DE698680C - Verfahren zur Erzielung mechanisch fester Schlacken - Google Patents

Verfahren zur Erzielung mechanisch fester Schlacken

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DE698680C
DE698680C DE1938K0149815 DEK0149815D DE698680C DE 698680 C DE698680 C DE 698680C DE 1938K0149815 DE1938K0149815 DE 1938K0149815 DE K0149815 D DEK0149815 D DE K0149815D DE 698680 C DE698680 C DE 698680C
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slag
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DE1938K0149815
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Inventor
Dr Phil Fritz Hartmann
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Kohle und Eisenforschung GmbH
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Kohle und Eisenforschung GmbH
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B5/00Treatment of  metallurgical  slag ; Artificial stone from molten  metallurgical  slag 
    • C04B5/06Ingredients, other than water, added to the molten slag or to the granulating medium or before remelting; Treatment with gases or gas generating compounds, e.g. to obtain porous slag

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzielung mechanischfester Schlacken Bei der Verarbeitung saurer Erze im Hochofen oder bei Verwendung geringerer Kalkzuschläge, als sie im allgemeinen üblich sind, entstehen häufig Schlacken geringerer Basizität' Sie enthalten keinen Kalküberschuß gegenüber der vorhandenen Kieselsäure, das Verhältnis von Kalk zu Kieselsäure ist entweder nahezu gleich r oder sogar kleiner. Dies gilt insbesondere für die Verhüttung von eisenarmen, meist sauren Erzen, bei denen zu Ersparnis von Koks und aus anderen Gründen ein starker Kalkzuschlag vermieden werden muß.
  • Solche Schlacken weisen aber erfahrungsgemäß den -Nachteil auf, daß sie meist nicht kristallin, sondern glasig erstarren. Die glasig anfallenden Schlacken sind bei mechanischer Beanspruchung durch Schlag, Absplitterung der Kanten oder Reibung unter schwerer Belastung nicht widerstandsfähig. Sie zersplittern leicht und werden leicht zermahlen. Auch bei länger dauernder Abkühlung bilden sie höchstens einzelne Kristallzentren in glasiger Grundmasse, und nur bei besonders langer Temperung während der Abkühlung, die jedoch :. technisch und vor allem wirtschaftlich nicht durchgeführt werden kann, wird ein kristallines Gefüge erhalten. Aber auch dieses kristalline Gefüge ist für die technische Verwendung der Schlacke unzweckrüäßig, da es aus besonders großen Kristallen besteht an Stelle des Haufwerks vieler kleiner Kristalle, wie es sich bei üblichen Hochofenschlacken bei normaler, technischer Abkühlung ausbildet; grobkristalline Schlakken sind mechanisch nicht so fest wie feinkristalline.
  • Es bedeutet `daher einen großen technischen Fortschritt, die bei der Verhüttung saurer Erze im obigen Sinne oder ohne Kalkzuschlag oder allgemein bei saurem Hochofengang oder bei ähnlichen Verfahren anfallenden Schlacken wirtschaftlich in eine solche kristalline Form überzuführen, daß sie hart und schlagfest und daher für Bauzwecke und andere Verwendungsarten, bei denen es auf mechanische Festigkeit ankommt, geeignet werden.
  • Es ist bekannt, eine Mischung von flüssiger Schlacke mit z, B. gemahlenem Kalk in sieh drehenden Zylindern oder Trommeln zu einer homogenen Schlacke zu verrühren, wobei weiter für eine gleichmäßige Verteilung der gemahlenen Zuschläge in einer sehr dünnen Schlackenschicht Sorge getragen wird. Hierdurch sollen große Mengen von Zusatzstoffen in die Schlacke eingebracht werden, die durch die Schmelzführung homogen in der Schlacke gelöst werden sollen.
  • Bei einem anderen Vorschlag handelt es sich um den Zusatz größerer Mengen von basischen Kalkverbindungen, Äluminaten und Silicaten zu kalkarmen, reaktionsträgen Hochofenschlacken, und zwar- in solchen Mengen, daß zementartige Mörtel mit hohem Kalkgehalt daraus entstehen. Hierbei werden solche Verbindungen ausgewählt, die einen verhältnismäßig tiefen Schmelzpunkt be- sitzen.
  • Bei einem anderen Vorschlag handelt es sich um die Herstellung von hydraulischem Zement, wobei große Mengen von. Kalk zu sauren Schlacken zugesetzt werden müssen.
  • Ferner ist es bekannt; aus kalkarmer Schlacke durch reichliche Zusätze von Kalk, Tonerde oder deren Ersatzstoffen eine -solche basischen Charakters zu erhalten, damit sie als Hochofenzement verarbeitet werden kann. Auch hier werden große Zusätze gegeben. Ferner wird durch die Wahl der Zusammensetzeng der Zuschläge erzielt, daß diese leicht schmelzbar sind, wobei u. a. noch Eisenoxyd oder Eisenoxyduloxyd zugesetzt werden: Hierbei ist es belanglos; ob in den zugesetzten Gemischen ein Teil des Kalkes durch Magnesia ersetzt wird, da auch deren Schmelzpunkt durch diese Maßnahme erniedrigt werden soll. Auch bei diesem bekannten Verfahren wird beabsichtig die Zusätze so niedri@gschmelzend wie möglich zu machen, damit eine homogene Lösung von Schlacke und Zusätzen ermöglicht wird.
  • Das Ziel der Erfindung wird dadurch erreicht, daß der noch flüssigen Schlacke ein Stoff zugesetzt wird, der die Kristallisation zur Auslösung bringt oder vorhandene Kristallisationsneigung verstärkt (Impfung der flüssigenSchlacke). Erfndungsgemäßgelingtdies, wenn der flüssigen -Schlacke .geringe Mengen (bis etwa 2 °/0) solcher Stoffe in feinster Verteilung zugesetzt werden, die bei höheren Temperaturen erstarren als die Schlacke selbst, wobei der Erstarrungsvorgang zweckmäßig durch geeignete Maßnahmen, wie beispielsweise Wärmeisolierung der Schlacken-. rinne oder der Schlackenpfanne und ähnliches, verlangsamt wird. Dagegen hat sich herausgestellt, daß Stoffe mit gleichem oder niedrigerem Schmelzpunkt als. dem der Schlacke nicht geeignet sind, da sie sich auflösen, ehe es zur Kristallbildung kommt. Es handelt sich also bei dem neuen Verfahren nicht darum, eine saure Schlacke durch Zusatz reichlicher Mengen kalkhaltiger Stoffe basisch zu machen oder sie mit großer Menge von Zuschlägen zu vermischen, sondern es sollen den anfallenden sauren Hochofenschlacken geringe Mengen von solchen Stoffen in feinster Verteilung beigesetzt werden, die geeignet sind; die I@ristallisationsneigung dieser Sehlacken zu erhöhen. Es handelt sich also um eine reine Impfung mit fein verteilten Stoffen, die dann in ihrer Umgebung das Kristallisieren anregen und fördern sollen, so daß die Schlacke kristallin erstarrt und nicht glasig wie saure Hochofenschlacke sonst- im allgemeinen. Eine Lösung dieser Frage ist bekanntlich z: Z. wichtig geworden, weil bei der Verhüttung eisenarmer und saurer Erze riesige Mengen völlig unbrauchbarer, glasig erstarrter saurer . Hochofenschlacke anfallen, deren Beseitigung- allein ungewöhnliche Kosten verursachen würde.
  • Als besonders geeignet erwiesen sich für die Zwecke der Erfindung eisen- und manganarme Schlacken; insbesondere aus dem Elektroofen, die bekanntlich beim Erkalten zerrieseln und dann in fein verteilter Kristallform vorliegen. Zweckmäßig werden diese Schlacken auch vor der Zugabe erhitzt; damit die flüssige Schlacke nicht so stark abgekühlt und damit die Erstarrungszeit verlängert wird. Solche Schlacken haben den Vorteil; daß sie wegen ihrer Armut an Metalloxyden (weniger als 0,5°/o Mn oder Fe0) bei höhen Temperaturen erstarren, insbesondere wenn sie kalkreich sind. Sie unterscheiden sich dadurch grundsätzlich von den bekannten Gemengen, bei- denen ein besonders niedriger Schmelzpunkt wegen der Erleichterung der homogenen Durchmischung erstrebt wurde. Auch sehr feinkörniger Kalk oder Dolömit in Staubform, gegebenenfalls nach vorheriger Erhitzung, ist für diese Zwecke geeignet. Kalk oder. Dolomit kann auch vorher gebrannt sein.
  • Eine gewisse Schwierigkeit besteht nun darin, die Zusatzstoffe in feinster Verteilung in die flüssige Schlacke einzubringen. Man wird für diesen Vorgang im allgemeinen die Stelle im technischen Betriebe wählen, wo die flüssige Schlacke den Hochofen öder einen entsprechenden technischen Ofen oder einen Schlackensammelbehälter verläßt. Zur Ausführung der Erfindung wird man die flüssige Schlacke unter Benutzung an sich bekannter .Einrichtungen durch ein umlaufendes Rohr, mit schräg oder waagerecht liegender Achse fließen lassen, in das der Zusatz für sich allein oder gemischt mit einer Koblenstaubader Gasflamme geblasen wird, wobei eine innige Durchmischung von Zusatz und -Schlacke erzielt wird. Das kann in der verschiedensten Weise erfolgen; beispielsweise wird man das Rohr nur so schnell drehen, daß der Schlackenstrahl, der durch das Rohr läuft, ausgebreitet und dauernd umgewälzt wird, wodurch immer neue Schlacke aus dem Inhalt des Schlacikenstrahles an die Oberfläche und in Berührung mit dem staubhaltigen Luft-, Gas- oder Kohlenstaubflammen-Strahl kommt. Läßt man das Rohr sich stärker drehen, so kann man eine Geschwindigkeit wählen, bei welcher die Schlacke durch die Zentrifugalkraft fast bis zum Scheitel des Rohrdurchmessers emporgetragen wird und dann herabfällt. Oder man wählt eine besonders schnelle Umdrehungszahl, bei der der Teil des eintretenden Schlackenstrahles, der nahe an der Wandung liegt, vollständig als flüssiges: Rohr ausgebreitet wird, so daß eine besonders dünne Schlackenschicht entsteht, auf der sich der zunächst noch dickere und dann immer dünner werdende Mittelteil des Strahles abwälzt. Der staubhaltige Luft- und Gasstrahl wird so geleitet, daß ein großer Teil des Staubes zwischen die so gebildete Mittelwalze aus flüssiger Schlacke und die dünne Außenschicht gelangt, wodurch eine besonders innige Durchmischung von Staub und flüssiger Schlacke gewährleistet wird. Das Rohr selbst wird zweckmäßig von außen wärmeisoliert, damit die Schlacke im Rohr möglichst heiß bleibt. Es besteht ferner noch die Möglichkeit, die Umdrehung passend so zu wählen, daß die Schlacke bei Verlassen des Rohres durch die Zentrifugalkraft zerflattert, wobei dafür gesorgt wird, daß die nun niederfallenden Einzelteile Gelegenheit haben, nach Durchmessung eines staubreichen Raumes sich abzusetzen, so daß eine möglichst feine Verteilung des Zusatzstoffes in der flüssigen Schlacke erzielt wird. Dieser Raum kann ebenfalls zweckmäßig mit Wärmeisolierung umgeben und u. U. von der Außenluft abgeschlossen sein.
  • In einer besonderen Ausführungsform ist das Innere des Drehrohres mit Kohlenstoffsteinen oder kohlenstoffreicher Stampfmasse ausgekleidet; auch besteht die Möglichkeit, dieses Kohlerohr durch Gleich= oder Wechselstrom elektrisch aufzuheizen, so daß die durchfließende Schlacke möglichst wenig gekühlt wird. Die Haltbarkeit solcher Rohre aus Kohlenstoff ist sehr gut, da die Schlacke selbst beim Verlassen des .Hochofens bereits weitgehend reduziert ist und reduzierbare Stoffe kaum noch enthält. Es ist nur zweckmäßig, dafür zu sorgen, daß keine oder möglichst wenig Außenluft durch das rotierende Rohr streichen kann. Zu diesem Zweck kann ein sauerstoffarmes Schutzgas, z. B. Abgas, in das rotierende Rohr eingeleitet werden.
  • Die -Zeichnung zeigt als Beispiel in schematischer Form eine Anlage für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung.
  • Die zu behandelnde Schlacke gelangt aus dem Hochofen a durch die Schlackenrinne b in das Drehrohr c, das mit einem Kohlenstofffutter d ausgekleidet ist. In das Innere des umlaufenden Rohres c wird mit Hilfe des mit Gas oder Kohlenstaub aus der Leitung e gespeisten Brenners f Staub aus dem Staubbehälter g auf die das Rohr c durchlaufende Schlacke geblasen. Das rechte Ende des Drehrohres ragt'-in die Schutzhaube h. Schließlich fällt die Schlacke in das Sammelgefäß , wo sie langsam erkaltet. .
  • Alle diese Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung sind nicht Gegenstand des Schutzes.

Claims (3)

  1. PATRNTAINSPRÜCI1I's: i. Verfahren zur Erzielung kristallinisch erstarrender, harter, insbesondere schlagfester. und daher z. B: zu Bauzwecken verwendbarer Hochofenschlacken .mit einem Verhältnis von Kalk zu Kieselsäure gleich i oder kleiner, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssigen Schlacke geringe Mengen (bis etwa 2°/0) solcher Stoffe; die bei höheren Temperaturen erstarren als die Schlacke, in feinster -Verteilung als Impfstoffe zugesetzt werden, worauf anschließend für eine langsame Erstarrung Sorge getragen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatz eisen- und manganoxydarme Schlacke, insbesondere Elektroofenschlacke, gegebenenfalls nach vorheriger Erhitzung, verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatz fein gemahlener Kalk oder Dolomit in Staubform, gegebenenfalls nach vorheriger Erhitzung, verwendet wird.
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