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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung elektrischer
Vorrichtungen, die leitfähige
Polymere umfassen, und ein Verfahren zur Herstellung einer Batterieanordnung.
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EINFÜHRUNG
IN DIE ERFINDUNG
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Elektrische
Vorrichtungen, die leitfähige
Polymerzusammensetzungen umfassen, die PTC-Verhalten (positiver Temperaturkoeffizient
des Widerstandes) zeigen, sind bekannt und werden als Schaltungsschutzvorrichtungen
und Heizelemente verwendet. Solche Schaltungsschutzvorrichtungen,
die leitfähige
Polymerzusammensetzungen mit niedrigem spezifischem Widerstand enthalten,
sprechen auf Änderungen
der Umgebungstemperatur- und/oder Strombedingungen an. Unter normalen
Bedingungen verbleibt eine Schaltungsschutzvorrichtung in einem
Zustand niedriger Temperatur und niedrigen Widerstandes, wenn sie
mit einer Last in einer elektrischen Schaltung in Reihe geschaltet
ist. Wenn sie jedoch Überstrom-
oder Übertemperaturbedingungen
ausgesetzt wird, nimmt der Widerstand der Vorrichtung zu, was den
Stromfluß zur
Last in der Schaltung wirksam beendet. Für viele Anwendungen ist es
erwünscht,
daß die
Vorrichtung einen Widerstand hat, der so niedrig wie möglich ist,
um den Beitrag zum Gesamtwiderstand der elektrischen Schaltung während des Normalbetriebs
zu minimieren. Außerdem
ermöglicht
ein niedriger Widerstand, daß die
Vorrichtung einen höheren
Haltestrom hat, das heißt,
den höchsten
stationären
Strom, der von einer Schaltungsschutzvorrichtung unter festgelegten
Umgebungsbedingungen durchgeleitet werden kann, ohne daß die Vorrichtung
in den Zustand mit hohem Widerstand „versetzt" wird. Wenngleich Vorrichtungen mit
niedrigem Widerstand aus einer gegebenen Zusammensetzung durch Änderung
der Abmessungen hergestellt werden können, zum Beispiel indem man
den Abstand zwischen den Elektroden sehr klein oder die Fläche der
Vorrichtung sehr groß macht, werden
kleine Vorrichtungen bevorzugt. Solche Vorrichtungen belegen weniger
Platz auf einer Leiterplatte und haben im allgemeinen erwünschte thermische
Eigenschaften.
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EP-A-0730282 beschreibt
ein PTC-Element, das einen Flächenleiter
aus einer kristallinen Alkenmatrix und einem leitfähigen Füllstoff
umfaßt,
wobei auf beiden Seiten desselben eine Elektrode aus einer metallischen
Folie ausgebildet ist.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Die
bekannteste Methode zur Herstellung einer kleinen Vorrichtung besteht
darin, eine Zusammensetzung zu verwenden, die einen niedrigen spezifischen
Widerstand hat. Es ist bekannt, daß verschiedene Verarbeitungsschritte,
zum Beispiel Bestrahlung, Kapselung oder die Einwirkung erhöhter Temperatur
während des
Lotrückflusses,
den spezifischen Widerstand der Zusammensetzung während der
Herstellung der Vorrichtung erhöhen
können.
Daher ist es erwünscht,
Verarbeitungsmethoden zu verwenden, die den spezifischen Widerstand
der Zusammensetzung so wenig wie möglich erhöhen, so daß die fertige Vorrichtung einen
niedrigen Widerstand hat. Wir haben nunmehr eine bestimmte Folge
von Verarbeitungsschritten gefunden, die zur Herstellung einer Vorrichtung
mit einem niedrigen Widerstand beiträgt. Unter einem ersten Aspekt
stellt diese Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen
Vorrichtung bereit, die folgendes umfaßt:
- (A)
ein Widerstandselement, das aus einer leitfähigen Polymerzusammensetzung
zusammengesetzt ist, die PTC-Verhalten zeigt und die folgendes umfaßt:
(1)
eine Polymerkomponente mit einer Kristallinität von mindestens 20% und einem
Schmelzpunkt Tm und
(2) in der Polymerkomponente
dispergiert einen partikelförmigen
leitfähigen
Füllstoff,
und
- (B) zwei Elektroden, die (i) an dem Widerstandselement befestigt
sind, (ii) Metallfolien umfassen und (iii) mit einer elektrischen
Stromquelle verbunden werden können,
wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
(a) Abschneiden einer
Vorrichtung von einem Schichtwerkstoff, der die zwischen zwei Metallfolien
positionierte leitfähige
Polymerzusammensetzung umfaßt;
(b)
Einwirken mindestens einer Temperaturexkursion von einer ersten
Temperatur, die höchstens
(Tm – 100)°C beträgt, bis
zu einer zweiten Temperatur, die höchstens (Tm – 25)°C beträgt, auf
die Vorrichtung nach dem Abschneideschritt; und
dadurch gekennzeichnet,
daß das
Verfahren ferner den folgenden Schritt umfaßt:
(c) Vernetzen der
leitfähigen
Polymerzusammensetzung nach der Temperaturexkursion.
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Die
Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zur Herstellung einer Batterieanordnung bereit, die
folgenden Schritte umfassend:
- (1) Bereitstellen
einer Batterie, die einen ersten und einen zweiten Anschluß umfaßt; und
- (2) Herstellen einer Vorrichtung nach dem ersten Aspekt der
Erfindung, der ferner umfasst, (a) Befestigen einer ersten leitfähigen Leitung
an der ersten Elektrode der Vorrichtung und (b) Befestigen einer
zweiten leitfähigen
Leitung an der zweiten Elektrode der Vorrichtung; und
- (3) Inkontaktbringen der Vorrichtung mit dem ersten Anschluß der Batterie,
so daß die
erste leitfähige
Leitung in physischem und elektrischem Kontakt mit diesem Anschluß ist.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird durch die Zeichnungen veranschaulicht, wobei diese
folgendes zeigen:
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1 ist
eine Schnittansicht einer nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten
Vorrichtung;
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2 ist
eine Draufsicht einer nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten
Vorrichtung;
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3 ist
eine Draufsicht einer ersten leitfähigen Leitung, die einen Bestandteil
einer nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellten Vorrichtung bildet;
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4 ist
eine Draufsicht einer nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten
Vorrichtung, an der eine zweite leitfähige Leitung befestigt ist;
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5 ist
eine Draufsicht einer nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten
Vorrichtung, die eine isolierende Schicht umfaßt; und
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6 ist
ein Diagramm, das die Widerstandsverteilung für Vorrichtungen zeigt, die
nach einem Verfahren gemäß der Erfindung
und zwei Vergleichsverfahren hergestellt worden sind.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellte Vorrichtung umfaßt
ein Widerstandselement, das aus einer leitfähigen Polymerzusammensetzung
und einer ersten und einer zweiten Metallfolien-Elektrode, die an
dem Widerstandselement befestigt sind und es laminatartig umgeben,
zusammengesetzt ist. Die leitfähige
Polymerzusammensetzung umfaßt
eine Polymerkomponente und einen darin dispergierten partikelförmigen Füllstoff.
Die Polymerkomponente umfaßt
ein oder mehrere Polymere, von denen eines vorzugsweise ein kristallines
Polymer mit einer Kristallinität
von mindestens 20% ist, wie sie in seinem ungefüllten Zustand mit einem Differentialkalorimeter
gemessen wird. Geeignete kristalline Polymere weisen auf: Polymere
von einem oder mehreren Alkenen, vorzugsweise Polyethylen wie etwa
Polyethylen hoher Dichte; Copolymere von mindestens einem Alken
und mindestens einem Monomer, das damit copolymerisiert werden kann, wie
etwa Ethen/Acrylsäure-,
Ethen/Ethylacrylat-, Ethen/Vinylazetat- und Ethen/Butylacrylat-Copolymere; schmelzformbare
Fluorpolymere wie etwa Polyvinylidenfluorid- (PVDF) und Ethen/Tetrafluorethen-Copolymere
(ETFE, einschließlich
Terpolymere); und Mischungen aus zwei oder mehr solchen Polymeren.
Für manche Anwendungen
kann es erwünscht
sein, ein kristallines Polymer mit einem anderen Polymer zu mischen,
zum Beispiel mit einem Elastomer oder einem amorphen thermoplastischen
Polymer, um spezifische physikalische oder thermische Eigenschaften
zu erzielen, zum Beispiel Flexibilität oder maximale Temperaturbelastung.
Die Polymerkomponente umfaßt
im allgemeinen 40 bis 90 Volumen-%, vorzugsweise 45 bis 85 Volumen-%,
besonders bevorzugt 50 bis 75 Volumen-% des Gesamtvolumens der Zusammensetzung.
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Der
partikelförmige
leitfähige
Füllstoff,
der in der Polymerkomponente dispergiert wird, kann jedes geeignete
Material sein, einschließlich
Ruß, Graphit,
Metall, Metalloxid, leitfähig
beschichtete Glas- oder
Keramikperlen, partikelförmiges
leitfähiges
Polymer oder eine Kombination daraus. Der Füllstoff kann in Form von Pulver,
Perlen, Flocken, Fasern oder jeder anderen geeigneten Form vorliegen.
Die benötigte
Menge des leitfähigen
Füllstoffs
beruht auf dem erforderlichen spezifischen Widerstand der Zusammensetzung
und dem spezifischen Widerstand des leitfähigen Füllstoffs selbst. Für viele
Zusammensetzungen umfaßt
der leitfähige
Füllstoff
10 bis 60 Volumen-%, vorzugsweise 20 bis 55 Volumen-%, und für Zusammensetzungen
mit niedrigem spezifischem Widerstand, die für Schaltungsschutzvorrichtungen
mit niedrigem Widerstand verwendet werden, besonders bevorzugt 25
bis 50 Volumen-% des Gesamtvolumens der Zusammensetzung.
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Die
leitfähige
Polymerzusammensetzung kann zusätzliche
Komponenten umfassen, wie etwa Oxidationshemmer, inerte Füllstoffe,
nichtleitfähige
Füllstoffe,
Strahlungsvernetzungsagentien (häufig
als „Prorads" oder Vernetzungsverstärker bezeichnet,
zum Beispiel Triallyl-Isocyanurat), Stabilisatoren, Dispergiermittel, Kopplungsmittel,
Säurefänger (zum
Beispiel CaCO3) oder andere Komponenten.
Diese Komponenten umfassen im allgemeinen höchstens 20 Volumen-% der Gesamtzusammensetzung.
Die Dispersion des leitfähigen Füllstoffs
und der anderen Komponenten in die Polymerkomponente kann durch
jegliche geeigneten Mittel zur Vermischung, zum Beispiel Schmelzverarbeitung
oder Lösungsvermischung,
erzielt werden. Die gemischte Zusammensetzung kann durch jedes geeignete
Verfahren schmelzgeformt werden, zum Beispiel Schmelzextrudieren,
Spritzgießen,
Druckgießen
oder Sintern, um ein Widerstandselement herzustellen. Das Element
ist vorzugsweise schichtförmig
und kann jegliche Form haben, zum Beispiel rechteckig, quadratisch,
kreisförmig oder
ringförmig.
Das Widerstandselement hat häufig
eine Dicke von höchstens
1,02 mm (0,040 Zoll), und für viele
Anwendungen ist es viel dünner,
das heißt,
es hat eine Dicke von höchstens
0,51 mm (0,020 Zoll), vorzugsweise höchstens 0,38 mm (0,015 Zoll).
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Die
im Widerstandselement verwendete Zusammensetzung weist ein Verhalten
mit positivem Temperaturkoeffizienten (PTC) auf, das heißt, es zeigt
eine steile Zunahme des spezifischen Widerstandes mit der Temperatur über einen
relativ kleinen Temperaturbereich. In dieser Anmeldung wird der
Begriff „PTC" so verwendet, daß er eine
Zusammensetzung oder Vorrichtung bedeutet, die einen R14-Wert
von mindestens 2,5 und/oder einen R100-Wert
von mindestens 10 hat, und es wird bevorzugt, daß die Zusammensetzung oder
Vorrichtung einen R30-Wert von mindestens
6 haben sollte, wobei R14 das Verhältnis zwischen
den spezifischen Widerständen
am Ende und am Anfang eines Bereichs von 14°C ist, R100 das
Verhältnis
zwischen den spezifischen Widerständen am Ende und am Anfang
eines Bereichs von 100°C
ist und R30 das Verhältnis zwischen den spezifischen
Widerständen
am Ende und am Anfang eines Bereichs von 30°C ist. Im allgemeinen zeigen die
Zusammensetzungen, die in Vorrichtungen gemäß der Erfindung verwendet werden,
Zunahmen des spezifischen Widerstandes, die viel größer als
diese Minimalwerte sind.
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Geeignete
leitfähige
Polymerzusammensetzungen werden in den
US-Patenten Nr. 4237441 (van Konynenburg
et al.),
4545926 (Fouts
et al.),
4724417 (Au
et al.),
4774024 (Deep
et al.), 4935156 (van Konynenburg et al.),
5049850 (Evans et al.),
5250228 (Baigrie et al.),
5378407 (Chandler et al.),
5451919 (Chu et al.),
5582770 (Chu
et al.),
5747147 (Wartenberg
et al.) und
5801612 (Chandler
et al.) und in der auf denselben Anmelder übertragenen Internationalen
Patentveröffentlichung Nr. WO 96/29711 (Raychem
Corporation, veröffentlicht
am 26. September 1997) offenbart.
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Das
Widerstandselement ist an einer ersten und einer zweiten Schichtelektrode
befestigt, die an der ersten bzw. zweiten Fläche des Widerstandselements
befestigt sind. Es wird bevorzugt, daß die leitfähige Polymerzusammensetzung
extrudiert oder auf andere Weise zu einer Bahn geformt wird, auf
der die Elektroden befestigt werden können, um einen Schichtwerkstoff
zu bilden, das heißt,
das leitfähige
Polymer wird laminatartig zwischen den Folien angeordnet. Sowohl
die erste als auch die zweite Elektrode umfassen ein leitfähiges Material
und sind vorzugsweise aus Metall in Form einer Folie, zum Beispiel
Nickel, Kupfer, Messing, nichtrostendem Stahl oder einer Legierung
eines oder mehrerer dieser Metalle, wenngleich eine oder beide der
Elektroden eine leitfähige
Farb- oder Graphitschicht umfassen können. Eine Bindeschicht, zum
Beispiel ein leitfähiger
Klebstoff, kann verwendet werden, um die Elektrode am Widerstandselement
zu befestigen. Es ist besonders bevorzugt, daß die erste und zweite Elektrode
eine galvanisch abgeschiedene Metallfolie umfassen, zum Beispiel
Nickel, Kupfer oder nickelbeschichtetes Kupfer. Entsprechende Elektroden
sind in den
US-Patenten Nr. 4689475 (Matthiesen)
und
4800253 (Kleiner
et al.) und in der Internationalen
Patentveröffentlichung Nr.
WO 95/34081 (Raychem Corporation, veröffentlicht am 14. Dezember
1995) offenbart.
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Die
Vorrichtung kann auch eine Isolierschicht umfassen, die elektrischen
Schutz und Schutz gegen Umgebungseinflüsse für die Vorrichtung bietet. Die
Isolierschicht bedeckt im allgemeinen einige oder alle Metallfolien
und jegliche freiliegenden Oberflächen des Elements. Geeignete
isolierende Materialien weisen Polymere auf, wie etwa Polyamid,
Polybutylen-Terephtalat, ein Polyester, Polyethylen, Polyvinylidenfluorid,
Flüssigkristall-Polymere
oder ein Epoxidharz.
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Im
Verfahren gemäß der Erfindung
wird die Vorrichtung in einem Abschneideschritt von einem Schichtwerkstoff
abgeschnitten, der die zwischen zwei Metallfolien positionierte
leitfähige
Polymerzusammensetzung umfaßt.
In dieser Anmeldung wird der Begriff „Abschneiden" so verwendet, daß er jedes
Verfahren zum Isolieren oder Trennen des Widerstandselements der
Vorrichtung vom Schichtwerkstoff einschließt, zum Beispiel Vereinzeln,
Stanzen, Scheren, Schneiden, Ätzen
und/oder Abbrechen, wie in der Internationalen
Patentveröffentlichung
Nr. WO 95/34084 (veröffentlicht
am 14. Dezember 1995) beschrieben.
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Die
Vorrichtung wird dann einem Wärmebehandlungsschritt
unterzogen. Der Wärmebehandlungsschritt
umfaßt
mindestens eine Exkursion von einer ersten Temperatur T1 bis
zu einer zweiten Temperatur T2. Vorzugsweise
weist der Wärmebehandlungsschritt
eine Rückkehr
zur ersten Temperatur nach dem Einwirken der zweiten Temperatur
auf, wodurch ein Zyklus von T1 zu T2 zu T1 erzeugt wird.
Die erste Temperatur beträgt höchstens
(Tm – 100)°C, vorzugsweise
höchstens
(Tm – 120)°C, besonders
bevorzugt höchstens
(Tm – 150)°C, wobei
Tm der Schmelzpunkt der Polymerkomponente
ist, gemessen am Scheitelpunkt der Endotherme eines Differentialkalorimeters.
Wenn es mehr als einen Scheitelpunkt gibt, zum Beispiel, wenn die
Polymerkomponente eine Mischung aus kristallinen Polymeren umfaßt, ist
Tm als die Temperatur des höchsten Temperatur-Scheitelpunkts
definiert. Die zweite Temperatur beträgt höchstens (Tm – 25)°C, vorzugsweise
höchstens (Tm – 35)°C, besonders
bevorzugt höchstens
(Tm – 50)°C. Es ist
wichtig, daß die
erste Temperatur bei einer Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur
Tg der Polymerkomponente liegt. T1 ist häufig
eine Temperatur unterhalb der Zimmertemperatur, das heißt weniger
als 20°C.
In einer bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens wird die Vorrichtung mindestens zwei thermischen Zyklen
ausgesetzt, vorzugsweise mindestens drei thermischen Zyklen. Für manche
Anwendungen kann die Vorrichtung viel mehr thermischen Zyklen ausgesetzt
werden, zum Beispiel sechs thermischen Zyklen. Während des Wärmebehandlungsschritts wird die
Vorrichtung bei der thermischen Exkursion oder bei jedem thermischen
Zyklus für
eine hinreichende Zeit sowohl auf der ersten als auch auf der zweiten
Temperatur gehalten, um sicherzustellen, daß die gesamte Vorrichtung die
vorgesehene Temperatur erreicht. Der Zeitraum, in dem die Vorrichtung
auf T1 und T2 gehalten wird,
kann gleich oder unterschiedlich sein, beträgt aber im allgemeinen mindestens
1 Minute, vorzugsweise mindestens 3 Minuten, eher bevorzugt mindestens
5 Minuten, stärker
bevorzugt mindestens 10 Minuten, noch stärker bevorzugt mindestens 15
Minuten, besonders bevorzugt mindestens 30 Minuten, zum Beispiel
60 Minuten, gemessen von dem Zeitpunkt, wo die Vorrichtung die vorgesehene
Temperatur erreicht. Jede geeignete Wärmequelle kann während des
Wärmebehandlungsschritts
verwendet werden, zum Beispiel ein Ofen (insbesondere ein programmierbarer
Ofen) oder eine andere Klimakammer, oder ein Wärmestrahler. Die Geschwindigkeit
des Temperaturanstiegs von T1 zu T2 (und zurück zu T1,
wenn vorhanden), kann jede angemessene Geschwindigkeit sein, zum
Beispiel 2 bis 30 °C/Minute.
Wenn der Wärmebehandlungsschritt
ein thermischer Zyklus ist, kann die Geschwindigkeit von T1 zu T2 gleich der
Geschwindigkeit von T2 zu T1 oder
unterschiedlich sein.
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Nach
dem Wärmebehandlungsschritt
wird die leitfähige
Polymerzusammensetzung vernetzt. Die Vernetzung kann durch chemische
Mittel oder durch Bestrahlung durchgeführt werden, zum Beispiel unter
Verwendung eines Elektronenstrahls oder einer Co60-γ-Bestrahlungsquelle.
Der Grad der Vernetzung hängt
von der erforderlichen Anwendung für die Zusammensetzung ab, beträgt aber
im allgemeinen weniger als das Äquivalent
von 200 Mrad und ist vorzugsweise wesentlich kleiner, das heißt von 1
bis 20 Mrad, vorzugsweise von 1 bis 15 Mrad, besonders bevorzugt
von 2 bis 10 Mrad für
Anwendungen mit niedriger Spannung (das heißt weniger als 60 Volt). Brauchbare
Schaltungsschutzvorrichtungen für
Anwendungen von weniger als 30 Volt können hergestellt werden, indem
die Vorrichtung mit mindestens 2 Mrad, aber höchstens 10 Mrad bestrahlt wird.
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Für viele
Anwendungen ist es nötig,
mindestens eine leitfähige
Leitung, das heißt
eine erste leitfähige Leitung,
an einer der Metallfolien-Elektroden zu befestigen. Oft werden eine
erste und eine zweite leitfähige Leitung
an der ersten bzw. der zweiten Elektrode befestigt. Die leitfähigen Leitungen
ermöglichen
die einfache Verbindung der Elektroden mit der Quelle der elektrischen
Leistung, zum Beispiel einer Batterie oder einer Stromquelle, oder
mit dem Inneren der Schaltung, und können verwendet werden, um die
Wärmeabgabe
der Vorrichtung zu steuern. Die leitfähigen Leitungen, die zur Vereinfachung
der Produktion häufig
als Teil eines Leitungsrahmens geliefert werden, werden vorzugsweise
mittels einer Zwischenschicht, zum Beispiel eines Lotmetalls oder
eines leitfähigen
Klebstoffs, an den Elektroden befestigt. Dieser Leitungsbefestigungsschritt erfolgt
vorzugsweise nach dem Abschneideschritt und vor dem Wärmebehandlungsschritt.
Andere Montageprozesse, zum Beispiel das Aufbringen der elektrisch
isolierenden Schicht, wie etwa eines Epoxidharzes oder eines anderen
Polymers, werden vorzugsweise während
eines Montageschritts durchgeführt,
der den Leitungsbefestigungsschritt einschließt und nach dem Abschneideschritt
und vor dem Wärmebehandlungsschritt erfolgt.
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Gemäß dem Verfahren
der Erfindung können
Vorrichtungen hergestellt werden, in denen das leitfähige Polymer
einen niedrigen spezifischen Widerstand hat, das heißt weniger
als 100 Ωcm,
vorzugsweise weniger als 20 Ωcm,
eher bevorzugt weniger als 10 Ωcm,
stärker
bevorzugt weniger als 5 Ωcm,
besonders bevorzugt weniger als 2 Ωcm, zum Beispiel weniger als
1 Ωcm.
Für die
meisten Anwendungen hat die Vorrichtung im allgemeinen einen Widerstand
bei 20°C
von weniger als 1 Ω,
vorzugsweise weniger als 0,5 Ω,
besonders bevorzugt weniger als 0,25 Ω, zum Beispiel 0,050 bis 0,150 Ω.
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Vorrichtungen,
die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellt werden, sind besonders geeignet zur Verwendung in einer
Batterieanordnung, bei der die Vorrichtung vorzugsweise am ersten
oder zweiten Anschluß einer
Batterie befestigt wird. Die Befestigung kann direkt zwischen der
Batterie und der ersten oder zweiten Elektrode erfolgen oder zwischen
der Batterie und der ersten leitfähigen Leitung, die an der ersten
Elektrode befestigt ist, oder der zweiten leitfähigen Leitung, die an der zweiten
Elektrode befestigt ist. Für manche
Batterien, bei denen entweder der erste und/oder der zweite Anschluß die Form
eines „Knopfes" hat, wird die Vorrichtung
physisch und elektrisch an einem Knopfanschluß befestigt. Die Vorrichtung
kann entweder am negativen oder am positiven Anschluß der Batterie
befestigt werden. Zur Verwendung geeignete Batterien sind unter
anderem Nickel-Kadmium-, Nickel-Metallhydrid-, Alkali- oder Lithium-Batterien.
Häufig
umfaßt
die Batterieanordnung zwei oder mehr Batterien. Eine solche Batterieanordnung
wird in den Internationalen
Patentveröffentlichungen
Nr. WO 97/06538 (K. K. Raychem, veröffentlicht am 20. Februar 1997)
und
WO 98/20567 (Raychem
Corporation, veröffentlicht
am 14. Mai 1998) gezeigt.
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Die
Erfindung wird durch die Zeichnungen veranschaulicht, wobei 1 in
Schnittansicht die elektrische Vorrichtung 1 zeigt, welche
die PTC-Komponente 3, die erste leitfähige Leitung 15, die
zweite leitfähige Leitung 18 und
das isolierende Material 23 umfaßt. Die PTC-Komponente 3 umfaßt die erste Elektrode 11,
die zweite Elektrode 13 und das Widerstandselement 9,
das aus einem laminatartig dazwischen angeordneten leitfähigen Polymer
besteht. In der in 1 gezeigten PTC-Komponente 3 bilden
die beiden einander gegenüberliegenden
Elektroden die erste Oberfläche 43 und
die zweite Oberfläche 41.
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Eine
Draufsicht der PTC-Komponente 3 ist in 2 gezeigt.
Die PTC-Komponente 3 umfaßt die Oberflächen 41 und 43,
einen äußeren Umfang 5 und
einen inneren Umfang 7 und hat dann die Form einer Scheibe mit
einer Öffnung 27 in
der Mitte. Der innere Umfang 7 definiert die Öffnung 27.
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3 zeigt
eine Draufsicht der ersten leitfähigen
Leitung 15, die einen ersten Teil 16, der an der
ersten Elektrode 11 befestigt ist, und einen zweiten Teil 17 hat,
der sich über
die Öffnung 27 der
PTC-Komponente 3 erstreckt.
In dieser Ausführungsform
bedeckt der erste Teil 16 die gesamte Oberfläche der
ersten Elektrode 11. Der zweite Teil 17 der ersten
Leitung 15, der mindestens einen Teil der Öffnung 27 bedeckt,
wird verwendet, um über
Lot, Druck oder eine Schweißung
direkten elektrischen Kontakt zu einem Knopfanschluß einer
Batterie herzustellen. Der zweite Teil 17 bedeckt mindestens
einen Teil der Öffnung 27.
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4 zeigt
eine Draufsicht der zweiten leitfähigen Leitung 18,
die einen ersten Teil 19 und einen zweiten Teil 21 umfaßt. Der
erste Teil 19 ist an der zweiten Elektrode 13 befestigt
und bedeckt die Oberfläche
der zweiten Elektrode 13 mindestens teilweise. Der zweite
Teil 21 erstreckt sich vom äußeren Umfang 5 weg
und kann bei Bedarf gebogen werden, um elektrischen Kontakt zu einer
zweiten Batterie oder einer anderen elektrischen Komponente herzustellen.
Die erste und zweite leitfähige
Leitung 15, 18 können aus jedem geeigneten Material
hergestellt werden, wie etwa Nickel, rostfreiem Stahl, Kupfer oder
einer Legierung, wie etwa Messing oder Bronze. Zur Vereinfachung
der Produktion ist die zweite Leitung 18 häufig Teil
eines Leitungsrahmens.
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5 zeigt
eine Draufsicht der Vorrichtung 1, die durch die elektrisch
isolierende Schicht 23 gekapselt worden ist. Wenn ein positiver
Anschluß einer
Batterie innerhalb der Öffnung 27' plaziert wird,
tritt kein Kurzschluß ein,
weil kein elektrischer Kontakt zwischen dem Anschluß und der
PTC-Komponente 3 hergestellt wird.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht, wobei
die Beispiele 1 und 2 Vergleichbeispiele sind. Die folgenden Schritte
wurden für
jedes Beispiel durchgeführt:
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HERSTELLUNG DER PTC-VORRICHTUNG
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Eine
erste Mischung wurde hergestellt durch Vormischen von 54 Gewichts-%
Ruß (RavenTM 430U, vertrieben von Columbian Chemicals)
mit 46 Gewichts-% Polyethylen hoher Dichte (PetrotheneTM LB832,
vertrieben von Millenium; „HDPE") in einem Henschel-Mischer,
Durchmischen der Vormischung in einem Buss-Kneter und Extrudieren
zu Pellets. Eine zweite Mischung wurde durch Vormischen von 51,4
Gewichts-% Ruß mit
48,6 Gewichts-% HDPE auf die gleiche Weise hergestellt. Pellets
der ersten und der zweiten Mischung wurden vorvermischt, um eine
endgültige
Mischung mit 52,7 Gewichts-% Ruß und
47,3 Gewichts-% HDPE zu ergeben, und diese Mischung wurde unter
Verwendung eines Egan-Extruders durch eine Foliendüse extrudiert,
um eine Bahn mit einer Dicke von 0,25 mm (0,010 Zoll) zu ergeben.
Die extrudierte Bahn wurde zwischen zwei Schichten von galvanisch
abgeschiedener Nickelfolie mit einer Dicke von etwa 0,033 mm (0,0013
Zoll) (vertrieben von Fukuda) unter Verwendung einer auf 200°C eingestellten
Presse laminatartig angeordnet. Die laminierte Bahn wurde in einer
auf 230°C
erwärmten Lotzusammensetzung
von 63% Blei und 37% Zinn tauchgelötet, und Vorrichtungen mit
der in 2 gezeigten Form wurden aus der laminierten Bahn
herausgestanzt.
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MONTAGE DER VORRICHTUNG
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Die
erste und die zweite leitfähige
Leitung, wie in 3 und 4 gezeigt,
wurden an der PTC-Vorrichtung
mittels eines 63/37-Blei/Zinn-Lots befestigt, das in einem Heißluftofen
aufgeschmolzen wurde, dessen Temperatur in etwa 2 Minuten von 30°C auf eine
Höchsttemperatur
von 230°C
erhöht
wurde. Eine Isolierschicht aus Flüssigkristall-Polymer wurde
dann mittels Spritzpressen oder Spritzgießen aufgebracht.
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BESTRAHLUNG
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Die
Vorrichtungen wurden unter Verwendung einer Kobalt-60-γ-Bestrahlungsquelle
bestrahlt, um eine Gesamtbestrahlung von 14 Mrad zu ergeben.
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ZYKLISCHE TEMPERATURBEANSPRUCHUNG
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Die
Vorrichtungen wurden sechsmal einem Temperaturbeanspruchungszyklus
unterzogen, wobei jeder Zyklus von –40°C zu 80°C zu –40°C verlief, und zwar mit einer
Geschwindigkeit von 1 °C/Minute
mit einer 60-minütigen
Verweilzeit bei –40°C und 80°C.
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BEISPIEL 1 UND 2 (ZUM VERGLEICH)
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Die
Herstellung der Vorrichtungen wurde durchgeführt wie in Tabelle 1 gezeigt,
wobei die Nummern 1 bis 4 die Reihenfolge der Verarbeitungsschritte
kennzeichnen, in der sie durchgeführt wurden. Der Widerstand bei
25°C wurde
für einhundert
Vorrichtungen gemessen, die für
jedes Beispiel hergestellt worden waren. Die resultierenden Vorrichtungen
hatten einen durchschnittlichen Widerstand, der mindestens 5% höher als
derjenige der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
war (Beispiel 3).
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BEISPIEL 3
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Die
Herstellung der Vorrichtungen wurde durchgeführt wie in Tabelle 1 gezeigt.
Die resultierenden Vorrichtungen hatten einen Widerstand, der niedriger
als derjenige der herkömmlichen
Vorrichtungen war. Ein Vergleich der Widerstandsverteilung der Vorrichtung
ist in
6 gezeigt.
Beispiel | Schritte
zur Herstellung der Vorrichtung | Widerstand (mΩ) |
Herstellung | Montage | Bestrahlung | Temp.-Zyklus |
1 | 1 | 2 | 3 | 4 | 53,3 |
2 | 1 | 3 | 2 | 4 | 64,9 |
3 | 1 | 2 | 4 | 3 | 49,0 |