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Der
Gegenstand der Erfindung ist eine Verbindung der Formel
worin X und Y, unabhängig voneinander,
Fluor oder Chlor darstellen und
Z O oder S darstellt;
und,
falls zutreffend, deren mögliche
Tautomere in jedem Fall entweder in freier Form oder in Form eines
Salzes;
ein Verfahren zur Herstellung und Applikation dieser
Verbindungen, deren Salze und deren Tautomere; Pestizide, deren
Wirkbestandteil aus diesen Verbindungen und deren Tautomeren ausgewählt ist;
und ein Verfahren zur Herstellung und Applikation von diesen Zusammensetzungen,
Zwischenprodukten, in freier Form oder in der Form eines Salzes,
zur Herstellung von diesen Verbindungen, falls zutreffend, Tautomeren,
in freier Form oder in der Form eines Salzes.
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In
der Literatur werden zum Beispiel in
DE-A-195 23 388 bestimmte Oxazolinderivate
als insektizide Wirkstoffe in Pestiziden vorgeschlagen. Die biologischen
Eigenschaften von diesen bekannten Verbindungen sind jedoch auf
dem Gebiet der Schädlingsbekämpfung nicht
vollständig
befriedigend, was daran liegt, dass es einen Bedarf zur Herstellung
weiterer Verbindungen mit Pestiziden Eigenschaften, insbesondere
zur Bekämpfung
von Insekten, gibt; dieses Problem wird gemäß der Erfin dung mit der Entwicklung
der vorliegenden Verbindungen der Formel (I) gelöst.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
teilweise in Form von tautomeren Derivaten vorliegen. Folglich ist
jeder Hinweis auf Verbindungen der Formel (I) hierin vorstehend
und hierin nachstehend so zu verstehen, dass auch deren entsprechende
Tautomere eingeschlossen sind, selbst wenn die Letzteren nicht speziell in
jedem Fall erwähnt
werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) und, falls geeignet, deren Tautomere
können
Salze, zum Beispiel Säureadditionssalze,
bilden. Diese werden zum Beispiel mit starken anorganischen Säuren, typischerweise Mineralsäuren, zum
Beispiel Schwefelsäure,
einer Phosphorsäure
oder einer Halogensäure,
oder mit starken organischen Carbonsäuren, typischerweise C1-C4-Alkancarbonsäuren, substituiert, falls geeignet,
zum Beispiel mit Halogen, zum Beispiel Essigsäure, wie Dicarbonsäuren, die,
falls geeignet, ungesättigt
sind, zum Beispiel Oxalsäure,
Malonsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure
oder Phthalsäure,
typischerweise Hydroxycarbonsäuren,
zum Beispiel Ascorbinsäure,
Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder
Zitronensäure,
oder Benzoesäure, oder
mit organischen Sulfonsäuren,
typischerweise C1-C4-Alkan-
oder Arylsulfonsäure,
substituiert, falls zutreffend, zum Beispiel mit Halogen, zum Beispiel
Methansulfonsäure
oder p-Toluolsulfonsäure,
gebildet. In einem breiteren Sinn können Verbindungen der Formel
(I) mit mindestens einer Säuregruppe
Salze mit Basen bilden. Geeignete Salze mit Basen sind zum Beispiel
Metallsalze, typischerweise Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, zum
Beispiel Natrium-, Kalium- oder Magnesiumsalze, oder Salze mit Ammoniak
oder einem organischen Amin, wie Morpholin, Piperidin, Pyrrolidin,
einem Mono-, Di- oder Triniederalkylamin, zum Beispiel Ethyl-, Diethyl-,
Triethyl- oder Dimethylpropylamin,
oder einem Mono-, Di- oder Trihydroxyniederalkylamin, zum Beispiel Mono-,
Di- oder Triethanolamin. Weiterhin, falls zutreffend, können auch
die entsprechenden inneren Salze gebildet werden. Die freie Form
ist bevorzugt. Unter den Salzen der Verbindungen der Formel (I)
sind die agrochemisch nützlichen
Salze bevorzugt. Hierin vorstehend und hierin nachstehend sind die
freien Verbindungen der Formel (I) und deren Salze so zu verstehen,
falls zutreffend, dass sie auch analoge entsprechende Salze oder
freie Verbindungen der Formel (I) einschließen. Dasselbe gilt für tautomere
Derivate von Verbindungen der Formel (I) und Salze davon.
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Die
Verbindungen der Formel (I), worin X und Y Fluor darstellen, sind
bevorzugt. Gleichfalls bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I),
worin Z O darstellt.
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Die
jeweiligen Verbindungen dieses Anspruchs gemäß der Erfindung sind vorzugsweise
- (1) 2-(2,6-Dichlorphenyl)-4-(4'-trifluormethylbiphenyl-4-yl)-4,5-dihydro-oxazol;
oder
- (2) 2-(2,6-Chlor-6-fluorphenyl)-4-(4'-trifluormethylbiphenyl-4-yl)-4,5-dihydro-oxazol
oder
- (3) 2-(2,6-Difluorphenyl)-4-(4'-trifluormethylbiphenyl-4-yl)-4,5-dihydro-oxazol.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der Formel (I) und, falls zutreffend, deren Tautomere,
in jedem Fall in freier Form oder in Form eines Salzes, umfassend
- a) die Reaktion einer Verbindung der Formel die bekannt ist oder gemäß bekannter
Verfahren hergestellt werden kann, und worin X und Y wie für Formel (I)
definiert sind und Q Brom oder Jod darstellt, mit einer Verbindung
der Formel die bekannt ist, und
- b) falls zutreffend, zur Herstellung einer Verbindung der Formel
(I), worin Z S darstellt, die Reaktion der erhaltenen Verbindung
der Formel (I), worin Z O darstellt, mit Lawesson's Reagenz [2,4-Bis(methoxyphenyl)-1,3-dithia-2,4-diphosphetan-2,4-disulfid]
oder mit Phosphorpentasulfid;
und in jedem Fall, falls
so gewünscht,
die Umwandlung einer Verbindung der Formel (I), die gemäß dem Verfahren
oder durch andere Mittel erhältlich
ist, oder eines Tautomers davon, in freier Form oder in Form eines Salzes
vorliegend, zu einer anderen Verbindung der Formel (I) oder einem
Tautomer davon, die Abtrennung des Gemisches von gemäß dem Verfahren
erhältlichen
Isomeren und Isolierung der gewünschten
Isomeren und/oder die Umwandlung einer gemäß dem Verfahren erhältlichen
freien Verbindung der Formel (I), oder eines Tautomers davon, zu
einem Salz oder eines gemäß dem Verfahren
aus einer Verbindung der Formel (I) erhältlichen Salzes, oder eines
Tautomers davon, zu der freien Verbindung der Formel (I), oder einem
Tautomer davon, oder zu einem anderen Salz.
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Die
hierin vorstehend bezüglich
der Tautomeren und Salze von Formel (I) ausgeführte Erklärung gilt analog bezüglich der
Tautomere und Salze von hierin vorstehend und hierin nachstehend
erwähnten
Ausgangsmaterialien.
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Die
hierin vorstehend und hierin nachstehend beschriebenen Reaktionen
werden in einer bekannten Weise ausgeführt, zum Beispiel in Abwesenheit
oder gewöhnlich
in der Gegenwart eines geeigneten Lösungs- oder Verdünnungsmittels
oder eines Gemisches davon, zum weiteren Verlauf, falls erforderlich,
unter Bedingungen von Kühlen,
Umgebungstemperatur, oder von Erhitzen, zum Beispiel auf einen Temperaturbereich
von etwa –80°C bis zu
der Siedetemperatur des Reaktionsmediums, vorzugsweise etwa 0°C bis etwa
+150°C,
und, falls zutreffend, in einem geschlossenen Gefäß unter
Druck in einer Inertgasatmosphäre
und/oder unter nichtwässrigen
Bedingungen. Besonders vorteilhafte Reaktionsbedingungen werden
in den Beispielen beschrieben.
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Die
hierin vorstehend und hierin nachstehend für die Herstellung von Verbindungen
der Formel (I) und, falls geeignet, der Tautomeren davon, angeführten Ausgangsmaterialien,
entweder in freier Form oder in der Form eines Salzes, sind bekannt
oder können
gemäß bekannten
Verfahren, zum Beispiel wie hierin nachstehend beschrieben, hergestellt
werden.
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Variante a):
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Geeignete
Katalysatoren sind insbesondere Übergangsmetallkatalysatoren,
ganz besonders Eisen-, Palladium-, Ruthenium-, Rhodium-, Nickel-,
Zink- oder Platinkatalysatoren. Besonders geeignet sind Eisen(I)-, Nickel(0)-
und Palladium(0)-Katalysatoren, ganz besonders Pd(PPh3)4.
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Geeignete
Basen zum Erleichtern der Reaktion sind zum Beispiel Alkalimetall-
oder Erdalkalimetallhydroxide, -hydride, -amide, -alkanolate, acetate,
-carbonate, -dialkylamide oder -alkylsilylamide, -alkylamine, -alkylendiamine,
-cycloalkylamine (N-alkyliert, falls geeignet und ungesättigt, falls
geeignet), basische Heterocyclen, Ammoniumhydroxide und carbocyclische
Amine. Beispiele sind: Natriumhydroxid, -hydrid, -amid, -methanolat,
-acetat und -carbonat, Kalium-tert-butanolat, -hydroxid, -carbonat,
-hydrid, Lithiumdiisopropylamid, Kaliumbis(trimethylsilyl)amid,
Calciumhydrid, Triethylamin, Diisopropylethylamin, Triethylendiamin,
Cyclohexylamin, N-Cyclohexyl-N,N-dimethylamin, N,N-Diethylanilin,
Pyridin, 4-(N,N-Dimethylamino)pyridin, Chinuclidin, N-Methylmorpholin,
Benzyltrimethylammoniumhydroxid und 1,5-Diazabicyclo[5.4.0]undec-5-en
(DBU). Alkali- und
Erdalkalimetallcarbonate sind bevorzugt, insbesondere Kaliumcarbonat.
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Die
Reaktionspartner können
miteinander wie sie sind; d.h. ohne die Zugabe eines Lösungs- oder
Verdünnungsmittels,
zum Beispiel in der Schmelze, umgesetzt werden. Jedoch in den meisten
Fällen
ist der Zusatz von einem inerten Lösungs- oder Verdünnungsmittel
oder einem Gemisch davon von Vorteil. Beispiele für solche
Lösungs-
oder Verdünnungsmittel
sind: aroma tische, aliphatische und alicyclische Kohlenwasserstoffe und
halogenierte Kohlenwasserstoffe, typischerweise Benzol, Toluol,
Xylol, Mesitylen, Tetralin, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Brombenzol,
Petrolether, Hexan, Cyclohexan, Dichlormethan, Chloroform, Tetrachlormethan, Dichlorethan,
Trichlorethen oder Tetrachlorethen; Ester, wie Essigsäureethylester;
Ether, wie Diethylether, Dipropylether, Diisopropylether, Dibutylether,
tert-Butylmethylether, Ethylenglycolmonomethylether, Ethylenglycolmonoethylether,
Ethylenglycoldimethylether (Dimethoxyethan), Dimethoxydiethylether,
Tetrahydrofuran oder Dioxan; Ketone, wie Aceton, Methylethylketon
oder Methylisobutylketon; Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Propanol,
Isopropanol, Butanol, Ethylenglycol oder Glycerin; Amide, wie N,N-Dimethylformamid,
N,N-Diethylformamid, N,N-Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon oder
Hexamethylphosphorsäuretriamid;
Nitrile, wie Acetonitril oder Propionitril; und Sulfoxide, wie Dimethylsulfoxid.
Falls die Reaktion in Gegenwart einer Base stattfindet, dann können im Überschuss
verwendete Basen, wie Triethylamin, Pyridin, N-Methylmorpholin oder N,N-Diethylanilin,
auch als Lösungs-
oder Verdünnungsmittel
dienen. Bevorzugte Lösungsmittel
sind mit Wasser mischbare Ester und Wasser, insbesondere Gemische
davon, ganz besonders Ethylenglycoldimethylether + H2O
+ Tetrahydrofuran.
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Die
Reaktion wird in vorteilhafter Weise innerhalb eines Temperaturbereichs
von etwa 40°C
bis etwa 180°C,
vorzugsweise etwa 60°C
bis etwa 120°C,
in vielen Fällen
in dem Bereich zwischen Umgebungstemperatur und der Rückflusstemperatur
des Reaktionsgemisches und vorzugsweise bei Normaldruck ausgeführt.
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Die
Reaktion kann ohne eine Inertgasatmosphäre stattfinden; jedoch wird
sie vorzugsweise unter einer solchen Atmosphäre, zum Beispiel unter Stickstoff
oder Argon, insbesondere Stickstoff, ausgeführt.
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Die
Reaktionszeit ist nicht kritisch; eine Reaktionszeit von etwa 0,1
bis etwa 24 Stunden ist bevorzugt, insbesondere etwa 0,5 bis etwa
10 Stunden.
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Die
Isolierung des Produkts findet gemäß üblichen Verfahren, zum Beispiel
durch Filtration, Kristallisation, Destillation oder Chromatographie
oder beliebiger geeigneter Kombination von diesen Verfahren statt.
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Besonders
bevorzugte Bedingungen für
die Reaktion werden in Beispielen H1-5 beschrieben.
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Variante b):
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Die
Reaktionspartner können
miteinander wie sie sind; d.h. ohne den Zusatz eines Lösungs- oder
Verdünnungsmittels,
zum Beispiel in der Schmelze, umgesetzt werden. Jedoch in den meisten
Fällen
ist der Zusatz von einem inerten Lösungs- oder Verdünnungsmittel
oder einem Gemisch davon von Vorteil. Beispiele für solche
Lösungs-
oder Verdünnungsmittel
sind: aromatische, aliphatische und alicyclische Kohlenwasserstoffe und
halogenierte Kohlenwasserstoffe, typischerweise Benzol, Toluol,
Xylol, Mesitylen, Tetralin, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Brombenzol,
Petrolether, Hexan, Cyclohexan, Dichlormethan, Trichlormethan, Tetrachlormethan,
Dichlorethan, Trichlorethen oder Tetrachlorethen; Ether, wie Diethylether,
Dipropylether, Diisopropylether, Dibutylether, tert-Butylmethylether,
Ethylenglycolmonomethylether, Ethylenglycolmonoethylether, Ethylenglycoldimethylether,
Dimethoxydiethylether, Tetrahydrofuran oder Dioxan; und Sulfoxide,
wie Dimethylsulfoxid.
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Die
Reaktion wird in vorteilhafter Weise in einem Temperaturbereich
von etwa 0°C
bis etwa +120°C, vorzugsweise
80°C bis
etwa +120°C
und vorzugsweise bei Normaldruck, ausgeführt.
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Die
Reaktion findet ohne eine Inertgasatmosphäre statt; jedoch wird sie vorzugsweise
unter einer solchen Atmosphäre,
zum Beispiel unter Stickstoff oder Argon, insbesondere Stickstoff,
ausgeführt.
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Die
Reaktionszeit von etwa 1 bis etwa 24 Stunden ist bevorzugt, insbesondere
etwa 12 bis etwa 24 Stunden.
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Die
Isolierung des Produkts findet gemäß üblichen Verfahren, zum Beispiel
durch Filtration, Kristallisation, Destillation oder Chromatographie,
oder jede geeignete Kombination von diesen Verfahren statt.
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Vorteilhafte
Verfahrensbedingungen werden in Beispiel H2 beschrieben.
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Die
Salze der Verbindungen der Formel (I) können in an sich bekannter Weise
hergestellt werden. Säureadditionssalze
sind zum Beispiel durch Behandeln mit einer geeigneten Säure oder
einem geeigneten Ionenaustauscherreagenz erhältlich, und Salze mit Basen
sind durch Behandeln mit einer geeigneten Base oder einem geeigneten
Ionenaustauscherreagenz aus Verbindungen der Formel (I) erhältlich.
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Salze
von Verbindungen der Formel (I) können in die freien Verbindungen
der Formel (I) durch die üblichen
Mittel umgewandelt werden, Säureadditionssalze
zum Beispiel durch Behandeln mit einer geeigneten basischen Zusammensetzung
oder mit einem geeigneten Ionenaustauscherreagenz, und Salze mit
Basen zum Beispiel durch Behandeln mit einer geeigneten Säure oder
einem geeigneten Ionenaustauscherreagenz.
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Salze
von Verbindungen der Formel (I) können in andere Salze von Verbindungen
der Formel (I) in einer bekannten Weise umgewandelt werden; Säureadditionssalze
können
zum Beispiel in andere Säureadditionssalze,
zum Beispiel durch Behandeln eines Salzes einer anorganischen Säure, wie
ein Hydrochlorid, mit einem geeigneten Metallsalz, wie einem Natrium-,
Barium- oder Silbersalz, von einer Säure, zum Beispiel mit Silberacetat,
in einem geeigneten Lösungsmittel,
worin ein sich ergebendes anorganisches Salz unlöslich ist, zum Beispiel Silberchlorid,
umgewandelt werden und so aus dem Reaktionsgemisch ausgefällt werden.
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In
Abhängigkeit
von dem Verfahren und/oder den Reaktionsbedingungen können die
Verbindungen der Formel (I) mit salzbildenden Eigenschaften in freier
Form oder in der Form von Salzen erhalten werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
in der Form von einem der möglichen
Isomeren oder als ein Gemisch davon oder als reine Isomeren oder
Isomerengemische; d.h. als ein racemisches Gemisch, vorliegen; die
Erfindung betrifft sowohl die reinen Isomeren als auch die racemischen
Gemische, und ist hierin vorstehend und hierin nachstehend diesbezüglich zu
verstehen, auch wenn stereochemische Einzelheiten nicht speziell
in jedem Fall erwähnt
werden.
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Die
Auftrennung der Racemate kann durch bekannte Verfahren, zum Beispiel
durch Umkristallisation aus einem optisch aktiven Lösungsmittel,
durch Chromatographie an chiralen Adsorbentien, zum Beispiel Hochdruck-Flüssig-Chromatographie
(HPLC) an Acetylcellulose, durch die Verwendung von geeigneten Mikroorganismen,
durch Abspaltung mit speziell immobilisierten Enzymen, durch die
Bildung von Einschlussverbindungen, zum Beispiel unter Verwendung
von chiralem Kronenether, worin nur ein Isomer komplexiert wird, erreicht
werden.
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Gemäß der Erfindung
können
neben der Isolierung von entsprechenden Isomergemischen ebenfalls im
Allgemeinen bekannte Verfahren von enantioselektiver Synthese angewendet
werden, um reine optische Isomere zu erhalten, zum Beispiel durch
Ausführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
unter Verwendung von Edukten mit entsprechend geeigneter Stereochemie.
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Es
ist von Vorteil, das biologisch aktivere Isomer in jedem Fall, wenn
die einzelnen Komponenten Unterschiede in der biologischen Wirksamkeit
zeigen, zu isolieren oder zu synthetisieren.
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Verbindungen
der Formel (I) können
auch in Form von deren Hydraten erhalten werden und/oder können auch
andere Lösungsmittel
einschließen,
die zum Beispiel, falls erforderlich, für die Kristallisation von in fester
Form vorliegenden Verbindungen verwendet werden.
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Die
Erfindung betrifft alle jene Formen des Verfahrens, gemäß denen
man von einer Verbindung, die als ein Primärmaterial erhältlich ist,
oder einem Zwischenprodukt bei einer beliebigen Stufe des Verfahrens startet,
und alle oder einige der fehlenden Schritte ausführt oder insbesondere unter
den Reaktionsbedingungen ein Ausgangsmaterial in der Form von einem
Derivat oder einem Salz und/oder seinem Racemat oder Enantiomer
einsetzt oder erzeugt.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
sind die verwendeten Ausgangsmaterialien und Zwischenprodukte vorzugsweise
jene, die zu den Verbindungen der Formel (I), die am Beginn als
besonders verwendbar beschrieben wurden, führen.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere das Verfahren zur Herstellung, das
in Beispiel H1 beschrieben wurde.
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Verfahren
zur Herstellung von Verbindungen der Formel (II) und für die erforderlichen
Vorstufen sind dem Fachmann bekannt. Insbesondere wird ein Verfahren
zur Herstellung von Verbindungen des Typs von Formel (II) aus einer
Verbindung der Formel
worin X, Y und Q die gleichen
wie für
Formel (II) definierten Bedeutungen aufweisen, zum Beispiel in Chem. Rev.
(1971), 71, 483–505,
beschrieben.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (III) aus
einer Verbindung der Formel
worin X, Y und Q die gleichen
wie vorstehend für
Formel (II) beschriebenen Bedeutungen aufweisen, wird zum Beispiel
in Hudlicky, Reductions in Organische Chemistry (1984), 136, beschrieben.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (IV) aus einer
Verbindung der Formel
worin X, Y und Q die gleichen
wie für
Formel (II) definierten Bedeutungen aufweisen, wird zum Beispiel
in Synthesis (1984), 85–110,
beschrieben. Ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der
Formel (V) ist aus Tetrahedron (1975) 31, 863–866 und Tetrahedron (1977)
33, 881–883
bekannt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist eine Verbindung der Formel
worin X und Y, unabhängig voneinander,
Fluor oder Chlor darstellen und
Q Brom oder Jod darstellt.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) sind Wirkstoffe zur Verwendung bei der Schädlingsbekämpfung,
die sehr vorteilhafte biozide Wirksamkeit und ein sehr breites Wirkungsspektrum
von präventivem
und/oder kurativem Wert mit bevorzugter Tolerierbarkeit für Warmblüter, Fisch
und Pflanzen auch bei niedrigen Konzentrationen eröffnen. Überraschenderweise
sind sie gleichfalls für
die Bekämpfung
von kulturschädigenden
Parasiten, von Ektoparasiten und Endoparasiten beim Menschen und
vor allem bei Viehbestand, Haustieren und Heimtieren geeignet. Sie
sind gegen alle oder einzelne Entwicklungsstadien von Tierschädlingen,
die normale Empfindlichkeit zeigen, sowie jene, die Resistenz zeigen,
wie Insekten und Mitgliedern der Gattung Acarina, Mollusken, wie
Vertretern der Klasse Gastropoda; Nematoden, Bandwürmern und Trematoden
wirksam. Die erfindungsgemäßen Wirkbestandteile
sind gegen alle oder einzelne Entwicklungsstufen von Tierschädlingen,
die normale Empfindlichkeit zeigen, sowie jene, die Resistenz zeigen,
wie Insekten und Mitglieder der Gattung Acarina wirksam. Die insektizide
oder acarizide Wirkung der erfindungsgemäßen Wirksubstanzen kann sich
ergeben bzw. zeigen; d.h. Abtöten
der Schädlinge,
entweder sofort oder nachdem etwas Zeit vergangen ist, zum Beispiel,
wenn Häutung
stattfindet, oder indirekt, zum Beispiel durch Vermindern der Anzahl
an gelegten Eiern, und/oder der Schlupfrate, wobei gute Wirksamkeit
einer Pestiziden Rate (Mortalität)
von mindestens 50 bis 60 % entspricht.
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Erfolgreiche
Bekämpfung
innerhalb des Umfangs des erfindungsgemäßen Gegenstands ist möglich, insbesondere
bei Schädlingen
der Gattungen Lepidoptera, Coleoptera, Orthoptera, Isoptera, Psocoptera,
Anoplura, Mallophaga, Thysanoptera, Heteroptera, Homoptera, Hymenoptera,
Diptera, Siphonaptera, Thysanura und Acarina, hauptsächlich Lepidoptera
und Coleoptera. Besonders gute Bekämpfung ist für die nachstehenden
Familien, Gattungen und Spezies von Schädlingen möglich:
Abagrotis spp.,
Abraxas spp., Acantholeucania spp., Acanthoplusia spp., Acarus spp.,
Acarus siro, Aceria spp., Aceria sheldoni, Acleris spp., Acoloithus
spp., Acompsia spp., Acossus spp., Acria spp., Acrobasis spp., Acrocercops
spp., Acrolepia spp., Acrolepiopsis spp., Acronicta spp., Acropolitis
spp., Actebia spp., Aculus spp., Aculus schlechtendali, Adoxophyes
spp., Adoxophyes reticulana, Aedes spp., Aedes aegypti, Aegeria spp.,
Aethes spp., Agapeta spp., Agonopterix spp., Agriopis spp., Agriotes
spp., Agriphila spp., Agrochola spp., Agroperina spp., Alabama spp.,
Alabama argillaceae, Agrotis spp., Albuna spp., Alcathoe spp., Alcis
spp., Aleimma spp., Aletia spp., Aleurothrixus spp., Aleurothrixus
floccosus, Aleyrodes spp., Aleyrodes brassicae, Allophyes spp.,
Alsophila spp., Amata spp., Amathes spp., Amblyomma spp., Amblyptilia
spp., Ammoconia spp., Amorbia spp., Amphion spp., Amphipoea spp.,
Amphipyra spp., Amyelois spp., Anacamptodes spp., Anagrapha spp.,
Anarsia spp., Anatrychyntis spp., Anavitrinella spp., Ancylis spp.,
Andropolia spp., Anhimella spp., Anobiidae, Anobium punctatum, Antheraea
spp., Antherigona spp., Antherigona soccata, Anthonomus spp., Anthonomus
grandis, Anticarsia spp., Anticarsia gemmatalis, Aonidiella spp.,
Apamea spp., Aphania spp., Aphelia spp., Aphididae, Aphis spp.,
Aphis pomi, A. craccivora, A. gossypiella, Apidae, Apotomis spp., Aproaerema
spp., Archippus spp., Archips spp., Acromyrmex, Arctia spp., Argas
spp., Argolamprotes spp., Argyresthia spp., Argyrogramma spp., Argyroploce
spp., Argyrotaenia spp., Arotrophora spp., Ascotis spp., Aspidiotus
spp., Aspilapteryx spp., Asthenoptycha spp., Aterpia spp., Athetis
spp., Atomaria spp., Atomaria linearis, Atta spp., Atypha spp.,
Autographa spp., Axylia spp., Bactra spp., Barbara spp., Batrachedra
spp., Battaristis spp., Bembecia spp., Bemisia spp., Bemisia tabaci,
Bibio spp., Bibio hortulans, Bisigna spp., Blastesthia spp., Blatta
spp., Blatella spp., Blattella germanica, Blepharosis spp., Bleptina
spp., Boarmia spp., Bombyx spp., Bomolocha spp., Boophilus spp.,
Bovicola spp., Brachmia spp., Bradina spp., Brevipalpus spp., Brithys spp.,
Bryobia spp., Bryobia praetiosa, Bryotropha spp., Bupalus spp.,
Busseola spp., Busseola fusca, Cabera spp., Cacoecimorpha spp.,
Cadra spp., Cadra cautella, Caenurgina spp., Calipitrimerus spp.,
Callierges spp., Calliphora spp., Calliphora erythrocephala, Calophasia
spp., Caloptilia spp., Calybites spp., Capnoptycha spp., Capua spp.,
Caradrina spp., Caripeta spp., Carmenta spp., Carposina spp., Carposina
nipponensis, Catamacta spp., Catelaphris spp., Catoptria spp., Caustoloma
spp., Celaena spp., Celypha spp., Cenopis spp., Cephus spp., Ceramica
spp., Cerapteryx spp., Ceratitis spp., Ceratophyllus spp., Ceropiaster
spp., Chaetocnema spp., Chaetocnema tibialis, Chamaesphecia spp.,
Charanvca spp., Cheimophila spp., Chersotis spp., Chiasmia spp.,
Chilo spp., Chionodes spp., Chorioptes spp., Choristoneura spp.,
Chrysaspidia spp., Chry sodeixis spp., Chrysomyla spp., Chrysomphalus
spp., Chrysomphalus dictyospermi, Chrysomphalus aonidium, Chrysoteuchia
spp., Cilix spp., Cimex spp., Clysia spp., Clysia ambiguella, Clepsis
spp., Cnaemidophorus spp., Cnaphalocrocis spp., Cnephasia spp.,
Coccus spp., Coccus hesperidum, Cochylis spp., Coleophora spp.,
Colotois spp., Commophila spp., Conistra spp., Conopomorpha spp.,
Corcyra spp., Cornutiplusia spp., Cosmia spp., Cosmopolites spp.,
Cosmopterix spp., Cossus spp., Costaeonvexa spp., Crambus spp.,
Creatonotos spp., Crocidolomia spp., Crocidolomia binotalis, Croesia
spp., Crymodes spp., Cryptaspasma spp., Cryptoblabes spp., Cryptocala
spp., Cryptophlebia spp., Cryptophlebia leucotreta, Cryptoptila
spp., Ctenocephalides felis, Ctenocephalides canis, Ctenopseustis
spp., Cucullia spp., Curculio spp., Culex spp., Cuterebra spp.,
Cydia spp., Cydia pomonella, Cymbalophora spp., Dactylethra spp.,
Dacus spp., Dadica spp., Damalinea spp., Dasychira spp., Decadarchis
spp., Decodes spp., Deilephila spp., Deltodes spp., Dendrolimus
spp., Depressaria spp., Dermacentor spp., Dermatobia spp., Dermatophagoides
spp., Dermestes spp., Dermanyssus spp., Dermanyssus gallinae, Diabrotica
spp., D. balteata, Diachrysia spp., Diaphania spp., Diarsia spp.,
Diasemia spp., Diatraea spp., Diceratura spp., Dichomeris spp.,
Dichrocrocis spp., Dichrorampha spp., Dicycla spp., Dioryctria spp.,
Diparopsis spp., Diparopsis castanea, Dipleurina spp., Diprion spp.,
Diprionidae, Discestra spp., Distantiella spp., Distantiella theobroma,
Ditula spp., Diurnea spp., Doratopteryx spp., Drepana spp., Drosphila
spp., Drosphila melanogaster, Dysauxes spp., Dysdercus spp., Dysstroma
spp., Eana spp., Earias spp., Ecclitica spp., Ecdytolopha spp.,
Ecpyrrhorrhoe spp., Ectomyelois spp., Eetropis spp., Egira spp.,
Elasmopalpus spp., Emmelia spp., Empoasca spp., Empyreuma spp.,
Enargia spp., Enarmonia spp., Endopiza spp., Endothenia spp., Endotricha
spp., Eoreuma spp., Eotetranychus spp., Eotetranychus carpini, Epagoge
spp., Epelis spp., Epilachna spp., Ephestia spp., Ephestia kuehniella,
Ephestiodes spp., Epibiema spp., Epiehoristodes spp., Epinotia spp.,
Epiphyas spp., Epiplema spp., Epipsestis spp., Epirrhoe spp., Episimus
spp., Epitymbia spp., Epllachna spp., Erannis spp., Erastria spp.,
Eremnus spp., Ereunetis spp., Eriophyes spp., Eriosoma spp., Eriosoma
lanigerum, Erythroneura spp., Estigmene spp., Ethmia spp., Etiella
spp., Euagrotis spp., Eucosma spp., Euehlaena spp., Euelidia spp.,
Eueosma spp., Euchistus spp., Eucosmomorpha spp., Eudonia spp.,
Eufidonia spp., Euhyponomeutoides spp., Eulepitodes spp., Eulia
spp., Eulithis spp., Eupithecia spp., Euplexia spp., Eupoecilia
spp., Eupoecilia ambiguella, Euproctis spp., Eupsilia spp., Eurhodope
spp., Eurois spp., Eurygaster spp., Eurythmia spp., Eustrotia spp.,
Euxoa spp., Euzophera spp., Evergestis spp., Evippe spp., Exartema spp.,
Fannia spp., Faronta spp., Feltia spp., Filatima spp., Fishia spp.,
Frankliniella spp., Fumibotys spp., Gaesa spp., Gasgardia spp.,
Gastrophilus spp., Gelechia spp., Gilpinia spp., Gilpinia polytoma,
Glossina spp., Glyphipterix spp., Glyphodes spp., Gnorimoschemini
spp., Gonodonta spp., Gortyna spp., Gracillaria spp., Graphania
spp., Grapholita spp., Grapholitha spp., Gravitarmata spp., Gretchena
spp., Griselda spp., Gryllotalpa spp., Gynaephora spp., Gypsonoma
spp., Hada spp., Haemaphysalis spp., Haematopinus spp., Halisidota spp.,
Harpipteryx spp., Harrisina spp., Hedya spp., Helicoverpa spp.,
Heliophobus spp., Heliothis spp., Heliothis virescens, Hellula spp.,
Hellula undalis, Helotropa spp., Hemaris spp., Hercinothrips spp.,
Herculia spp., Hermonassa spp., Heterogenea spp., Hodotermitidae,
Holomelina spp., Homadaula spp., Homoeosoma spp., Homoglaea spp.,
Homohadena spp., Homona spp., Homonopsis spp., Hoplocampa spp.,
Hoplodrina spp., Hoshinoa spp., Hyalomma spp., Hydraecia spp., Hydriomena
spp., Hyles spp., Hyloicus spp., Hypagyrtis spp., Hypatima spp.,
Hyphantria spp., Hyphantria cunea, Hypocala spp., Hypocoena spp.,
Hypoderma spp., Hypobosca spp., Hypsipyla spp., Hyssia spp., Hysterosia
spp., Idaea spp., Idia spp., Ipimorpha spp., Isia spp., Isochorista
spp., Isophrictis spp., Isopolia spp., Isotrias spp., Ixodes spp.,
Itame spp., Jodia spp., Jodis spp., Kalotermitidae, Kawabea spp.,
Keiferia spp., Keifena lycopersicella, Labdia spp., Lacinipolia
spp., Lambdina spp., Lamprothritpa spp., Laodelphax spp., Lasius
spp., Laspeyresia spp., Leptinotarsa spp., Leptinotarsa decemlineata,
Leptocorisa spp., Leptostales spp., Lecanium spp., Lecanium cornii,
Lepidosaphes spp., Lepisma spp., Lepisma saccharina, Lesmone spp.,
Leucania spp., Leucinodes spp., Leucophaea spp., Leucophaea maderae,
Leucoptera spp., Leucoptera scitella, Linognathus spp., Liposcelis
spp., Liriomyza spp., Lissorhoptrus spp., Lithacodia spp., Lithocolletis
spp., Lithomoia spp., Lithophane spp., Lixodessa spp., Lobesia spp.,
Lobesia botrana, Lobophora spp., Locusta spp., Lomanaltes spp.,
Lomographa spp., Loxagrotis spp., Loxostege spp., Lucilia spp.,
Lucilia cuprina, Lyctidae, Lymantria spp., Lymnaecia spp., Lyonetia
spp., Lyriomyza spp., Macdonnoughia spp., Macrauzata spp., Macronoctua
spp., Macrosiphus spp., Malacosoma spp., Maliarpha spp., Mamestra
spp., Mamestra brassicae, Manduca spp., Manduca sexta, Marasmia
spp., Margaritia spp., Matratinea spp., Matsumuraeses spp., Melanagromyza
spp., Melipotes spp., Melissopus spp., Melittia spp., Melolontha
spp., Meristis spp., Meritastis spp., Merophyas spp., Mesapamea
spp., Mesogona spp., Mesoleuca spp., Metanema spp., Metendothenia
spp., Metzneria spp., Micardia spp., Microcorses spp., Microleon
spp., Mnesictena spp., Mocis spp., Monima spp., Monochroa spp.,
Monomorium spp., Monomorium pharaonis, Monopsis spp., Morrisonia
spp., Musca spp., Mutuuraia spp., Myelois spp., Myobia spp., Myocoptes
spp., Mythimna spp., Myzus spp., Myzus persicae, Naranga spp., Nedra
spp., Nemapogon spp., Neodiprion spp., Neosphaleroptera spp., Nephelodes
spp., Nephotettix spp., Nephotettix cincticeps, Nezara spp., Nilaparvata
spp., Nilaparvata lugens, Niphonympha spp., Nippoptilia spp., Noctua
spp., Nola spp., Notocelia spp., Notodonta spp., Nudaurelia spp.,
Ochropleura spp., Ocnerostoma spp., Oestrus spp., Olethreutes spp.,
Oligia spp., Olindia spp., Olygonychus spp., Olygonychus gallinae,
Oncocnemis spp., Operophtera spp., Ophisma spp., Opogona spp., Oraesia
spp., Ornithodorus spp., Orgyia spp., Oria spp., Orseolia spp.,
Orthodes spp., Orthogonia spp., Orthosia spp., Oryzaephilus spp.,
Oscinella spp., Oscinella frit, Osminia spp., Ostrinia spp., Ostrinia
nubilalis, Otiorhynchus spp., Ourapteryx spp., Pachetra spp., Pachysphinx
spp., Pagyda spp., Paleacrita spp., Paliga spp., Palthis spp., Pammene
spp., Pandemis spp., Panemeria spp., Panolis spp., Panolis flammea,
Panonychus spp., Panonychus ulmi, Parargyresthia spp., Paradiarsia
spp., Paralobesia spp., Paranthrene spp., Parapandemis spp., Parapediasia
spp., Parastichtis spp., Parasyndemis spp., Paratoria spp., Pareromeme spp.,
Pectinophora spp., Pectinophora gossypiella, Pediculus spp., Pegomyia
spp., Pegomyia hyoscyami, Pelochrista spp., Pennisetia spp., Penstemonia
spp., Pemphigus spp., Peribatodes spp., Peridroma spp., Perileucoptera
spp., Periplaneta spp., Perizoma spp., Petrova spp., Pexicopia spp.,
Phalonia spp., Phalonidia spp., Phaneta spp., Phlyctaenia spp.,
Phlyctinus spp., Phorbia spp., Phragmatobia spp., Phricanthes spp.,
Phthorimaea spp., Phthorimaea operculella, Phyllocnistis spp., Phyllocoptruta
spp., Phyllocoptruta oleivora, Phyllonorycter spp., Phyllophila
spp., Phylloxera spp., Pieris spp., Pieris rapae, Piesma spp., Planococus
spp., Planotortrix spp., Platyedra spp., Platynota spp., Ptatyptilia
spp., Platysenta spp., Plodia spp., Plusia spp., Plutella spp.,
Plutella xylostella, Podosesia spp., Polia spp., Popillia spp.,
Polymixis spp., Polyphagotarsonemus spp., Polyphagotarsonemus latus,
Prays spp., Prionoxystus spp., Probole spp., Proceras spp., Prochoerodes
spp., Proeulia spp., Proschistis spp., Proselena spp., Proserpinus
spp., Protagrotis spp., Proteoteras spp., Protobathra spp., Protoschinia
spp., Pselnophorus spp., Pseudaletia spp., Pseudanthonomus spp.,
Pseudaternelia spp., Pseudaulacaspis spp., Pseudexentera spp., Pseudococus
spp., Pseudohermenias spp., Pseudoplusia spp., Psorergates spp.,
Psoroptes spp., Psylla spp., Psylliodes spp., Pterophorus spp.,
Pty choloma spp., Pulex spp., Pulvinaria spp., Pulvinaria aethiopica,
Pyralis spp., Pyrausta spp., Pyrgotis spp., Pyrreferra spp., Pyrrharctia
spp., Quadraspidiotus spp., Rancora spp., Raphia spp., Reticulitermes
spp., Retinia spp., Rhagoletis spp., Rhagoletis pomonella, Rhinotermitidae,
Rhipicephalus spp., Rhizoglyphus spp., Rhizopertha spp., Rhodnius
spp., Rhopalosiphum spp., Rhopobota spp., Rhyacia spp., Rhyacionia
spp., Rhynchopacha spp., Rhyzosthenes spp., Rivula spp., Rondotia
spp., Rusidrina spp., Rynchaglaea spp., Sabulodes spp., Sahlbergella spp.,
Sahlbergella singularis, Saissetia spp., Samia spp., Sannina spp.,
Sanninoidea spp., Saphoideus spp., Sarcoptes spp., Sathrobrota spp.,
Scarabeidae, Sceliodes spp., Schinia spp., Schistocerca spp., Schizaphis spp.,
Schizura spp., Schreckensteinia spp., Sciara spp., Scirpophaga spp.,
Scirtothrips aurantii, Scoparia spp., Scopula spp., Scotia spp.,
Scotinophara spp., Scotogramma spp., Scrobipalpa spp., Scrobipalpopsis
spp., Semiothisa spp., Sereda spp., Sesamia spp., Sesia spp., Sicya
spp., Sideridis spp., Simyra spp., Sineugraphe spp., Sitochroa spp.,
Sitobion spp., Sitophilus spp., Sitotroga spp., Solenopsis spp.,
Smerinthus spp., Sophronia spp., Spaelotis spp., Spargaloma spp.,
Sparganothis spp., Spatalistis spp., Sperchia spp., Sphecia spp., Sphinx
spp., Spilonota spp., Spodoptera spp., Spodoptera littoralis, Stagmatophora
spp., Staphylinochrous spp., Stathmopoda spp., Stenodes spp., Sterrha
spp., Stomoxys spp., Strophedra spp., Sunira spp., Sutyna spp.,
Swammerdamia spp., Syllomatia spp., Sympistis spp., Synanthedon
spp., Synaxis spp., Syncopacma spp., Syndemis spp., Syngrapha spp.,
Synthomeida spp., Tabanus spp., Taeniarchis spp., Taeniothrips spp., Tannia
spp., Tarsonemus spp., Tegulifera spp., Tehama spp., Teleiodes spp.,
Telorta spp., Tenebrio spp., Tenebrio molitor, Tephrina spp., Teratoglaea
spp., Termitidae, Terricula spp., Tethea spp., Tetranychus spp.,
Tetranychus ulmi, Thalpophila spp., Thaumetopoea spp., Thiodia spp.,
Thrips spp., Thrips palmi, Thrips tabaci, Thyridopteryx spp., Thyris
spp., Tineola spp., Tipula spp., Tortricidia spp., Tortrix spp.,
Trachea spp., Trialeurodes spp., Trialeurodes vaporariorum, Triatoma
spp., Triaxomera spp., Tribolium spp., Trichodectes spp., Trichoplusia
spp., Trichoplusia ni, Trichoptilus spp., Trioza spp., Trioza erytreae,
Triphaenia spp., Triphosa spp., Trogoderma spp., Tyria spp., Udea
spp., Unaspis spp., Unaspis citri, Utetheisa spp., Valeriodes spp.,
Vespa spp., Vespamima spp., Vitacea spp., Vitula spp., Witlesia
spp., Xanthia spp., Xanthorhoe spp., Xanthotype spp., Xenomicta
spp., Xenopsylla spp., Xenopsylla cheopsis, Xestia spp., Xylena
spp., Xylocopa virginica, Xylomyges spp., Xyrosaris spp., Yponomeuta
spp., Ypsolopha spp., Zale spp., Zanclognathus spp., Zeiraphera spp.,
Zenodoxus spp., Zeuzera spp., Zygaena spp.;
von der Klasse
der Nematoden, zum Beispiel die Familien Filariidae und Setariidae,
und der Gattung Haemonchus, Trichostrongylus, Ostertagia, Nematodirus,
Cooperia, Ascaris, Bunostumum, Oesophagostonum, Chabertia, Trichuris,
insbesondere Trichuris vulpis, Strongylus, Trichonema, Dictyocautus,
Capillaria, Strongyloides, Heterakis, Toxocara, insbesondere Toxocara
canis, Ascaridia, Oxyuris, Ancylostoma, insbesondere Ancylostoma
caninum, Uncinaria, Toxascaris und Parascaris; Dirofilaria, insbesondere
Dirofilaria immitis (Herzwurm);
von dem Phylum der Mollusken,
insbesondere Vertretern der Klasse Gastropoda; ganz besonders die
nachstehenden Familien, Gattungen und Spezies: Ampullariidae; Anion
(A. ater, A. circumscriptus, A. hortensis, A. rufus); Bradybaenidae
(Bradybaena fruticum); Cepaea (C. hortensis, C. Nemoralis); Cochlodina;
Deroceras (D. agrestis, D. empiricorum, D. laeve, D. reticulatum);
Discus (D. rotundatus); Euomphalia; Galba (G. trunculata); Helicella
(H. itala, H. obvia); Helicidae (Helicigona arbustorum); Helicodiscus;
Helix (H. aspersa); Limax (L. cinereoniger, L. flavus, L. marginatus,
L. maximus, L. tenellus); Lymnaea; Milax (M. gagates, M. marginatus, M.
sowerbyi); Opeas; Pomacea (P. canaticulata); Vallonia und Zanitoides.
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Die
Lebenszyklen der verschiedenen Parasiten, die Menschen oder Tiere
befallen können,
sind bekanntlich sehr kompliziert, was es extrem schwierig macht,
die Parasiten zu bekämpfen.
Zecken können
zum Beispiel ausschließlich
von einem einzelnen Wirt oder von anderen fressen. Sie befallen
selbst das Wirtstier und saugen sein Blut aus. Die Weibchen, wenn
prall gefüllt,
fallen von dem Wirtstier und legen dann eine große Anzahl an Eiern an einer
geschützten
Stelle der umgebenden Umwelt. Die sich entwickelnde Larve sucht
ein neues Wirtstier, wo sie sich über das Nymphalstadium zu Erwachsenen
entwickeln, die wiederum eine Blutmahlzeit zu sich nehmen, bis sie
prall sind. Bestimmte Spezies fressen an zwei und einige an drei
Wirten während
ihres Lebenszyklus.
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Zecken
von ökonomischer
Bedeutung sind vor allem jene, die zu den Spezies Amblyomma, Boophilus, Hyalomma,
Ixodes, Rhipicephalus und Dermacentor, insbesondere den Spezies
Boophilus microplus und B. annulatus und insbesondere B. microplus,
gehören.
Sie sind für
die Übertragung
von zahlreichen Krankheiten verantwortlich, die Menschen und Tiere
befallen können.
Die Krankheiten, die am meisten übertragen
werden, sind bakterielle, protozoische, durch Rickettzien bedingte
und virale. Die Pathogene von solchen Krankheiten werden insbesondere
durch Zecken übertragen,
die an mehr als einem Wirt fressen. Diese Krankheiten können zu
der Schwächung
oder auch zum Tod der Wirtstiere führen. In den meisten Fällen verursachen
sie starke ökonomische
Schädigung,
zum Beispiel durch das Senken des Fleischwertes aus dem Viehbestand,
Schädigung
der verwendbaren Haut und Vermindern der Milchproduktion.
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Zecken
der vorstehenden Spezies werden gewöhnlich durch Behandeln der
befallenen Tiere mit einer akarizid wirksamen Zusammensetzung in
Abhängigkeit
von dem einbezogenen Befallstyp, beispielsweise durch kurative Mittel,
bekämpft.
Das Auftreten von Zecken, zum Beispiel auf Weideland, ist stark
abhängig
von den jahreszeitlichen Wetterbedingungen, und der Befall der Wirtstiere
selbst hängt
auch von deren Resistenz auf Zecken ab. Dies bedeutet, dass die
präventive
Bekämpfung
von Zecken schwierig und zeitaufwändig ist, weil es schwierig
ist, den Befallsgrad durch die Parasiten und die Beständigkeit
von Tieren auf dieselben einzuschätzen. Weiterhin ist beim Versuchen
der präventiven
Bekämpfung
von Parasiten die längere Überwachung
des möglichen
Befalls notwendig, was zusätzliche
Probleme erzeugt. Die kurative Bekämpfung der Parasiten ist gewöhnlich nicht
das primäre
Ziel, weil mit der Zeit, wenn die Bekämpfung zu wirken beginnt, häufig bereits
starke Schädigung
stattgefunden hat.
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Aufgrund
des gleichen komplexen Lebenszyklus von Flöhen, ist keines der bekannten
Verfahren zur Bekämpfung
dieser Parasiten vollständig
befriedigend, insbesondere, weil die meisten der bekannten Bekämpfungsverfahren
sich auf das Auftragen des Wirkbestandteils auf den Lebensraum bei
den Flöhen
in verschiedenen Entwicklungsstadien fokussieren. Dieses Verfahren
ist sehr komplex und häufig,
jedoch aufgrund der verschiedenen Entwicklungsstadien, die die Flöhe durchlaufen,
und die sehr verschieden auf verschiedene Substanzklassen reagieren,
nicht realisierbar.
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Der
Flohbefall von Tieren, insbesondere von Hunden und Katzen, ist von
unerwünschten
Effekten nicht nur für
das zu behandelnde Tier begleitet, sondern auch für den Tierhalter.
Diese widrigen Wirkungen können
zum Beispiel locale Reizung, lästiges
Jucken oder auch Allergien ergeben und führen häufig zu intensivem Kratzen.
Darüber
hinaus sind mit Flöhen
befallene Tiere konstant dem Risiko, mit Dipylidium spp. (d.h. Bandwürmern, Cestoden)
befallen zu werden, welche durch Flöhe übertragen werden, ausgesetzt.
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Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass bestimmte Applikationsformen, zum Beispiel
topische Applikation, jedoch insbesondere systemische Verabreichung
der Verbindungen der Formel (I), falls geeignet, mit dem Zusatz
von einer oder mehreren Verbindungen von anderen Substanzklassen,
zum Beispiel Methopren, Hydropren, Dicyclanil und Cythioat, oder
deren Sal ze, um die Wirkung zu verstärken, die Ektoparasiten sehr
schnell und vollständig
entfernen können,
wodurch somit unter Blockieren in den komplizierten Entwicklungszyklus
der Parasiten eingegriffen wird und gleichzeitig eine effiziente
Bekämpfung
der Endoparasiten erreicht wird. Diese Verbindungen sind auch in
der Lage, ihren ausgezeichneten parasitiziden Effekt vollständig auszuüben, wenn
sie an das Wirtstier systematisch; d.h. oral, parenteral, subkutan,
intramuskulär
oder intravenös,
verabreicht werden. Es ist nun durch die selektive periodische Verabreichung
dieser Verbindungen möglich,
den Zyklus von konstantem erneutem Befall der Wirtstiere mit den
verschiedenen Parasiten in einer einfachen Weise zu unterbrechen
und eine anhaltende Ausrottung der Parasiten zu erreichen. Die Parasiten werden
entweder getötet
oder an der Vermehrung gehindert, oder die Juvenilstadien werden
an der Entwicklung gehindert und sind nicht mehr in der Lage, das
Wirtstier zu schädigen.
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Eine
weitere bevorzugte Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit
die Verwendung einer Verbindung (I) für die Herstellung eines Medikaments
zum Bekämpfen
von Parasiten in und an Menschen, Haustieren, Viehbestand und Heimtieren,
umfassend eine Zusammensetzung, die mindestens eine Verbindung der Formel
(I) oder ein veterinär
verträgliches
Salz davon enthält,
und an das Wirtstier oral, parenteral oder durch Implantat bei einer
parasitizid wirksamen Dosis verabreicht wird.
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Wesentlich
für die
Erfindung ist die Tatsache, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in einer derartigen Weise verabreicht wird, dass die Wirkbestandteile,
die die Zusammensetzung umfasst, in ausreichender Menge mit dem
Blut des Wirtstiers durch Endoparasiten, Ektoparasiten und andere
Parasiten, die als Vektoren für
die Übertragung
von Endoparasiten angesehen werden können, aufgenommen werden können, sodass
sich die Eier, die durch die erwachsenen Parasiten abgelegt wurden,
und/oder die daraus schlüpfenden
Larven nicht entwickeln können.
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Dies
wird mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
unter Anwendung verschiedener Applikationsformen, zum Beispiel durch
orale Verabreichung der Zusammensetzung, die die Wirkbestandteile
umfasst, erreicht. Die Formulierung bedeutet in diesem Fall zum
Beispiel eine Darreichung in Form eines Pulvers, einer Tablette,
eines Granulats, einer Kapsel, einer Emulsion, eines Schaums, oder
in einer mikroeingekapselten Form, usw.; obwohl es nicht absolut
notwendig ist, dass die Zubereitung direkt an das Wirtstier gegeben
wird, kann es auch an das Tierfutter, falls ratsam, gegeben werden.
Natürlich
können
alle durch den oralen Weg zu gebenden Zusammensetzungen, zusammen
mit den gewöhnlichen
Formulierungshilfsmitteln, weitere Zusätze, die entwickelt worden
sind, um deren Aufnahme durch das Wirtstier zu ermutigen, zum Beispiel
geeignete Aromen und Geschmacksstoffe, enthalten. Aufgrund seiner
Applikationseinfachheit ist der orale Verabreichungsweg einer der
bevorzugten Gegenstände
dieser Erfindung. Eine weitere Verabreichungsform ist der parenterale
Weg, zum Beispiel durch subkutane oder intravenöse Injektion, topische Applikation,
Langzeit-Implantation (Depot), oder eine Injektion von Mikrokapseln
(sogenannte Mikrokugeln).
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Orale
Verabreichung schließt
zum Beispiel das Verabreichen von Tierfutter, zum Beispiel Hunde-
oder Katzenfutter, worin die Wirkbestandteile bereits hinein gemischt
wurden, zum Beispiel in Form von Bisquits, Kautabletten, wasserlöslichen
Kapseln oder Tabletten, in einer in Wasser löslichen Form, die in Tropfen
auf das Futter aufgetragen werden kann oder in anderen Formen, die
mit dem Tierfutter mischbar sind, ein. Implantate schließen alle
Vorrichtungen ein, die in den Körper
des Tiers zur Abgabe der Substanz eingegeben werden können.
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Perkutane
Verabreichungsformen schließen
zum Beispiel subkutan, dermal, intramuskulär und auch intravenöse Verabreichung
von injizierbaren Formen ein. Neben den gewöhnlichen In jektionsspritzen
mit Nadeln, nadellosen Systemen, können auch Pour-on- und Spot-on-Formulierungen
ratsam sein.
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Durch
die Auswahl einer geeigneten Formulierung ist es möglich, die
Dauerhaftigkeit der Wirkbestandteile durch das Lebendgewebe des
Tiers zu fördern
und dessen Verfügbarkeit
zu halten. Das ist von Bedeutung, wenn zum Beispiel ein oder mehrere
schlecht lösliche
Wirkbestandteile verwendet werden, deren Löslichkeit gefördert werden
muss, weil die Körperflüssigkeit
des Tiers nicht in der Lage ist, kleine Mengen der Wirkbestandteile
zu jeder gegebenen Zeit zu lösen.
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Weiterhin
können
die Wirkbestandteile auch in einer Matrixformulierung vorliegen,
die physikalisch das Zersetzen verhindert und die Verfügbarkeit
der Wirkbestandteile hemmt. Diese Matrixformulierung wird in den
Körper
injiziert und verbleibt dort als eine Depotform, aus der die Wirkbestandteile
kontinuierlich abgegeben werden. Solche Matrixformulierungen sind
dem Fachmann bekannt. Sie sind im Allgemeinen wachsartige, halbfeste
Exzipienten, wie zum Beispiel Pflanzenwachse und Polyethylenglycole
mit höherem
Molekulargewicht oder Copolymere von abbaubaren Polyestern.
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Eine
hohe Bioverfügbarkeit
der Wirkbestandteile wird auch durch Einschieben eines Implantats
der Wirkbestandteile in das Tier erreicht. Solche Implantate sind
in der Veterinärmedizin
weit verbreitet und bestehen häufig
aus Silikonenthaltendem Kautschuk. In diesen Implantaten werden
die Wirkbestandteile in den festen Kautschuk dispergiert oder sind
innerhalb des hohlen Kautschukkörpers
angeordnet. Es sollte angemerkt werden, dass Wirkbestandteile ausgewählt werden,
die in dem Kautschukimplantat löslich
sind, weil sie zuerst in dem Kautschuk gelöst werden und dann kontinuierlich
aus dem Kautschukmaterial in die Körperflüssigkeit des zu behandelnden
Tiers freigesetzt werden.
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Die
Geschwindigkeit, mit der die Wirkbestandteile aus dem Implantat
freigesetzt werden, und somit die Zeit, während der das Implantat eine
Wirkung ausübt,
werden im Allgemeinen durch die Genauigkeit, mit der das Implantat
geeicht ist (Menge an Wirkbestandteil in dem Implantat), der Umgebung
des Implantats und der Polymerformulierung, aus der das Implantat
hergestellt ist, bestimmt.
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Die
Freisetzung der Wirkbestandteile unter Verwendung eines Implantats
ist ein weiterer bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die Verabreichung dieser Art ist extrem ökonomisch und wirksam, weil
ein Implantat mit korrekten Abmessungen eine konstante Konzentration
der Wirksubstanz in dem Gewebe des Wirtstiers sichert. Implantate
können
in der heutigen Zeit in einer derartigen Weise aufgebaut und implantiert
werden, dass sie in der Lage sind, die Wirkbestandteile über einen
Zeitraum von einigen Monaten abzugeben.
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Das
Vermischen von Veterinärhilfsmitteln
mit Tierfutter ist auf dem Fachgebiet der Tiergesundheit gut bekannt.
Gewöhnlich
wird zuerst ein sogenanntes Premix hergestellt, worin die Wirkbestandteile
in einer Flüssigkeit
dispergiert oder in einem festen Trägermedium fein verteilt werden.
Dieses Premix enthält
in Abhängigkeit
von der gewünschten
Endkonzentration in dem Futter normalerweise etwa 1 bis 800 g der
Substanzen pro kg Premix.
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Es
ist jedoch bekannt, dass die Wirkbestandteile hydrolysiert werden
können
oder deren Wirkungen durch die Bestandteile des Futters abgeschwächt werden.
Diese Wirksubstanzen werden routinemäßig in einer Schutzmatrix,
zum Beispiel in Gelatine, bevor sie zu dem Premix gegeben werden,
formuliert.
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Die
Verbindungen der Formel (I) werden gewöhnlich in einer Dosis von 0,01
bis 800, vorzugsweise von 0,1 bis 200 und insbesondere von 0,5 bis
50 mg/kg Körpergewicht,
bezüglich
des menschlichen Patienten und/oder des Wirtslebewesens, verabreicht,
wobei orale Verabreichung bevorzugt ist.
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Eine
gute Dosis von einer Verbindung der Formel (I), die regelmäßig an das
Wirtstier verabreicht werden kann, ist insbesondere 2,5–5 mg/kg
Körpergewicht
in der Katze und 0,5–15
mg/kg pro kg Körpergewicht in
dem Hund. Es ist zweckdien lich, die Verabreichung in regelmäßigen Intervallen,
zum Beispiel alle paar Tage, wöchentlich
oder monatlich, auszuführen.
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Die
Gesamtdosis kann innerhalb des gleichen Wirkbestandteils, sowohl
zwischen als auch innerhalb der Tierspezies, variieren, da die Dosis
unter anderem von dem Gewicht und dem Zustand des Tiers abhängt.
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Für die Formulierung
von Zusammensetzungen, die an Menschen, Haustiere, Viehbestand und
Heimtiere verabreicht werden sollen, können die aus der Veterinärpraxis
für orale,
parenterale und Implantatformen bekannten Hilfsmittel verwendet
werden. Nachstehend wird eine nicht abschließende Liste von einigen Beispielen
angegeben.
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Geeignete
Träger
sind insbesondere Füllstoffe,
wie Zucker, zum Beispiel Lactose, Saccharose, Mannit oder Sorbit,
Cellulosezubereitungen und/oder Calciumphosphate, zum Beispiel Tricalciumphosphat
oder Calciumhydrogenphosphat, in einem breiteren Sinne auch Bindemittel,
wie Stärkepasten,
unter Verwendung von zum Beispiel Mais-, Weizen-, Reis- oder Kartoffelstärke, Gelatine,
Tragakanth, Methylcellulose und/oder, falls erwünscht, Zerfallsmittel, wie
die vorstehend erwähnten
Stärken,
in einem breiteren Sinne auch Carboxymethylstärke, vernetztes Polyvinylpyrrolidon,
Agar, Alginsäure
oder ein Salz davon, wie Natriumalginat. Exzipienten sind insbesondere
Fließkonditionierer
und Gleitmittel, zum Beispiel Kieselsäure, Talkum, Stearinsäure oder Salze
davon, wie Magnesium- oder Calciumstearat, und/oder Polyethylenglycol.
Tablettenkerne können
mit geeigneten, falls zutreffend enterischen, Beschichtungen unter
Verwendung von unter anderem konzentrierten Zuckerlösungen,
die Gummi arabicum, Talkum, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenglycol
und/oder Titandioxid umfassen können,
oder Beschichtungslösungen
in geeigneten organischen Lösungsmitteln
oder Lösungsmittelgemischen,
oder, für
die Zubereitung von enterischen Beschichtungen, Lösungen von
geeigneten Cellulosezubereitungen, wie Acetylcellulosephthalat oder
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, versehen werden. Farbstoffe,
Ge schmacksstoffe oder Pigmente können
zu den Tabletten oder Tablettenbeschichtungen, zum Beispiel für Identifizierungszwecke
oder zum Anzeigen der verschiedenen Dosen an Wirkbestandteil, zugegeben
werden.
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Weiterhin
schließen
oral verabreichbare pharmazeutische Zusammensetzungen harte Kapseln
ein, die aus Gelatine bestehen, und auch weiche verschlossene Kapseln,
die aus Gelatine und einem Weichmacher, wie Glycerin oder Sorbit,
bestehen. Die harten Kapseln können
den Wirkbestandteil in Form von Granulaten, zum Beispiel in Anmischung
mit Füllstoffen,
wie Lactose, Bindemittel, wie Stärken,
und/oder Gleitmitteln, wie Talkum oder Magnesiumstearat, und, falls
geeignet, Stabilisatoren, enthalten. In Weichkapseln sind die Wirkbestandteile
vorzugsweise in geeigneten Flüssigkeiten,
wie Fettölen,
Paraffinölen
oder flüssigen
Polyethylenglycolen, gelöst
oder suspendiert, und Stabilisatoren können gleichfalls zugesetzt
werden. Unter anderen Formen sind Kapseln, die sowohl leicht gekaut
als auch schluckbar sein können,
bevorzugt.
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Die
Formulierungen, die zur parenteralen Verabreichung geeignet sind,
sind insbesondere wässrige Lösungen der
Wirkbestandteile in in Wasser löslicher
Form, zum Beispiel in Wasser lösliche
Salze, in dem breiteren Sinne auch Suspensionen der Wirkbestandteile,
wie geeignete ölige
injizierbare Suspensionen, unter Verwendung von geeigneten lipophilen
Lösungsmitteln
oder Trägern,
wie ölen,
zum Beispiel Sesamöl,
oder synthetischen Fettsäureestern,
zum Beispiel Ölsäureethylester,
oder Triglyceride, oder wässrige
injizierbare Suspensionen, die Viskosität erhöhende Mittel, zum Beispiel
Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbit und/oder Dextran, und, falls
geeignet, Stabilisatoren, enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in einer bekannten Weise, zum Beispiel mit Hilfe von herkömmlichen
Misch-, Granulier-, Beschichtungs-, Auflösungs- oder Lyophilisierungsverfahren,
hergestellt werden. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen zur oralen
Verabreichung können
zum Beispiel durch Vereinigen der Wirkbestandteile mit festen Trägern, Granulieren
eines erhaltenen Gemisches, falls geeignet, und Verarbeiten des
Gemisches oder Granulate, falls erwünscht oder notwendig, um Tabletten
oder Tablettenkerne zu bilden, gefolgt von dem Zusatz von geeigneten
Exzipienten, hergestellt werden.
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Die
Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) für
den Schutz von Pflanzen gegen parasitäre Schädlinge bildet einen besonderen
Brennpunkt der vorliegenden Erfindung.
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Die
Schädlinge
dieses Typs, die auf Pflanzen, insbesondere auf Kultur- und Zierpflanzen
in der Landwirtschaft, in dem Gartenbau und in der Forstwirtschaft
auftreten, oder auf Teilen von solchen Pflanzen, wie Früchten, Blüten, Blättern, Stängeln, Knollen
oder Wurzeln, können
bekämpft
werden; d.h. unter Verwendung der erfindungsgemäßen Wirkbestandteile eingedämmt oder
ausgerottet werden, wobei dieser Schutz für Teile von einigen Pflanzen
bleibt, deren Wachstum erst später
stattfindet.
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Die
Zielkulturen innerhalb des Umfangs dieser Anmeldung schließen insbesondere
Getreide, wie Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Reis, Mais oder Sorghum;
Rüben,
wie Zuckerrübe
oder Futterrübe;
Obst, zum Beispiel Kernobst, Steinobst und Weichobst, wie Äpfel, Pflaumen,
Pfirsiche, Mandeln, Kirschen oder Beeren, wie Erdbeeren, Himbeeren
oder Brombeeren; Leguminosenpflanzen, wie Bohnen, Linsen, Erbsen
oder Sojabohnen; ölartige
Früchte,
wie Raps, Senf, Mohn, Oliven, Sonnenblumen, Kokosnuss, Rizinusölpflanzen,
Kakaobohnen oder Erdnüsse;
Gurkenpflanzen, wie Kürbis,
Gurken oder Melonen; Faserpflanzen, wie Baumwolle, Flachs, Hanf
oder Jute; Zitrusfrüchte,
wie Orangen, Lemonen, Pampelmusen oder Mandarinen; Gemüse, wie Spinat,
Rettich, Spargel, Kohl, Karotten, Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln
oder Paprika; Lauraceae, wie Avokado, Zimt oder Kampher; und Tabak,
Nüsse,
Kaffee, Auberginen, Zuckerrohr, Tee, Pfeffer, Trauben, Hopfen, Bananenpflanzen,
Naturkautschukpflanzen und Zierpflanzenarten ein.
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Die
erfindungsgemäßen Wirkbestandteile
sind zum Bekämpfen
von Nila parvata lugens, Heliothis virescens, Spodoptera littoralis,
Diabrotica balteata, Panonychus ulmi und Tetranychus urticae in
Gemüse-, Frucht-
und Reiskulturen besonders geeignet.
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Andere
Indikationsgebiete für
die erfindungsgemäßen Wirkbestandteile
sind der Schutz von Lagern und Geschäften und von Waren, sowie in
dem Hygienesektor, insbesondere der Schutz von Haustieren und Viehbestand
gegen Schädlinge
dieses Typs.
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Die
Erfindung betrifft deshalb auch Pestizide, wie emulgierbare Konzentrate,
Suspensionskonzentrate, direkt versprühbare oder verdünnbare Lösungen,
beschichtbare Pasten, verdünnte
Emulsionen, Sprühpulver,
lösliche
Pulver, dispergierbare Pulver, Spritzpulver, Stäube, Granulate oder eingekapselte
Polymere (ausgewählt
gemäß den beabsichtigten
Zielen und vorherrschenden Umständen),
umfassend mindestens einen erfindungsgemäßen Wirkbestandteil.
-
Der
Wirkbestandteil wird in diesen Zusammensetzungen in reiner Form
verwendet und ein fester Wirkbestandteil, zum Beispiel in einer
speziellen Teilchengröße, oder
vorzugsweise zusammen mit mindestens einem der Hilfsmittel, die üblicherweise
auf dem Formulierungsfachgebiet angewendet werden, wie Extender, zum
Beispiel Lösungsmittel
oder feste Träger
oder oberflächenaktive
Verbindungen (Tenside), wird verwendet. Für die Parasitenbekämpfung bei
Menschen, Haustieren, Viehbestand und Heimtieren werden natürlich nur physiologisch
verträgliche
Hilfsmittel verwendet.
-
Beim
Kulturpflanzenschutz schließen
geeignete Lösungsmittel
zum Beispiel ein: aromatische Kohlenwasserstoffe, teilweise hydriert,
falls erforderlich, vorzugsweise Fraktionen von Alkylbenzolen mit
8 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie Xylolgemische, alkyliertes Naphthalin
oder Tetrahydronaphthalin, aliphatische oder cyclo-aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Paraffine oder Cyclohexan, Alkohole, wie
Ethanol, Propanol oder Butanol, Glycole und deren Ether und Ester,
wie Propy lenglycol, Dipropylenglycolether, Ethylglycol oder Ethylenglycolmonomethyl-
oder -ethylether, Ketone, wie Cyclohexanon, Isophoron oder Diacetanolalkohol,
stark polare Lösungsmittel,
wie N-Methylpyrrolid-2-on, Dimethylsulfoxid oder N,N-Dimethylformamid,
Wasser, Pflanzenöle,
epoxidiert, falls geeignet, wie Raps-, Rizinus-, Kokosnuss- oder
Sojabohnenöl,
epoxidiert, falls geeignet, und Silikonöle.
-
Die
zum Beispiel für
Stäube
oder dispergierbare Pulver verwendeten festen Träger sind normalerweise natürliche Mineralfüllstoffe,
wie Calcit, Talkum, Kaolin, Montmorillonit oder Attapulgit. Um die
physikalischen Eigenschaften zu verbessern, ist es auch möglich, stark
dispergierte Kieselsäure
oder stark dispergierte absorbierende Polymere zuzusetzen. Geeignet
granulierte absorbierende Träger
sind poröse
Typen, zum Beispiel Bimsstein, Ziegelbruch, Sepiolit oder Bentonit,
und geeignete nicht absorbierende Träger sind Materialien, wie Calcit
oder Sand. Zusätzlich
kann eine große
Anzahl an vorgranulierten Materialien von anorganischer oder organischer
Beschaffenheit verwendet werden, zum Beispiel insbesondere Dolomit
oder pulverisierte Pflanzenrückstände.
-
In
Abhängigkeit
von der Beschaffenheit des in der Formulierung anzuwendenden Wirkbestandteils sind
geeignete oberflächenaktive
Verbindungen nichtionische, kationische und/oder anionische Tenside
mit guten emulgierenden, dispergierenden und benetzenden Eigenschaften.
Die nachstehend ausgewiesenen Tenside werden nur als Beispiele angesehen;
die relevante Literatur beschreibt viele andere Tenside, die üblicherweise
in der Formulierungstechnologie angewendet werden und gemäß der Erfindung
geeignet sind.
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Nichtionische
Tenside sind vorzugsweise Polyglycoletherderivate von aliphatischen
oder cycloaliphatischen Alkoholen, oder gesättigten oder ungesättigten
Fettsäuren
und Alkylphenolen, wobei die Derivate 3 bis 30 Glycolethergruppen
und 8 bis 20 Kohlenstoffatome in der (aliphatischen) Kohlenwasserstoffeinheit
und 6 bis 18 Kohlenstoffatome in der Alkyl einheit der Alkylphenole
enthalten. Weitere geeignete nichtionische Tenside sind die in Wasser
löslichen
Addukte von Polyethylenoxid mit Polypropylenglycol, Ethylendiaminpropylenglycol
und Alkylpolypropylenglycol, das 1 bis 10 Kohlenstoffatome in der
Alkylkette enthält,
wobei die Addukte 20 bis 250 Ethylenglycolethergruppen und 10 bis
100 Propylenglycolethergruppen enthalten. Diese Verbindungen enthalten
gewöhnlich
1 bis 5 Ethylenglycoleinheiten pro Propylenglycoleinheit. Geeignete
nichtionische Tenside sind Nonylphenolpolyethoxyethanole, Rizinusölpolyglycolether,
Polypropylen/Polyethylenoxidaddukte, Tributylphenoxypolyethoxyethanol,
Polyethylenglycol und Octylphenoxyethoxyethanol. Fettsäureester
von Polyoxyethylensorbitan und Polyoxyethylensorbitantrioleat sind
auch geeignete nichtionische Tenside.
-
Kationische
Tenside sind vorzugsweise quaternäre Ammoniumsalze, die als Substituenten
mindestens einen C8-C22-Alkylrest
und, als weitere Substituenten, niedere, falls geeignet, halogenierte
Alkyl-, Benzyl- oder Niederhydroxyalkylreste aufweisen. Die Salze-
liegen vorzugsweise in Form von Halogeniden, Methylsulfaten oder
Ethylsulfaten vor. Beispiele sind Stearyltrimethylammoniumchlorid
und Benzyldi(2-chlorethyl)ethylammoniumbromid.
-
Geeignete
anionische Tenside können
sowohl in Wasser lösliche
Seifen als auch in Wasser lösliche synthetische
Tensidverbindungen sein. Geeignete Seifen sind die Alkalimetallsalze,
Erdalkalimetallsalze oder unsubstituierte oder substituierte Ammoniumsalze
von höheren
Fettsäuren
(C10-C22), zum Beispiel
die Natrium- oder Kaliumsalze von Öl- oder Stearinsäure, oder
von natürlichen
Fettsäuregemischen,
die zum Beispiel aus Kokosnussöl
oder Tallöl
erhalten werden können;
die Fettsäuremethyltaurinsalze
können
auch verwendet werden. Jedoch häufiger
werden synthetische Tenside verwendet, insbesondere Fettsäuresulfonate,
Fettsäuresulfate,
sulfonierte Benzimidazolderivate oder Alkylarylsulfonate. Die Fettsulfonate
oder -sulfate liegen gewöhnlich
in Form von Alkalimetallsalzen, Erdal kalimetallsalzen oder unsubstituierten
oder substituierten Ammoniumsalzen vor und haben einen 8 bis 22
Kohlenstoffalkylrest, der auch die Alkyleinheit von Alkylresten
einschließt,
zum Beispiel das Natrium- oder Calciumsalz von Lignonsulfonsäure, von
Dodecylsulfat oder von einem Gemisch von Fettalkoholsulfaten, die
aus natürlichen
Fettsäuren
erhalten werden. Diese Verbindungen können auch die Salze von Schwefelsäureestern
und Sulfonsäuren
von Fettalkohol/Ethylenoxidaddukten umfassen. Die sulfonierten Benzimidazolderivate
enthalten vorzugsweise 2 Sulfonsäuregruppen
und einen Fettsäurerest,
der 8 bis 22 Kohlenstoffatome enthält. Beispiele für Alkylarylsulfonate
sind die Natrium-, Calcium- oder Triethanolaminsalze von Dodecylbenzolsulfonsäure, Dibutylnaphthalinsulfonsäure, oder
von einem Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd-Kondensationsprodukt.
Auch geeignet sind entsprechende Phosphate, zum Beispiel Salze von
Phosphorsäureester
von einem Addukt von p-Nonylphenol mit 4 bis 14 Mol Ethylenoxid.
-
Die
Zusammensetzungen zur Verwendung beim Kulturpflanzenschutz und beim
Menschen, Haustieren, Viehbestand und Heimtieren enthalten gewöhnlich 0,1
bis 99 %, insbesondere 0,1 bis 95 %, Wirkbestandteil und 1 bis 99,9
%, insbesondere 5 bis 99,9 %, mindestens ein festes oder flüssiges Hilfsmittel,
gewöhnlich 0
bis 25 %, insbesondere 0,1 bis 20 %, der Zusammensetzung, umfassend
Tenside (% bedeutet in jedem Fall Gewichtsprozent). während konzentrierte
Zusammensetzungen als Handelsprodukt bevorzugt sind, wird der Endverbraucher
gewöhnlich
verdünnte
Zusammensetzungen anwenden, die im Wesentlichen niedrigere Konzentrationen
des Wirkbestandteils zeigen.
-
Die
Zusammensetzung von bevorzugten Kulturpflanzenschutzmitteln ist
insbesondere wie nachstehend (% = Gewichtsprozent): Emulgierbare
Konzentrate:
Wirkbestandteil: | 1
bis 90 %, vorzugsweise 5 bis 20 % |
Tensid: | 1
bis 30 %, vorzugsweise 10 bis 20 % |
Lösungsmittel: | 5
bis 98 %, vorzugsweise 70 bis 85 % |
Stäube:
Wirkbestandteil: | 0,1
bis 10 %, vorzugsweise 0,1 bis 1 % |
Fester
Träger: | 99,9
bis 90 %, vorzugsweise 99,9 bis 99 % |
Suspensionskonzentrate:
Wirkbestandteil: | 5
bis 75 %, vorzugsweise 10 bis 50 % |
Wasser: | 94
bis 24 %, vorzugsweise 88 bis 30 % |
Tensid: | 1
bis 40 %, vorzugsweise 2 bis 30 % |
Spritzpulver:
Wirkbestandteil: | 1
bis 90 %, vorzugsweise 10 bis 80 % |
Tensid: | 1
bis 20 %, vorzugsweise 10 bis 15 % |
Fester
Träger: | 5
bis 99 %, vorzugsweise 15 bis 98 % |
Granulate:
Wirkbestandteil: | 0,5
bis 30 %, vorzugsweise 3 bis 15 % |
Fester
Träger: | 99,5
bis 70 %, vorzugsweise 97 bis 85 % |
-
Die
Wirksamkeit der Kulturpflanzenschutzmittel der Erfindung kann im
Wesentlichen durch die vorherrschenden Umstände durch Zusetzen anderer
insektizider Substanzen verbreitert oder angepasst werden. Zusätzliche
Wirkbestandteile sind zum Beispiel Substanzen der nachstehenden
Klassen: organische Phosphorverbindungen, Nitrophenole und deren
Derivate, Formamidine, Acylharnstoffe, Carbamate, Pyrethroide, Nitroenamine
und deren Derivate, Pyrrole, Thioharnstoffe und deren Derivate,
chlorierte Kohlenwasserstoffe und Bacillus thuringiensis Zubereitungen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auch weitere feste oder flüssige
Hilfsmittel, wie Stabilisatoren, zum Beispiel Pflanzenöle, epoxidiert,
falls geeignet (zum Beispiel epoxidiertes Kokosnussöl, Rapssamenöl oder Sojaöl), Antischäumungsmittel,
zum Beispiel Silikonöl, Konservierungsmittel,
Viskositätsmodifizierungsmittel,
Bindemittel und/oder Klebrigmacher, sowie Düngemittel oder andere Wirkbestandteile,
um spezielle Wirkungen zu erreichen, zum Beispiel Acarizide, Bakterizide,
Fungizide, Nematozide, Molluskizide oder selektive Herbizide, enthalten.
-
Die
erfindungsgemäßen Kulturpflanzenschutzmittel
werden in einer bekannten Weise in Abwesenheit von Hilfsmitteln,
beispielsweise durch Vermahlen, Sieben und/oder Verdichten eines
festen Wirkbestandteils oder Wirkbestandteilgemisches zum Beispiel
zu einer ausgewiesenen Teilchengröße und in Gegenwart von mindestens
einem Hilfsmittel, zum Beispiel durch inniges Vermischen und/oder
Vermahlen des Wirkbestandteils oder Wirkbestandteilgemisches mit
dem/den Hilfsmittel(n), hergestellt. Diese Verfahren zur Herstellung von
Zusammensetzungen der Erfindung und die Anwendung der Verbindungen
der Formel (I) zur Herstellung dieser Zusammensetzungen bildet gleichfalls
einen Gegenstand der Erfindung.
-
Die
Verfahren zum Applizieren der Kulturpflanzenschutzmittel; d.h. die
Verfahren zum Bekämpfen
von Schädlingen
des Typs, wie durch Sprühen,
Zerstäuben,
Bestäuben,
Beschichten, Dressing, Verbreiten oder Gießen (ausgewählt gemäß den beabsichtigten Gegenständen und
den vorherrschenden Umständen),
und die Verwendung der Zusammensetzungen zum Bekämpfen von Schädlingen
des Typs sind weitere Gegenstände
der Erfindung. Typische Konzentrationen des Wirkbestandteils liegen
zwischen 0,1 und 1000 ppm, vorzugsweise zwischen 0,1 und 500 ppm.
Die Applikationsraten sind im Allgemeinen 1 bis 2000 g Wirkbestandteil (a.i.)
pro Hektar (ha = ungefähr
2,471 Ar), insbesondere 10 bis 1000 g a.i./ha und vorzugsweise 20
bis 600 g a.i./ha.
-
Ein
bevorzugtes Applikationsverfahren für Kulturpflanzenschutz ist
es, den Wirkbestandteil auf die Blätter der Pflanze (Blattapplikation)
zu applizieren, wobei die Anzahl an Applikationen und die Applikationsrate
von der Befallsintensität
durch das entsprechende Pathogen abhängt. Jedoch können die
Wirkbestandteile auch in die Pflanze durch die Wurzeln über den
Boden (systemische Wirkung) durch Imprägnieren des Standorts der Pflanze
mit einer flüssigen
Zusammensetzung oder durch Applizieren der Verbindungen in fester
Form in den Boden, beispielsweise in granulärer Form (Bodenapplikation),
eindringen. Mit Niederland-Reiskulturen können Granulate auch in das
geflutete Reisfeld dosiert werden.
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Die
erfindungsgemäßen Kulturpflanzenschutzmittel
sind auch zum Schützen
von pflanzlichem Vermehrungsgut, zum Beispiel Samen, wie Früchte, Knollen
oder Körner,
oder Pflanzenstecklinge, vor Tierschädlingen geeignet. Das Vermehrungsgut
kann mit der Zusammensetzung vor dem Kultivierungsbeginn behandelt werden;
Saatgut kann zum Beispiel bevor es ausgesät wird, gebeizt werden. Die
Wirkbestandteile der Erfindung können
auch auf Saatgut (Coating) durch entweder Vollsaugen der Samen in
einer flüssigen
Zusammensetzung oder Beschichten derselben mit einer festen Zusammensetzung
appliziert werden. Die Zusammensetzung kann auch gegeben werden,
wenn das Vermehrungsgut an dem Kultivierungsstandort eingeführt wird, beispielsweise
wenn das Saatgut in die Saatfurche gelegt wird. Die Behandlungsverfahren
für pflanzliches
Vermehrungsgut und das so behandelte pflanzliches Vermehrungsgut
sind weitere Gegenstände
der Erfindung.
-
In
den nachstehenden Formulierungsbeispielen der Anwendung beim Menschen,
bei Haustieren, beim Viehbestand und bei Heimtieren ist der Begriff "Wirkbestandteil" so zu verstehen,
dass er einen oder mehrere Wirkbestandteile der Formel (I) oder
ein Salz davon und vorzugsweise 2-(2,6-Difluorphenyl)-4-(4'-trifluormethylbiphenyl-4-yl)-4,5-dihydro-oxazol
bedeutet.
-
Tabletten:
enthaltend einen der Wirkbestandteile der Formel (I) können wie
nachstehend hergestellt werden: Zusammensetzung
(für 1000
Tabletten)
Wirkbestandteil
der Formel (I) | 25
g |
Lactose | 100,7
g |
Weizenstärke | 6,25
g |
Polyethylenglycol
6000 | 5,0
g |
Talkum | 5,0
g |
Magnesiumstearat | 1,8
g |
Desionisiertes
Wasser | q.s. |
-
Zubereitung:
Alle festen Bestandteile werden zuerst durch ein Sieb mit einer
Maschengröße von 0,6 mm
passiert. Der Wirkbestandteil, die Lactose, das Talkum und die Hälfte der
Stärke
werden dann vermischt. Die andere Hälfte der Stärke wird in 40 ml Wasser suspendiert,
und diese Suspension wird zu einer siedenden Lösung von Polyethylenglycol
in 100 ml Wasser gegeben. Die erhaltene Stärkepaste wird zu dem Gemisch gegeben
und wird dann granuliert, wobei Wasser, falls geeignet, zugesetzt
wird. Das Granulat wird über
Nacht bei 35°C
getrocknet, durch ein Sieb mit einer Maschengröße von 1,2 mm passiert, mit
dem Magnesiumstearat vermischt, und zu auf beiden Seiten konkaven
Tabletten mit einem Durchmesser von 6 mm verpresst.
-
Tabletten:
jeweils enthaltend insgesamt 0,0183 g Wirkbestandteil, werden wie
nachstehend hergestellt: Zusammensetzung
(für 10
000 Tabletten)
Wirkbestandteil
der Formel (I) | 183,00
g |
Lactose | 290,80
g |
Kartoffelstärke | 274,70
g |
Stearinsäure | 10,00
g |
Talkum | 217,00
g |
Magnesiumstearat | 2,50
g |
Kolloidales
Siliziumdioxid | 32,00
g |
Ethanol | q.s. |
-
Ein
Gemisch von dem Wirkbestandteil, der Lactose und 274,70 g Kartoffelstärke werden
mit einer ethanolischen Lösung
von Stearinsäure
benetzt und durch ein Sieb granuliert. Nach Trocknen werden die
verbleibende Kartoffelstärke,
das Talkum, das Magnesiumstearat und das kolloidale Siliziumdioxid
zugegeben und das Gemisch wird zur Bildung von Tabletten, jeweils
von 0,1 g im Gewicht, verpresst, welche, falls so gewünscht, mit
Einteilungen versehen werden kann, um eine feinere Einstellung der
Dosis zu erlauben.
-
Kapseln:
jeweils enthaltend insgesamt 0,022 g Wirkbestandteil, können wie
nachstehend hergestellt werden: Zusammensetzung
(für 1000
Kapseln)
Wirkbestandteil
der Formel (I) | 22,00
g |
Lactose | 249,80
g |
Gelatine | 2,00
g |
Maisstärke | 10,00
g |
Talkum | 15,00
g |
Wasser | q.s. |
-
Der
Wirkbestandteil wird mit der Lactose vermischt, das Gemisch gleichmäßig mit
einer wässrigen
Lösung
von Gelatine benetzt und durch ein Sieb mit einer Maschengröße von 1,2–1,5 mm
granuliert. Das Granulat wird mit der getrockneten Maisstärke und
dem Talkum vermischt, und Portionen von 300 mg werden in Hartgelatinekapseln
(Größe 1) gefüllt. Premix
(Futterzusatz)
0,16 | Gewichtsteile
des Wirkbestandteils |
4,84 | Gewichtsteile
von sekundärem
Calciumphosphat, Alumi |
| niumoxid,
Aerosil, Carbonat oder Calciumcarbonat, |
| werden
bis zur Homogenität
vermischt mit |
95 | Gewichtsteilen
eines Tierfutters |
| oder |
0,41 | Gewichtsteile
Wirkbestandteil |
5,00 | Gewichtsteile
Aerosil/Calciumcarbonat (1:1) wer |
| den
bis zur Homogenität
vermischt mit |
94,59 | Gewichtsteilen
eines kommerziell erhältlichen
Fut |
| ters. |
Boli:
I | Wirkbestandteil | 33,00
% |
| Methylcellulose | 0,80
% |
| hoch
disperse Kieselsäure | 0–80 % |
| Maisstärke | 8,40
% |
| | |
II | Lactose,
kristallin | 22,50
% |
| Maisstärke | 17,00
% |
| Mikrokristalline
Cellulose | 16,50
% |
| Magnesiumstearat | 1,00
% |
-
Die
Methylcellulose wird zuerst in Wasser eingerührt. Nachdem das Material gequollen
war, wird die Kieselsäure
eingerührt
und das Gemisch homogen suspendiert. Der Wirkbestandteil und die
Maisstärke
werden vermischt. Die wässrige
Suspension wird in das Gemisch eingearbeitet und zu einem Teig verknetet.
Die erhaltene Masse wird durch ein 12 M Sieb granuliert und getrocknet.
In einem weiteren Schritt werden alle 4 Hilfsmittel sorgfältig vermischt.
Schließlich
werden die sich aus den ersten zwei Teilschritten ergebenden Premixe
vermischt und zur Bildung von Boli verdichtet. Injizierbares: A. Öliger Träger (langsame
Freisetzung)
Wirkbestandteil | 0,1–1,0 g |
Erdnussöl | auf
100 ml |
oder
Wirkbestandteil | 0,1–1,0 g |
Sesamöl | auf
100 ml |
-
Herstellung:
Der Wirkbestandteil wird in einem Teil des Öls unter Rühren gelöst und, falls geeignet, mild
erhitzt, dann auf das gewünschte
Volumen aufgefüllt
und durch einen geeigneten Membranfilter mit einer Porengröße von 0,22 μm sterilfiltriert.
-
Die
nachstehenden Beispiele zur Herstellung und Anwendung dienen zur
Erläuterung
der Erfindung, ohne dieselbe auf die einzelnen Aspekte dieser Beispiele
zu begrenzen.
-
Herstellungsbeispiele
-
Beispiel H1:
-
Herstellung
von 2-(2,6-Difluorphenyl)-4-(4'-trifluormethylbiphenyl-4-yl)-4,5-dihydro-oxazol
der Formel
-
Beispiel H1-1:
-
(2,6-Difluorbenzoylamino)hydroxyessigsäureethylester
-
78,5
g (0,5 Mol) 2,6-Difluorbenzamid werden 1 Stunde mit 61,3 g (0,6
Mol) Glyoxalsäureethylester
in 400 ml Toluol unter Rückfluss
erhitzt. Nach Kühlen
auf Umgebungstemperatur wird das Gemisch mit der gleichen Menge
Toluol verdünnt
und abfiltriert. Der feste Stoff wird mit Hexan gewaschen und unter
einem Vakuum bei 60°C
getrocknet. Dies ergibt die Titelverbindung mit einem Schmelzpunkt
von 156–157°C.
-
Beispiel H1-2:
-
(2,6-Difluorbenzoylamino)-p-jodphenylessigsäuremethylester
-
26
g (2,6-Difluorbenzoylamino)hydroxyessigsäure-ethyl-ester werden mit 20,4 g Jodbenzol in
120 ml 98 %ige Schwefelsäure
für 24
Stunden bei einer Temperatur von etwa 35°C gerührt. Das Gemisch wird auf Eis gegossen
und 3-mal mit Dichlormethan extrahiert, getrocknet und das Lösungsmittel
an einem Rotationsverdampfer eingedampft. Der Rückstand wird in 200 ml Methanol
aufgenommen, 5 ml Thionylchlorid werden zugegeben und das Gemisch
wird 2 Stunden unter Rückfluss
gekocht. Die Lösung
wird durch Verdampfung aufkonzentriert und an Kieselgel mit Essigsäureethylester:Hexan
1:3 chromatographiert. Die Lösung
wird eingedampft und der Rückstand
aus Toluol umkristallisiert. Dies ergibt die Titelverbindung mit
einem Schmelzpunkt von 155–156°C.
-
Beispiel H1-3:
-
2,6-Difluor-N-(2-hydroxy-1-[p-jodphenyl]ethyl)benzamid
-
17
g (2,6-Difluorbenzoylamino)-p-jodphenylessigsäure-methylester werden für 1 Stunde
in 200 ml Ethanol mit 1,5 g Natriumborhydrid unter Rückfluss
erhitzt. Das Gemisch wird durch Verdampfung aufkonzentriert und
der Rückstand
zwischen Essigsäureethylester
und Wasser verteilt. Die organische Phase wird mit Wasser und Salzlösung gewaschen,
getrocknet und durch Verdampfung aufkonzentriert. Die Chromatographie
an Kieselgel mit Essigsäureethylester:Hexan
2:3 ergibt die Titelverbindung mit einem Schmelzpunkt von 153–155°C.
-
Beispiel H1-4:
-
2-(2,6-Difluorphenyl)-4-jodphenyl-4,5-dihydrooxazol
-
7,0
g (0,0174 Mol) 2,6-Difluor-N-(2-hydroxy-1-[p-jodphenyl]ethyl)benzamid
werden in 20 ml Toluol suspendiert, 2,9 ml Thionylchlorid werden
zugegeben und dies wird 45 Minuten unter Rückfluss erhitzt. Das Gemisch
wird durch Verdampfung aufkonzentriert und der Rückstand in 40 ml Methanol gelöst. 5 ml
50 %ige Natriumhydroxidlösung
werden zugegeben und dies wird 30 Minuten unter Rückfluss
gekocht. Das Reaktionsgemisch wird eingedampft, der Rückstand
wird in Dichlormethan aufgenommen und die organische Phase mit Wasser
gewaschen, dann getrocknet und das Lösungsmittel verdampft. Chromatographie
an Kieselgel mit Essigsäureethylester:Hexan
1:10 ergibt die Titelverbindung mit einem Schmelzpunkt von 101–103°C.
-
Beispiel H1-5:
-
2-(2,6-Difluorphenyl)-4-(4'-trifluormethylbiphenyl-4-yl)-4,5-dihydro-oxazol
-
Dimethoxyethan,
Tetrahydrofuran und Wasser werden 30 Minuten unter Argon vor dem
Beginn der Reaktion entgast. 25 g 2-(2,6-Difluorphenyl)-4-jodphenyl-4,5-dihydrooxazol
werden in 14,8 g 4-Trifluormethylbenzolborsäure, 27 g Kaliumcarbonat und
7,5 g Pd(PPh3)4 in
700 ml Dimethoxyethan, 400 ml Tetrahydrofu ran und 700 ml Wasser
suspendiert. Unter einer Argonatmosphäre wird das Gemisch 3 Stunden
unter Rückfluss gerührt. Nach
Kühlen
wird es durch Verdampfung aufkonzentriert, der Rückstand wird in Essigsäureethylester aufgenommen,
und die organische Phase wird mit Wasser und Salzlösung gewaschen,
dann getrocknet und durch Verdampfung aufkonzentriert.
-
Chromatographie
an Kieselgel mit Dichlormethan ergibt die Titelverbindung. Schmelzpunkt 148–149°C.
-
Beispiel H2:
-
Herstellung
von 2-(2,6-Difluorphenyl)-4-(4'-trifluormethylbiphenyl-4-yl)-4,5-dihydro-oxazol
der Formel
-
1
g 2-(2,6-Difluorphenyl)-4-(4'-trifluormethylbiphenyl-4-yl)-4,5-dihydro-oxazol
und 0,505 g Lawesson's Reagenz
werden zu 15 ml Toluol gegeben und das Gemisch wird 18 Stunden bei
der Rückflusstemperatur
gerührt.
Es wird dann auf 0°C
gekühlt,
filtriert und der Filterrückstand
aus Diethylether/Hexan (1:1) umkristallisiert. Dies ergibt die Titelverbindung
mit einem Schmelzpunkt von 153–154°C.
-
Beispiel H3:
-
Die
anderen Verbindungen der Formel (I) können auch in einer ähnlichen
Weise zu jener in Beispielen H1 und H2 hergestellt werden.
-
Formulierungsbeispiele zur Applikation
beim Kulturpflanzenschutz (% = Gewichtsprozent)
-
Beispiel F1: Emulsionskonzentrate |
a) |
b) |
c) |
Wirkbestandteil |
25 % |
40 % |
50 % |
Calciumdodecylbenzolsulfonat |
5 % |
8 % |
6 % |
Rizinusölpolyethylenglycolether
(36 Mol EO) |
5 % |
– |
– |
Tributylphenolpolyethylenglycolether |
– |
12 % |
4 % |
(30 Mol EO) |
|
|
|
Cyclohexanon |
– |
15 % |
20 % |
Xylolgemisch |
65 % |
25 % |
20 % |
- EO ist der Ethoxylierungsgrad.
-
Das
Mischen von fein vermahlenem Wirkbestandteil und Hilfsmitteln ergibt
ein Emulsionskonzentrat, das mit Wasser verdünnt wird, um Emulsionen der
gewünschten
Konzentration zu ergeben.
Beispiel F2: Lösungen | a) | b) | c) | d) |
Wirkbestandteil | 80 % | 10 % | 5 % | 95 % |
Ethylenglycolmonomethylether | 20 % | – | – | – |
Polyethylenglycol (MW
400) | – | 70 % | – | – |
N-Methylpyrrolid-2-on | – | 20 % | – | – |
Epoxidiertes Kokosnussöl | – | – | 1 % | 5 % |
Petrolether (Siedegrenzen: | – | – | 94 % | – |
160–190°C) | | | | |
- MW ist das Molekulargewicht.
-
Das
Mischen von fein vermahlenem Wirkbestandteil und Hilfsmitteln ergibt
eine Lösung,
die zur Applikation in Form von feinen Tropfen geeignet ist.
Beispiel F3: Granulate | a) | b) | c) | d) |
Wirkbestandteil | 5 % | 10 % | 8 % | 21 % |
Kaolin | 94 % | – | 79 % | 54 % |
Hoch disperse Kieselsäure | 1 % | – | 13 % | 7 % |
Attapulgit | – | 90 % | – | 18 % |
-
Der
Wirkbestandteil wird in Dichlormethan gelöst, die Lösung auf das Trägergemisch
gesprüht
und das Lösungsmittel
unter Vakuum verdampft.
Beispiel F4: Stäube | a) | b) |
Wirkbestandteil | 2 % | 5 % |
Hoch dispergierte Kieselsäure | 1 % | 5 % |
Talkum | 97 % | – |
Kaolin | – | 90 % |
-
Das
Mischen von Wirkbestandteil und Trägern ergibt gebrauchsfertige
Stäube.
Beispiel F5: Spritzpulver | a) | b) | c) |
Wirkbestandteil | 25 % | 50 % | 75 % |
Natriumligninsulfonat | 5 % | 5 % | – |
Natriumlaurylsulfat | 3 % | – | 5 % |
Natriumdiisobutylnaphthalinsulfonat | – | 6 % | 10 % |
Octylphenolpolyethylenglycolether
(7–8 Mol | – | 2 % | – |
EO) | | | |
Hoch dispergierte Kieselsäure | 5 % | 10 % | 10 % |
Kaolin | 62 % | 27 % | – |
-
Der
Wirkbestandteil und die Hilfsmittel werden vermischt und das Gemisch
in einer geeigneten Mühle vermahlen.
Spritzpulver werden erhalten, die mit Wasser verdünnt werden
können,
um Suspensionen der gewünschten
Konzentration zu ergeben.
Beispiel F6: Emulsionskonzentrat | |
Wirkbestandteil | 10 % |
Octylphenolpolyethylenglycolether
(4–5 Mol
EO) | 3 % |
Calciumdodecylbenzolsulfonat | 3 % |
Rizinusölpolyethylenglycolether
(36 Mol EO) | 4 % |
Cyclohexanon | 30 % |
Xylolgemisch | 50 % |
-
Das
Mischen von fein vermahlenem Wirkbestandteil und Hilfsmitteln ergibt
ein Emulsionskonzentrat, das mit Wasser verdünnt wird, um Emulsionen der
gewünschten
Konzentration zu ergeben.
Beispiel F7: Stäube | a) | b) |
Wirkbestandteil | 5 % | 8 % |
Talkum | 95 % | – |
Kaolin | – | 92 % |
-
Gebrauchsfertige
Stäube
werden durch Vermischen der Wirksubstanz und des Trägers, dann
Vermahlen des Gemisches in einer geeigneten Mühle erhalten.
Beispiel F8: Extrudergranulat | |
Wirkbestandteil | 10 % |
Natriumligninsulfonat | 2 % |
Carboxymethylcellulose | 1 % |
Kaolin | 87 % |
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Der
Wirkbestandteil und die Hilfsmittel werden vermischt, das Gemisch
vermahlen, mit Wasser befeuchtet, extrudiert und granuliert, und
das Granulat in einem Luftstrom getrocknet.
Beispiel F9: Beschichtungsgranulat | |
Wirkbestandteil | 3 % |
Polyethylenglycol (MW
200) | 3 % |
Kaolin | 94 % |
-
Die
homogene Applikation des fein vermahlenen Wirkbestandteils auf das
mit Polyethylenglycol befeuchtete Kaolin in einem Mischer ergibt
staubfreie Beschichtungsgranulate.
Beispiel F10: Suspensionskonzentrat | |
Wirkbestandteil | 40 % |
Ethylenglycol | 10 % |
Nonylphenolpolyethylenglycolether
(15 Mol EO) | 6 % |
Natriumligninsulfonat | 10 % |
Carboxymethylcellulose | 1 % |
Wässrige Formaldehydlösung (37
%) | 0,2 % |
Wässrige Silikonölemulsion
(75 %) | 0,8 % |
Wasser | 32 % |
-
Das
Vermischen des fein vermahlenen Wirkbestandteils und der Hilfsmittel
ergibt ein Suspensionskonzentrat, das mit Wasser verdünnt wird,
um Suspensionen der gewünschten
Konzentration zu ergeben.
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Biologische Beispiele:
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Beispiele für die Anwendung im Kulturpflanzenschutz
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Beispiel B1: Ovizidale Wirkung auf Heliothis
virescens
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Auf
Filterpapier gelegte Eier von Heliothis virescens werden für eine kurze
Zeit in eine acetonische wässrige
Testlösung,
die 400 ppm des zu testenden Wirkbestandteils enthält, getaucht.
Nach Trocknen der Testlösung
werden die Eier in Petrischalen inkubiert. Nach 6 Tagen wird der
Prozentsatz Schlupf rate der Eier mit jener für unbehandelte Kontrollen verglichen
(% Verminderung in der Schlupf rate).
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Die
vorliegend beanspruchten Verbindungen zeigen in diesem Test gute
Wirksamkeit. Insbesondere zeigt die Verbindung von Beispiel H1-5
eine Verminderung um mehr als 80 %.
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Beispiel B2: Wirkung auf Diabrotica balteata-Larven
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Maissetzlinge
werden mit einer wässrigen
Emulsion, die 400 ppm Wirkbestandteil enthält, besprüht. Nach Trocknen der Sprühablagerung
werden die Maissetzlinge mit 10 Larven von Diabrotica balteata im
zweiten Stadium inokuliert und zu einem Kunststoffbehälter überführt; sechs
Tage später
werden sie bewertet. Der Prozentsatz Verminderung der Population
(% Reaktion) wird durch Vergleichen der Anzahl an toten Larven auf den
behandelten Pflanzen mit jenen auf den unbehandelten Pflanzen verglichen.
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Die
vorliegend beanspruchten Verbindungen zeigen in diesem Test gute
Wirksamkeit gegen Diabrotica balteata. Insbesondere zeigt die Verbindung
von Beispiel H1-5 eine Reaktion von mehr als 80 %.
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Beispiel B3: Wirkung auf Tetranychus urticae
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Junge
Bohnenpflanzen werden mit einer gemischten Population von Tetranychus
urticae inokuliert, und einen Tag später mit einer wässrigen
Emulsion, die 400 ppm Wirkbestandteil enthält, besprüht. Die Pflanzen werden 6 Tage
bei 25°C
inkubiert und dann bewertet. Der Prozentsatz Verminderung der Population
(% Reaktion) wird durch Vergleichen der Anzahl an toten Eiern, Larven
und Erwachsenen auf den behandelten Pflanzen mit jenen auf den unbehandelten
Pflanzen bestimmt. Die vorliegend beanspruchten Verbindungen zeigen
in diesem Test gute Wirksamkeit gegen Tetranychus urticae. Insbesondere
zeigt die Verbindung von Beispiel H1-5 eine Reaktion von mehr als
80 %.
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Beispiel B4: Wirkung auf Heliothis virescens
Raupen
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Junge
Sojapflanzen werden mit einer wässrigen
Emulsion, die 400 ppm Wirkbestandteil enthält, besprüht. Nach Trocknen der Sprühablagerung
werden die Sojapflanzen mit 10 Raupen von Heliothis virescens im
ersten Stadium inokuliert und zu einem Kunststoffbehälter überführt; sechs
Tage später
werden sie bewertet. Der Prozentsatz Verminderung der Population
(% Reaktion) wird durch Vergleichen der Anzahl an toten Raupen bestimmt
und das Ausmaß der
Fraßschädigung an
behandelten Pflanzen mit jenen von unbehandelten Pflanzen bestimmt.
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Die
vorliegend beanspruchten Verbindungen zeigen in diesem Test gute
Wirksamkeit gegen Heliothis virescens. Insbesondere zeigt die Verbindung
von Beispiel H1-5 eine Reaktion von mehr als 80 %.
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Beispiel B5: Wirkung auf Plutella xylostella
Raupen
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Junge
Kohlpflanzen werden mit einer wässrigen
Emulsion, die 400 ppm Wirkbestandteil enthält, besprüht. Nach Trocknen der Sprühablagerung
werden die Kohlpflanzen mit 10 Raupen von Plutella xylostella im
dritten Stadium inokuliert und zu einem Kunststoffbehälter überführt; drei
Tage später
werden sie bewertet. Der Prozentsatz Verminderung der Population
(% Reaktion) wird durch Vergleichen der Anzahl von toten Raupen
und dem Ausmaß an
Fraßschädigung auf
den behandelten Pflanzen mit jenen auf unbehandelten Pflanzen bestimmt.
-
Die
vorliegend beanspruchten Verbindungen zeigen in diesem Test gute
Wirksamkeit gegen Plutella xylostella. Insbesondere zeigt die Verbindung
von Beispiel H1-5 eine Reaktion von mehr als 80 %.
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Beispiel B6: Ovozidale/larvizide Wirkung
auf Heliothis virescens
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Auf
Baumwolle gelegte Eier von Heliothis virescens werden mit einer
wässrigen
Emulsion, die 400 ppm Wirkbestandteil enthält, besprüht. Nach 8 Tagen werden der
Prozentsatz Schlupf rate der Eier und Überlebensrate der Raupen mit
jenen für
unbehandelte Kontrollen verglichen (% Verminderung der Population).
-
Die
vorliegend beanspruchten Verbindungen zeigen gute Wirksamkeit gegen
Heliothis virescens. Insbesondere zeigt die Verbindung von Beispiel
H1-5 eine Reaktion von mehr als 80 %.
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Beispiel B7: Ovizidale Wirkung auf Tetranychus
urticae
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Junge
Bohnenpflanzen werden mit weiblichen Tetranychus urticae, die nach
24 Stunden wieder entfernt werden, inokuliert. Die mit Eiern besiedelten
Pflanzen werden mit einer wässrigen
Emulsion, die 400 ppm Wirkbestandteil enthält, besprüht. Die Pflanzen werden 6 Tage
bei 25°C
inkubiert und dann bewertet. Der Prozentsatz Verminderung der Population
(% Reaktion) wird durch Vergleichen der Anzahl von toten Eiern,
Larven und Erwachsenen auf den behandelten Pflanzen mit jenen auf
unbehandelten Pflanzen bestimmt.
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Die
vorliegend beanspruchten Verbindungen zeigen gute Wirksamkeit gegen
Tetranychus urticae in diesem Test. Insbesondere zeigt die Verbindung
von Beispiel H1-5 eine Reaktion von mehr als 80 %.
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Beispiel B8: Wirkung auf Panonychus ulmi
(resistent auf Organophosphate und Carbaryl)
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Apfelstecklinge
werden mit erwachsenen Weibchen von Panonychus ulmi inokuliert.
Nach sieben Tagen werden die befallenen Pflanzen mit einer wässrigen
Emulsion, die 400 ppm der Testverbindung enthält, besprüht, bis sie tropfnass sind
und in dem Gewächshaus
kultiviert. Nach 14 Tagen werden sie bewertet. Der Prozentsatz Verminderung
der Population (% Reaktion) wird durch Vergleichen der Anzahl an
toten Milben auf den behandelten Pflanzen mit jener auf den unbehandelten
Pflanzen bestimmt.
-
Die
vorliegend beanspruchten Verbindungen zeigen in dem vorstehenden
Test gute Wirksamkeit. Insbesondere zeigt die Verbindung von Beispiel
H1-5 eine Reaktion von mehr als 80 %.
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Beispiele der Anwendung in (Veterinär-)Medizin
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Beispiel B9: In vitro Wirkung auf Boophilus
microplus
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Vier
Testreihen jeweils von 10 prall gefüllten, weiblichen Erwachsenen
von Boophilus microplus wurden auf eine Kunststoffplatte gesteckt
und für
1 Stunde mit einem Baumwollwattebausch mit einer wässrigen Suspension
oder Emulsion der Testsubstanz bedeckt. Der Test wird mit Konzentrationen
von 100, 32, 10, 3,2, 1,0 und 0,32 ppm ausgeführt. Der Baumwollwattebausch
wird dann entfernt und die Zecken werden 28 Tage für die Eiablage
inkubiert. Die Wirkung auf Boophilus microplus wird gemäß den nachstehenden
5 Kriterien bewertet:
- 1. Anzahl an toten Weibchen
(Unbewegliche mit schwarzer Verfärbung)
vor Eiablage;
- 2. Anzahl an überlebenden
Zecken für
einige Tage, jedoch keine Eiablage;
- 3. Anzahl von Fällen,
in denen Eiablage vorliegt, jedoch nicht ausgebrütet wird;
- 4. Anzahl von Fällen,
in denen Eiablage vorliegt, und aus denen Embryos schlüpfen, die
sich aber nicht zu Larven entwickeln;
- 5. Anzahl von Fällen,
in denen Embryos schlüpfen,
sich zu Larven entwickeln und nicht die Anomalien innerhalb 4 Wochen
zeigen. Die Verbindungen der Formel (I) in diesem Test zeigen die
unter Punkt 4 beschriebenen Wirkungen. Das Schlüpfen der Larven ist vollständig durch
diese Substanzen bei Konzentrationen von 100, 32, 10 und 3,2 ppm
unterdrückt.
Auch bei 1 ppm wird eine 60- bis 90 %ige Unterdrückung der Schlupf rate beobachtet.
2-(2,6-Difluorphenyl)-4-(4'-trifluormethylbiphenyl-4-yl)-4,5-dihydro-oxazol
ist die wirksamste Testsubstanz in diesem Test.
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Dieser
Test wird sowohl an dem BIARRA- als auch dem ULAM-Stamm ausgeführt und
die Ergebnisse in beiden Fällen
sind identisch.
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Beispiel B10: In vitro Wirkung auf Dermanyssus
gallinae
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Zehn
prall gefüllte
weibliche Milben der Gattung Dermanyssus gallinae, befestigt an
einem Kunststoffklebefilm, werden mit 50 μl einer wässrigen Suspension oder Emulsion
der Testsubstanz in Kontakt gebracht. Der Test wird mit Konzentrationen
von 32, 10, 3,2, 1,0, 0,32 bis 0,0001 ppm ausgeführt. Nach dem Trocknen wird
der Film auf eine Glasscheibe geklebt. Dies erzeugt eine Art von
Luftblase um jede Milbe, die untere Oberfläche davon wird durch die Glasscheibe
und die obere Oberfläche
durch eine Ausbuchtung des Klebefilms gebildet. Diese Blase enthält ausreichend
Luft für
die Milbe, um das Ersticken zu vermeiden. Nach 5 Tagen wird die
Wirkung der Testsubstanz mit Hilfe eines Stereomikroskops durch
Bewerten der Wirkung auf Mortalität, Eiablage, Eiqualität, Schlupf
rate, Verpuppungsrate und Entwicklung von Protonymphen gemäß den nachstehenden
4 Kriterien bewertet:
- 1. wenn 9 bis 10 Milben
tot sind, zeigt dies einen lethalen Effekt;
- 2. wenn 2 oder mehr Milben überleben,
jedoch keine Eier erzeugen, zeigt dies Sterilität an;
- 3. wenn 2 oder mehr Milben überleben
und Eier erzeugen, jedoch keine Larven aus diesen Eiern schlüpfen und
sich keine Protonymphen entwickeln, zeigt dies einen Entwicklung-hemmenden
Effekt an;
- 4. wenn 2 oder mehr Milben überleben
und die gewöhnliche
Anzahl an normalen Eiern legen, aus denen Larven schlüpfen und
sich in Protonymphen entwickeln, zeigt dies keine Wirksamkeit an.
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Die
Verbindungen der Formel (I) in diesem Test zeigen den unter Punkt
3 beschriebenen Effekt. Sie hemmen vollständig die Entwicklung von Protonymphen
bei Konzentrationen von 32 bis 0,1 ppm. Auch wenn auf 0,0032 ppm
verdünnt,
zeigen die Verbindungen eine 60 %ige bis 90 %ige Verminderung in
der Protonymphenentwicklung. 2-(2,6-Difluorphenyl)-4-(4'-trifluorme thylbiphenyl-4-yl)-4,5-dihydro-oxazol
ist die wirksamste Testsubstanz in diesem Test.
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Beispiel B11: In vitro Wirkung auf Australische
Schafschmeißfliege
Lucilia cuprina
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In
einem Teströhrchen
werden 4 ml eines Kulturmediums, das für Schmeißfliegenlarven auf einer Agargrundlage
geeignet ist, durch Erhitzen verflüssigt und mit 10 ml einer Suspension
oder Emulsion der Testlösung
vermischt. Das Gemisch wird abkühlen
lassen und wird ein verfestigtes Kulturmedium. Teströhrchen werden
präpariert,
die Testsubstanzen in Konzentrationen von 10, 3,2, 1 und 0,32 ppm
enthalten. Das verfestigte Kulturmedium wird mit 30 bis 50 frisch
gelegten Eiern der Lucilia cuprina Schmeißfliege inokuliert, die Teströhrchen werden
locker mit einem Baumwollwattebausch verschlossen und in einem Inkubator
bei 26 bis 28°C
kultiviert. Nach 4 Tagen werden die Teströhrchen aus dem Inkubator genommen
und die larvizide Wirkung der Testsubstanzen wird bestimmt. Wenn
große
vitale Larven in der dritten Stufe der Entwicklung in einem Kulturmedium
gefunden werden, welches nun verflüssigt und bräunlich ist,
zeigt dies eine Abwesenheit von larvizider Wirkung. Im Gegensatz
dazu, wenn das Kulturmedium nicht entfärbt ist und verfestigt bleibt
und keine Larven gefunden werden, zeigt dies 100 % larvizide Wirksamkeit
an. Die Verbindungen der Formel (I) in diesem Test zeigen eine 100
%ige larvizide Wirkung auf Schmeißfliegen in allen Testkonzentrationen.
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Beispiel B12: In vitro Wirkung auf Eier,
Larven und Puppen auf den Katzenfloh Ctenocephalides felis
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Acetonische
Testlösungen
werden hergestellt, die Testsubstanzen in Konzentrationen von 15,
1,5, 0,15 und 0,015 ppm enthalten. 9,9 ml jeder Testlösung werden
mit 14,85 g Kulturmedium für
Flohlarven vermischt und etwa 12 Stunden getrocknet. Das etwas klumpige,
trockene Kulturmedium wird erneut mechanisch pulverisiert, bis es
homogen und freifließend
ist. Es wird dann zum Ausbrüten
der Flöhe
zu Flaschen überführt. Zu
jeder Flasche werden 100 bis 200 Floheier gegeben, die Flaschen
werden locker mit einem Baumwollwattebausch verschlossen und in
einen Inkubator bei 25 bis 26°C
und einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 60 % gestellt. Nach
21 Tagen wird die Wirkung der Testsubstanzen in verschiedenen Konzentrationen
bewertet und die unterste wirksame Konzentration wird unter Verwendung
eines Stereomikroskops bestimmt. Die Wirksamkeit wird auf der Grundlage
der Schlupf rate, Larvenentwicklung, Verpuppung und dem Schlüpfen von
jungen Flöhen
bewertet. Die Verbindungen der Formel (I) zeigen eine ausgeprägte Wirkung
in diesem Test. Bis zu einer Verdünnung von 10 ppm wird die Entwicklung
eines jungen Flohs als vollständig
unterdrückt
gezeigt.
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Beispiel B13: In vitro Wirkung auf Haemonchus
contortus bei der Entwicklung des dritten Larvenstadiums
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2 μl einer 5
%igen Lösung
der Testsubstanz in DMSO oder Methanol werden mit einem weiteren
ml Lösungsmittel
verdünnt
und die Teströhrchen
auf dem Inneren mit der Lösung
befeuchtet. Nach Trocknen werden 2 ml Agar Agar zu jedem Teströhrchen gegeben.
Jedes Teströhrchen
wird nun mit 100 frischen Haemonchus contortus Eiern in desionisiertem
Wasser inokuliert, die Teströhrchen
werden mit einem Baumwollwattebausch locker verschlossen und bei
34 bis 36°C
und einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 60 bis 100 % in einen
Inkubator gestellt. 24 Stunden nach Schlüpfen der Larven werden 30 μl eines Kulturmediums
für Bakterien
zugegeben, sodass die Bakterien, eingeführt mit den Eiern, reproduzieren
können.
Das Wasservolumen sollte derart sein, dass die Teströhrchen etwa
ein Drittel voll sind. Die Wirkung wird auf der Grundlage der Schlupf
rate, der Entwicklung des dritten Larvenstadiums, der Paralyse oder
des Tods von Larven oder von anderen Entwicklungsstufen bewertet.
Die Verbindungen der Formel (I) in diesem Test zeigen eine deutliche Entwicklung-hemmende
Wirkung. Bis zu einer Verdün nung
von 32 ppm wird die Entwicklung des dritten Larvenstadiums als vollständig unterdrückt gezeigt.
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Beispiel B14: In vivo Wirkung von topischer
Behandlung auf den Befall von Mausfellmilben
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Mit
Milben (Myocopetes musculinus und Myobia musculi) befallene Mäuse werden
anästhesiert
und die Dichte der Milbenpopulation wird unter einem Stereomikroskop
bewertet. Die Mäuse
werden in Gruppen mit dem gleichen Infektionsindex geteilt; d.h.
mit der gleichen Milbenpopulation in jedem Fall, wobei der Index aus
einer Skale von 1 (keine Milben) bis 30 (größte Milbendichte) besteht.
Für Testzwecke
wird nur eine Maus mit einem Index von mindestens 25 auf der Skale
(hohe Milbendichte) verwendet. Die Testsubstanz wird in der Form
einer Pour-on-Lösung, Suspension
oder Emulsion; d.h. topisch auf das Fell aufgetragen, angewendet. Die
Dosis liegt in dem Bereich 32 bis 0,1 mg/kg Körpergewicht. Pro Maus werden
150 μl Lösung, Suspension oder
Emulsion zusammen auf das Obere der Maus aufgetragen. Die Wirksamkeit
wird 7, 28 und 56 Tage später
nach Applikation durch Vergleich des Infektionsindex nach Behandlung
mit jener vor der Behandlung bewertet. Die Wirksamkeit wird als
ein Prozentsatz Verminderung der Milbenpopulation bewertet. Die
Verbindungen der Formel (I) in diesem Test zeigt eine Verminderung
des Milbenbefalls von mehr als 80 % bei Konzentrationen bis zu 10
mg/kg Körpergewicht.
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Beispiel B15: In vivo Wirkung gegen Befall
der Mausfellmilben nach subkutaner Injektion
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Mit
Milben (Myocopetes musculinus und Myobia musculi) befallene Mäuse werden
anästhesiert
und die Dichte der Milbenpopulation wird unter einem Stereomikroskop
geprüft.
Die Mäuse
werden in Gruppen mit dem gleichen Infektionsindex geteilt; d.h.
mit der gleichen Milbenpopulation in jedem Fall, wobei der Index
aus einer Skale von 1 (keine Milben) bis 30 (größte Milbendichte) besteht.
Für Testzwecke
werden nur Mäuse
mit ei nem Index von mindestens 25 auf der Skale (höchste Milbendichte)
verwendet. Die Testsubstanz wird in einem 2:3 Gemisch (Volumen/Volumen)
von Glycerinformal und Polyethylenglycol gelöst und subkutan in die Testtiere
injiziert. Die Dosis liegt in dem Bereich 20 bis 0,1 mg/kg Körpergewicht.
Die Wirksamkeit wird 7, 28 und 56 Tage nach Applikation durch Vergleichen
des Infektionsindex nach Behandlung mit jener vor Behandlung bewertet.
Die Wirksamkeit wird als ein Prozentsatz Verminderung in der Milbenpopulation
ausgedrückt. Die
Verbindungen der Formel (I) in diesem Test zeigt eine Verminderung
des Milbenbefalls von mehr als 80 % bei Konzentrationen von nur
0,32 mg/kg Körpergewicht.
Die Mäuse
zeigten jedoch keine Hautreizungen bei der Injektionsstelle oder
jegliche andere unerwünschte
Nebenwirkungen. Die Substanzen werden als sehr gut toleriert bezeichnet.