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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft immunstimulierende Komplex (immunostimulating
complex, ISCOM) matrizes, die unter Verwendung von Saponinzubereitungen,
insbesondere aus der Rinde von Quillaja saponaria (Molina) stammenden
Saponinzubereitungen hergestellt werden. Die Erfindung erstreckt
sich ferner auf immunogene immunstimulierende Komplexe, bei denen
Immunogene in eine immunstimulierende Komplexmatrix gemäß dieser
Erfindung eingearbeitet sind. Derartige Immunogene können Proteine
oder Polypeptide, die von Bakterien, Viren oder anderen Mikroorganismen
stammen, sein, doch können
sie zusätzlich
synthetische, insbesondere rekombinante Proteine oder Polypeptide,
die eine Immunreaktion induzieren können, sein.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Adjuvanseigenschaften von Saponin sind seit langem bekannt, wie
auch dessen Fähigkeit,
Antikörpertiter
gegenüber
Immunogenen zu erhöhen.
Der hier verwendete Ausdruck "Saponin" bezeichnet eine Gruppe
oberflächenaktiver
Glykoside pflanzlichen Ursprungs, die aus einer hydrophilen Region
(üblicherweise mehrere
Zuckerketten) in Verbindung mit einer hydrophoben Region von entweder
Steroid- oder Triterpenoidstruktur bestehen. Obwohl Saponin aus
einer Zahl verschiedener Quellen erhältlich ist, stammen Saponine
mit verwendbarer Adjuvansaktivität
von dem südamerikanischen
Baum Quillaja saponaria (Molina). Saponin aus dieser Quelle wurde
zur Isolierung einer "homogenen" Fraktion der Bezeichnung "Quil A" verwendet (Dalsgaard
1974).
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Eine
Dosis-Ort-Reaktivität
ist ein Hauptproblem für
sowohl die veterinärmedizinische
als auch humane Verwendung von Quil A in Vakzinzubereitungen. Ein
Weg zur Vermeidung dieser Toxizität von Quil A ist die Verwendung
von immunstimulierenden Komplexen (die als ISCOMs, eine Abkürzung für Immuno
Stimulating COMplexes, bekannt sind). Der Grund hierfür liegt
primär
darin, dass Quil A weniger reaktiv ist, wenn es in immunstimulierende
Komplexe eingearbeitet ist, da dessen Assoziation mit Cholesterin
in dem Komplex dessen Fähigkeit
zur Bindung an Cholesterin in Zellmembranen und daher dessen Zelllysewirkungen
verringert. Ferner ist eine geringere Menge von Quil A zur Erzeugung
einer ähnlichen
Höhe einer
Adjuvanswirkung erforderlich. Immunstimulierende Komplexe sind kleine
käfigähnliche
Strukturen eines Durchmessers von 30 bis 40 nm, die diese Struktur
bei Gefriertrocknen beibehalten. Die Größe kann jedoch in Abhängigkeit
von der Zubereitungsart, der Zusammensetzung und dem zur Messung
verwendeten Verfahren variieren. Die Fertigformulierung eines typischen
immunstimulierenden Komplexes mit einer optimalen Menge eines immunogenen
Proteins oder Polypeptids besteht aus einem Gewichtsverhältnis von
Quil A, Cholesterin, Phospholipiden und Protein oder Polypeptid
von 5:1:1:1. Ein derartiger typischer immunstimulierender Komplex
enthält
etwa 60 Gew.-% Quil A, etwa 10% an jeweils Cholesterin und Phospholipiden
und zum Rest Protein oder Polypeptid. Proteine oder Polypeptide
können
in die immunstimulierende Komplexmatrix entweder direkt oder durch
chemische Kopplung an ein Trägerprotein
(beispielsweise Influenzahüllprotein)
nach Einarbeitung des Trägerproteins
in den immunstimulierenden Komplex eingearbeitet werden.
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Als
Adjuvans verleiht die immunstimulierende Komplexmatrix viele Vorteile,
die kräftige
immunstimulierende Wirkungen, niedrige Toxizität, Fähigkeit zur Induktion von sowohl zellulären (einschließlich CTL)
als auch humoralen Antworten umfassen, und es ist kostengünstig in
Bezug auf sowohl Reagens- als auch Herstellungskosten. Jedoch wiesen
in der Vergangenheit immunstimulierende Komplexe zwei Hauptnachteile
auf; erstens war das bei deren Zubereitung verwendete Quil A ein
komplexes und schlecht definiertes Gemisch eines biologisch abgeleiteten
Produkts und es sollte daher eine Variation von Charge zu Charge
erwartet werden; und zweitens zeigten die Komplexe immer noch verringerte,
jedoch messbare hämolytische
Aktivität,
von der angenommen werden kann, dass sie eine bestimmte Höhe einer
Dosis-Ort-Reaktivität
anzeigt.
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Seit
dem Erkennen der Adjuvansaktivität
von Quil A (Dalsgaard, 1974) fraktionierten mehrere Gruppen dieses
Material weiter in eine Zahl "gereinigter" Komponenten (
australische Patentschrift Nr. 632067 ;
Kersten, 1990; Kensil, 1988; Kensil, 1991). Für diese Komponenten wurde anschließend gezeigt,
dass sie variable Eigenschaften insbesondere im Hinblick auf Adjuvansaktivität, hämolytische
Aktivität
und die Fähigkeit
zur Bildung immunstimulierender Komplexe aufweisen. Die Verwendung
definierter oder gereinigter Saponinkomponenten bot zwei potentielle
Vorteile für
deren Verwendung in einem humanen Vakzin. Erstens könnten diese Komponenten
charakterisiert und dadurch reproduzierbar gemacht werden und zweitens
könnten
die Komponenten zur optimalen Verwendbarkeit ausgewählt werden.
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Die
immunmodulatorischen Eigenschaften der Quil-A-Saponine und die von
diesen Saponinen abgeleiteten zusätzlichen Vorteile, wenn sie
in einen immunstimulierenden Komplex eingearbeitet sind, wurden
in verschiedenen Veröffentlichungen
beschrieben, beispielsweise Cox und Coulter, 1992; Dalsgaard, 1974;
Morein et al.,
australische Patentschriften
Nr. 558258 ,
589915 ,
590904 und
632067 .
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In
der
australischen Patentschrift
Nr. 632067 ist die Trennung einer Zubereitung von Quil
A in drei verschiedene Fraktionen der Bezeichnung B4b, B3 und B2
zusammen mit HPLC-Chromatographieverfahren
für diese
Fraktionierung beschrieben.
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Eines
der günstigsten
Verfahren zur Herstellung rekombinanter Proteine oder Polypeptide
für Vakzin (und
andere) zwecke beruht auf der Einarbeitung einer Metallchelatbildungssequenz
(üblicherweise
Polyhistidin) am N- oder C-Terminus des rekombinanten Produkts.
Dies ermöglicht
eine leichte Reinigung des Produkts durch Immobilized Metal Affinity
Chromatography (IMAC) und es ist besonders günstig in Fällen, in denen das Protein
oder Polypeptid für
Löslichkeit
das Vorhandensein eines starken Denaturierungsmittels (wie Harnstoff) benötigt (Porath,
1992). Derartige Proteine oder Polypeptide sind jedoch schwierig
als Vakzine unter Verwendung der Technologie immunstimulierender
Komplexe (ISCOM) zu formulieren. Der Grund hierfür liegt darin, dass:
- 1. in vielen Fällen die Entfernung des Denaturierungsmittels
zur Ausfällung
des Proteins oder Polypeptids führt – die Alternative
besteht darin, das Denaturierungsmittel nicht zu entfernen, jedoch
kann dies zu inakzeptabler Toxizität des Vakzins oder einer geringen
Stabilität
von Vakzinformulierungen führen;
und
- 2. es schwierig ist, derartige Proteine oder Polypeptide in
immunstimulierende Komplexmatrizes effizient einzuarbeiten, da hierzu
erforderlich ist, dass das Protein oder Polypeptid von amphipatischem
Charakter ist – dies
ist eine Eigenschaft von Proteinen, die Zellmembranen durchspannen,
jedoch sehr wenigen anderen Proteinen.
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Die
Einarbeitung von Proteinen oder Polypeptiden in einen immunstimulierenden
Komplex hat zwei Hauptvorteile:
- 1. der extrem
hydrophile Charakter des Matrixteilchens verhindert die Ausfällung von
hydrophoben Proteinen oder Polypeptiden, die in Abwesenheit eines
Denaturierungsmittels unlöslich
sind; und
- 2. die Einarbeitung des Proteins oder Polypeptids in immunstimulierende
Komplexe ergibt die maximale Adjuvanswirkung. Dies gilt insbesondere
für cytotoxische
T-Lymphocytenreaktionen,
wobei die gleichzeitige Zufuhr von Saponin und Immunogen in die
gleiche antigenpräsentierende
Zelle ein absolutes Erfordernis sein kann, um eine adäquate Immunreaktion
zu erhalten. Ganz klar ist eine gleichzeitige Zufuhr viel effizienter,
wenn das Protein oder Polypeptid in einem immunstimulierenden Komplex
verankert ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines einfachen
und wirksamen Verfahrens zur Einarbeitung eines Proteins oder Polypeptids,
insbesondere eines Metallchelatbildungsproteins oder -polypeptids
in immunstimulierende Komplexmatrixteilchen.
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Schneck
et al. (1994) offenbaren ein Verfahren zur Zielführung von Proteinen auf Lipidgruppen,
die als Liposome bekannt sind, unter Verwendung eines phospholipidähnlichen
Moleküls,
in dem die Kopfgruppe eine chelatbildende Iminodiessigsäure (IDA)
ist, und sie zeigen, dass derartige Liposome histidinreiches Myoglobin in
Gegenwart von Metallionen binden können.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung erfolgt die Bereitstellung einer immunstimulierenden Komplexmatrix,
die eine Saponinzubereitung, ein Sterol und ein Phospholipid umfasst,
wobei die Matrix ferner eine Metallchelatbildungseinheit, die zur
Bindung eines Proteins oder Polypeptids mit mindestens einer chelatbildenden Aminosäuresequenz
in Gegenwart von Metallionen fähig
ist, umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt erfolgt durch die vorliegende Erfindung ferner
die Bereitstellung eines immunogenen immunstimulierenden Komplexes,
der eine wie oben breit beschriebene Matrix und ein immunogenes Protein
oder Polypeptid mit mindestens einer chelatbildenden Aminosäuresequenz
umfasst, wobei das Protein oder Polypeptid an die Matrix in Gegenwart
von Metallionen gebunden ist.
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DETALLIERTE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Wie
oben beschrieben ist, stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Einarbeitung eines Proteins oder Polypeptids mit mindestens
einer chelatbildenden Aminosäuresequenz
in eine immunstimulierende Komplexmatrix bereit. In einem bevorzugten
Aspekt ist die vorliegende Erfindung auf die Einarbeitung eines rekombinanten
Proteins oder Polypeptids, das eine Polyhistidin- oder andere Metallchelatbildungssequenz enthält, in eine
immunstimulierende Komplexmatrix, was die Reinigung des rekombinanten
Produkts durch IMAC ermöglicht,
gerichtet.
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Gemäß der Erfindung
wird die immunstimulierende Komplexmatrix derart hergestellt, dass
eine freiliegende Metallchelatbildungseinheit, die das rekombinante
Produkt in Gegenwart geeigneter Metallionen spontan binden kann,
vorhanden ist. Um eine derartige Metallchelatbildungseinheit bereitzustellen,
wird ein entsprechendes Molekül
in die Matrix eingearbeitet, wobei dieses vorzugsweise drei funktionale
Domänen
umfasst:
- (a) eine hydrophobe Sequenz, die das
Molekül
in der Matrix verankert;
- (b) eine Metallchelatbildungskopfgruppe und optional
- (c) eine Spacerregion, die die Chelatbildungskopfgruppe von
der Oberfläche
der Matrix trennt.
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Besonders
geeignete Verbindungen umfassen phospholipidähnliche Moleküle, in denen
die Metallchelatbildungskopfgruppe eine chelatbildende Iminodiessigsäure (IDA)
ist, wie 1,2-Distearyl-rac-glycerin-3-(8-(3,6-dioxy)octyl-1-amino-N,N-diessigsäure (als
DSIDA abgekürzt)
mit der in Formel I gezeigten Struktur (Shnek et al., 1994; Ng et
al, 1995): Formel
I
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Dies
ist im wesentlichen ein phospholipidähnliches Molekül, in dem
die Kopfgruppe eine chelatbildende Iminodiessigsäure (IDA) ist, die von einem
Diacyl-C18-Schwanz durch einen Triethylenglykol-Spacer (10 Atome)
getrennt ist.
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Alternativ
kann ein DSIDA ähnliches
Molekül,
wobei der Diacyl-C18-Schwanz durch einen Diacyl-C16-Schwanz ersetzt ist
(Formel I, n = 15), das als DPIDA bekannt ist (Pack und Arnold,
eingereicht), verwendet werden.
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Eine
weitere Gruppe von Komponenten, die zur Einarbeitung in immunstimulierende
Komplexmatrizes gemäß dieser
Erfindung geeignet sind, sind phospholipidähnliche Moleküle, in denen
die Metallchelatbildungskopfgruppe N-Nitrilotriessigsäure ist (siehe beispielsweise
Schmitt et al., 1994; Kubalek et al., 1994; Dietrich et al., 1995;
Dietrich et al., 1996). Ferner können
beliebige der Metallchelatbildungskopfgruppen, die für IMAC verwendet
werden, verwendet werden. (Porath, 1992).
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Es
gibt viele frühere
Versuche zur Einarbeitung von immunogenen Proteinen oder Polypeptiden
in immunstimulierende Komplexe. Versuchte Techniken umfassen eine
direkte kovalente chemische Kopplung an die immunstimulierende Komplexmatrix
oder an Influenza-immunstimulierende-Komplexe, eine Behandlung des Proteins
oder Polypeptids bei niedrigem pH-Wert oder mit chaotropen Ionen
zur Freilegung hydrophober Regionen, die normalerweise internalisiert
sind, und eine chemische Anbringung von Fettsäuren an dem Protein oder Polypeptid.
Alle diese Verfahren leiden an dem Nachteil, dass sie entweder nicht
steuerbar sind oder schwierig zu steuern sind und für Proteine
oder Polypeptide, die nur in einem Denaturierungsmittel löslich sind, schwierig
oder unmöglich
zu verwenden sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein einfaches und generisches Verfahren
bereit, wodurch ein beliebiges rekombinantes (oder tatsächlich natürliches)
Protein, das chelatbildende Aminosäuresequenzen besitzt, in immunstimulierende
Komplexe eingearbeitet werden kann, mit den draus folgenden Vorteilen
einer verbesserten Immunogenität
und Löslichkeit.
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Für den Fall
rekombinanter Proteine, die technisch derart verändert wurden, dass sie eine
einzige Polyhistidinsequenz enthalten, ermöglicht die Erfindung einen
geordneten und eindeutigen Aufbau des Protein-immunstimulierenden-Komplexes. Dies steht
im Gegensatz zu Verfahren wie einer chemischen Modifikation der
Lysinseitenketten eines Proteins durch eine Fettsäure, die
zufällig
und nicht steuerbar sind.
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Die
genaue Natur des Proteins oder Polypeptids ist für die vorliegende Erfindung
unwesentlich und die Erfindung erstreckt sich auf immunogene Proteine
oder Polypeptide aus bakteriellen, viralen oder anderen Quellen.
Ferner ist die vorliegende Erfindung insbesondere für Krebsvakzine,
die eine CTL-Reaktion induzieren, beispielsweise unter Verwendung
unlöslicher
rekombinanter Proteine, wie der MAGE-Familie von Tumorantigenen,
geeignet.
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Die
Saponinzubereitung in der immunstimulierenden Komplexmatrix dieser
Erfindung kann Quil A (Dalsgaard, 1974) oder gereinigte Komponenten
derselben gemäß einer
früheren
Beschreibung in der
australischen
Patentschrift Nr. 632067 im Namen von Morein et al., Kersten,
1990, Kensil, 1988, oder Kensil 1990, sein. Alternativ kann die
Zubereitung eine Zusammensetzung, die 50 bis 90 Gew.-% an der Fraktion
A von Quil A und 50 bis 10 Gew.-% an der Fraktion C von Quil A umfasst,
gemäß der Beschreibung
in der internationalen Patentanmeldung
PCT/AU95/00670 (
WO 96/01171 ) sein. Eine besonders
bevorzugte Saponinzubereitung umfasst QH703 (70% Fraktion A, 0%
Fraktion B, 30% Fraktion C), die als ISCOPREP703 bekannt ist. Die
Fraktionierung eines rohen wässrigen
Quil-A-Extrakts in die Fraktionen A, B und C ist detailliert in
Beispiel 1 der internationalen Patentanmeldung
PCT/AU95/00670 beschrieben.
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Allgemein
ausgedrückt
werden bei diesem Fraktionierungsverfahren die Fraktionen A, B und
C aus der lipophilen Fraktion, die bei chromatographischer Trennung
des rohen wässrigen
Quil-A-Extrakts und Elution mit 70% Acetonitril in Wasser zur Gewinnung
der lipophilen Fraktion erhalten wird, hergestellt. Diese lipophile
Fraktion wird dann durch semipräparative
HPLC durch Flution unter Verwendung eines Gradienten von 25% bis
60% Acetonitril in saurem Wasser aufgetrennt. Die als "Fraktion A" oder "QH-A" bezeichnete Fraktion ist
die Fraktion, die bei etwa 39% Acetonitril eluiert. Die als "Fraktion B" oder "QH-B" bezeichnete Fraktion
ist die Fraktion, die bei etwa 47% Acetonitril eluiert. Die als "Fraktion C" oder "QH-C" bezeichnete Fraktion
ist die Fraktion, die bei etwa 49% Acetonitril eluiert.
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Das
bei der Bildung einer immunstimulierenden Komplexmatrix gemäß dieser
Erfindung verwendete Sterol kann Cholesterin oder ein beliebiges
anderes, einschlägig
bekanntes Sterol sein.
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In ähnlicher
Weise kann das in der Formulierung der Matrix verwendete Phopspholipid
ein Phosphatidylcholin, wie Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPPC),
oder ein anderes einschlägig
bekanntes Phospholipid sein. Alternativ kann ein Phospholipid mit
einer Ethanolaminkopfgruppe, wie Dipalmitoylphosphatidylethanolamin
(DPPE) oder Distearoylphosphatidylethanolamin (DSPE), verwendet
werden.
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Die
Matrix oder der immunogene immunstimulierende Komplex auf der Basis
derselben kann ferner ein oder mehrere bekannte Adjuvantien, Immunsuppressiva
oder andere Immunmodulatoren, die zur Verstärkung, Unterdrückung oder
sonstigen Änderung
des Immunsystems eines Menschen oder Tiers wirksam sind, umfassen.
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Eine
immunstimulierende Komplexmatrix oder ein immunogener immunstimulierender
Komplex gemäß der vorliegenden
Erfindung kann durch Techniken, die Fachleuten geläufig sind
und detailliert in den Veröffentlichungen
von Cox und Coulter, 1992, und den
australischen
Patentschriften Nr. 558258 ,
589915 ,
590904 und
632067 beschrieben sind, hergestellt
werden.
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Das
Immunogen, das in die immunstimulierende Komplexmatrix gemäß dieser
Erfindung eingearbeitet wird, kann eine beliebige chemische Einheit
sein, die eine Immunreaktion induzieren kann, wobei diese, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, Proteine und Polypeptide, die von Bakterien, Viren oder
anderen Mikroorganismen stammen, umfassen.
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Das
Immunogen, das vorzugsweise ein rekombinantes Protein oder Polypeptid,
das eine Polyhistidinsequenz oder eine andere Sequenz mit der Fähigkeit
zur Chelatbildung mit Metallionen enthält, wird in Gegenwart von Metallionen,
insbesondere zweiwertigen Metallionen, wie Cu++,
Ni+ +, Zn++ und Co+ +, an die Matrix gebunden. Die Metallchelatbildungseinheit
in der Matrix wird derart gewählt,
dass sie die Metallionen fest bindet, jedoch Stellen zurücklässt, die
zur Bindung an das Polyhistidin (beispielsweise Penta-his oder Hexa-his)
oder eine andere chelatbildende Aminosäuresequenz an dem Protein oder
Polypeptid zur Verfügung
stehen.
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Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich ferner auf eine Vakzinzusammensetzung
zur Verwendung zum Auslösen
einer Immunreaktion bei Menschen oder Tieren, die als aktive Komponente
derselben einen immunogenen immunstimulierenden Komplex gemäß der obigen
breiten Beschreibung zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch
und/oder veterinär medizinisch
akzeptablen Trägern
und/oder Verdünnungsmitteln
umfasst.
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Geeignete
pharmazeutisch und/oder veterinärmedizinisch
akzeptable Träger
und/oder Verdünnungsmittel
zur Verwendung in derartigen Vakzinzusammensetzungen sind einschlägig bekannt
und beispielsweise in Remington's
Pharmaceutical Sciences, 18. Auflage, Mack Publishing Company, Pennsylvania,
USA, beschrieben.
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Es
ist insbesondere vorteilhaft, Zusammensetzungen in Dosierungseinheitsform
zur leichten Verabreichung und Gleichförmigkeit der Dosierung zu formulieren.
Die hierin verwendete Dosierungseinheitsform bezeichnet physisch
diskrete Einheiten, die als Einheitsdosierungen für die zu
behandelnden humanen Subjekte geeignet sind; wobei jede Einheit
eine vorgegebene Menge Wirkstoff, die derart berechnet wurde, dass
sie die gewünschte
therapeutische Wirkung hervorruft, in Verbindung mit dem erforderlichen
pharmazeutischen Träger
und/oder Verdünnungsmittel
enthält.
Die Spezifizierungen der neuen Dosierungseinheitsformen der Erfindung
werden von (a) den singulären
Eigenschaften des Wirkstoffs und der zu erreichenden speziellen
therapeutischen Wirkung und (b) den Beschränkungen, die der Technik der
Compoundierung eines derartigen Wirkstoffs für die spezielle Behandlung
innewohnen, diktiert und sind von diesen direkt abhängig.
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Ein
immunstimulierender Komplex der Erfindung kann in einem Verfahren
zum Auslösen
einer Immunreaktion bei Menschen oder Tieren, das die Verabreichung
einer immunologisch wirksamen Menge eines immunogenen immunstimulierenden
Komplexes umfasst, gemäß der obigen
breiten Beschreibung verwendet werden.
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Durch
die Verwendung des Ausdrucks "immunologisch
wirksame Mengen" hierin
soll ausgedrückt werden,
dass die Verabreichung dieser Menge an einen Menschen oder ein Tier
entweder in einer Einzeldosis oder als Teil einer Reihe zum Auslösen einer
Immunreaktion in dem Menschen oder Tier gegenüber dem Immunogen bzw. den
Immunogenen in der Vakzinzusammensetzung wirksam ist. Diese Menge
variiert in Abhängigkeit
von der Gesundheit und dem physischen Zustand des zu behandelnden
Individuums, der taxonomischen Gruppe des zu behandelnden Individuums,
der Fähigkeit
des Immunsystems eines Individuums, auf die Vakzinzusammensetzung
zu reagieren, dem gewünschten
Schutzgrad, der Vakzinformulierung, der Feststellung der medizinischen
Situation und anderen relevanten Faktoren. Es wird angenommen, dass
die Menge in einen relativ breiten Bereich fällt, der durch Routineversuche
bestimmt werden kann.
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Die
Erfindung erstreckt sich ferner auf die Verwendung eines immunogenen
immunstimulierenden Komplexes gemäß der obigen breiten Beschreibung
bei der Herstellung einer Zusammensetzung zur Verwendung zum Auslösen einer
Immunreaktion bei Menschen oder Tieren.
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Durchgängig in
dieser Beschreibung wird, falls der Kontext dies nicht anders erfordert,
das Wort "umfassen" oder Variationen
wie "umfasst" oder "umfassend" so verstanden, dass
impliziert wird, dass eine angegebene ganze Zahl oder Gruppe ganzer
Zahlen eingeschlossen ist, jedoch eine andere Zahl oder Gruppe ganzer
Zahlen nicht ausgeschlossen ist.
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ISCOM,
ISCOPREP, ISCOPREP703 und ISCOMATRIX, die hierin verwendet werden,
sind Marken von CSL Limited, Melbourne, Australien.
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Weitere
Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den folgenden Beispielen
vollständiger
beschrieben. Selbstverständlich
wird jedoch diese detaillierte Beschreibung nur für den Zweck
von Beispielen für
die vorliegende Erfindung gegeben und sie sollte in keinster Weise
als Beschränkung
der breiten Beschreibung der Erfindung, die oben angegeben ist,
verstanden werden.
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BEISPIEL 1
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ISCOMATRIX
besteht aus einem gereinigten und gut charakterisiertem Gemisch
von Quillaja-Saponinen, bekannt als ISCOPREP703, Cholesterin und
Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPPC). Diese Komponenten werden in
einem Dertergens enthaltenden Puffer kombiniert und dialysiert,
wobei ISCOMATRIX-Teilchen eines Durchmessers von typischerweise
40-80 nm gebildet werden.
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Chelatbildendes
ISCOMATRIX wurde auf ähnliche
Weise gebildet, wobei jedoch DSIDA und Kupfer zu der Formulierung
gegeben wurden. Im Detail:
Die folgenden Lösungen wurden hergestellt:
- 1. 5 mg/ml Cholesterin, 3,33 mg/ml DPPC, 160
mg/ml Mega-10 in
Wasser
- 2. 50 mg/ml ISCOPREP703 in Wasser
- 3. 20 mM BisTRIS, 150 mM NaCl, pH 6,8 (über eine Chelex-Säule gegeben, um kontaminierende
Metallionen zu entfernen)
- 4. 3,33 mg/ml DPPC, 1 mg/ml Cu(Cl)2·2H2O, in 90% Chloroform/10% Methanol
- 5. 3,83 mg/ml DSIDA, 1 mg/ml Cu(Cl)2·2H2O, in 90% Chloroform/10% Methanol
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Diese
Lösungen
wurden kombiniert, wobei sie in der folgenden Reihenfolge gemischt
wurden:
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Zubereitung A
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- 1,7 ml Nr. 3
- 0,2 ml Nr. 1
- 0,1 ml Nr. 4 (DPPC)
- Chloroform durch Abdampfen mit einem Stickstoffstrom entfernt
- 0,1 ml Nr. 2
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Zubereitung B
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- 1,7 ml Nr. 3
- 0,2 ml Nr. 1
- 0,025 ml Nr. 4 (DPPC)
- 0,075 ml Nr. 5 (DSIDA)
- Chloroform durch Abdampfen mit einem Stickstoffstrom entfernt
- 0,1 ml Nr. 2
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Die
Endzusammensetzung der Gemische war:
| Zubereitung
A (kein DSIDA) | Zubereitung
B (25% Molverhältnis von
DSIDA zu DPPC) |
ISCOPREP703 | 2,5
mg/ml | 2,5
mg/ml |
Cholesterin | 0,5
mg/ml | 0,5
mg/ml |
DPPC | 0,5
mg/ml | 0,375
mg/ml |
DSIDA | nicht
zugegeben | 0,144
mg/ml |
Cu(Cl)2·2H2O | 0,05
mg/ml | 0,05
mg/ml |
Mega-10 | 16
mg/ml | 16
mg/ml |
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Die
Gemische wurden 1 h bei Raumtemperatur inkubiert, dann gegen 4 l
phosphatgepufferte Kochsalzlösung,
pH 6,9, bei Raumtemperatur über
24 h unter Verwendung einer Dialysemembran mit Molekulargewichtsgrenze
10000 dialysiert. Dies wurde über
weitere 24 h bei 4° wiederholt.
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Die
Zubereitungen wurden dann durch Photonenkorrelationsspektroskopie
unter Verwendung eines Nicomp370-Analysators charakterisiert und
der mittlere Teilchendurchmesser wurde nach einer Gauß-Analyse der
intensitätsgewichteten
Daten berechnet. Die Zubereitung A (kein DSIDA) zeigte 61,3 nm und
die Zubereitung B (25 Molverhältnis
von DSIDA zu DPPC) zeigte 67,2 nm. Diese Werte sind innerhalb des
für ISCOMATRIX
erwarteten Bereichs.
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BEISPIEL 2
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Um
zu bestimmen, ob die ISCOMATRIX-Zubereitungen von Beispiel 1 Protein
binden konnten, wurden 0,3 ml von jeweils der Zubereitung A oder
der Zubereitung B mit 15 μg
polyhistidinhaltigem Protein in 0,3 ml 8 M Harnstoff, 0,3 M NaCl,
50 mM BisTRIS pH 7,0 gemischt.
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Das
in diesem Beispiel verwendete polyhistidinhaltige Protein bestand
aus den offenen Leserastern E6 und E7 des humanen Papillomavirus
16 als Fusionsprotein mit einer carboxyterminalen HexaHIStidinsequenz.
Die primäre
Aminosäuresequenz
ist:
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Die
verwendete Zubereitung wurde ausgehend von E. coli-Einschlusskörpern nach
Sulfonierung von Cysteinresten durch eine Kombination von IMAC und
Größenausschlusschromatographie
gereinigt. Die Analyse auf SDS-PAGE zeigte, dass das verwendete
Material eine Reinheit von größer als
95% aufwies.
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Nach
4 h Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Gemische auf die Oberseite
eines 20-60% (Gew/Gew)-Saccharosegradienten
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
appliziert und mit 35000 Umin-1 17 h in
einem Beckman SW40-Rotor
zentrifugiert. Individuelle Fraktionen wurden gewonnen und auf das
Vorhandensein von ISCOMATRIX, das Vorhandensein des gesamten rekombinanten
polyhistidinhaltigen HPV16 E6E7hh und auf das Vorhandensein von
rekombinantem polyhistidinhaltigem HPV16 E6E7hh, das mit ISCOMATRIX
assoziiert war, getestet.
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Die
verwendeten Assays waren:
- 1. Für ISCOMATRIX:
die Zunahme der Quantenausbeute der fluoreszierenden Sonde Diphenylhexatrien (DPH)
bei der Übertragung
von der wässrigen
Phase in die lipophile ISCOMATRIX-Umgebung wurde ermittelt.
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Im
Detail:
- 1. Abwiegen von etwa 1-2 mg DPH in
eine Glasampulle und Lösen
in Aceton mit 1 mg/ml.
- 2. Verdünnen
der DPH/Acetonlösung
1 zu 50 in PBS 0,1% Azid, pH 7,2. Die Lösung sollte trüb werden.
- 3. Mischen von 50 μl
jeder Fraktion und 50 μl
des DPH in PBS in Vertiefungen einer Mikrotiterplatte und Inkubieren
bei Raumtemperatur über
150 min.
- 4. Ablesen im Fluoroskan unter Verwendung von ex 355 nm/em 460
nm (die Ergebnisse können
an anderen Zeitpunkten abgelesen werden, jedoch nimmt das Signal
mit der Zeit zu).
- 5. Ausdrücken
der Ergebnisse als Fluoreszenzeinheiten. Dies ist zur Lokalisierung
des Peaks in einem Zentrifugration/Gelfiltration-Experiment ausreichend.
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- 2. Für
gesamtes rekombinantes polyhistidinhaltiges HPV16 E6E7hh:
Ein
Zwei-Seiten-EIA wurde verwendet. Aliquots jeder Fraktion wurden
in Vertiefungen einer Mikrotiterplatte, die mit monoklonalem Antikörper LHIL-16E76D
(für HPV16
E7 spezifisch) beschichtet waren, gegeben. Nach einer Reihe von
Waschvorgängen
und Inkubationen wurde gebundenes HPV16 E7 mit einem zweiten monoklonalen
Antikörper
(LHIL-16E78F, für
HPV16 E7 spezifisch), der mit dem Enzym Meerrettichperoxidase (HRP)
chemisch konjugiert worden war, detektiert. Die Menge von gebundenem
HPV16 E7 ist proportional zu enzymatischen Aktivität von HRP,
die in der Mikrotiterplatte nach zusätzlichen Waschvorgängen und
Inkubationen verbleibt. Diese wird bequem durch eine Farbänderung
nach der Inkubation mit einem Substrat für HRP ermittelt.
- 3. Für
rekombinantes polyhistidinhaltiges HPV16 E6E7hh, das mit ISCOMATRIX
assoziiert ist:
Ein Zwei-Seiten-EIA wurde verwendet. Aliquots
jeder Fraktion wurden in Vertiefungen einer Mikrotiterplatte, die
mit monoklonalem Antikörper
LHIL-16E76D (für
HPV16 E7 spezifisch) beschichtet waren, gegeben. Nach einer Reihe
von Waschvorgängen
und Inkubationen wurde gebundenes HPV16 E6E7hh, das mit ISCOMATRIX
assoziiert war, mit einem zweiten monoklonalen Antikörper (DD15.5G11,
für ein
auf der Oberfläche
von ISCOMATRIX detektierbares Epitop eines Quillaja-Saponin spezifisch),
der mit dem Enzym Meerrettichperoxidase (HRP) chemisch konjugiert
war, detektiert. Die Menge der Enzymaktivität von HRP, die in der Mikrotiterplatte
nach zusätzlichen
Waschvorgängen
und Inkubationen verbleibt, zeigt die Menge von HPV16 E6E7hh, das
mit ISCOMATRIX assoziiert ist, an. Diese wird bequem durch eine
Farbänderung nach
Inkubation mit einem Substrat von HRP ermittelt.
-
1 zeigt
die Analyse von Saccharosegradientenfraktionen durch diese drei
Assays. Für
beide Zubereitungen A (0% DSIDA) und B (25% DSIDA) besteht ein einziger
gut definierter ISCOMATRIX-Peak, der in den Fraktionen 9-10 zentriert
ist. In der Zubereitung A (0% DSIDA) ist das gesamte E6E7hh über den
Gradienten verteilt, mit einem Peak an der Oberseite des Gradienten,
der Material in Harnstoff darstellt, das nicht in den Gradienten
eingetreten ist. Es besteht kein Peak, der ISCOMATRIX-assoziiertem
E6E7hh entspricht. Im Gegensatz dazu ist das gesamte detektierbare
E6E7hh in Zubereitung B (25% DSIDA) mit dem ISOMATRIX-Peak verbunden
und es besteht fast exaktes Zusammenfallen mit dem ISCOMATRIX-assoziierten E6E7hh.
Dies ist ein klarer Beweis dafür,
dass ISCOMATRIX, das mit DSIDA formuliert und mit Cu++ beladen ist,
polyhistidinhaltiges Protein bindet. Ferner wird unter diesen Versuchsbedingungen
das gesamte zugesetzte Protein gebunden.
-
BEISPIEL 3
-
Das
chelatbildende ISCOMATRIX, das in Beispiel 1 unter Verwendung von
DSIDA hergestellt wurde, wurde auf dessen Fähigkeit, eine cytotoxische
T-Lymphocyten(CTL)-Reaktion zu induzieren, getestet, um dessen Potential
als Vakzinadjuvans aufzuzeigen.
-
Die
E6E7hh-plus-chelatbildendes-ISCOMATRIX-Formulierung, die durch Dichtegradientenzentrifugation
in Beispiel 2 analysiert wurde, wurde gegen 0,5 M Arginin, 0,5 M
NaCl, 50 mM Natriumphopsphat, 10 mM TRIS analysiert. Die dialysierte
Formulierung wurde auf eine Dosierungsmenge verdünnt, die aus 6 μg chelatbildendem
ISCOMATRIX (als ISCOPREP703) und 2 μg E6E7hh in 50 μl bestand
(dies wurde auf der Basis von 66% der theoretischen Rückgewinnung
der der Formulierung zugesetzten Komponenten berechnet). Die Kontrollformulierung
bestand aus 6 μg
ISCOMATRIX (als ISCOPREP703), das mit 10 μg E6E7hh in 50 μl 8 M Harnstoff,
50 mM TRIS, 0,3 M NaCl, pH 7,0, gemischt war, und es war früher gezeigt
worden, dass sie in diesem Assaysystem CTL induziert.
-
Vier
Tage nach der Inokulation von C57BL/6-Mäusen im Fußballen mit 50 μl jeder Formulierung
wurden Kniekehlenlymphknotenzellen von Gruppen von 4 Mäusen gepoolt
und weitere 4 Tage mit 3 × 106 Zellen/ml in RPMI 1640 mit 10%-igem fetalem Kälberserum
(FCS) und 20 IU/ml IL-2 (BioSource CV 04010) kultiviert. Zellen
wurden dann aus den Kulturen gewonnen und auf deren Fähigkeit
zur Abtötung
von HPV16 E7 exprimierenden EL4-Maustumorzellen (hergestellt durch
Transfektion mit DNA mit Codierung für HPV16 E7) oder Ovalbumin
(OVA) exprimierenden Kontroll-EL4-Zellen (EG7; eine EL4-Linie, die
mit DNA mit Codierung für
OVA transifiziert ist und von Dr. F. Carbone, Monash University,
Melbourne, erhalten wurde) in einem 51Cr-Freisetzungsassay
von 4 h getestet. Die Ergebnisse sind in 2 gezeigt.
In diesem Experiment waren die Grade der Cytotoxizität niedriger
als normalerweise erhalten und tatsächlich wurde keine CTL-Aktivität in den
Mäusen,
die mit mit E6E7hh gemischtem ISCOMATRIX geimpft waren, detektiert.
Jedoch ist klar, dass die chelatbildendes-ISCOMATRIX-Formulierung
eine CTL-Reaktion induzierte, die in diesem Experiment besser als
die durch mit E6E7hh gemischtem ISCOMATRIX induzierte war. Dies
erfolgte trotz der Tatsache, dass die chelatbildendes-ISCOMATRIX-Formulierung
weniger E6E7hh enthielt und nicht optimiert war.
-
In
einem zweiten Experiment wurden individuelle C57BL/6-Mäuse subkutan mit entweder 6 μg chelatbildendem
ISCOMATRIX (mit DSIDA hergestellt) plus 10 μg E6E7hh oder 6 μg ISCOMATRIX
im Gemisch mit 10 μg
E6E7hh inokuliert. Nach drei Wochen wurden die Mäuse einer Auffrischimpfung
mit einer gleichen Dosis der Formulierung unterzogen. Die Dosiszusammensetzungen
waren die folgenden:
| Chelatbildendes
ISCOMATRIX plus E6E7hh | ISCOMATRIX
im Gemisch mit E6E7hh |
E6E7hh | 10 μg/100 μl | 10 μg/100 μl |
Chelatbildendes
ISCOMATRIX (Charge 970224) | 6 μg/100 μl** | |
Kontroll-ISCOMATRIX (Charge 970227) | - | 6 μg/100 μl** |
Harnstoff | 0,35
M | 6,74
M |
Arginin | 0,46
M | - |
TRIS | 0,44
mM | 0,44
mM |
BisTRIS | 45,6
mM | 45,6
mM |
Natriumphosphat | 2,64
mM | 2,64
mM |
NaCl | 0,3
M | 0,3
M |
pH | 7,0 | 7,0 |
- ** gemessen als ISCOPREP703
-
Sieben
Tage nach der letzten Dosis wurden die Mäuse auf deren Reaktionen auf
E6E7hh beurteilt. Eine Maus wurde von den Ergebnissen auf der Grundlage,
dass die gewonnenen Milzzellen eine geringe Lebensfähigkeit
aufwiesen und in allen durchgeführten
Assays einschließlich
der Freisetzung von Cytokinen als Reaktion auf Stimulation mit dem
T-Zellen-Mitogen
Concanavalin A negativ waren, ausgeschlossen.
-
CTL
wurde nach der In-vitro-Stimulation von Milzzellen von individuellen
Mäusen
mit Mitomycin-C-behandelten, E7 exprimierenden EL4-Zellen getestet.
Die Kulturen erfolgten über
5 Tage bei 37° in
5% CO2, befeuchtet, in einem Gesamtvolumen
von 8 ml RPMI 1640 + 10% FCS und sie umfassten 2,5 × 106 Responder-Milzzellen/ml und 0,125 × 10/ml
Mitomycin-C-behandelte, E7 exprimierende EL4-Zellen als Stimulatoren. Am
Ende des Kulturzeitraums wurden die Zellen aus den Kulturen gewonnen
und auf CTL in einem 51Cr-Freisetzungsassay
von 4 h unter Verwendung von E7 und OVA exprimierenden EL4-Zellen
als Targets getestet.
-
Die
Ergebnisse sind in 3 gezeigt und sie belegen klar,
dass chelatbildendes ISCOMATRIX plus E6E7hh zur Induktion einer
CTL-Reaktion wirksam ist.
-
Um
Informationen im Hinblick auf die Fähigkeit der Formulierungen,
T-Zellen zu stimulieren, was für andere
Aspekte der Immunität
wichtig sein kann, zu erhalten, wurden Cytokinkonzentrationen nach
einer In-vitro-Stimulation
mit E6E7hh ermittelt. 2 × 106 Milzzellen wurden in einem Volumen von
1 ml RPMI 1640 + 5% FCS zusammen mit 2,5 μg/ml E6E7hh 48 h kultiviert.
Die Kulturüberstände wurden
dann auf γ-Interferon
(γifn) und
IL-5 durch Zwei-Seiten-EIAS
getestet. Kontrollkulturen ohne Antigen zeigten, dass keine spontane
Produktion von einem der beiden Cytokine erfolgte, und Kulturen
mit Concanavalin A zeigten, dass alle Milzzellpräparationen sowohl IL-5 als
auch γifn
produzieren konnten. 4 (mittleres und unteres Diagramm)
zeigt, dass sowohl die chelatbildendes-ISCOMATRIX- als auch die ISCOMATRIX-Formulierung
zur Behandlung von T-Zellen zur Produktion von IL-5 und γifn wirksam
waren, obwohl eine der ISCOMATRIX-geimpften Gruppen nur IL-5 produzierte.
Die Tatsache, dass diese beiden Cytokine detektiert wurden, zeigt,
dass keine der Formulierungen ausschließlich Th1- oder Th2-Subpopulationen
von T-Zellen stimulierte,
was frühere
Erfahrungen mit ISCOMATRIX im Gemisch mit entweder E6E7hh oder anderen
Antigenen bestätigt.
-
Antikörpertiter
gegen E7 wurden in einem indirekten EIA ermittelt, wobei GST-E7
(ein Fusionsprotein, das aus Glutathion-S-Transferase und HPV16
E7 besteht) an Vertiefungen einer 96-Vertiefungen-Platte absorbiert
wurde. Nach Inkubation mit Verdünnungen
von Seren wurde gebundener Antikörper
durch mit Meerrettichperoxidase markiertes Ziegen-Anti-Maus-IgG
(Kirkegaard & Perry
Laboratories Inc., Produkt 074-1802) detektiert. Titer, die als
die reziproke Verdünnung
von Seren, bei der das EIA-Signal zum Assayhintergrund plus 3 × Standardabweichung äquivalent
war, sind in 4 gezeigt (oberes Diagramm).
Es ist klar, dass trotz der großen
Variabilität
der Titer beide Formulierungen eine Antikörperreaktion auf E7 induzieren
konnten und dass, falls überhaupt,
die chelatbildendes-ISCOMATRIX-Formulierung
stärker
immunogen war.
-
Die
Gesamtschlussfolgerung aus diesen Untersuchungen ist, dass chelatbildendes
ISCOMATRIX als Adjuvans voll wirksam ist.
-
BEISPIEL 4
-
Das
in Beispiel 1 hergestellte chelatbildende ISCOMATRIX verwendet das
Molekül
DSIDA zur Bildung einer Verknüpfung
zwischen dem Teilchen und dem Protein. In diesem Beispiel wird eine
alternative Verbindung, DPIDA (1,2-Dipalmitoylrac-glycerin-3-(8-(3,6-dioxy)octyl-1-amino-N,N-diessigsäure), zur
Bildung von chelatbildendem ISCOMATRIX verwendet. DPIDA weist einen
Diacyl-C16-Schwanz auf, während
DSIDA einen Diacyl-C18-Schwanz aufweist. Es wurde im voraus angenommen,
dass dies die Löslichkeitseigenschaften der
Chelatverbindung derart verbessert, dass das chelatbildende ISCOMATRIX
ohne die Verwendung eines organischen Lösemittels gebildet werden kann.
-
Ähnlich Beispiel
1 wurden ISCOPREP703, Cholesterin und Dipalmitoylphosphatidylcholin
(DPPC) in einem Detergens enthaltenden Puffer kombiniert und dialysiert,
wobei ISCOMATRIX-Teilchen eines Durchmessers von typischerweise
40-60 nm gebildet wurden. Chelatbildendes ISCOMATRIX wurde auf ähnliche Weise
gebildet, wobei jedoch DPIDA und Kupfer zu der Formulierung gegeben
wurden.
-
Im Detail:
-
Die
folgenden Lösungen
wurden hergestellt:
- 1. 8,49 mg/ml Cholesterin,
9,0 mg/ml DPPC, 180 mg/ml Mega-10 in 50 mM BisTRIS, 150 mM NaCl,
pH 6,9.
- 2. 8,5 mg/ml Cholesterin, 11,3 mg/ml DPIDA, 5,52 mg/ml CuCl2·2H2O, 180 mg/ml Mega-10 in 50 mM BisTRIS, 150
mM NaCl pH 6,9.
- 3. 50 mg/ml ISCOPREP703 in Wasser.
-
Diese
Lösungen
wurden unter Mischen in der folgenden Reihenfolge kombiniert:
-
Zubereitung A (ISCOMATRIX) (Charge 022A)
-
- 1,46 ml 50 mM BisTRIS,
- 150 mM NaCl, pH 6,9
- 0,205 ml Nr. 1
- 0,184 ml Nr. 3
-
Zubereitung B (chelatbildendes ISCOMATRIX)
(Charge 022B)
-
- 4,05 ml 50 mM BisTRIS,
- 150 mM NaCl, pH 6,9
- 0,38 ml Nr. 1
- 0,12 ml Nr. 2
- 0,45 ml Nr. 3
-
Die
Endzusammensetzung der Gemische war:
| Zubereitung
A (ISCOMATRIX) Charge 022A | Zubereitung
B (chelatbildendes ISCOMATRIX) Charge 022B |
ISCOPREP703 | 5,0
mg/ml | 4,5
mg/ml |
Cholesterin | 0,94
mg/ml | 0,85
mg/ml |
DPPC | 1,0
mg/ml | 0,68
mg/ml |
DPIDA | nicht
zugegeben | 0,27
mg/ml |
CuCl2·2H2O | nicht
zugegeben | 0,132
mg/ml |
Mega-10 | 20
mg/ml | 18
mg/ml |
-
Die
Gemische wurden 2 h bei Raumtemperatur inkubiert, dann gegen zwei
Chargen von 1 l 50 mM BisTRIS, 150 mM NaCl, pH 6,9, bei Raumtemperatur
unter Verwendung einer Dialysemembran einer Molekulargewichtsgrenze
10000 dialysiert.
-
Dies
wurde über
weitere 24 h bei 4° wiederholt.
-
Die
Zubereitungen wurden dann durch Photonenkorrelationsspektroskopie
unter Verwendung eines Nicomp370-Analysators charakterisiert und
der mittlere Teilchendurchmesser wurde nach einer Gauß-Analyse der
intensitätsgewichteten
Daten bestimmt. Die Zubereitung A (ohne DPIDA, Charge 022A) zeigte
47 nm und die Zubereitung B (mit DPIDA, Charge 022B) zeigte 49 nm.
-
Um
zu zeigen, dass das chelatbildende ISCOMATRIX tatsächlich Kupfer
und daher DPIDA eingebaut hatte, wurden Proben von sowohl Zubereitung
A als auch B reduziert und Kupfer(I)-Ionen unter Verwendung von
Bicinchonsäure
ermittelt. Dieser Assay war eine Modifikation des von Brenner und
Harris (1995) beschriebenen.
-
CuCl·2H2O wurde in Wasser mit 5865 μM zur Verwendung
als Standard gelöst.
Eine Verdünnungsreihe
wurde in Wasser hergestellt und 50 μl jeder Verdünnung oder 50 μl der Testzubereitungen
wurden mit 50 μl
von 5 mg/ml Natriumascorbat in einer 96-Vertiefungen-Platte gemischt.
100 μl einer
Bicinchonsäurelösung (Pierce
Chemical Company, BCA Reagent A) wurden dann zugegeben und die Extinktion
wurde bei 562 nm gemessen. Unter Verwendung dieses Assay betrug
der für
Zubereitung B erhaltene Wert 205,9 μM und der für Zubereitung A erhaltene Wert
30,9 μM
(was vernachlässigbar
war). Ganz klar enthält
das chelatbildende ISCOMATRIX eine hohe Kupferkonzentration. Die
Zahl 205,9 μM
stellt 70,5% des maximal möglichen
Werts unter der Annahme, dass das gesamte, der Formulierung zugesetzte
DPIDA in die Teilchen eingebaut ist, 100% der Chelatbildungsstellen
von Kupfer besetzt sind und der verwendete Assay chelatisiertes
Kupfer so effizient wie freies Kupfer misst, dar.
-
BEISPIEL 5
-
Die
Verwendung von Kupfer zur Bildung von chelatbildendem ISCOMATRIX
weist mehrere günstige Merkmale
auf, insbesondere die Bindung hoher Affinität an Proteine mit einem geeigneten
Chelatbildungsmotiv und ein Toxizitätsprofil, das Eignung zur Verwendung
in Vakzinen anzeigt. Jedoch hat nichtgebundenes Kupfer bei neutralem
pH-Wert und in wässrigen
Lösungen
die Tendenz, als Hydroxid auszufallen. Phosphatpuffer sind ebenfalls
zur Verwendung mit freiem Kupfer aufgrund einer Ausfällung als
Kupferphosphat nicht geeignet. In Beispiel 1 wurde dies durch Zugabe
des Kupfers zu DSIDA in einem organischen Lösemittel in einem kleinen Überschuss
und in Beispiel 4 durch die Verwendung von BisTRIS, das Kupfer chelatisiert
und das Metall in Lösung
Puffern kann, bekämpft.
TRIS kann auch Kupfer durch Chelatbildung Puffern und es ist für pharmazeutische
Anwendungen geeigneter als BisTRIS, da es bereits als Komponente
parenteraler Formulierungen verwendet wird. In diesem Beispiel wird
gezeigt, dass ISCOMATRIX unter Verwendung von Puffern auf TRIS-Basis
gebildet werden kann und dass das Kupfer vor einer Ausfällung als
Phosphat geschützt
ist, sobald es zu chelatbildendem ISCOMATRIX komplexiert ist.
-
Die
folgenden Lösungen
wurden hergestellt:
- 1. 200 mg/ml Mega-10, 10
mg/ml Cholesterin, 10 mg/ml DPPC in 150 mM NaCl, 50 mM TRIS, 0,23
mg/ml CuCl2·2H2O,
pH 7,2
- 2. 200 mg/ml Mega-10, 10 mg/ml Cholesterin, 12,6 mg/ml DPIDA
in 150 mM NaCl, 50 mM TRIS, 0,23 mg/ml CuCl2·2H2O, pH 7,2
- 3. 50 mg/ml ISOPREP703 in 150 mM NaCl, 50 mM TRIS, 0,23 mg/ml
CuCl2·2H2O, pH 7,2
-
Diese
Lösungen
wurden unter Mischen in der folgenden Reihenfolge kombiniert:
-
Zubereitung A (ISCOMATRIX) (Charge 033A)
-
- 4,16 ml 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, 0,23 mg/ml CuCl2·2H2O, pH 7,2
- 0,416 ml Nr. 1
- 0,416 ml Nr. 3
-
Zubereitung B (chelatbildendes ISCOMATRIX)
(Charge 033B)
-
- 4,16 ml 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, 0,23 mg/ml CuCl2·2H2O, pH 7,2
- 0,316 ml Nr. 1
- 0,100 ml Nr. 2
- 0,416 ml Nr. 3
-
Die
Endzusammensetzung der Gemische war:
| Zubereitung
A (ISCOMATRIX) Charge 033A | Zubereitung
B (chelatbildendes ISCOMATRIX) Charge 033B |
ISCOPREP703 | 4,16
mg/ml | 4,16
mg/ml |
Cholesterin | 0,332
mg/ml | 0,832
mg/ml |
DPPC | 0,832
mg/ml | 0,632
mg/ml |
DPIDA | nicht
zugegeben | 0,252
mg/ml |
CuCl2·2H2O | 0,23
mg/ml | 0,23
mg/ml |
Mega-10 | 20
mg/ml | 20
mg/ml |
-
Die
Gemische wurden 1 h bei Raumtemperatur inkubiert, dann 16 h gegen
1 l 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, pH 7,2 bei Raumtemperatur unter Verwendung
einer Dialysemembran einer Molekulargewichtsgrenze 10000 und dann
zweimal 24 h gegen 2 1 PBS, pH 6,9, dialysiert.
-
Die
Zubereitungen wurden dann unter Verwendung der in Beispiel 4 beschriebenen
Tests analysiert, wobei die folgenden Ergebnisse erhalten wurden:
-
Zubereitung A (Charge 033A):
-
- weniger als 10 μM
Kupfer
- 53 nm Durchmesser
-
Zubereitung B (Charge 033B):
-
247 μM Kupfer,
was 101% des theoretischen Maximums darstellt (unter der Annahme,
dass das gesamte der Formulierung zugesetzte DPIDA in die Teilchen
eingebaut ist, 100% der Chelatbildungsstellen besetzt sind und der
verwendete Assay chelatisiertes Kupfer ebenso effizient wie freies
Kupfer ermittelt)
67 nm Durchmesser
-
BEISPIEL 6
-
Das
in Beispiel 5 als Zubereitung B (Charge 033B) hergestellte chelatbildende
ISCOMATRIX wurde auf die Fähigkeit,
an ein synthetisches Peptid mit der Sequenz:
Biotin-SGSGKKYKK-beta-Alanin--HHHHHH-NH2
zu binden, beurteilt.
-
Um
eine Bindung zu detektieren, wurde das Peptid zunächst mit
Fluoresceinisothiocyanat (FITC) umgesetzt. Das Peptid wurde in 0,4
ml 0,1 M Natriumcarbonat, pH 9,5, mit 7,5 mg/ml gelöst und dann
wurden 48 ml FITC (mit 10 mg/ml in Dimethylsulfoxid) langsam unter
Mischen zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 3 h bei Raumtemperatur
gehalten und dann wurde die Reaktion durch Zugabe von 50 μl 3 M TRIS,
pH 8,2, beendet. Das markierte Peptid wurde dann durch Größenausschlußchromatographie
auf Superdex 30 erhalten. Um das eluierte Peptid zu lokalisieren,
wurden individuelle Fraktionen auf die Bindung an einen Festkörper-Chelatbildungsträger (Qiagen
96 Well NTA-Ni++-Immunoassay Plates) getestet.
Eine Bindung wurde mit peroxidasemarkiertem Streptavidin detektiert.
Dieser Ansatz wurde gewählt,
um sicherzustellen, dass das in Bindungsexperimenten verwendete
Peptid intakt und ohne verkürzte
Sequenzen war. 5 (Diagramm A) zeigt das durch
diesen Assay erhaltene Elutionsprofil im Vergleich mit einer direkten
Messung der Fluoreszenz (gebunden und ungebunden). Das Peptid enthält mehrere
Lysinreste und es ist daher wahrscheinlich heterogen im Hinblick
auf die Substitutionsrate von Fluorescein. Eine Folge hiervon ist
die Molekulargewichtsheterogenität,
die in 5 (Diagramm A) zu sehen ist.
-
Die
bei der Spezies mit hohem Molekulargewicht beobachtete Verringerung
der Fluoreszenz beruht möglicherweise
auf Eigenlöschung
bei hoher Substitutionsrate. Die Fraktion 21 wurde in Bindungsexperimenten
verwendet.
-
Um
zu bestimmen, ob das fluoreszierende, hexaHIS enthaltende Peptid
an chelatbildendes ISCOMATRIX band, wurde Fluoreszenzpolarisation
verwendet. Peptid wurde auf 284 nM (auf der Basis des Fluoresceingehalts,
der spektrophotometrisch ermittelt wurde) in 50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat,
150 mM NaCl, pH 6,9, verdünnt.
Fluoreszenzdaten wurden von sowohl der horizontalen als auch der
vertikalen Ebene nach Anregung mit polarisiertem Licht der Peptidlösung allein
oder nach Zugabe von entweder ISCOMATRIX (Zubereitung A, Beispiel
5, Charge 033A) oder chelatbildendem ISCOMATRIX (Zubereitung B,
Beispiel 5, Charge 033B) in Inkrementen erhalten. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in
5 (Diagramm B) als Anisotropie (a)
werte angegeben, wobei I(W) und I(VH) die parallel bzw. senkrecht
zur vertikal polarisierten Anregung gemessenen Fluoreszenzintensitäten sind
und G ein Gitterkorrekturfaktor ist:
-
Ganz
klar führte
die Zugabe von chelatbildendem ISCOMATRIX zu dem Peptid zu erhöhten Anisotropiewerten,
was eine Bindung an die Teilchen und eine daraus folgende Verringerung
der Rotationsfreiheitsgrade darstellt.
-
Die
Fluoreszenzpolarisation ermittelt das Verhältnis von polarisiertem Licht
in zwei Ebenen und sie ist daher unabhängig von der Intensität von emittiertem
Licht.
-
Während dieser
Messungen wurde festgestellt, dass die Intensität tatsächlich abnahm, wenn chelatbildendes
ISCOMATRIX, jedoch nicht Kontroll-ISCOMATRIX zu dem Peptid gegeben
wurde. Dies kann auf Umgebungseffekten auf die Quantenausbeute der
Fluoresceinmarkierung, entweder direkt infolge der Bindung oder
durch Fluorophor-Fluorophor-Löschung,
da das Peptid auf der Oberfläche
der Teilchen konzentriert ist, beruhen.
-
Um
dies als zusätzlichen
Indikator einer Bindung zu untersuchen, wurden 50 μl Peptid
(Fraktion 21 von fluoresceiniertem Biotin-SGSGGKYKK-beta-Alanin-HHHHHH-NH2 gemäß der obigen
Beschreibung) mit 50 μl
Verdünnungen
von entweder ISCOMATRIX (Zubereitung A, Beispiel 5, Charge 033A)
oder chelatbildendem ISCOMATRIX (Zubereitung B, Beispiel 5, Charge
033B) in Vertiefungen einer Mikrotiterplatte gemischt. Die Endligandkonzentration
betrug 1,3 μM
(bezogen auf den Fluoresceingehalt, spektrophotometrisch ermittelt)
und alle Verdünnungen
erfolgten in 50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH
6,9. Die Fluoreszenz wurde dann unter Verwendung eines Fluoroskan
II Vertical Beam Fluoro Spectrophotometer mit Anregungs- und Emissionswellenlängen von
355 nm bzw. 460 nm ermittelt.
-
5 (Diagramm
C) zeigt klar, dass chelatbildendes ISCOMATRIX, jedoch nicht Kontroll-ISCOMATRIX
das Fluoreszenzsignal des markiertes (His)6 enthaltenden
Peptids löscht.
-
BEISPIEL 7
-
Es
wurde gezeigt, das chelatbildendes ISCOMATRIX das rekombinante Molekül E6E7hh
in Beispiel 2 bindet. Um die Eigenschaften von chelatbildenden ISCOMATRIX
mit gebundenem Protein weiter zu untersuchen, wurden das in Beispiel
5 hergestellte Kontroll-ISCOMATRIX (Charge 033A) und die in den
Beispielen 4 (Charge 022B) und 5 (Charge 033B) hergestellten chelatbildendes-ISCOMATRIX-Zubereitungen
in Bezug auf die Bindung an zwei verschiedene, (His)
6 enthaltende
Proteine: E6E7hh und Family-C-Protein von Helicobacter pylori (HpFC)
analysiert. HpFC wurde aus E. coli-Einschlusskörpern durch IMAC und anschließende erschöpfende Dialyse
gegen PBS, pH 7,2, hergestellt. Exprimiertes HpFC ist ein Protein
mit 131 Aminosäureresten
eines MG von etwa 14100, es umfasst ein C-terminales (His)
6-Tag und es weist folgende primäre Aminosäuresequenz
auf:
-
In
diesen Reaktionen wurden 50 μg
Protein mit 400 μg
ISCOMATRIX (bezogen auf den ISCOPREP703-Gehalt) gemischt und nach
1 h wurde die scheinbare Größe der Teilchen
ermittelt. Der Endreaktionspuffer variierte entsprechend den Pufferkomponenten
der individuellen Reaktionsteilnehmer und er ist in Tabelle 1 angegeben.
Für alle
Reaktionen betrug der pH-Wert 6,9-7,5. Die Reaktionen mit E6E7hh
wurden in 4 M Harnstoff durchgeführt,
um eine Ausfällung
des Proteins zu verhindern, während
diejenigen mit HpFC in Abwesenheit eines Denaturierungsmittels durchgeführt wurden.
-
Die
Tabelle 1 zeigt, dass die zwei Zubereitungen von chelatbildendem
ISCOMATRIX sich in Bezug auf die physikalischen Eigenschaften der
Komplexe, die bei Zugabe von (His)6 enthaltendem
Protein gebildet wurden, völlig unterschiedlich
verhielten. Die Charge 033B bildete Komplexe einer großen Größe mit sowohl
HpFC (in Abwesenheit von Harnstoff) als auch E6E7hh (in 4 M Harnstoff),
während
die Charge 022B Komplexe mit E6E7hh bildete, die eine vergleichsweise
moderate Größenzunahme
zeigten.
-
Der
Hauptunterschied zwischen den Chargen 022B und 033B von chelatbildendem
ISCOMATRIX bestand in dem Verfahren zur Herstellung und insbesondere
den Pufferkomponenten der Endformulierung. Um zu bestimmen, ob dies
die Art von Komplexen, die mit (His)6 enthaltenden
Proteinen gebildet wurden, beeinflusste, wurde ein Kreuzdialyseexperiment
durchgeführt.
Wie in Tabelle 2 angegeben ist, wurde die Charge 022B aus 50 mM
BisTRIS, 150 mM NaCl, pH 6,9, und in entweder PBS-, TRIS- oder BisTRIS-Puffer
(wie in Tabelle 2 spezifiziert ist) dialysiert und die Charge 033B
aus PBS, pH 6,9, und in die gleichen drei Puffer dialysiert. Die
dialysierten chelatbildendes-ISCOMATRIX-Zubereitungen wurden dann
mit E6E7hh umgesetzt und Zunahmen in Bezug auf die Größe wurden
beurteilt.
-
Es
ist ersichtlich, dass die Dialyse von chelatbildendem ISCOMATRIX
der Charge 033B in entweder BisTRIS- oder TRIS-Puffer eine dramatische Verringerungswirkung
auf die Größe der mit
E6E7hh gebildeten Komplexe im Vergleich zu den gleichen Zubereitungen,
die in PBS gehalten wurden, aufwies. Im Gegensatz dazu bildete das
chelatbildende ISCOMATRIX 022B ungeachtet des Puffers Komplexe ähnlicher
Größe.
-
Funktional
zeigt dies, dass die Größe der mit
(His)6 enthaltendem Protein gebildeten Protein-ISCOMATRIX-Komplexe
durch Manipulation der Pufferkomponenten in der Formulierung gesteuert
werden kann und dass BisTRIS und TRIS im Hinblick darauf besonders
vorteilhaft sind. Dies wird sehr einfach durch die Fähigkeit
dieser Puffer, Kupfer zu binden, erklärt. Veröffentlichte Assoziationswerte
sind:
logK Cu / Cu-TRIS = 4,05 Fischer, et al. (1979).
logK Cu / Cu-bisTRIS = 5,27
Scheller, et al. (1989).
-
Eine
Erklärung
für diese
Wirkung besteht darin, dass die Zunahme der Komplexgröße auf einer
Vernetzung über
sekundäre
Metallbindungsstellen an dem Protein beruht, was zu einer Teilchenaggregation
führt. Chelatbildner
mit schwacher bis mäßiger Affinität zu Kupfer
können
zur Blockierung derartiger sekundärer Interaktionen fähig sein.
-
Dies
ist auch konsistent mit der Erkenntnis, dass chelatbildendes ISCOMATRIX
022B, das aus BisTRIS in PBS dialysiert wurde, keine Komplexe großer Größe bildete.
In diesem Fall wird erwartet, dass unter den verwendeten Dialysebedingungen
BisTRIS aufgrund von dessen Affinität für an DPIDA gebundenes Kupfer
nicht vollständig
von dem ISCOMATRIX entfernt wurde. Tabelle
1 Variation der Größe von Proteinkomplexen,
die durch chelatbildends-ISCOMATRIX-Zubereitungen gebildet werden
Zubereitung | Größe vor Zugabe von
Protein | Reaktionsbedingungen | Größe nach
Zugabe von Protein |
ISCOMATRIX-Charge
022A in 50 mM BisTRIS, 150 mM NaCl
pH 6,9 | 47 ± 4 nm | ND | |
chelatbildendes
ISCOMATRIX-Charge 022B
in 50 mM BisTRIS, 150 mM NaCl | 49 ± 9 nm | 50 μg/ml E6E7hh
4
M Harnstoff
5 mM TRIS
10 mM BisTRIS
280 mM NaCl | 112 ± 47 |
pH
6,9 | | | |
ISCOMATRIX-Charge
033A
in PBS pH 6,9 | 53 ± 14 nm | 50 μg/ml E6E7hh
4
M Harnstoff
5 mM TRIS
2 mM Natriumphosphat
280 mM
NaCl | 65 ± 27 |
chelatbildendes
ISCOMATRIX-Charge 033B
in PBS pH 6,9 | 67 ± 33 nm | 50 μg/ml E6E7hh
4
M Harnstoff
5 mM TRIS
2 mM Natriumphosphat
280 mM
NaCl | 300
000 |
ISCOMATRIX-Charge
033A
in PBS pH 6,9 | 53 ± 14 nm | 50 μg/ml HpFC
10
mM Natriumphosphat
150 mM NaCl | 59 ± 33 |
chelatbildendes
ISCOMATRIX-Charge 033B
in PBS pH 6,9 | 67 ± 33 nm | 50 μg/ml HpFC
10
mM Natriumphosphat
150 mM NaCl | 1100 |
Tabelle 2 Wirkung von Puffer in Kreuzdialyseexperiment
Zubereitung | → neuer Puffer | → Größe | Zugesetztes Protein* | → Größe |
chelatbildendes
ISCOMATRIX-Charge 022B | PBS,
pH 6,9 | 48
nm | 50 μg/ml
E6E7hh | 124
nm |
in 50
mM BisTRIS, 150 mM NaCl, pH 6,9
49 nm | 50
mM BisTRIS
150 mM NaCl,
pH 6,9 | 48
nm | 50 μg/ml
E6E7hh | 130
nm |
50
mM TRIS
150 mM NaCl,
pH 7,2 | 48 nm | 50 μg/ml
E6E7hh | 116 nm |
chelatbildendes ISCOMATRIX-Charge 033B
in
PBS, pH 6,9
67 nm | PBS,
pH 6,9 | 71
nm | 50 μg/ml
E6E7hh | 5300
nm |
50
mM BisTRIS
150 mM NaCl,
pH 6,9 | 55
nm | 50 μg/ml
E6E7hh | 202
nm |
50
mM TRIS
150 mM NaCl,
pH 7,2 | 60
mm | 50 μg/ml
E6E7hh | 172
nm |
- * Die Reaktionsbedingungen waren Matrix
in Puffern nach den
-
Angaben
in der Tabelle plus ein gleiches Volumen von 100 μg/ml E6E7hh
in 10 mM TRIS, 0,5 M NaCl, 50 mM Na-Phosphat, pH 7,5. Die Proben
wurden 1 h bei Raumtemperatur vor einer Analyse der Größenverteilung
gehalten.
-
BEISPIEL 8
-
In
diesem Beispiel wird gezeigt, dass die Proteinmenge eine zusätzliche
Variable ist, die die Komplexgröße beeinflusst.
ISCOMATRIX und chelatbildendes ISCOMATRIX wurden wie im folgenden
hergestellt:
-
Die
folgenden Lösungen
wurden hergestellt:
-
- 1. 200 mg/ml Mega-10, 10 mg/ml Cholesterin,
10 mg/ml DPPC in 150 mM NaCl, 50 mM BisTRIS, pH 6,9
- 2. 200 mg/ml Mega-10, 10 mg/ml Cholesterin, 12,6 mg/ml DPIDA
in 150 mM NaCl, 50 mM BisTRIS, 0,23 mg/ml CuCl2·2H2O, pH 6,9
- 3. 50 mg/ml ISCOPREP703 in 150 mM NaCl, 50 mM BisTRIS, pH 6,9.
-
Diese
Lösungen
wurden unter Mischen in der folgenden Reihenfolge kombiniert:
-
Zubereitung A (ISCOMATRIX (Chargen 040-2m,
040-3m)
-
- 0,8 ml 50 mM BisTRIS, 150 mM NaCl, 0,29 mg/ml CuCl2·2H2O, pH 6,9
- 0,1 ml Nr. 1
- 0,1 ml Nr. 3
-
Zubereitung B (chelatbildendes ISCOMATRIX
(Chargen 040-2c, 040-3c)
-
- 0,8 ml 50 mM BisTRIS, 150 mM NaCl, 0,29 mg/ml CuCl2·2H2O, pH 6,9
- 0,076 ml Nr. 1
- 0,024 ml Nr. 2
- 0,1 ml Nr. 3
-
Die
Endzusammensetzung der Gemische war:
| Zubereitung
A (ISCOMATRIX)
Charge 040-2m
Charge 040-3m | Zubereitung
B (chelatbildendes ISCOMATRIX)
Charge 040-2c
Charge 040-3c |
ISCOPREP703 | 5
mg/ml | 5
mg/ml |
Cholesterin | 1
mg/ml | 1
mg/ml |
DPPC | 1
mg/ml | 0,76
mg/ml |
DPIDA | nicht
zugegeben | 0,30
mg/ml |
CuCl2·2H2O | 0,23
mg/ml | 0,23
mg/ml |
Mega-10 | 20
mg/ml | 20
mg/ml |
-
Die
Gemische wurden 1 h bei Raumtemperatur inkubiert, dann 16 h bei
Raumtemperatur unter Verwendung einer Dialysemembran der Molekulargewichtsgrenze
10000 gegen 1 l 50 mM BisTRIS, 150 mM NaCl, pH 6,9 (Charge 040-2m,
Charge 040-2c) oder 1 l 50 mM BisTRIS, 150 mM NaCl, 0,23 mg/ml CuCl2·2H2O, pH 6,9 (Charge 040-3m, Charge 040-3c)
dialysiert. Alle Zubereitungen wurden dannn 8 h gegen 500 ml 50
mM Natriumphosphat, 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, pH 6,9, und dann 48
h gegen 500 ml von 50 mM Natriumphosphat, 50 mM TRIS, 150 mM NaCl,
pH 6,9, dialysiert. Die Chargen 040-2m und 040-3m von ISCOMATRIX
und 040-2c und 040-3c von chelatbildendem ISCOMATRIX unterschieden
sich nur durch das Vorhandensein von Kupfer in dem ersten Dialysepuffer.
-
Die
Zubereitungen wurden dann unter Verwendung der in Beispiel 4 beschriebenen
Tests analysiert.
-
- Für
Charge 040-2m von ISCOMATRIX: 16 μm
Kupfer, 52 nm Durchmesser
- Für
Charge 040-3m von ISCOMATRIX: 17 μm
Kupfer, 52 nm Durchmesser
- Für
Charge 040-2c von chelatbildendem ISCOMATRIX: 220 μm Kupfer,
64 nm Durchmesser
- Für
Charge 040-3c von chelatbildendem ISCOMATRIX: 220 μm Kupfer,
62 nm Durchmesser
-
Um
die Änderungen
nach einer Kombination von chelatbildendem ISCOMATRIX mit Protein
zu analysieren, wurden verschiedene Mengen ISCOMATRIX (gepoolte
Chargen 040-2m und 040-3m) oder chelatbildendem ISCOMATRIX (gepoolte
Chargen 040-2c und 040-3c) zu 100 μg E6E7hh gegeben, wobei eine
Formulierung erhalten wurde, die 4 M Harnstoff, 50 mM TRIS, 50 mM
Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH 6,9, enthielt. Nach 1 h bei Raumtemperatur
wurden die Größenverteilungen
ermittelt. Der Harnstoff wurde dann aus den Formulierungen durch
Dialyse gegen 50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH
6,9-Puffer entfernt und die Größenverteilungen
wurden erneut sowohl unmittelbar nach der Dialyse als auch nach
einer Lagerung bei 4° über 96 h
ermittelt. 6 zeigt, dass E6E7hh zugesetztes
ISCOMATRIX keine Wirkung auf die Größenverteilung von Teilchen
hatte, dass jedoch deutliche Änderungen
im Falle von chelatbildendem ISCOMATRIX bestanden. Ferner war die
Größenverteilung
von chelatbildendem ISCOMATRIX plus E7E6hh abhängig von dem Verhältnis von
Protein zu Matrix (ausgedrückt
als μg/ml)
ISCOPREP703). Bei höheren
Proteinkonzentrationen (Verhältnis
1:1) wurden größere Komplexe
gebildet und die Größe der Komplexe
nahm mit der Zeit zu. Im Gegensatz dazu wurden bei niedrigen Proteinkonzentrationen
(1:4) stabile Komplexe einer mäßigen Größe beobachtet.
-
Es
kann gefolgert werden, dass die Proteinkonzentration eine wichtige
Determinante von sowohl Komplexgröße als auch -stabilität ist und
dass bei einem Verhältnis
von 100 μg
E6E7hh zu 400 μg/ml ISCOPREP703
eine stabile gut definierte Formulierung erhalten werden kann. Dies
liegt gut innerhalb des Bereichs, von dem erwartet wird, dass er
zu wirksamen Vakzinformulierungen führt.
-
BEISPIEL 9
-
Um
die allgemeine Verwendbarkeit von chelatbildendem ISCOMATRIX zur
Formulierung von Vakzinen unter Verwendung einer Vielzahl von Antigenen
zu belegen, wurde die Bindung eines zusätzlichen, (His)6 enthaltenden
Proteins untersucht. Das in dieser Untersuchung verwendete chelatbildende
ISCOMATRIX wurde durch die in den vorhergehenden Beispielen entwickelte
Methodik hergestellt.
-
Die
folgenden Lösungen
wurden hergestellt:
-
- 1. 200 mg/ml Mega-10, 10 mg/ml Cholesterin, 10 mg/ml DPPC
in 150 mM NaCl, 50 mM TRIS, 0,6 mM CuCl2·2H2O, pH 7,2
- 2. 200 mg/ml Mega-10, 10 mg/ml Cholesterin, 9 mg/ml DPPC, 1,26
mg/ml DPIDA in 150 mM NaCl, 50 mM TRIS, 0,6 mM CuCl2·2H2O, pH 7,2
- 3. 50 mg/ml ISCOPREP703 in 150 mM NaCl, 50 mM TRIS, pH 7,2
-
Diese
Lösungen
wurden unter Mischen in der folgenden Reihenfolge kombiniert:
-
Zubereitung A (ISCOMATRIX) (Charge M-1207)
-
- 8 ml 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, 0,6 mM CuCl2·2H2O, pH 7,2
- 1 ml Nr. 1
- 1 ml Nr. 3
-
Zubereitung B (chelatbildendes ISCOMATRIX)
(Charge ch10-1207)
-
- 8 ml 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, 0,6 mM CuCl2·2H2O, pH 7,2
- 1 ml Nr. 2
- 1 ml Nr. 3
-
Die
Endzusammensetzung der Gemische war:
| Zubereitung
A (ISCOMATRIX)
Charge M-1207 | Zubereitung
B (chelatbildendes ISCOMATRIX)
Charge ch10-1207 |
ISCOPREP703 | 5
mg/ml | 5
mg/ml |
Cholesterin | 1
mg/ml | 1
mg/ml |
DPPC | 1
mg/ml | 0,9
mg/ml |
DPIDA | nicht
zugegeben | 0,126
mg/ml |
CuCl2·2H2O | 5,4
mg/ml | 5,4
mg/ml |
Mega-10 | 20
mg/ml | 20
mg/ml |
-
Die
Gemische wurden 90 min bei Raumtemperatur inkubiert, dann 16 h gegen
2 l 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, pH 7,2, bei Raumtemperatur unter Verwendung
einer Dialysemembran einer Molekulargewichtsgrenze von 12000 und
dann zweimal 24 h bei 4° gegen
2 l von 50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH 6,9,
dialysiert. Die Zubereitungen wurden dann durch Filtration über eine
0,22 μM
Membran sterilisiert.
-
Die
gebildeten Teilchen zeigten die "Soccerball"-Morphologie, die für ISCOMs bei Beobachtung durch Elektronenmikroskopie
charakteristisch ist. Größenverteilungen
und Kupferanalyse zeigten ebenfalls die erfolgreiche Bildung von
chelatbildendem ISCOMATRIX:
-
Zubereitung A (Charge M-1207):
-
- weniger als 10 μM
Kupfer
- 60 nm Durchmesser
-
Zubereitung B (Charge ch10-1207):
-
101 μM Kupfer,
was 80% des theoretischen Maximums darstellt (unter der Annahme,
dass das gesamte, der Formulierung zugesetzte DPIDA in die Teilchen
eingebaut ist, 100% der Chelatbildungsstellen besetzt sind und der
verwendete Assay chelatisiertes Kupfer ebenso effizient wie freies
Kupfer ermittelt).
52 nm Durchmesser
-
Die
Größenverteilungen
der Zubereitungen A und B sind als 7 gezeigt.
-
Um
die Fähigkeit
von chelatbildendem ISCOMATRIX, an ein anderes, (His)6 enthaltendes
Protein als E6E7hh zu binden, aufzuzeigen und dadurch die Allgemeingültigkeit
des Bindungsmechanismus zu etablieren, wurde das Family-C-Protein von Helicobacter
pylori (HpFC) (gemäß der Beschreibung
in Beispiel 7) verwendet.
-
50 μg HpFC in
PBS, pH 7,2, wurden mit 400 μg
(bezogen auf den ISCOPREP703-Gehalt) ISCOMATRIX (Charge M-1207),
chelatbildendem ISCOMATRIX (Charge ch10-1207) oder chelatbildendem
ISCOMATRIX (Charge ch10-1207) in Gegenwart von 250 mM Imidazol gemischt.
Die Gemische wurden 1 h inkubiert und dann auf die Oberseite eines
20-60% (Gew/Gew)-Saccharosegradienten in 50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat,
150 mM NaCl, pH 6,9, appliziert und mit 35000 Umin-1 15
h in einem Beckman SW40-Rotor zentrifugiert. Individuelle Fraktionen
wurden gewonnen und unter Verwendung der im folgenden angegebenen
Verfahren getestet:
- 1. Für ISCOMATRIX wurde die Zunahme
der Quantenausbeute der fluoreszierenden Sonde Diphenylhexatrien
(DPH) bei der Übertragung
von der wässrige
Phase in die lipophile ISCOMATRIX-Umgebung unter Verwendung des
detailliert in Beispiel 2 angegebenen Verfahrens ermittelt.
- 2. Zur Ermittlung der Menge von mit ISCOMATRIX assoziiertem
HpFC wurde ein Zwei-Seiten-EIA verwendet. Aliquots jeder Fraktion
wurden zu Vertiefungen einer Mikrotiterplatte, die mit monoklonalem
Antikörper GP2.3C9.1C5
(für HpFC
spezifisch) beschichtet waren, gegeben. Nach einer Reihe von Waschvorgängen und
Inkubationen wurde mit ISCOMATRIX assoziiertes gebundenes HpFC mit
einem zweiten monoklonalen Antikörper
(DD15.5G11), der mit dem Enzym Meerrettichperoxidase (HRP) chemisch
konjugiert war, detektiert. Dieser Mab ist für ein Epitop eines Quillaia-Saponins
spezifisch, das sowohl in der rohen QuilA(QA)-Fraktion als auch
dem davon abgeleiteten, hoch gereinigten ISCOPREP703-Material vorhanden
ist und auf der Oberfläche
von ISCOMATRIX detektierbar ist. Die Menge enzymatischer Aktivität von HRP,
das in der Mikrotiterplatte nach zusätzlichen Waschvorgängen und
Inkubationen verbleibt, zeigt die Menge von mit ISCOMATRIX assoziiertem
HpFC an. Diese wird bequem durch eine Farbänderung nach Inkubation mit einem
Substrat von HRP ermittelt.
- 3. Die Gesamtmenge von HpFC wurde durch einen qualitativen direkten
EIA ermittelt. Saccharosegradientenfraktionen wurden 1 zu 20 in
50 mM Natriumcarbonat, pH 9,5, verdünnt, an Vertiefungen von Immunoassayplatten
absorbiert und dann wurde das gebundene HpFC mittels eines für HpFC spezifischen,
peroxidasemarkierten Mab (GP2.3C9.1C5) detektiert. Diese Assaygestaltung
ergibt keine quantitativen Daten und sie wurde verwendet, da nur
ein für
HpFC spezifisches Reagens verfügbar
war.
- 4. Die Gesamtmenge von (His)6 enthaltendem
Protein wurde durch einen qualitativen indirekten EIA ermittelt.
Saccharosegradientenfraktionen wurden 1 zu 20 in 50 mM Natriumcarbonat,
pH 9,5, verdünnt,
an Vertiefungen von Immunoassayplatten absorbiert und dann wurde
das gebundene, (His)6 enthaltende Protein mittels
eines für
(His)6 spezifischen Mab (Dianova Gmb, Produkt
HDIA-900) und eines peroxidasemarkierten Ziegen-Anti-Maus-IgG (Kirkegaard & Perry Laboratories
Inc., Produkt 074-1802) detektiert. Diese Assaygestaltung ergibt
keine quantitativen Daten.
-
8 zeigt
die Analyse von Saccharosegradientenfraktionen durch diese vier
Assays. Für
alle drei Zubereitungen ist ein einziger gut definierter chISCOMATRIX-
oder ISCOMATRIX-Peak, der in den Fraktionen 8-10 zentriert ist,
vorhanden. In der Formulierung von chISCOMATRIX plus HpFC besteht
eine klare Assoziation von HpFC mit dem chISCOMATRIX, was durch
das Zusammenfallen von dem gesamten HpFC (direktes HpFC), dem gesamten,
(His)6 enthaltenden Protein (indirektes
6HIS) und dem ISCOMATRIX-assoziierten HpFC (HpFC/QA) deutlich wird.
Von dem HpFC-Protein band nicht die Gesamtmenge an chISCOMATRIX,
da in Fraktionen ohne chISCOMATRIX eine wesentliche Menge von Gesamt-HpFC
vorhanden war, jedoch (His)6 in diesen Fraktionen
nicht detektiert werden konnte. Daher weist ein Teil des HpFC kein
(His)6 mit sterischer Verfügbarkeit
zur Antikörperbindung
auf und (in nicht überraschender
Weise) ist dieses Material auch nicht zur Bindung an chISCOMATRIX
fähig.
Die Profile der Kontrollformulierung waren deutlich verschieden.
Für sowohl ISCOMATRIX
plus HpFC als auch chISCOMATRIX plus HpFC in Gegenwart von Imidazol
war sehr wenig HpFC in den ISCOMATRIX enthaltenden Fraktionen vorhanden
und ISCOMATRIX-assoziiertes HpFC (Hpy-C/QA) war tatsächlich nicht
detektierbar. Das gesamte (His)6 enthaltende
Protein lag an der Oberseite des Gradienten.
-
Diese
Analyse ergibt einen klaren Beweis für die Bindung von HpFC an chelatbildendes
ISCOMATRIX und für
die Bedeutung der Chelatbildung als Bindungsmechanismus.
-
BEISPIEL 10
-
Die
zwei wichtigsten Eigenschaften einer Vakzinformulierung bestehen
darin, dass sie immunogen ist und ein akzeptables Toxizitätsprofil
aufweist. Um zu bestimmen, ob Formulierungen auf der Basis von chelatbildendem
ISCOMATRIX diese Kriterien erfüllten,
wurde ein Kaninchenimmunisierungsversuch durchgeführt, wobei
sowohl die serologische Reaktion auf E6E7hh als auch lokale Toxizität beurteilt
wurden.
-
Vakzinformulierungen
waren die folgenden:
| chelatbildendes
ISCOMATRIX | ISCOMATRIX |
ISCOPREP703 | 200 μg/ml | 200 μg/ml |
E6E7hh | 200 μg/ml | 200 μg/ml |
Harnstoff | 1,6
M | 4
M |
TRIS | 42
mM | 11,0
mM |
NaCl | 0,22
mM | 0,43
mM |
Natriumphosphat | 50
mM | 42
mM |
pH | 6,9 | 7,5 |
-
Alle
Puffer wurden frei von einem Konservierungsmittel und sterilfiltriert
hergestellt. Die Charge 033B von chelatbildendem ISCOMATRIX (Beispiel
8) und die Charge 05523748 von ISCOMATRIX (Material klinischer Qualität, CSL Ltd)
wurden zur Vakzinformulierung verwendet.
-
Alle
Kaninchen erhielten intramuskulär
0,5 ml Vakzinformulierung. Die erste Dosis wurde in der rechten
Hinterpfote und die zweite in der linken Hinterpfote gegeben. Am
Tag vor der Dosierung wurden die Stellen mit Schneidezangen rasiert
und feine Haare wurden unter Verwendung von Enthaarungscreme (Neplisoap-Cosmex
International) entfernt. Die Stellen zeigten keine Zeichen einer
Reizung, Schnitte, Abtragungen, Knötchen oder andere sichtbare
Zeichen oder tastbare Knötchen.
Die Injektion erfolgte durch eine 26G-Nadel und die Dosierungshöhen waren
100 μg ISCOPREP703
(als entweder ISCOMATRIX oder chelatbildendes ISCOMATRIX) und 100 μg E6E7hh
oder nur Verdünnungsmittel.
Das Dosierungs/Blutentnahmeprogramm war: Tag-1 (Vorblutentnahme
und Stellenpräparation
der 1. Dosis); Tag 0 (1. Dosis); Tag 6 (Stellenpräparation
der 2. Dosis); Tag 7 (Blutentnahme, dann 2. Dosis); Tag 14 (Blutentnahme,
dann Biopsie der Stelle der 2. Dosis).
-
Zur Überwachung
lokaler Reaktionen wurden die Stellen 4 h nach der Injektion und
dann täglich
von zwei unabhängigen
Betrachtern, von denen einer keinen Zugang zur Codierung der Versuchstiere
hatte, untersucht. Nach Beendigung der Untersuchungen wurden Biopsien
von der Stelle der zweiten Dosis auf histologische Anomalitäten untersucht.
Auf der Basis einer Punktezahl von 0 bis 5 (wobei gilt: 0 = keine
Reaktion, 1 = kleiner Rötungsbereich,
2 = erhöhter
flacher Bereich mit großem
Rötungsbereich,
3 = weiche Knötchen
mit sehr großem
Rötungsbereich,
4 = harte Knötchen,
5 = Abszess) wurden alle Dosisstellen durch beide Betrachter zu
allen Zeitpunkten mit 0 beurteilt. Die Biopsien wurden als histologisch
normal beurteilt.
-
Zur Überwachung
serologischer Reaktionen wurden Seren durch EIA auf Antikörper gegen
entweder E6E7hh oder GST-E7 (ein Fusionsprotein, das aus Glutathion-S-transferase
und E7 besteht) getestet. Die Ergebnisse sind im folgenden in Tabelle
3 gezeigt. Es ist ersichtlich, dass sowohl chelatbildendes ISCOMATRIX mit
E6E7hh als auch ISCOMATRIX plus E6E7hh eine starke spezifische Antikörperreaktion
induzierten, die gegenüber
sowohl GST-E7 als auch E6E7hh detektiert werden konnte. Tabelle 3
| chISCOMATRIX
E6E7hh | ISCOMATRIX
E6E7hh | Verdünnungs mittelkontrolle |
Kaninchen 940 | Kanin
chen 941 | Kanin
chen 910 | Kanin
chen 915 | Kanin
chen 919 | Kanin
chen 920 |
Vorblutentnahme
(Assay gegen GST-E7) | 3,0 | 3,0 | 3,1 | 3,1 | 3,0 | 2,6 |
Nach
2. Blutentnahme (Assay gegen GST-E7) | 5,8 | 5,7 | 5,8 | 6,0 | ND | ND |
Vorblutentnahme
(Assay gegen E6E7hh) | 2,7 | 2,7 | 3,6 | 3,1 | 2,6 | 2,7 |
Nach
2. Blutentnahme (Assay gegen E6E7hh) | 5,9 | 5,8 | 6,0 | 6,1 | ND | ND |
-
Die
Titer sind als log10 der reziproken Verdünnungen von Seren, die ein
EIA-Signal ergeben, das zum Versuchshintergrund plus die 3-fache
Standardabweichung äquivalent
ist, ausgedrückt.
-
BEISPIEL 11
-
Zur
weiteren Untersuchung der Stabilität von E6E7hh-Vakzinformulierungen
mit chelatbildendem ISCOMATRIX wurden die physikalischen Eigenschaften
der Komplexe über
die Zeit bei zwei verschiedenen Temperaturen und mit drei verschiedenen
Verhältnissen
von Protein zu ISCOPREP703 beurteilt. Für diese Analyse wurde die scheinbare
Größe der Komplexe
(die durch Photonenkorrelationsspektroskopie ermittelt wurde) und
die Assoziation von Protein (die durch den Assay von Saccharosegradientenfraktionen
ermittelt wurde) beurteilt.
-
Die
Charge ch10-1207 von chelatbildendem ISCOMATRIX (Herstellung gemäß der Beschreibung
in Beispiel 9) wurde verwendet. Um E6E7hh in einer Vielzahl von
Valenzzuständen
und physikalischen Zuständen
genau zu ermitteln, umfassten die Formulierungen Protein, das mit
Tritium unter Verwendung von N-Succinimidyl-[2,3-3H]-propionat
markiert worden war. Zur Markierung von E6E7hh mit diesem Reagens
in Abwesenheit von Harnstoff wurde die Reaktion mit E6E7hh, das
an ein IMAC-Harz (Qiagen Ni-NTA Superflow) gebunden war, in 0,1
M Natriumphosphat, 0,2 M NaCl, pH 8,0, durchgeführt. Dies hat auch den Vorteil
des Schützens
der (His)6-Sequenz. Sobald die Markierung
durchgeführt
war, wurde die feste Phase ausführlich
mit 8 M Harnstoff, 0,1 M Natriumphosphat, 10 mM TRIS, 0,3 M NaCl,
pH 8,0, gewaschen und das Protein dann mit dem gleichen, auf pH
4,4 eingestellten Puffer eluiert. Um sicherzustellen, dass das markierte
Protein frei von Reaktionskomponenten eines niedrigen MG und von
aus der festen Phase stammendem Ni (das möglicherweise die Bindung an
chelatbildendes ISCOMATRIX stören
könnte)
war, wurde das Material gegen 8 M Harnstoff, 50 mM Natriumphosphat,
50 mM TRIS, 150 mM NaCl, 10 mM EDTA, pH 4,0, bei 4° über 16 h
und dann gegen 8 M Harnstoff, 50 mM Natriumphosphat, 50 mM TRIS,
150 mM NaCl, pH 6,9, dialysiert. Gewonnenes Material wurde als 370 μg/ml durch
den Coomassie Plus Assay (Pierce Chemical Company) unter Verwendung der
ursprünglichen
E6E7hh-Zubereitung (durch Aminosäureanalyse
quantitativ bestimmt) als Standard ermittelt. Die spezifische Aktivität des markierten
Proteins betrug 925 cpm/μg.
-
Die
getesteten Formulierungen wurden wie folgt hergestellt:
| Formulierungen
(μg ISCOPREP703/μg E6E7hh) |
Komponente | 1400/125 | 1400/250 | 1400/500 |
8
M Harnstoff, 50 mM Natriumphosphat, 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, pH
6,9 | 1045 μl | 855 μl | 478 μl |
unmarkiertes
E6E7hh in 8 M Harnstoff, 50 mM Natriumphosphat, 50 mM TRIS, 150
mM NaCl, pH 6,9 | 185 μl
(305 μg) | 375 μl
(617 μg) | 752 μl
(1242 μg) |
[3H]-E6E7hh in 8 M Harnstoff, 50 mM Natriumphosphat,
50 mM TRIS, 150 mM NaCl, pH 6,9 | 20 μl
(7,5 μg) | 20 μl
(7,5 μg) | 20 μl
(7,5 μg) |
chelatbildendes
ISCOMATRIX in 50 mM Natriumphosphat, 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, pH
6,9 | 1250 μl
(3500 μg) | 1250 μl
(3500 μg) | 1250 μl
(3500 μg) |
cpm/20 μl (gemessen) | 458 | 592 | 503 |
cpm/μg (berechnet) | 183 | 118 | 50 |
-
Die
Zubereitungen wurden 60 min bei Raumtemperatur inkubiert, und dann
wurden Anfangsmessungen der Größenverteilung
der Komplexe (in 4 M Harnstoff) durchgeführt. Nach einer Dialyse über 16 h
bei 4° gegen
50 mM Natriumphosphat, 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, 0,5% 2-Phenoxyethanol,
pH 6,9, wurden die Formulierungen in dem gleichen Puffer auf 318 μg/ml ISCOPREP703
verdünnt
und in aliquoten Mengen von 0,6 ml in Glasbehälter zur Aufbewahrung bei entweder
4° oder
31° gegeben.
Im Verlauf der Untersuchung betrug die ermittelte mittlere Rückgewinnung
87% für
ISCOPREP703 (15 Bestimmungen durch Umkehrphasen-HPLC) und für E6E7hh,
das als Tritium gewonnen wurde, 96,1% (1400/125-Formulierung – 5 Bestimmungen),
70,0% (1400/250-Formulierung – 5
Bestimmungen) und 84,3% ((1400/500-Formulierung – 5 Bestimmungen).
-
An
verschiedenen Zeitpunkten wurden Proben auf die Größenverteilung
durch Photonenkorrelationsspektroskopie getestet, um große Änderungen
der physikalischen Eigenschaften der Teilchen zu zeigen. Um feine
Unterschiede im Hinblick auf die Zusammensetzung der Teilchen anzuzeigen,
wurden Proben durch Dichtegradientenzentrifugation fraktioniert.
600 μl jeder
Formulierung wurden auf die Oberseite eines linearen 20-60% (Gew/V)
Saccharosegradienten in 50 mM Natriumphosphat, 50 mM TRIS, 150 mM
NaCl, 0,5% 2-Phenoxyethanol, pH 6,9, appliziert und in einem SW40-Rotor
17 h bei 4° zentrifugiert.
Individuelle Fraktionen wurden dann getestet auf:
- 1.
den E6E7hh-Gehalt durch EIA. Fraktionen wurden 1 zu 10 verdünnt und
in Vertiefungen einer Mikrotiterplatte gegeben, die mit monoklonalem
Antikörper
LHIL-16E76D (für
HPV16 E7 spezifisch) beschichtet war. Nach einer Reihe von Waschvorgängen und
Inkubationen wurde gebundenes HPV16 E7 mit einem zweiten monoklonalen
Antikörper
(LHIL-16E78F, für
HPV16 E7 spezifisch), der mit dem Enzym Meerrettichperoxidase (HRP)
chemisch konjugiert war, detektiert. HRP, das in der Mikrotiterplatte
nach zusätzlichen
Waschvorgängen
und Inkubationen zurückblieb,
wurde durch eine Farbänderung
nach Inkubation mit einem Substrat von HRP ermittelt.
- 2. E6E7hh, das mit chelatbildendem ISCOMATRIX assoziiert ist,
durch EIA. Fraktionen wurden 1 zu 10 verdünnt und in Vertiefungen einer
Mikrotiterplatte, die mit monoklonalem Antikörper LHIL-16E76D (Für HPV16
E7 spezifisch) beschichtet war, gegeben. Nach einer Reihe von Waschvorgängen und
Inkubationen wurde gebundenes HPV16 E6E7hh, das mit ISCOMATRIX assoziiert
war, mit einem zweiten monoklonalen Antikörper (DD15.5G11, der spezifisch
für ein
auf der Oberfläche
von ISCOMATRIX detektierbares Epitop eines Quillaia-Saponins ist),
der mit dem HPR chemisch konjugiert worden war, detektiert. HRP,
das in der Mikrotiterplatte nach zusätzlichen Waschvorgängen und
Inkubationen zurückblieb,
wurde durch eine Farbänderung
nach Inkubation mit einem Substrat von HRP ermittelt.
- 3. E6E7hh durch den Radioaktivitätsgehalt. 100 μl jeder Fraktion
wurden mit 200 ml Wasser verdünnt,
mit 1,2 ml Packard Insta-Gel (Produkt 6013009) emulgiert und die
Zählrate
pro min wurde unter Verwendung eines β-Szintillationsspektrometers bestimmt.
- 4. ISCOMATRIX wurde unter Verwendung der fluoreszierenden Sonde
Diphenylhexatrien (DPH) ermittelt. Bei Übertragung von der wässrigen
Phase in das lipophile ISCOMATRIX erfährt DPH eine Zunahme der Quantenausbeute,
die unter Verwendung eines Fluoroskan II Plate Reader bei 460 nm
nach Anregung bei 350 nm ermittelt wurde. Das verwendete Protokoll
war gemäß Beispiel
2.
-
9 zeigt,
dass für
alle drei Verhältnisse
von Protein zu chelatbildendem ISCOMATRIX die Zugabe von E6E7hh
in 4 M Harnstoff zu einer Zunahme der scheinbaren Größe des Komplexes
führte.
Die zugesetzte Proteinmenge beeinflusste jedoch den scheinbaren
Enddurchmesser (wie auch in Beispiel 5 ermittelt wurde). Für die 1400:125-μg-Formulierung
erfolgte die Änderung
von 52 nm zu 114 nm, von 52 nm zu 170 nm für 1400:250 μg und von 52 nm zu 545 nm für 1400:500 μg. Nach Entfernung
des Harnstoffs durch Dialyse war eine weitere Größenzunahme offensichtlich,
obwohl diese nicht groß war.
Sobald die Komplexe gebildet waren, blieben jedoch die Komplexe
in Bezug auf die scheinbare Größe bei sowohl
4° als auch
31° über mindestens
45 Tage stabil. Dies steht im Gegensatz zu den in Beispiel 8 präsentierten
Daten, wobei höhere
Verhältnisse
von Protein zu chelatbildendem ISCOMATRIX untersucht wurden.
-
Die 10a-e zeigen die Analyse von Saccharosegradientenfraktionen
von allen drei Formulierungen am Tag 0 (Zeit ab der Entfernung von
Harnstoff durch Dialyse), Tag 6 für bei sowohl 4° als auch
31° aufbewahrte
Proben (die Daten von Tag 28 waren im wesentlichen ähnlich und
sind nicht angegeben) und am Tag 45 für bei sowohl 4° als auch
31° aufbewahrte
Proben. Durch die Analyse der Größenverteilung
ist klar, dass die Hauptvariable, die die Zusammensetzung der Teilchen
beeinflusst, das Verhältnis
von Protein zu chelatbildendem ISCOMATRIX ist. Dies wird in allen
untersuchten Proben gezeigt und kann daher detailliert unter Bezugnahme
auf lediglich 17a (Zeitpunkt Tag 0)
beschrieben werden. Bei dem niedrigsten Verhältnis von Protein zu chelatbildendem
ISCOMATRIX (1400:125) bildet sich eine einzige Komplexklasse, die
durch das Zusammenfallen von allen vier Assays unter Bildung eines
einzigen Peaks (Fraktionen 8-11) angezeigt wird. Das heißt, das
gesamte E6E7hh war in den gleichen Fraktionen wie ISCOMATRIX lokalisiert
und auch in dem EIA detektierbar, der physisch mit den Teilchen
assoziiertes E6E7hh ermittelte. Im Gegensatz dazu bildeten sich
bei dem höchsten
Verhältnis
von Protein zu chelatbildendem ISCOMATRIX (1400:500) zwei Komplexklassen.
Die erste – an
der gleichen Position in dem Gradienten wie die bei dem niedrigsten
Verhältnis
gebildete einzige Komplexklasse – enthielt relativ geringe
Mengen E6E7hh (die sowohl durch EIA als auch cpm detektiert wurden)
und auch weniger Teilchen (obwohl diese Folgerung auf der Annahme
beruht, dass beide Komplexklassen mit ähnlicher Empfindlichkeit durch
den DPH-Assay detektiert werden). Der größte Teil des Proteins war mit
den Komplexen, die in Richtung des unteren Teils des Gradienten
sedimentierten (Fraktionen 5-7), assoziiert. Es ist anzumerken,
dass diese Gradienten nicht bis zum Gleichgewicht gefahren wurden,
weshalb die Trennung auf einer Kombination von Größe und Dichte
statt auf Dichte allein beruht. Trotz der Tatsache, dass der größte Teil
des Proteins in dem zweiten Peak erschien (Fraktionen 5-7), wurde
der größte Teil
des ISCOMATRIX-assoziierten Proteins in dem ersten Peak (Fraktionen
8-11) detektiert. Dies beruht wahrscheinlich auf der Gestaltung
des Assays, da ein positives Signal erfordert, dass ein HRP-markierter
Mab an ein Saponinepitop auf der Oberfläche des Teilchens bindet. Ganz
klar könnte
dies im Falle eines Komplexes, der so viel E6E7hh enthält, dass
der Zugang sterisch behindert ist, blockiert werden. Bei einem mittleren
Verhältnis von
Protein zu chelatbildendem ISCOMATRIX, 1400:250 μg, wird ein ähnliches Muster beobachtet,
obwohl der niedrigere Peak weniger gut von dem ersten Peak (Fraktionen
8-11) unterschieden wird und besser durch den Assay für teilchenassoziiertes
E6E7hh detektiert wird, was nahelegt, dass die Komplexe nicht so
groß und/oder
dicht wie die des niedrigeren Peaks der 1400:500-μg-Formulierung
sind. Dies ist wiederum mit den ermittelten Größenverteilungen konsistent
(9).
-
Im
Hinblick auf die Eignung der Formulierungen zur Vakzinverwendung
waren bei jedem der drei Verhältnisse
von Protein zu chelatbildendem ISCOMATRIX die Formulierungen gleichförmig und
homogen. Bei dem 1400:125-μg-Verhältnis war
das optische Aussehen klar, bei 1400:240 μg leicht durchscheinend und
bei 1400:500 μg
trüb. Bei
dem 1400:500-μg-Verhältnis verblieben
die Komplexe über
mindestens einen Tag als Suspension, bevor sie sich schließlich auf
dem Boden des Containers absetzten. Sie wurden mit einer kurzen Bewegung
des Handgelenks leicht resuspendiert und sie zeigten, sobald sie
resuspendiert waren, das gleiche Absetzverhalten.
-
BEISPIEL 12
-
Eines
der Merkmale des ISCOM-Adjuvanssystems ist dessen Fähigkeit
der Zufuhr von Proteinen zu antigenpräsentierenden Zellen zur Behandlung
durch Mechanismen, die zur Erzeugung von cytotoxischen T-Lymphocyten-Reaktionen
führen.
Dies ist offensichtlich von grundlegender Bedeutung für Vakzine,
die von der Induktion von CTL zur Wirksamkeit abhängen. Das
erste Erfordernis für
ein Vakzin auf ISCOM-Basis
zur Induktion einer CTL-Reaktion besteht darin, dass es (in gewisser
Weise) an das Protein gebunden wird, so dass es die Rolle eines
Katalysators spielen kann. Eine minimale Anforderung muss sein,
dass das Protein und das ISCOM in die gleiche antigenpräsentierende
Zelle eindringen. Dies wird durch experimentelle Beweisanzeichen
von einer Zahl von Systemen gestützt,
in denen gezeigt wurde, dass ISCOMs (mit eingebautem Antigen) ISCOMATRIX,
das mit Antigen gemischt ist, zur Induktion von CTL-Reaktionen überlegen
sind. Eine Hauptausnahme ist das E6E7hh-Protein, das tatsächlich CTL
induziert, wenn es mit ISCOMATRIX gemischt wird. Jedoch sind hohe
Dosen dieses Proteins erforderlich (mindestens 10 μg). Ferner
bedeutet die Tatsache, dass E6E7hh nur in Gegenwart eines Denaturierungsmittels
löslich
ist, dass es bei der Injektion ausfällt, was die Möglichkeit
nahe legt, dass die CTL-Reaktionen,
die induziert werden, eine Folge des Einfangens von ISCOMATRIX in
unlöslichen
Proteinaggregaten sind. Daher können
alle CTL-Reaktionen, die beobachtet werden, die Folge einer nichtspezifischen
und nicht-steuerbaren physischen Assoziation zwischen ISCOMATRIX und
Protein, die auftritt, sobald das Denaturierungsmittel nach der
Injektion diffundiert, darstellen.
-
Die
Eigenschaften von E6E7hh bedeuten, dass es nicht möglich war,
dieses in ISCOMs durch herkömmliche
Mittel einzubauen, weshalb die Verfügbarkeit von chelatbildendem
ISCOMATRIX die erste Gelegenheit zum Testen der Vorteile einer Einarbeitung
liefert. Praktisch ausgedrückt
liefert eine verstärkte CTL-Reaktion
aufgrund von chelatbildendem ISCOMATRIX gegenüber einer Formulierung, die
bereits zumindest teilweise zur Induktion von CTL fähig ist,
einen rigorosen und anspruchsvollen Test der immunogenen Vorteile
von chelatbildendem ISCOMATRIX. In diesem Beispiel wurden die CTL-Reaktionen,
die durch identische Dosen von E6E7hh (0,75 μg, 1,5 μg und 3 μg), die mit entweder 6 μg von chelatbildendem
ISCOMATRIX (Charge ch10-1207, wie in Beispiel 9 hergestellt) formuliert
oder mit 6 μg
ISCOMATRIX (Charge M-1207, wie in Beispiel 9 hergestellt) gemischt
formuliert wurden, induziert wurde, verglichen. Ebenfalls getestet
wurden 10 μg
E6E7hh im Gemisch mit 6 μg
ISCOMATRIX, was eine Standardformulierung ist und von der erwartet
wurde, dass sie zur Induktion von CTL führt. ISCOMs, die mit durch
Palmitinsäure
derivatisiertem Ovalbumin hergestellt wurden, wurden zur Induktion
von für
die Targetzelllinie spezifischem CTL als negative Kontrolle (OVA exprimierendes
EL4) verwendet und dienten als Überprüfung, dass
diese für
Abtöten
durch CTL empfindlich waren.
-
Die
Dosen wurden durch Zugabe gleicher Volumina von E6E7hh in 8 M Harnstoff,
50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH 6,9, und entweder
ISCOMATRIX oder chelatbildendem ISCOMATRIX in 50 mM TRIS, 50 mM
Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH 6,9, und Mischen bei Raumtemperatur über 1 h hergestellt.
Die chelatbildendes-ISCOMATRIX-Formulierungen wurden dann über Nacht
bei 4° gegen
50 mM TRIS, 50 mM Pi, 150 mM NaCl, 0,5% 2-Phenoxyethanol, pH 6,9,
dialysiert, um den Harnstoff zu entfernen, während die ISCOMATRIX-Formulierungen
4 M Harnstoff umfassten. Für
jede Immunisierung wurden die Formulierungen auf eine Dosiskonzentration
mit entweder 50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH
6,9, oder 4 M Harnstoff, 50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat, 150
mM NaCl, pH 6,9, verdünnt.
-
Gruppen
von 5 Mäusen
wurden subkutan mit 0,1 ml nach dem folgenden Programm dosiert:
Tagnr. | Verfahren |
0 | Erste
Dosis |
21 | Zweite
Dosis |
28 | 3
Mäuse/Gruppe
auf serologische und CTL-Reaktionen
getestet |
29 | Dritte
Dosis |
36 | 2
Mäuse/Gruppe
auf serologische und CTL-Reaktionen
getestet |
-
Unter
Verwendung des in Beispiel 3 beschriebenen Milzzellen-in-vitro-Restimulationsprotokolls
wurden individuelle Mäuse
auf deren CTL-Reaktionen auf E6E7hh an den oben angegebenen Zeitpunkten
beurteilt. 11 zeigt, dass nach zwei Immunisierungen
chelatbildendes ISCOMATRIX ein signifikant stärker wirksames Adjuvans zur
Erzeugung von CTL-Reaktionen auf E7 als herkömmliches ISCOMATRIX war.
-
Tatsächlich erzeugte
keine der mit ISCOMATRIX-Formulierungen immunisierten Mäuse eine
detektierbare Reaktion bei diesen niedrigen Dosen von E6E7hh (0,75 μg, 1,5 μg und 3 μg). Die einzige
detektierte Reaktion erfolgte mit 10 μg E6E7hh, was auf einer Linie
mit früheren
Daten von diesem System liegt. Diese Folgerung war ähnlich,
wenn CTL nach drei Immunisierungen untersucht wurde. 12 zeigt,
dass tatsächlich die
einzige CTL, die detektiert wurde, von Mäusen kam, die mit den chelatbildendes-ISCOMATRIX-Zubereitungen immunisiert
worden waren.
-
Antikörper gegen
E7 (gegen GST-E7 unter Verwendung von Festkörper-EIA getestet) wurde erst
nach der dritten Immunisierung bei allen Mäusen detektiert, jedoch waren
die chelatbildendes-ISCOMATRIX-Formulierungen an diesem Punkt mit
einem großen
Vorsprung überlegen
(13, unteres Diagramm). Dieses Ergebnis wurde in
einem EIA erhalten, in dem HPV16 GST-E7 an eine feste Phase gebunden
war. Da die herkömmlichen
ISCOMATRIX (jedoch nicht die chelatbildendes-ISCOMATRIX)-Formulierungen Harnstoff
umfassten, bestand die Möglichkeit,
dass in Harnstoff durch E6E7hh induzierte Antikörper nicht adäquat detektiert wurden,
wenn sie gegen GST-E7-Protein getestet wurden. Um dies als Möglichkeit
formal auszuschließen, wurden
Seren auf Bindung gegenüber
zwei synthetischen Peptiden aus der HPV16 E7-Sequenz getestet. In diesem
Assay wurden 96-Vertiefungen-Platten mit Streptavidin beschichtet
und zur Bindung von biotinylierten synthetischen Peptiden verwendet.
Nach Blockierung mit Casein wurden Seren unter Verwendung des gleichen
Protokolls, das für
GST-E7 verwendet wurde, getestet.
-
13 (oberes
Diagramm) zeigt Ergebnisse mit dem Peptid "Biotin-SGSGMGHGDTPTLHEYMLDQPE" (pep16649, das die
Reste 1-18 der E7-Sequenz
darstellt). 13 (mittleres Diagramm) zeigt
die Ergebnisse mit dem Peptid "Biotin-SGSGEIDGPAGQAEPDRAHYNI" (pep16650, das die
Reste 37-54 der E7-Sequenz darstellt). Chelatbildendes ISCOMATRIX
induzierte Antikörper
mit hohem Titer gegen beide dieser Peptide und es war wiederum herkömmlichem
ISCOMATRIX klar überlegen.
-
IL-5-
und γlfn-Reaktionen
wurden nach einer In-vitro-Restimulation
von Milzzellen mit entweder E6E7hh oder GST-E7 nach sowohl 2 als auch 3 Immunisierungen
mit jeder der Formulierungen untersucht (14). Wiederum
führte
eine Immunisierung mit chelatbildendem ISCOMATRIX zu signifikant
höheren
Reaktionen für
sowohl IL-5 als auch γlfn,
als dies eine Immunisierung mit herkömmlichem ISCOMATRIX tat.
-
Die
Folgerung aus dieser Reihe von Experimenten besteht darin, dass
chelatbildendes ISCOMATRIX ein wesentlich besseres Adjuvans für sowohl
CTL- als auch Antikörperreaktionen
als herkömmliches
ISCOMATRIX ist. Zusammengenommen mit den in den Beispielen 3 und
10 präsentierten
Daten (die zeigten, dass chelatbildendes ISCOMATRIX ein wirksames
Adjuvans war, jedoch die Reaktionen mit niedrigen Antigenkonzentrationen
und/oder optimierten Formulierungen nicht untersuchten), kann gefolgert
werden, dass chelatbildendes ISCOMATRIX eine signifikante Verbesserung
gegenüber
bestehender Technologie darstellt.
-
BEISPIEL 13
-
ISCOPREP703
ist eine hochgereinigte Fraktion, die von QuilA, das ein relativ
roher Extrakt aus der Rinde des Quillaia saponaria Molina-Baums
ist und im Handel erhältlich
ist, abgeleitet ist. Chelatbildendes ISCOMATRIX kann ebenfalls unter
Verwendung von QuilA anstelle von ISCOPREP703 unter Verwendung der in
Beispiel 9 beschriebenen Methodik formuliert werden. Ferner konnte
aus QuilA hergestelltes, chelatbildendes ISCOMATRIX vollständig (His)6 enthaltendes Protein binden.
-
Die
folgenden Lösungen
wurden hergestellt:
- 1. 200 mg/ml Mega-10, 10
mg/ml Cholesterin, 10 mg/ml DPPC in 150 mM NaCl, 50 mM TRIS, 0,6
mM CuCl2·2H2O,
pH 7,2.
- 2. 200 mg/ml Mega-10, 10 mg/ml Cholesterin, 9 mg/ml DPPC, 1,26
mg/ml DPIDA in 150 mM NaCl, 50 mM TRIS, 0,6 mM CuCl2·2H2O, pH 7,2.
- 3. 50 mg/ml Quil-A-Saponin in 150 mM NaCl, 50 mM TRIS, pH 7,2.
-
Diese
Lösungen
wurden unter Mischen in der folgenden Reihenfolge kombiniert:
-
Zubereitung 1 (ISCOMATRIX) Chargennr.
QA00-1511
-
- 1600 μl
50 mM TRIS, 150 mM NaCl, 0,6 mM CuCl2·2H2O, pH 7,2
- 200 μl
Nr. 1
- 200 μl
Nr. 3
-
Zubereitung 1 (chelatbildendes ISCOMATRIX)
Chargennr. QA10-1511
-
- 1600 μl
50 mM TRIS, 150 mM NaCl, 0,6 mM CuCl2·2H2O, pH 7,2
- 200 μl
Nr. 2
- 200 μl
Nr. 3
-
Die
Endzusammensetzung von Gemischen war:
| Zubereitung
A (ISCOMATRIX)
Charge QA00-1511 | Zubereitung
B (chelatbildendes ISCOMATRIX)
Charge QA100-1511 |
ISCOPREP703TM | 5
mg/ml | 5
mg/ml |
Cholesterin | 1
mg/ml | 1
mg/ml |
DPPC | 1
mg/ml | 0,9
mg/ml |
DPIDA | nicht
zugegeben | 0,126
mg/ml |
CuCl2·2H2O | 5,4
mM | 5,4
mM |
Mega-10 | 20
mg/ml | 20
mg/ml |
-
Die
Gemische wurden 90 min bei Raumtemperatur inkubiert, dann über 16 h
gegen 2 l 50 mM TRIS, 150 mM NaCl, pH 7,2, bei Raumtemperatur unter
Verwendung einer Dialysemembran der Molekulargewichtsgrenze 12000
und dann zweimal über
24 h bei 4° gegen
2 l 50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH 6,9, dialysiert.
Größenverteilungen
und Kupferanalyse zeigten die erfolgreiche Bildung von chelatbildendem
ISCOMATRIX:
-
Zubereitung 1 (Chargennr. QA00-1511)
-
- 17 μM
Kupfer
- 42 nm Durchmesser
-
Zubereitung 2 (Chargennr. QA10-1511)
-
100 μM Kupfer,
was 74% des theoretischen Maximums darstellt (unter der Annahme,
dass das gesamte, der Formulierung zugesetzte DPIDA in die Teilchen
eingebaut ist, 100% der Chelatbildungsstellen besetzt sind und der
verwendete Assay chelatisiertes Kupfer so effizient wie freies Kupfer
ermittelt).
38 nm Durchmesser
-
Die
Fähigkeit
von chelatbildendem ISCOMATRIX von QuilA zur Bindung von His6-etikettiertem E6E7 wurde dann beurteilt.
E6E7hh mit 1370 μg/ml
in 10 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat, 0,5 M NaCl, 8 M Harnstoff,
pH 7,5, wurde auf 62,5 μg/ml
mit 50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, 8 M Harnstoff, pH
7,9, verdünnt.
200 μl E6E7hh-Protein
wurden dann gemischt mit einem gleichen Volumen von:
- 1. ISCOMATRIX (Chargennr. QA00-1511)
- 2. Chelatbildendem ISCOMATRIX (Chargennr. QA10-1511)
- 3. Chelatbildendem ISCOMATRIX (Chargennr. QA10-1511) in Gegenwart
von 250 mM Imidazol.
-
Das
Volumen der Formulierungen wurde dann auf 1 ml mit 50 mM TRIS, 50
mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, 4 M Harnstoff, pH 6,9, aufgefüllt, was
einen Endgehalt von QuilA von etwa 500 μg/ml ergab.
-
Die
Gemische wurden 1 h inkubiert, dann wurden 0,25 ml auf die Oberseite
eines 20-60% (Gew/V) Saccharosegradienten in 50 mM TRIS, 50 mM Natriumphosphat,
150 mM NaCl, pH 6,9, appliziert und mit 35000 Umin-1 15
h in einem Beckman SW40-Rotor
zentrifugiert. Individuelle Fraktionen wurden gewonnen und auf ISCOMATRIX,
die Gesamtmenge von E6E7hh und ISCOMATRIX-assoziiertes E6E7hh (unter
Verwendung der detailliert in vorhergehenden Beispielen beschriebenen
Assays) getestet. Für
alle vier Zubereitungen existiert ein einziger, gut definierter
chISCOMATRIX- oder ISCOMATRIX-Peak,
der in den Fraktionen 8-10 zentriert ist (15). Bei
der Formulierung von chelatbildendem ISCOMATRIX plus E6E7 besteht
eine deutliche Assoziation von E6E7 mit dem chISCOMATRIX, was durch
das Zusammenfallen von Gesamt-E6E7 (E7/E7-EIA) und dem ISCOMATRIX-assoziierten
E6E7 (E7/QA) gezeigt wird. Im Gegensatz dazu waren die Profile der
zwei Kontrollformulierungen deutlich verschieden. Für sowohl
ISCOMATRIX plus E6E7 als auch chelatbildendes ISCOMATRIX plus E6E7
in Gegenwart von Imidazol war sehr wenig E6E7 in den Fraktionen,
die ISCOMATRIX enthielten, vorhanden und ISCOMATRIX-assoziiertes
E6E7 wurde tatsächlich
nicht detektiert.
-
Diese
Analyse ergibt einen klaren Beweis für die Bindung von E6E7hh an
chelatbildendes ISCOMATRIX, das mit Quil-A-Saponin formuliert ist.
-
VERWEISSTELLEN
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