homogene Ethylen-α-Olefin-Copolymere TAFMERTM, hergestellt von Mitsui unter Verwendung
von Ziegler-Natta-Katalysatoren), ent halten heterogene Polymere
in der Regel eine relativ weite Vielfalt von Kettenlängen und
Comonomerprozentsätzen.
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Die
Formulierung "homogenes
Polymer" bezieht
sich auf Polymerisationsreaktionsprodukte mit relativ enger Molekulargewichtsverteilung
und relativ enger Zusammensetzungsverteilung. Homogene Polymere sind
in der Struktur von heterogenen Polymeren verschieden, da homogene
Polymere eine relativ gleichförmige
Sequenzverteilung der Comonomere innerhalb einer Kette, die spiegelbildliche
Sequenzverteilung in allen Ketten und die Ähnlichkeit der Längen aller
Ketten zeigen, d. h. eine engere Molekulargewichtsverteilung. Homogene
Polymere werden zudem in der Regel unter Verwendung von Metallocen
oder anderen Single-Site-Katalysatoren
hergestellt, statt Ziegler-Natta-Katalysatoren zu verwenden.
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Homogene
Ethylen-α-Olefin-Copolymere
können
speziell durch ein oder mehrere Verfahren charakterisiert werden,
die Fachleuten bekannt sind, wie Molekulargewichtsverteilung (Mw/Mn), Breitenindex
der Zusammensetzungsverteilung (CDBI) und enger Schmelzpunktbereich
und Einzelschmelzpunktverhalten. Die Molekulargewichtsverteilung
(Mw/Mn), auch als
Polydispersität
bekannt, kann durch Gelpermeationschromatographie bestimmt werden.
Die erfindungsgemäß brauchbaren
homogenen Ethylen-α-Olefin-Copolymere
haben im Allgemeinen ein (Mw/Mn)
von weniger als 2,7, vorzugsweise etwa 1,9 bis 2,5, insbesondere
etwa 1,9 bis etwa 2,3. Der Breitenindex der Zusammensetzungsverteilung
(CDBI) dieser homogenen Ethylen-α-Olefin-Copolymere
ist im Allgemeinen größer als
etwa 70%. Der CDBI ist definiert als der Gewichtsprozentsatz der
Copolymermoleküle
mit einem Comonomergehalt innerhalb von 50% (d. h. plus oder minus
50%) des Medianwerts des gesamten molaren Comonomergehalts. Der
DCBI von linearem Polyethylen, das kein Comonomer enthält, ist
als 100% definiert. Der Breitenindex der Zusammensetzungsver teilung
(CDBI) wird mittels der Technik der Eluierungsfraktionierung mit
steigender Temperatur (Temperature Rising Elution Fractionation; TREF)
ermittelt. CDBI-Bestimmung unterscheidet eindeutig die erfindungsgemäß verwendeten
homogenen Copolymere (enge Zusammensetzungsverteilung, bewertet
durch CDBI-Werte im Allgemeinen über
70%) von VLDPEs, die kommerziell erhältlich sind, die im Allgemeinen
eine breite Zusammensetzungsverteilung haben, was durch CDBI-Werte
im Allgemeinen unter 55% bestätigt
wird. Der CDBI eines Copolymers wird leicht aus Daten berechnet,
die aus im Stand der Technik bekannten Techniken erhalten werden,
wie beispielsweise Eluierungsfraktionierung mit steigender Temperatur,
die beispielsweise in Wild et al., J. Poly. Sci. Poly. Phys, Ed., Band
20, Seite 441 (1982) beschrieben ist. Die homogenen Ethylen-α-Olefin-Copolymere
haben vorzugsweise einen CDBI größer als
etwa 70%, d. h. einen CDBI von etwa 70% bis etwa 99%. Im Allgemeinen
zeigen die homogenen Ethylen-α-Olefin-Copolymere
in den erfindungsgemäßen Mehrschichtfolien
auch einen relativ engen Schmelzpunktbereich im Vergleich mit "heterogenen Copolymeren", d. h. Polymeren
mit einem CDBI von weniger als 55%. Vorzugsweise zeigen die homogenen
Ethylen-α-Olefin-Copolymere
ein wesentliches Einzelschmelzpunktcharakteristikum, mit einem Peakschmelzpunkt
(Tm), bestimmt durch Differentialscanningkalorimetrie
(DSC), von etwa 60°C
bis etwa 110°C.
Vorzugsweise hat das homogene Copolymer einen DSC-Peak Tm von etwa 80°C bis etwa 105°C. Die Formulierung "im Wesentlichen Einzelschmelzpunkt" bedeutet hier, dass
mindestens etwa 80 Gew.-% des Materials einem einzigen Tm-Peak
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 60°C bis etwa 110°C entsprechen,
und im Wesentlichen keine nennenswerte Fraktion des Materials einen
Peakschmelzpunkt über
etwa 115°C
hat, bestimmt mittels DSC-Analyse. Die angegebenen Schmelzinformationen
sind zweite Schmelzdaten, d. h. die Probe wird mit einer programmierten
Rate von 10°C/Min
auf eine Temperatur unterhalb ihres kritischen Bereichs erhitzt.
Die Probe wird dann erneut mit einer programmierten Rate von 10°C/Min erhitzt
(zweites Schmelzen). Die Anwesenheit höher schmelzender Peaks ist
für Folieneigenschaften
wie Trübung
nachteilig und macht die Chancen auf deutliche Verringerung der
Siegelinitiierungstemperatur der Endfolie zunichte.
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Ein
homogenes Ethylen-α-Olefin-Copolymer
kann im Allgemeinen durch die Copolymerisation von Ethylen und irgendeinem
oder mehreren α-Olefinen
hergestellt werden. Das α-Olefin
ist vorzugsweise ein C4- bis C12-α-Monoolefin,
insbesondere ein C4- bis C8-α-Monoolefin.
Besonders bevorzugt umfasst das α-Olefin mindestens
ein Mitglied ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Buten-1, Hexen-1 und Octen-1, d. h.
1-Buten, 1-Hexen beziehungsweise 1-Octen. Am meisten bevorzugt umfasst
das α-Olefin
Octen-1 und/oder ein Gemisch aus Hexen-1 und Buten-1.
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Verfahren
zur Herstellung und Verwendung homogener Polymere sind in US-A-5
206 075, US-A-5 241 031 und der internationalen PCT-Anmeldung WO
93/03093 offenbart, wobei hier auf jede vollständig Bezug genommen wird. Weitere
Details hinsichtlich der Produktion und Verwendung homogener Ethylen-α-Olefin-Copolymere
sind in WO-A-90/03414 und WO-A-93/03093 offenbart.
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Eine
weitere Art von homogenen Ethylen-α-Olefin-Copolymeren ist in US-A-5
272 236 von Lai et al. und US-A-5
278 272 von Lai et al. offenbart.
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Der
Begriff "Polyolefin" bezieht sich hier
auf jedes polymerisierte Olefin, das linear, verzweigt, cyclisch, aliphatisch,
aromatisch, substituiert oder unsubstituiert sein kann. Speziell
sind in den Begriff Polyolefin Homopolymere von Olefinen, Copolymere
von Olefinen, Copolymere von Olefin und nicht olefinischem Comonomer, das
mit dem Olefin copolymeri sierbar ist, wie Vinylmonomere und dergleichen,
modifizierte Polymere davon und dergleichen eingeschlossen. Spezielle
Beispiele schließen
Polyethylenhomopolymer, Polypropylenhomopolymer, Polybutenhomopolymer,
Ethylen-α-Olefin-Copolymere,
Propylen-α-Olefin-Copolymere,
Buten-α-Olefin-Copolymere,
Ethylenungesättigter
Ester-Copolymer, Ethylen-ungesättigte
Säure-Copolymer
(z. B. Ethylen-Ethylacrylat-Copolymere, Ethylen-Butylacrylat-Copolymere,
Ethylen-Methylacrylat-Copolymere, Ethylen-Acrylsäure-Copolymere und Ethylen-Methacrylsäurecopolymere)
Ionomerharze, Polymethylpenten usw. ein.
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Der
Begriff "modifiziertes
Polyolefin" schließt hier
modifiziertes Polymer ein, das durch Copolymerisieren des Homopolymers
oder Copolymers des Olefins mit ungesättigter Carbonsäure, z.
B. Maleinsäure,
Fumarsäure
oder dergleichen, oder einem Derivat davon wie dem Anhydrid, Ester
oder Metallsalz oder dergleichen hergestellt ist. Es sind auch modifizierte
Polymere eingeschlossen, die durch Einbau von ungesättigter Carbonsäure, z.
B. Maleinsäure,
Fumarsäure
oder dergleichen, oder Derivat davon, wie dem Anhydrid, Ester oder
Metallsalz oder dergleichen, durch Mischen oder vorzugsweise durch
Pfropfen in das Olefinhomopolymer oder -copolymer hergestellt sind.
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Der
Begriff "Ethylen-α-Olefin-Copolymer" bezieht sich hier
auf solche heterogenen Materialien wie lineares Polyethylen niedriger
Dichte (LLDPE), lineares Polyethylen mittlerer Dichte (LMDPE) und
Polyethylen sehr niedriger Dichte und ultraniedriger Dichte (VLDPE
und ULDPE) und homogene Polymere, wie metallocenkatalysiertes lineares
homogenes Ethylen-α-Olefin-Copolymerharze EXACTTM, erhältlich
von Exxon, lineare homogene Single-Site-Ethylen-α-Olefin-Copolymerharze AFFINITYTM, erhältlich
von Dow, und lineare homogene Ethylen-α-Olefin-Copolymerharze TAFMERTM, erhältlich
von Mitsui. Alle diese Materialien schließen im Allgemeinen Copolymere
von Ethylen mit einem oder mehreren Comonomeren ausgewählt aus
C4- bis C10-α-Olefin ein,
wie Buten-1, Hexen-1, Octen-1, usw., wobei die Moleküle des Copolymers
lange Ketten mit relativ wenigen Seitenkettenverzweigungen oder
vernetzten Strukturen umfassen. Das allgemein als LLDPE bekannte
heterogene Ethylen-α-Olefin-Copolymer
hat eine Dichte, die üblicherweise
im Bereich von etwa 0,915 g/cm3 bis etwa
0,930 g/cm3 liegt, das allgemein als LMDPE
bekannte Copolymer hat üblicherweise
eine Dichte im Bereich von etwa 0,930 g/cm3 bis
etwa 0,945 g/cm3, während jene, die üblicherweise
als VLDPE oder ULDPE bezeichnet werden, eine Dichte unter etwa 0,915
g/cm3 haben.
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Der
Begriff "geklebt" schließt Folien
ein, die direkt mittels einer Heißsiegelung oder anderem Mittel
aneinander geklebt sind, sowie Folien, die unter Verwendung von
Klebstoff aneinander geklebt sind, der sich zwischen den beiden
Folien befindet. Die Formulierung "direkt geklebt" ist hier in Anwendung auf Folienschichten definiert
als Adhäsion
der betreffenden Folienschicht an der Zielfolienschicht ohne eine
Verbindungsschicht, Klebstoff oder andere Schicht dazwischen. Das
Wort "zwischen" schließt im Unterschied
dazu in Anwendung auf eine Folienschicht, die als zwischen zwei
anderen spezifizierten Schichten bezeichnet wird, sowohl direktes
Kleben der betreffenden Schicht zwischen den beiden anderen Schichten,
zwischen denen sie sich befindet, als auch das Fehlen von direktem
Kleben an einer oder beiden der zwei anderen Schichten ein, zwischen denen
sich die betreffende Schicht befindet, d. h. es können sich
eine oder mehrere weitere Schichten zwischen der betreffenden Schicht
und einer oder beiden der Schichten befinden, zwischen denen die
betreffende Schicht liegt.
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Die
Formulierung "freie
Schrumpfung" bezieht
sich auf die prozentuale Dimensionsänderung in einem 10 cm × 10 cm
Probenstück
der Folie, wenn es ausgewählter
Wärme (d.
h. einer bestimmten Temperatur) ausgesetzt wird, wobei die quantitative
Bestimmung gemäß ASTM D
2732 durchgeführt
wird, wie im 1990 Annual Book of ASTM Standards, Band 08.02., Seiten
368 bis 371 beschrieben. "Gesamte
freie Schrumpfung" wird bestimmt,
indem die prozentuale freie Schrumpfung in Maschinenrichtung und
der Prozentsatz der freien Schrumpfung in Querrichtung summiert
werden.
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"EVOH" bezieht sich hier
auf Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer. EVOH schließt verseifte oder hydrolysierte
Ethylen-Vinylacetat-Copolymere ein, und bezieht sich auf ein Vinylalkohol-Copolymer
mit Ethylencomonomer, und wird beispielsweise durch Hydrolyse von
Vinylacetat-Copolymeren oder durch chemische Reaktionen mit Polyvinylalkohol
hergestellt. Der Hydrolysegrad ist vorzugsweise mindestens 50% und
insbesondere mindestens 85%. Das EVOH umfasst vorzugsweise etwa
28 bis etwa 48 Mol.-% Ethylen, insbesondere etwa 32 bis etwa 44
Mol.-% Ethylen und besonders bevorzugt etwa 38 bis etwa 44 Mol.-%
Ethylen.
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Der
Begriff "Polyamid" soll sich hier auf
sowohl Polyamidhomopolymere als auch Polyamidcopolymere beziehen,
die auch als Copolyamide bezeichnet werden.
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Der
Begriff "Copolyamid" gibt hier andererseits
das Polyamidprodukt an, das aus mindestens zwei verschiedenen Ausgangsmaterialien
hergestellt ist. d. h. Lactamen, Aminocarbonsäuren, äquimolaren Mengen an Diaminen
und Dicarbonsäuren
in beliebigem Anteil; dieser Begriff umfasst daher auch Terpolyamide
und ganz allgemein Multipolyamide.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
umfasst die Kernschicht (A) ein oder mehrere Ethylen-Vinylalkohol-Copolymere.
Um optimale Gasbarriereeigenschaften der erhaltenen Folie zu gewährleisten,
umfasst die Kernschicht mindestens 60 Gew.-%, vorzugsweise mindestens
70 Gew.-%, insbesondere mindestens 80 Gew.-% und bevorzugter mindestens
90 Gew.-% eines einzelnen EVOH oder eines Gemisches aus zwei oder mehreren
EVOHs. Beispiele für
EVOHs, die bei der Herstellung erfindungsgemäßer Folien gut verwendet werden
können,
sind EVALTM EC F151A oder EVALTM EC
F101A, vermarktet von Marubeni.
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Die
Ergänzung
zu 100% in der Kernschicht (A) erfolgt in der Regel mit einem oder
mehreren Polyamiden, wie jenen, die allgemein als Nylon 6, Nylon
66, Nylon 6/66, Nylon 12, Nylon 6/12 und dergleichen bezeichnet
werden. In einem solchen Fall ist ein bevorzugtes Polyamid Nylon
6/12, ein Copolymer aus Caprolactam mit Laurolactam, wie GRILONTM CD 6S oder GRILONTM W8361,
hergestellt von EMS. Andere Weichmacher und/oder Harze, die mit
EVOH verträglich
sind, wie im Stand der Technik bekannt, können jedoch zusätzlich oder
alternativ zu dem Polyamid vorhanden sein.
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In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform besteht die Kernschicht
(A) jedoch im Wesentlichen aus EVOH.
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Die
Kernschicht (A) hat vorzugsweise eine Dicke von etwa 2 bis etwa
15 μm, insbesondere
etwa 2,5 bis etwa 10 μm
und bevorzugter etwa 2,8 bis etwa 8 μm.
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Die
Dicke der Kernschicht (A) beträgt
vorzugsweise etwa 5 bis etwa 50% der Gesamtdicke der Mehrschichtfolie,
insbesondere etwa 8 bis etwa 40%, insbesondere etwa 10 bis etwa
30%.
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Ethylenhomo-
und -copolymere, die geeigneterweise für die erste Außenschicht
(B) und für
die zweite Außenschicht
(C) verwendet werden können,
sind unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenhomopolymer, heterogenem
oder homogenem Ethylen-α-Olefin-Copolymer,
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, Ethylen-Ethylacrylat-Copolymer, Ethylen-Butylacrylat-Copolymer, Ethylen-Methylacrylat-Copolymer, Ethylen-Acrylsäure-Copolymer
und Ethylen-Methacrylsäure-Copolymer
und Mischungen davon in beliebigen Anteilen.
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Bevorzugte
Ethylenhomo- und -copolymere für
die erste Außenschicht
(B) und für
die zweite Außenschicht
(C) sind unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenhomopolymeren mit einer Dichte
von 0,900 g/cm3 bis 0,950 g/cm3,
heterogenen und homogenen Ethylen-α-Olefin-Copolymeren mit einer Dichte
von 0,890 g/cm3 bis 0,945 g/cm3,
insbesondere 0,895 g/cm3 bis 0,940 g/cm3, bevorzugter 0,900 g/cm3 bis
0,935 g/cm3 und Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren,
die 3 bis 28% Vinylacetatcomonomer, vorzugsweise 4 bis 20% Vinylacetatcomonomer,
insbesondere 4,5 bis 18% Vinylacetatcomonomer und Gemische davon
umfassen.
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Besonders
bevorzugte Ethylenhomo- und -copolymere für die erste Außenschicht
(B) und für
die zweite Außenschicht
(C) sind unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus heterogenen und homogenen Ethylen-α-Olefin-Copolymeren
mit einer Dichte von 0,900 g/cm3 bis 0,935
g/cm3, Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren, die
4,5 bis 18% Vinylacetatcomonomer umfassen, und Gemischen davon.
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Vorzugsweise
haben die Ethylenhomo- oder copolymere der ersten Außenschicht
(B) und der zweiten Außenschicht
(C) unabhängig
einen Schmelzindex von etwa 0,3 bis etwa 10 g/10 Min, insbesondere
etwa 0,5 bis etwa 8 g/10 Min, bevorzugter etwa 0,8 bis etwa 7 g/10
Min, besonders bevorzugt etwa 1 bis etwa 6 g/10 Min (gemessen nach
ASTM D 1238).
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Es
können
damit weitere Polymere in einer Menge gemischt werden, die bis zu
etwa 30 Gew.-%, vorzugsweise bis zu etwa 20 Gew.-%, insbesondere
bis zu etwa 10 Gew.-% und bevorzugter bis zu etwa 5 Gew.-% beträgt. Bevorzugte
zusätzliche
Polymere schließen
Polybutenhomopolymere, Propylen-Ethylen-Copolymere, Propylen-Ethylen-Buten-Terpolymere,
Propylen-Buten-Ethylen-Terpolymere,
Buten-α-Olefin-Copolymere,
Ionomere und modifizierte Polyolefine ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Harzzusammensetzung der ersten
Außenschicht
(B) und diejenige der zweiten Außenschicht (C) gleich. In der
bevorzugten Ausführungsform
können
sich diese beiden Außenschichten
jedoch in der Anwesenheit und möglicherweise
der Menge von Additiven unterscheiden, die mit den Harzen gemischt
sind.
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In
allen Folienschichten, nicht nur in den Außenschichten, können die
Polymerkomponenten in der Tat geeignete Mengen an Additiven enthalten,
die normalerweise in diese Zusammensetzungen eingeschlossen sind.
Hierzu gehören
Gleit- und Antiblockiermittel, wie Talkum, Wachse, Siliciumdioxid
und dergleichen, Antioxidantien, Füllstoffe, Pigmente und Farbstoffe,
Vernetzungsinhibitoren, Vernetzungserhöhungsmittel, UV-Absorbentien,
Antistatikmittel, Antibeschlagmittel oder Zusammensetzungen und ähnliche
Additive, die Fachleuten auf dem Sektor der Verpackungsfolien bekannt
sind.
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Vorzugsweise
hat jede der ersten Außenschicht
(B) und der zweiten Außenschicht
(C) unabhängig eine
Dicke von etwa 2 bis etwa 30 μm,
insbesondere etwa 3 bis etwa 20 μm
und bevorzugter etwa 4 bis etwa 15 μm.
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Die
Dicke von jeder der ersten Außenschicht
(B) und der zweiten Außenschicht
(C) ist unabhängig etwa
5 bis etwa 50% der Gesamtdicke der Mehrschichtfolie, insbesondere
etwa 8 bis etwa 40%, besonders bevorzugt etwa 10 bis etwa 30% und
insbesondere etwa 15 bis etwa 25%.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen die erste Außenschicht (B) und die zweite
Außenschicht
(C) beide ein Gemisch unterschiedlicher Ethylen-α-Olefin-Copolymere mit einer Dichte von
etwa 0,900 g/cm3 bis etwa 0,935 g/cm3 gegebenenfalls gemischt mit Ethylen-Vinylacetat-Copolymer.
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Vorzugsweise
ist zwischen der Kernschicht (A) und jeder der Außenschichten
(B) und (C) eine Verbindungsschicht vorhanden. Diese Verbindungsschichten
haben den Hauptzweck, zwei Schichten aneinander zu kleben, z. B.
die Adhäsion
der Kernschicht (A) an der ersten Außenschicht (B) und/oder der
zweiten Außenschicht
(C) zu verbessern. Bevorzugte Polymere zur Verwendung in Verbindungsschichten
schließen
Ethylen-Vinylacetat, Ethylen-Alkylacrylat-Copolymer, anhydridgepfropftes
Polyolefin und Mischungen davon ein. Am meisten bevorzugte Polymere
sind anhydridgepfropftes Ethylen-Vinylacetat und anhydridgepfropfte
Ethylen-α-Olefin-Copolymere,
die mit einem oder mehreren Polyolefinen gemischt werden können.
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In
der Endstruktur können
weitere innere Schichten vorhanden sein, um z. B. die Masse der
Gesamtstruktur zu erhöhen
und/oder die Schrumpfung und/oder die mechanischen Eigenschaften
der Folie usw. weiter zu verbessern, wie in der Technik bekannt
ist.
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Geeignete
Harze für
die zusätzlichen
Zwischenschichten schließen
beispielsweise Ethylenhomo- oder -copolymere, insbesondere Ethylen-Vinylacetat-Copolymere,
Ethylen-Alkylacrylat- oder
Ethylen-Alkylmethacrylat-Copolymere, Ionomere, Ethylen-α- Olefin-Copolymere
mit niedriger Dichte oder sehr niedriger Dichte, Polyamide und ähnliche
Harze ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dient das erfindungsgemäße Verfahren
der Herstellung einer Folie mit fünf Schichten, wobei sich Verbindungsschichten
zwischen der Kernschicht (A) und den Außenschichten (B) und (C) befinden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dient das erfindungsgemäße Verfahren
der Herstellung einer Folie mit sieben Schichten mit einer Polyamidschicht,
die direkt auf jeder der gegenüberliegenden
Oberflächen der
Kernschicht (A) klebt, und Verbindungsschichten zwischen den Polyamidschichten
und den Außenschichten
(B) und (C).
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Im
Allgemeinen können
die Schichten der Folie aus einem einzelnen Polymer bestehen oder
es können
noch weitere Polymere zusammen damit vorliegen, d. h. damit gemischt,
sein.
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Die
in hohem Maße
biaxial orientierten, wärmeschrumpfbaren,
thermoplastischen Mehrschichtfolien, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt sind, können
jede gewünschte
Gesamtdicke haben, solange die Folie die gewünschten Eigenschaften für den speziellen
Verpackungsvorgang liefert, in dem die Folie verwendet wird, z.
B. optische Eigenschaften, Modul, Siegelfestigkeit, usw. In einer
am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist die Dicke der Folie jedoch niedriger als 35 μm, typischerweise liegt sie
zwischen etwa 7 und etwa 30 μm
und besonders bevorzugt zwischen etwa 8 und etwa 25 μm.
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Die
Anzahl der Schichten ist auch nicht kritisch, die Folie umfasst
jedoch vorzugsweise bis zu insgesamt 9 Schichten, insbesondere bis
zu insgesamt 7 Schichten und bevorzugter bis zu insgesamt 5 Schichten.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Folie durch Schmelzextrudieren der Polymere oder Polymergemische,
die für jede
Schicht verwendet werden, durch eine Flachdüse, rasches Abkühlen der
Mehrschichtfolie, die aus der Extrusionsdüse austritt, mittels einer
Kühlwalze,
gegebenenfalls Bestrahlen der so erhaltenen Gießfolie, um Vernetzung zu erhalten,
erneutes Erhitzen dieses flachen Bandes auf die geeignet gewählte Orientierungstemperatur,
simultanes Recken des erhitzten Bands in beide Richtungen, MD und
TD, mit einem Reckverhältnis
höher als
4 : 1, vorzugsweise höher
als 4,5 : 1, insbesondere mindestens 5 : 1 in beiden Richtungen
durch jede beliebige simultane Spannvorrichtung, gegebenenfalls
Stabilisieren der erhaltenen, biaxial orientierten, wärmeschrumpfbaren
Folie durch eine Temperstufe und schließlich Abkühlen der so erhaltenen in hohem
Maße orientierten,
wärmeschrumpfbaren
Folie erhalten.
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Es
hat sich herausgestellt, dass die simultane Spannrahmenorientierungstechnik
in der Tat das Anwenden von Reckverhältnissen ermöglicht,
die höher
als jene sind, die sich unter den gleichen Bedingungen mit der sequentiellen
Spannrahmenrecktechnik verwenden lassen, und dass die Anwesenheit
eines Weichmachers in der Kern-EVOH-Schicht (A) nicht zwingend erforderlich
ist, da auch Bänder,
die eine Kernschicht (A) umfassen, die im Wesentlichen aus EVOH
besteht, leicht gereckt werden können.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
beinhaltet insbesondere das Einspeisen der massiven Polymerperlen
für mindestens
die Kernschicht (A) und die erste und zweite Außenschicht (B) und (C) in die
Extruder, in denen die Polymerperlen geschmolzen und dann zu einer
Flachextrusionsdüse
transportiert werden, wo die geschmolzenen Harze der Schichten kombiniert
werden, um die gewünschte
Sequenz zu ergeben. Die erhaltene Gießfolie, die vorzugsweise etwa
0,2 mm bis etwa 3 mm dick ist, wird dann auf einer Kühlwalze
gekühlt, in
der Regel mit Hilfe eines Luftmessers, das die Folie in Kontakt
mit der Kühlwalze
hält. Vor zugsweise
wird die Kühlwalze
teilweise in ein Wasserbad mit niedriger Temperatur (z. B. etwa
5 bis etwa 60°C)
eingetaucht. Alternativ kann die Kühlstufe unter Verwendung eines
Flüssigmessers
durchgeführt
werden, wie in WO-A-95/26867 beschrieben, wo eine kontinuierliche
und im Wesentlichen gleichförmige
Schicht aus Wasser oder jeder anderen Kühlflüssigkeit auf die Oberfläche der
Folie fließt,
die die Kühlwalze
nicht kontaktiert. Es kann jedoch jedes andere bekannte Mittel zum
Kühlen
der Gießbahn
verwendet werden.
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Die
gekühlte
Folie wird dann gegebenenfalls durch eine Bestrahlungseinheit geführt, die
in der Regel ein Bestrahlungsgewölbe
umfasst, das von einer Abschirmung umgeben ist, die Flachfolie wird
mit Hochenergieelektronen (d. h. ionisierender Strahlung) aus einem
Eisenkern-Transformatorbeschleuniger bestrahlt. Die Bestrahlung
erfolgt, um Vernetzung zu induzieren. Die Flachfolie wird vorzugsweise
auf Rollen durch das Bestrahlungsgewölbe geführt. Es ist somit möglich, durch
geeignetes Kombinieren der Anzahl der Rollen und des Wegs der sich
durch die Bestrahlungsanlage bewegende Bahn mehr als eine Einwirkung
der ionisierenden Strahlung auf die Folie zu erhalten. Die Folie
wird vorzugsweise auf ein Niveau von etwa 10 bis etwa 200 kGy, insbesondere
etwa 15 bis etwa 150 kGy, besonders bevorzugt etwa 20 bis etwa 120
kGy bestrahlt, wobei die am meisten bevorzugte Strahlungsmenge von
den verwendeten Polymeren und der Endanwendung der Folie abhängt. Obwohl
Bestrahlung vorzugsweise mit der extrudierten Gießfolie unmittelbar
vor der Orientierung wie oben beschrieben durchgeführt wird,
kann sie auch alternativ oder zusätzlich während oder nach der Orientierung
durchgeführt
werden.
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Die
gegebenenfalls bestrahlte Gießfolie
wird dann mit oder ohne vorhergehenden Durchgang durch einen IR-beheizten
Ofen in die Vorheizzone der simultanen Spannvorrichtung eingeführt. In 1 ist die Vorheizzone als
(1) gezeigt. Die Temperatur des Ofens in der Vorheizzone, deren
Länge und
die Zeit, die die sich bewegende Bahn in der Zone verbringt (d.
h. die Bahngeschwindigkeit) können
geeignet variiert werden, um die Folie auf die gewünschte Temperatur
für die
biaxiale Orientierung zu bringen. In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die Orientierungstemperatur zwischen 100°C und 140°C, und die Temperatur der Vorheizzone wird
zwischen 110°C
und 150°C
gehalten. In der Vorheizzone wird die Folie geklammert, jedoch noch
nicht gereckt. Danach wird die resultierende heiße, gegebenenfalls bestrahlte
und geklammerte Folie in die Reckzone der simultanen Spannvorrichtung
geführt,
die in 1 als (2) gezeigt
ist. Es können
in der Zone beliebige Reckmittel verwendet werden, vorausgesetzt,
dass simultanes Recken der Folie in der Maschinen- und der Querrichtung
erhalten wird. Die Klemmen werden jedoch vorzugsweise mittels eines
Linearsynchronmotors durch die gegenüberliegenden Schleifen des
Spannrahmens bewegt. Eine geeignete Straße zum simultanen Recken mit
Linearmotortechnologie ist von Brueckner GmbH konstruiert worden
und wird als LISIM® Straße beworben. Die Konfiguration
der Spannvorrichtung kann in Abhängigkeit
von den gewünschten
Reckverhältnissen
variiert werden. Unter Verwendung einer Spannvorrichtung mit Synchronlinearmotor
liegen die Reckverhältnisse,
die verwendet werden können,
im Allgemeinen zwischen etwa 3 : 1 und etwa 10 : 1 für Recken in
MD und zwischen etwa 3 : 1 und etwa 10 : 1 für Recken in TD. Vorzugsweise
werden jedoch Reckverhältnisse
höher als
4 : 1 in beiden Richtungen verwenden, wobei Reckverhältnisse
höher als
4,5 : 1 besonders bevorzugt sind und Reckverhältnisse von mindestens 5 :
1 bevorzugter sind. Die Temperatur in der Reckzone wird nahe der
gewählten
Orientierungstemperatur gehalten. Die gereckte Folie wird dann in
eine Relaxations- oder Temperzone überführt, die in 1 als (3) gezeigt ist, und auf eine Temperatur
von 70 bis 90°C
erhitzt.
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Nach
der Temperstufe wird die Folie in eine Kühlzone überführt, die in 1 als Zone (4) angegeben ist, wo im Allgemeinen
Luft, die entweder gekühlt
oder auf Raumtemperatur gehalten wird, verwendet wird, um die Folie
abzukühlen.
Die Temperatur der Kühlzone
liegt daher in der Regel zwischen etwa 20 und etwa 40°C. Am Ende
der Straße
werden die Ränder
der Folie, die von den Klemmen gegriffen wurden und nicht orientiert worden
sind, abgeschnitten und die erhaltene, biaxial orientierte, wärmeschrumpfbare
Folie wird dann mit oder ohne vorhergehendes Aufschneiden der Folienbahn
auf die geeignete Breite aufgewickelt.
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Die
biaxial orientierte, wärmeschrumpfbare
Folie, die mindestens eine Kernschicht (A), die Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer
umfasst, eine erste Außenschicht
(B), die Ethylenhomo- oder
-copolymer umfasst, und eine zweite Außenschicht (C) umfasst, die
gleich der ersten Außenschicht
(B) sein kann oder sich von dieser unterscheiden kann und Ethylenhomo-
oder -copolymer umfasst, hat eine gesamte freie Schrumpfung bei 120°C von etwa
30 bis etwa 170%, vorzugsweise etwa 40 bis etwa 160%, insbesondere
etwa 50 bis etwa 150%, bevorzugter etwa 60 bis etwa 140% und besonders
bevorzugt etwa 70 bis etwa 130%. Die freien Schrumpfeigenschaften
der so erhaltenen Folie sind in den beiden Richtungen recht gut
ausgewogen, und es werden Unterschiede von weniger als 15, vorzugsweise
weniger als 10 und besonders bevorzugt weniger als 5 zwischen der
prozentualen freien Schrumpfung in MD und der prozentualen freien
Schrumpfung in TD erhalten.
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Die
so erhaltene Folie zeigt auch eine Schrumpfspannung in einer beliebigen
der Richtungen von mindestens 40 psi und vorzugsweise mindestens
50 psi. Schrumpfspannung wird gemäß ASTM D 2838 gemessen.
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Die
so erhaltene Folie hat eine Dickenvariation von weniger als 10%,
vorzugsweise weniger als 8% und insbesondere weniger als 5%.
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Die
erhaltene Folie kann dann einer Koronaentladungsbehandlung unterzogen
werden, um die Bedruckungsaufnahmefähigkeiten der Folienoberfläche zu verbessern.
Die Formulierungen "Koronabehandlung" und "Koronaentladungsbehandlung" beziehen sich auf
die Einwirkung einer Koronaentladungsbehandlung, d. h. der Ionisierung
von Gas wie Luft in enger Nähe
zu einer Folienoberfläche,
auf die Außenflächen der
Folie, wobei die Ionisierung durch eine Hochspannung initiiert wird,
die durch eine in der Nähe
befindliche Elektrode geleitet wird und Oxidation und andere Veränderungen
der Folienoberfläche
hervorruft, wie Oberflächenrauheit.
Koronabehandlung von Polymermaterialien ist z. B. in US-A-4 120
716 offenbart.
-
Die
Erfindung wird ferner durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
die zum Zweck der Darstellung gegeben werden und nicht als den Schutzumfang
der Erfindung einschränkend
angesehen werden sollen. Wenn nicht anderweitig angegeben, beziehen
sich alle Prozentsätze,
Teile, usw. auf das Gewicht.
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BEISPIEL 1
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Eine
fünfschichtige
wärmeschrumpfbare
Folie mit der folgenden Schichtanordnung (C)/(D)/(A)/(D)/(B) und
einem Dickenverhältnis
von 2/2/1/2/2 wurde nach dem allgemein oben beschriebenen Verfahren
hergestellt. Die Temperatur der Kühlwalze wurde insbesondere
auf 15 bis 25°C
gehalten, und die extrudierte Folie wurde mittels eines Luftmessers
an die Kühlwalze
gedrückt.
Die Dicke der extrudierten Gießfolie
vor der Orientierung betrug etwa 0,5 mm, und die Lineargeschwindigkeit
der gequenchten Folie betrug etwa 8 m/Min. Die Folie wurde vor der
Orientierung mittels einer Abtaststrahlanlage, die mit 500 kVolt
arbeitete, auf 45 kGray bestrahlt. Die Folie wurde zwei Mal unter
dem Bestrahlungsfenster hindurchgeführt, um gleichförmige Vernetzung
zu liefern. Die Temperatur in der Vorheizzone wurde zwischen etwa
120 und etwa 130°C
gehalten. Die verwendeten Reckverhältnisse waren 4,5 : 1 in MD
und 4,5 : 1 in TD, und die Temperatur in der Reckzone wurde zwischen
etwa 120 und etwa 130°C
gehalten. Die Temperstufe wurde bei etwa 80 bis 85°C durchgeführt, und
die Abkühlstufe
bei etwa 30 bis 35°C.
Nach dem Abkühlen
wurden die Folienränder
abgeschnitten, und die Folie wurde mit einer Geschwindigkeit von
etwa 36 m/Min auf eine Rolle gewickelt.
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Die
für die
verschiedenen Schichten verwendeten Harze waren wie folgt:
- (A) 90 Gew.-% Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer,
das 44% Ethylen (EVALTM EC F151A von Marubeni)
enthielt, und 10% Nylon 6,12 (GRILONTM CF
6S von EMS);
- (B) 50,1% heterogenes Ethylen-Octen-Copolymer mit einer Dichte
von 0,920 g/cm3 und einem Schmelzindex von
1,0 g/10 Min (DowlexTM 2045 von Dow); 24,8%
heterogenes Ethylen-Octen-Coplymer mit einer Dichte von 0,935 g/cm3 und einem Schmelzindex von 2,6 g/10 Min
(DowlexTM SC 2101 von Dow); 24,6% Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
(4,5% Vinylacetatgehalt) mit einer Dichte von 0,926 g/cm3 und einem Schmelzindex von 2,0 g/10 Min
(EscoreneTM LD 362 BW von Exxon); und 0,5%
Gleitmittel;
- (C) wie (B) oben;
- (D) Maleinsäureanhydrid-gepfropftes
heterogenes Ethylen-Buten-Copolymer mit d = 0,920 g/cm3 und
MFI = 1,2 g/10 Min (BynelTM 4104 von DuPont).
-
Die
so erhaltene Folie hatte eine Dicke von 25 μm. Die Dickenvariation betrug
weniger als 10%, und die freie Schrumpfung war höher als 120.
-
BEISPIEL 2
-
Eine
fünfschichtige
wärmeschrumpfbare
Folie mit der gleichen Schichtanordnung wie in Beispiel 1, jedoch
mit einem Dickenverhältnis
von 3/2/2/2/3, wurde nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt, lediglich mit dem Unterschied, dass das
Reckverhältnis
in Kreuzrichtung 5 : 1 betrug.
-
Die
so erhaltene Folie hatte eine Dicke von 22 μm. Die Dickenvariation betrug
weniger als 10%, und die freie Schrumpfung war höher als 120%.
-
BEISPIEL 3
-
Eine
fünfschichtige
wärmeschrumpfbare
Folie mit der gleichen Schichtanordnung und dem gleichen Dickenverhältnis wie
in Beispiel 1 wurde nach dem gleichen Verfahren wie dort beschrieben
hergestellt, lediglich mit dem Unterschied, dass die Außenschichten
(B) und (C) auch 2 Gew.-% des Gesamtgewichts der Schichten einer
Antibeschlagzusammensetzung umfasste, die Glycerinmonooleat und
polyethoxylierte Fettalkohole umfasste.
-
BEISPIEL 4
-
Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, lediglich mit dem Unterschied,
dass die Bestrahlungsstufe vermieden wurde.
-
BEISPIEL 5
-
Eine
fünfschichtige
wärmeschrumpfbare
Folie mit der gleichen Schichtanordnung und dem gleichen Dickenverhältnis wie
in Beispiel 1 wurde nach dem gleichen Verfahren wie dort be schrieben
hergestellt. Die für
die verschiedenen Schichten verwendeten Harze waren wie folgt:
- (A) 100 Gew.-% Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer,
das 44% Ethylen (EVALTM EC F151A von Marubeni)
enthielt;
- (B) 46,6% heterogenes Ethylen-α-Olefin-Copolymer mit einer
Dichte von 0,920 g/cm3 und einem Schmelzindex
von 1,0 g/10 Min (DowlexTM 2045E von Dow);
25% heterogenes Ethylen-α-Olefin-Copolymer
mit einer Dichte von 0,935 g/cm3 und einem
Schmelzindex von 2, 6 g/10 Min (DowlexTM SC
2102 von Dow); 25% heterogenes Ethylen-α-Olefin-Copolymer mit einer
Dichte von 0,902 g/cm3 und MFI von 3,0 g/10
Min (TeamexTM 1000F von DSM); 3% Antibeschlagzusammensetzung
und etwa 0,4% Siliciumdioxid;
- (C) wie (B) oben;
- (D) homogenes Ethylen-α-Olefin-Copolymer
(TafmerTM-artig) mit d = 0,906 g/cm3 und MFI = 1,5 g/10 Min, modifiziert mit
Maleinsäureanhydrid,
(Schmelzpunkt 120°C)
(AdnerTM AT1094E von Mitsui).
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Die
so erhaltene Folie hatte eine Dicke von 25 μm. Die Dickenvariation war weniger
als 10%, und die freie Schrumpfung war höher als 120.
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BEISPIEL 6
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Eine
fünfschichtige
wärmeschrumpfbare
Folie mit der gleichen Schichtanordnung und dem gleichen Dickenverhältnis wie
in Beispiel 5 wurde nach dem gleichen Verfahren wie dort beschrieben
hergestellt. Die für
die verschiedenen Schichten verwendeten Harze waren wie in Beispiel
5, lediglich mit dem Unterschied, dass das heterogene Ethylen-α-Olefin-Copolymer
mit d = 0,902 g/cm3 und MFI = 3,0 g/10 Min
(TeamexTM 1000F von DSM) in Schichten (B)
und (C) durch homogenes Ethylen-α-Olefin-Copolymer
mit d = 0,902 g/cm3 und MFI = 1,0 g/10 Min
(AffinityTM PL 1880 von Dow) ersetzt wurde.
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BEISPIEL 7
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Eine
fünfschichtige
wärmeschrumpfbare
Folie mit der gleichen Schichtanordnung und dem gleichen Dickenverhältnis wie
in Beispiel 5 wurde nach dem gleichen Verfahren wie dort beschrieben
hergestellt. Die für
die verschiedenen Schichten verwendeten Harze waren wie in Beispiel
5, lediglich mit dem Unterschied, dass das heterogene Ethylen-α-Olefin-Copolymer
mit d = 0,902 g/cm3 und MFI = 3,0 g/10 Min
(TeamexTM 1000F von DSM) in Schichten (B)
und (C) durch homogenes Ethylen-α-Olefin-Terpolymer
mit d = 0,900 g/cm3 und MFI = 1,2 g/10 Min
(ExactTM 3033 von Exxon) ersetzt wurde.
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BEISPIEL 8
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Eine
fünfschichtige
wärmeschrumpfbare
Folie mit der gleichen Schichtanordnung und dem gleichen Dickenverhältnis wie
in Beispiel 5 wurde nach dem gleichen Verfahren wie dort beschrieben
hergestellt. Die für
die verschiedenen Schichten verwendeten Harze waren wie in Beispiel
5, lediglich mit dem Unterschied, dass das heterogene Ethylen-α-Olefin-Copolymer
mit d = 0,902 g/cm3 und MFI = 3,0 g/10 Min
(TeamexTM 1000F von DSM) in Schichten (B)
und (C) durch homogenes Ethylen-α-Olefin-Terpolymer
mit d = 0,902 g/cm3 und MFI = 2,0 g/10 Min
(ExactTM 2042 von Exxon) ersetzt wurde.
-
BEISPIEL 9
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Eine
fünfschichtige
wärmeschrumpfbare
Folie mit der gleichen Schichtanordnung und dem gleichen Dickenverhältnis wie
in Beispiel 5 wurde nach dem gleichen Verfahren wie dort beschrieben
hergestellt. Die für
die verschiedenen Schichten verwendeten Harze waren wie in Beispiel
5, lediglich mit dem Unterschied, dass das heterogene Ethylen-α-Olefin-Copolymer
mit d = 0,902 g/cm3 und MFI = 3,0 g/10 Min
(TeamexTM 1000F von DSM) in Schichten (B)
und (C) durch homogenes Ethylen-α-Olefin-Copolymer
mit d = 0,912 g/cm3 und MFI = 3,2 g/10 Min
(AttaneTM 4202 von Dow) ersetzt wurde.
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BEISPIEL 10
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Eine
siebenschichtige wärmeschrumpfbare
Folie mit der folgenden Schichtanordnung (C)/(D)/(E)/(A)/(E)/(D)/(B)
und einem Dickenverhältnis
von 3/2/1/2/1/2/3 wurde nach dem in Beispiel 1 beschriebenen allgemeinen
Verfahren hergestellt, wobei jedoch Reckverhältnisse von 5 : 1 in beiden
Richtungen verwendet wurden.
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Die
für die
verschiedenen Schichten verwendeten Harze waren wie folgt:
- (A) 90 Gew.-% Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer,
das 44% Ethylen (EVALTM EC F151A von Marubeni)
enthielt, und 10% Nylon 6,12 (GRILONTM CF
6S von EMS);
- (B) 50,1% heterogenes Ethylen-Octen-Copolymer mit einer Dichte
von 0,920 g/cm3 und einem Schmelzindex von
1,0 g/10 Min (DowlexTM 204% von Dow); 24,8%
heterogenes Ethylen-Octen-Coplymer mit einer Dichte von 0,935 g/cm3 und einem Schmelzindex von 2,6 g/10 Min
(DowlexTM SC 2101 von Dow); 24,6% Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
(4,5% Vinylacetatgehalt) mit einer Dichte von 0,926 g/cm3 und einem Schmelzindex von 2,0 g/10 Min
(EscoreneTM LD 362 BW von Exxon); und 0,5%
Gleit- und Antiblockiermittel;
- (C) wie (B) oben;
- (D) homogenes Ethylen-α-Olefin-Copolymer
(TafmerTM-artig) mit d = 0,906 g/cm3 und MFI = 1,5 g/10 Min, modifiziert mit
Maleinsäureanhydrid,
(Schmelzpunkt 120°C)
(ADMERTM AT1049E von Mitsui);
- (E) Nylon 6,12 (GRILONTM CF 6S von EMS).
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Die
so erhaltene Folie hatte eine Dicke von 25 μm. Die Dickenvariation betrug
weniger als 10%, und die freie Schrumpfung war höher als 120.
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BEISPIEL 11
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Eine
fünfschichtige
wärmeschrumpfbare
Folie mit der folgenden Schichtanordnung (C)/(D)/(A)/(D)/(B) und
einem Dickenverhältnis
von 3/1/1/1/3 wurde nach dem in Beispiel 1 beschriebenen allgemeinen
Verfahren hergestellt, lediglich mit den Unterschieden, dass Maleinsäureanhydrid-gepfropftes
homogenes Ethylen-α-Olefin-Copolymer
(ADMERTM AT1094E von Mitsui) anstelle von
Maleinsäureanhydrid-gepfropftem
heterogenem Ethylen/Buten-Copolymer (BynelTM 4104
von DuPont) in den Verbindungsschichten (D) verwendet wurde und
dass die extrudierte Folie vor der Orientierung auf 65 kGray bestrahlt
wurde.
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Die
so erhaltene Folie hatte eine Dicke von 25 μm. Die Dickenvariation betrug
weniger als 10%, und die freie Schrumpfung war höher als 120.
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Die
erfindungsgemäß erhaltenen
Folien können
zum Verpacken von Nahrungsmittel- und Nicht-Nahrungsmittelprodukten
verwendet werden, wie im Stand der Technik bekannt ist. Zu diesem
Zweck können
sie in der flachen Form verwendet werden, um um das zu verpackende
Produkt herum gewickelt zu werden, oder sie können zuerst nach konventionellen
Techniken, die Durchschnittsfachleuten wohl bekannt sind, in Beutel oder
Tüten um gewandelt
werden. Sie können
auch an andere Folien oder Feinfolien gekoppelt oder laminiert werden,
um Verpackungsmaterial mit verbesserter Leistung zu erhalten.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung im Zusammenhang mit den bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben worden ist, sei darauf hingewiesen, dass Modifikationen
und Varianten verwendet werden können, ohne
von den Prinzipien und dem Schutzumfang der Erfindung abzuweichen,
wie Fachleute leicht verstehen werden. Demnach können diese Modifikationen innerhalb
des Schutzumfangs der folgenden Ansprüche durchgeführt werden.