DE10005900A1 - Verfahren und Schiff o. dgl. Wasserfahrzeug zur Ölbergung aus offenen ölverschmutzten Gewässern - Google Patents

Verfahren und Schiff o. dgl. Wasserfahrzeug zur Ölbergung aus offenen ölverschmutzten Gewässern

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Abstract

Es werden ein Verfahren und Schiff oder dgl. Wasserfahrzeug zur Ölbergung aus offenen ölverschmutzten Gewässern beschrieben, wobei eine Anzahl von schwimmfähigen, mit einer wasserbeständigen, ölaufnehmenden Schnitzelmasse gefüllten Netzsäcken bereitgestellt wird, die Netzsäcke auf die Oberfläche des Gewässers im Bereich der Ölverschmutzung abgeworfen werden, die abgeworfenen Netzsäcke so lange im Ölverschmutzungsbereich des Gewässers schwimmend belassen werden, bis eine Ölaufnahme in einem nennenswerten Umfang erfolgt ist, und die ölhaltigen Netzsäcke danach mittels eines Fangnetzes eingefangen, an Bord eines Bergungsschiffes gehievt und in einen schiffseitigen Sammelbehälter entleert werden.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ölbergung aus offenen ölverschmutzten Gewässern sowie auf ein Schiff oder dgl. Wasserfahrzeug zur Ausübung des Verfahrens.
Die Beseitigung von ausgelaufenem Öl bei Ölunfällen auf offenen Gewässern, insbesondere bei einer Havarie von Öl­ tankern auf See, ist mit großen Schwierigkeiten verbunden, so daß in der Regel starke Verschmutzungen des Gewässers und der Küste hingenommen werden müssen. Die damit einher­ gehenden Umweltschäden lassen sich nur mit mühevollem Ar­ beitseinsatz über einen längeren Zeitraum bekämpfen.
Der Erfindung liegt in erster Linie die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ölbergung aus offenen ölverschmutzten Gewässern zu schaffen, durch das eine wirksame Beseitigung ausgelaufenen Öls aus dem Gewässer zeitnah und in großem Umfang möglich ist, um auf diese Weise die anderenfalls entstehenden Umweltschäden zu minimieren.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß eine Anzahl von schwimmfähigen, mit einer wasserbe­ ständigen, ölaufnehmenden Schnitzelmasse gefüllten Netz­ säcken bereitgestellt wird, die Netzsäcke auf die Oberfläche des Gewässers im Bereich der Ölverschmutzung abge­ worfen werden, die abgeworfenen Netzsäcke so lange im Öl­ verschmutzungsbereich des Gewässers schwimmend belassen werden, bis eine Ölaufnahme in einem nennenswerten Umfang erfolgt ist, und die ölhaltigen Netzsäcke danach mittels eines Fangnetzes eingefangen, an Bord eines Bergungs­ schiffes gehievt und in einen schiffseitigen Sammelbe­ hälter entleert werden.
Hierbei können die gefüllten Netzsäcke einfach von Bord des Bergungsschiffes in eine Öllache oder deren Umgebungs­ bereich bzw. auf das mit einem Ölfilm bedeckte Gewässer abgeworfen werden. Das Schiff zieht dann das Fangnetz durch den ölverschmutzten, die abgeworfenen Netzsäcke tragenden Bereich des Gewässers, wobei die Netzsäcke unter Ölaufnahme mit Hilfe der Schnitzelmasse gegen die Wände des Fangnetzes gedrückt werden. Die gegen die Wände des Fangnetzes gedrückten Netzsäcke bilden durch das aufge­ nommene, allmählich verklumpende Öl gleichsam eine innere Wandabdichtung des Netzes, die neben dem von der Schnitzelmasse der Netzsäcke aufgenommenen Öl weiteres Öl im Fangnetz einschließt, das beim Einholen des Fangnetzes zusammen mit den ölhaltigen Netzsäcken an Bord des Schiffes gebracht und gemeinsam in den schiffseitigen Sammelbehälter entleert wird.
Die Netzsäcke mit der ölhaltigen Schnitzelmasse und das von diesen bei der Bergung mitgeschleppte Öl können aus dem schiffseitigen Sammelbehälter später an Land, in einem Entladehafen, mittels geeigneter Entladegerätschaften dem Behälter entnommen und durch Verbrennung, z. B. in einem Müllheizkraftwerk bzw. einer Müllverbrennungsanlage, ent­ sorgt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann zeitnah nach einem Ölunfall eingesetzt werden, insbesondere auch bei einer durch Sturm erzeugten unruhigen Wasserober­ fläche, da die auf die Wasseroberfläche abgeworfenen ge­ füllten Netzsäcke eine den Wellengang beruhigende Wirkung haben. Die Ölverschmutzung läßt sich somit im Unfallgebiet schnell und in einem Umfang durchführen, der eine unge­ hinderte Ausbreitung der Ölverschmutzung bis in die Küstenregion verhindert.
Anstatt sämtliche abgeworfenen Netzsäcke von einem durch das Gewässer von dem Bergungsschiff gezogenen Fangnetz nach Durchgang durch den Ölverschmutzungsbereich einzu­ fangen und an Bord zu bringen, ist es auch möglich, mittels des Fangnetzes eine begrenzte Anzahl von öl­ haltigen Netzsäcken von einem Wasserfahrzeug aus einzu­ fangen, das Fangnetz zu einem die Netzsäcke umhüllenden schwimmenden Gebinde zu schließen und das geschlossene Ge­ binde an Bord des Bergungsschiffes für eine Entleerung der Netzsäcke in den schiffseitigen Behälter zu hieven. Das Fangnetz kann hierbei kleinere Dimensionen aufweisen, und es können eine Mehrzahl solcher kleinerer Fangnetze je­ weils von einem kleineren Wasserfahrzeug durch das Ge­ wässer gezogen werden, um die zuvor von den kleineren Was­ serfahrzeugen selbst oder dem Bergungsschiff, aber auch anderweitig, z. B. von einem Hubschrauber aus, abgeworfenen Netzsäcke nach ihrer Ölaufnahme im Netz zu fangen und dieses mit Hilfe von in der Fischereitechnik üblichen Mitteln zu dem Umhüllungsgebinde zu schließen. Es kann dann eine Mehrzahl solcher schwimmender Gebinde nach­ einander von dem Bergungsschiff an Bord gehievt werden.
Das zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens Ver­ wendung findende Bergungsschiff ist mit einer Ladevor­ richtung zum Aufholen von in einem Fangnetz enthaltenen, mit einer ölhaltigen Schnitzelmasse gefüllten Netzsäcken und zumindest einem Sammelbehälter für diese ausgerüstet. Die Ladevorrichtung kann jede geeignete Ausführungsform, wie Ladebaum, Seilwinde und dgl., aufweisen. Dabei kann das Bergungsschiff in weiterer Ausgestaltung der Erfindung mit einem über das Heck ausfahrbaren und wieder einhol­ baren trichterförmigen Fangnetz versehen und im Prinzip nach Art eines in der Hochseefischerei eingesetzten Heck­ trawlers mit einer Heckaufschleppe und einem Heckgalgen zum Einholen des Fangnetzes versehen sein, wobei das ge­ füllte Netz unterseitig geöffnet und sein Inhalt in den schiffseitigen Sammelbehälter entleert wird.
Das Fang- oder Schleppnetz kann vorteilhaft von einem grobmaschigen Kunststoffgewebenetz, z. B. mit einer Maschengröße von etwa 10 cm × 10 cm, gebildet sein.
Vorteilhaft ist das Fangnetz mit Schwimmkörpern zur Be­ stimmung seiner Eintauchtiefe in das Gewässer versehen. Auf diese Weise ist es möglich, nicht nur auf der Wasser­ oberfläche schwimmendes Öl zu bergen, sondern auch solches Öl, z. B. Schweröl, das durch Abdampfen seiner flüchtigen Bestandteile bereits unter die Oberfläche des Gewässers abgesunken ist. Solche Regulierungen bzw. Bestimmungen der Eintauchtiefe des Fangnetzes sind an sich aus der Hochsee­ fischerei bekannt und bedürfen hier keiner näheren Er­ läuterung.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf einen Netzsack aus Kunststoffgewebe, der insbesondere zur Verwendung in dem Verfahren nach Anspruch 1 zur Bereitstellung eines Netz­ sackvorrates auf einem Schiff oder dgl. Wasserfahrzeug zum Abwurf auf die Wasseroberfläche geeignet ist, jedoch auch unabhängig hiervon grundsätzlich mit Vorteil zur Ölbergung eingesetzt werden kann. Beispielsweise ist es möglich, die Netzsäcke von einem Hubschrauber aus im Ölverschmutzungs­ gebiet des Gewässers abzuwerfen, um dann, nach Durchgang durch das Ölverschmutzungsgebiet und Ölaufnahme mittels des Fangnetzes in der beschriebenen Weise aufgefangen und an Bord des Schiffes gebracht zu werden. Ein weiterer möglicher Einsatz der Netzsäcke ist eine dammartige Stapelbildung, z. B. von Hand, am Ufer des Gewässers, um einen angespülten Ölfilm aufzufangen.
Hierzu ist der Netzsack nach der Erfindung dadurch gekenn­ zeichnet, daß er eine lose Füllung einer wasserbe­ ständigen, ölaufnehmenden Schnitzelmasse enthält, die von einem grob zerkleinerten, beidseitig mit einem thermo­ plastischen Kunststoff beschichteten Papier gebildet ist. Ein derartiges Papier ist vorteilhaft durch synthetische Leimung hydrophob und zusätzlich naßfest ausgerüstet, wo­ bei der thermoplastische Kunststoff von einem Polyolefin, insbesondere Polyethylen, gebildet sein kann. Der in dieser Weise ausgebildete Netzsack ist grundsätzlich schwimmfähig.
Als Schnitzelmaterial der angegebenen Art, das eine gute Wasserbeständigkeit des Papierbestandteils und Schwimm­ fähigkeit aufweist, wird vorzugsweise ein Fotorohpapier verwendet. Fotorohpapier fällt in größeren Mengen als Ausschußware an, die durch Reißzangen oder dgl. Zer­ kleinerungswerkzeuge zu einer Schnitzelmasse zertrennt wird, um vorwiegend auf Deponien entsorgt zu werden. Die Verwendung dieses durch Reißen und Knicken erzeugten Schnitzelmaterials als Füllung für die Netzsäcke macht dieses Mittel zur Ölbergung besonders wirtschaftlich.
Fotorohpapier, das noch nicht die für fotografische Auf­ nahmen benötigte, erst zu einem späteren Zeitpunkt vom Anwender aufgetragene lichtempfindliche Schicht aufweist, besteht im Prinzip aus einer Rohpapiermasse von ca. 160 µm Dicke mit beidseitiger Oberflächenleimung und Polyethylenbeschichtung in einer Schichtdicke von zu­ sammen etwa 50 µm. Dieses Verbundmaterial hat ein Flächengewicht von etwa 150-200 g/m2.
Die Schnitzelmasse, deren einzelne Schnitzel eine Ober­ flächengröße im Bereich von etwa 2 bis 200 cm2, über­ wiegend jedoch im Bereich von etwa 20 bis 80 cm2, auf­ weisen können, bildet in dem Netzsack, der eine Länge von etwa 1 m und eine Breite von etwa 0,5 m aufweisen kann, eine lose Füllung mit einem Füllgewicht von etwa 600 bis 800 g. Ein solcher Netzsack kann in Abhängigkeit von der Konsistenz des zu bergenden Öls bis zu seiner Ölsättigung etwa 1 bis 3 l Öl aufnehmen, wobei die höheren Werte bei dickflüssigerem Öl bzw. Schweröl erreicht werden. Das er­ findungsgemäße Verfahren der Ölbergung läßt sich vor diesem Hintergrund mit Vorteil auch noch einige Zeit nach Eintreten des Ölunfalls anwenden, nachdem z. B. bei dünn­ flüssigen Leichtölen die flüchtigen Bestandteile abge­ dampft sind und das Öl dadurch eine seine Aufnahme durch die Schnitzelmasse des Netzsackes begünstigende dick­ flüssigere Konsistenz erhält.
Die Ölaufnahme in der Schnitzelmasse der Netzsäcke er­ folgt primär durch Adsorption und Kapillarwirkung der einzelnen Schnitzel und wird durch die mittels dem Fach­ mann bekannter Zusatzstoffe erreichte hydrophobe und naß­ feste Ausrüstung des Papiers begünstigt. Außerdem fließt beim Einholen der ölhaltigen Netzsäcke mittels des Fang­ netzes mitgeschlepptes Wasser von den Säcken ab, so daß im wesentlichen nur das mit hohem Heizwert brennbare Material der Säcke mit ihrer ölhaltigen Schnitzelmasse an Bord des Schiffes gebracht wird und dort gebunkert werden kann.
Obwohl das spezifische Gewicht der Netzsäcke, das nor­ malerweise geringfügig kleiner ist als 1, durch die Auf­ nahme von Öl in der Regel geringer wird, so daß ihr Auf­ trieb im Wasser im Zustand der Ölsättigung erhöht ist, kann der Netzsack vorteilhaft ein Auftriebsmittel, z. B. in Form von Schaumstoffpellets oder gasgefüllten Schwimm­ kugeln, enthalten. Hierdurch ist die Schwimmfähigkeit öl­ gesättigter Netzsäcke auf der Wasseroberfläche auch nach längerer Zeit noch gewährleistet, wenn das aufgenommene Öl durch Abdampfen seiner flüchtigen Bestandteile und einsetzende Verklumpung ein höheres spezifisches Gewicht (γ < 1) mit der Tendenz zum Absinken unter die Wasserober­ fläche erhalten sollte.
Für die praktische Handhabung der Schnitzelsäcke bei ihrem Abwurf auf die Wasseroberfläche kann eine Ausge­ staltung von Vorteil sein, bei der eine Anzahl von Netzsäcken zu einer Sackkette verbunden ist. Eine solche Sackkette kann auf einfache Weise auf einer Wickelrolle bevorratet werden, um von dieser im Bedarfsfall in zweck­ mäßigen Teillängen abgewickelt und auf die Wasserober­ fläche abgesenkt zu werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der ein Ausführungsbei­ spiel eines im Rahmen der Erfindung verwendeten Bergungs­ schiffes sowie ein Ausführungsbeispiel eines in dem Ver­ fahren nach der Erfindung Verwendung findenden Netzsackes schematisch veranschaulicht sind. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines nach der Erfindung ver­ wendeten Ölbergungsschiffes,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Schiffes nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Schiff nach den Fig. 1 und 2 und
Fig. 4 eine Seitenansicht eines bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Netzsackes mit einer wasser­ beständigen, ölaufnehmenden Schnitzelmasse.
Das in den Fig. 1 bis 3 als Beispiel dargestellte Öl­ bergungsschiff 1 ist mit einem über das Heck 2 ausfahr­ baren und wieder einholbaren trichterförmigen Fangnetz 3 versehen. Über eine von der Netzöffnung 4 ausgehende Seilverbindung 5 ist das Netz 3 mit der heckseitigen Seilwinde des Schiffes 1 verbunden, das mit einer Heckaufschleppe 6 ausgestattet ist.
In ein offenes ölverschmutztes Gewässer, dessen Ober­ fläche in den Fig. 1 und 2 bei 7 dargestellt ist, ist eine Anzahl von gefüllten Netzsäcken 8 abgeworfen worden, die an der Wasseroberfläche 7 schwimmen. Eine auf dem Wasser schwimmende Öllache ist in den Fig. 1 bis 3 bei 9 angedeutet. Die Netzsäcke 8 werden bei dem dargestellten Beispiel von einem Sackvorrat 10, der an Deck des Schiffes 1 zugänglich ist, in das Gewässer abgeworfen.
Das Fangnetz 3, das in seinen Randbereichen Ver­ stärkungen, z. B. in Form von Seilsträngen, zur Stabilisierung seiner langgestreckten Trichterform nach Art eines Käschers aufweisen kann, ist von einem grob­ maschigen Kunststoffgewebenetz 11 gebildet, das in Fig. 3 bereichsweise angedeutet ist und eine Maschengröße von etwa 10 cm × 10 cm aufweist.
Die Netzsäcke 8 bestehen ihrerseits aus einem Kunststoff­ gewebe, das jedoch eine engere Maschengröße hat, wie sie im Prinzip von Kartoffelsäcken her bekannt ist. In Fig. 4 ist ein einzelner Netzsack in vergrößertem Maßstab darge­ stellt, der bei dem gezeigten Beispiel an seinen beiden Enden durch eine Sackblume 12 geschlossen ist. Anstelle der Sackblume 12 können auch sich über die Breite des Sackes erstreckende Flachverschlüsse vorgesehen sein. Jeder Sack 8 enthält eine lose Füllung einer wasserbe­ ständigen, ölaufnehmenden Schnitzelmasse, die in Fig. 4 als Ganzes mit 13 bezeichnet ist.
Die Schnitzelmasse 13 ist von einem grob zerkleinerten, beidseitig mit einem thermoplastischen Kunststoff be­ schichteten Papier gebildet. Die einzelnen flächigen Schnitzel 14 haben überwiegend eine Oberflächengröße von etwa 20 bis 80 cm2, die deutlich unterhalb der Maschen­ größe des Netzsackes 8 liegt, um die Schnitzelmasse 13 sicher zu umhüllen.
Bei der Ausübung des Verfahrens werden die abgeworfenen Netzsäcke 8 von dem von dem Bergungsschiff 1 durch das Gewässer gezogenen Fangnetz 3 nach Durchgang durch den Ölverschmutzungsbereich und Ölaufnahme gefangen, und das Fangnetz 3 mit dem ölhaltigen Netzsäcken 8 wird an Bord des Schiffes 1 eingeholt und sein Inhalt in einen schiffsseitigen Sammelbehälter (nicht dargestellt) ent­ leert.
Die Fig. 1 bis 3 veranschaulichen eine Verfahrens­ stufe, bei der die Öllache 9 und eine Anzahl der in deren Bereich abgeworfenen Netzsäcke 8 vom Netz 3 einge­ schlossen ist. Bei der Fahrt des Schiffes 1 treiben die durch die Öffnung 4 in das Netz 3 gelangenden Netzsäcke 8 grundsätzlich in Richtung der größten Fließgeschwindig­ keit des Wassers, werden dabei unter Ölaufnahme gegen die Netzwände 15 gepreßt und bilden dort eine innenseitige Abdichtung. Die einzelnen Papierschnitzel 14 der Schnitzelmasse 13 sind ursprünglich weiß und erhalten durch die Öladsorption eine Dunkel- bzw. Schwarzfärbung, wie es in Fig. 4 für einzelne Schnitzel 14' dargestellt ist.
Anfänglich schwimmen die Netzsäcke 8 kurz unterhalb der Wasseroberfläche 7. Durch die Ölaufnahme können sie einen geringfügigen Auftrieb oder eine Tendenz zu einem gering­ fügigen Absinken, je nach dem spezifischen Gewicht des aufgenommenen Öls, erhalten. Nachdem eine Ölaufnahme durch die Netzsäcke 8 in einem nennenswerten Umfang er­ foglt ist, erkenntlich an der Dunkelfärbung der Schnitzelmasse 13, wird das Netz 3 mit den ölgesättigten Netzsäcken 8 und von diesen eingeschlossenem Öl über die Heckaufschleppe 6 an Bord des Schiffes 1 gebracht und in den dort vorhandenen Sammelbehälter entleert.

Claims (20)

1. Verfahren zur Ölbergung aus offenen ölverschmutzten Ge­ wässern, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl von schwimmfähigen, mit einer wasserbeständigen, ölaufnehmen­ den Schnitzelmasse gefüllten Netzsäcken bereitgestellt wird, die Netzsäcke auf die Oberfläche des Gewässers im Bereich der Ölverschmutzung abgeworfen werden, die abge­ worfenen Netzsäcke so lange im Ölverschmutzungsbereich des Gewässers schwimmend belassen werden, bis eine Ölaufnahme in einem nennenswerten Umfang erfolgt ist, und die öl­ haltigen Netzsäcke danach mittels eines Fangnetzes einge­ fangen, an Bord eines Bergungsschiffes gehievt und in einen schiffseitigen Sammelbehälter entleert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abgeworfenen Netzsäcke von einem durch das Gewässer von, einem fahrenden Bergungsschiff gezogenen Fangnetz nach Durchgang durch den Ölverschmutzungsbereich und Ölaufnahme gefangen werden und das Fangnetz mit den ölhaltigen Netz­ säcken an Bord des Schiffes eingeholt und sein Inhalt in den schiffsseitigen Sammelbehälter entleert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Fangnetzes eine begrenzte Anzahl von öl­ haltigen Netzsäcken von einem Wasserfahrzeug aus gefangen, das Fangnetz zu einem die Netzsäcke umhüllenden schwimmen­ den Gebinde geschlossen und das geschlossene Gebinde an Bord des Bergungsschiffes für eine Entleerung der Netz­ säcke in den schiffsseitigen Behälter gehievt wird.
4. Schiff oder dgl. Wasserfahrzeug zur Ausübung des Ver­ fahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß es mit einer Ladevorrichtung zum Aufholen von in einem Fangnetz (3) enthaltenen, mit einer öl­ haltigen Schnitzelmasse (13) gefüllten Netzsäcken (8) und zumindest einem Sammelbehälter für diese ausgerüstet ist.
5. Schiff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem Vorrat (10) an schwimmfähigen, mit einer wasser­ beständigen, ölaufnehmenden Schnitzelmasse (13) gefüllten Netzsäcken (8) ausgerüstet ist.
6. Schiff nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem über das Heck (6) ausfahrbaren und wieder einholbaren trichterförmigen Fangnetz (3) versehen ist.
7. Schiff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangnetz (3) von einem grobmaschinen Kunststoffgewebenetz gebildet ist.
8. Schiff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangnetz (3) eine Maschengröße von etwa 10 cm × 10 cm auf­ weist.
9. Schiff nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Fangnetz (3) mit Schwimmkörpern zur Bestimmung seiner Eintauchtiefe in das Gewässer versehen ist.
10. Netzsack aus Kunststoffgewebe, insbesondere zur Verwendung in dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er eine lose Füllung einer wasserbeständigen, ölaufnehmenden Schnitzelmasse ((13) enthält, die von einem grob zerkleinerten, beidseitig mit einem thermoplastischen Kunststoff beschichteten Papier gebildet ist.
11. Netzsack nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier durch synthetische Leimung hydrophob und zu­ sätzlich naßfest ausgerüstet ist.
12. Netzsack nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der thermoplastische Kunststoff von einem Polyolefin, insbesondere Polyethylen, gebildet ist.
13. Netzsack nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier aus Fotorohpapier besteht.
14. Netzsack nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier ein Flächengewicht von etwa 80 bis 250 g/m2, vorzugsweise etwa 150 bis 170 g/m2, auf­ weist.
15. Netzsack nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Schnitzel (14) der Schnitzelmasse (13) eine Oberflächengröße im Bereich von 2 bis 200 cm2 aufweisen.
16. Netzsack nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der größere Teil der Schnitzel (14) der Schnitzelmasse (13) eine Oberflächengröße von etwa 20 bis 80 cm2 auf­ weist.
17. Netzsack nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Länge von etwa 1 m und eine Breite von etwa 0,5 m aufweist.
18. Netzsack nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllgewicht der in ihm enthaltenen Schnitzelmasse (13) etwa 600 bis 800 g beträgt.
19. Netzsack nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Auftriebsmittel umfaßt.
20. Netzsack nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß er mit mehreren gleichartigen Netz­ säcken (8) zu einer Sackkette verbunden ist.
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