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Die
vorliegende Erfindung, die in den Ansprüchen definiert ist, betrifft
die Verwendung eines Consensus-Humanleukozyten-Interferons zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von Krankheiten.
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Hintergrund der Erfindung
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Interferone
sind eine Unterklasse von Cytokinen, die sowohl antivirale als auch
antiproliferative Aktivität
zeigen. Auf der Grundlage biochemischer und immunologischer Eigenschaften
werden Human-Interferone in drei Klassen eingruppiert: Interferon-Alpha
(Leukozyt), Interferon-Beta (Fibroblast) und Interferon-Gamma (Immun).
Wenigstens 14 Alpha-Interferone (eingruppiert in die Untertypen
A bis H), die unterschiedliche Aminosäuresequenzen aufweisen, sind
durch Isolieren und Sequenzieren von DNA, die diese Polypeptide
kodiert, identifiziert worden. Alpha-Interferone haben Mittel aufgrund
ihrer Antivirus- und Antitumorwachstums-Inhibition beträchtliche
Aufmerksamkeit als potentielle therapeutische erfahren.
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Die
Reinigung von Interferon aus Humanleukozyten, isoliert aus der Leukozyten-
und Thrombozytenschichtfraktion von Vollblut, ist beschrieben in
U.S.-Patent Nr. 4,503,035 .
Humanleukozyten-Interferon, das auf diese Weise hergestellt ist,
enthält
eine Mischung unterschiedlicher Humanleukozyten-Interferon-Aminosäuresequenzen.
Das gereinigte Material hat eine spezifische Aktivität von 0,9 × 10
8–4 × 10
8 Einheiten/mg Protein, wenn getestet auf
der MDBK-Rinderzelllinie, und von 2 × 10
6–7,6 × 10
8 Einheiten/mg Protein, wenn getestet auf
der Ag-1732-Humanzelllinie. Der Test auf Inhibition des zytopathischen
Effekts, der verwendet wird, um antivirale Aktivität von Interferon
zu bestimmen, ist offenbart in
U.S.-Patent
Nr. 4,241,174 . Die gemessene Interferon-Aktivität wurde
gegen einen Referenzstandard für
Humanleukozyten-Interferon kalibriert, der zur Verfügung gestellt
wurde von den National Institutes of Health.
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Die
Konstruktion von rekombinanten DNA-Plasmiden, die Sequenzen enthalten,
die wenigstens einen Teil von Humanleukozyten-Interferon kodieren,
und die Expression in E. coli eines Polypeptids mit immunologischer
oder biologischer Aktivität
von Humanleukozyten-Interferon ist offenbart in
U.S.-Patent Nr. 4,530,901 .
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Die
Konstruktion von hybriden Alpha-Inerferon-Genen, die Kombinationen
von unterschiedlichen Untertyp-Sequenzen enthalten (z. B. A und
D, A und B und A und F), ist offenbart in den
U.S.-Patenten Nm. 4,414,150 ,
4,456,748 und
4,678,751 .
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U.S.-Patente Nrn. 4,695,623 und
4,897,471 offenbaren neuartige
Humanleukozyten-Interferon-Polypeptide
mit Aminosäuresequenzen,
die übliche
oder vorherrschende Aminosäuren
einschließen,
zu finden an jeder Position unter natürlich vorkommenden Alpha-Interferon-Untertyp-Polypeptiden,
und diese werden als Consensus-Humanleukozyten-Interferon (IFN-con) bezeichnet. Die
offenbarten IFN-con-Aminosäuresequenzen
werden mit IFN-con
1, IFN-con
2 und
IFN-con
3 bezeichnet. Die Herstellung von
künstlich
hergestellten Genen, die IFN-con kodieren, und die Expression besagter
Gene in E. coli sind ebenfalls offenbart.
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Eine
Reinigung von IFN-con1, produziert in E.
coli, ist beschrieben in Klein et al. (J. Chromatog. 454, 205–215 (1988)).
Es wird berichtet, dass IFN-con1, das auf
diese Weise gereinigt ist, eine spezifische Aktivität von 3 × 109 Einheiten/mg Protein besitzt, gemessen
im Test auf Inhibition des zytopathischen Effekts unter Verwendung
der T98G-Humanzelllinie (Fish et al., J. Interferon Res. 9, 97–114 (1989)).
Gereinigtes IFN-con1 umfasst drei Isoformen,
wie bestimmt durch isoelektrisches Fokussieren, die identifiziert
worden sind als Methionyl-IFN-con1, Desmethionyl-IFN-con1 und Desmethionyl-IFN-con1,
mit einem durch eine Acetyl-Gruppe blockierten N-Terminus. (Klein
et al. Arch. Biochem. Biophys. 276, 531–537 (1990)).
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Alpha-Interferon
befindet sich gegenwärtig
in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern im Zulassungsverfahren
zur Behandlung von Haarzellleukämie,
venerischen Warzen, Kaposi-Sarkom
(einer Krebserkrankung, die üblicherweise
Patienten befällt,
die an erworbenem Immundefektsyndrom (AIDS) leiden) und chronischer
Nicht-A,Nicht-B-Hepatitis. Zwei Varianten von Alpha-Interferon haben
die Zulassung erhalten für therapeutische
Verwendung: Interferon-Alpha-2a, vermarktet unter dem Markennamen
Roferon®-A,
und Interferon-Alpha-2b,
vermarktet unter dem Markennamen INTRON® A.
Die Aminosäuresequenzen
von Roferon®-A und
INTRON® A
unterscheiden sich in einer einzigen Position, sind ansonsten aber
identisch mit der Aminosäuresequenz
von Alpha-Interferon Untertyp 2 (Untertyp A).
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Zusätzlich zu
den angegebenen Indikationen wird Alpha-Interferon, allein oder
zusammen mit Chemotherapeutika, bei einer Vielzahl von anderen Zellproliferationserkrankungen
verwendet oder evaluiert, einschließlich chronischer myelogener
Leukämie,
multiplem Myelom, oberflächlichem
Blasenkrebs, Hautkrebserkrankungen (Basalzellkarzinom und malignem
Melanom), Nierenzellkarzinom, Eierstockkrebs, langsam wachsendem
lymphozytischem und kutanem T-Zell-Lymphom und Gliom. Alpha-Interferon
kann wirksam sein in Kombination mit anderen Chemotherapeutika zur
Behandlung von soliden Tumoren, die aus Lungen-, Dickdarm-, Mastdarm-
und Brustkrebs stammen (siehe Rosenberg et al. ”Principles and Applications
of Biologic Therapy” in
Cancer: Principles and Practices of Oncology, 3rd,
Devita et al., Hrg. S. 301–547
(1989), Balmer DICP, Ann Pharmacother 24, 761–768 (1990)).
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Es
ist bekannt, dass Alpha-Interferone eine Vielzahl von Zellfunktionen
beeinflussen, einschließlich DNA-Replikation
und RNA- und Protein-Synthese sowohl in normalen als auch abnormen
Zellen. So sind die zytotoxischen Effekte von Interferon nicht beschränkt auf Tumor-
oder Virus-infizierte Zellen, sondern werden auch ebenso manifestiert
in normalen, gesunden Zellen. Als ein Ergebnis treten während der
Interferon-Therapie unerwünschte
Nebenwirkungen auf, insbesondere wenn hohe Dosen erforderlich sind.
Die Verabreichung von Interferon kann zu Myelosuppression führen, was
zu verringerten Spiegeln an roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen
und Thrombozyten führt.
Höhere
Dosen von Interferon führen üblicherweise
zu grippeähnlichen
Symptomen (z. B. Fieber, Ermüdung,
Kopfschmerzen und Schüttelfrost),
gastrointestinalen Erkrankungen (z. B. Anorexie, Übelkeit
und Diarrhöe),
Schwindeligkeit und Husten. Es wäre
nützlich,
die unerwünschten
Nebenwirkungen der Interferon-Therapie zu vermindern oder zu eliminieren,
ohne die therapeutischen Vorteile einer solchen Therapie zu verringern.
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Daher
ist eine Aufgabe dieser Erfindung, therapeutische Mittel zur Behandlung
von Zuständen
bereitzustellen, die auf eine Behandlung mit einem Interferon ansprechen,
wobei die unerwünschten
Nebenwirkungen, die normalerweise mit Alpha-Interferon-Behandlung
assoziiert sind, signifikant verringert werden, verglichen mit gegenwärtig praktizierten
Handlungsregimes, oder vollständig
eliminiert werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, erhöhten therapeutischen
Nutzen bei der Behandlung von Erkrankungen mit Interferon zu erreichen,
verglichen mit gegenwärtig
praktizierten Regimes, mit im wesentlichen keinem entsprechenden
Anstieg in der Häufigkeit
oder Schwere von unerwünschten
Nebenwirkungen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung ist die Verwendung eine Consensus-Humanleukozyten-Interferons,
das ausgewählt
ist aus IFN-con1, IFN-con2 und
IFN-con3, zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung eines Patienten mit einem Zustand, der mit einem
Interferon behandelbar ist, während
eine oder mehrere Nebenwirkungen, die mit Interferon-Verabreichung
assoziiert sind, reduziert oder eliminiert werden, wobei der Zustand
Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C oder Hepatitis Delta ist.
Die Erfindung beruht auf der Entdeckung, dass IFN-con nicht denselben
Grad an Nebenwirkungen bei Patienten bewirkt, wie dies Alpha-Interferone
tun.
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Mit
IFN-con behandelbare virale Erkrankungen sind Hepatitis A, Hepatitis
C, Hepatitis B und Hepatitis Delta.
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Obgleich
es bereits anerkannt worden ist, dass die obigen Erkrankungen mit
Alpha-Interferon behandelt werden können, haben Nebenwirkungen,
die eine solche Behandlung begleiten, die Nützlichkeit einer solchen Behandlung
insgesamt beschränkt.
In einigen Fällen
haben Nebenwirkungen, die Alpha-Interferon-Behandlung begleiten,
eine Behandlung unter Verwendung von Alpha-Interferon praktisch
ausgeschlossen. So können,
für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung, Zustände, die mit IFN-con behandelt
werden können,
diejenigen Zustände
einschließen,
in denen Alpha-Interferon-Behandlung eine gewisse Wirksamkeit zeigt,
die aber nicht mit bekannten Interferonen behandelbar sein könnten, weil
die negativen Nebenwirkungen die Vorteile der Behandlung überkompensieren.
Es ist nunmehr entdeckt und hierin offenbart worden, dass eine Behandlung
mit nicht natürlich
vorkommendem Interferon, ausgewählt
aus Consensus-Humanleukozyten-Interferonen (IFN-con), zu wesentlich
verringerten oder eliminierten Nebenwirkungen führt, verglichen mit einer Behandlung
mit Alpha-Interferon. Es wird erwartet, dass die Verringerung oder
Eliminierung von Nebenwirkungen ungeachtet der zu behandelnden Erkrankung
belegt werden kann. Die Verringerung oder Eliminierung von Nebenwirkungen,
die für
IFN-con entdeckt worden ist, konnte auf der Grundlagen der im Stand
der Technik berichteten Ergebnisse nicht vorhergesagt werden. Die
tatsächlichen
klinischen Ergebnisse, die hierin vorgelegt werden, belegen nicht
nur deutlich, dass IFN-con verringerte oder nicht-existierende Nebenwirkungen
beim selben Dosisniveau wie Alpha-Interferon bewirkt, sondern dass
3- bis 5-mal mehr IFN-con
verabreicht werden kann, ohne dosisbeschränkende Nebenwirkungen hervorzurufen.
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Zusätzlich ist
unten gezeigt worden, dass IFN-con ähnliche oder höhere Aktivität besitzt
als INTRON® A
bei den oben beschriebene Indikationen. Die Verabreichung einer
therapeutisch wirksamen Menge von IFN-con führt zu schnellerer oder umfassenderer
Behandlung einer zellulären
proliferativen Erkrankung, verglichen mit gegenwärtig praktizierten Verfahren,
wobei kein entsprechender Anstieg der Häufigkeit oder Schwere von assoziierten
oder unerwünschten
Nebenwirkungen auftritt. Zusätzlich
kann eine therapeutisch wirksame Menge von IFN-con niedriger sein
als die Menge eines Interferons, die in gegenwärtig praktizierten Regimes
verwendet wird. Als ein Ergebnis ergibt eine verminderte Dosis IFN-con
in einigen Fällen
denselben therapeutischen Nutzen wie höhere Dosen anderer Interferone,
aber mit einer Verringerung oder Eliminierung von unerwünschten
Nebenwirkungen, die mit gegenwärtig
praktizierter Interferon-Therapie assoziiert sind.
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IFN-con
ist ein nicht natürlich
vorkommendes Polypeptid mit antiproliferativer Aktivität. IFN-con
ist ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz von IFN-con1, IFN-con2 oder
IFN-con3. Am bevorzugtesten hat IFN-con die
Aminosäuresequenz
von IFN-con1.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Wie
hierin verwendet, bedeutet Consensus-Humanleukozyten-Interferon
(IFN-con) ein nicht natürlich vorkommendes
Polypeptid mit der mit IFN-con
1, IFN-con
2 oder IFN-con
3 bezeichneten
Aminosäuresequenz, die
in den
U.S.-Patenten 4,695,623 und
4,897,471 , mit gemeinsamen
Inhaber, offenbart sind, deren gesamte Offenbarungen hierdurch durch
Bezugnahme miteinbezogen sind. DNA-Sequenzen., die IFN-con kodieren, können synthetisiert
werden, wie in den oben genannten Patenten oder anderen Standardverfahren
beschrieben.
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IFN-con-Polypeptide
sind vorzugsweise die Produkte der Expression von künstlich
hergestellten DNA-Sequenzen, die in bakterielle Wirte, insbesondere
E. coli, transformiert oder transfiziert worden sind. Das heißt, dass
IFN-con rekombinantes IFN-con ist. IFN-con wird vorzugsweise in
E. coli produziert und wird mit Verfahren gereinigt, die den Fachleuten
bekannt und allgemein beschrieben sind für IFN-con1 in
Klein et al., aaO (1988). Gereinigtes IFN-con kann eine Mischung
von Isoformen umfassen, z. B. umfasst gereinigtes IFN-con1 eine Mischung des Methionyl-IFN-con1, Des-methionyl-IFN-con1,
und Desmethionyl-IFN-con1 mit einem blockierten N-Terminus (Klein
et al., aaO (1990)). Alternativ kann IFN-con eine spezifische, isolierte
Isoform umfassen. Isoformen von IFN-con werden voneinander mit solchen
Techniken wie isoelektrischem Fokussieren getrennt, die den Fachleuten
bekannt sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Arzneimittel zur Behandlung eines
mit Alpha-Interferon behandelbaren Zustandes zur Verfügung, während sie
eine oder mehrere Nebenwirkungen verringert oder eliminiert, die
typischerweise mit Alpha-Interferon-Behandlung assoziiert sind,
wobei sie die Verabreichung einer therapeutischen wirksamen Menge
IFN-con1, IFN-con2 oder IFN-con3 an einen Patienten umfasst. Am bevorzugtesten
wird eine therapeutisch wirksame Menge IFN-con1 verabreicht.
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Wir
glauben, daß der
Ausdruck ”Verringerung
oder Eliminierung einer oder mehrerer Nebenwirkungen, die mit Interferon-Verabreichung
assoziiert sind” klar
und verständlich
ist für
die Fachleute im relevanten Gebiet der Technik. Allgemein kann man
jede aus einer Vielzahl von Zahlenmaßen oder Schweregraden von
Nebenwirkungen, die mit Interferon-Therapie assoziiert sind, verwenden,
um zu bestimmen, ob das Nebenwirkungsprofil unterschiedlich von
einem Interferon zu einem anderen ist. Ein geeignetes Interferon
für Vergleichszwecke
mit Consensus-Interferon ist Intron® A,
Interferon-Alpha-2b, vertrieben von Schering-Plough.
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Ein
geeigneter Weg zur Bewertung der Schwere von Nebenwirkungen ist,
eine Standardskala zu verwenden, wie etwa diejenige, die von der
WHO (Weltgesundheitsorganisation) akzeptiert wird. Die Skala, die gegenwärtig im
breiten Umfang von Klinikern verwendet wird, nutzt die folgenden
Abstufungen von Nebenwirkungen: Stufe I, mild; Stufe II, mäßig; Stufe
III, schwer; Stufe IV, lebensbedrohlich. Obgleich bei diesen Bewertungen
eine gewisse Subjektivität
involviert ist, kann, wenn derselbe klinische Arzt Gruppen von Patienten bewertet,
ein Vergleich von Nebenwirkungsprofilen zwischen zwei Arzneimitteln
valide und für Ärzte annehmbar sein.
Um einen Vergleich zu machen, werden Ärzte häufig darauf schauen, ob die
Verabreichung eines gegebenen Arzneimittels mit einem gegebenem
Dosisniveau zu einer dosisbegrenzenden Toxizität (DLT) führt. Eine DLT tritt auf, wenn
ein Patient eine Nebenwirkung als nicht-tolerierbar bewertet. Wenn
dies auftritt, kann ein Arzt entweder die Dosis reduzieren (typischerweise
um 3 Millionen Einheiten im Falle von Intron® A
oder Consensus-Interferon) oder das Arzneimittel bei dem Patienten
für einen
Zeitraum absetzen, gefolgt von der Wiederaufnahme der Verabreichung
bei derselben oder einer niedrigeren Dosis. In jedem Fall kann,
wenn man auf eine DLT trifft, das Ergebnis ein suboptimales Behandlungsregime
mit weniger als optimaler Wirksamkeit sein. So ist ein weiterer
Weg, eine Verringerung von Nebenwirkungen auszudrücken, sich
auf eine verringerte Zahl von DLTs bei einem gegebenen Dosisniveau
zu beziehen. Ein Vergleich von DLTs ist in Beispiel 3 für Intron® A
und Consensus-Interferon angegeben. Obgleich andere Maßangaben
von Nebenwirkungsprofilen verwendet worden sind, ist das Ergebnis
das gleiche. Verglichen mit anderen Interferonen, insbesondere Alpha-Interferonen,
wie etwa Intron® A
und Roferon® (Hoffmann
La Roche), führt
Consensus-Interferon zu weniger DLTs und im allgemeinen einem Patienten,
der sich bei allen Dosisniveaus, die nützlich sind, um Erkrankungen
zu behandeln, besser fühlt.
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Für die Behandlung
mit IFN-con geeignete Erkrankungen sind die Viruserkrankungen Hepatitis
A, Hepatitis B, Hepatitis C und Hepatitis Delta.
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IFN-con
kann allein oder in Kombination mit anderen Therapeutika zur Behandlung
der hierin beschriebenen Indikationen verwendet werden. Zum Beispiel
kann IFN-con zusammen mit einer therapeutisch wirksamen Menge eines
oder mehrerer Chemotherapeutika verabreicht werden, wie etwa Busulfan,
5-Fluoruracil (5-FU), Zidovudin (AZT), Leucovorin, Melphalan, Prednison,
Cyclophosphamid, Dacarbazin, Cisplatin und Dipyridamol. IFN-con
kann auch zusammen mit solchen Cytokinen wie Interleukin-2 (IL-2)
gegeben werden.
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Eine
therapeutisch wirksame Menge IFN-con kann in Kombination mit einer
therapeutisch wirksamen Menge eines oder mehrerer Faktoren verabreicht
werden, die Myeloid-Differenzierung
stimulieren, um die Wirkungen von Myelosuppression zu überwinden,
die während
Interferon-Behandlungen beobachtet werden. Solche Mittel schließen G-CSF,
GM-CSF, IL-1, IL-3,
IL-6, Erythropoietin und SCF ein, sind aber nicht hierauf beschränkt. Stammzellfaktor
(SCF) stimuliert die Proliferation früher hämatopoietischer Progenitorzellen
und ist beschrieben worden in
U.S.
Serial No. 573,616 , deren Offenbarung hierdurch durch Bezugnahme
miteinbezogen ist. Ein bevorzugtes Mittel ist G-CSF.
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Das
Beispiel zeigt Daten, die aus klinischen Versuche erhalten wurden,
die Patienten involvierten, die mit Hepatitis infiziert waren.
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Ebenfalls
offenbart sind pharmazeutische Zusammensetzungen, die eine therapeutisch
wirksame Menge IFN-con zusammen mit pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoffen,
Adjuvantien, Verdünnungsmitteln,
Konservierungsstoffen und/oder Löslichmachern
umfassen. Pharmazeutische Zusammensetzungen von IFN-con schließen Verdünnungsmittel
aus verschiedenen Puffern (z. B. Tris-HCl, Acetat, Phosphat) mit
einem Bereich von pH und Ionenstärke,
Trägerstoffe
(z. B. Humanserumalbumin), Löslichmacher
(z. B. Tween, Polysorbat) und Konservierungsstoffe (z. B. Thimerosol,
Benzylalkohol) ein. Im allgemeinen können Komponenten von pharmazeutischen
Zusammensetzungen unter denjenigen ausgewählt werden, die üblicherweise
mit Interferonen und antiproliferativen oder antiviralen Mitteln
verwendet werden und die den Fachleuten bekannt sind. Eine pharmazeutische
Zusammensetzung von IFN-con wird bereitgestellt als ein injizierbare
Lösung
oder als ein lyophilisiertes Pulver, das vor der Injektion in einem
geeigneten Verdünnungsmittel
rekonstituiert wird.
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Eine
therapeutisch wirksame Menge IFN-con kann von einem Fachmann unter
Berücksichtigung
solcher Variablen wie der Halbwertszeit von IFN-con-Zubereitungen,
des Verabreichungsweges und des zu testenden Zustandes bestimmt
werden. Im allgemeinen wird eine therapeutisch wirksame Menge IFN-con
für die Behandlung
einer Zellproliferationserkrankung im Bereich von 2 × 106 bis 60 × 106 Einheiten
pro Patient liegen, verabreicht mehrmals pro Woche. Dosen im unteren
Teil des Bereiches sind wirksam bei der Behandlung von Haarzellleukämie, während Dosen
im oberen Teil des Bereiches geeignet sind zur Behandlung von Kaposi-Sarkom.
Therapeutisch wirksame Mengen IFN-con werden vorzugsweise zu einer
Tumorremission von 20 bis 80% führen,
in Abhängigkeit
von dem spezifischen Tumortyp für
einen Zeitraum von wenigstens sechs Monaten. Im Allgemeinen wird
eine therapeutisch wirksame Menge IFN-con für die Behandlung eines viralen
Zustandes im Bereich von 3 × 106 bis 30 × 106 Einheiten,
vorzugsweise 6 × 106 bis 15 × 106 Einheiten,
pro Patient liegen, verabreicht mehrmals (z. B. 2 bis 7, vorzugsweise
3) pro Woche.
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Der
Verabreichungsweg wird vorzugsweise über Injektion in das Blut eines
Säugers
sein, wobei die Injektion intravenös, intramuskulär, subkutan
oder intraläsional
sein kann. Verabreichung kann auch über orale oder nasale Wege
erfolgen. Die Geeignetheit einer gegebenen pharmazeutischen Zusammensetzung
für einen
gegebenen Verabreichungsweg wird einem Fachmann klar sein.
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Das
folgende Beispiel wird angeboten, um die Erfindung vollständiger zu
veranschaulichen, aber nicht, um als den Schutzumfang derselben
beschränkend
angesehen zu werden.
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BEISPIEL
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IFN-con
1 wurde in E. coli unter Verwendung von Methoden
produziert, die in
U.S.-Patent
Nrn. 4,695,623 und
4,897,471 beschrieben
sind. IFN-con
1 wurde mit Verfahren gereinigt,
die allgemein beschrieben sind in Klein et al., aaO (1988). Für subkutane
Verabreichung in der gegenwärtigen
Studie wurde IFN-con
1 als eine sterile Proteinlösung in
Natriumphosphatpuffer bereitgestellt. Falls erforderlich, wurde
eine Verdünnung in
sterile Kochsalzlösung
hinein vorgenommen.
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Zidovudin
(AZT) wurde von Burroughs-Wellcome Co. bezogen und verwendet, wie
auf der Packungsbeilage angegeben.
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Intron® A
wurde von Schering Corp. als sterile, lyophilisierte Formulierung
bezogen, die in Verdünnungsmittel
resuspendiert wurde, wie auf der Packungsbeilage angegeben.
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r-metGCSF
wurde in E. coli unter Verwendung von Methoden produziert, die allgemein
beschrieben sind in
U.S.-Patent
Nr. 4,810,643 , dessen Offenbarung hierin durch Bezugnahme
miteinbezogen ist. r-metGCSF wurde als eine sterile Proteinlösung in
10 nM Natriumacetat, 5% Mannitol und 0,004% Tween 80 bei pH 4,0
bei einer Konzentration von 0,3 mg/ml hergestellt. Falls erforderlich,
wurde eine Verdünnung
in sterile 5%Glucose in Wasser (D
5W) vorgenommen.
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Sicherheit, Toleranz und Wirksamkeit von
IFN-con1, verabreicht an Patienten mit Hepatitis
C (HCV)
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Verbesserte
Dosistolerierbarkeit. Die Behandlung mit Interferonen vom Typ Eins
verursacht mehrere Nebenwirkungen, die die absoluten Dosen beschränken können, die
Patienten für
die Behandlung einer spezifischen Erkrankung gegeben werden können. Diese
Nebenwirkungen schließen
ein: grippeähnlich
Symptome, Diarrhöe,
Myelosuppression, erhöhte
Leberfunktionstest und Veränderungen
des mentalen Status. Diese Toxizitäten werden gemäß der Skala
der WHO (Weltgesundheitsorganisation) bewertet als: Stufe I (mild),
Stufe II (mäßig), Stufe
III (schwer) und Stufe IV (lebensbedrohlich). Toxizitäten aus
Behandlung mit Interferon von Typ Eins können von Stufe I bis Stufe
IV reichen. Jede Toxizität
während
einer Behandlung mit Interferon vom Typ Eins, die vom Patient oder
Arzt als nicht-tolerierbar bewertet wurde, wird zu einer Dosisverringerung
oder Dosisschema-Modifikation führen.
Diese Dosis-Modifikationen können
zu suboptimalen Behandlungsregimes führen, die zu weniger als optimaler
Wirksamkeit führen.
Consensuns-Interferon ermöglicht,
dass optimale Dosierung erreicht und über den Verlauf der Behandlung
gehalten werden kann, ohne begleitende dosisbeschränkende Toxizität irgendeiner
Stufe.
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Ein
klinischer Versuch unter Verwendung von Consensus-Interferon, um
eine Infektion mit chronischer Hepatitis C zu behandeln, wurde initiiert,
um die Wirkungen mehrerer Dosen des Arzneistoffes zu untersuchen. Patientendaten
von mit Consensus-Interferon behandelten Patienten wurden verglichen
mit Daten von Patienten mit ähnlicher
Erkrankung und ähnlichen
demographischen Charakteristika, behandelt mit entweder Interferon-Alpha
2a (Roferon®)
oder Interferon-Alpha-2b (Intron® A)
vom selben hauptsächlichen
Forscher.
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Aufbau
der Studie. Die Studie schloss 30 mit HCV infizierte Patienten ein,
die erhöhte
Spiegel von Alanin-Transferase (ALT: ein Leberenzym) zeigten (wenigstens
das 1,5-fache der Obergrenze des Normalen); die Obergrenze des Normalen
in dieser Studie beträgt
35 Millieinheiten pro Milliliter (35 mμ/ml). Zusätzlich wurde die Wirksamkeit
von IFN-con1 durch Messen der antiviralen
Aktivität über PCR-Analyse
und durch Messen der ALT-Werte während
des Verlaufes der Behandlung bewertet. Schließlich wurden historische Daten
aus klinischen Studien zu HCV mit anderen rekombinanten Interferonen-Alpha,
insbesondere rekombinantem Interferon-Alpha-2a (Roferon®) und
-Alpha-2b (Intron® A) mit Daten verglichen,
die aus dieser Studie stammten, im Hinblick auf Sicherheit und Veränderungen
der ALT-Werte.
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Geeignete
Patienten wurden in IFN-con
1-Dosisgruppen
eingeordnet, die in Tabelle 1 zusammengefasst sind. Tabelle
1
IFN-con1-Dosis in Millionen Einheiten (MU) | Dosen/7-Tage-Woche* | Anzahl der Patienten |
3 | 3 | 5 |
6 | 3 | 5 |
9 | 3 | 5 |
12 | 3 | 5 |
15 | 3 | 5 |
- * Dosen getrennt durch wenigstens 48 Stunden
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Dosisgruppen
wurden nacheinander mit zweiwöchigen
Intervallen zwischen den Gruppen eingeteilt. Genauer wurden fünf Patienten
in die erste Gruppe eingeordnet und für einen zweiwöchigen Sicherheitszeitraum
bewertet, wenn keine Toxizität
der Stufe III oder höher,
die IFN-con1 zuschreibbar war, beobachtet
wurde, fünf
Patienten wurden in die nächste
Gruppe (6 MU) eingeordnet. Wenn jedoch beobachtet wurde, dass irgendein
Patient eine Toxizität
der Stufe III oder höher,
die IFN-con1 zuschreibbar war, zeigte, wurden
drei zusätzliche
Patienten in die erste Gruppe eingeordnet und wurden für zwei Wochen
bewertet. Wenn keine zusätzliche
Toxizität
der Stufe III oder höher,
die IFN-con1 zuschreibbar war, beobachtet
wurde, wurden Patienten anschließend in die nächste Gruppe
(6 Mu) eingeordnet, aber Patienten wurden, wenn irgendeine zusätzliche Toxizität der Stufe
III oder höher,
die IFN-con1 zuschreibbar ist, beobachtet
wurde, nicht in die nächsthöhere Dosisgruppe
(6 MU) eingeordnet. Ein Aufsteigen zu den Gruppen mit 9, 12, 15,
18 und 24 MU fand gemäß denselben
Regeln, die oben umrissen sind, statt. Zusätzliche wurden, wenn zwei oder
mehr Patienten eine Toxizität
der Stufe III oder höher,
die IFN-con1 zuschreibbar war, auf irgendeinem
Dosisniveau erlebten, keine zusätzlichen
Patienten in diese Gruppe eingeordnet, und Patienten, die in der
Behandlungsstudie bereits in dieser Gruppe waren oder bei einem höheren Dosiniveau,
wurden in der Dosis reduziert auf das Dosisniveau unterhalb derjenigen,
bei der zwei oder mehr Toxizitäten
der Stufe III oder höher
auftraten. Zusätzliche
Patienten können
jedoch weiter bei dem Dosisniveau unterhalb desjenigen, bei dem
zwei oder mehr Toxizitäten
der Stufe III oder höher
auftraten, eingeordnet werden (bis zu insgesamt 10 zusätzliche
Patienten).
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Wenn
ein Patient in irgendeiner der Gruppen, die eine Toxizität der Stufe
III, die IFN-con1 zuschreibbar war, während oder
nach der zweiwöchigen
anfänglichen
Bewertung erlebten, wurde IFN-con1 zurückgehalten, bis
die Toxizität
sich auf Stufe II oder weniger verringerte. Die Behandlung wurde
anschließend
auf dem nächstniedrigeren
Dosisniveau wieder aufgenommen. Wenn der Patient die 3-MU-Dosis
zum Zeitpunkt der Toxizität
der Stufe III erhielt, wurde die Behandlung bei 2 MU wieder aufgenommen.
Wenn irgendein Patient eine Toxizität der Stufe IV, die IFN-con1 zuschreibbar war, erlebte, wurde der Patient
aus der Studie genommen. Man ließ Patienten drei Dosisreduktionen
während
des Verlaufes der Behandlung der Studie durchlaufen (aber keine
Dosisreduktion unter ein Dosisniveau von 2 MU). Jeder Patient, der
eine vierte Dosisreduktion wegen Toxizität erforderte, wurde aus der
Behandlungsstudie genommen. Fieber und Schüttelfrost, die für weniger als
24 Stunden andauerten, Müdigkeit,
Kopfschmerzen oder Toxizität
der Stufe II oder weniger wurden nicht als dosisbeschränkende Toxizitäten angesehen,
sofern nicht festgestellt wurde, dass sie für den einzelnen Patienten nicht-tolerierbar
waren. Der Arzneistoff wurde zuhause verabreicht, entweder vom Patienten
oder einem Dritten (nach erfolgreichem Abschluss eines Trainings).
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Die
Patienten wurden nach drei Monaten auf Reaktionen auf der Grundlage
von Veränderungen
des ALT-Spiegels bewertet.
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Ergebnisse:
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Die
Patienten wurden in die oben beschriebenen Gruppen eingeordnet.
Während
der ersten zwei Wochen wurden für
die Gruppen mit einer Dosis von 3, 6, 9 bzw. 12 MU bei keinem Patienten
irgendwelche dosisbeschränkenden
Toxizitäten
beobachtet. Eine dosisbeschränkende
Toxizität
wurden bei einem Patienten, der 15 MU erhielt, innerhalb der ersten
zwei Wochen der Dosierung beobachtet. Die beobachtete Toxizität waren
nicht-tolerierbare ”grippeähnliche” Symptome
der Stufe II. Die Dosis bei diesem Patienten wurde auf 12 MU reduziert.
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Dosisbeschränkende Toxizitäten für den 12-wöchigen Behandlungszeitraum
für jede
der Gruppen und die historischen IFN-Alpha-2-Patienten waren wie
folgt: Tabelle
2
| Dosis
von IFN-con1 (Millionen Einheiten) | Prozent
DLTs | Toxizität |
n =
4 | 3 | 0 | - |
n =
5 | 6 | 0 | - |
n =
5 | 9 | 0 | - |
n =
5 | 12 | 20% | ”Grippeähnlich” |
n =
5 | 15 | 20% | ”Grippeähnlich” |
n =
19 | 3
MU IFN-Alpha-2 | 32% | ”Grippeähnlich” |
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Wie
durch die obige Tabelle veranschaulicht, erlebten Patienten, die
IFN-con
1 bei Dosen zwischen 3 und 15 MU
dreimal wöchentlich
erhielten, weniger dosisbeschränkende
Toxizitäten
als Patienten, die IFN-Alpha 2 erhielten. Da IFN-Alpha 2 nur bis
zu 3 MU für
diese Indikation zugelassen ist, war es nicht möglich, einen klinischen Vergleich
bei höheren
Dosiniveaus von IFN-Alpha 2 durchzuführen. Es wird jedoch erwartet,
dass die Zahl von DLTs für
IFN-Alpha 2 bei höheren
Dosisniveaus beträchtlich
höher wäre. Tabelle
3 Reaktion
nach 12 Wochen Behandlung
| Dosis
von IFN-con1 (Millionen Einheiten) | Reaktionsrate* |
n =
4 | 3 | 25% |
n =
5 | 6 | 60% |
n =
5 | 9 | 80% |
n =
5 | 12 | 60% |
n =
4 | 15 | 75% |
n =
19 | 3
MU IFN-Alpha 2 | 47% |
- * Vollständige plus teilweise Reaktionen
-
Wie
durch die obige Tabelle veranschaulicht, hatten Patienten, die IFN-con1-Dosen zwischen 3 und 15 MU dreimal wöchentlich
erhielten. ALT-Reaktionsraten, die wenigstens so gut waren wie diejenigen,
die mit 3 MU IFN-Alpha 2 beobachtet wurden.
-
Das
obige belegt, dass eine Behandlung mit IFN-con1 zu
einem günstigen
Wirkungsgrad mit höherer Arzneistoff-Tolerierbarkeit,
verglichen mit einer Behandlung mit IFN-Alpha 2, führt.