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Die
vorliegende Erfindung betrifft dichroitische Polarisatoren, wobei
pleochroitische Farbstoffmoleküle in
einer molekularen Matrix in vorherbestimmten Orientierungen gehalten
werden. In einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung dichroitische polarisierende Materialien,
die Gast/Wirt-Effekte zwischen Flüssigkristallmaterialien und
pleochroitischen Farbstoffen verwenden.
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Dichroitische
Materialien sind verwendbar, um vorzugsweise Licht, das in einer
Richtung polarisiert ist, durchzulassen. Wenn eine Schicht aus dichroitischem
Material in den Weg eines Strahls von willkürlich polarisiertem Licht gestellt
wird, und die Komponente des durchfallenden Lichtes, das in einer
Ebene polarisiert ist, verglichen mit der Intensität des Lichtes,
das in der orthogonalen Ebene polarisiert ist, von geringer oder
vernachlässigbarer
Intensität
ist, dann sagt man, dass das durchfallende Licht linear polarisiert
ist, und die Schicht aus dichroitischem Material wird als linearer
dichroitischer Polarisator bezeichnet. Dichroitische Polarisatoren können Licht
einer bestimmten Polarisierung über
ein relativ breites Spektrum, wie das Spektrum des sichtbaren Lichts,
durchlassen, oder sie können
Licht bestimmter Polarisierungen in begrenzteren Wellenlängenbereichen
durchlassen.
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Eine
Materialklasse, die zum Erzeugen von dichroitischen Effekten geeignet
ist, ist die Klasse, die als pleochroitische Farbstoffe bekannt
ist. Ein pleochroitisches Farbstoffmolekül ist ein Molekül mit einem
Lichtabsorptionsspektrum, das sich als Funktion der Orientierung
des Moleküls
in Bezug auf die Polarisierung von einfallendem Licht ändert. Dichroitische
Polarisatoren können
durch Erzeugen einer Schicht aus orientierten pleochroitischen Farbstoffmolekülen auf
einem Substrat hergestellt werden. Pleochroitische Farbstoffmoleküle, die
selbst-orientierend sind, wenn sie auf ein geeignetes Substrat aufgetragen
werden, sind bekannt, ebenso wie pleochroitische Farbstoffmoleküle, die
die Anwendung von einigen anderen Orientierungsvorrichtungen, wie
Mischen mit oder anderweitigem Kombinieren mit einem zweiten Material,
um eine geeignete Orientierung zu erzeugen, erfordern.
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Pleochroitische
Moleküle
können
durch Aufbringen auf eine Oberfläche,
die mit einem milde abschleifenden Material in eine Richtung gerieben
wurde, orientiert werden, wodurch eine dichroitische polarisierende Schicht
hergestellt wird, wie von Dreyer in U.S.-Patent Nr. 2,400,877 offenbart.
Dreyer offenbart weiterhin, dass eine flexible polymere Folie, die
geeigneterweise gestreckt worden ist, auch Oberflächenorientierung
erzeugen kann, die pleochroitische Moleküle orientieren kann. Die veröffentlichte
japanische Patentanmeldung 53-126951 offenbart das Reiben einer
Glasoberfläche
mit einem Papier oder Tuch, das mit einem pleochroitischen Farbstoff
imprägniert
ist, wodurch der Oberflächenvorbereitungsschritt
mit dem Beschichtungsschritt kombiniert wird. Ein alternatives Verfahren
zur Oberflächenvorbereitung
ist in der veröffentlichten
japanischen Patentanmeldung 3-294802 offenbart, wobei durch Aussetzen
einer Schicht aus Fotolack einem holografisch erzeugten Linienmuster,
Entwickeln des Fotolacks, Spülen
und Aufbringen von Iod oder einem dichroitischen Farbstoff auf die
so erhaltene strukturierte Schicht Rillen oder Gräben erzeugt
werden. Oberflächenorientierungsverfahren
haben den Nachteil, zusätzliche,
manchmal schwierige Bearbeitungsschritte zu benötigen, die in einer Produktionsanlage
besonders lästig
sein können.
Außerdem
sind nicht alle Materialien, die als Substrate für dichroitische Schichten verwendbar
sein könnten,
notwendigerweise der bestimmten Art von Oberflächenorientierung zugänglich,
die eine bestimmte dichroitische Schicht erfordern könnte.
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Substrate,
die bestimmte Farbstoffe ausrichten können, können auch durch Strecken eines
Polymers, wie Polyvinylalkohol, mit anschließendem Färben des Polymers, wie in der
veröffentlichten
japanischen Patentanmeldung 62-65727 offenbart, hergestellt werden.
Wie in U.S.-Patent Nr. 5,639,809 offenbart, können Materialien mit polarisierenden
Eigenschaften auch durch Färben
einer Folie aus Polyvinylalkohol vor dem Strecken statt danach und
anschließendes
Strecken der gefärbten
Folie, um den Farbstoff zu orientieren, hergestellt werden.
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Dichroitische
Polarisatoren, die durch Vereinigen eines dichroitischen Farbstoffs
mit einem Monomer, Auftragen des Gemisches auf ein Substrat und
Härten
mit Hilfe von Strahlung erzeugt werden, sind in U.S.-Patent Nr.
5,024,850 offenbart. Wie in der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung
56-064301 offenbart, kann der dichroitische Farbstoff selbst ein
Polymer sein. Wie in der veröffentlichten
japanischen Patentanmeldung 56-051701 offenbart, können einige
weithin bekannte pleochroitische Farbstoffe mit geeigneten Polymeren,
wie jenen, die tertiäre
und quartäre
Stickstoffatome enthalten, kombiniert werden, um nach dem Strecken eine
polarisierende Folie zu erzeugen. Die Notwendigkeit, das Substrat
entweder vor oder nach dem Aufbringen der farbstoffhaltigen Schicht
zu strecken, beschränkt
die Anwendung von solchen polarisierenden Schichten auf jene Substrate,
die gestreckt werden können,
und die als Ergebnis des Streckens die gewünschte Oberflächenorientierung
eingehen. Glas ist zum Beispiel wegen seiner Dimensionsstabilität und Haltbarkeit
ein sehr nützliches
Substrat für
viele optische Anwendungen, aber Glas ist nicht einfach durch Strecken
orientierbar. Überdies
erfordert das Strecken eines Substrats auf eine geeignet gesteuerte
Weise beträchtliche
Investition in Ausrüstung
und Aufwendungen für
Betriebsmittel.
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Es
sind Farbstoffe bekannt, die geordnete Strukturen mit dichroitischen
Eigenschaften bilden, ohne sich mit anderen Materialien zu vereinigen.
Farbstoffe, die, induziert durch Schereffekte während des Beschichtungsverfahrens,
stabile flüssigkristalline
Phasen bilden können,
sind in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung WO 94/28073 offenbart, wobei während des Beschichtens eine
ausreichende Ausrichtung erzeugt und während des Trocknens beibehalten
wird, um eine Schicht mit polarisierenden Eigenschaften herzustellen.
Auf diese Weise erzeugte dichroitische Schichten haben den Nachteil,
dass nur eine begrenzte Klasse von Farbstoffverbindungen sich selbst
auf diese Weise anordnen können,
wohingegen es sehr viele andere pleochroitische Farbstoffe gibt,
die nützliche
Farb- und andere
Eigenschaften haben, die nützlich
wären,
wenn Wege gefunden werden könnten,
sie in geeigneten Orientierungen zu halten.
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Farbstoffmoleküle, die
Licht bei geeigneten Wellenlängen
absorbieren, aber nicht selbst geordnete oder polarisierende Schichten
bilden, können
in einigen Fällen
mit flüssigkristallinen
Verbindungen kooperieren, um dichroitische Materialien zu erzeugen.
Dieser Effekt ist verwendet worden, um Flüssigkristallanzeigen herzustellen,
wie zum Beispiel von Heilmeier et al., „Guest-Host Interactions in
Nematic Liquid Crystals",
MOLECULAR CRYSTALS AND LIQUID CRYSTALS, 8 (1969), 293–304 diskutiert
wurde. Gast/Wirt-Phänomene in
wässrigen
Lösungen
von Dinatriumcromoglykat, das in wässrigen Lösungen geordnete nematische
Strukturen bildet, wurden von Bostwick et al., „Polarized Absorption Spectroscopy
as a Tool in Studying Guest-Host Interactions in a Nematic Lyotropic
Liquid Crystal",
MOLECULAR CRYSTALS AND LIQUID CRYSTALS, 147 (1987), 179–186 untersucht.
Die offenbarten Gast/Wirt-Materialien sind allerdings Flüssigkeiten,
was ein Nachteil bei Anwendungen ist, bei denen eine feste polarisierende
Schicht gewünscht
wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt dichroitische Schichten bereit, die
Molekülmatrices
umfassen, die pleochroitische Farbstoffmoleküle in vorherbestimmten Orientierungen
halten, um Polarisierung von einfallendem Licht zu erzeugen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden dichroitische Schichten durch Aufbringen einer wässrigen
Lösung
eines oder mehrerer pleochroitischer Gastfarbstoffe und eines lyotropen
Flüssigkristall-Wirtsmaterials auf
ein festes Substrat hergestellt. Die vorliegende Erfindung stellt
eine deutliche Verbesserung für
Polarisatoren bereit, die in einer Flüssigkristallanzeige (LCD, liquid
crystal display), insbesondere solchen mit einer großen Bildschirmgröße, verwendet
werden. Insbesondere ist festgestellt worden, dass viele der Einschränkungen
der Bildqualität,
die in solchen Vorrichtungen vorkommen, auf die begrenzte Dimensionsstabilität der verwendeten
Polarisatoren zurückgeführt werden
können.
Die vorliegende Erfindung stellt Polarisatoren bereit, die durch
einen relativ einfachen Beschichtungsarbeitsgang unter Verwendung
einer breiten Auswahl von Substraten erzeugt werden, wobei Glas
wegen seiner Dimensionsstabilität
ein stark bevorzugtes Substrat ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden lyotrope nematische flüssigkristalline
Materialien als Molekülmatrix
verwendet. Es ist festgestellt worden, dass flüssigkristalline Materialien,
die mindestens eine Triazingruppe enthalten, besonders nützlich sind,
und dass Materialien in dieser Klasse für eine Vielzahl von Gastfarbstoffen
aus der Klasse der sauren Farbstoffe, basischen Farbstoffe, Direktfarbstoffen
und Reaktivfarbstoffe als Wirte fungieren können. Dichroitische polarisierende
Schichten können
durch Aufbringen einer wässrigen
Lösung
einer lyotropen flüssigkristallinen
Gastverbindung, die mindestens eine Triazineinheit pro Molekül enthält, zusammen
mit einer oder mehreren Gastfarbstoffverbindungen auf ein festes
Substrat und Trocknen der Beschichtung erzeugt werden. Es ist festgestellt
worden, dass während
des Beschichtens ausreichend Scherkräfte auf die wässrige Schicht
angewandt werden können,
um dem flüssigkristallinen
Wirtsmaterial eine geordnete Struktur mitzugeben, und dass diese
geordnete Struktur dann eine ausreichende Ausrichtung auf den pleochroitischen
Gastfarbstoff überträgt, um eine
orientierte Beschichtung herzustellen, die nach dem Trocknen dichroitische
polarisierende Eigenschaften besitzt. Weil die Niveaus an Scherbelastung,
die während der
Beschichtung in der flüssigen
Schicht erzeugt werden, verglichen mit den Scherbelastungen, die
mechanische Verformung des Substrats verursachen könnten, niedrig
sind, besitzt das Verfahren der Herstellung der dichroitischen Schicht
eine verminderte Tendenz, Spannungen im Substrat zu erzeugen, die
seine optischen Eigenschaften stören
könnten.
Die Gastfarbstoffe können
entweder allein verwendet werden, um dichroitische Effekte über einen
begrenzten Wellenlängenbereich
zu erzeugen, oder in Kombination, um dichroitische Effekte über einen
breiteren Bereich zu erzeugen, wie zum Beispiel beim Herstellen
eines Polarisators neutraler Dichte nützlich sein könnte. Farbstoffe,
von denen festgestellt wurde, dass sie besonders geeignet als Gastfarbstoffe
sind, sind jene Farbstoffe, die mindestens eine Triazingruppe enthalten.
Gast/Wirt-Schichten, die nur bei bestimmten relativ engen Wellenlängenbereichen
einen dichroitischen Effekt zeigen, können insbesondere als Korrektur-
oder Cleanup-Polarisatoren
für andere
nicht-dichroitische Polarisatoren, wie reflektierende Polarisatoren,
die manchmal wegen Lichtdurchlässigkeit
bei bestimmten Wellenlängen
unter verminderter Effektivität
leiden, verwendbar sein. Die dichroitischen Polarisatoren der vorliegenden
Erfindung zeigen eine überraschenderweise
verbesserte Hitzebeständigkeit,
insbesondere wenn sie auf ein Glassubstrat aufgetragen werden. Hitzebeständigkeit
kann in Flüssigkristallanzeigen
wichtig sein, die hohe Beleuchtungsgrade erfordern, da etwas von
dem Licht, das zur Beleuchtung verwendet wird, unvermeidlicherweise
von den Komponenten der Anzeige absorbiert wird.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
Erfindung kann vollständiger
verstanden werden unter Berücksichtigung
der nachstehenden detaillierten Beschreibung von verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen, in
denen:
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die 1a–1c Transmissionsspektren
von Polarisatoren gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung erläutern;
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2 einen verbesserten reflektierenden
Polarisator gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung erläutert;
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3 einen verbesserten reflektierenden
Polarisator gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung erläutert;
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4 eine Flüssigkristallanzeige
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung erläutert;
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5 einen Projektionsbildschirm
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung erläutert;
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6 einen Polarisator gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung erläutert;
und
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7 einen anderen Polarisator
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung erläutert.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
dichroitischen Schichten der vorliegenden Erfindung umfassen ein
Wirtsmaterial und ein pleochroitisches Gastfarbstoffmaterial, wobei
die Gast/Wirt-Schicht vorzugsweise auf einem dimensions- und thermisch
stabilen Substrat getragen wird. Es ist weiterhin bevorzugt, dass
die Gast/Wirt-Schicht auf eine Weise auf das Substrat aufgetragen
wird, die das Substrat relativ wenig mechanischer oder thermischer
Belastung aussetzt, um nicht durch Spannung hervorgerufene optische
Effekte in der Gast/Wirt-Schicht oder im Substrat hervorzurufen.
Ein bevorzugtes Verfahren zum Auftragen der Gast/Wirt-Schicht auf
das Substrat ist, sie als flüssige
Beschichtungslösung
aufzutragen, die während
der Beschichtung orientiert und zu einer festen Schicht, die die
Orientierung des pleochroitischen Gastfarbstoffmaterials beibehält, getrocknet
werden kann. Die Orientierung der flüssigen Schicht während der
Beschichtung kann bei einigen Beschichtungsmaterialien durch Verwendung
eines Beschichtungsverfahrens erreicht werden, das ein Scherfeld
in der aufgebrachten flüssigen
Schicht erzeugt. Es ist bekannt, dass viele Beschichtungsverfahren,
wie Messerstreichbeschichtung, Mayer-Stabbeschichtungen und bestimmte
Arten von Walzen- oder Gravurbeschichtungen diesen Effekt erzeugen,
wenn sie mit geeigneten Beschichtungsmaterialien verwendet werden.
Eine allgemeine Klasse von Beschichtungsmaterialien, die auf diese
Weise orientierbarbar sind, sind die lyotropen Flüssigkristallmaterialien,
insbesondere solche, die nematische Strukturen bilden. Es ist bevorzugt,
dass die Gastmaterialien, insbesondere pleochroitische Farbstoffe,
in die Beschichtungslösung,
die das Wirtsmaterial enthält,
eingebracht werden, so dass die Orientierung der aufgebrachten flüssigen Schicht
durch das während
der Beschichtung erzeugte Scherfeld auch den darin eingebrachten
Gastfarbstoff orientiert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die dichroitischen Schichten der vorliegenden Erfindung
lyotrope flüssigkristalline
Wirtsverbindungen, die mindestens eine Triazingruppe pro Molekül enthalten, und
pleochroitische Gastfarbstoffverbindungen, die durch die Wirtsverbindung
orientiert werden können.
Eine Anzahl von pleochroitischen Farbstoffen sind zur Verwendung
in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung geeignet, mit der
Maßgabe,
dass die Farbstoffe (a) nicht die Orientierung der Wirtsverbindung
stören,
(b) durch die Wirtsverbindung orientierbar sind, (c) mit der Beschichtungslösung verträglich sind,
und (d) den gewünschten
optischen Effekt bereitstellen. Geeignete Farbstoffe können aus
Klassen von sauren Farbstoffen, basischen Farbstoffen, Direktfarbstoffen
und Reaktivfarbstoffen ausgewählt
werden. Es ist bevorzugt, dass die Wirtsverbindungen und die Gastfarbstoffe
beide in wässriger
Lösung
löslich
sind, und dass das Verfestigen der Schicht durch Trocknen der wässrigen
Lösung
erfolgt. Eine Klasse von Wirtsverbindungen, die für die vorliegende
Erfindung geeignet sind, schließt
solche ein mit der Struktur:
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In
vorstehender Formel I ist der Rest R1, der
gleich oder verschieden sein kann, ein hydrophiler Rest. Zum Beispiel
kann R1 aus Carboxyl- (COOH), Sulfonsäure- (SO3H), Sulfinsäure- (SO2H),
Phosphonamid- (PO(NH2)2),
Sulfonamid- (SO2NH2)
oder Phosphatgruppen (PO(OH)2) ausgewählt werden.
R1 ist vorzugsweise eine Carboxylgruppe
oder eine Sulfonsäuregruppe
und ist am stärksten
bevorzugt eine Carboxylgruppe. Die am stärksten bevorzugte Stellung
für R1 ist para bezogen auf die Aminobindung zum
Triazingerüst
der Verbindung.
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Für diese
Klasse von Wirtsverbindungen können
die R2-Reste, die gleich oder verschieden
sein können,
aus elektronenspendenden Resten, elektronenziehenden Resten oder
elektronisch neutralen Resten ausgewählt werden. R2 ist
vorzugsweise ein Wasserstoffatom oder ein substituierter oder unsubstituierter
Alkylrest und am stärksten
bevorzugt ist R2 ein Wasserstoffatom.
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In
Formel I kann R3 aus substituierten oder
unsubstituierten, positiv geladenen Ringen mit Heteroatomen, die
von Pyridin, Pridazin, Pyrimidin, Pyrazin, Imidazol, Oxazol, Thiazol,
Oxadiazol, Thiadiazol, Pyrazol, Triazol, Triazin, Chinolin und Isochinolin
abgeleitet sind, ausgewählt
werden. Geeignete Substituenten für R3 schließen substituierte
Amino-, Pyrrolidino- und Piperidinoreste ein. Es ist in einigen
Fällen
nützlich,
dass R3 zum Zweck der Verbesserung oder
des Entfernens der Farbe der Verbindung mit elektronenspendenden
Resten substituiert ist. R3 ist vorzugsweise
ein substituierter Pyridinring und am stärksten bevorzugt ist R34-Dimethylaminopyridin.
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Das
Gegenion X– kann
abhängig
vom gewählten
Lösungsmittel
und von der beabsichtigten Anwendung breit variieren. Das bevorzugte
Gegenion X– ist
Bisulfat, aber andere Gegenionen sind ebenfalls möglich, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf CH3COO–,
CF3COO–, BF4 –,
PF6 –, SbF6 –,
CH3SO3 –,
CF3SO3 –,
PhCO2 –, Cl– und
OH–.
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Diese
Klasse von Wirtsverbindungen kann als wässrige Lösungen hergestellt werden,
oder kann als Salze, die später
wieder gelöst
werden können,
um eine wässrige
Lösung
zu erzeugen, hergestellt werden. Die Verbindungen in dieser Klasse
sind typischerweise in basischen wässrigen Lösungen mit einem geeigneterweise
eingestellten pH-Wert löslich.
Obwohl festgestellt wurde, dass sich NH4OH
als Base zum Einstellen des pH-Wertes auf ein geeignetes Niveau
eignet, ist die Erfindung nicht auf diese Base beschränkt, und
andere geeignete Basen, wie Cäsiumhydroxid,
können
ebenfalls verwendet werden.
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Verschiedene
Verfahren zur Herstellung der Wirtsverbindungen, die besonders zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind in
der anhängigen
U.S.-Patentanmeldung
Serien-Nr. 08/924189, eingereicht am 5. September 1997, ebenfalls
dem vorliegenden Anmelder zugeordnet und hier durch Bezugnahme aufgenommen,
offenbart.
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Gast/Wirt-Beschichtungslösungen,
die die hier vorstehend offenbarten Wirts- und Gastverbindungen umfassen,
können
hergestellt werden, indem zuerst eine wässrige Lösung, die Wasser und eine Verbindung zum
Einstellen des pH-Werts, wie NH4OH, umfasst,
hergestellt wird. Die Beschichtungslösung wird dann durch Lösen der
Wirtsverbindung und der Gastverbindung zusammen mit anderen Zusatzstoffen,
wie einem oberflächenaktiven Mittel,
um die Auftragbarkeit zu verbessern, in der wässrigen Lösung hergestellt. Die Wirtsverbindung
kann typischerweise in Mengen zugegeben werden, die ausreichen,
um eine lyotrope Lösung
mit einer Konzentration der Wirtsverbindung von etwa 8 bis 20 Gewichts-%
der Lösung
zu erzeugen, obwohl Konzentrationen im Bereich von etwa 10% bis
16% oft bevorzugt sind. Konzentrationen der Wirtslösung außerhalb
dieses Bereichs können
verwendet werden, mit der Maßgabe,
dass einerseits die so erhaltene Lösung nach dem Beschichten ausreichende
Ausrichtung der Gast/Wirt-Struktur bereitstellt, und mit der Maßgabe, dass
die so erhaltene Beschichtungslösung
ausreichend konzentriert ist, um adäquate Beschichtungsdicke und
Trocknungsfähigkeit
zu liefern, aber andererseits nicht so konzentriert, um untragbar
schwierig aufzubringen und nach dem Beschichten zu orientieren zu
sein.
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Wenn
es gewünscht
wird, Licht nur in einem ausgewählten
Wellenlängenbereich
zu polarisieren, kann ein einzelner Farbstoff in der Gast/Wirt-Lösung verwendet
werden. Wenn es gewünscht
wird, einen Neutraldichtepolarisator bereitzustellen, das heißt, einen
Polarisator, der Licht auf eine im wesentlichen gleiche Weise über das
sichtbare Spektrum polarisiert, können mehrere Gastfarbstoffe
mit verschiedenen Farben zu der Wirtslösung gegeben werden. Polarisatoren,
die im wesentlichen neutrale Dichte aufweisen, können zum Beispiel durch Zugeben
eines cyanfarbenen Farbstoffs, eines magentafarbenen Farbstoffs
und eines gelben Farbstoffs zur Wirtslösung, oder in einer anderen
Ausführungsform
durch Zugeben eines violetten und eines gelben Farbstoffs zur Wirtslösung hergestellt
werden. Es ist festgestellt worden, dass höhere Grade von Farbstoffreinheit
wünschenswert
sind, da Verunreinigungen, wie Salze und organische, nicht ionische
Materialien, die in einigen im Handel erhältlichen Farbstoffen gefunden
wurden, dazu neigen, alles sichtbare Licht ohne Rücksicht
auf die Polarisierung abzuschwächen
und dadurch die Wirksamkeit der Polarisierung zu verringern und
dem Filter eine dunkle Farbe zu verleihen. Es ist insbesondere wünschenswert,
dass der Verunreinigungsgrad in den Farbstoffen bezogen auf das
Gewicht des vorliegenden Farbstoffs im Bereich von 1% oder niedriger
liegt. Die Anzahl von Gastfarbstoffmolekülen, die in der Gast/Wirt-Lösung vorhanden
ist, kann an die Zahl der Wirtsmoleküle heranreichen, aber es ist
bevorzugt, dass es etwas weniger Gastfarbstoffmoleküle als Wirtsmoleküle gibt,
so dass das Verhältnis
von Gastmolekülen
zu Wirtsmolekülen
vorzugsweise im Bereich von 0,6 bis 0,8 liegt. Im allgemeinen ist
es wünschenswert,
die Gesamtfarbstoffkonzentration in der Lösung kleiner als etwa 50 Gewichts-%
zu machen. In bestimmten Fällen
kann es wünschenswert
sein, eine Konzentration zu haben, die kleiner als etwa 20% ist,
und unter anderen Umständen
ist es wünschenswert,
die Konzentration kleiner als etwa 10% zu haben. Für viele
Polarisatoranwendungen ist es wünschenswert,
eine Konzentration zu haben, die von etwa 5 bis 10 Gewichts-% reicht.
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Aufbringen
der Gast/Wirt-Lösung
auf feste Substrate kann mit jeder beliebigen Vorrichtung durchgeführt werden,
obwohl Beschichtungsverfahren, die während des Beschichtens der
aufgebrachten Schicht eine gewisse Scherbelastung mitgeben, bevorzugt
sind. Scherbelastung, die der aufgebrachten Schicht während der
Beschichtung mitgegeben wird, dient dazu, die molekulare Anordnung
der Gast- und Wirtsmoleküle
anzutreiben.
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Das
Trocknen der aufgebrachten Schicht kann mit Mitteln durchgeführt werden,
die zum Trocknen wässriger
Beschichtungen geeignet sind, die die Beschichtung nicht beschädigen oder
jede molekulare Anordnung der aufgetragenen Schicht, die durch Scherbelastung
oder andere ausrichtende Effekte, die während der Beschichtung angewendet
wurden, erzeugt worden sein kann, erheblich stören. Eine Schicht, die aus
einer polymeren Schicht besteht, die ein Metallsalz enthält (z. B.
ein wasserlösliches
Polymer, das Zinkchlorid oder andere zweiwertige Kationen enthält), kann
auf die getrocknete Beschichtung aufgetragen werden, um ihre Transmission
zu verbessern und sie gegen mechanische Beschädigung zu schützen. Andere
Polymermatrices können
als Träger
für die
zweiwertigen Kationen verwendet werden.
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BEISPIEL 1
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Wenn
R1 eine -COOH-Gruppe ist, R2 ein
Wasserstoffatom ist, R3 ein Pyridiniumrest
ist, und X– ein
Sulfatrest ist, ist die so erhaltene Verbindung 1-[4,6-Di(4-carboxyanilino)-1,3,5-triazin-2-yl]-pyridiniumhydrogensulfat,
das auf die nachstehende Art, gemäß der aufgeführten Reaktion
hergestellt wurde.
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Ein
Gemisch aus 117 ml Pyridin und 39 g 4,4'-[(6-Chlor-1,3,5-triazin-2,4-diyl)diimino]bisbenzoesäure (1,
die Herstellung dieser Verbindung ist in Beispiel 3 beschrieben)
wurde langsam auf 85°C
erhitzt und 1 h bei dieser Temperatur gehalten. Das Gemisch wurde
auf 15°C
abgekühlt,
und der Feststoff wurde aufgenommen, mit Pyridin gewaschen und getrocknet,
und ergab 47,69 g eines gelben Feststoffs. Eine 4,44 g-Probe des
Feststoffs wurde in 115 ml Wasser, das 1,62 ml 30%ige wässrige Ammoniumhydroxidlösung enthielt,
gelöst.
Eine verdünnte
wässrige
Schwefelsäurelösung (4
Gewichts-%) wurde langsam tropfenweise zugegeben, bis der pH-Wert
3,5 erreichte. Der Feststoff wurde aufgenommen, mit Wasser und Aceton
gewaschen und getrocknet. Die NMR-Analyse zeigte eine Struktur,
die mit 1-[4,6-Di(4-carboxyanilino)-1,3,5-triazin-2-yl]pyridiniumhydrogensulfat
(2) übereinstimmte,
das nachstehend Verbindung A genannt wird.
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BEISPIEL 2
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Durch
Lösen von
10 g der Verbindung A in 100 g einer 0,5 bis 2,0%igen wässrigen
Lösung
von NH4OH wurde eine Wirtslösung von
Verbindung A hergestellt. Zu dieser Lösung wurde dann 0,1 Gewichts-%
eines oberflächenaktiven
Mittels, das bei Rohm & Haas,
Philadelphia, PA unter dem Handelsnamen Triton x-100 erhältlich ist,
gegeben, um die Aufbringbarkeit auf polymere Substrate zu erhöhen.
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BEISPIEL 3
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Wenn
R3 ein Pyridiniumrest ist, der Substituent
für R3 eine 4-Dimethylaminogruppe ist und X– Bisulfat ist,
ist in Formel I die so erhaltene Verbindung 1-[4,6-Di(4-carboxyanilino)-1,3,5-triazin-2-yl]-4-(dimethylamino)pyridiniumhydrogensulfat,
das mit der nachstehenden Reaktion und dem nachstehenden Verfahren
hergestellt wurde.
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Zu
350 g 4-Aminobenzoesäure
und 7437,5 g Wasser bei 11°C
wurde gleichzeitig tropfenweise mit einer solchen Geschwindigkeit,
dass die Temperatur unter 15°C
gehalten wurde, eine Lösung
von 157,1 g Cyanurchlorid in 739,93 g Aceton und eine Lösung von
135,2 g Natriumcarbonat in 993,5 g Wasser zugegeben. Nach der Zugabe
ließ man
die Charge 1 h bei 15°C
mischen und dann auf Raumtemperatur erwärmen. Der Feststoff wurde aufgenommen,
mit Wasser und Aceton gewaschen und getrocknet, und ergab 335 g 4,4'-[(6-Chlor-1,3,5-triazin-2,4-diyl)diimino]bis-benzoesäure (1)
als einen weißen
gelbbraunen Feststoff.
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Ein
Gemisch aus 325 g 4,4'-[(6-Chlor-1,3,5-triazin-2,4-diyl)diimino]bis-benzoesäure, 102,92
g 4-Dimethylaminopyridin und 3220,4 g Dimethylsulfoxid wurde 5 h
auf 90°C
erhitzt. Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, und
1185 g Aceton wurden zugegeben. Der Feststoff wurde aufgenommen
und mit Aceton gewaschen. Der Feststoff wurde in einer Lösung aus
2000 g Wasser und 404 g 30%iger wässriger Ammoniumhydroxidlösung gelöst. Durch
Lösen von
310 g konzentrierter Schwefelsäure
in 3100 g Wasser wurde eine Vormischung hergestellt. Diese Vormischung
wurde langsam zum Reaktionsgemisch gegeben, bis ein pH-Wert von
3,3 erhalten wurde. Der Feststoff wurde gesammelt, ausgiebig mit
Wasser gewaschen und getrocknet, und ergab 220 g 1-[4,6-Di(4-carboxyanilino)-1,3,5-triazin-2-yl]-4-pyridiniumhydrogensulfat
(3), das nachstehend Verbindung B genannt wird.
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BEISPIEL 4
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Durch
Lösen von
10 g von Verbindung B in 100 g 2%iger wässriger Lösung von NH4OH,
die etwa 0,1 Gewichts-% eines bei Rohm & Haas, Philadelphia, PA unter dem
Handelsnamen Triton x-100 erhältlichen oberflächenaktiven
Mittels enthielt, um seine Aufbringbarkeit auf polymere Substrate
zu verbessern, wurde eine Wirtslösung
hergestellt.
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BEISPIEL 5
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Durch
gleichzeitiges Lösen
von 1,5 g von Verbindung B, 0,6 g Ammoniumhydroxid, 0,3 g Crompton and
Knowles Intrajet Blue JE (einem Direktfarbstoff), 0,3 g Kayaku Gelb
P-N3R (einem reaktiven Farbstoff), 0,3 g Keystone Rot 6B (einem
Reaktivfarbstoff), 7 g Wasser und 0,1 g einer 10%igen Lösung von
Triton x-100 wurde eine graue Gast/Wirt-Lösung hergestellt. Kleine Mengen,
im allgemeinen weniger als 5 Gewichts-% Lösung eines wasserlöslichen
Polymers wie Polyethylenglykol oder einem anderen Polymer, können zu
der Lösung
von Beispiel 5 gegeben werden, um der Beschichtung etwas strukturelle
Festigkeit zu verleihen.
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BEISPIEL 6
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Durch
Aufbringen einer 12 μm
dicken nassen Schicht der grauen Gast/Wirt-Lösung aus Beispiel 5 auf ein
geeignetes Substrat und anschließendes Trocknen der Beschichtung
unter Verwendung eines Luftstroms wurde ein Neutraldichtepolarisator
hergestellt. Die Dicke der so erhaltenen getrockneten Beschichtung
betrug etwa 2–3 μm. Eine polymere
Schicht, die ein wasserlösliches
Polymer, wie sulfoniertes Polystyrol, Dextransulfat oder irgendein
anderes geeignetes Polymer in der Konzentration von 20 bis 50% und
ein Metallsalz, wie CdCl2, CdI2,
2NCl2 oder ZnCl2 in
der Konzentration von 10 bis 30% enthielt, wurde dann oben auf die
getrocknete Beschichtung aufgebracht, um verbesserte Transmission
und Schutz gegen mechanische Beschädigung bereitzustellen. Der
erhaltene Polarisator zeigt Transmission von p-polarisiertem Licht
im Bereich von etwa 80% und eine Extinktion von weniger als etwa
3%.
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BEISPIEL 7
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Die
Gast/Wirt-Polarisatoren der vorliegenden Erfindung können verwendet
werden, um einige häufig auftretende
Mängel
von reflektierenden Polarisatoren zu korrigieren. Bezugnehmend auf 1a zeigt die spektrale Kurve
P die Transmission eines reflektierenden mehrschichtigen optischen
Folien-Polarisators des Typs, der in den veröffentlichten PCT-Patentanmeldungen
WO95/17303 und WO96/19347 (durch Bezugnahme hier aufgenommen) offenbart
ist, im sichtbaren Wellenlängenbereich
für Licht,
das in der Transmissionsebene des Polarisators polarisiert ist.
Die spektrale Kurve S zeigt die Transmission für Licht, das in einer Ebene senkrecht
zur Transmissionsebene des reflektierenden Polarisators polarisiert
ist, über
den gleichen Spektralbereich. Für
die meisten Polarisierungsanwendungen ist es wünschenswert, dass Kurve P so
genau wie möglich
eine flache Linie bei 100% Transmission ist, und dass Kurve S so
genau wie möglich
eine flache Linie bei 0% Transmission ist. In 1a ist zu beobachten, dass Kurve S bei
mehreren Wellenlängen
deutlich von einer 0%-Transmissionslinie abweicht, insbesondere
um 500 nm (Nanometer) und zwischen 600 und etwa 625 nm (Nanometer). Diese
Abweichungen stellen Lichtdurchlässigkeiten
dar, die als verminderte Reinheit der Polarisierung des durchfallenden
Lichts erscheinen und auch in Situationen, wobei Licht einer bestimmten
Polarisierung blockiert werden muss, wie es zum Beispiel in bestimmten
Arten von Flüssigkristallanzeigen
auftreten kann, Farbabweichungen verursachen können. Zusätzlich kann das reflektierte
Licht ebenfalls eine geringfügig andere
Farbe haben, auch wenn für
das reflektierte Licht wahrscheinlich kein schädlicher Einfluss auf die Polarisierungsreinheit
zu sehen ist, da das durchgelassene Licht Licht ist, das reflektiert
werden sollte.
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Bezugnehmend
auf 2 wird durch Laminieren
des in Beispiel 6 hergestellten Gast/Wirt-Neutraldichtepolarisators 24,
der das in 1b gezeigte
Transmissionsspektrum aufweist, mit dem reflektierenden Mehrschichtfolien-Polarisator 22,
wobei die Transmissionsrichtungen der zwei Polarisatoren in einer
im wesentlichen parallelen Weise orientiert sind, der hinsichtlich
Durchlässigkeit
korrigierte Polarisator 26 hergestellt, der die in 1c gezeigten spektralen
Kurven P' uns S' besitzt, wobei P' die Transmission
für Licht
ist, das in der Transmissionspolarisierungsebene der kombinierten
reflektierenden und Gast/Wirt-Polarisatoren linear polarisiert ist,
und S' die Transmission
für Licht
ist, das in der Reflektionspolarisierungsebene des reflektierenden
Polarisators polarisiert ist. Es ist beim Vergleichen der 1a und 1b ersichtlich, das die Transmission
von Licht, wie durch die Kurven P und P' dargestellt, nur geringfügig reduziert
wird, von etwas weniger als 90% für den Fall, wo nur der reflektierende
Polarisator verwendet wird, auf etwa 80% Transmission für die kombinierten
Polarisatoren, die in 1c gezeigt
sind. Bezugnehmend auf 1a und 1c, zeigt der Vergleich der S-
und S'-Kurven allerdings,
dass die Zugabe des Gast/Wirt-Polarisators die Lichtdurchlässigkeit
von etwa 25% Transmission um 500 nm auf weniger als 2% bei denselben
Wellenlängen
verringert, wie durch Kurve S' in 1c angezeigt wird. Es sollte
auch ersichtlich werden, dass die Gast/Wirt-Polarisatoren der vorliegenden Erfindung
wegen ihres dünnen
Profils einen breiteren Extinktionswinkel zeigen als typische Polarisatoren,
die CTA-Schichten verwenden, die dazu neigen, Licht bei größeren Sichtwinkeln
durchtreten zu lassen.
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Bezugnehmend
auf 3 ist das einfallende
Licht 31 nicht auf senkrechten Einfall beschränkt, sondern
kann unter dem Winkel θ,
der nicht 0 ist, einfallen, wodurch eine strahlenteilende wie auch
eine polarisierende Wirkung erzeugt wird, wie durch die Strahlen 33 und 35 dargestellt,
die sich in unterschiedlichen Richtungen fortbewegen und unterschiedliche
Polarisierung besitzen. Da reflektierende Mehrschichtpolarisatoren für Änderungen
der Leistung und Lichtdurchlässigkeiten
mit Änderungen
des Einfallswinkels θ anfällig sind, versteht
es sich, dass die spezielle An der Korrektur hinsichtlich Durchlässigkeit,
die in Gast/Wirt-Polarisator 24 bevorzugt ist, angepasst
werden können
muss, um sich dem vorherrschenden Einfallswinkel, den man in einer
bestimmten Anwendung vorfindet, anzupassen. Es ist ein Vorteil der
vorliegenden Erfindung, dass wegen der Anzahl leicht verfügbarer Farbstoffe
mit verschiedenen Farben, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
eine Vielzahl solcher Anpassungen möglich ist.
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Es
versteht sich, dass obwohl das vorliegende Beispiel einen Gast/Wirt-Polarisator
verwendet, der eine Kombination aus Farbstoffen enthält, die
gewählt
sind, um einen Neutraldichtepolarisator herzustellen, ein farbkorrigierender
Polarisator nur einen Farbstoff enthalten könnte, der gewählt ist,
um Lichtdurchlässigkeit
in nur einem bestimmten begrenzten Wellenlängenbereich zu eliminieren,
oder mehr als einen Farbstoff enthalten könnte, wobei die Farbstoffe
ausgewählt
sind, um ein bestimmtes, nicht notwendigerweise neutrales Korrekturspektrum
zu erzeugen, das in Kombination mit einem reflektierenden Polarisator
einen Polarisator mit vorbestimmten spektralen Eigenschaften herstellen
würde.
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BEISPIEL 8
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Bezugnehmend
auf 4 kann ein hinsichtlich
Lichtdurchlässigkeit
korrigierter reflektierender Polarisator 26 der vorstehend
beschriebenen An auf eine Flüssigkristallanzeige 400 aufgetragen
werden, um eine Flüssigkristallanzeige
zu erzeugen, die Anteil 402 des einfallenden Lichts 401 reflektiert
und den polarisierten Lichtanteil 403 mit Korrektur hinsichtlich
Durchlässigkeit
durchlässt.
Der reflektierte Anteil 402 wird typischerweise durch Zurückreflektieren
zum Polarisator 26 zurückgeführt, zum
Beispiel unter Verwendung eines Lichtquellengehäuses, das nicht gezeigt ist,
das etwas Polarisierungsumwandlung oder Zufallsverteilung bereitstellt,
wodurch der Beleuchtungswirkungsgrad der Anzeige 400 verbessert
wird. Eine typische Flüssigkristallanzeige
hat durch einen rückführenden
reflektierenden Polarisator 22, verbunden mit einem hinsichtlich
Durchlässigkeit
korrigierenden Polarisator 24, um Lichtdurchlässigkeit
zu eliminieren, um einen hinsichtlich Durchlässigkeit korrigierten reflektierenden
Polarisator 26 zu erzeugen, Vorteile. Solch ein System
kann den Kontrast und das Erscheinungsbild der Flüssigkristallanzeige 400 wesentlich
verbessern. Es versteht sich, dass die zwei polarisierenden Elemente
(d. h. der reflektierende Polarisator 22 und der hinsichtlich
Durchlässigkeit
korrigierende Polarisator 24) nicht in der gezeigten Anordnung
verwendet werden müssen.
Ein Gast/Wirt-Polarisator könnte
in Übereinstimmung
mit anderen Ausführungsformen
anderswo im System angebracht werden, direktes Beschichten auf dem
Flüssigkristallglassubstrat,
auf einem Lichtleiter eines Rücklichts,
auf anderen helligkeitserhöhenden
Folien (z. B. strukturierten Winkelverbesserungsfolien, wie BEF,
erhältlich
bei der Firma 3M) und als eigenständiges Produkt und so weiter
einschließend.
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Während der
Gast/Wirt-Polarisator im vorstehend Beispiel mit einem reflektierenden
Polarisator kombiniert wird, können
die Gast/Wirt-Polarisatoren der vorliegenden Erfindung in Flüssigkristallanzeigen,
die keine reflektierenden Polarisatoren verwenden, in einer Vielzahl
von Positionen, wie vorstehend beschrieben, verwendet werden.
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BEISPIEL 9
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Die
Polarisatoren der vorliegenden Erfindung können verwendet werden, um Umgebungslicht-Verblassen
von Rückseitenprojektionsbildschirmen
zu verringern. Bezugnehmend auf 5 projiziert
das Projektionsgerät 50 ein
Bild zum Ansehen durch Betrachter 1 auf die Diffusorschicht 56 der
Rückseitenprojektionsbildschirmanordnung 52.
Wenn das Umgebungslicht 57 ein hohes Niveau hat, wie es
in einem hell erleuchteten Raum der Fall sein kann, trifft dieses
Licht von der Betrachterseite auf den Diffusor 56 auf und
verringert den Kontrast des projizierten Bildes. Durch Einführen des
Gast/Wirt-Polarisators 58 zwischen Betrachter 1 und Diffusorschicht 56 wird
mindestens eine Polarisierungskomponente des unpolarisierten Umgebungslichts 57 absorbiert,
wodurch die Menge des auf Diffusor 56 einfallenden Umgebungslichts
stark verringert wird. Außerdem
kann etwas von dem polarisierten Umgebungslicht, das die Diffusorschicht 56 erreicht
und zum Betrachter zurückgestreut
wird, seine Polarisierung durch die Diffusorschicht geändert haben,
so dass ein Teil dieses Lichts vom Polarisator 58 absorbiert
wird, wodurch die Menge an Umgebungslicht, das den Betrachter 1 von der
Diffusorschicht 56 erreicht, weiter verringert wird. Es
versteht sich, dass, wenn das projizierte Licht 51 polarisiert
ist, wie es oft in Flüssigkristallprojektionssystemen
der Fall ist, die Transmissionsachse der polarisierenden Schicht 58 so
angeordnet werden sollte, dass sie im allgemeinen parallel zur Polarisierungsebene
des projizierten Lichts 51 liegt. Es ist ein Vorteil der
vorliegenden Erfindung, dass die polarisierende Schicht 58 direkt
als eine dünne
Schicht auf eine Vielzahl von festen Substraten, wie in diesem Fall
die Diffusorschicht 56, aufgebracht werden kann. Weil die
polarisierende Schicht 58 relativ dünn und haltbar ist, hat sie
einen relativ geringen mechanischen Einfluss auf die Bildschirmanordnung 52,
so dass es unwahrscheinlich ist, dass sie Verziehen verursacht oder
andere nachteilige mechanische Auswirkungen für die Bildschirmanordnung 52 erzeugt.
In anderen Ausführungsformen
kann es wünschenswert
sein, den Gast/Wirt-Polarisator auf ein Glas, ein polymeres oder
anderes gerieftes Substrat, wobei der Diffusor an der entgegengesetzten
Seite des Substrats befestigt ist, aufzubringen.
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Zusätzliche
Verringerung von Umgebungslichteffekten kann durch Verwendung von
polarisiertem Licht als Raumbeleuchtung erreicht werden. Zum Beispiel
wird im wesentlichen alles Umgebungslicht, das auf Bildschirm 52 einfällt, absorbiert,
bevor es die Diffusorschicht 56 erreicht, wenn das einfallende
Licht 57 in der Absorptionsrichtung von Polarisator 58 polarisiert
ist, wodurch die Sichtbarkeit von Bildern, die auf die Diffusorschicht 56 projiziert
werden, weiter erhöht
wird.
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BEISPIEL 10
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Die
vorliegende Erfindung ist zur Polarisierung von nichtparallelen
Lichtstrahlenbündeln
nützlich.
Polarisatoren sind typischerweise effektiver, wenn das Licht, das
polarisiert werden soll, ein parallel ausgerichtetes Strahlenbündel ist,
so dass alle auf den Polarisator einfallenden Strahlen den selben
Einfallswinkel haben, der typischerweise senkrechter Einfall ist.
Wenn verschiedene Strahlen unter verschiedenen Winkeln durch einen
Polarisator gehen, haben sie verschiedene Einfallsebenen und wandern
unterschiedliche Strecken durch den Polarisator. In Interferenzpolarisatoren
können
diese Unterschiede der Einfallsebenen für verschiedene Strahlen des
selben Strahlenbündels
zu deutlich unterschiedlichen Polarisierungsebenen führen. Im
Fall von Absorptionspolarisatoren können die unterschiedlichen
Wanderstrecken durch die polarisierende Schicht zu sich unterscheidenden
Polarisierungsniveaus oder zu unterschiedlichen Farben des vom Polarisator
erzeugten Lichts führen.
Bezugnehmend auf 6 fallen
die unpolarisierten Lichtstrahlen 61 wegen der divergierenden
Art der Lichtstrahlenbündels
unter einer Vielzahl von Winkeln von der Lichtquelle 60 auf
den Polarisator 64. Es versteht sich aus geometrischen Überlegungen,
dass die Lichtstrahlen 61b, die die äußeren Teile des Lichtkegels 61 darstellen
und deshalb größere Einfallswinkel
haben, einen längeren
Weg durch Polarisator 64 haben als Strahlen mit kleineren
Einfallswinkeln, wie Strahl 61a. Weil die Gast/Wirt-Polarisatoren
der vorliegenden Erfindung eine sehr vollständige Polarisierung innerhalb
einer sehr kurzen Lichttransmissionsstrecke erreichen können, kann
der Polarisator 64 sehr dünn sein, so dass der Unterschied
der Wegstrecke durch die polarisierende Schicht 64 zwischen
Strahlen unter verschiedener Einfallswinkel relativ klein ist, so
dass die Einheitlichkeit der Polarisierung sogar für relativ
breite Kegel aus divergierendem Licht gegenüber einigen anderen Polarisatoren
verbessert ist.
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BEISPIEL 11
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Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere für Anwendungen nützlich,
die eine polarisierende Schicht erfordern, die hohen Temperaturen
widerstehen kann. Diese Stabilität
beruht teilweise auf der thermischen Stabilität des Gast/Wirt-Materials selbst
und auch teilweise auf der Fähigkeit
des Gast/Wirt-Materials, seine Polarisierungswirkung auf einer relativ
kurzen Strecke zu erreichen, so dass die Gast/Wirt-Schicht relativ
dünn sein
kann und auf thermisch stabile Substrate, wie Glas, aufgetragen
werden kann. Die vorliegende Erfindung ist spezieller als Hitzefilter
für glühende Lichtquellen
verwendbar. Bezugnehmend auf 7 erzeugt
die Glühlampe 70 die
Strahlen 71 elektromagnetischer Strahlung, die sichtbares
Licht zusammen mit einer erheblichen Menge an Infrarotstrahlung
enthält.
Wenn eine Erzeugung von polarisiertem Licht gewünscht ist, kann der Gast/Wirt-Polarisator 72 der
vorliegenden Erfindung vor den Infrarotfilter 74 platziert
werden, um die Infrarotheizbelastung dieses Filters zu verringern.
In diesem Fall kann der Gast/Wirt-Polarisator 72 pleochroitische Farbstoffe
enthalten, die sowohl im Infrarotbereich als auch im sichtbaren
Bereich des Spektrums absorbieren. Gast/Wirt-Material 72 kann
als eine dünne
Schicht auf Substrat 76, das vorzugsweise ein thermisch
stabiles Material, wie Glas, ist, aufgetragen werden. In einer anderen
Ausführungsform
kann es wünschenswert
sein, den Gast/Wirt-Polarisator auf ein stark wärmeleitendes Material, wie
Saphir, aufzubringen. Filter 74 kann ein Infrarot absorbierendes
Material sein, das während
der Verwendung deutliches Erwärmen
erfährt.
Durch Aufteilen der Hitzebelastung zwischen Gast/Wirt-Polarisator 72,
der viel von der Wärme,
die er absorbiert, auf Substrat 76 ableiten kann, und Infrarotabsorber 74 wird
das Kühlen
dieser Elemente wegen der vergrößerten Oberfläche, die
durch die zwei Filter anstelle des einen bereitgestellt wird, wirkungsvoller.
In einer anderen Ausführungsform
kann der Infrarotfilter 74 ein Hitzespiegel sein, das heißt ein Spiegel,
der im Infrarotbereich reflektiert, aber Licht im sichtbaren Bereich
durchlässt.
Da sowohl das sichtbare als auch das Infrarotlicht einer Polarisierung
von Gast/Wirt-Polarisator 72 absorbiert werden, bevor Licht 71 den
Hitzespiegel 74 erreicht, wird die Menge an zurückreflektiertem
und schließlich
von einer Oberfläche,
die von diesem reflektierten Licht getroffen wird, absorbiertem
Infrarotlicht verringert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann ein Luftstrom 78 durch den Kanal, der von Polarisator 72 und Infrarotfilter 74 gebildet
wird, bereitgestellt werden, um das Kühlen weiter zu verstärken.
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Im
vorstehenden Beispiel wurden verschiedene Farbstoffe verwendet.
Wie vorstehend angemerkt, schließt die Klasse von Farbstoffen,
die zur Verwendung im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung geeignet
ist, saure Farbstoffe, basische Farbstoffe, Direktfarbstoffe und
indirekte Farbstoffe ein. Repräsentative
Polarisationsproben sind aus solchen Farbstoffen hergestellt worden,
einschließend:
- Direktfarbstoffe – Zu
10 g einer 10 bis 15%igen Gast-Lösung
wurden 0,3 g Direct Blue 199 von Crompton and Knowles gegeben,
und man erhielt einen Polarisator im Cyanbereich des Spektrums.
- Reaktivfarbstoffe (auf Triazinbasis) – Zu 10 g einer 10 bis 15%igen
Gast-Lösung
wurden 0,3 g Reactive Yellow 2 von Nippon Kayaku gegeben,
und man erhielt einen Polarisator im gelben Bereich des Spektrums.
- Reaktivfarbstoffe (auf Vinylsulfonbasis) – Zu 10 g einer 10 bis 15%igen
Gast-Lösung
wurden 0,3 g Reactive Yellow 17 von Crompton and Knowles
gegeben, und man erhielt einen Polarisator im gelben Bereich des
Spektrums.
- Saure Farbstoffe – Zu
10 g einer 10 bis 15%igen Gast-Lösung
wurden 0,3 g Acid Orange 7 von Crompton and Knowles gegeben,
und man erhielt einen Polarisator im gelben Bereich des Spektrums.
- Basische Farbstoffe – Zu
10 g einer 10 bis 15%igen Gast-Lösung
wurden 0,3 g Basic Blue 9 von Kodak gegeben, und man erhielt
einen Polarisator im grünblauen
Bereich des Spektrums.
- Fluoreszierende Farbstoffe – Zu
10 g einer 10 bis 15%igen Gast-Lösung
wurden 0,3 g Fluorescent Yellow AA216 von der Keystone-Corporation
gegeben, und man erhielt einen Polarisator im gelben Bereich des
Spektrums.
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Obwohl
die Erfindung vorstehend unter Bezugnahme auf spezielle Beispiele
beschrieben worden ist, ist die Erfindung nicht auf die Beispiele
beschränkt.
Vielmehr ist die Erfindung ist dazu gedacht, den vollen Umfang abzudecken,
wie er sich für
Fachleute auf dem Gebiet erschließt und wie in den beigefügten Patentansprüchen dargelegt
ist.