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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Histamin zur Herstellung
eines transdermalen Pflasters zur Behandlung von Krebs oder Infektionskrankheiten,
wobei Histamin in Verbindung mit zusätzlichen Mitteln verabreicht
wird. Das zusätzliche
Mittel kann ein Mittel sein, das die proliferative und/oder cytotoxische
Aktivität
von natürlichen
Killer(NK)zellen und cytotoxischen T-Lymphozyten (CTLs) auf synergistische Weise
mit Histamin stimuliert. Alternativ kann das zusätzliche Mittel ein chemotherapeutisches
Mittel, antivirales Mittel, Vakzine und antibiotisches Mittel sein.
Eine Verwendung, die Histamin, Mittel, die synergistisch mit Histamin
zur Erhöhung
der Cytotoxizität
von NK-Zellen und CTLs wirken, und chemotherapeutische Mittel kombiniert,
wird ebenfalls in Erwägung
gezogen.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung von Histamin zur Herstellung
eines transdermalen Pflasters zur Erhöhung der Histamin-Spiegel im
Blutkreislauf während
eines verlängerten
Zeitraums in Individuen mit verringerten Histamin-Spiegeln im Blutkreislauf.
Solche verringerten Spiegel können
aufgrund von Krebs, Viren und anderen infektiösen Mitteln oder pathologischen
Zuständen
vorliegen.
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Die
Erfindung basiert auf der überraschenden
Beobachtung, dass es trotz früherer
Berichte über
eine kurze Histamin-Halbwertszeit im Körper möglich ist, stabile günstige Spiegel
von Histamin im Blutkreislauf zu erhalten, und diese günstigen
Spiegel während
Stunden oder Tagen nach der letzten Verabreichung von Histamin aufrechtzuerhalten.
Diese Feststellung erleichtert Behandlungen, bei denen eine Histamin-Verabreichung
zum Erhalt günstiger
Histamin-Spiegel im Blutkreislauf mit der Behandlung mit anderen
Mitteln kombiniert wird. Die Erfindung betrifft auch Verbesserungen
im Verfahren der Verabreichung von Histamin. Eine kurze Zusammenstellung
der Beobachtungen, die zur vorliegenden Erfindung führten, wird
nachstehend angegeben, um die vorliegende Erfindung im Zusammenhang
zu verstehen.
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A. Bei der Ausbildung
der Immunantwort beteiligte Zell-Arten
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Jüngste Antikrebs-
und Antivirus-Strategien haben sich auf die Verwendung des Wirt-Immunsystems als
Mittel einer Krebs- oder antiviralen Behandlung oder Therapie konzentriert.
Das Immunsystem entwickelte komplexe Mechanismen zur Erkennung und
Zerstörung
fremder Zellen oder Organismen, die im Körper des Wirts vorhanden sind.
Die Nutzbarmachung der Immunmechanismen des Körpers ist ein attraktiver Versuch, um
eine wirksame Behandlung von Malignomen und viralen Infektionen
zu erzielen. Eine breite Gruppe von Effektorzellen, von denen jede
ihre eigenen Charakteristika und Rollen aufweist, bilden die Immunantwort
aus. Eine Art von Effektorzelle, die B-Zelle, bildet gegen fremde
Antigene, die im Wirt vorhanden sind, gerichtete Antikörper aus.
In Kombination mit dem Komplementsystem lenken Antikörper die
Zerstörung
von Zellen oder Organismen, die das angezielte Antigen tragen.
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Eine
andere Art von Effektorzelle, die T-Zelle, wird in Unterarten eingeteilt,
die eine verschiedene Rolle bei der Immunantwort spielen. Helfer-T-Zellen
sekretieren Cytokine, die die Proliferation anderer Zellen, die zur
Ausbildung einer effektiven Immunantwort notwendig sind, stimulieren,
während
Suppressor-T-Zellen
die Immunantwort abschwächen.
Eine dritte Art von T-Zelle, die cytotoxische T-Zelle (CTL), ist
dazu fähig,
eine angezielte Zelle, die ein fremdes Antigen auf ihrer Oberfläche aufweist,
direkt zu lysieren.
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Eine
zusätzliche
Art von Effektor-Zelle ist die natürliche Killer(NK-)zelle, eine
Art von Lymphozyten, die die Fähigkeit
besitzen, spontan viral infizierte Zellen und eine Vielzahl von
malignen Zellarten zu erkennen und zu zerstören. Diese Eigenschaft von
NK-Zellen macht sie zu attraktiven Kandidaten zur Nutzbarmachung
bei Antikreb- und viralen Behandlungen und Therapien auf der Basis
der Verwendung des Immunsystems des Wirts als Waffe gegen maligne
Tumore und Viren.
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B. Cytokine, die am Zustandekommen
der Immunantwort beteiligt sind
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Die
Wechselwirkung zwischen den verschiedenen vorstehend angegebenen
Effektorzellen wird durch die Aktivitäten einer großen Vielzahl
chemischer Faktoren beeinflusst, die dazu dienen, die Immunantwort,
wie erforderlich, zu erhöhen
oder zu verringern. Solche chemischen Modulatoren können durch
die Effektorzellen selbst produziert werden und können die
Aktivität
von Immunzellen der gleichen oder verschiedenen Art als den Faktor
produzierende Zellen beeinflussen.
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Eine
Art chemischer Mediatoren der Immunantwort sind Cytokine, Moleküle, die
eine proliferative Antwort in den Zellkomponenten des Immunsystems
stimulieren.
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Interleukin-2
(IL-2) ist ein durch T-Zellen synthetisiertes Cytokin, das zuerst
im Zusammenhang mit seiner Rolle bei der Expansion von T-Zellen
als Reaktion auf ein Antigen identifiziert wurde (Smith, K. A.,
Science 240: 1169 (1988)). Es ist allgemein bekannt, dass für eine volle
Entwicklung von cytotoxischen Effektor-T-Zellen (CTLs), die eine
wichtige Rolle bei der Verteidigung des Wirts gegen Viren spielen,
eine IL-2-Sekretion erforderlich ist. Verschiedene Untersuchungen
haben gezeigt, dass IL-2 Antitumorwirkungen aufweist, die es zu einem
attraktiven Mittel zur Behandlung von Malignomen machen (siehe z.B.
Lotze, M. T. et al. in „Interleukin 2", Hg. K. A. Smith,
Academic Press, Inc., San Diego, CA, S. 237 (1988); Rosenberg, S.,
Ann. Surgery 208: 121 (1988)). Tatsächlich wurde IL-2 zur Behandlung
von Personen, die unter malignem Melanom, renalem Zellkarzinom und
akuter myeloischer Leukämie
leiden, verwendet (Rosenberg, S. A. et al., N. Engl. J. Med. 316:
889–897
(1978); Bukowski, R. M. et al., J. Clin. Oncol. 7: 477–485 (1989);
Foa, R. et al., Br. J. Haematol. 77: 491–496 (1990)).
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Es
scheint wahrscheinlich zu sein, dass NK-Zellen für die Antitumorwirkungen von
IL-2 verantwortlich sind. IL-2 erhöht z.B. rasch und effektiv
die Cytotoxizität
isolierter menschlicher NK-Zellen in vitro (Dempsey, R. A. et al,
J. Immunol. 129: 2504 (1982); Phillips, J. H. et al., J. Exp. Med.
170: 291 (1989)). Die cytotoxische Aktivität von mit IL-2 behandelten
NK-Zellen ist deshalb größer als
die in unbehandelten Zellen beobachteten konstitutiven Cytotoxizitätswerte.
Außerdem
eliminiert die Abreicherung von NK-Zellen in Tieren die IL-2-Antitumoreffekte
(Mule, J. J. et al., J. Immunol. Invest. 139: 285 (1987); Lotze,
M. T. et al., supra). Ein zusätzlicher Nachweis
für die
Rolle von NK-Zellen ergibt sich aus der Beobachtung, dass NK-Zellen
die einzigen verbleibenden menschlichen peripheren Blutlymphozyten sind,
die den IL-2-Rezeptor an ihrer Zelloberfläche exprimieren. (Caliguri,
M. A. et al., J. Clin. Invest. 91: 123–132 (1993)).
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Ein
anderes Cytokin, das als Antikrebs- und antivirales Mittel vielversprechend
ist, ist Interferon-α.
Interferon-α (IFN-α) wurde zur
Behandlung von Leukämie,
Myelom und renalen Zellkarzinomen verwendet. Isolierte NK-Zellen
zeigen eine erhöhte
Cytotoxizität
in Gegenwart von IFN-α.
IFN-α wirkt
somit, wie IL-2, auch zur Erhöhung
der NK-Zellen-vermittelten Cytotoxizität. (Trinchieri, G., Adv. Immunol.
47: 187–376
(1989)).
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C. In vivo-Resultate von
Histamin- und Histaminagonisten-Behandlungen
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Histamin
ist ein biogenes Amin, d.h., eine Aminosäure, die durch pharmakologische
Rezeptoren nach Decarboxylierung vermittelte biologische Aktivität besitzt.
Die Rolle von Histamin bei anaphylaktischer Überempfindlichkeit ist allgemein
anerkannt (Plaut, M. und Lichtenstein, L. M., 1982 Histamine and
immune responses. In Pharmacology of Histamine Receptors, Ganellin,
C. R. und M. E. Parsons, Hg. John Wright & Sons, Bristol, S. 392–435).
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Die
Prüfung,
ob Histamin oder Histaminantagonisten bei der Behandlung von Krebs
angewendet werden können,
haben sich widersprechende Resultate ergeben. Einige Berichte nehmen
an, dass die Verabreichung von Histamin allein das Tumorwachstum
in Wirten mit Malignomen unterdrückte
(Burtin, Cancer Lett. 12: 195 (1981)). Auf der anderen Seite wurde
berichtet, dass Histamin das Tumorwachstum in Nagetieren beschleunigt
(Nordlund, J. J. et al., J. Invest. Dermatol. 81: 28 (1983)).
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Sich
widersprechende Resultate wurden ebenfalls bei der Bewertung der
Wirksamkeit von Histamin-Rezeptor-Antagonisten
erhalten. Einige Studien berichten, dass Histamin-Rezeptor-Antagonisten
die Tumorentwicklung in Nagetieren und Menschen unterdrücken (Osband,
M. E. et al., Lancet 1 (8221): 636 (1981)). Andere Studien berichten,
dass eine solche Behandlung das Tumorwachstum erhöht und sogar
Tumore induzieren kann (Barna, B. P. et al., Oncology 40: 43 (1983)).
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D. Synergistische Wirkungen
von Histamin und IL-2
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Trotz
der widersprüchlichen
Resultate bei der Verabreichung von Histamin allein, haben jüngste Berichte
klar gezeigt, dass Histamin mit Cytokinen synergistisch unter Verstärkung der
Cytotoxizität
von NK-Zellen und
CTLs wirkt. Therapien, die die Kombination von Histamin und Cytokinen
verwenden, stellen deshalb einen attraktiven Schritt zu Antikrebs-Strategien
auf der Basis der Verwendung des Wirt-Immunsystems zur Bekämpfung der Malignität dar. Antivirale
Behandlungen unter Verwendung irgendeines der allgemein bekannten
antiviralen Mittel werden ebenfalls in Betracht gezogen.
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Untersuchungen
unter Verwendung von Histamin-Analogen legen nahe, dass die synergistischen
Wirkungen von Histamin durch an der Zelloberfläche von phagozytischen Zellen,
wie z.B. Monozyten, Makrophagen und Granozyten, exprimierten H2-Rezeptoren bewirkt werden. Der H2-Rezeptor-Antagonist Dimaprit war z.B. dazu fähig, die
NK-Zell-mediatierte Cytotoxizität
zu erhöhen,
während
strukturell eng verwandte Analoga, denen die biologische Aktivität fehlt,
keinen Effekt hervorriefen. Zusätzlich
blockierten H2-Rezeptor-Antagonisten die
Wirkungen von Histamin und Dimaprit, was den H2-Rezeptor
mit der Transduktion der Histamin-Reaktion in Verbindung bringt
(Hellstrand, K. et al., J. Immunol. 137: 656 (1986)).
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Die
synergistische Wirkung von Histamin bei der Kombination mit Cytokinen
ist nicht das Ergebnis einer direkten positiven Wirkung von Histamin
auf NK-Zellen- und CTL-Cytotoxizität. Die synergistischen Effekte resultieren
vielmehr aus der Suppression einer Verringerung der durch andere
Zell-Typen, die zusammen mit den cytotoxischen Zellen vorhanden
sind, vermittelten Abschwächung
der Cytotoxizität.
Die nachstehende Diskussion zeigt einige Beweise, die nahe legen,
dass die synergistischen Effekte von Histamin aus der Suppression
von durch andere Zell-Typen hervorgerufenen negativen Signalen resultiert.
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US-Patent
Nr. 5 348 739, das durch Bezugnahme darauf Bestandteil dieser Beschreibung
ist, beschreibt die synergistischen Wirkungen von Histamin und Interleukin-2.
Wie vorstehend erläutert,
ruft IL-2 normalerweise eine cytotoxische Reaktion in NK-Zellen
hervor. In vivo-Untersuchungen mit NK-Zellen allein bestätigten,
dass die Cytotoxizität
stimuliert wird, wenn IL-2 verabreicht wird. In Gegenwart von Monozyten
wird jedoch die IL-2-induzierte Erhöhung der Cytotoxizität von NK-Zellen
unterdrückt.
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In
Abwesenheit von Monozyten besitzt Histamin keine Wirkung oder schwach
unterdrückte
NK-vermittelte Cytotoxizität (US-Patent
5 348 739; Hellstrand, K. et al., J. Immunol. 137: 656 (1986); Hellstrand,
K. und Hermodsson, S., Int. Arch. Allergy Appl. Immunol. 92: 379–389 (1990)).
Histamin und IL-2
in Gegenwart von Monozyten ausgesetzte NK-Zellen zeigen jedoch erhöhte Cytotoxizitätsgrade
in Bezug auf die, die erhalten werden, wenn NK-Zellen nur IL-2 in
Gegenwart von Monozyten ausgesetzt werden. Id. Die synergistische
Verstärkung
der NK-Zellen- Cytotoxizität
durch eine kombinierte Histamin- und Interleukin-2-Behandlung resultiert somit
nicht aus der direkten Wirkung von Histamin auf NK-Zellen, sondern
vielmehr aus der Suppression eines durch Monozyten hervorgerufenen
inhibitorischen Signals.
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Ohne
auf einen bestimmten Mechanismus beschränkt zu sein, wird angenommen,
dass die inhibitorischen Wirkungen von Monozyten auf cytotoxische
Effektorzellen, wie z.B. NK-Zellen und CTLs, aus der Ausbildung
von H2O2 durch Monozyten
resultieren. Es wurde berichtet, dass die Bildung von H2O2 durch Monozyten die NK-Zellen-Cytotoxizität unterdrückt (Van
Kessel, K. P. M. et al., Immunology, 58: 291–296 (1986); El-Hag, A. und
Clark, R. A., J. Immunol. 133: 3291–3297 (1984); Seaman, W. E.
et al., J. Clin. Invest. 69: 876–888 (1982)). Ein weiterer
Beweis für
die Rolle von H2O2 bei
der Suppression der NK-Zellen-Cytotoxizität resultiert aus in vitro-Untersuchungen,
die zeigen, dass der Zusatz von Katalase, einem Enzym, das zur Entfernung
von H2O2 wirkt,
zu IL-2 ausgesetzten Zubereitungen aus Monozyten und NK-Zellen die
inhibitorischen Wirkungen der Monozyten eliminiert (Seaman, supra).
Histamin kann deshalb seine synergistischen Wirkungen durch Verringerung
des durch Monozyten produzierten H2O2-Gehalts
ausüben
(Hellstrand, K., Asea, A., Hermodsson, S., Histaminergic regulation
of antibody-dependent
cellular cytotoxicity of granulocytes, monocytes and natural killer
cells, J. Leukoc. Biol. 55: 392–397
(1994)).
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Monozyten
sind nicht nur die einzige Zell-Art, die die NK-Zellen- und CTL-Cytotoxizität einreguliert.
Experimente haben gezeigt, dass Granulozyten sowohl die konstitutive
als auch die IL-2-induzierte cytotoxische Wirkung von NK-Zellen
in vitro unterdrückt.
Wie die vorstehend diskutierte Monozyten- vermittelte Suppression wird eine Granulozyten-vermittelte
Suppression synergistisch durch Behandlung mit IL-2 und Histamin überwunden
(US-Patent Nr. 5 348 739; Hellstrand, K., Asea, A., Hermodsson,
S., Histaminergic regulation of antibody-dependent cellular cytotoxicity
of granulocytes, monocytes and natural killer cells, J. Leukoc.
Biol. 55: 392–397
(1994)).
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Es
scheint, dass der H2-Rezeptor an der Übertragung
der synergistischen Wirkungen von Histamin zur Überwindung der Granulozyten-vermittelten
Suppression beteiligt ist. Die Wirkung von Histamin auf Granulozyten-vermittelte
Suppression einer Antikörper-abhängigen Cytotoxizität von NK-Zellen
wurde z.B. durch den H2-Rezeptor-Antagonisten
Ranitidin blockiert und durch den H2-Rezeptor-Agonisten
Dimaprit nachgeahmt. Im Gegensatz zur vollständigen oder nahezu vollständigen Aufhebung
der Monozyten-vermittelten NK-Zell-Suppression durch Histamin und
IL-2 eliminierte eine solche Behandlung nur teilweise die Granulozyten-vermittelte
NK-Zell-Suppression (US-Patent Nr. 5 348 739; Hellstrand, K. et
al., Histaminergic regulation of antibody-dependent cellular cytotoxicity
of granulocytes, monocytes and natural killer cells, J. Leukoc.
Biol. 55: 392–397 (1994)).
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Wie
durch die obigen Experimente nahegelegt, sind Therapien, die Histamin
und Cytokine verwenden, wirksame Antikrebs-Strategien. US-Patent
Nr. 5 348 739 beschreibt, dass Mäuse,
denen vor der Inokulierung mit Melanom-Zelllinien Histamin und IL-2
verabreicht wurde, gegen die Entwicklung von Lungenmetastase-Herden
geschützt
waren. Dieser Effekt war eine Folge der synergistischen Wechselwirkung
zwischen Histamin und IL-2, wie dies durch die signifikante Verringerung
der Metastase-Herde in Mäusen,
denen Histamin und IL-2 verabreicht wurde, im Vergleich zu Mäusen, denen
Histamin oder IL-2 allein verabreicht wurde, gezeigt wird.
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Zusätzlich zu
den bei der Analyse von Lungenmetastase-Herden beobachteten synergistischen
Wirkungen wurden synergistische Wirkungen einer Histamin-plus-IL-2-Behandlung
ebenfalls in Untersuchungen beobachtet, bei denen NK-Zell-Cytotoxizität durch
Bestimmen der Fähigkeit
von Mäusen,
von Menschen und Mäusen
abgeleitete maligne Zelllinien abzutöten, denen diese injiziert
wurden, festgestellt wurde. Id.
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In
Untersuchungen zur Ermittlung der Rolle von Histamin in einem NK-Zellen-abhängigen Schutz
gegen Herpes simplex-Virus (HSV), Typ 2, wurde festgestellt, dass
eine einzige Dosis von Histamin die Überlebensdauer in intravenös mit HSV
inokulierten Tieren verlängern
konnte, und es wurde ein synergistischer Effekt im Hinblick auf
die Überlebensdauer
von Tieren, die mit einer Kombination von Histamin und IL-2 behandelt
wurden, beobachtet (Hellstrand, K. et al., Role of histamine in
natural killer cell-dependent
protection against herpes simplex virus type 2 infection in mice,
Clin. Diagn. Lab. Immunol. 2: 277–280 (1995)).
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Die
vorstehenden Ergebnisse zeigen, dass Strategien, die eine Kombination
von Histamin und IL-2 verwenden, wirksame Mittel zur Behandlung
von Malignomen und viraler Infektion sind.
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E. Synergistische Wirkungen
von Histamin und Interferon-α
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Zur Überwindung
der Suppression von NK-Zell-Cytotoxizität durch Monozyten wirkt Histamin
auch mit Interferon-α synergistisch
(Hellstrand, K. et al., Regulation of the NK cell response to interferon-alpha
by biogenic amines, J. Interferon Res. 12: 199–206 (1992)). Wie IL-2 verstärkt Interferon-α die NK- Zellen-konstitutive NK-Zell-Cytotoxizität. Id. Monozyten
unterdrücken
die Interferon-α-vermittelte
Erhöhung
der NK-Zellenabtötung
von malignen Zielzellen in vitro. Eine Monozyten-vermittelte Suppression
der NK-Zellentoxizität
wurde durch Behandlung mit Histamin und Interferon-α überwunden.
Die Wirkungen von Histamin wurden durch H2-Rezeptor-Antagonisten
blockiert und durch H2-Rezeptor-Agonisten nachgeahmt.
Verbindungen, die eine strukturelle Ähnlichkeit zum H2-Rezeptor-Agonisten
Dimaprit haben, aber keine Aktivität des Agonisten zeigten, waren
nicht im Stande, mit Interferon-α synergistisch
zu wirken (Hellstrand et al., J. Interferon Res. 12: 199–206 (1992)).
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F. Behandlungen beim Menschen
mit einer Kombination von Histamin, Interleukin-2 und Interferon-α
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Die
vorstehend besprochenen Ergebnisse in vitro und bei Tieren deuteten
darauf hin, dass Histamin + IL-2
+ Interferon-α eine
vielversprechende Methode zur Behandlung von menschlichen Malignomen
sein könnte.
Tatsächlich
erwiesen sich Behandlungen mit einer Kombination von Histamin, IL-2
und Interferon-α als wirksam
bei der Behandlung einer Vielzahl menschlicher Malignome, wobei
eine 75%-Reaktionsrate
gezeigt wurde, die beträchtlich
größer als
die mit IL-2 allein beobachtete war (Hellstrand et al., Histamin
in Immunotherapy of Advanced Melanoma: A Pilot Study, Cancer Immunology
and Immunotherapy 39: 416–419
(1994)). In der vorstehenden Untersuchung erhielten Versuchspersonen
eine konstante Infusion von IL-2 (Proleukin, Eurocetus), 18 × 106 E/m2 an den Tagen
1 bis 5 und 8 bis 12, alle 4 bis 6 Wochen wiederholt, sowie Interferon-α (6 × 106 E täglich,
s.c.). Zusätzlich
zum IL-2 erhielten acht der Versuchpersonen Histamindihydrochlorid
(1 mg s.c.) zweimal am Tag. Id.
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Nur
eine Versuchsperson in der Gruppe, die IL-2 und Interferon-α erhielt,
zeigte eine partielle oder gemischte Reaktion, eine Reaktionsrate
von 14% (1 von 7). Im Gegensatz dazu zeigte die Gruppe, die IL-2,
Interferon-α und
Histamin erhielt, eine entsprechende Reaktionsrate von 75% (6 von
8). Nur zwei dieser Versuchspersonen zeigten keine Reaktion. Id.
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Histamin
+ IL-2 + Interferon-α ist
somit eine wirksame Antikrebstherapie.
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G. Behandlung von Menschen
mit Histamin + IL-2 + chemotherapeutischen Mitteln
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Kürzlich wurde
die Wirksamkeit von Behandlungen, die Histamin, IL-2 und chemotherapeutische
Mittel verwendeten, bei Menschen, die an akuter myeloischer Leukämie (AML)
litten, untersucht (Brune und Hellstrand, Remission Maintenance
Therapy with Histamine and Interleukin-2 in Acute Myelogenous Leukamie,
Br. J. Haematology, März
1996).
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In
einer Versuchsgruppe wurde das Abtöten von AML-Blasten durch NK-Zellen
in vitro untersucht. IL-2 induzierte NK-vermittelte Cytotoxizität, diese
Wirkung wurde aber durch Monozyten unterdrückt. Histamin beeinflusste
die IL-2-induzierte cytotoxische Reaktion in Abwesenheit von Monozyten
nicht, blockierte aber die suppressiven Wirkungen der Monozyten.
In Gegenwart des H2-Rezeptor-Antagonisten
Ranitidin war Histamin jedoch nicht wirksam bei der Überwindung
der Monozyten-Suppression. Id.
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Zusätzlich wurden
AML-Patienten mit vorübergehender
Besserung (Remission) mit Histamin + IL-2 + den chemotherapeutischen
Mitteln Cytarabin und Thioguanin behandelt, und die Dauer der vorübergehenden Besserung
wurde bestimmt und mit der Länge
der vorübergehenden
Verbesserungen vor Beginn der Behandlung verglichen. Fünf der Patienten,
die Histamin + IL-2 + Cytarabin + Thioguanin erhielten, zeigten
eine vollständige
Remission einer Dauer von 9 bis 27 Monaten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung.
Zwei Patienten erlitten nach einer Remission, die 8 und 33 Monate
dauerte, einen Rückfall.
Bei den fünf
Patienten, die eine Remission, gefolgt von einem Rückfall vor
dem Beginn des Histamin + IL-2 + Cytarabin + Thioguanin-Behandlungsplanes
zeigten, überschritt
die Dauer der Remissionen, die auf den Beginn des Behandlungsplanes
folgten, die Dauer der früheren
Remissionen. Id. Eine solche „Inversion
der Remissionszeit" ist
beim natürlichen Verlauf
von AML selten und tritt nach Berichten nur bei einem kleinen Teil
(< 10%) der AML-Patienten,
die mit IL-2 als einziges Mittel behandelt wurden, auf (Shepherd
et al., Phase II Study of Subcutaneous rHU IL-2 in Patients with
Acute Myelogenous Leukemie in Partial or Complete Second Remission
and Partial Relapse, Br. J. Haematol. 587, 205 (1994)). Histamin
+ IL-2 + chemotherapeutische Mittel ist deshalb eine wirksame Antikrebstherapie.
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H. Optimierung der Histamin-Abgabe
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Histamin
ist ein sehr bioaktives Molekül
mit starken biologischen Wirkungen. Es wurde festgestellt, dass
Bolus-Dosen wirksamer Mengen von Histamin beträchtliche unerwünschte Nebenwirkungen
besitzen, einschließlich
Hitzewallungen (flushing), Unwohlsein, erhöhter Herz- und Atmungsfrequenz,
Bluthochdruck und starker Kopfschmerzen. Gleichzeitig wurde festgestellt,
dass eine Histamin-vermittelte Therapie am wirksamsten ist, wenn
sie in getrennten Dosen während
eines kurzen Zeitraums im Gegensatz zu einer Infusion oder kontrollierten
Abgabe während
eines Zeitraums von Tagen oder Wochen durchgeführt wird.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Histamin zur Herstellung eines
transdermalen Pflasters, wie in Anspruch 1 definiert. Die vorliegende
Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Behandlung eines Individuums mit
Histamin-Mangel, das die Stufen aufweist: Identifizierung eines
Individuums, das erhöhte
Histamin-Spiegel im Blutkreislauf benötigt; und Verabreichen einer
wirksamen Menge einer pharmazeutisch annehmbaren Form von Histamin
während
eines Zeitraums, der ausreicht, um stabile Gehalte von Histamin
im Blutkreislauf zu erhalten, an das Individuum. Vorzugsweise wird
das Histamin in mehreren Dosen verabreicht. Vorteilhafterweise wird
das Histamin mit einer Rate von 0,025 bis 0,3 mg/Minute verabreicht.
Insbesondere wird das Histamin in einer Rate von ca. 0,1 mg/Minute
verabreicht. In einem Aspekt dieser bevorzugten Ausführungsform
wird das Histamin während
eines Zeitraums von 1 bis 60 Minuten, vorzugsweise während eines
Zeitraums von zwischen 1 und 30 Minuten, verabreicht. Vorteilhafterweise
wird das Histamin mit einer täglichen
Gesamtdosis von zwischen 0,4 und 10 mg verabreicht, insbesondere
wird das Histamin in einer täglichen
Gesamtdosis von zwischen 0,5 und 2 mg verabreicht. Die Verabreichung
erfolgt transdermal.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch ein transdermales Pflaster,
das Histamin aufweist, wobei das Pflaster eine wirksame Menge von
Histamin an ein Individuum in weniger als ca. 30 Minuten abgeben kann.
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Die
Erfindung beschreibt ferner eine Zusammensetzung, die zwischen 3
und 50 ml einer Lösung
einer pharmazeutisch annehmbaren Form von Histamin in einem mit
Septum verschlossenen Fläschchen
umfasst. Vorzugsweise umfasst die Zusammensetzung zwischen 10 und
20 ml der Lösung;
insbesondere umfasst die Zusammensetzung 5 ml der Lösung. Vorzugsweise
beträgt
die Konzentration an Histamin in der Lösung zwischen 0,01 und 100
mg/ml. Insbesondere beträgt
die Konzentration von Histamin zwischen 0,1 und 50 mg/ml. In erster
Linie beträgt
die Konzentration an Histamin zwischen ca. 1 und 10 mg/ml. Vorteilhafterweise
weist das Fläschchen
eine durchstechbare Membran auf. Vorzugsweise ist das Fläschchen
steril. In einem anderen Aspekt dieser bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Lösung
einen isotonischen Träger
oder ein Konservierungsmittel.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt,
dass es möglich
ist, stabile günstige
Histamin-Werte im Blutkreislauf zu erhalten.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
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Vor
der vorliegenden Erfindung wurde angenommen, dass Histamin im Blut
eine extrem kurze Halbwertszeit in der Größenordnung von 5 Minuten aufweist
(Beaven, M. A., Factors regulating availability of histamine at
tissue receptors in Pharmacology of Histamine Receptors, C. R. Ganellin
und M. E. Parsons, Hg. Wright PSG, Bristol, GB, S. 103–145 (1982)).
Die vorliegende Erfindung ergab sich aus der unerwarteten Feststellung,
dass es im Gegensatz zu früheren
Berichten möglich
ist, stabile Gehalte an Histamin im Blutkreislauf zu erhalten, die
mehrere Stunden oder sogar Tage vom Zeitpunkt der Histamin-Verabreichung
andauern. Die vorliegende Erfindung ist der erste Bericht über stabiles
Histamin im Blutkreislauf. Unter Verwendung von Behandlungsplänen, die
die Verabreichung von H2-Rezeptor-Antagonisten und Histamin betreffen,
konnte Burtin normale Histamin-Spiegel im Blutkreislauf bei Krebspatienten
erhalten, die eine Stabilisierung der Erkrankung zeigten (Burtin
et al., Eur. J. Clin. Oncol. 24: 161–167 (1988)). Die von Burtin
berichteten normalen Spiegel waren jedoch sehr wahrscheinlich eine
Folge der Stabilisierung des Krebses und nicht der Feststellung
stabiler zirkulierender Histamin-Spiegel während eines auf die Verabreichung
folgenden signifikanten Zeitraums. Ein Beweis dafür, dass
die bei Burtin berichteten Spiegel eine Folge einer physiologischen
Stabilisierung waren, folgt aus der Tatsache, dass die von Burtin
berichteten normalen Histamin-Spiegel, wenn die Personen eine vorübergehende
Besserung zeigten, vor dem Tod der Personen unter die normalen Spiegel
fielen. Burtin gab den Zeitraum nach der Verabreichung, bei dem
die zirkulierenden Histamin-Spiegel gemessen wurden, nicht an, aber
es scheint wahrscheinlich zu sein, dass die von Burtin berichteten
normalen Spiegel eher eine Konsequenz von endogen produziertem Histamin
im Zusammenhang der Stabilisierung des Krebses waren, und weniger
eine Konsequenz der Beobachtung der Beständigkeit von extrinsisch verabreichtem
Histamin waren.
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Personen,
die an Krebs leiden, zeigen häufig
verminderte Spiegel von Histamin im Blutkreislauf (Burtin et al.,
Decreased blood histamine levels in subjects with solid malignant
tumors, Br. J. Cancer 47: 367–372 (1983)).
Die Beobachtung stabiler und vorteilhafter Blut-Histamin-Spiegel,
die Stunden oder Tage nach Histamin-Verabreichung andauern, findet
eine Anwendung bei Krebs- und antiviralen Behandlun gen auf der Basis synergistischer
Wirkungen zwischen Histamin und Mitteln, die die durch cytotoxische
Effektorzellen vermittelte Cytotoxizität erhöhen. In solchen Protokollen
wird die cytotoxische Aktivität
von NK-Zellen und CTLs durch eine kombinierte Verabreichung von
Histamin erhöht,
um einen stabilen Gehalt an zirkulierendem Histamin zu erzielen,
der ausreicht, um die Aktivität
eines Mittels, das synergistisch mit Histamin wirkt, um die Cytotoxizität mit der
Verabreichung des Mittels zu erhöhen,
zu verstärken.
-
Zusätzlich können chemotherapeutische
Behandlungen, die auf die Zerstörung
der Malignität
gerichtet sind, zu erniedrigten Blut-Histamin-Spiegeln führen. Das
nachfolgende Beispiel 1 beschreibt die Verringerung der Blut-Histamin-Spiegel
nach einer Behandlung mit den chemotherapeutischen/cytostatischen
Mitteln Cytarabin und Thioguanin. α-IFN verursacht ebenfalls eine
Verringerung der Histamin-Spiegel.
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BEISPIEL 1
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Bei
fünf Patienten
mit AML in Remission wurden die Histamin-Spiegel in Vollblutproben
1 bis 5 Tage vor und 1 bis 2 Wochen nach der Behandlung mit Cytarabin
(60 mg/m2/Tag subkutan) und Thioguanin (40 mg/Tag
oral) während
21 Tagen oder bis die Plättchenzählung ≤ 50 × 109/l betrug, analysiert. Histamin wurde in
heparinisiertem venösen
Blut unter Verwendung des von Biomerica Inc., Newport Beach, CA
92663 (Katalog Nr. 1051), erhältlichen
Radioimmunoassays gemäß den Assay-Kit
begleitenden Instruktionen analysiert.
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Bei
allen Patienten fielen die Histamin-Spiegel nach der Behandlung
mit Cytostatika ab (siehe die nachstehende Tabelle).
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Die
vorliegende Erfindung kann verwendet werden, um günstige stabile
Blut-Histamin-Spiegel bei Personen, deren Blut-Histamin-Spiegel
als Folge einer Chemotherapie abgesunken waren, wieder herzustellen oder
aufrechtzuerhalten.
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Günstige Spiegel
von zirkulierendem Histamin können
erzielt werden, indem man Histamin vor, während oder nach der Behandlung
mit Mitteln, die die Cytotoxizität
natürlicher
Killerzellen erhöhen,
oder mit chemotherapeutischen Mitteln verabreicht.
-
Mit
der Erfindung ist es deshalb möglich,
die Aktivität
eines Mittels, das die cytotoxische Effektorzellen-Cytotoxizität erhöht, zu erhöhen, indem
man Histamin so verabreicht, dass eine stabile Blut-Histamin-Konzentration erreicht
wird, die ausreicht, um den die Cytotoxizität verstärkenden Effekt dieses Mittels
zu erhöhen, und
eine zweckmäßige Menge
dieses Mittels verabreicht, wobei die die Cytotoxitzität erhöhenden Wirkungen dieses
Mittels verstärkt
werden. Der hier verwendete Ausdruck „Histamin" umfasst Histamin, sein Dihydrochloridsalz
(Histamindihydrochlorid), Histamindiphosphat, andere Histaminsalze, Ester
oder Prodrugs, und H2-Rezeptor-Agonisten.
Serotonin und 5HT-Agonisten werden ebenfalls in Betracht gezogen.
Die Verabreichung von Verbindungen, die die Freisetzung von endogenem
Histamin aus den eigenen Geweben des Patienten induzieren, fallen
ebenfalls in den Rahmen der vorliegenden Erfindung; der Ausdruck „Histamin", wie er hier verwendet
wird, umfasst deshalb auch diese Verbindungen.
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In
einem Aspekt wird das Histamin vor der Verabreichung des Mittels,
das die NK-Zellen- und CTL-Cytotoxizität erhöht, verabreicht.
In einer anderen Ausführungsform
wird das Histamin nach der Verabreichung des Mittels, das die Cytotoxizität verstärkt, verabreicht.
In einer weiteren Ausführungsform
wird das Histamin während
des Verlaufs der Verabreichung des Mittels, das die Cytotoxizität verstärkt, verabreicht.
In einer anderen Ausführungsform
wird das Histamin vor, während
und nach der Verabreichung des Mittels, das die Cytotoxizität verstärkt, verabreicht.
-
In
einer Ausführungsform
wird das Histamin mindestens 1 Tag vor der Verabreichung des Mittels,
das die Cytotoxizität
verstärkt,
verabreicht. In einer bevorzugten Ausführungsform werden durch Verabreichung von
Histamin in einer Dosis von 0,4 bis 10 mg/Tag günstige stabile Gehalte an zirkulierendem
Blut-Histamin erhalten. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Histamin während
eines Zeitraums von 1 bis 4 Wochen in sich wiederholenden Zyklen
bis zu 52 Wochen lang verabreicht. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
wird das Histamin während
eines Zeitraums von 1 bis 2 Wochen in sich wiederholenden Zyklen
bis zu 52 Wochen verabreicht. In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
beträgt
der günstige
stabile Gehalt der Konzentration an zirkulierendem Blut-Histamin
mindestens 0,2 μMol/l.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das die Cytotoxizität
verstärkende
Mittel mindestens ein Cytokin. Vorzugsweise ist das Cytokin Interleukin-2.
In einem bevorzugten Aspekt der Erfindung wird das Interleukin-2
in einer Menge von 0,5 bis 50 bis 80 μg/kg/Tag verabreicht. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Interleukin-2 während
eines Zeitraums von 1 Tag bis zu 4 Wochen in sich wiederholenden
Zyklen bis zu 12 Monate lang verabreicht.
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In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Cytokin Interferon-α.
Das Interferon-α wird
vorzugsweise in einer Dosierung von 10.000 bis 200.000 E/kg/Tag
verabreicht. Zur Behandlung von primärem Melanom beträgt die bevorzugte
Dosis von Interferon-α 200.000
E/kg/Tag. Zur Behandlung anderer Krebsarten ist die bevorzugte Dosis
von Interferon-α 50.000
E/kg/Tag. In einer weiteren Ausführungsform
wird das Interferon-α während eines
Zeitraums von bis zu 18 Monaten verabreicht. Vorzugsweise wird das
Interferon-α während eines
Zeitraums von zwischen 2 bis 6 Wochen in sich wiederholenden Zyklen
bis zu 12 Monate lang verabreicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das die Cytotoxizität
verstärkende
Mittel Interferon-α und Interleukin-2.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Individuum mit einer Malignität mit Histamin
und einem zweiten zweckmäßigen Mittel
behandelt, wobei die Aktivität
des zweiten zweckmäßigen Mittels
durch Histamin verstärkt
wird, indem man eine pharmazeutische annehmbare Form von Histamin
so verabreicht, dass ein günstiger
Blut-Histamin-Spiegel erzielt wird, und das zweite zweckmäßige Mittel
verabreicht.
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In
einer Ausführungsform
dieses Aspektes wird das Histamin vor dem zweiten zweckmäßigen Mittel verabreicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspektes wird das Histamin mindestens 1 Tag vor der Verabreichung
des zweiten zweckmäßigen Mittels
verabreicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird das Histamin nach dem zweiten zweckmäßigen Mittel verabreicht. In
einer weiteren Ausführungsform
wird das Histamin während
des Verlaufes der Verabreichung des zweiten zweckmäßigen Mittels
verabreicht. In einem anderen Aspekt wird das Histamin vor, während und
nach dem zweiten zweckmäßigen Mittel
verabreicht.
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Vorzugsweise
wirkt das zweite zweckmäßige Mittel
so, dass es die cytotoxische Aktivität von NK-Zellen und CTLs stimuliert.
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In
einem dritten Aspekt wird die cytotoxische Aktivität von NK-Zellen
und CTLs verstärkt
durch
- a) Messen der Blut-Histamin-Spiegel in
einem Individuum, um zu bestimmen, ob die cytotoxische Aktivität der NK-Zellen
und CTLs des Individuums durch Erhöhen der Blut-Histamin-Spiegel
in diesem Individuum erhöht
werden könnte;
- b) Verabreichen einer pharmazeutisch annehmbaren Form von Histamin
an ein Individuum, von dem die Messstufe zeigte, dass die cytotoxische
Aktivität
der NK-Zellen und CTLs dieses Individuums durch Erhöhen der
Blut-Histamin-Spiegel dieses Individuums so verstärkt werden
könnte,
dass zweckmäßige Blut-Histamin-Spiegel
erzielt werden; und
- c) Verabreichen eines zweiten Mittels an das Individuum mit
zweckmäßigen Blut-Histamin-Spiegeln,
damit die cytotoxische Aktivität
der NK-Zellen und CTLs des Individuums verstärkt wird.
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In
einem Aspekt wird das Histamin vor dem zweiten Mittel verabreicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspektes wird das Histamin mindestens 1 Tag vor der Verabreichung
des zweiten Mittels verabreicht.
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In
einem weiteren Aspekt wird Histamin nach dem zweiten Mittel verabreicht.
In einer anderen Ausführungsform
wird Histamin während
der Verabreichung des zweiten Mittels verabreicht. In einer weiteren
Ausführungsform
wird das Histamin vor, während
oder nach der Verabreichung des zweiten Mittels verabreicht. In jedem
Fall umfasst eine Ausführungsform
der Erfindung ein antivirales oder antimikrobielles Mittel als zweites Mittel.
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch ein Verfahren zur Behandlung
von Malignität,
das umfasst: Behandeln eines Individuums mit Malignität mit einem
chemotherapeutischen Mittel und Erreichen und Aufrechterhalten eines
zweckmäßigen stabilen
Histamin-Spiegels im Blutkreislauf durch Verabreichen von Histamin
in einer Dosis, die ausreicht, um diese zweckmäßigen stabilen Histamin-Spiegel
im Blutkreislauf zu erzielen.
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In
einer Ausführungsform
wird das Histamin vor dem chemotherapeutischen Mittel verabreicht.
In einer anderen Ausführungsform
wird das Histamin nach dem chemotherapeutischen Mittel verabreicht.
In einem anderen Aspekt wird das Histamin während der Behandlung mit dem
chemotherapeutischen Mittel verabreicht. In einer weiteren Ausführungsform
wird das Histamin vor, während
und nach der Behandlung mit dem chemotherapeutischen Mittel verabreicht.
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Es
ist verständlich,
dass die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf des Individuums während des
Verlaufs der Behandlung beobachtet werden und auf zweckmäßige Spiegel
verstärkt
werden können,
wenn die Spiegel unter günstige
Spiegel fallen oder die unteren Grenzen günstiger Spiegel erreichen.
In dieser Ausführungsform kann
Histamin z.B. verabreicht werden, wenn die Histamin-Spiegel des
Individuums unter 0,2 μMol/l
fallen.
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Alternativ
ist es verständlich,
dass Histamin in periodischen Intervallen in Dosen verabreicht werden kann,
um zweckmäßige Spiegel
zu erreichen und aufrechtzuerhalten.
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Die
Verabreichungswege und Trägerzusammensetzungen
zur Verabreichung von Histamin und Cytokinen wurden im US-Patent
5 348 739 beschrieben. Zusätzlich
sind Methoden zur Verabreichung chemotherapeutischer Mittel allgemein
bekannt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird Histamin einem Individuum verabreicht, das verringerte Histamin-Spiegel
(d.h. geringer als ca. 0,2 μMol/l)
im Blutkreislauf zeigt. Solche verringerten Histamin-Spiegel können resultieren
aus oder ein dazu beitragender Faktor sein bei z.B. Krebs, viralen
Infektionen oder anderen infektiösen
Mitteln. Monozyten und Makrophagen produzieren Wasserstoffperoxid,
das natürliche
Killerzellen abschwächt
und so die Fähigkeit
des Immunsystems, gegen Infektionen, wie z.B. virale Infektionen,
anzukämpfen,
kompromitiert. Histamin inhibiert die Produktion von Wasserstoffperoxid
durch Monozyten und Makrophagen. Eine Erhöhung stabiler Histamin-Spiegel
im Blutkreislauf von Individuen, die eine solche Erhöhung brauchen,
ist deshalb zur Stimulierung der Fähigkeit des Immunsystems gegen
Infektionen anzukämpfen,
geeignet. In einer bevorzugten Ausführungsform werden stabile Histamin-Spiegel
im Blutkreislauf erhalten, indem man Histamin in einer Dosis von
0,2 bis 10 mg/Tag verabreicht. In einer stärker bevorzugten Ausführungsform
wird das Histamin während
eines Zeitraums von ca. 1 bis 4 Wochen verabreicht. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
wird das Histamin während
eines Zeitraums von 1 bis 2 Wochen verabreicht. Das Histamin kann
bis zu 12 oder 18 Monate verabreicht werden. Histamin kann entweder
allein oder in Verbindung mit anderen therapeutischen Mitteln, oder
in einem Präparat
zur
-
[TEXT
FEHLT]
-
verabreicht
werden, die ausreichen, um zweckmäßige Spiegel davon einzustellen
und aufrechtzuerhalten. Obwohl die Dosierungen abhängig von
den Histamin-Spiegeln
eines Individuums und anderen Faktoren abhängen wird, kann die Dosis unter
Verwendung allgemein bekannter Dosis/Reaktions-Tests ermittelt werden.
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Für die Zwecke
der vorstehenden Behandlungen betragen die zweckmäßigen Blut-Histamin-Spiegel mindestens
0,2 μMol/l.
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Stabile Histamin-Spiegel
im zirkulierenden Blut (Blutkreislauf)
-
Wie
vorstehend beschrieben, basiert die vorliegende Erfindung auf der
Beobachtung, dass es möglich ist,
zweckmäßige und
stabile Histamin-Spiegel im Blutkreislauf zu erhalten. Beispiel
2 veranschaulicht die nach Histamin-Verabreichung erhaltenen stabilen
zweckmäßigen Histamin-Spiegel
im Blutkreislauf. Überraschenderweise
blieben die zweckmäßigen Histamin-Spiegel
im Blutkreislauf während
eines beträchtlichen
Zeitraums nach Beendigung der Histamin-Verabreichung bestehen.
-
BEISPIEL 2
-
Fünf Patienten
mit AML in Remission erhielten eine Behandlung mit in sterilem Natriumchlorid
verdünntem
Histaminhydrochlorid, erhalten von Apoteksbolaget, Umea, Schweden,
und menschlichem rekombinanten Interleukin-2 (Proleukin), erhalten
aus der kommerziell erhältlichen
Ampulle (Eurocetus, Niederlande). Histamin und IL-2 wurden am Morgen
und am Abend durch getrennte subkutane Injektion während eines
Zeitraums von 21 auf einander folgenden Tagen verabreicht. Histamin
wurde als subkutane Injektion unter Verwendung von 1 ml-Spritzen,
die 0,1 mg Hitamin/ml enthielten, verabreicht. Die Histamin-Behandlung
wurde zweimal am Tag (morgens und abends) mit einer Dosis von 0,4
bis 0,7 mg Histamin pro Injektion (d.h., einer täglichen Gesamtdosis an Histamin
von 0,8 bis 1,4 mg/Tag) vorgenommen.
-
Das
IL-2 wurde als subkutane Injektion unter Verwendung getrennter 1
ml-Spritzen verabreicht. Die IL-2-Spritzen
enthielten 50 μg
IL-2/ml. Die IL-2-Behandlung wurde zweimal am Tag (morgens und abends) durchgeführt, und
die Dosis betrug 35 bis 50 μg
IL-2 pro Injektion, d.h. eine tägliche
Gesamtdosis von 70 bis 100 μg/Tag.
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Periphere
Blutvenenproben wurden in 10 ml heparinisierten Teströhrchen vor
dem Beginn der Behandlung und danach wochenweise entnommen. Die
Proben wurden mindestens 8 Stunden nach den letzten Injektionen
von Histamin und IL-2 entnommen. Die Konzentration an Histamin in
den Vollblutproben wurde bestimmt unter Verwendung eines doppelten
Antikörper-Radioimmunoassay-Kits,
erhalten von Biomerica, Inc., Newport Beach, CA 92663 (Katalog Nr.
1051). Die mit dem Kit bereitgestellten Instruktionen des Herstellers, mit
dem Datum Juni 1989, wurden befolgt. Blut-Histamin-Spiegel wurden
zu den angegebenen Zeiten gemessen.
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1 zeigt
die Ergebnisse der vorstehend beschriebenen Versuche. Die Daten
sind als Konzentrationen an Histamin in Mikromol/l (mittlere Standardabweichung
des Mittelwerts) angegeben.
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Die
Individuen zeigten Blut-Histamin-Spiegel von weniger als 0,2 μMol/l zu
Beginn des Versuchs. Nach Histamin-Verabreichung stiegen die Histamin-Spiegel
im Blutkreislauf auf zweckmäßige Werte. Überraschenderweise
blieben die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf während längerer Zeiträume erhöht, sogar
nach Abbrechen der Histamin-Verabreichung.
-
Behandlungen unter Verwendung
einer Kombination von Histamin und Interleukin-2
-
Die
vorstehend erörterten
stabilen Blut-Histamin-Spiegel finden bei Behandlungen Anwendung,
in denen die NK-Zellen- und CTL-Cytotoxizität durch die synergistischen
Wirkungen von Histamin und Mitteln, die die cytotoxische Effektorzellen-Cytotoxizität verstärkt, erhöht wird.
Wie vorstehend erläutert,
ist einer der Verstärker
der Cytotoxizität
Interleukin-2. Die Beispiele 3 und 4 beschreiben Behandlungsmethoden,
in denen ein stabiler und zweckmäßiger Histamin-Spiegel
unter Verstärkung
der Aktivität
von IL-2 erreicht wird.
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BEISPIEL 3
-
0,5
mg/Tag Histamin in einer pharmazeutisch annehmbaren Form werden
subkutan in einer sterilen Trägerlösung an
Individuen, die Malignität
aufweisen, injiziert. 1 Woche später
wird, nachdem die Hista min-Spiegel im Blutkreislauf sich auf mindestens
0,2 μMol/l
erhöhten,
eine Behandlung mit IL-2 begonnen. Menschliches rekombinantes IL-2
(Proleukin, Eurocetus) wird durch kontinuierliche Infusion von 27 μg/kg/Tag an
den Tagen 1 bis 5 und 8 bis 12 verabreicht.
-
Das
vorstehende Verfahren wird alle 4 bis 6 Wochen wiederholt, bis eine
objektive Rückbildung
der Tumorerkrankung beobachtet wird. Bei Patienten mit vollständigen Reaktionen
kann die Therapie mit längeren Intervallen
zwischen den Zyklen durchgeführt
werden.
-
Die
Behandlung kann zusätzlich
auch umfassen die periodische Kontrolle der Histamin-Spiegel im Blutkreislauf
und, wenn die zirkulierenden Histamin-Spiegel unterhalb von 0,2 μMol/l fallen,
das Injizieren von 0,5 mg/Tag einer pharmazeutisch annehmbaren Form
von Histamin, um Histamin-Spiegel im Blutkreislauf von mehr als
0,2 μg/Mol
wiederherzustellen.
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Die
Behandlung kann auch das periodische Verstärken der Histamin-Spiegel im
Blutkreislauf durch Verabreichen von 0,5 mg/Tag Histamin während eines
Zeitraums von 1 bis 2 Wochen in regulären Intervallen, wie z.B. 2-wöchig, umfassen,
um Histamin-Spiegel im Blutkreislauf von über 0,2 μMol/l aufrechtzuerhalten.
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BEISPIEL 4
-
Menschliches
rekombinantes IL-2 (Proleukin, Eurocetus) wird durch kontinuierliche
Infusion von 27 μg/kg/Tag
an den Tagen 1 bis 5 und 8 bis 12 an Patienten, die mit Herpes simplex-Virus
(HSV), Typ 2, infiziert sind, verabreicht. 0,5 mg/Tag Histamin in
einer pharmazeutisch annehmbaren Form wird subkutan in einer sterilen
Trägerlösung injiziert,
bis die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf auf mindestens 0,2 μMol/l erhöht sind.
-
Das
obige Verfahren wird alle 4 bis 6 Wochen wiederholt, bis eine objektive
Rückbildung
der Erkrankung beobachtet wird. Die Therapie kann sogar dann fortgesetzt
werden, nachdem eine partielle oder vollständige Reaktion beobachtet wurde.
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Die
Behandlung kann zusätzlich
die periodische Kontrolle von Histamin-Spiegeln im Blutkreislauf
umfassen, und, wenn die zirkulierenden Histamin-Spiegel unterhalb
0,2 μMol/l
fallen, das Injizieren von 0,5 mg/Tag einer pharmazeutisch annehmbaren
Form von Histamin, um die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf wieder
auf 0,2 μMol/l
zu bringen.
-
Die
Behandlung kann auch die periodische Verstärkung von Histamin-Spiegeln
im Blutkreislauf umfassen, indem man 0,5 mg/Tag Histamin während eines
Zeitraums von 1 bis 2 Wochen in regulären Intervallen, wie z.B. 2-wöchig, verabreicht,
um die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf auf über 0,2 μMol/l zu erhalten.
-
Wenn
erwünscht,
können
0,5 mg/Tag Histamin in einer pharmazeutisch annehmbaren Form auch
subkutan während
ca. 1 Woche vor dem Beginn der Behandlung mit IL-2 injiziert werden,
um die Histamin-Spiegel im
Blutkreislauf auf mindestens 0,2 μMol/l
zu erhöhen.
-
Kombination von Histamin
und Interferon-α
-
Ein
weiterer Verstärker
der NK-Zellen-Cytotoxizität
ist Interferon-α.
Beispiel 5 beschreibt Behandlungsmethoden, in denen ein stabiler
und zweckmäßiger Histamin-Spiegel
erreicht wird, der die Aktivität
von Interferon-α verstärkt.
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BEISPIEL 5
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0,5
mg/Tag Histamin in einer pharmazeutisch annehmbaren Form werden
subkutan in einer sterilen Trägerlösung an
Individuen injiziert, die Malignität aufweisen, oder bei denen
ein primärer
Tumor chirurgisch entfernt wurde. 1 Woche später wird, nachdem die Histamin-Spiegel
im Blutkreislauf sich auf mindestens 0,2 μMol/l erhöhten, die Verabreichung von
Interferon-α begonnen.
Interferon wird in Dosen von 50.000 E/kg/Tag in einer geeigneten
Trägerlösung während 2
bis 6 Wochen verabreicht.
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Das
vorstehende Verfahren wird dreimal pro Woche wiederholt, oder sogar
einige Male täglich,
bis zu 24 Monate, bis eine objektive Rückbildung des Tumors beobachtet
wird. Die Therapie mit Histamin, IL-2 und Interferon kann sogar
nachdem eine partielle oder vollständige Reaktion beobachtet wurde,
fortgesetzt werden. In Patienten mit vollständigen Reaktionen kann die
Therapie mit längeren
Intervallen zwischen den Zyklen durchgeführt werden.
-
Die
Behandlung kann zusätzlich
die periodische Kontrolle der Histamin-Spiegel im Blutkreislauf
umfassen und, wenn die zirkulierenden Histamin-Spiegel unter 0,2 μMol/l fallen,
Injizieren von 0,5 mg/Tag einer pharmazeutisch annehmbaren Form
von Histamin, um die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf wieder auf
0,2 μg/Mol
zu bringen.
-
Die
Behandlung kann auch das periodische Verstärken der Histamin-Spiegel im
Blutkreislauf durch Verabreichen von 0,5 mg/Tag Histamin während eines
Zeitraums von 1 bis 2 Wochen in regelmäßigen Intervallen, wie z.B.
2-wöchig,
umfassen, um die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf auf oberhalb
von 0,2 μMol/l
zu erhalten.
-
Zusätzlich kann
die Frequenz der Interferon-α-Verabreichung
abhängig
von der Toleranz des Patienten gegenüber der Behandlung und dem
Erfolg der Behandlung variiert werden. Interferon kann z.B. dreimal pro
Woche, oder sogar täglich,
während
eines Zeitraums von bis zu 24 Monaten verabreicht werden. Für einen Fachmann
auf diesem Gebiet ist es geläufig,
Interferon-Behandlungen zu variieren, um zweckmäßige Ergebnisse und Erleichterung
des Patienten zu erzielen.
-
Das
Beispiel 6 beschreibt Behandlungsmethoden, bei denen ein stabiler
und zweckmäßiger Histamin-Spiegel erzielt wird,
der die Aktivität
von Interferon-α bei
antiviralen Therapien verstärkt.
-
BEISPIEL 6
-
0,5
mg/Tag Histamin in einer pharmazeutisch annehmbaren Form werden
subkutan zusammen mit Interferon-α an
mit Hepatitis C infizierte Patienten injiziert. 0,5 bis 2 mg/Tag
Histamin wird verabreicht, um die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf
oberhalb 0,2 μMol/l
zu halten. Interferon wird in Dosen von 50.000 E/kg/Tag in einer
geeigneten Trägerlösung verabreicht.
-
Das
vorstehende Verfahren wird dreimal pro Woche wiederholt, oder sogar
einige Male täglich,
bis zu 24 Monate lang, bis normalisierte Leberenzyme und eine Clearance
von viraler RNA aus dem Serum beo bachtet werden. Die Therapie mit
Histamin und Interferon kann sogar fortgesetzt werden, nachdem eine
partielle oder vollständige
Reaktion beobachtet wurde.
-
Die
Behandlung kann zusätzlich
die periodische Kontrolle der Histamin-Spiegel im Blutkreislauf
umfassen und, wenn die zirkulierenden Histamin-Spiegel unter 0,2 μMol/l abfallen,
Injizieren von zusätzlich
0,5 mg/Tag einer pharmazeutisch annehmbaren Form von Histamin, um
die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf wieder auf 0,2 μg/Mol zu
bringen.
-
Die
Behandlung kann auch das periodische Verstärken der Histamin-Spiegel im
Blutkreislauf durch Verabreichen von 0,5 bis 2,0 mg/Tag Histamin
während
eines Zeitraums von 1 bis 2 Wochen in regelmäßigen Intervallen, wie z.B.
2-wöchig,
umfassen, um die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf auf oberhalb
von 0,2 μMol/l zu
halten.
-
0,5
ml/Tag Histamin in einer pharmazeutisch annehmbaren Form können auch
subkutan während
ca. 1 Woche vor dem Beginn der Behandlung mit Interferon subkutan
injiziert werden, um die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf auf mindestens
0,2 μMol/l
zu erhöhen.
-
Zusätzlich kann
die Häufigkeit
der Interferon-α-Verabreichung
abhängig
von der Toleranz des Patienten gegenüber der Behandlung und dem
Erfolg der Behandlung variiert werden. Interferon kann z.B. dreimal pro
Woche, oder sogar täglich,
während
eines Zeitraums von bis zu 24 Monaten verabreicht werden. Ein Fachmann
auf diesem Gebiet ist mit der Variation der Interferon-Behandlungen
vertraut, um gute Resultate und eine Erleichterung des Patienten
zu erhalten.
-
Kombination von Histamin,
IL-2 und Interferon-α
-
Zweckmäßige stabile
Histamin-Spiegel im Blutkreislauf können auch zusammen mit Behandlungen, die
verschiedene Verstärker
der NK-Zellen-Cytotoxizität
umfassen, angewendet werden. Beispiel 7 beschreibt, wie solche Behandlungen
durchzuführen
sind.
-
BEISPIEL 7
-
Individuen
mit Malignität
oder viraler Infektion, wie z.B. Hepatitis B, Hepatitis C, Human-Immunodeficiency-Virus
(HIV), menschlichem Papilloma-Virus (HPV) oder Herpes simplex-Virus
(HSV), Typ 1 oder 2, wird menschliches rekombinantes IL-2 (Proleukin,
Eurocetus) durch kontinuierliche Infusion von 27 μg/kg/Tag
an den Tagen 1 bis 5 und 8 bis 12 verabreicht. Zusätzlich erhalten
die Individuen auch eine tägliche
Dosis von 6 × 106 E Interferon-α durch subkutane Injektion und
0,5 bis 2,0 mg/Tag einer pharmazeutisch annehmbaren Form von Histamin.
Histamin wird während
eines Zeitraums von 1 bis 2 Wochen verabreicht, bis die Histamin-Spiegel
im Blutkreislauf einen Wert von über
0,2 μMol/l
erreichen.
-
Das
obige Verfahren wird alle 4 bis 6 Wochen wiederholt, bis eine objektive
Rückbildung
des Tumors beobachtet wird, oder bis eine Verbesserung der viralen
Infektion auftritt. Die Therapie kann sogar fortgesetzt werden,
nachdem eine partielle oder vollständige Reaktion beobachtet wurde.
In Patienten mit vollständiger Reaktion
kann die Therapie mit längeren
Intervallen zwischen den Zyklen durchgeführt werden.
-
Die
Behandlung kann zusätzlich
die periodische Kontrolle der Histamin-Spiegel im Blutkreislauf
umfassen, und, wenn die zirkulierenden Histamin-Spiegel unter 0,2 μMol/l fallen,
das Injizieren von 0,5 mg/Tag einer pharmazeutisch annehmbaren Form
von Histamin während
eines Zeitraums von 1 bis 2 Wochen, um die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf
wieder auf über
0,2 μg/Mol
zu bringen.
-
Die
Behandlung kann auch das periodische Verstärken der Histamin-Spiegel im
Blutkreislauf durch Verabreichen von Histamin in regelmäßigen Intervallen,
wie z.B. täglich,
2-wöchig
oder wöchentlich,
umfassen.
-
Histamin
in einer pharmazeutisch annehmbaren Form, wie z.B. als sterile Trägerlösung, kann
subkutan mit 0,5 bis 1,0 mg/Injektion ein- bis viermal am Tag, während 1
Woche vor dem Beginn der Behandlung mit IL-2 und Interferon subkutan
injiziert werden, um den Histamin-Spiegel im Blutkreislauf auf mindestens
0,2 μMol/l
zu erhöhen.
-
Zusätzlich kann
die Häufigkeit
der Interferon-α-Verabreichung
abhängig
von der Toleranz des Patienten gegenüber der Behandlung und dem
Erfolg der Behandlung variiert werden. Interferon kann z.B. dreimal pro
Woche, oder sogar täglich,
während
eines Zeitraums von bis zu 24 Monaten verabreicht werden. Ein Fachmann
auf diesem Gebiet ist damit vertraut, die Interferon-Behandlungen
zu variieren, um gute Ergebnisse und eine Erleichterung des Patienten
zu erzielen.
-
Kombination von Histamin
und chemotherapeutischen Mitteln
-
Histamin
kann auch in Verbindung mit chemotherapeutischen Mitteln verwendet
werden. Typischerweise sinken die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf
während
einer Chemotherapie. Niedrige zirkulierende Histamin-Spiegel können zu
einer Suppression der NK-Zellen-Cytotoxizität durch Monozyten führen. Diese
Monozyten-vermittelte Suppression kann durch Verabreichung von Histamin
vor, während,
nach oder über
die gesamte Chemotherapie eliminiert werden, um die zirkulierenden
Histamin-Spiegel wieder auf normale Werte zu bringen.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst deshalb die Wiederherstellung von
Histamin-Spiegeln im Blutkreislauf auf normale Werte in Verbindung
mit chemotherapeutischen Mitteln. Zusätzlich kann die Behandlung
auch die Verabreichung von IL-2 und/oder Interferon-α umfassen.
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Repräsentative
Verbindungen, die in der Krebstherapie verwendet werden, umfassen
Cyclophosphamid, Chlorambucil, Melphalan, Estramustin, Iphosphamid,
Prednimustin, Busulphan, Tiottepa, Carmustin, Lomustin, Methotrexat,
Azathioprin, Mercaptopurin, Thioguanin, Cytarabin, Fluoruracil,
Vinblastin, Vincristin, Vindesin, Etoposid, Teniposid, Dactinomucin,
Doxorubin, Dunorubicin, Epirubicin, Bleomycin, Nitromycin, Cisplatin,
Carboplatin, Procarbazin, Amacrin, Mitoxantron, Tamoxifen, Nilutamid
und Aminoglutemid. Verfahren zur Verwendung dieser Verbindungen
gegen Malignome sind allgemein bekannt. Zusätzlich können auch andere Verbindungen
zur Krebstherapie in der erfindungsgemäßen Erfindung verwendet werden.
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Malignome,
gegen die sich die Behandlung richtet, umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
primäre und
metastatische maligne Tumorerkrankungen, hämatologische Malignome, wie
z.B. akute und chronische myeoloische Leukämie, akute und chronische lymphatische
Leukämie,
multiples Myelom, Wal denström-Krankheit,
Haarzellen-Leukämie,
myelodysplastisches Syndrom, Polycytämia vera und essentielle Thrombocytose.
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Wie
vorstehend beschrieben, erwies sich Histamin + IL-2 als wirksame
Kombination mit traditionellen chemotherapeutischen Methoden bei
der Behandlung von akuter myeloischer Leukämie (Brune und Hellstrand,
Br. J. Haemotology, März
1996)). Verfahren zur Verwendung der vorliegenden Erfindung in Kombination
mit chemotherapeutischen Mitteln und IL-2 sind in Beispiel 8 angegeben.
Es ist verständlich,
dass gute stabile Spiegel von zirkulierendem Histamin auch bei Behandlungen
verwendet werden können,
die nur chemotherapeutische Mittel verwenden.
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BEISPIEL 8
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Individuen
mit AML in erster, zweiter, nachfolgender oder vollständiger Remission
werden in 21-tägigem Verlauf
mit IL-2 (35 bis 50 μg
(Äquivalent
zu 6,3 bis 9 × 105 (IE) s.c. zweimal am Tag) wiederholt mit
6-wöchigen
Aussetzzeiten kontinuierlich bis zum Rückfall, behandelt. Im Zyklus
#1 erhalten Patienten eine 3-wöchige
Chemotherapie mit niedriger Dosis, die aus 16 mg/m2/Tag
Cytarabin und 40 mg/Tag Thioguanin besteht. Danach werden die Patienten
subkutan mit 0,5 mg/Tag einer pharmazeutisch annehmbaren Form von
Histamin während
eines Zeitraums von 1 Woche injiziert, um das zirkulierende Histamin
auf einen stabilen günstigen
Wert oberhalb von 0,2 μMol/l
zu verstärken.
Danach erhalten die Patienten 100 μg Interleukin-2/Tag während 3
Wochen. Die zirkulierenden Histamin-Spiegel werden auf zweckmäßige Werte
durch Verabreichen von 0,5 mg/Tag einer pharmazeutisch annehmbaren
Form von Histamin während
der zweiten Woche dieses Zeitraums erhöht. Danach können die
Individuen 1 bis 6 Wochen lang ausruhen.
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Nach
der Ruheperiode am Ende des ersten Zyklus wird der Zyklus #2 begonnen.
0,5 mg/Injektion einer pharmazeutisch annehmbaren Form von Histamin
in einer sterilen Trägerlösung werden
zweimal am Tag subkutan injiziert, bis Histamin-Spiegel im Blutkreislauf
von mindestens 0,2 μMol/l
erreicht sind. Cytarabin (16 mg/m2/Tag s.c.)
und Thioguanin (40 mg/Tag oral) werden 21 Tage lang (oder bis die
Plättchenzählung 50 × 109/l beträgt)
verabreicht. In der mittleren Woche erhalten die Patienten 0,5 mg/Injektion
einer pharmazeutisch annehmbaren Form von Histamin zweimal pro Tag,
um das zirkulierende Histamin auf einen zweckmäßigen Wert zu verstärken. Am
Ende der 3-wöchigen
Chemotherapiebehandlung erhalten die Patienten 0,5 mg/Injektion
einer pharmazeutisch annehmbaren Form von Histamin während 1
Woche zweimal am Tag. Danach erhalten die Patienten 100 μg/Tag Interleukin-2
während
3 Wochen. Die zirkulierenden Histaminwerte sind in der mittleren
Woche der 3-wöchigen
IL-2-Behandlung, wie vorstehend beschrieben, erhöht. Die Patienten können nun
2 bis 6 Wochen ausruhen.
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Danach
wird der Zyklus #3 begonnen. Zyklus #3 ist identisch mit Zyklus
#2.
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Alternativ
können
die zirkulierenden Histamin-Spiegel während des obigen Verfahrens
periodisch kontrolliert werden, und Histamin kann verabreicht werden,
wann immer die zirkulierenden Werte unter einen wünschenswerten
Wert sinken, um einen zweckmäßigen Blut-Histaminwert
von über
0,2 μMol/l
aufrechtzuerhalten. Zusätzlich
kann ein Histamin in regelmäßigen Intervallen
während
der Behandlung verabreicht werden, um zweckmäßige zirkulierende Spiegel
aufrechtzuerhalten. Eine andere Alternative ist die Bereitstellung
von Histamin in Depot-Form oder in Form einer kontrollierten Abgabe.
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BEISPIEL 9
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Individuen
mit niedrigen Histamin-Spiegeln im Blutkreislauf (d.h. 0,2 μMol oder
weniger), die z.B. mit einem Malignom oder einer Virusinfektion,
wie z.B. Hepatitis B, Hepatitis C, Human-Immunodeficiency-Virus (HIV), menschlichem
Papilloma-Virus (HPV) oder Herpes simplex-Virus (HSV), Typ 1 oder
2, behaftet sind, werden 0,2 bis 2,0 mg/Tag einer pharmazeutisch
annehmbaren Form von Histamin verabreicht. Histamin wird während eines
Zeitraums von 1 bis 2 Wochen verabreicht, bis die Histamin-Spiegel
im Blutkreislauf einen Wert von über
0,2 μMol/l
erreichen.
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Das
obige Verfahren wird alle 4 bis 6 Wochen wiederholt, bis eine objektive
Rückbildung
des Tumors beobachtet wird, oder bis eine Verbesserung der Virusinfektion
auftritt. Die Therapie kann sogar fortgesetzt werden, nachdem eine
partielle oder vollständige
Reaktion beobachtet wurde. In Patienten mit vollständiger Reaktion
kann die Therapie mit längeren
Intervallen zwischen den Zyklen durchgeführt werden.
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Die
Behandlung kann zusätzlich
die periodische Kontrolle der Histamin-Spiegel im Blutkreislauf
umfassen, und, wenn die zirkulierenden Histamin-Spiegel unter 0,2 μMol/l fallen,
das Injizieren von 0,2 bis 2,0 mg/Tag einer pharmazeutisch annehmbaren
Form von Histamin während
eines Zeitraums von 1 bis 2 Wochen, um die Histamin-Spiegel im Blutkreislauf
wieder auf über
0,2 μg/Mol
zu bringen.
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Die
Behandlung kann auch das periodische Verstärken der Histamin-Spiegel im
Blutkreislauf durch Verabreichen von Histamin in regelmäßigen Intervallen,
wie z.B. täglich,
2-wöchig
oder wöchentlich,
umfassen.
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Histamin
in einer pharmazeutisch annehmbaren Form, wie z.B. als sterile Trägerlösung, kann
subkutan mit 0,5 bis 1,0 mg/Injektion ein- bis viermal am Tag injiziert
werden, um den Histamin-Spiegel im Blutkreislauf auf mindestens
0,2 μMol/l
zu erhöhen.
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Optimierung der Histamin-Abgabe
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Träger für eine kontrollierte
Abgabe sind für
einen Fachmann auf dem pharmazeutischen Gebiet allgemein bekannt.
Die Technologie und die Produkte auf diesem Gebiet werden variabel
bezeichnet als solche mit kontrollierter Freisetzung, verzögerter Freisetzung,
verlängerter
Wirkung, Depot-Wirkung, Behälterwirkung,
verzögerter
Wirkung, verzögerter
Freisetzung und zeitbestimmter Freisetzung; die Worte „kontrollierte Abgabe", wie sie hier verwendet
werden, sollen jede der vorstehenden Technologien umfassen.
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Es
sind zahlreiche Träger
für kontrollierte
Abgabe bekannt, einschließlich
von biologisch abbaubaren oder biologisch erodierbaren Polymeren,
wie z.B. Polymilchsäure,
Polyglykolsäure
und regeneriertes Collagen. Bekannte Abgabeformen für eine kontrollierte
Freisetzung umfassen Tabletten, Kapseln, Gele, Mikrokugeln, Liposome,
Okulareinlagen, Minipumpen und andere Infusionsmittel, wie z.B.
Pumpen und Spritzen. Implantierbare oder injizierbare Polymer-Matrices
und transdermale Formulierungen, von denen die Wirkstoffe langsam
freigesetzt werden, sind ebenfalls allgemein bekannt und können in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Geeignete
Infusionsmittel umfassen Spitzenpumpen, Autoinjektor-Systeme und
Minipumpen. Beispielhafte Mittel umfassen Ambulatory Infusion Pump
Drive, Modell 30, erhältlich
von Microject Corp., Salt Lake City, Utah, und Baxa Syringe Infuser,
erhältlich
von Baxa Corporation, Englewood, Colorado. Jedes Mittel, das zur
Abgabe von Histamin in der nachstehend beschriebenen Weise fähig ist,
kann in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden.
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Die
Infusionsmittel weisen vorzugsweise eine wirksame Menge an Histamin,
Histamindihydrochlorid, Histaminphosphat, Serotonin, 5HT-Agonisten,
H2-Rezeptor-Agonisten oder einer Substanz
auf, die die Freisetzung einer wirksamen therapeutischen Menge von
darin enthaltenem endogenen Histamin induziert. Das Mittel kann
vor der Herstellung mit der gewünschten
Substanz versehen werden, oder das Mittel kann mit der Substanz
unmittelbar vor der Verwendung gefüllt werden. Vorgefüllte Infusionspumpen
und Spritzenpumpen sind für
einen Fachmann auf diesem Gebiet allgemein bekannt. Die Wirksubstanz
kann Teil einer Formulierung sein, die, wenn erwünscht, einen Träger für eine kontrollierte
Freisetzung umfasst. Zusammen mit dem Mittel kann eine Kontrolleinrichtung
verwendet werden, um die Rate der Verabreichung und die Menge der
zu verabreichenden Substanz zu steuern. Die Kontrolleinrichtung
kann mit dem Mittel integriert sein, oder sie kann eine getrennte
Einheit darstellen. Sie kann während
der Herstellung voreingestellt werden, oder durch den Anwender kurz
vor der Verwendung eingestellt werden. Solche Kontrolleinrichtungen
und ihre Anwendung mit Infusionsmitteln sind für einen Fachmann auf diesem
Gebiet allgemein bekannt.
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Orale
Formulierungen zur kontrollierten Freisetzung sind ebenfalls allgemein
bekannt. Der Wirkstoff wird in eine lösliche oder erodierbare Matrix
eingearbeitet. Hydrophile Gummisubstanzen, wie z.B. Hydroxymethylcellulose,
werden üblicherweise
verwendet. Ein Schmiermittel, wie z.B. Magnesiumstearat, Stearinsäure oder
Calciumstearat, kann als Hilfsmittel im Tablettierverfahren verwendet
werden.
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Für den Zweck
einer parenteralen Verabreichung kann Histamin oder Verbindungen,
die eine endogene Histamin-Freisetzung induzieren, mit destilliertem
Wasser, vorzugsweise mit einem geeigneten pH-Wert gepuffert und
mit einer geeigneten (z.B. isotonischen) Salzkonzentration, kombiniert
werden. Histamin-Formulierungen
können
als Flüssigkeit
oder als Pulver bereitgestellt werden, das vor der Anwendung rekonstituiert
wird. Sie können
als vorgepackte Ampullen, Spritzen oder Injektionssysteme zur Verfügung gestellt
werden.
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Histamin
kann auch in mit Septum versiegelten Fläschchen in Volumina von ca.
3 bis 50 ml zur Verabreichung an ein Individuum, das erhöhte Histamin-Spiegel
im Blutkreislauf benötigt,
bereitgestellt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Fläschchen
ein Volumen von 3, 5, 6, 8, 10 und 20 ml. Die Fläschchen sind vorzugsweise steril.
Die Fläschchen
können
gegebenenfalls ein isotonisches Trägermedium und/oder ein Konservierungsmittel
enthalten. Irgendeine gewünschte
Histaminmenge kann verwendet werden, um eine gewünschte Endkonzentration an
Histamin zu ergeben. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Histamin-Konzentration
zwischen ca. 0,01 und 100 mg/ml. Besonders bevorzugt liegt die Histamin-Konzentration
zwischen 0,1 und 50 mg/ml. Insbesondere liegt die Histamin-Konzentration zwischen
ca. 1 und 10 mg/ml. Am unteren Ende des Volumenbereichs ist es bevorzugt,
dass individuelle Dosen verabreicht werden, während es am oberen Ende bevorzugt
ist, dass multiple Dosen verabreicht werden.
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Präparate zur
kontrollierten Freisetzung können
unter Verwendung von Polymeren erzielt werden, um das Histamin zu
komplexieren oder zu absorbieren. Die kontrollierte Abgabe kann
durch Auswahl geeigneter Makromoleküle, wie z.B. Polyester, Polyaminosäuren, Polyvinylpyrrolidon,
Ethylenvinylacetat, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose und
Protaminsulfat, erreicht werden, und die Konzentration dieser Makromoleküle sowie
die Methoden des Einbaus werden zur kontrollierten Freisetzung des
Wirkstoffs entsprechend ausgewählt.
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Hydrogele,
worin die Histaminverbindung in einem wässerigen Bestandteil zur graduellen
Freisetzung im Laufe der Zeit gelöst ist, können hergestellt werden durch
Copolymerisieren von hydrophilen monoolefinischen Monomeren, wie
z.B. Ethylenglykolmethacrylat. Matrix-Mittel, worin das Histamin
in einer Matrix eines Trägermaterials
dispergiert ist, können
verwendet werden. Der Träger
kann porös,
nicht porös,
fest, halbfest, permeabel oder nicht permeabel sein. Alternativ
kann ein Mittel verwendet werden, das ein zentrales Reservoir von
Histamin aufweist, das von einer Geschwindigkeits-kontrollierenden
Membran umgeben ist, um die Freisetzung von Histamin zu kontrollieren.
Geschwindigkeits-kontrollierende
Membranen umfassen Ethylen/Vinylacetat-Copolymer oder Butylenterephthalat/Polytetramethylenetherterephthalat.
Die Verwendung von Siliconkautschuk-Depotmitteln wird ebenfalls
umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
auch transdermale Pflaster, stationäre Behälter, die zwischen einer undurchlässigen Unterlage
und einer Membranfläche
sandwichartig vorhanden sind, und transdermale Formulierungen ebenfalls
verwendet werden, um Histamin und Histamin-Agonisten abzugeben. Transdermale
Verabreichungssysteme sind auf diesem Gebiet allgemein bekannt.
Okklusive transdermale Pflaster zur Verabreichung eines Wirkstoffs
an die Haut oder Schleimhaut werden in den US-Patenten 4 573 996,
4 597 961 und 4 839 174 beschrieben. Eine Art eines transdermalen
Pflasters ist eine Polymer-Matrix, in der der Wirkstoff gelöst ist,
und durch welche der Wirkstoff zur Haut diffundiert. Solche transdermale
Pflaster werden in den US-Patenten 4 839 174, 4 908 213 und 4 943
435 beschrieben.
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Vorhandene
transdermale Pflastersysteme sind so ausgestaltet, um kleinere Dosen
während
eines längeren
Zeitraums, bis zu Tagen oder Wochen, abzugeben, während die
vorliegende Erfindung spezifisch eine wirksame Dosis an Histamin
in einem Bereich von zwischen 2 und 60 Minuten, abhängig von
der Dosis, abgibt, wobei eine bevorzugte Dosis innerhalb von ca.
30 Minuten abgegeben wird. Diese Pflaster ermöglichen eine rasche und kontrollierte
Abgabe von Histamin. Eine die Geschwindigkeit kontrollierende äußere mikroporöse Membran
oder in einer Siliconpolymermatrix dispergierte Histamin-Mikrotaschen können verwendet
werden, um die Abgaberate zu steuern. Solche Abgaberaten-kontrollierende Mittel
werden im US-Patent 5 676 969 beschrieben. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
wird das Histamin aus dem Pflaster in die Haut des Patienten in
ca. 30 Minuten oder weniger freigesetzt. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Histamin vom Pflaster mit einer Rate zwischen 0,025 und
0,3 mg pro Minute für
eine Dosis von zwischen 0,2 und 3 mg pro Pflaster freigesetzt. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Pflaster zwischen 0,7 und 1,5 mg. Diese transdermalen Pflaster
und Formulierungen können
mit oder ohne Verwendung eines Penetrationsverstärkers, wie z.B. Dimethylsulfoxid
(DMSO), Kombinationen von Sucrosefettsäureester mit einem Sulfoxid
oder einem Phosphoroxid, Eugenol oder Azon, verwendet werden. Die
Verwendung elektrolytischer transdermaler Pflaster liegt ebenfalls
im Rahmen der vorliegenden Erfindung. Elektrolytische transdermale
Pflaster werden in den US-Patenten 5 474 527, 5 336 168 und 5 328
454 beschrieben.
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Eine
andere mögliche
Methode zur Kontrolle der Freisetzung von Histamin ist es, das Histamin
in Teilchen eines polymeren Materials, wie z.B. Polyester, Polyaminosäuren, Hydrogele,
Polymilchsäure
oder Ethylenvinylacetat-Copolymere, einzubauen.
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Alternativ
ist es anstelle des Einbaus von Histamin in diese polymeren Teilchen
möglich,
das Histamin in Mikrokapseln einzuschließen, die z.B. durch Koazervationsverfahren
oder durch Grenzflächenpolymerisation
hergestellt wurden, z.B. Hydroxymethylcellulose- bzw. Gelatine-Mikrokapseln,
oder in kolloiden Arzneistoffabgabesystemen, z.B. Liposomen, Albumin-Mikrokapseln,
Mikroemulsionen, Nanopartikeln und Nanokapseln, oder in Makroemulsionen.
Eine solche Technologie ist für
einen Fachmann auf dem Gebiet der Pharmazie allgemein bekannt.
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Vorzugsweise
wird das Histamin mit einer Rate von 0,025 bis 0,2 mg/min injiziert,
infundiert oder in den Patienten freigesetzt. Eine Rate von ca.
0,1 mg/min ist bevorzugt. Das Histamin wird vorzugsweise während eines
Zeitraums im Bereich von ca. 1, 3 oder 5 bis ca. 30 Minuten, wobei
eine obere Grenze von ca. 20 Minuten bevorzugt ist, so abgegeben,
dass die gesamte tägliche
Erwachsenendosis an Histamin im Bereich von zwischen 0,4 bis 10,0
mg liegt, wobei 0,5 bis 2,0 mg bevorzugt sind. Es wurde gefunden,
dass Histamin, das über
längere
Zeiträume,
d.h. länger
als ca. 30 Minuten, abgegeben wurde, zu einer geringeren oder fehlenden
Wirksamkeit führen
kann, während
eine rasche Verabreichung während
weniger als 1 bis 3 Minuten verstärkte und ernsthafte Nebenwirkungen
hervorrufen kann, die einen anaphylaktischen Schock, Herzversagen,
Bronchospasmus, verstärktes
Flushing (Hitzewallungen), Unwohlsein, erhöhte Herz- und Atemfrequenz, Blutunterdruck
und schwere Kopfschmerzen verursachen kann.
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Die
Verabreichung jeder Histamin-Dosis kann von einmal am Tag bis zu
ca. viermal am Tag erfolgen, wobei zweimal am Tag bevorzugt ist.
Die Verabreichung kann subkutan, intravenös, intramuskulär, intraokular, oral,
transdermal, intranasal oder rektal erfolgen und kann eine direkte
hypodermische oder andere Injektion oder Infusion sein, oder kann
durch einen kontrollierten Freisetzungsmechanismus der vorstehend
beschriebenen Art vermittelt werden. Ein Träger für eine kontrollierte Freisetzung
oder ein Infusionsmittel, das zur Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge an Histamin während
eines Zeitraums im Bereich von 1 bis 30 Minuten fähig ist,
kann verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die intranasale
Verabreichung durch Verwendung einer Lösung von Histamin in einem
Sprühapparat
oder Zerstäuber
durchgeführt,
um einen feinen Nebel zu erzeugen, der in die Nasenlöcher eingeführt wird.
Für eine
rektale Abgabe wird Histamin unter Verwendung allgemein bekannter
Methoden zu einem Suppositorium formuliert.
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Zusätzlich zu
Histamin, Histamindihydrochlorid, Histaminphosphat, anderen Histaminsalzen,
Estern, gleichwertigen Stoffen, Prodrugs und H2-Rezeptor-Agonisten
sind auch die Verwendung von Serotonin, 5HT-Agonisten und Verbindungen,
die eine Freisetzung von Histamin aus dem eigenen Gewebe des Patienten induzieren,
ebenfalls vom Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst. Retinolsäure, andere
Retinoide, wie z.B. 9-cis-Retinolsäure und All-trans-retinolsäure, IL-3
und ingestierbare Allergene sind Verbindungen, von denen es bekannt
ist, dass sie die Freisetzung von endogenem Histamin induzieren.
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Diese
Verbindungen können
dem Patienten auf oralem, intravenösem, intramuskulärem, subkutanem oder
anderem bewährten
Weg verabreicht werden. Die Rate der Verabreichung sollte jedoch
zu einer Freisetzung von endogenem Histamin im Bereich von 0,05
bis 2,0 mg/min führen.
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Die
Verabreichung jeder Dosis einer Verbindung, die eine Histamin-Freisetzung
induziert, kann einmal pro Tag bis zu ca. viermal pro Tag erfolgen,
wobei zweimal am Tag bevorzugt ist. Die Verabreichung kann subkutan,
intravenös,
intramuskulär,
intraokular, oral oder transdermal sein, und kann einen kontrollierten
Abgabemechanismus der vorstehend beschriebenen Art umfassen. Jeder
Träger
zur kontrollierten Freisetzung, der dazu fähig ist, eine therapeutische
wirksame Menge einer Verbindung abzugeben, die eine Histamin-Freisetzung
während
eines Zeitraums im Bereich von ca. 1 bis ca. 30 Minuten induziert,
kann verwendet werden.