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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Systeme und Verfahren auf dem Gebiet
der Rückgewinnung von
Kohlenwasserstoffen aus Wasser, einschließlich von Ölverunreinigungen auf offenen
Wasseroberflächen
wie dem Ozean.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Die
fortdauernde Häufigkeit
von Ölverunreinigungen
sowohl mariner als auch inländischer
Wasserstraßen
aufgrund von Schiffsunglücken
verursacht enorme jährliche
Kosten sowohl finanzieller Art für
die Schifffahrt und die Versicherungsindustrie als auch in Hinblick
auf die Umwelt. Zahlreiche Verunreinigungsvorkommen geschehen bei
schlechtem Wetter oder an abgelegenen Orten. Gegenwärtige Systeme
zur Verbesserung von Ölverunreinigungen
machen es erforderlich, dass spezialisierte Schiffe für die Behandlung
von Verunreinigungen mit seltener schwerer Ausrüstung die Verunreinigungsstelle schnell
erreichen, was verhältnismäßig ruhige
Wasser voraussetzt. Die Anzahl an spezialisierten Ausrüstungseinheiten
ist limitiert und sie können
nicht einfach transportiert werden. Daher verzögert sich in vielen Fällen die
Reaktion auf die Verunreinigung um viele Stunden oder sogar Tage.
Das Ausmaß einer Verunreinigung
wird sowohl durch schlechtes Wetter als auch durch die verzögerte Reaktion
um ein Vielfaches vergrößert. Der
durch die Verunreinigung verursachte Schaden kann sogar bei rauen
Wasserbedingungen gemildert werden, wenn die Reaktion darauf schnell
erfolgt.
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Ein
zusätzliches
Problem stellen die hohen Kosten der Entsorgung des rückgewonnenen
Materials dar. Gegenwärtige
Rückgewinnungssysteme
erzeugen große
Mengen an Abfall, die als gefährlicher Abfall
mit hohem finanziellem Aufwand entsorgt werden müssen. Dieses Problem kann gelöst werden,
indem ein System eingesetzt wird, das für die Rückgewinnung Recycling oder
Entsorgung bei geringen Kosten möglich
macht.
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Bekannte
Systeme für
die Aufreinigung von Öl
auf Wasser unterteilen sich in zwei Kategorien:
(1) Absorption
oder Adsorption (Sorption) des Öls, oder
(2) Abschöpfen
des Öls üblicherweise
in Verbindung mit dessen Einschluss.
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Zahlreiche
Materialien sind dafür
bekannt, dass sie Öl
absorbieren oder adsorbieren, wie Holzspäne, Aktivkohle, Wolle, Ulixit
(cotton balls), Getreidehülsen,
Entenfedern und verschiedene synthetische Polymermaterialien. Es
ist bekannt, dass eine Reihe von Polymermaterialien (Polypropylen,
Polyester, Polyurethan, Vinylpolymere und andere) Rohöl oder raffiniertes Öl absorbieren
oder adsorbieren. Systeme für
den Einsatz dieser Materialien gegen Ölverunreinigungen sind weniger
entwickelt. Der Einsatz von Materialien gegen Öl war weitestgehend auf zwei
Arten beschränkt:
(1) Aufsprühen
von Teilchen des ölsorbierenden
Materials auf die Verunreinigung, oder (2) Platzieren des Materials
innerhalb von Ölsperren
oder anderen Barrieren, die die Verunreinigung umgeben.
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Jedes
dieser Verfahren ist mit ernsthaften Problemen in Bezug auf das
Aufsammeln des sorbierenden Materials in Teilchenform verbunden,
einschließlich
Sinken des ölbeladenen
Materials, Verlust des ölbeladenen
Materials aufgrund der Verstreuung durch Einwirkung von Wind oder
Wellen, und Auflösung
des ölsorbierenden
Materials in der Ölverunreinigung.
Diese Probleme werden verschlimmert, wenn die Verunreinigung bei
schlechtem Wetter oder nahe der Küste auftritt. Da sich zusätzlich 90%
des verschütteten Öls üblicherweise
auf 10% der Verunreinigungsfläche
konzentriert, kann das Problem der Auflösung innerhalb von Barrieren
besonders schwerwiegend sein. Weiter werden für den Einsatz von ölsorbierenden
Materialien üblicherweise
Reinigungsboote benötigt,
sodass er von der Verfügbarkeit
der Boote und der Zugänglichkeit
der Verunreinigung abhängig
ist. Jedes davon kann im Fall von abgelegenen Orten oder bei schlechtem
Wetter ein ernsthaftes Problem darstellen.
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Behälter für ölsorbierende
Materialien sind bekannt. Für
diese Systeme werden im allgemeinen kissen- oder ballenförmige Behälter eingesetzt.
Jedoch neigen diese Behälter
dazu, sich aufeinander zu schieben, mit der unerwünschten
Folge, dass eine bedeutende Menge des sorbierenden Materials entweder
unterhalb der Wasserlinie oder über
dem Öl schwimmt,
in beiden Fällen
jedoch nicht in Kontakt mit dem Öl
ist. Zudem besteht die Neigung, dass aufgrund des großen Querschnitts
dieser Behälterarten ein "Ölausschluss"-Phänomen
auftritt, wobei die Oberläche
des Materials mit dem Öl
gesättigt
ist, und die Migration des Öls
in das Innere des Materials wirkungsvoll verhindert wird. Zudem
neigen diese Behälter
dazu, sich bei schwerer See ineinander zusammenzufalten, wodurch
der Kontakt zwischen dem Öl
und dem sorbierenden Material verringert wird.
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Andererseits
werden für Öleinschlusssysteme Ölsperren
eingesetzt, die die Verunreinigung umschließen, bis das Öl aufgesammelt
werden kann. Ölsperrensysteme
gibt es in verschiedenen Ausführungen,
wobei für
den Bau von einigen ölsorbierende Materialien
eingesetzt werden. Jedoch sind ölsorbierende Ölsperren
nicht dafür
ausgelegt, wesentliche Mengen an Öl zu sorbieren, sondern werden
im allgemeinen dafür
eingesetzt, Ölpiegel
oder geringfügige Ölverunreinigungen
aufzufangen oder eine Ausweitung der Verunreinigung zu verhindern
oder zu verhindern, dass die Verunreinigung geschützte Flächen wie
einen Küstenbereich
erreicht, bevor sie mit Hilfe mechanischer Mittel, üblicherweise
unter Einsatz von Abschöpfern
oder Ölrückgewinnungsbooten aufgesammelt
werden können.
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Einschlusssysteme
mit herkömmlichen Ölsperren
weisen zahlreiche Probleme auf.
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So
erfordert das Ausbringen von einigen Ölsperren eine Spezialausrüstung, was
langsam und schwierig sein kann. Ist die Verunreinigung groß, kann
das Umschließen
der Verunreinigung aufgrund nicht ausreichender Ölsperrenreserven unmöglich sein.
Jedes dieser Probleme kann die Reaktion auf die Verunreinigung verzögern. Aus
diesem Grunde arbeiten Ölsperren-
und Abschöpfsysteme
bei rauem Wasser oder in der Nähe
von Hindernissen nicht ausreichend gut.
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Verzögerte Reaktion
auf Verunreinigungen bewirkt zahlreiche schädliche Veränderungen. Eine Verunreinigung
breitet sich unkontrollierbar und schnell zu einer dünnen Schicht
auf Wasser aus (in vielen Fällen
weniger als 1 mm), wodurch das Umschließen extrem schwierig, wenn
nicht sogar unmöglich
wird. Nahe der Küste
kann das Öl
an Land gespült
werden, wodurch schwerwiegender Umweltschaden verursacht wird. Leichtere Ölfraktionen (flüchtige organische
Verbindungen) werden in die Atmosphäre freigesetzt, mit dem Resultat
einer Luftverschmutzung durch Kohlenwasserstoffe. Das Öl altert
und emulgiert, wodurch das Öl
sinken kann und die Aufreinigung noch schwieriger wird. All diese
Veränderungen
bewirken, dass die Beseitigung der Verunreinigung wesentlich schwieriger
wird, dass sich der Einfluss auf die Umwelt vergrößert und
sich die Kosten für
die Beseitigung erhöhen.
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Es
bestand daher seit einiger Zeit ein Bedarf an einem Ölrückgewinnungssystem,
das (1) eine schnellere Reaktion ermöglicht, (2) bei ungünstigen Bedingungen
wie schwerer See oder nahe der Küste und
Hindernissen besser arbeitet, (3) verhindert, dass mehr Öl sinkt,
(4) die Ölverunreinigung
schneller aufnimmt, (5) eine leichtere und flexiblere Ausbringung
ermöglicht,
(6) ein leichteres Aufsammeln ermöglicht, (7) ein ökonomisches
Recycling oder Entsorgung des aufgesammelten Öls erlaubt, und die Umwelt
besser schützt.
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Es
ist daher eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein wirksameres
System zur Rückgewinnung
von Öl
von Oberflächen
von Wasser wie Ozeanen, Seen oder Flüssen bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Verfahren und eine Vorrichtung
für den
schnellen, einfachen und akkuraten Einsatz von ölabsorbierenden oder ölsadsorbierenden
Materialien für Ölverunreinigungen
bei nur minimaler Störung
der Umwelt bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren und
eine Vorrichtung für
den effektiven Einschluss von Ölverunreinigungen
auf Wasserflächen
auch unter ungünstigen
Bedingungen oder nahe der Küste,
von Felsen oder Riffen zur Verfügung
zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Verfahren und eine Vorrichtung
zur Verbesserung von Ölverunreinigungen
sowohl durch Umschließen, zum
Beispiel innerhalb einer Barriere, oder durch Auffangen des Öls mit einem ölsorbierenden
Material zur Verfügung
zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Mittel, das ein verbessertes
Aufsammeln der Ölverunreinigungen
ermöglicht,
zur Verfügung
zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Systeme zur Kontrolle von Ölverunreinigungen
in Bereichen von Gewässern
zur Verfügung
zu stellen, die abseits von Sammelschiffen liegen, oder die in Bereichen
liegen, die für
die Schifffahrt gefährlich
sind oder in denen das Öl
selbst sichere Schiffsbewegungen verhindert, um diese später zu beseitigen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Aufnehmersysteme
zur Verfügung
zu stellen, die nicht an spezialisierte Booten oder Schiffe angewiesen
sind, jedoch mit diesen arbeiten können.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Systeme zur Kontrolle von Ölverunreinigungen
bereitzustellen, die ein ökonomisches
Recycling des aufgesammelten Öls
als Brennstoff ermöglichen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Systeme zur Kontrolle von Ölverunreinigungen
bereitzustellen, die die Entsorgung des Öls durch in-situ Verbrennung
des Öls
ermöglichen.
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Erfindungsgemäß werden
die vorstehenden und weiteren Aufgaben durch den Einsatz einer Vielzahl
von wasser- und ölporösen Behältern oder
Säcken
gelöst,
die teilweise mit einem hydrophoben, nachgiebigen ölabsorbierenden
Copolymermaterial gefüllt
sind, das aus Styrol-Butadien-Styrol und Ethylen-Propylen-Dien-Monomeren aufgebaut ist,
und das in einer Anzahl von Körpern
angeordnet ist,
- (a) die im allgemeinen zylindrisch
sind,
- (b) die porös
sind,
- (c) die wenigstens einen Durchlass parallel zur Achse des Zylinders
aufweisen, und
- (d) die so dimensioniert sind, dass sie auf dem Wasser schwimmen,
wobei die Achse parallel zur Wasseroberfläche ausgerichtet ist. Das Material wird
mit einem Bindemittel in einem neuartigen Extrusionsverfahren hergestellt.
Gegebenenfalls kann eine Vielzahl von kleinen Flocken eines starren,
inerten, glatten Materials in die Körper eingelagert sein, deren
Oberfläche
durch die Kohlenwasserstoffe benetzbar ist. Jeder Sack ist auf neuartige
Weise mit einem Umfang versteifenden Ring genäht, sodass ein flaches Profil
beibehalten wird und hat ein Netzgewebe, das sich schließt, um so
dazu beizutragen, dass ein Ausfließen des Öls während der Bergung der Säcke verhindert wird.
Wenn die Säcke
von einem Schiff aus oder aus der Luft auf eine Verunreinigung aufgebracht werden,
spreizen sich die Säcke
zu einer Pfannenkuchenförmigen
Gestalt und die Copolymerkörper
bilden eine relativ dünne
Schicht aus, die das Öl
zurückhält. Die
erfindungsgemäßen Säcke schwimmen
unbegrenzt ohne Öl
freizusetzen oder ohne dass es emulgiert, sodass das Öl an Ort
und Stelle verbleibt, bis es geborgen werden kann. Die Säcke können in
situ verbrannt werden, oder es können
herkömmliche
Fischerboote oder spezialisierte Aufnehmerboote eingesetzt werden,
um die Säcke
zu bergen und das aufgesammelte Material kann verbrannt werden,
um den Energiegehalt des Öls
zu speichern oder kann verarbeitet werden, um das Öl aus dem
Copolymer abzuscheiden. Die erfindungsgemäßen Säcke können zusammen mit anderen bekannten Einschluss-
oder Bergungsausrüstungen
wie Ölbarrieren
oder Abschöpfern
eingesetzt werden, wenn dies erwünscht
ist.
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Deshalb
können
die erfindungsgemäßen Systeme,
Vorrichtungen und Verfahren eingesetzt werden,
- (1)
um ein einfaches und schnelles Ausbringen der Einschlussausrüstung auch
in Fällen
zu ermöglichen,
in denen sich die Verunreinigung an einem ungünstigen oder abgelegenen Ort
befindet,
- (2) um eine effektive Kontrolle der Ölverunreinigung auch bei verzögerter Bergung
zu ermöglichen,
und
- (3) um ein vergleichsweise billiges und leichtes Aufsammeln
des Öls
während
der Beseitigung zu ermöglichen.
Das System ist insbesondere für
ein schnelles und wirksames Ausbringen bei rauem Wasser ausgerichtet.
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Weitere
Aspekte der Erfindung werden Fachleuten nach dem Lesen der nachfolgenden
detaillierten Offenbarung der vorliegenden Erfindung ersichtlich.
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1 ist
eine Darstellung, die verschiedene Aspekte des erfindungsgemäßen Systems
im Einsatz zeigt, insbesondere Ausbringungs- und Bergungstechniken.
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2 ist
eine Ansicht eines bevorzugten Sacks, wie er für die erfindungsgemäßen Systeme und
Verfahren eingesetzt wird, dargestellt in dem Zustand vor dem Ausbringen
des Sacks.
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3 ist
eine Ansicht eines bevorzugten Sacks, wie er für das erfindungsgemäße System
eingesetzt wird, wie er vor dem Ausbringen aussieht.
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4 ist
ein seitlicher Querschnitt durch den Sack gemäß 2 wie er
aussehen würde,
nachdem er auf offenes Wasser aufgebracht ist.
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5 ist
ein isometrisches Konstruktionsdiagramm, das die Bauteile des bevorzugten
Sacks gemäß 2 zeigt.
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6 ist
eine Seitenansicht eines Flansches, wie er optional für den bevorzugten
Sack gemäß 5 eingesetzt
werden kann.
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7 ist
ein Querschnitt durch den Umfang einer Ausführungsform des bevorzugten
Sacks gemäß 5.
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8 ist
eine Ansicht einer bevorzugten Möglichkeit,
das Gurtband und Netz des bevorzugten Sacks gemäß 5 anzubringen.
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9 ist
eine Ansicht im teilweise aufgeschnittenen Zustand eines alternativen
bevorzugten Sacks, der eine Abwandlung der Version von 5 ist.
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10 ist
eine Ansicht einer bevorzugten Form eines Copolymerkörpers, wie
er in den bevorzugten Säcken
gemäß 2 bis 9 eingesetzt wird.
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11 ist
eine Detailansicht eines Querschnittes durch den bevorzugten Körper, wie
er in 10 gezeigt ist.
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12 ist
eine Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer Vorrichtung,
die zum Einsammeln der Säcke
gemäß 2 bis 9 verwendet wird.
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13 ist
eine Ansicht einer alternativen bevorzugten Ausführungsform des Aufnehmersystems gemäß 12.
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14 ist
eine Seitenansicht eines Paravans, wie er für die Ausführungsformen gemäß 12 und 13 verwendet
wird.
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15 ist
eine Ansicht einer anderen alternativen bevorzugten Ausführungsform
des Aufnehmersystems gemäß 13.
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16 ist
eine Ansicht eines nachgeschalteten Aufnahmevorgangs, wie er in
Verbindung mit den Aufnehmersystemen der 13 oder 15 eingesetzt
wird.
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Zur
Bezeichnung von ähnlichen
Bauteilen werden in den verschiedenen Figuren dieselben Bezugszeichen
verwendet.
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Art der Ausführung der
Erfindung
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Das
System umfasst den Einsatz von hunderten oder tausenden von Säcken für Ölverunreinigungen,
die zahlreiche, geeignet geformte Körper enthalten, die Materialien
auf Copolymerbasis enthalten, die dafür bekannt sind, rohe oder raffinierte Kohlenwasserstoffprodukte
einschließlich
Rohöl beliebiger
Viskosität
und Benzin oder andere raffinierte Brennstoffe zu absorbieren und
einzufangen. Im Sinne der vorliegenden Anmeldung betrifft der Ausdruck "Öl" ein beliebiges Kohlenwasserstoffmaterial.
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Ausbringen
der Säcke
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In 1 sind
eine Ölverunreinigung
und bestimmte Ausbringungs- und Bergungsaktionen gemäß der Erfindung
veranschaulicht, einschließlich
einer Vielzahl von erfindungsgemäßen Behältern, die als
Säcke 10 bezeichnet
sind. Zur Vereinfachung sind in 1 eine Reihe
von verschiedenen Handlungen gezeigt, obwohl zahlreiche dieser Handlungen
in der Praxis zu verschiedenen Zeiten oder an verschiedenen Örtlichkeiten
stattfinden können.
In 1 ist eine Anzahl von Säcken 10 gezeigt, die
auf eine Ölverunreinigung
aufgebracht werden. Die Behälter
sind so ausgestaltet, dass sie eine einfache Handhabung von schwimmenden
Plattformen oder Schiffen aus, wie sie links in 1 gezeigt
sind, oder aus der Luft, wie es rechts in 1 gezeigt
ist, ermöglichen.
Obwohl in 1 der Einsatz der Säcke 10 von
einem Fischerboot 20 aus dargestellt ist, ist es gleichfalls
möglich,
eine Anzahl von Säcken 10 an Bord
eines Öltankers
oder eines anderen Schiffes (hier nicht gezeigt), die eine Verunreinigung
verursachen könnten,
als Vorsichtsmaßnahme
mitzuführen.
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In 1 ist
auch eine Anzahl von Säcken 10 gezeigt,
die aus einem Helicopter 30 auf verschiedene Stellen der
Verunreinigung aufgebracht werden. Die Möglichkeit, die Säcke aus
der Luft wie aus Helicoptern oder anderen Leichtflugzeugen oder
in Ballen aus größeren Frachtflugzeugen
auszubringen, erlaubt eine schnellere Reaktion auf eine Verunreinigung,
selbst in dem Fall, dass die Verunreinigung an einem abgelegenen
Ort oder an einem Ort ist, der für Schiffe
nur unter Gefahr erreichbar ist, wie auf hoher See, nahe Riffen
oder anderen Hindernissen, in seichtem Wasser oder inmitten einer
großen
Verunreinigung. Schließlich
treten Verunreinigungen im offenen Meer häufig an ungünstigen Orten oder bei rauer
See auf. Auch ermöglicht
das Aussetzen aus der Luft den Einsatz auf bestimmten Flächen einer großen Verunreinigung,
der mit bekannten seegestützten
Einsatzmethoden unmöglich
wäre. Eine
bestimmte Fläche, üblicherweise
nahe dem Zentrum oder an der Frontkante einer Verunreinigung, enthält häufig 90%
des gesamten Öls
auf 10% des geographischen Umfangs der Verunreinigung.
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Der
Umstand, dass die Säcke 10 einfach ausgebracht
werden können,
ermöglicht
die schnellstmögliche
Art der Reaktion, nämlich
das Ausbringen durch den Tanker, der die Verunreinigung verursacht
hat. Bekannte Verunreinigungskontrollsysteme erfordern üblicherweise
eine komplexe spezialisierte Ausstattung, die von guttrainierten
Crews betrieben werden, und können
daher nicht ohne weiteres von Tankern aus aufgebracht werden. Im
Gegensatz hierzu ist das erfindungsgemäße Ausbringungssystem einfach
genug, um von Tankerarbeitern ausgebracht zu werden, die nicht darin
trainiert sind, mit Verunreinigungen umzugehen, und es ist billig genug,
um an Bord von Tankern mitgeführt
zu werden. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Ausbringungssystem
an Bord eines Tankers die gesamte Verunreinigung beseitigen kann,
jedoch kann der prompte Einsatz einer Menge an Säcken 10 die Aufreinigung von
Anfang an unterstützen,
indem das Ausmaß der Ausbreitung
und die Menge an nicht aufgefangenem Öl reduziert wird.
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Wie
ebenfalls in 1 gezeigt, können zu späteren Zeitpunkten der Aufreinigung
Barrieren 70, wie sie bekannt sind, ausgebracht werden
und zusammen mit Säcken 10 verwendet
werden. Jedoch können
mit den Säcken 10 auch
Verunreinigungen, die nichtumschlossen sind, abgemildert werden,
bevor die Barrieren 70 ausgebracht werden.
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Sackaufbau
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2 bis 9 zeigen
bevorzugte Ausführungsformen
des Sacks 10.
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Vor
dem Ausbringen lassen sich die Säcke 10 kompakt
lagern. Wie der Querschnitt durch die bevorzugte Ausführungsform
gemäß 3 zeigt,
ist jeder Sack 10 lediglich teilweise gefüllt, sodass
ungefähr
25 bis 30 % des Sackvolumens Material enthält, das Öl einschließen kann. Jeder Sack 10 kann
zum Beispiel mit Schnüren
oder Bändern
auf ein Volumen gefaltet werden (nicht gezeigt), das kleiner ist
als das Volumen, das der Sack einnimmt, wenn er voll entfaltet ist.
Es können
Ballen mit bis zu tausenden der Säcke geschaffen werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform kann
jeder Sack 10 wenigstens einige Fuß im Querschnitt messen und
wenige Kilogramm bis viele 10 Kilogramm Material enthalten, das Öl einschließen kann.
Obwohl auch größere Größen geeignet
sind, hat sich herausgestellt, dass Säcke 10, die weniger als
einen Meter im Durchmesser messen, aufgrund der einfachen Handhabung
und Flexibilität
in der Anwendung praktisch sind. Wie in 1 gezeigt,
kann eine große
Menge an Säcken 10 so
dicht wie ökonomisch
möglich
auf eine Ölverunreinigung
aufgebracht werden. Jedoch ist es bevorzugt zwischen den Säcken Lücken zu
lassen, um zu vermeiden, dass sie miteinander in Berührung kommen,
was die Chance erhöht,
dass Öl
mit noch unverbrauchtem Sorbentmaterial in Kontakt kommt. (Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
wie sie nachstehend diskutiert wird, wobei aus den Säcken eine
Sperre gebildet wird, liegen keine Lücken vor, um eine kontinuierliche Barriere
auszubilden.)
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In 3 ist
ein Querschnitt durch einen solchen Sack gezeigt, der Körper aus Öl einkapselndem Copolymer
enthält.
Wird jedoch der Sack 10 auf eine offene Wasseroberfläche 50 aufgebracht,
breitet er sich zu einer flachen pfannkuchartigen Form aus, wie sie
im Querschnitt in 4 gezeigt ist. In dieser Gestalt
wird das Innenvolumen des Sacks 10 kleiner als das Volumen
desselben Sacks gemäß 3,
sodass das Material, das Öl
einschließen
kann, in einer Schicht von einigen Inch Dicke ungefähr 80 bis
85 % des Volumens einnimmt.
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Es
hat sich herausgestellt, dass sich Säcke 10, wenn sie auf
offenes Wasser 50 fallengelassen werden, infolge des Aufpralls
des Sackes und der anschließenden
Wellenbewegung schnell zu der Gestalt wie sie in 4 gezeigt
ist, ausbreiten. Deshalb ist der Sack 10 so ausgestaltet,
dass sich das darin enthaltene Material relativ gleichmäßig über die
Fläche
ausbreiten kann, die der Sack einnimmt. Daher sind keine aktiven
Maßnahmen
erforderlich, die sicherstellen, dass sich das Copolymer über das
größtmögliche Ausmaß ausbreitet.
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Der
Sack 10 schwimmt auf der Oberfläche des Wassers und Öl, das mit
dem Material in Kontakt kommt, das in dem Sack 10 enthalten
ist, wird durch die Copolymere eingefangen. Da das Copolymermaterial
hydrophob ist, wird es jedoch nicht unter Wasser gezogen. Es hat
sich herausgestellt, dass Säcke 10,
die Copolymere enthalten, wenigstens über mehre Wochen und eventuell
sogar unbegrenzt ohne zu sinken, Öl freizusetzen oder dessen
Emulgierung zu veranlassen, auf der Wasseroberfläche schwimmen.
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Das
Copolymermaterial in den Säcken 10 kann
einfarbig sein, zum Beispiel weiß, und kann die Farbe wechseln,
zum Beispiel zu schwarz, wenn es Öl eingeschlossen enthält. Weitere
Einzelheiten zu dem Copolymermaterial sind nachstehend aufgeführt.
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Ein
optionales Merkmal, das in 2 gezeigt ist,
sind ein oder mehrere Schwimmerelemente 110, die mit dem
Material des Sackes 10 in Höhe der Wasserlinie vernäht sind.
Dieses Merkmal trägt
dazu bei, sicherzustellen, dass die Säcke 10 über längere Zeiträume auf
der Verunreinigung gut sichtbar sind. Auch für den Fall, dass andere Gegenstände wie
schwere Kabel an den Säcken 10 angebracht
sind, können
die Schwimmerelemente 110 dazu beitragen, die Säcke schwimmend
zu halten.
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Ein
weiteres optionales Merkmal von Sack 10 ist ein kleiner
Radiosender 100, wie er in 4 schematisch
gezeigt ist, der ein konstantes Signal mit vorbestimmten Eigenschaften
aussenden kann. Eine Art von Sendern, die geeignet sind, sind diejenigen, wie
sie in der wissenschaftlichen Forschung verwendet werden, um Vögel oder
Tiere zu markieren. Alternativ kann Nummer 100 eine Masse
eines radarempfindlichen Materials sein.
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Solch
eine Ortungsvorrichtung 100 ermöglicht schnelle Ortung der
Säcke 10,
die über
die Ausdehnung der Verunreinigung hinausgetrieben worden sind oder
auf andere Weise verlorengegangen sind. Ebenso kann die Ortungsvorrichtung
in Fällen, bei
denen die Säcke 10 aus
der Luft auf abgelegene Stellen ausgebracht worden sind, Schiffen,
die sich der Verunreinigung nähern,
als einfache Navigationsführung
dienen, um so Bergungsbooten die Lokalisierung der Verunreinigung
zu ermöglichen
und andere Boote davon abzuhalten, mitten in die Verunreinigung
hineinzufahren.
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5 zeigt
weitere Einzelheiten der Basiselemente einer bevorzugten Ausführungsform
einer der Säcke 10.
Das Äußere des
Sacks 10 ist aus zwei Lagen 200, 210 gebildet,
die zusammengenäht
sind. Das nachstehend beschriebene Material auf Copolymerbasis befindet
sich innerhalb des Sacks 10 zwischen diesen zwei Lagen.
Die Lagen 200, 210 können aus Polypropylen, Kunststoff,
Schnüren
oder Stricken wie sie für
gewöhnliche
Fischernetze verwendet werden, Nylon oder einem anderen geeigneten
Material sein. Für
eine geeignete Ausführungsform
wurde ein gewebtes Netz aus Polypropylen verwendet. Dieses Material
schwimmt auf Wasser und ist ein starkes Material, das extrem reißbeständig ist, sodass
das Material einer Ausweitung widersteht, falls sich ein kleiner
Riss oder Spalt bildet.
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Es
ist jedoch erforderlich, dass das Sackmaterial eine ausreichende
Porosität
aufweist, sodass es den Zutritt des vergossenen Öls zu dem absorbierenden Material
zulässt,
das darin enthalten ist. Es hat sich herausgestellt, dass Materialien
mit Lücken, die
3/8 Inch betragen, insbesondere für den Einsatz für Rohöl am besten
geeignet sind.
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Die
erforderliche Porosität
der Säcke
hängt jedoch
von dem Gewicht des Öls
ab, das aufgenommen werden soll. Beispielsweise ist ein dichtes
Netz für
Diesel oder Benzin ausreichend, nicht jedoch für ein schweres Rohöl. Gemäß einem
Test wurde festgestellt, dass ein Gewebe, mit einer gemessenen Luftdurchlässigkeit
von 150 Kubikfuß pro
Minute bei einem halben Inch Wasser Dieseltreibstoff jedoch nicht
Rohöl absorbieren
konnte.
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Das
Sackmaterial muss jedoch ausreichend undurchlässig sein, so dass eingeschlossene
Copolymer zurückgehalten
wird. Werden Copolymerkörper
eingesetzt, wie sie nachstehend beschrieben werden, können selbst
Sackmaterialien mit hoher Porosität das absorbierende Material
ohne Leckage zurückhalten.
Größere Körper haben
daher den zusätzlichen
Vorteil, dass sie das gewünschte
Ziel fördern,
Sackmaterial mit hoher Porosität
einsetzen zu können,
das eine bessere Durchgängigkeit
für Öl zulässt.
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Die
Ausbildung des Außenmaterials
von Sack 10 aus zwei Lagen 200, 210,
die zusammengenäht
sind, hat den Vorteil, dass sie dazu beiträgt, dass Sack 10 flach
auf dem Wasser liegt, und zudem die Gefahr verringert, dass sich
der Sack in unerwünschter
Weise in sich zusammenfaltet, da dadurch die Ausdehnung des Sacks 10 begrenzt
wird. Die flache Ausgestaltung trägt zudem dazu bei, dass sich das
Gewicht des Sacks über
den gesamten Durchmesser verteilt, was dazu beiträgt, ein
Aufplatzen aufgrund einer Ansammlung ölgefüllten Copolymers an einer bestimmten
Stelle zu verhindern. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ausgestaltungen, bei
denen durch die Wellenbewegung Probleme verursacht werden, unterstützt die
Verwendung von zwei Lagen die Wellenbewegung des Wassers bei der
Ausbreitung des Sackes. Daher ermöglicht der Einsatz des erfindungsgemäßen Systems
ein verbessertes Aufsammeln unter den realen Bedingungen einer Ölverunreinigungen.
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Außerhalb
der Lagen 200, 210 sind zwei Netze 220, 225,
die aus 1,5 Inch (38,1 mm) breiten Polyestergurten gebildet sind.
Ein Material mit einer Garnnummer von 1.300 pro Inch (58,18 pro
mm) und einer Bruchgrenze von 4.000 Pfund (1814 kg) hat sich für die gegebenen
Belastungen als mehr als ausreichend erwiesen. Für kleiner dimensionierte Säcke (3 Fuß (0,91
m) Durchmesser oder kleiner) können
Polypropylengurte mit einer Bruchgrenze von 1.200 Pfund (544 kg)
eingesetzt werden. Netze 220, 225 helfen das Ausmaß an Rissen
oder Spalten in Lagen 200, 210 zu verhindern oder
zu beschränken.
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Gurtringe 240, 250 sind
um den Umfang des Sacks 10 außerhalb der Netze 220, 225 herumgelegt.
Nylongurte mit etwa 4 cm Breite mit einer Ketgarnnummer von 1.680
pro Inch (66,14 pro mm) und einer Bruchgrenze von 6.000 Pfund (2722
kg) haben sich als geeignet herausgestellt. Die Gurtringe 240, 250 halten
die in 5 gezeigten Bauteile zusammen, und versteifen
zugleich den Rand von Sack 10, was (wie vorstehend diskutiert)
dazu beiträgt,
dass der Sack 10 flach auf dem Wasser liegen kann, ohne sich
ineinander zu falten, selbst wenn er aus der Luft in einer beliebigen
Ausgangsgestalt aufgebracht wird. Die Gurtringe 240, 250 sind
eng, um die Auftreffhäufigkeit
des Copolymers unter ruhigen Wasserbedingungen zu erhöhen. Für kleinere
Säcke kann
ein 2 Inch Polypropylengurt mit einer Bruchgrenze von 2.400 Pfund
(1.089 kg) für
die Gurtringe 240, 250 verwendet werden.
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Auf
Wusch können
die Gurtringe 240, 250 während der Bergung aufgehakt
werden, um die Säcke 10 aufzufischen.
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Die
Elemente von Netz 220 sind so vernäht, dass eine Öffnung für den Ansatz
des Flansches 230 verbleibt, der aus einem harten tauchgeformten
Plastikmaterial wie PVC hergestellt sein kann. Die Basis des Flansches 230 ist
zwischen dem Netz 220 und der Lage 200 vorgesehen,
zum Beispiel indem direkt durch das Plastikmaterial genäht wird.
Flansch 230 wird als Öffnung
verwendet, durch die das Copolymermaterial in den Sack 10 eingefüllt werden
kann. Die aufrechte Gestalt des Flansches hilft während der
Bergung.
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Eine
genauere Ansicht von Flansch 230 ist in 6 gezeigt.
Flansch 230 hat einen Ansatz 232 und eine Basis 234,
durch die das Nähen
erfolgen kann. Der Aufsatz 236 ist an den Ansatz 232 entweder
mit Bolzen und Muttern 238, wie gezeigt, oder über innere
Schraubengewinde, nicht gezeigt, oder einer Kombination aus beiden,
angepasst. In der gezeigten Ausführungsform
ist ein Auge 80 integral im Aufsatz 236 ausgebildet.
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In 2 sind
optionale Schwimmer 110 gezeigt, die auch nahe der Enden
der Elemente der Netze 220, 225 gemäß 5 angebracht
sein können,
um für
einen zusätzlichen
Auftrieb zu sorgen. Optional können
innere Zwischenwände
(nicht gezeigt) vorgesehen werden, die zusätzlich dazu beitragen, eine
Ansammlung von Copolymermaterial an bestimmten Stellen zu verhindern.
Für die
Gurte oder die Ringe können
Neonfarben verwendet werden, um die Ortung der Säcke 10 während der
Bergung zu erleichtern.
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Die
Gurtringe 240, 250 können auch aus einem einstückigen Material 245 gebildet
sein, das über
die Umfangskante des Aufbaus greift und vernäht ist, sodass im Querschnitt
eine flache "U"-Form ausgebildet
wird, wie in 7 gezeigt.
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Vorzugsweise
werden Doppelnaht- und Dreifachnaht- oder Zickzacknahttechniken
eingesetzt, um ein Aufreißen
der Nähte
oder Belastungsfehler zu vermeiden. Anschlussringe wie Karabinerhaken 260, wie
in 7 gezeigt, können
mit den Gurtringen 240, 250 nahe den Enden der
Netzteile 220, 225 und am Umfang der Netze 220 und 225 befestigt
sein, um ein Zusammenfügen
von zahlreichen Säcken 10 zu
ermöglichen.
Wenn sie so miteinander verbunden sind, können die Säcke 10 als Ersatz
für eine Ölbarriere eingesetzt
werden. Als Ergänzung
der Anschlussringe können
Seile oder Kabel angebracht werden, die dabei helfen, die Einstellungen
für die
Ausbringung und das Bergen ohne unnötige Belastung der Säcke 10 vorzunehmen.
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Obwohl 5 einen
kreisförmigen
Sack 10 zeigt, sind andere Ausgestaltungen wie ein Quadrat oder
Rechteck möglich.
Rechteckige Säcke
sind für den
Einsatz als Barriere gut geeignet. Hierbei wirkt die Barriere gemäß der vorliegenden
Erfindung als eine Decke mit einer beträchtlichen Weite, um einen großen Oberflächenbereich
abzudecken. In dieser Gestalt können
die verbundenen Säcke
auf den größten Verunreinigungen
eine Barriere ausbilden, die sich über eine halbe Meile oder so
Länge erstreckt
und 50.000 Pfund (22.680 kg) Sorbentmaterial enthält. Eine
Barriere dieser Art ist besonders geeignet in Kontakt mit der Frontkante
der Verunreinigung ausgebracht zu werden. Zusätzlich können zweimal so weite oder
weitere Barrieren auf einfach Art und Weise zusammengestellt werden,
indem zusätzliche
rechteckige Behälter
in Mehrfachreihen zusammengehakt werden. Die natürliche Wellenbewegung unterstützt solche
Barrieren dabei, ein Entkommen des Öls zu verhindern, indem das Öl quer über die
Weite der Barriere verbreitet wird. Im Gegensatz dazu wird die Effizienz
von bekannten Barrieren durch die Wellenbewegung behindert, was
insbesondere für
eine "Saum"-Anordnung gilt.
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Zudem
können
diese Barrieren nahe von Uferlinien ausgebracht werden, um Öl daran
zu hindern, das Land zu erreichen, oder direkt an der Uferlinie
an der Wasserkante ausgebracht werden, um Öl zu filtern, das an Land gespült wird,
oder Öl,
das in das Wasser zurückläuft.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Elemente der Netze 220, 225 an dem gewebten Netz
der Lagen 200, 210 angebracht. Insbesondere sind
die Elemente vorzugsweise in die gleiche Richtung orientiert wie
die Hauptachsen der diamantförmigen
Lücken,
die das Netz gebildet, die üblicherweise
senkrecht zur Kette des gewebten Materials der Netze 220, 225 verläuft. Diese
bevorzugte Ausgestaltung ist in 8 gezeigt.
Wenn der Sack 10 bei der Bergung über das Auge 80 aufgefischt
wird, bewirkt das Gewicht der ölgefüllten Körper, das
dem Zug auf die Gurtelemente entgegenwirkt, dass sich das Netz 200, 210 zwischen
diesen Elementen schließt
wie es in der unteren Hälfte
der 8 dargestellt ist. Dies erleichtert die Bergung
der Säcke 10, die
das ölbeladene
Material auf Copolymerbasis enthalten, wobei zugleich überschüssiges Öl, das nicht in
dem Copolymer eingeschlossen ist, oder Fragmente von Copolymerkörpern, die
innerhalb des Sacks 10 sind, während der Bergung zurückgehalten werden.
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Durch
die einzigartige Ausgestaltung der Art wie sie in dem Beispiel der 5 bis 8 dargestellt
ist, können
sich die Säcke 10 auf
der Oberfläche des
Wassers so aufweiten, dass sich die geformten Copolymerkörper in
einer dünnen
Schicht ausbreiten, wobei eine Pfannkuchengestalt ausgebildet wird und
die Säcke 10 eine
minimale Querschnittshöhe, wie
zum Beispiel 3 Inch, auf der Verunreinigung einnehmen. Die Anordnung
beschränkt
die Neigung eines Sackes 10 sich ineinander zu falten,
was die Effizienz des Systems verringern kann. Sie bewirkt zudem,
dass sich die Copolymerkörper
gleichförmig über die
gesamte Weite des Sackes 10 verteilen, da die vernähten Lagen
des Sackes das Sorbentmaterial daran hindern, sich anzuhäufen, wodurch
die Effizienz verbessert wird. Bekannte Behälter neigen dazu, ein ballenartiges
oder kissenförmiges
Aussehen anzunehmen, das eine Anhäufung des Sorbentmaterials
ermöglicht,
sodass die Ausbildung von unteren Bereichen, die unter Wasser sind,
und oberen Bereichen, die oberhalb des Wasser sind, möglich wird.
Im Ergebnis befindet sich bei anderen bekannten Anordnungen ein
Großteil
des Sorbentmaterials entweder außerhalb oder unterhalb des Ölschlickers.
Konzentriert sich das Material in einer Anhäufung, kann der Behälter sinken
und innere Bereiche des Materials können abgeschottet sein, so
dass sie kein Öl
aufnehmen können.
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Die
Ausgestaltung ergibt das flache Profil zum Teil aus folgenden Gründen:
Die
Gurtringe 240, 250 tragen dazu bei, das Profil des
Sacks 10 zu verflachen, indem sie ein steifes Umfangselement
ergeben. Auch bildet jedes Segment der Ringe 240, 250 in
der kreisförmigen
Anordnung eine Art Bogen, wodurch ein Zug erzeugt wird, der jeder
Neigung der Netze 220, 225 widersteht, den Umfang
radial nach innen zu ziehen.
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Durch
das flache Profil der Säcke 10 wird
daher das ölabsorbierende
Copolymermaterial in einer Anordnung ausgebreitet, die optimal für das Aufeinandertreffen
mit dem Öl
ist, das heißt
als flache Schicht auf der Wasseroberfläche. Die Auftreffhäufigkeit
des Sorbentmaterials mit dem Öl
wird durch die gezeigte Anordnung im Gegensatz zu bekannten Behältern erheblich
verbessert.
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Die
Anordnung der Säcke 10 kombiniert
mit dem natürlichen
Auftrieb der Copolymerkörper
ermöglicht
es den Säcken 10 über lange
Zeiträume, zum
Beispiel über
Wochen, Monate oder länger, schwimmend
auf der Oberfläche
zu verbleiben. Bei einem Versuch schwammen die Säcke 16 Wochen und
zeigten Wirksamkeit. Sogar über
solch ausgedehnte Zeiträume
halten die Säcke 10 das
Material, unabhängig
davon, ob das Material Öl
absorbiert hat oder nicht, flach.
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Eine
Abwandlung des Sackes 10 ist in 9 gezeigt.
Die Version gemäß 9 ist
insbesondere für
den Einsatz in Wasserstraßen
geeignet.
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Der überwiegende
Anteil an Wasserverunreinigungen (wie zum Beispiel 95%) erfolgt
auf anderen Schifffahrtswegen als dem offenen Meer wie Häfen, Flüssen und
Seen. Obwohl viele Verunreinigungen von Schifffahrtswegen wesentlich
kleiner sind als Verunreinigungen auf der offenen See sind Verunreinigungen
von Schifffahrtswegen sehr häufig
und in der Summe für
die Umwelt signifikant.
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Die
in 9 gezeigte Ausgestaltung ist insbesondere für kleiner
formatige Säcke
geeignet wie Säcke
mit einem Durchmesser von einem 2/3 Meter, die eine Tragkraft von
etwa 20 kg an ölsaugendem Copolymerkörpern haben
können.
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Wie
der Sack gemäß 5 hat
der Sack gemäß 9 zwei
Netzlagen 200, 210 (in 9 ist nur 200 einwandfrei
zu sehen) und einen Versteifungsring 245. Anstelle der
schweren Nylonringe 240, 250 (siehe 5)
wird für
den Sack gemäß 9 ein Ring 245 verwendet,
der aus einem einstückigen
Material (wie Ring 245 gemäß 7) hergestellt
ist, das aus einem Netz gebildet ist, zum Beispiel ein Band aus
einem Netz aus Vinyl eingekapselten Polyester mit einer Nummer/Inch
von 14 × 12
(25,4 pro mm).
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Anstelle
der Netze 220, 225, die aus diametralen Streifen
bestehen (siehe 5), enthält Sack 10 gemäß 9 Seile 222, 224,
die quer über
nicht diametrale Kreissehnen gelegt sind. Seile 222 überqueren
Sack 10 oberhalb der Lage 200, Seile 224 überqueren
Sack 10 dagegen in entgegengesetzter Richtung unterhalb
der Lage 210. Die Enden der Seile 222, 224 sind
an dem Ring 245 befestigt.
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Bei
Sack 10 gemäß 9 ist
der Ring 80 und Einfüllröhre 230 (siehe 6)
durch einen weniger teueren Stoffkragen 250 ersetzt worden,
der zum Beispiel aus einer Segelleinwand (duck fabric) aus Nylon
mit 200 Denier hergestellt ist. Ein Ende des Kragens 250 ist
mit der oberen Netzlage 200 vernäht, während das andere Ende umgefaltet
und so vernäht ist,
dass ein Durchgang gebildet wird, durch den ein Befestigungsseil 255 gezogen
wird.
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Der
Stoffkragen 250 kann auch den Ring 80 und die
Einfüllröhre 230 in
der Ausführungsform
von Sack 10 wie sie in 5 und 6 gezeigt
ist, ersetzen. Falls ein Aufnehmerring gewünscht ist, wie Ring 80 in
dieser Ausführungsform,
kann ein Metallring (nicht gezeigt) an der Stelle befestigt werden,
an der die radialen Elemente von Netz 220 im Zentrum der Netzlage 200 zusammentreffen,
und der Stoffkragen 250 kann sich an einer beliebigen anderen
passenden Stelle auf der Netzlage 200 befinden.
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Alternativ
können
die radialen Elemente von Netz 220 außerhalb des Zentrums der Lage 200 auf dem
Sack 10 befestigt sein. Die zentralen Enden der radialen
Elemente können
zusammengefasst und an einem Metallring befestigt werden, und der
Stoffkragen 250 kann im Zentrum der Netzlage 200 unterhalb des
Rings befestigt werden.
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Cogolymerkörper
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In 10 ist
eine Beispiel eines geeignet geformten Copolymerkörpers 300 wie
er im Inneren des Sacks 10 eingesetzt wird, gezeigt.
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Der
grundlegende Bestandteil der Körper 300 ist
ein Copolymermaterial, von dem bekannt ist, dass es Öl aber nicht
Wasser sorbiert. Vorzugsweise ist das Material nachgiebig oder flexibel.
Eine mögliche
Alternative zu Copolymeren ist natürlicher oder synthetischer
Kautschuk, wie zum Beispiel Polyisopren.
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Besonders
geeignete Copolymersorten gehören
zur Klasse der thermoplastischen Elastomere, wie zum Beispiel Styrol-Butadien-Styrol
("SBS"), das ein Styrolblockcopolymer
ist. Styrolblockcopolymere wurden für Anwendungen entwickelt, die
Schlagfestigkeit erfordern und diese sind immer noch deren Hauptanwendung.
SBS ist hochsorbierend, nicht toxisch, und bleibt nach der Sättigung
mit Öl
kohärent. Ein
alternatives Styrolblockcopolymer ist Styrol-Isopren-Styrol ("SIS").
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform, die
nach dem nachstehend beschriebenen bevorzugten Verfahren hergestellt
wird, wird das zu Granulat verarbeitete SBS-Material mit einem granulierten Bindermaterial
vermischt. Gemäß dieser
Ausführungsform
hat sich ein poröses
SBS-Granulat mit etwa 30% Styrol als geeignet herausgestellt, dass
so gesiebt wurde, dass es Teilchen von einer Größenordnung zwischen 4 und 20
Mesh zurückhält. Vorzugsweise
wird das SBS-Produkt im Gegensatz zu Standardherstellungsverfahren
ohne Talk hergestellt, um in dem ausgebildeten Körper die intergranulare Bindung
zu erhöhen.
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Das
Bindermaterial ist ein nachgiebiges oder flexibles, hydrophobes,
olefinisches Polymermaterial in Form eines Granulats mit einem Schmelzpunkt
der niedriger ist, als der des ölabsorbierenden
Copolymers. Polyolefinische thermoplastische Elastomere wie zum
Beispiel Ethylenpropylen- ("EP") kautschuk oder
Ethylenpropylendienmonomer ("EPDM") haben sich als
geeignet herausgestellt. Das Bindemittel verhindert, dass die geformten
Körper 300 zerkrümelt werden,
wenn sie in trockener Form gehandhabt werden, und absorbiert dennoch
eine bestimmte Menge an Öl,
wenn auch gegebenenfalls nicht so schnell wie SBS.
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Eine
optionale dritte Komponente der Körper 300 sind starre,
inerte, glatte, dünne
Flocken eines Materials, das eine Oberfläche hat, die durch Kohlenwasserstoffe
benetzbar ist.
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Es
kann ein beliebiges derartiges Material eingesetzt werden einschließlich Glimmer,
Metall oder Polymeren, jedoch ist Polymethylpenten ("PMP") ein vorrangiges
Beispiel. Beispiele von Alternativen umfassen Polyethylenterephthalat
("PET"), metallisiertes
Polycarbonat und Polyvinylchlroid. Die Flocken sollten vergleichsweise
dünn sein,
zum Beispiel weniger als 1 mm dick. Die Form der Flocken ist nicht
besonders wichtig und es wurden gute Ergebnisse mit einem statistisch
zerkleinerten Material mit einem Durchmesser von einigen Millimetern
erzielt. In einigen Ausführungsformen
erhöhen
die Flocken den Ölfluss
in das Innere der gebildeten Copolymerkörper 300, indem sie
vermutlich einen Kanal oder eine Oberfläche bilden, an denen entlang
das Öl
fließen
kann. In anderen Ausführungsformen
einschließlich
derjenigen, die gemäß dem nachstehend beschriebenen
bevorzugten Verfahren hergestellt worden sind, sind die Flocken
nicht wesentlich, können
jedoch optional zugesetzt werden.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform bestehen
70 bis 90 Gewichtsprozent des Materials der Körper 300 aus SBS und
der Rest aus EPDM-Bindemittel. Wie nachstehend beschrieben, werden
die SBS- und EPDM-Granulate vermischt und so zu Körpern 300 geformt,
das im Ergebnis SBS-Granulat in einer Matrix aus EPDM erhalten wird.
Sind Flocken enthalten, kann deren Menge bis zu etwa 5 bezogen auf
das Gesamtgewicht betragen. Um, wie vorstehend angegeben, zu ermöglichen, dass
das Copolymermaterial die gewünschte
flache Schicht beibehält,
ist es wünschenswert
einen verhältnismäßig großen Körper 300 herzustellen,
sodass sich das Material nicht übereinander
anhäuft. Jedoch
führen
große
Körper
dazu, dass der Abstand zwischen der Außenfläche 310 und der Innenfläche 320 größer wird,
was von Nachteil ist, da dann für
das Öl
eine wesentlich längere
Kontaktzeit benötigt
wird, damit es in das Innere hineingesaugt wird. Da in tatsächlichen Ölverunreinigungen
eine bestimmte Ölmenge
nur sporadisch mit dem Körper 300 zusammentrifft,
verbleibt in großen
Körpern
das Material im Innere weitestgehend ungenutzt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform,
die dieses Dilemma löst,
wird allgemein eine Röhrenform für die Körper 300 verwendet.
Beispielsweise hat ein Zylinder mit einem Außendurchmesser von etwa 2 bis
5 cm entlang seiner Längsachse
einen Hohlraum (Loch) mit etwa 1 bis 2 cm Durchmesser, sodass ein Körper 300 erhalten
wird, dessen gesamtes Material weniger als etwa 1 cm oder 2 cm von
der nächsten Oberfläche entfernt
ist.
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Das
vergleichsweise große
Innenloch ermöglicht
es, dass Wasser und Öl
auf einfache Weise durch und zwischen den Körpern 300 geleitet
werden kann, sodass sich die Chance erhöht, dass Öl auf eine Copolymeroberfläche trifft.
Zwar verringert das Entfernen von Material aus dem Inneren des Körpers 300 die
Menge an Material in jedem Körpe,
jedoch ohne dass die Menge an absorbiertem Öl signifikant verringert wird,
so dass der Anteil an eingeschlossenem Öl pro Mengeneinheit Copolymer
zudem verbessert wird.
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Zusätzlich oder
anstelle des axialen Loches können
mehre Löcher
parallel zur Zylinderachse vorgesehen werden. Beispielsweise weist
eine (nicht gezeigte) Anordnung 3 Löcher auf, die auf radialen Ebenen
angeordnet sind, die jeweils in einem Winkel von 120° zueinander
liegen, wobei die Löcher äquidistant
zur Zylinderachse vorliegen. Diese Anordnung ermöglicht einen erhöhten Durchfluss
an Öl auch
dann, wenn die Ölschicht
nicht mit der Zylinderachse überschneidet,
zum Beispiel wenn einige der Körper 300 teilweise
untergetaucht sind.
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Die
Körper 300 sollten
eine Länge
aufweisen, die den Außendurchmesser
des Zylinders übersteigt.
Diese Einschränkung
ist wichtig, da dadurch sichergestellt wird, dass die Körper 300 so
auf dem Wasser schwimmen, dass das axiale Loch parallel zur Wasseroberfläche liegt,
wodurch ein besserer Durchfluss von Öl ermöglicht wird. Dies ist besonders wichtig
für Körper 300,
die für
die erfindungsgemäßen Säcke 10 verwendet
werden, da die Säcke 10 so ausgestaltet
sind, dass, wie vorstehend beschrieben, die Körper 300 in einer
einzigen Schicht schwimmen. Wenn sie mitten auf Öl schwimmen, haben die Körper 300 nahe
dem Umfang des Sackes 10 die Neigung, Öl physikalisch daran zu hindern,
zu anderen Körpern 300 zu
gelangen, die näher
am Zentrum liegen. Das Vorhandensein von axialen Löchern und deren
Orientierung parallel zur Wasseroberfläche wirken dieser Tendenz entgegen.
Zudem ermöglicht die
bevorzugte Lochorientierung in manchen Fällen, dass mehr Öl in dem
axialen Durchfluss verbleibt, so dass mehr Zeit zur Verfügung steht,
um den Absorptionsvorgang zu beenden.
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Die
Körper 300 können in
Säcken 10 mit
unterschiedlich gestalteten Körpern
ergänzt
sein.
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Die
Verwendung solch einer Mischung aus Körpern 300 ist gegenüber der
Verwendung einer einheitlichen Art von Körpern vorteilhaft, da sich rechteckig
geformte Körper
dichter aneinander anordnen können,
wodurch der Zwischenraum und damit die Auftreffhäufigkeit verringert wird.
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Das
allgemein zylindrische Äußere 310 von Körpern 300 ist
bevorzugt, da sich dadurch die Kontaktfläche zwischen benachbarten Körpern verringert.
Durch den Druck der vielen Körper 300 im
Sack 10 und die Weichheit des Materials neigen die Körper 300 zu
verschmelzen mit der Tendenz als Folge, dass sich die Auftreffhäufigkeit
verringert. Eine verringerte Kontaktfläche wirkt diesem unerwünschten Effekt
entgegen.
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Ein
anderer unerwünschter
Effekt wird "matting" oder "gel blocking" genannt. Hierbei
verbindet sich ein erster Teil an absorbiertem Öl mit einer äußeren Schicht
Körnern
in Körper 300 unter
Ausbildung einer Barriere, die nichtabsorbiertes Öl daran
hindert, zu Körnerschichten
im Inneren vorzudringen und von diesen absorbiert zu werden.
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Um
die Oberflächen
der Körper 300 zu
vergrößern ohne
den Abstand zwischen Oberfläche
und Zentrum zu erhöhen,
und folglich eine schnellere Ölabsorption
und geringeres Gelblocking zu ermöglichen, ist es wünschenswert,
dass die inneren und äußeren Oberflächen 310 und 320 etwas
aufgeraut sind. Dasselbe gilt für
die Endflächen 350 und 360. Das
bevorzugte Verfahren zur Herstellung, das nachstehend diskutiert
wird, fördert
dieses Ziel. Alternativ hat sich herausgestellt, dass durch Ausschneiden oder
Ausstanzen der Körper 300 aus
Folien aus Formkörpern
die Oberflächen 310, 320 aufgeraut werden,
wobei durch Ausschneiden der Folien aus Blöcken die Oberflächen 350, 360 aufgeraut
werden. Ebenso können
die Folien oder Teile in einer vertieften Form mit rauen Seiten
geformt werden.
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Auch
haben die Körper 300 zur
Verringerung des Gelblockings vorzugsweise zahlreiche Risse 370,
die sich ausgehend von einigen oder allen Außenflächen in die Körper 300 hineinerstrecken
und zwischen den Körnern
aus SBS verlaufen. Dieses Ziel wird wiederum durch das bevorzugte
Herstellungsverfahren gefördert,
das nachstehend diskutiert wird.
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Gemäß einem
Beispiel hat sich ein Körper mit
einem Durchmesser von etwa 3,5 cm und einer Länge von 7,5 cm und einem axialen
Loch mit einem Durchmesser von 1 cm als geeignet herausgestellt. Der
Körper 300 hat
eine Schüttdichte
von etwa 0,62 g/cc und wog daher gerade etwas über 40 g. Ein Sack 10 mit
einem Durchmesser von 1,8 m kann etwa 15 kg an Copolymermaterial
tragen, was nahezu 400 Einheiten der beispielhaften Körper 300 bedeutet.
Ein Sack 10 mit einem Durchmesser von 2/3 Meter kann etwa
2 kg an Copolymermaterial tragen, was etwa 50 Einheiten entspricht.
Das Gewicht der Säcke,
nachdem die Körper 300 Öl absorbiert
haben, ist etwa um eine Größenordnung
größer.
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Die
Schüttdichte
des erhaltenen Körpern wird
kontrolliert, um so ebenfalls Gelblocking zu verringern. Mit der
bevorzugten Schüttdichte
neigt das SBS-Granulat
in Körpern 300 weniger
dazu, miteinander zu verklumpen, wenn es mit Öl durchtränkt ist, was gleichfalls die
Absorption verbessert. In ähnlicher
Weise wird die Größe der SBS-Körner wie
sie vorstehend beschrieben worden sind, so ausgewählt, dass
ein Gelblocking aufgrund von übergroßen Stücken oder
von agglomerierten pulverförmigen
Teilchen mit kleinem Durchmesser verhindert wird.
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Die
vorstehend diskutierten bevorzugten Materialien neigen bei einer
Schüttdichte
von mehr als 0,75 g/cc dazu, Öl
daran zu hindern, in die Körper einzudringen,
während
bei einer Schüttdichte
von weniger als 0,45 g/cc ein Zerfallen der Körper entweder im trockenen
Zustand oder nach der Absorption von Öl verursacht wird. Beispielsweise
haben Copolymerkörper
mit einer Schüttdichte
in dem bevorzugten Bereich ausreichend intergranulare Lücken, sodass
das Öl
im Wesentlichen die gesamte Dicke der Körper 300 durchdringen
kann, ohne deren Auseinanderfallen zu verursachen.
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Körper 300,
die gemäß 10 und 11 geformt
sind, können
alternativ als ölabsorbierende Filter
zum Beispiel in einer Kartusche oder einem Rohr oder Schaft verwendet
werden. Da bei dieser Anwendung die Körper 300 physikalisch
in einer Position gehalten werden und nicht fließen, ist die Länge relativ
zu dem Außendurchmesser
unkritisch und kann je nach Bedarf geändert werden. Gleichermaßen kann
das zentrale Loch unnötig
sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung
der erfindungsgemäßen Form
wird aus einer Anzahl von Körpern 300 eine
(nicht gezeigte) Konstruktion ausgebildet, bei der die Körper 300 Seite
an Seite mit paralleler Längsachse
angeordnet sind. Zur Ausbildung einer solchen Konstruktion können zahlreiche
Körper 300 miteinander
verbunden werden oder die Konstruktion kann als einheitliche Lage,
mit sich gegenüberliegenden
gewölbten
Ober- und Bodenflächen hergestellt
werden, wobei die Löcher
zwischen den Flächen
in den dickeren Bereichen vorgesehen sind.
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Herstellung
der Copolymerkörper
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Eine
Methode zur Herstellung der Körper 300,
die in 10 gezeigt sind, ist das Formpressen bei
niedrigem Druck und erhöhter
Temperatur. Beispielsweise haben sich Drücke von etwa 8 bis 20 psi (0,55-1,38
bar) und Temperaturen von etwa 150 bis 200 °F (66 bis 93 °C) als geeignet
herausgestellt, ein Produkt herzustellen, das original aus SBS und EPDM-Granulat
besteht und ein hohes Absorptionsvermögen und einen hohen Zusammenhalt
nach der Ölabsorption aufweist.
Die Wärme
schmilzt EPDM nicht jedoch das SBS-Granulat, sodass das Material zu
einer zusammenhängenden
Anordnung zusammengeballt wird, ohne jedoch die physikalische Struktur
des SBS zu schädigen,
wodurch das Absorptionsvermögen
des Materials verschlechtern werden würde. Um eine Anzahl von Körpern 300 auf einmal
herzustellen, kann eine Form verwendet werden, die eine Reihe an
kreisförmigen
Vertiefungen aufweist.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Methode zur Herstellung der Körper 300 wird
ein modifiziertes Extrusionsverfahren eingesetzt. Das SBS- und EPDM-Granulat
wird in den Einfülltrichter
eines herkömmlichen
Extruders gegeben, beispielsweise eines 2 Inch Laborextruders nach
Bonnot mit einer äußeren Heißwasserzylinderheizung.
Der Extruder erwärmt
das Granulatmaterial auf eine Temperatur, die 120 °F (49°C) nicht übersteigt,
was deutlich unterhalb der üblichen
Extrusionstemperaturen für
Kunststoffprodukte ist, und vorzugsweise 105 °F (40,5 °C) nicht übersteigt.
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Im
Zylinder des Extruders wird das EPDM infolge der Hitze, des Druckes
und der kombinierten mechanischen Bewegung durch die Schraube und dem
Zylinder schnell plastifiziert. Die Extruderschraube vermischt das
plastifizierte EPDM und das nicht geschmolzene SBS unter Ausbildung
einer Matrix aus EPDM, die SBS-Granulat
umgibt. Da das SBS nicht geschmolzen ist, verbleiben einige Luftblasen
in der Mischung. Der Erweichungsprozess erfolgt in dem Extruder
sehr schnell, wodurch sehr kurze Verweilzeiten (wesentlich weniger
als 1 Minute) und damit eine schnelle Herstellung ermöglicht werden.
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Das
teilweise plastifizierte Kompositmaterial wird durch eine ringförmige Düse mit einem
zentralen Stift oder Dorn gepresst, um die zylindrische Struktur mit
dem axialen Loch wie sie in 10 gezeigt
ist, herzustellen. Für
ein Beispiel wurde eine 4 Inch lange Düse verwendet.
-
Nach
dem Austritt aus der Düse
weitet sich das SBS-Granulat, das durch das Hindurchdrücken durch
die Düse
etwas zusammengedrückt
worden ist, wieder aus, wobei sich das extrudierte Material während des
Abkühlens
und Aushärtens "aufplustert". Das Ausweiten wird
zudem durch die Luft unterstützt,
die in der Mischung verblieben ist. Das extrudierte Material wird
auf geeignete Längen
geschnitten, um die fertigen Körper 300 zu
erhalten.
-
Im
Verlauf der Abkühlung
und Wiederverfestigung außerhalb
des Extruders bildet die EPDM-Matrix 390 (siehe 11)
eine haltbare, dennoch durchlässige
Struktur für
das SBS-Granulat 380 aus und gibt dem erhaltenen Körpern 300 mechanische
Integrität.
Daher brechen oder zerreißen
die Körper 300, die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden sind, trotz des Vorhandenseins der Risse 370 ohne
extreme elastische Verformung nicht. Auch lösen sich selbst bei grober
Handhabung nicht ohne Weiteres Fragmente der Körper in Form von Flocken, Krümeln oder
Staub von den Körpern 300.
-
Der
Aufplustereffekt (der bei Extrusionsverfahren üblicherweise unerwünscht ist)
ist vorteilhaft, da dadurch über
die gesamte Struktur intergranulare Risse 370 in der EPDM-Matrix
ausgebildet werden. Jedoch ist die Rissbildung nicht so groß, dass
strukturelle Integrität
verloren gehen würde.
Wie vorstehend erwähnt,
sind Risse bevorzugt, um ein schnelles Eindringen des Öls in die
Körper 300 zu
ermöglichen
und um das Auftreten von Gelblocking zu verringern, so dass eine
kontinuierliche Absorption möglich
ist.
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In
den Körpern 300,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden sind, wird jegliche Verringerung des Absorptionsvermögens durch
das Bindemittel (im Vergleich zu einem Körper, der ausschließlich aus
einem hochabsorbierenden Material, zum Beispiel SBS, hergestellt
ist) durch die erhöhte
Auftreffhäufigkeit
des Öls
mit SBS mehr als ausgeglichen, die durch die Rissigkeit und die
raue Außentextur
und die verringerte Tendenz zur vorzeitigen Gelierung bewirkt wird.
-
Bergung der
Säcke
-
In 1 sind
auch Techniken zur Einholung der Säcke 10 gezeigt, nachdem
sich die Copolymerkörper
mit Öl
vollgesogen haben. Da die Säcke schwimmen
und das Öl
in in sich geschlossenen und selbsttragenden Säcken stabilisiert ist, wird
keine Spezialausrüstung
benötigt,
um das Öl
aufzusammeln. Beispielsweise ist in 1 ein gewöhnlicher Fischtrawler 20 gezeigt,
der sein Netz zum Aufschaufeln von mit Öl beladenen Säcken 10 benutzt.
Obwohl es nicht erforderlich ist, schließt das erfindungsgemäße System
den Einsatz von komplexeren Aufnehmerbooten, zum Beispiel von bekannten
Baggerbooten oder Booten für
die schnelle Reaktion auf Ölverunreinigungen
nicht aus. Befindet sich zum Beispiel eine große Verunreinigung in der Nähe einer Station
einer solchen Ausrüstung,
kann es vorteilhaft sein, solche Boote einzusetzen, um die Säcke 10 gleichzeitig
mit schwimmendem Öl,
das noch nicht durch die Säcke 10 aufgenommen
worden ist, von der Oberfläche
abzuschöpfen.
Die Säcke 10 können auch
mit einem Haken aus dem Wasser gefischt werden.
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In 12 ist
ein Verfahren zur Aufsammlung gezeigt, wobei ein spezielles Schnellboot
400, zum Beispiel eine modifizierte Version der Boote, die gegenwärtig von
Team One aus Seattle, Washington, betrieben werden, auf Basis einer
schnellen Reaktion gegen eine Verunreinigung vorgeht. Speziell angepasste
ausfahrbare Paravane 410 werden bei der Ankunft ausgebracht
und die Säcke 10 werden
mit Hilfe der Flügel 412 der
Paravane 410 bei langsamer Fahrt des Schiffes 400 aufgesammelt.
Bei rauen Wasserbedingungen werden die Säcke 10 auf die Verunreinigung
oder vor die Verunreinigung aus der Luft aufgebracht. Da die Säcke 10 das Öl unbegrenzt zurückhalten,
kann das Boot 400 warten, bis sich die rauen Wasserbedingungen
gelegt haben, um Vorort zukommen, um die Einschluss- und Bergungsprozeduren
zu vervollständigen
ohne eine Verbreitung der Verunreinigung durch Wind und See zu riskieren,
wodurch der Umweltschaden minimiert wird ohne die Bergungsboote
und Mannschaften zu gefährden.
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Ein
Vakuum-Luftstrom-Förder-
und Transfersystem (vakuum airstream conveyance and transfer, VACT)
kann zum Einsammeln der Säcke
eingesetzt werden, wobei ein Luftstrom eingesetzt wird (im Gegensatz
zu reinem Vakuumdruck). Ein Beispiel eines solchen Systems, das
bereits auf dem Mark ist und Fachleuten bekannt ist, wird Linductorsystem
bezeichnet und ist erhältlich
von Linductor, Inc. aus Seattle, Washington. Die Linductor-Vorrichtung
wurde zur Umsetzung von sperrigen Feststoffen oder Flüssigkeitsvolumen
einschließlich
zur Entfernung von Ölverunreinigungen
von Wasseroberflächen
entwickelt. Es hat sich herausgestellt, dass ein VACT-System, das
eine Variante des Linductors ist, dafür eingesetzt werden kann, Säcke 10 mit
verschüttetem Öl unter
bestimmten Wasserbedingungen schneller einzusammeln. Wird das Linductorsystem,
wie es auf dem Markt ist, auf einem geeigneten Schiff montiert,
wie einer Barke, können
damit Säcke bis
zu einem Durchmesser von 3 Fuß aufgefischt werden.
Jedoch können
Modifizierungen vorgenommen werden, mit denen es möglich ist,
größere Säcke aufzufischen
und auf kleinere Schiffe zu verladen.
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Ein
solches modifiziertes VACT-System 420 ist in 12 gezeigt,
mit einem Aufnahmetank 422, verbreiterten Ansaugrohr 424,
Dachaufbau 426, Antriebs- und Induktionsgebläseeinheit 426 und
Auslassrohr 428. Der Dachaufbau 426 dreht sich,
sodass das Ansaugrohr 424 an jede beliebige gewünschte Stelle
nahe dem Bug des Boots 400 bewegt werden kann. Ein VACT-System
kann auch mit zwei Ansaugröhren,
jeweils eine auf jeder Seite des Bugs (nicht gezeigt), ausgestattet
sein. Auslassrohr 428 ist optional, da die Säcke 10 auch
im Aufnahmetank oder Blase 422 aufbewahrt werden können, oder
die Säcke 10 können über eine
innenliegende Verbindung (nicht gezeigt) am Boden des Tanks 422 in
einen Laderaum des Schiffes 400 befördert werden, oder die Säcke 10 können über eine
Auslassrampe (nicht gezeigt) auf einer Seite des Tanks 422 den
Tank 422 verlassen und auf einem benachbarten Stapel angehäuft werden.
In der Anordnung wie sie in 12 gezeigt
ist, werden die Säcke 10 jedoch über das
Auslassrohr 428 entladen und durch die Luft in einen leichten
Schlepper 430 geschleudert, der längsseits des Schiffes 400 geschleppt wird.
Anstelle eines geschleppten Schleppers kann ein Kahn mit Antrieb verwendet
werden.
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In 13 sind
Arbeiter gezeigt, die die geborgenen Säcke 10 an Leinen oder
Kabel 440 knüpfen,
die manuell von einer Spule 450 abgespult werden, um mitgeschleppte
Stränge
aus Säcken
zu bilden, die später
aufgenommen werden können.
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Die
Säcke 10,
die von dem Ansaugrohr 424 nicht erfasst werden, werden
langsam Rampen 414 der Paravane 410 hinaufbefördert und
manuell an Leinen oder Kabel 440 gebunden, zum Beispiel
mit Karabinerhaken, und rutschen dann über eine Rutsche 415,
zum Beispiel aus rostfreiem Stahl, zurück in das Wasser. In 15 ist
eine alternative Ausführungsform
ohne VACT-System gezeigt, gemäß der das
Aufnehmen und die Anordnung zu Strängen ausschließlich manuell
erfolgt.
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In 14 sind
Einzelheiten eines hydraulisch betriebenen Paravans 410 von
der linken Seite des Bootes 400 in 12 und 13 aus
gesehen gezeigt. Die Rampe 414 kann aus der ursprünglichen horizontalen
Reiseposition abgekippt werden, so dass die Schaufel 416 unterhalb
der Wasserlinie 418 eintaucht. Anschließend können die Flügel 412 mit einem
hydraulischen System aus der Reiseposition in einem 45° Winkel ausgespreizt
werden, wie es in 12, 13 und 15 gezeigt
ist. Die Rampe 414 enthält
ein angetriebenes Förderband,
das eine Oberfläche
hat, die aus einem leichtgewichtigen weiten Maschengewebe hergestellt
sein kann, zum Beispiel aus einem Velcromaterial, das die Säcke 10 ergreifen
und von der Schaufel 410 die Rampe 414 hinaufbefördern kann.
Obwohl die Paravane 410 auf Boot 400 gestützt dargestellt
sind, können
sie alternativ auf einen Schlepper oder eine Kette aus Schleppern
montiert werden, ähnlich
dem Schlepper 430, die längsseits oder hinter einem
angetriebenen Boot 400 geschleppt werden.
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Bei
den Aufnahmeverfahren, die in 13 und 15 gezeigt
sind, kann die Leine 440 durchgeschnitten werden, nachdem
eine Anzahl von Säcken 10 zu
einem Strang verknüpft
worden sind, und man lässt
die freigelassenen Säcke
auf dem Wasser schwimmen. Dann kann mit einem Arbeitsboot eine Anzahl
von Strängen
zusammengefasst und ein Anker oder ein Schwimmer 480 an
der Gruppe aus Strängen
befestigt werden, die, vorzugsweise an der Strangmitte befestigt
werden, sodass die in 16 gezeigte bandartige Anordnung 460 ausgebildet wird.
Der Anker oder Schwimmer 480 kann mit einem Radiosender ähnlichen
Element oder einer Radarempfindlichen Masse 100 gemäß 4 versehen sein,
um eine spätere
Ortung zu erleichtern, anstatt dass dieses Element an jedem Sack 10 angebracht ist.
Die Bänder 460 können schwimmen
gelassen werden, bis ein Aufnehmerboot oder ein geschleppter Schlepper 470 an
dem Anker oder Schwimmer 480 eine Leine anbringt und die
Anordnung an Bord zieht. So beladen kann der Schlepper 470 mit
den Ketten an Säcken 10 mit
Kähnen
an das Ufer geschleppt werden.
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Entsorgung
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Säcke 10 ermöglicht ein
Entsorgungsverfahren, das zwar als wünschenswert angesehen worden
ist, jedoch schwierig wenn nicht unmöglich in der Praxis zu realisieren
ist, nämlich
die in-situ Vertrennung auf dem Wasser. Durch die in-situ Verbrennung
können die
vorstehend beschriebenen Einsammelverfahren mit Booten vermieden
werden.
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Die
Säcke 10 können jeder
für sich
oder zu Ketten oder Bändern
zusammengefasst leicht auf dem Wasser entzündet werden, wodurch ein Docht- oder Fackeleffekt
erzeugt wird, sodass nicht nur die Säcke, sondern auch nichtabsorbiertes Öl, das die Säcke umgibt,
verbrannt wird. Frühere
Versuche Ölverunreinigungen
auf Wasser zu verbrennen, scheiterten an zahlreichen Schwierigkeiten,
insbesondere an Problemen bei der Entzündung, die durch raues Wasser,
dünne Ölteppiche
oder einen hohen Emulgiergrad verursacht worden sind. Verschiedene
veröffentlichte
Artikel haben frühere
Versuche der in situ Verbrennung und die Probleme, denen solche Versuche
gegenüberstanden,
beschrieben.
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Werden
die Säcke 10 an
Land transportiert, können
sie als Abfall mit dem noch intakten Öl entsorgt werden, jedoch ist
dies kostenintensiv und aus Umweltschutzgründen nicht bevorzugt. Alternativ können die
Säcke 10 an
Land verbrannt werden und der Energiegehalt des Öls und des Copolymers können rückgewonnen
und als Energie verwendet werden. Um solche Entsorgungstechniken
möglich
zu machen, werden vorzugsweise für
die Teilchen, das Außenmaterial
der Säcke 10 und
für alle
anderen Bestandteile der Säcke 10 Materialien
verwendet, die verbrannt werden können, um die Menge an festem Abfall
oder die Luftverschmutzung zu verringern. Die bevorzugten Materialien
wie sie in dieser Beschreibung angegeben worden sind, sind hierfür geeignet. Eine
andere Anwendung zum Recycling der ölbeladenen Copolymere ist der
Straßenbau.
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Das Öl kann auch
mit verschiedenen Verfahren aus dem Copolymer abgetrennt werden,
so dass ein Recycling des Öls
ohne gefährliche
Rückstände möglich ist
(oder eine mögliche
Wiederverwendung des Copolymerprodukts in Säcken 10). Beispielsweise
wurde ein vollautomatisiertes Verfahren zur Extraktion von raffiniertem Öl aus den
Copolymerkörpern
innerhalb einer Reaktoreinheit entwickelt, die ursprünglich zur
Trennung von Altreifenschnitzeln zu wiederverwertbaren Produkten
aus Stahlschrott, Aktivkohle und raffiniertem Öl eingesetzt wurde. In dem Reaktor
werden die öldurchtränkten Copolymerkörper in
einer versiegelten Umgebung erhitzt, um die Molekularstruktur der
Copolymere aufzubrechen. Solch ein Reaktor ist eine Modifikation
eines Altreifenreaktors, der kommerziell erhältlich ist von Tirerecycling
Technolgies Corp. aus Albuquerque, Neu-Mexico, und TRTM-60 Reifenzerlegmaschinen genannt
wird.
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Bestimmte
Abänderungen
ermöglichen
dem TRTM-60 öldurchtränkte Copolymerkörper zu
vernünftigen
Kosten zu verarbeiten:
- (1) Aufgrund des Salzgehaltes
ist ein höherwertiger
rostfreier Stahl bevorzugt;
- (2) Das Entladesystem ist abgeändert, wobei der Magnetabscheider
für Aktivkohle
und Stahlschrott weggelassen wird, die aus Altreifen erhalten werden,
nicht jedoch von den Copolymerkörpern;
- (3) Es wird eine zweite Flüssigdichtung
am Auslass vorgesehen;
- (4) Der Luftkondensator wird durch einen zweiten Wasserkondensator
ersetzt; und
- (5) Es werden anstatt fünf
zwei Förderschneckenstufen
vorgesehen,.
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So
abgeändert
arbeitet der Reaktor wie folgt:
Die Copolymerkörper aus
Säcken 10 werden
einem Einfülltrichter
einer abgedichteten Förderschnecke zugeführt. Kommerziell
erhältlich
als ein Paket zusammen mit dem TRTM-60 sind Angaben über bestimmte
Additive, die eine bessere Zerkleinerung der Altreifen ermöglichen,
und diese Additive sind gleichfalls für die Copolymerkörper einsetzbar.
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In
zwei anschließenden
Abschnitten mit horizontal ausgerichteten Förderschnecken aus rostfreiem
Stahl, die jeweils durch einen hydraulischen Antrieb und ein zentrales
hydraulisches Pumpsystem angetrieben werden, wird das Material einschließlich der
Copolymerkörper
durch den Reaktor bewegt, wobei die Körper chemisch abgebaut werden,
während sie über die
gesamte Länge
befördert
werden. Die Förderer
haben obere Einlässe
und Entladerutschen an jedem Ende. Die Einlassverbindung des Reaktors und
die Austrittstelle des Reaktors sind abgedichtet, um zu vermeiden,
dass Sauerstoff Zugang zu dem Vorgang hat.
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Durch
den Reaktor wird das Material in einem Vakuum auf 200 bis 300 °C erhitzt.
Jeder Förderer
des Reaktors hat eine perforierte Oberfläche für den Abzug der Gase, die während des
Verfahrens erzeugt werden. Eine vertikale Sammelkammer aus rostfreiem
Stahl ist an jedem Förderer
angeschweißt, um
ein Mittel bereitzustellen, diese Prozessgase aufzusammeln. Die
Gase werden von der Oberseite der Sammelkammer mit einer Turbinenpumpe
abgezogen. Das Gas wird dann gefiltert, um Rückstände zu entfernen, die aus der
Reaktoreinheit mitgeführt
worden sind. Die Gase, die weitestgehend aus verdampften Öltreibstoffen
bestehen, werden dann durch zwei separate Kondensatorabschnitte
gepumpt, die ein wassergekühlter
Wärmeaustauscher sind.
Die Kühlung
erfolgt über
einen luftgekühlten Prozesskühler mit
einem zirkulierenden Pumpsystem. Nicht kondensierbare Gase werden
gesammelt und als Brennstoff für
die Brenner recycelt, das dazu eingesetzt werden kann, die Temperatur
in der Reaktoreinheit aufrechtzuerhalten oder um elektrische Generatoren
anzutreiben, oder können
einer Gasfackelanlage zugeführt
und verbrannt werden.
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Ein
großer
Anteil des Outputs, der aus dem ölgetränkten Copolymermaterial
erhalten wird, das auf diese Art und Weise verarbeitet worden ist,
kann in Form flüssiger
Kohlenwasserstoffe gewonnen werden. In der Tat bestehen einige der
erhaltenen Flüssigkeiten
aus Styrol, das, wenn es durch Destillation abgetrennt worden ist,
fünf bis
zehn mal so wertvoll ist wie Rohöl,
und kann die Wirtschaftlichkeit des Recyclings verbessern. Ein weiterer
Anteil des Gesamtoutputs besteht aus gasförmigen Kohlenwasserstoffen,
die zu einem Kohlenwasserstoffgemisch weiterverarbeitet werden können, das
als Treibstoff für
den Recyclingreaktor eingesetzt werden kann, der rückstandslos
verbrennt.
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Ein
weiterer Anteil, der aus den Ethylenkomponenten erhalten worden
ist, besteht aus einem wachsartigen festen Rückstand, der kommerziell als Rohstoff
für chemische
Raffinerien verwendet werden kann. Optimaler Weise verbleibt so
gut wie kein Kohlerückstand.
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Zwar
wurde die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsformen
beschrieben, jedoch sind zahlreiche Modifikationen und Variationen
dieser Ausführungsformen
möglich,
ohne dass von den offenbarten erfinderischen Konzepten abgewichen
wird.