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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG Fachgebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Harzzusammensetzung, die für
dünnwandige
Formprodukte wie Chipkarten, Spielkarten und Floppydisks, Strukturkomponenten
für Bürogeräte, Kommunikationsgeräte wie tragbare
Telefone, elektrische Haushaltsgeräte und Kraftfahrzeugteile nützlich ist.
Genauer gesagt betrifft die vorliegende Endung eine schlagfeste
Harzzusammensetzung, die ein Polycarbonatharz und ein Polyesterharz
als Hauptkomponenten umfasst und die eine verbesserte Schlagfestigkeit
aufgrund eines hinzugefügten spezifischen
Epoxy-modifizierten Blockcopolymers aufweist, ebenso wie ein durch
Formpressen der Harzzusammensetzung erhaltenes Formprodukt.
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Hintergrund
der Erfindung
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In den letzten Jahren ging man davon
aus, dass sich elektronische Zahlkarten (elektronisches Geld) schnell
entwickeln und bald in vollem Umfang in die praktische Anwendung übernehmen
ließen.
Bisher wurden Materialien auf Polyvinyl-Basis zur Herstellung der
Karten verwendet; allerdings wird davon ausgegangen, dass eine Ersetzung
des Polyvinylharzes aufgrund der Umweltproblematik durch Dioxin
stark angestrebt wird.
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Kunststoffkarten weisen eine Dicke
von lediglich 1 mm oder weniger auf, wobei das zu ihrer Herstellung
verwendete Material eine hohe Fließfähigkeit und Schlagfestigkeit
besitzen muss. ABS-Harz, Polycarbonatharz, Polybutylenterephihalat-
und Polyethylenterephthalatharz wurden als Ersatzmaterial für Vinylchlorid entwickelt; allerdings
bot keines dieser Harze die Kombination von hoher Fließfähigkeit
und hoher Schlagfestigkeit. In der Bemühung, die Schlagfestigkeit
zu verbessern, wurde eine Methode erprobt, bei der diesen Harzen
Elastomer zugesetzt wird; allerdings zeigt das Elastomer das Problem
einer fehlenden Affinität
zu und Dispergierbarkeit mit den Harzen.
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Angesichts des Vorangegangenen haben
die Erfinder der vorliegenden Erfindung in der offengelegten (Kokai)
Japanischen Patentanmeldung Nr. 25984/1995 ein Epoxy-modifiziertes Blockpolymer
oder ein teilhydriertes Epoxy-modifiziertes Blockpolymer beschrieben,
welches zur Verstärkung
der Schlagfestigkeit nützlich ist.
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In der Patentregistrierung Nr. 2676525
ist eine Zusammensetzung beschrieben, die durch Dispergieren eines
mittels des folgenden Verfahrens erhaltenen modifizierten hydrierten
Blockcopolymers (b) in einem thermoplastischen Harz (a) erhalten
wird, das Polycarbonatharz oder Polycarbonatharz und Polyesterharz
enthält.
Das modifizierte hydrierte Blockcopolymer (b) wird durch Aufpfropfen
einer Glycidylgruppe-enthaltenden ungesättigten
Verbindung auf ein hydriertes Blockcopolymer erhalten, welches durch
Teilhydrierung einer aliphatischen Doppelbindung auf der Basis einer
konjugierten Dienverbindung eines Blockcopolymers, das ein konjugiertes
Dien und einen Vinylgruppe-enthaltenden aromatischen Kohlenwasserstoff
enthält,
gewonnen wird. Allerdings ist das hierin verwendete Glycidylgruppe-modifizierte
hydrierte Blockcopolymer (b) darin problematisch, dass es aufgrund
der beim Verfahren zur Herstellung des Polymers als auch der daraus
erzeugten Formprodukte angewendeten Wärme zu Gelbildung neigt.
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In der offengelegten (Kokai) Japanischen
Patentanmeldung Nr. 157504/1997 ist ein hydriertes oder nicht-hydriertes
Blockcopolymer beschrieben, das mit einer ethylenisch ungesättigten
Gruppe modifiziert ist, welche Carbonsäure (z. B. Maleinan-hydrid) oder deren
Derivate enthält.
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In der offengelegten (Kokai) Japanischen
Patentanmeldung Nr. 48861/1996 ist ein hydriertes Blockcopolymer
beschrieben, das mit einer Hydroxylgruppe-enthaltenden α,β-ungesättigten
Carbonsäure
und einer aromatischen Vinylverbindung modifiziert ist.
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Allerdings erfüllen die bisher beschriebenen
Polymere die Anforderung einer hohen Schlagfestigkeit und Formpressbarkeit,
insbesondere bei für
dünnwandige
Formprodukte wie Chipkarten verwendeten Materialien, nicht ausreichend.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht in der Bereitstellung einer Harzzusammensetzung zur Herstellung
dünnwandiger
Formprodukte, welche Zusammensetzung eine ausgezeichnete Fließfähigkeit und
Dispergierbarkeit aufweist und bei welcher sich insbesondere eine
außerordentlich
hohe Schlagfestigkeit mit Formpressbarkeit verbindet, und in der
Bereitstellung eines daraus erzeugten Formprodukts.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben umfangreiche Untersuchungen zur Bewältigung des obigen Problems
angestellt und sind als Ergebnis dessen zur vorliegenden Erfindung
gelangt.
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Demgemäß wird bei einem ersten Aspekt
der vorliegenden Erfindung eine Harzzusammensetzung bereitgestellt,
die 100 Gewichtsanteile eines Harzgemischs (I) umfasst, hergestellt
aus 40–80
Gew.-% eines aromatischen Polycarbonatharzes (A) und 60–20 Gew.-%
eines aromatischen Polyesterharzes (B), wobei die Summe von (A)
+ (B) 100 Gew.-% beträgt;
und 2–10
Gewichtsanteilen eines Epoxy-modifizierten
Blockpolymers (G) und/oder eines Epoxy-modifizierten hydrierten
Blockpolymers (H), wobei das Epoxy-modifizierte Blockpolymer (G)
ein solches ist, das durch Expoxidation von Doppelbindungen erhalten
wird, die von konjugierten Dienverbindungen in einem Blockcopolymer
(E) stammen, welches im Molekül
ein Blockpolymer (C), das hauptsächlich
in einer aromatischen Vinylverbindung besteht, und ein Blockcopolymer
(D), das hauptsächlich
in einer konjugierten Dienverbindung besteht, umfasst; und das Epoxy-modifizierte
hydrierte Blockpolymer (H) ein solches ist, das durch Epoxidation
der restlichen Doppelbindungen in einem teilhydrierten Blockcopolymer
(F) erhalten wird, welches durch Teilhydrierung der Doppelbindungen
gebildet wird, die von der konjugierten Dienverbindung im obigen
Blockcopolymer (E) stammen.
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Vorzugsweise weist bei einem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung das aromatische Polycarbonatharz
(A) ein Verhältnis
der Zahl der terminalen Hydroygruppen zur Gesamtzahl der molekularen
Enden im Polycarbonatharz von 1–40%
auf (im folgenden wird das Verhältnis
als ein "terminates Hydroxylverhältnis"
bezeichnet).
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Bei einem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist das aromatische Polyesterbarz (B) vorzugsweise mindestens
eines, gewählt
aus Polybutylenterephthalat (PBT), Polyethylenterephthalat (PET),
Poly(1,4-cyclohexandimethylen)terephthalat und Poly(1,4-cyclohexandimethylen/ethylen)terephthalat.
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Beim ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung enthält
die Harzzusammensetzung außerdem
vorzugsweise Titanoxid in einer Menge von 5 bis 30 Gewichtsanteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsanteile des Harzgemisches (I).
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Bei dem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung oder der Harzzusammensetzung, die außerdem Titanoxid enthält, enthält die Harzzusammensetzung
vorzugsweise außerdem
einen Reaktionsbeschleuniger für
Expoxygruppen in einer Menge von 0,001–2 Gewichtsanteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsanteile des Harzgemisches (I).
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Bei einem zweiten Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Formprodukt bereitgestellt, das durch Formpressen
einer der Harzzusammensetzungen des ersten Aspekts erhalten wird.
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Bei einem dritten Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine Chipkarte oder Spielkarten bereitgestellt, die
durch Formpressen einer der Harzzusammensetzungen erhalten wird.
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BESTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Im folgenden wird die vorliegende
Erfindung ausführlich
beschrieben.
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Aromatisches Polycarbonatharz
(A)
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Bei der vorliegenden Erfindung können Homo-Polycarbonate
(aus einer Art von Bisphenol erhalten) und copolymerisierte Polycarbonate
(aus einer Vielzahl von Bisphenol-Arten erhalten) als das aromatische
Polycarbonatharz (A) verwendet werden, wobei die Polycarbonate mittels
eines beliebigen der im Fachgebiet bekannten Verfahren hergestellt
werden können.
Außerdem
können
die Polycarbonate verzweigt oder linear sein, wobei auch ein Gemisch
aus einem linearen und einem verzweigten Polycarbonat verwendet
werden kann.
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Allgemein werden aromatische Polycarbonatharze
in Gegenwart eines Säureakzeptors
und eines Molekulargewicht-Kontrollagens durch Reaktion eines zweiwertigen
Phenols und Phosgens oder durch Umesterung eines zweiwertigen Phenols
mit einer Verbindung, wie etwa einem Carbonatdiester, hergestellt.
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Bei der vorliegenden Erfindung werden
die Bisphenole vorzugsweise als das zweiwertige Phenol verwendet,
wobei 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan – d. h. Bisphenol A – besonders
bevorzugt ist. Bisphenol A kann teilweise oder zur Gänze mit
einem anderen zweiwertigen Phenol substituiert sein. Über Bisphenol
A hinaus zählen
zu Beispielen der zweiwertigen Phenole Bis(4-hydroxyphenyl)alkane,
z. B. Hydrochinon, 4,4'-Dihydroxydiphenyl, Bis(4-hydroxyphenyl)methan
oder 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)ethan;
Bis(4-hydroxyphenyl)cycloalkane, z. B. 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan;
Verbindungen wie Bis(4-hydroxyphenyl)sulfid, Bis(4-hydroxyphenyl)sulfon,
Bis(4-hydroxyphenyl)sulfoxid oder Bis(4-hydroxyphenyl)ether; alkylierte
Bisphenole, wie etwa 2,2-Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)propan oder
2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)propan; und halogenierte Bisphenole,
z. B. 2,2-Bis(3,5-dibromo-4-hydroxyphenyl)propan oder 2,2-Bis(3,5-dichloro-4-hydroxyphenyl)propan.
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Die aromatischen Polycarbonatharze
mit einem terminalen Hydroxylverhältnis von 1–40%, die bei der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise verwendet werden, können mittels Polykondensation
durch Umestern im geschmolzenen Zustand unter Verwendung des oben
beschriebenen zweiwertigen Phenols, des Carbonatdiesters, eines
basischen Katalysators und einer sauren Substanz; die den basischen
Katalysator neutralisiert, hergestellt werden, können aber auch ohne Beschränkung auf
dieses Verfahren hergestellt werden.
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Zu Beispielen der Carbonatdiester
zählen
Diphenylcarbonat, Ditolylcarbonat, Bis(chlorphenyl)carbonat, Di(m-cresyl)carbonat,
Dinaphthylcarbonat, Bis(hiphenyl)carbonat, Diethylcarbonat, Dimethylcarbonat,
Dibutylcarbonat und Dicyclohexylcarbonat. Von diesen ist Diphenylcarbonat
besonders bevorzugt.
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Wird ein aromatisches Polycarbonatharz
aus Bisphenol A und Diphenylcarbonat durch im geschmolzenen Zustand
vorgenommene Umesterung erzeugt, so nehmen die Enden des Polycarbonats
eine Hydroxyphenylgruppe und eine Phenylgruppe an. Das terminale
phenolische Hydroxylverhältnis
lässt sich
durch Erhöhen
die Verhältnisses
der Menge an Diphenylcarbonatzu der an Bisphenol bei der Herstellung
des Polycarbonatharzes beliebig kontrollieren. Liegt das terminale
phenolische Hydroxylverhältnis über 40%,
so verschlechtert dies den Farbton und die Wärmebeständigkeit des Harzes. Folglich
beträgt
das terminale phenolische Hydroxylverhältnis vorzugsweise 40% oder
weniger, bevorzugter 30 % oder weniger.
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Obschon eine Verminderung des terminalen
phenolischen Hydroxylverhältnisses
auf 3% oder weniger bei der Umesterung im geschmolzenen Zustand
generell schwierig ist, kann das terminale phenolische Hydroxylverhältnis auf
sogar lediglich etwa 1% herabgesetzt werden, wenn eine Phosgenierungs-Methode
angewendet wird. Daher beträgt
das bei der vorliegenden Erfindung angewendete terminale Hydraxylverhältnis beim
aromatischen Polycarbonatharz vorzugsweise 3% bis 30%.
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Aromatisches Polyesterharz
(B)
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Bei der vorliegenden Erfindung stellt
das aromatische Polyesterharz (B) ein Reaktionsprodukt oder ein Gemisch
von Reaktionsprodukten einer aromatischen Dicarbonsäure oder
eines reaktiven Derivats davon (z. B. ihr Dimethylester oder ihr
Anhydrid) mit einem aliphatischen, alicyclischen oder aromatischen
Diol oder einem Gemisch von Diolen dar. Die aromatischen Polyesterharze
können
mittels bekannter Methoden hergestellt werden.
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Allgemein werden Dicarbonsäure-Verbindungen
wie Terephthalsäure
oder Dimethyl- terephthalat als der aromatischen Dicarbonsäure oder
dem reaktiven Derivat davon verwendet. Bei der vorliegenden Erfindung kann
allerdings ein Gemisch aus Terephthalsäure und mindestens einer Säure verwendet
werden, gewählt
aus der Gruppe, bestehend aus anderen aromatischen oder alicyclischen
C8-C14-Dicarbon-
säuren;
aliphatischen C4-C12-Dicarbonsäuren; Dicarbonsäuren mit
einem Benzol-Kern,
wie etwa Phthalsäure,
Isophthalsäure
oder 4,4'-Diphenyl-dicarbonsäure;
Dicarbonsäuren
mit einem Naphthalen-Kern, wie etwa 2,6-Naphthalendicarbonsäure; Succinsäure; Adipinsäure; Sebacinsäure; Azelainsäure; und
Cyclohexandiessigsäure.
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Die Diolkomponente des aromatischen
Polyesterharzes umfasst typischerweise mindestens ein Diol, gewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Ethylenglycol, 1,4-Butandiol und 1,4-Cyclohexandimethylol.
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Über
die obigen Diole hinaus kann die Diolkomponente mindestens ein Diol
enthalten; gewählt
aus der Gruppe, bestehend aus anderen aliphatischen C3-C12-Diolen
wie 1,3-Propandiol, 2-Ethyl-1,3-propandiol, Neopentylglycol, 1,5-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, 3-Ethyl-2,4-pentandiol, 2-Methyl-2,4-pentandiol,
2,2,4-Trimethyl-1,4-pentandiol,
2,2,4-Trimethyl-1,5-pentandiol, 2-Ethyl-1,3-hexandiol, 2,2-Diethyl-1,3-propandiol oder 2,5-Hexandiol;
alicyclische C6-C21-Diole
wie 2,2-Bis(4-hydroxycyclohexyl)propan oder 2,4-Dihydroxy-1,1,3,3-tetramethylcyclobutan;
und aromatische Diole wie 1,4-Di(2-hydroxyethoxy)benzol, 2,2-Bis(3-(2-hydroyethoxy) phenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan oder 2,2-Bis(4-hydroxypropylphenyl)propan.
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Das bei der vorliegenden Erfindung
verwendete aromatische Polyesterharz kann durch Einbau einer relativ
geringen Menge eines dreiwertigen oder vierwertigen Alkohols oder
einer dreibasischen oder vierbasischen Carbonsäure verzweigt werden. Vorzugsweise
wird das Harz durch Einbau mindestens einer Art verzweigt, gewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Trimesinsäure, Trimellithsäure, Trimethylolethan,
Trimethylolpropan und Pentaerythritol.
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Zu Beispielen der bevorzugten aromatischen
Polyesterharze zählen
Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, Poly(1,4-cyclohexandimethylen)-terephathalat,
Poly(1,4-cyclohexandimethylen/ethylen)terephthalat und Copolymere
davon. Das aromatische Polyester, das bei der vorlienden Erfindung
vorzugsweise verwendet wird, weist eine intrinsische Viskosität von 0,5–1,6 dl/g
auf (wie unter Verwendung von Orthochlorphenol bei 25°C gemessen).
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Das Harzgemisch (I) umfasst 40 bis
80 Gew.-% eines aromatischen Polycarbonatharzes (A) und 60 – 20 Gew.-%
eines aromatischen Polyesterharzes (B), wobei die Summe von (A)
+ (B) 100 Gew.-% beträgt.
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Ist der Gehalt an aromatischem Polycarbonatharz
(A) geringer als 40 Gew.-%, so ist die Schlagfestigkeit gering,
wohingegen dann, wenn der Gehalt über 80 Gew.-% beträgt, die
Schmelzviskosität
des Polycarbonatharzes steigt, was zu geringer Flüssigkeit
führt und
das Spritzpressen dünnwandiger
Produkte und ähnliches
erschwert.
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Liegt der Gehalt an aromatischem
Polyesterharz (B) über
60 Gew.-%, so ist die Schlagfestigkeit schlecht, wohingegen dann,
wenn der Gehalt weniger als 20 Gew.-% beträgt, die Fließfähigkeit
des Polyesterharzes abnimmt, was das Spritzpressen dünnwandiger
Produkte und ähnliches
erschwert.
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Epoxy-modifizierte Blockpolymere
(G) und (H)
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Das bei der vorliegenden Erfindung
verwendete Epoxy-modifizierte Blockpolymer (G) wird, durch Epoxidation
der Doppelbindungen erhalten, die von einer konjugierten Dienverbindung
in einem Blockcopolymer (E) stammen, welches im Molekül ein Blockpolymer
(C) enthält,
das hauptsächlich
eine aromatische Vinylverbindung und ein Blockpolymer (D) umfasst,
welches hauptsächlich
in einer konjugierten Dienverbindung besteht.
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Das bei der vorliegenden Erfindung
verwendete Epoxy-modifizierte Blockpolymer (H) wird durch Epoxidation
der restlichen Doppelbindungen in einem teilhydrierten Blockcopolymer
(F) erhalten, welches durch Teilhydrierung der Doppelbindungen gebildet
wird, die von der konjugierten Dienverbindung im obigen Blockcopolymer
(E) stammen.
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Blockcopolymer (E)
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Das bei der vorliegenden Erfindung
verwendete oben genannte Blockcopolymer (E) umfasst im Molekül ein Blockpolymer
(C), das hauptsächlich
eine aromatische Vinylverbindung und ein Blockpolymer (D) umfasst,
welches wiederum hauptsächlich
in einer konjugierten Dienverbindung besteht.
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Zu Beispielen der aromatischen Vinylverbindung,
aus der das Blockpolymer (C) besteht, zählen Styrol, α-Methylstyrol,
Vinyltoluol, p-tert-Butylstyrol, Divinylbenzol, p-Methylstyrol,
1,1-Diphenylstyrol und ein Gemisch von zwei oder mehreren davon.
Von diesen ist Styrol bevorzugt.
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Zu Beispielen der konjugierten Dienverbindung,
aus der das Blockpolymer (D) besteht, zählen Butadien, Isopren, 1,3-Pentadien,
2,3-Dimethyl-1,3-butadien, Piperylen, 3-Butyl-1,3-octadien, 2-Phenyl-1,3-butadien
und ein Gemisch von zwei oder mehreren davon. Von diesen sind Butadien,
Isopren und die Kombination davon bevorzugt.
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Der Anteil des Blockpolymers (C),
das vorwiegend eine aromatische Vinylverbindung umfasst, gegenüber dem
Blockpolymer (D), das vorwiegend eine konjugierte Dienverbindung
umfasst, dargestellt durch das Comonomer-Verhältnis als Gewichtsverhältnis, beträgt 5/95 – 70/30,
wobei 10/90 – 60/40
besonders bevorzugt ist.
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Das bei der vorliegenden Erfindung
verwendete Blockcopolymer (E) weist ein zahlengemitteltes Molekulargewicht
von 5.000–600.000,
vorzugsweise 10.000-500.000,
auf und eine Molekulargewichts-Verteilung, d. h. ein Verhältnis (Mw/Mn)
von gewichtsgemitteltem Molekulargewicht (Mw) zu zahlengemitteltem
Molekulargewicht (Mn) von 10 oder weniger.
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Die Molekularstruktur des Blockcopolmers
(E) kann linear, verzweigt, radial oder eine beliebige Kombination
davon sein. Zu Beispielen zählen
ein Blockcopolymer aus k einer aromatischen Vinylverbindung und einer
konjugierten Dienverbindung mit der Struktur C-D-C, D-C-D-C, (C-D-)4Si, C-D-C-D-C etc.
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Das teilhydrierte Blockpolymer (F)
wird durch Teilhydrierung ungesättigter
Bindungen erhalten, die von der konjugierten Dienverbindung im Blockcopolymer
(E) stammen. In diesem Fall ist die Hydrierung nicht vollständig; so
dass eine weitere Epoxidation restlicher ungesättigter Bindungen unter Verwendung
eines Peroxids möglich
ist.
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Für
das Verfahren zur Herstellung des bei der vorliegenden Erfindung
verwendeten Blockcopolymers (E) besteht keine spezielle Beschränkung; es
kann jegliches Verfahren kann angewendet werden, solange die oben
beschriebenen Strukturen erhalten werden. Zum Beispiel kann gemäß den in
den Japanischen Patentveröffentlichungen
(kokoku) Nrn. 23798/1965, 17979/1968, 32415/1971 und 28925/1981
beschriebenen Verfahren ein Blockcopolymer aus einer aromatischen
Vinylverbindung und einer konjugierten Dienverbindung unter Verwendung
eines Lithiumkatalysators und ähnlichem
in einem inerten Lösungsmittel
synthetisiert werden. Weiterhin kann gemäß den in den Japanischen Patentveröffentlichungen
(kokoku) Nrn. 8704/1967 und 6636/1968 und der offengelegten (kokai)
Japanischen Patentanmeldung Nr. 133203/1984 beschriebenen Verfahren
das bei der vorliegenden Erfindung verwendete teilhydrierte Blockcopolymer
(F) durch Hydrieren des Blockcopolymers (E) in Gegenwart eines Hydrierungs-Katalysators
in einem inerten Lösungsmittel
synthetisiert werden.
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Allerdings weist unepoxidiertes Blockcopolymer
(E) oder teilhydriertes Blockpolymer (F) eine schlechte Verträglichkeit
mit dem aromatischen Polycarbonatharz und aromatischen Polyesterharz
auf. Daher kann bei Zugabe des unepoxidierten Blockcopolymers zu
den aromatischen Harzen das Blockcopolymer keinen mikrodispergierten
Zustand erreichen, was keine Verbesserung der Schlagfestigkeit erlaubt.
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Das Epoxy-modifizierte Blockpolymer
(G) oder (N), das bei der vorliegenden Erfindung Verwendung findet,
wird durch Epoxidation des oben beschriebenen Blockcopolymers (E)
oder (F) erhalten. Kurz dargestellt kann das Epoxy-modifizierte
Blockpolymer (G) oder (H) durch Umsetzen mit einem Epoxidationsmittel,
z. B. einem Hydroperoxid oder einer Persäure, in einem inerten Lösungsmittel
erhalten werden.
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Zu Beispielen der Persäure zählen Perameisensäure, Peressigsäure, Perbenzoesäure und
Trifluorperessigsäure.
Von diesen stellt Peressigsäure
eines der bevorzugten Epoxidationsmittel dar, da es industriell in
großem
Maßstab
preiswert herstellbar ist und eine hohe Stabilität aufweist.
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Zu Beispielen des Hydroperoxids zählen Wasserstoffperoxid,
tert-Butylhydroperoxid und Cumenhydroperoxid.
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Bei der Epoxidation kann je nach
Bedarf ein Katalysator verwendet werden. Wird beispielsweise eine Persäure als
ein Epoxidationsmittel verwendet, so wird eine alkalische Verbindung
wie Natriumcarbonat oder eine Säure
wie Schwefelsäure
als der Katalysator verwendet. Wird ein Hydroperoxid verwendet,
so kann die katalytische Wirkung unter Verwendung eines Wasserstoffperoxids
und eines Gemischs aus Wolframsäure und
Natriumhydroxid in Kombination, aus organischer Säure und
Wasserstoffperoxid in Kombination; oder aus Molybdänhexacarbonyl
und tert-Butylhydroperoxid in Kombination erzielt werden.
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Bezüglich der Menge eines Epoxidationsmittels
besteht keine strenge Beschränkung;
die optimale Menge, wird in Abhängigkeit
von variablen Faktoren wie dem speziell verwendeten Epoxidationsmittel,
dem gewünschten
Grad der Epoxidation, dem zu epoxidierenden Blockcopolymer etc.
bestimmt.
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Das inerte Lösungsmittel kann so verwendet
werden, dass es die Viskosität
der Rohstoffe vermindert und das Epoxidationsmittel durch Verdünnung stabilisiert.
Ist das Epoxidationsmittel Peressigsäure, so können aromatische Verbindungen,
Ether, Ester etc. verwendet werden. Zu Beispielen besonders bevorzugter
Lösungsmittel
zählen
Hexan, Cyclohexan, Toluol, Benzol, Ethylacetat, Tetrachlorkohlenstoff
und Chloroform. Darüber
hinaus bestehen bei der vorliegenden Erfindung keine strengen Beschränkungen
bezüglich
der Reaktionsbedingungen der Epoxidation.
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Der Bereich der anwendbaren Reaktionstemperaturen
wird durch die Reaktivität
des Epoxidationsmittels bestimmt. Im Falle von Reressigsäure beträgt die Reaktionstemperaturvorzugsweise
0–70°C. Liegt
die Temperatur unter 0°C,
so ist die Reaktionsgeschwindigkeit langsam, wohingegen sich, wenn
sie über
70°C liegt,
die Peressigsäure
zersetzt. Basierend auf ähnlichen
Kriterien, weist ein System aus tert-Butylhydroperoxid/Molybdändioxiddiacetyfacetonat,
das ein Beispiel eines Hydroperoxids darstellt, vorzugsweise eine
Reaktionstemperatur von 20°C–150°C auf. Es
ist kein spezieller Vorgang erforderlich, um die Reaktion eines
Gemischs aus einem Blockcopolymer und einem Epoxidationsmittel in
Gang zu bringen. Zum Beispiel wird das Gemisch zur Bewirkung der
Epoxidation 2–10
Stunden lang, gerührt.
Das erhaltene Expoxy-modifizierte Copolymer kann mittels eines geeigneten
Verfahrens wie dem Ausfällen
in ein schwaches Lösungsmittel,
dem Einspritzen des Polymers in heißes Wasser unter Rühren und
dem Entfernen des Lösungsmittels
durch Eindampfung und direkte Entfernung des Lösungsmittels isoliert werden.
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Die Menge an Expoxy-modifiziertem
Blockpolymer (G) oder Epoxy-modifiziertem hydriertem Blockpolymer
(N) beeinflusst die mechanischen Eigenschaften der Harzzusammensetzung.
Beträgt
die Menge an Blockpolymer (G) oder (N) weniger als 2 Gewichtsanteile,
bezogen auf 100 Gewichtsanteile des Harzgemisches (I), so ist die
Schlagfestigkeit ungenügend,
wohingegen dann, wenn die Menge 10 Gewichtsarteile übersteigt,
das Biegemodul und die Formbeständigkeitstemperatur
unter Belastung verschlechtert werden.
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Der Harzzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann Titanoxid zugesetzt werden.
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Das bei der vorliegenden Erfindung
verwendete Titanoxid kann die Rutil- oder Anatas-Form aufweisen.
Allgemein ist im Falle von mit einer Wärmebehandlung einhergehenden
Harzzusammensetzungen zur Vermeidung einer Gelbfärbung die Rutil-Form bevorzugt.
Die Art von Oberflächenbehandlung
und die Teilchengröße des Titanoxids
werden entsprechend gewählt.
Eine bestimmt Art von öl
kann in Kombination verwendet werden, um die Dispergierbarkeit des
Titanoxids mit dem Harz zu verbessern.
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Die Menge an Titanoxid, die der Harzzusammensetzung
zugegeben wird, beträgt
vorzugsweise 5–30 Gewichtsanteile,
bezogen auf 100 Teile des Harzgemischs (I). Mengen von weniger als
5 Gewichtsanteilen ergeben eine schlechte Abdeckung eines dünnwandigen
Formprodukts mit einer Dicke von 0,1–0,3 mm, wie z. B. einer Chipkarte.
Liegt die Menge jedoch über
30 Gewichtsanteilen, so nimmt die Schlagfestigkeit ab und steigen
die Produktionskosten, obschon eine zufriedenstellende Abdeckung
erreicht werden kann.
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Im allgemeinen verschlechtert die
Aufnahme von Pigmenten wie Titanoxid oder Füllstoffen die Schlagfestigkeit
typischer Harze, und es ist bekannt, dass insbesondere aromatische
Polycarbonate mitzunehmender Menge dieser Pigmente oder Füllstoffe
brüchiger
werden. Bei der Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist
das Titanoxid jedoch eher im und um das Epoxy-modifizierte Blockpolymer
(G) und/oder das Epoxy-modifizierte hydrierte Blockpolymer (H) enthalten.
Dadurch wird eine Verschlechterung der Schlagfestigkeit aufgrund
der Zugabe von Titanoxid abgefangen.
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Bei der vorliegenden Erfindung können handelsübliche Reaktionsbeschleuniger
für Expoxygruppen eingesetzt
werden. Insbesondere ist mindestens eine Verbindung bevorzugt, die
gewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus tertiären Aminen, quaternären Ammoniumsalzen,
Imidazolen, Phosphoniumsalzen und organometallischen Komplexen.
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Zu Beispielen der tertiären Amine
zählen
Trialkylamine wie Triethylamin, Tributylamin, Trihexylamin oder
Triamylamin; Alkanolamine wie Triethanolamin oder Dimethylaminoethanol;
aliphatische oder nicht-aromatische cyclische Amine wie Triethylendiamin;
aromatische Amine wie Dimethylphenylamin, Dimethylbenzylamin, 2-(Dimethylaminomethyl)phenol,
2,4,6-Tris(dimethylaminomethyl)phenol oder Dimethylanilin; alicyclische
Amine wie Pyridin, Picolin oder 1,8-Diazabicyclo(5.4.0)undecen-1;
und Salze dieser tertiären
Amine mit einer organischen oder anorganischen Säure.
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Zu Beispielen der quaternären Ammoniumsalze
zählen
Tetraalkylammoniumhalide wie Tetra(C1-C6-alkyl)ammoniumhalide, z. B. Tetramethylammoniumchlorid,
Tetraethylammoniumchlorid oder Tetrabutylammoniumbromid; Trialkylaralkyl-
ammoniumhalide wie Tri(C1-C6-alkyl)(C7-C10-aralkyl)ammoniumhalide,
z. B. Trimethylbenzylammoniumchlorid, Triethylbenzylammoniumchlorid
oder Tripropylbenzylammoniumchlorid; und N-Alkylpyridiniumhalide
wie N-Methylpyridiniumchlorid,
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Zu Beispielen der Imidazole zählen 2-(C1-C18-Alkyl)imidazole
wie 2-Methylimidazol, 2-Ethylimidazol oder 2-Isopropylimidazol;
2-Arylimidazole wie 2-Phenylimidazol; Imidazol Verbindungen mit
einer Alkylgruppe oder einer Arylgruppe an der 2-und/oder 4-Position wie 2-Ethyl-4-methylimidazol
oder 4-Phenyl-2-methylimidazol; Imidazol-Verbindungen wie cyanoethylierte
Imidazole und Triazin-Derivate der cyanoethylierten Imidazole; und
Salze dieser Imidazol-Verbindungen wie Trimellitatsalze und Isocyanuratsalze.
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Zu Beispielen der Phosphoniumsalze
zählen
Tetraalkylphosphoniumhalide wie Tetra(C1-C6-alkyl)phosphoniumhalide, z. B. Tetramethylphosphoniumbromid
oder Tetrabutylphosphoniumbromid; Tetrabutylphosphoniumbenzotriazalat;
Tetraarylphosphoniumhalide wie Tetraphenylphosphoniumbromid; Ethyltriphenylphosphoniumbromid;
und Triphenylbenzylphosphoniumbromid.
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Zu Beispielen der organometallischen
Komplexe zählen
Zinn-Verbindungen wie Dibutylzinndilaurat und Titan-Verbindungen
wie Triisopropoxymethyltitanat.
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Von diesen werden tertiäre Amine
wie Dimethylphenylamin; quaternäre
Ammoniumsalze wie Triethylbenzylammoniumchlorid, Phosphoniumsalze
wie Tetrabutylphosphoniumbromid oder Tetraphenylphosphoniumbromid;
und Zinn-Verbindungen wie Dibutylzinndilaurat vorugsweise als der
Reaktionsbeschleuniger für
Expoxygruppen verwendet. Diese Reaktionsbeschleuniger für Expoxygruppen
werden je nach Bedarf in einer Menge von 0,004–2 Gewichtsanteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsanteile des Harzgemisches (I), vorzugsweise 0,01–1 Gewichtsanteil,
bevorzugter 0,01–0,5
Gewichtsanteile, zugegeben. Liegt die Menge der Reaktionsbeschleuniger
für Expoxygruppen über 2 Gewichtsanteilen,
so findet eine übermäßige Reaktion
der Expoxygruppen statt, wodurch nachteiligerweise ein Gelprodukt
entsteht.
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Der Harzzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine Vielzahl von Zusatzstoffen zugegeben werden,
sofern erforderlich. Zu Beispielen der Zusatzstoffe zählen andere
Pigmente als Titanoxid, Färbemittel,
Verstärkungsmittel;
anorganische Füllstoffe,
Wärmebeständigkeits-Stabilisatoren,
Lichtechtheits-Stabilisatoren,
Antioxidanzien, Wetterbeständigkeitsmitteln,
Nukleierungsmittel, Schmiermittel, antistatische Mittel, Flammhemmer,
Weichmacher, Treibmittel, Öl,
nahes Infrarotlicht-Absorptionsmittel, Ultraviolettlicht-Absorptionsmittel,
Vernetzungsmittel, Farbton-verbessernde Mittel und Verbindungen
mit ein oder mehreren aktiven Wasserstoffen, die mit einer Expoxygruppe
reagieren.
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Zu Beispielen der anorganischen Füllstoffe
zählen
Calciumcarbonat, Siliciumdioxid, Talk, Tonerde, Kohleschwarz, Bariumsulfat,
Zinkoxid, Magnesiumhydroxid, Glimmer, Glasflocken, Glasfaser, Glaskügelchen, Glasballone,
Edelstahlfaser und Aluminiumoxid. Beim nahen Infrarotlicht-Absorptionsmittel
handelt es sich um einen Zusatzstoff, der zum Ablesen einer Registrierkarte
bei Einführung
in einen Kartenleser und Drucker in einem Auslese- und Ausdruck-artigen
Aufzeichnungsgerät
nützlich
ist.
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Als Vernetzungsmittel können solche
verwendet werden, wie sie typischerweise zur Vernetzung von Gummi
eingesetzt werden, wie z. B. die in "Cross-Linking Agent Handbook",
Shinzo YAMASHITA und Tosuke KANEKO, veröffentlicht von Taiseisha, beschriebenen
Mittel. Zu Beispielen bevorzugter Vernetzungsmittel zählen Schwefel,
Schwefel-Verbindungen, p-Benzochinondioxim, p,p'-Dibenzoylchinondioxim, 4,3-Dithio-bis(dimorpholin),
Poly-p-Dinitrosobenzol, Tetrachlorbenzochinon, Alkylphenolformaldehydharze, Ammoniumbenzoat,
Bismaleimid-Verbindungen, Diepoxy-Verbindungen, Dicarbonsäure-Verbindungen,
Diol-Verbindungen, Diamin-Verbindungen,
Aminoharze, organometallische Salze, Metallalkoxide, organometallische
Verbindungen und organische Peroxide. Zu Beispielen der Verbindungen
mit ein oder mehreren aktiven Wasserstoffen, die mit einer Epoxygruppe
reagieren, zählen
Verbindungen mit einer Aminogruppe, einer Carbonanhydridgruppe,
einer Phenolhydroxylgruppe, einer Hydroxylgruppe, einer Carboxylgruppe
etc. Zu spezifischen Beispielen dafür zählen Amin-modifiziertes Siliconöl; Styrol-Maleinanhydrid-Copolymerharze;
Urethan-Vorpolymere, deren molekulare Enden mit phenolischen Hydroxylgruppen
beendet sind; Polyphenylenoxidharze; mehrwertige Alkohole wie Glycerin
oder Polyglycerin; Polyoxytetramethylenglycol; Poloxypropylenglycol;
Polyethlenglycol; Polyethlenglycol-Polypropylenglycol-Copolymere;
Polyvinylalkohol; Ethylen-Acrylsäure-Copolymere
und Metallsalze davon; Ethylen-Methacrylsäure-Copolymere
und Metallsalze davon; und Styrol-Methacrylsäure-Copolymere.
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Die Harzzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann durch Mischen unter Verwendung einer Vielzahl bekannter
Mixgeräte
erzeugt werden. Zum Beispiel können
die Komponenten der Harzzusammensetzung dispergiert und mittels
eines Taumelmixers oder eines Henschel-Mixers, oder eines Hochgeschwindigkeits-Mixers
wie einem Bandmischer oder einem Supermixer, vermischt werden, dann
unter Verwendung eines Gerätes
wie einem Extruder, einem Kneter, einer Heißwalze oder einem Banbury-Mixer
schmelzverknetet werden.
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Beispiele
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Im folgenden wird die vorliegende
Erfindung anhand von Beispielen ausführlich beschrieben werden; die
Erfindung ist allerdings nicht auf diese Beispiele beschränkt. Eine
Auswertung der Eigenschaften der in den Beispielen und Vergleichsbeispielen
beschriebenen Harze und Formprodukte wurde unter Anwendung der folgenden
Methoden vorgenommen.
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- (1) Expoxy-Äquivalent:
Der Umfang der Epoxidation des Epoxy-modifizierten Blockpolymers
wurde mittels einer Titrationsmethode unter Verwendug von Bromwasserstoffsäure ausgewertet.
- (2) Izod-Schlagfestigkeit (gekerbt, 3,2 mm dick): gemäß ASTM D256.
- (3) Schmelzindex (250°C,
5 kgf): gemäß ASTM D1238.
- (4) Biegemodul: gemäß ASTM D790
- (5) Kugelfall-Schlagfestigkeit: Ein Edelstahlball mit einem
Gewicht von 500 g wurde auf eine Platte aus einer Höhe von 30
cm fallengelassen, und die gebrochene Platte wurde gemäß der in
JIS X6301 beschriebenen Methode untersucht.
- (6) Viskositätsgemitteltes
Molekulargewicht: Die intrinsische Viskosität (η) einer Methylenchloridlösung wurde bei
20°C unter
Verwendung eines Ubbellode-Viskosimeters
gemessen. Das viskositätsgemittelte
Molekulargewicht wurde unter Anwendung einer wohlbekannten Methode
errechnet.
- (7) Terminales Hydroxylverhältnis:
Das terminale Hydroxylverhältnis
wurde aus dem Verhältnis
des Peaks bei 114,80 ppm zu dem bei 129,50 ppm berechnet, wie in
einem gated Kopplungsmodus mittels 13C-NMR
gemessen.
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Die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen
verwendeten Harze waren die folgenden:
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Aromatisches Polycarbonatharz A1:
Handelsbezeichnung: Tafuron A2200 (Produkt von Idemitsu Petrochemical
K. K.); Viskositätsgemitteltes
Molekulargewicht: 22.000; terminales Hydroxylverhältnis: 7%.
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Aromatisches Polycarbonatharz A2:
Handelsbezeichnung: Tafuron A2700 (Produkt von Idemitsu Petrochemical
K. K.); Viskositätsgemitteltes
Molekulargewicht: 27.000; terminales Hydroxylverhältnis: 7%.
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Aromatisches Polycarbonatharz A3:
Ein als Versuchsprodukt in Bezugsbeispiel 1 hergestelltes Polycarbonatharz.
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Aromatisches Polyesterharz B1: Handelsbezeichnung:
Duranex 2002 (Produkt von Polyplastics K. K.); Polybutylenterephthalatharz.
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Aromatisches Polyesterharz B2: Handelsbezeichnung:
Easter PETG6763 (Produkt von Eastman Chemical Co.); Ein Copolymer,
das 1,4-Cyclohexandimethylol und Ethylenglycol als Diolkomponenten
enthält.
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Blockcopolymer E1: Ein in Referenzbeispiel
2 verwendetes Blockcopolymer, das bisher nicht epoxidiert wurde.
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Epoxy-modifiziertes Blockpolymer
G1: Ein als ein Versuchsprodukt in Referenzbeispiel 2 erzeugtes Produkt.
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Epoxy-modifiziertes hydriertes Blockpolymer
H1: Ein als ein Versuchsprodukt in Referenzbeispiel 3 erzeugtes
Produkt.
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Titanoxid: Rutil-Titanoxid CR63,
Produkt von Ishihara Sangyo K. K.
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Reaktionsbeschleuniger für Epoxygruppe
J1: Diphenylamin
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Reaktionsbeschleuniger für Epoxygruppe
J2: Triethylbenzylammoniumchlorid
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Referenzbeispiel 1 Herstellung
von aromatischem Polycarbonatharz (A3) unter Anwendung einer Umesterungs-Methode
im Schmelze-Zustand
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2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)propan (22,8
kg, 100 Mol), Diphenylcarbonat (21,9 kg, 102,5 Mol), eine wässrige Lösung von
Lithiummetaboratdihydrat (85 mg, 1 × 10–3 Mol)
und Borsäure
(1,0 g, 2,4 × 10–2 Mol)
wurde in einen Kolben eingebracht, bei 180°C unter Stickstoff eingeschmolzen
und unter angemessenem Rühren auf
eine Endtemperatur von 270°C
unter 0,4 Torr erhitzt, gefolgt von Eindampfen des entstandenen
Phenols zum Erhalt eines farblosen und transparenten aromatischen
Polycarbonatharzes (A3). Das Harz wies ein viskositätsgemitteltes
Molekulargewicht von 23.000 und ein terminales Hydroxylverhältnis von
28 Mol-% auf.
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Referenzbeispiel 2 Herstellung
von Epoxy-modifiziertem Blockpolymer (G1)
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Ein Blockcopolymer (300 g), bestehend
in Polystyrol-Polbutadien-Polystyrol (Produkt von Nihon Synthetic
Rubber K. K., Handelsbezeichnung: TR2000) und Ethylacetat (1500
g) wurden in einen Mantelreaktor, ausgestattet mit einem Rührgerät, einem
Rücklaufkondensator
und einem Thermometer, eingebracht und gelöst. Eine Epoxidationsreaktion
wurde unter Rühren
bei 40°C
für 3 Stunden
vorgenommen, wobei eine Ethylacetatlösung (169 g), die 30 Gew.-%
Peressigsäure
enthielt, kontinuierlich zugetropft wurde. Die Reaktionslösung wurde
auf Raumtemperatur abgekühlt
und aus dem Reaktor entnommen, woraufhin eine ausreichende Menge
an Methanol zur Ausfällung
eines Polymers zugegeben wurde. Das Polymer wurde durch Filtration
abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet, was ein Epoxy-modifiziertes Blockpolymer
G1 ergab. Das Epoxy-modifizierte Blockpolymer G4 wies ein Epoxy-Äquivalent
von 470 auf.
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Referenzbeispiel 3 Herstellung
von Epoxy-modifiziertem hydriertem Blockpolymer (H1)
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Ein Dien-Blockcopolymer, bestehend
in Polystyrol-Polybutadien-Polystyrol (Produkt von Nihon Synthetic
Rubber K. K., Handelsbezeichnung: TR2000) (300 g) und Cyclohexan
(3000 g) wurden in einen Mantelreaktor, ausgestattet mit einem Rührer und
einem Thermometer, eingebracht und gelöst. Ein Gemisch (welches durch
Mischen von Di-p-tolylbis(1-cyclopentadienyl)titan/Cyclohexan-Lösung (Konzentration:
1 mmol/Liter) (40 ml) und n-Butyllithium-Lösung (Konzentration: 5 mmol/Liter)
(8 ml) bei 0°C
und bei 2,0 kg/cm2 Wasserstoff erzeugt worden
war) wurde bei 60°C
als ein Hydrierungs-Katalysator zugegeben und das resultierende Gemisch
einer Reaktion unter einem Wasserstoff-Partialdruck von 2,5 kg/cm2 für
30 Minuten unterzogen. Die resultierende teilhydrierte Copolymerlösung wurde
unter reduziertem Druck zur Entfernung des Lösungsmittels getrocknet, wodurch
das teilhydrierte Copolymer erhalten wurde (Menge des Hydrierten
Butadien-Anteils im Butadien-Gesamtanteil
im Copolymer. 30%). Das teilhydrierte Polymer (300 g) und Cyclohexan
(1500 g) wurden in einen Reaktor eingebracht (ein Mantelkolben mit
einem Fassungsvermögen
von 2 Litern) und gelöst. Eine
Epoxidationsreaktion wurde durch Rühren bei 40°C für 3 Stunden vorgenommen, wobei
eine Ethylacetat-Lösung
(300 g), die 30 Gew.-% Peressigsäure enthielt,
kontinuierlich zugetropft wurde.
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Die Reaktionslösung wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt
und aus dem Reaktor entnommen und dem ausreichend Methanol zur Ausfällung eines
Polymers zugegeben. Das Polymer wurde durch Filtration abgetrennt,
mit Wasser gewaschen und getrocknet, was ein Epoxy-modifiziertes
hydriertes Blockpolymer H1 ergab. Das Epoxy-modifizierte hydrierte
Blockpolymer H1 wies einen Epoxy-Äquivalent von 275 auf.
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Beispiele 1 bis 22
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Ein aromatisches Polycarbonatharz
(A1, A2 oder A3), ein aromatisches Polyesterharz (B1 oder B2), ein
Expoy-modifiziertes Blockpolymer (G1) und ein Epoxy-modifiziertes hydriertes
Blockpolymer (H1) wurden in einer Zusammensetzung vermengt, wie
in Tabellen 1 und 2 gezeigt, und durch einen Doppelschneckenextruder
zum Erhalt der Harzzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
geschickt. Das Pellet der resultierenden Harzzusammensetzungen wurde
zu zwei Teststücken
spritzgegossen. Die Ergebnisse der Auswertung ihrer Eigenschaften
sind in Tabellen 1 und 2 gezeigt.
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Vergleichsbeispiele 1 bis
5
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Beide Harzinhaltsstoffe, die Blockcopolymer
E1 enthielten, welches keiner Epoxy-Modifikation unterzogen worden war,
und die Harzinhaltsstoffe, die kein Blockcopolymer E1 enthielten,
wurden jeweils durch einen Doppelschneckenextruder zum Erhalt von
Harzzusammensetzungen (Tabelle 3) der Beispiele der vorliegenden
Erfindung geschickt. Das Pellet der resultierenden Harzzusammensetzungen
wurde zu Teststücken spritzgegossen.
Die Ergebnisse der Auswertung ihrer Eigenschaften sind in Tabelle
3 gezeigt.
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Beispiele 23 und 24
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Die in Beispielen 10 und 17 erhaltenen
Harzzusammensetzungen wurden zum Erhalt von Chipkarten-Gebrauchsplatten
mit einer Dicke von 0,1 und 0,2 mm plattenextrusionsgeformt. Die
Ergebnisse der Auswertung der Platten-Eigenschaften sind in Tabelle
4 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 6
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Die in Vergleichsbeispiel 4 erhaltenen
Harzzusammensetzungen wurden ebenfalls zum Erhalt von Platten einer
Dicke von 0,1 und 0,2 mm plattenextrusionsgeformt. Die Ergebnisse
der Auswertung der Platten-Eigenschaften sind in Tabelle 4 gezeigt.
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Eine verbesserte Schlagfestigkeit
der Harze durch ein Polymergemisch erfordert eine erhöhte Verträglichkeit
zwischen der Elastomerkomponente und den Harzen. Herkömmlicherweise
erbringt das Polymergemisch oftmals nur eine geringe Verbesserung,
da dabei die Schlagfestigkeit aufgrund einer schlechten Verträglichkeit
abnimmt. Wie allerdings aus Tabellen 1 bis 4 ersichtlich, erbringt
die Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung eine zuverlässige Verbesserung.
Bei der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird, Fließfähigkeit
mit Schlagfestigkeit unter Beibehaltung ihrer Fluidität kombiniert.
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Das heißt, dass die Harzzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung eine ausgezeichnete Formverarbeitbarkeit
und Schlagfestigkeit aufweist. Bei der Harzzusammensetzung handelt
es sich um eine thermoplastische Harzzusammensetzung, die als ein
Material für
Komponenten dünnwandiger
Formprodukte, Bürogeräte, Kommunikationsgeräte, Haushaltsgeräte und Kraftfahrzeug-Strukturelemente
verwendet werden kann.
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Wie oben beschrieben weist die Harzzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung aufgrund der guten Dispergiereigenschaften
einer die Schlagfestigkeit modifizierenden Komponente eine ausgezeichnete Fließfähigkeit
und zugleich eine ausgezeichnete Schlagfestigkeit auf. Da die Harzzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung über
eine ausgezeichnete Formverarbeitbarkeit und Schlagfestigkeit verfügt, kann
die Zusammensetzung bei vielfältigen
Anwendungen einschließlich
dünnwandiger
Formprodukte wie Chipkarten, Spielkarten und Floppydisks; Bürogeräten; Kommunikationsgeräten wie
tragbaren Telefonen; Gehäusen, Chassis
und anderen Elementen von Haushaltsgeräten; und Kraftfahrzeugteilen
verwendet werden kann.