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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine wässrige Kosmetik-Zusammensetzung,
die stabil gelöste
Harnsäure
zusammen mit einem wasserlöslichen
Polymer – insbesondere
einem Acrylpolymer – enthält, sowie
ein Verfahren zur stabilen Lösung
von Harnsäure
in einer Kosmetik-Zusammensetzung.
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Harnsäure sowie
deren Salze und Derivate (nachfolgend der Einfachheit halber gemeinschaftlich
als "Harnsäure" bezeichnet) werden
in verschiedenen kosmetischen Zusammensetzungen als Substrat für Oxidase
oder Uricase, als Mittel zur Verbesserung der Löslichkeit von Farbstoffen,
als Stabilisator für
feuchtigkeitsspendende Verbindungen, als Ingredienz zur Verhinderung
von Hautrauheit, als Anti-Schuppen-Inhaltsstoff u. dgl. verwendet.
So legt z. B. JP 61-118312 eine Keratinfaser-Färbungszusammensetzung von pH
4–10,5,
die Harnsäure
zur Optimierung der Löslichkeit
eines speziellen Farbstoffs (nämlich
N-substituiertes-2-nitro-p-phenylendiamin),
ein ampholytisches Tensid sowie ein Polyacrylsäure enthaltendes Verdickungsmittel
enthält,
sowie ein Verfahren zur Keratinfaser-Färbung
mittels dieser Zusammensetzung offen. JP 61-183204 A beschreibt
eine Kosmetik-Zusammensetzung, die eine feuchtigkeitsspendende Verbindung
sowie Harnsäure
zu deren Stabilisierung enthält.
JP 63-246313 (USP 4,961,925) legt eine Haarpflege-Zusammensetzung
von pH 7,5–8,7
offen, die eine über
zwei Elektronen reduzierende Oxidase, Harnsäure als Spender des Enzyms
u. dgl. enthält.
JP 1-275511 A legt eine Zusammensetzung zur lokalen externen Anwendung
auf der Haut offen, die Harnsäure
zur Vorbeugung gegen Hautrauheit enthält. Die Lehre von JP 1-275516
A sieht eine Harnsäure
enthaltende Anti-Schuppen-Zusammensetzung
vor. In JP 8-217652 (
EP
0716846 A ) wird eine oxidativ wirkende Haarfärbe-Zusammensetzung
mit einem pH-Wert von 6,7–9,5
offen gelegt, in der neben Harnsäure
noch Kaliumhydroxid und/oder Monoethanolamin u. dgl. enthalten sind.
JP 49-030391 offenbart Harnsäurelösungen, die
durch Zugabe von schwachen Säuren
oder ihren Salzen und Chelatbildnern stabilisiert sind.
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Da
Harnsäure
jedoch andererseits nur eine sehr geringe Wasserlöslichkeit
in der Größenordnung
von etwa 0,0067% aufweist, konnte sie bisher in wässrigen
Lösungssystemen
nur in geringen Mengen eingesetzt werden. Bei Dispersionssystemen,
in denen Harnsäure
in Konzentrationen jenseits ihres Löslichkeitsvermögens verwendet
wurde, traten zudem Probleme wie z. B. Harnsäure-Ausfällung, Einschränkung der
zur Verpackung des Endprodukts verwendbaren Behälter infolge Verstopfens von Öffnungen
u. dgl. auf.
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Überdies
lässt sich
Harnsäure
zwar in gewissem Grad mittels einer geeignet gewählten alkalischen Verbindung
in Wasser in Lösung
bringen, doch ist dies für
den praktischen Einsatz aufgrund des Tropfverhaltens, der beeinträchtigten
Eignung für
Haare oder Haut nach dem Auftrag u. dgl. nicht hinreichend. In der
Praxis ist daher mit Blick auf die Gebrauchseigenschaften der Einsatz
von Tensiden und Polymeren erforderlich.
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Bei
wässrigen
Kosmetik-Zusammensetzungen, die Tenside und Polymere enthalten,
war jedoch bisher keine zufriedenstellende Methode verfügbar, Harnsäure stabil
in Lösung
zu bringen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Bereitstellung
eines Verfahrens, mit dem sich Harnsäure in wässrigen Kosmetik-Zusammensetzungen,
die neben Harnsäure
auch ein wasserlösliches
Polymer enthalten, stabil in Lösung
bringen lässt.
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Diese
Aufgabe – sowie
auch weitere Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung – werden
dem Fachmann aus nachstehender Beschreibung ersichtlich, in der
auf die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird.
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1 zeigt
Titrationskurven einer Harnsäurelösung in
Wasser mit diversen alkalischen Verbindungen.
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Die
Erfinder haben das Verhalten von Harnsäure in wässrigen Kosmetik-Zusammensetzungen
intensiv untersucht. Dabei erwies sich, dass sich Harnsäure in einer
solchen Zusammensetzung stabil in Lösung bringen lässt, indem
ein spezifisches Polymer in Verbindung mit einer alkalischen Verbindung
verwendet, wobei die alkalische Verbindung ausgewählt ist
aus 2-Amino-2-methyl-1-propanol (AMP), 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol
(AMPD) und Monoisopropanolamin (MIPA), und der pH-Wert der Zusammensetzung
auf einen bestimmten Bereich eingestellt wird.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt diese daher eine wässrige Kosmetik-Zusammensetzung
bereit, in der Harnsäure
in einem stabil gelösten
Zustand vorliegt und neben dieser Harnsäure noch ein Acrylpolymer,
eine alkalische Verbindung, ausgewählt aus 2-Amino-2-methyl-1-propanol
(AMP), 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol
(AMPD) und Monoisopropanolamin (MIPA), sowie Wasser enthalten ist,
wobei der pH-Wert dieser Zusammensetzung mittels der alkalischen
Verbindung auf mindestens den Wert pK1 der
Harnsäure,
jedoch insbesondere auf pH 7 oder höher eingestellt wird, um die
Harnsäure
zu lösen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
stabilen Lösung
von Harnsäure
in einer wässrigen
Kosmetik-Zusammensetzung bereit, bei dem der pH-Wert dieser Zusammensetzung
mittels der alkalischen Verbindung, ausgewählt aus 2-Amino-2-methyl-1-propanol
(AMP), 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol
(AMPD) und Monoisopropanolamin (MIPA), auf mindestens den Wert pK1 der Harnsäure, jedoch insbesondere auf
pH 7 oder höher
eingestellt wird, um die Harnsäure
zu lösen.
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Als
Acrylpolymer werden erfindungsgemäß z. B. Carboxyvinyl-Polymere,
Copolymere von Acryl- und Methacrylsäure-Polymeren und Alkylen,
Copolymere von Acryl- und Methacrylsäure-Polymeren und Polyoxyethylenglykoläther höherer Alkohole
sowie acrylische amphotere Polymere vom Betain-Typ bevorzugt.
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Erfindungsgemäß lässt sich
so zur Herstellung einer wässrigen
Kosmetik-Zusammensetzung – z. B. einer
Haarfärbe-Zusammensetzung,
die sich durch hervorragende Harnsäure-Aktivität und hinreichende Wirksamkeit
des wasser löslichen
Polymers auszeichnet – eine
relativ große
Harnsäuremenge
von z. B. 0,01–2,0 Gew.-%
stabil in Lösung
bringen.
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Mit
den Begriffen "stabil
gelöst" bzw. "in stabil gelöstem Zustand" ist im Sinne dieser
Beschreibung gemeint, dass die Harnsäure in einer Kosmetik-Zusammensetzung
im gelösten
Zustand gehalten wird, ohne dass es zu einer Entmischung kommt.
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Die
Begriffe "Akryl-
und Methacryl-Polymer" umfassen
Homo- und Copolymere von Acrylsäure,
Acrylaten, Methacrylsäure
und/oder Methacrylaten.
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Beispiele
für Harnsäure gemäß vorliegender
Erfindung sind – neben
der Harnsäure
im eigentlichen Sinne – auch
anorganische Salze derselben wie z. B. Natriumurat, Kaliumurat,
Kalziumurat, Natriumhydrogenurat, Kaliumhydrogenurat, Kalziumhydrogenurat
usw., organische Salze der Harnsäure
wie z. B. Ammoniumurat, Ammoniumhydrogenurat, Salze der Harnsäure mit
verschiedenen Aminosäuren
usw. sowie diverse Harnsäure-Derivate
wie alkyl-modifizierte Harnsäuren
(z. B. 3-N-Methyl-Harnsäure,
3-N-Lauryl-Harnsäure,
7-N-Butyl-Harnsäure,
1-N-Ethyl-Harnsäure, 9-N-Lauryl-Harnsäure, 3,7-N-Dimethyl-Harnsäure, usw.),
Harnsäure-Glykoside
(z. B. 3-N-Ribosyl-Harnsäure,
9-N-Glycosyl-Harnsäure
usw.) u. dgl.
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Diese
Harnsäure
bzw. ihre Salze und Derivate können
allein oder in Kombination verwendet werden, und zwar in Mengen
von 0,01–2
Gew.-%, jedoch vorzugsweise 0,1–1,3
Gew.-% (als eigentliche Harnsäure
bezogen auf das Gesamtgewicht der Kosmetik-Zusammensetzung). Sinkt
der Anteil der Harnsäure
auf unter 0,01 Gew.-% ab, wird ihre Wirkung unzureichend. Bei Harnsäure-Anteilen über 2 Gew.-%
ist andererseits von einer stabilen Lösungsfähigkeit nicht mehr auszugehen.
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Für das erfindungsgemäß zu verwendende
acrylische Polymer besteht keine konkrete Beschränkung; jedes in Kosmetik-Zusammensetzungen üblicherweise
eingesetzte Polymer ist verwendbar. Beispiele hierfür sind u.
a. die hauptsächlich
aus Acrylsäure
bestehenden Carboxyvinyl-Polymere, Acryl- und Methacrylsäure- Alkyl-Copolymere
(z. B. Copolymere von Acryl- und Methacrylsäure-Polymeren und Alkylen),
Acryl- und Methacrylsäure-Polyoxyethylenglycoläther-Copolymere
(z. B. Copolymere von Acryl- und Methacrylsäure-Polymeren und Polyoxyethylenglykoläthern höherer Alkohole,
z. B. höherer
Allcohole mit 12–32
Kohlenstoffatomen), acrylische amphotere Polymere vom Betain-Typ
usw. Vorzugsweise sind Carboxyvinylpolymere, AculynTM 22
(Copolymer aus Acryl- und Methacrylsäurepolymer und Polyoxyethylenglycoläther des
Stearylalkohols, hergestellt und vertrieben von der Fa. Rohm & Haas), Carbopol
(Acryl- und Methacrylsäure-Alkyl-Copolymer, hergestellt
und vertrieben von der Fa. B. F. Goodrich), YukaformerTM (Copolymer
aus N-Methacryloyloxyethyl-N,N-dimethylammonium-α-N-methylcarboxylbetain und Methacrylsäurealkylester,
hergestellt und vertrieben von der Fa. Mitsubishi Chemical Corporation)
u. dgl. verwendbar. Das Acrylpolymer kann allein oder in Kombination
eingesetzt werden, und zwar in Mengen, die der wässrigen Kosmetik-Zusammensetzung
die gewünschten
Eigenschaften verleihen – in
der Regel 0,01–10,0
Gew.-%, vorzugsweise 0,1–5
Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung), obwohl
die Menge des Acrylpolymers nicht speziell begrenzt ist.
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Erfindungsgemäß zu verwendende
alkalische Verbindungen sind 2-Amino-2-methyl-1-propanol (AMP), 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol
(AMPD) oder Monoisopropanolamin (MIPA). Auch diese alkalischen Verbindungen
sind allein oder in Kombination einsetzbar. Die Menge der alkalischen
Verbindung, die der Zusammensetzung hinzuzufügen ist, muß ausreichen, um den pH-Wert
der Zusammensetzung auf einen Wert ≥ pK1 der
Harnsäure,
vorzugsweise pH 7 oder höher,
einzustellen. Auf diese Weise lässt
sich Harnsäure
in einer wässrigen
Kosmetik-Zusammensetzung stabil in Lösung bringen.
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Erfindungsgemäß wird die
Harnsäure
einem Großteil
des Wassers hinzugefügt,
das zur Herstellung der wässrigen
Kosmetik-Zusammensetzung dient, woraufhin dann der pH-Wert des so
erhaltenen Gemisches wunschgemäß eingestellt
wird. Hieran schließt
sich die Zugabe des Acrylpolymers sowie erforderlichenfalls eine
Erwärmung
an, damit das Polymer in Lösung
geht. Anschließend
werden die weiteren Inhaltsstoffe hinzugefügt, um die gewünschte wässrige Kosmetik-Zusammensetzung in
den diversen Darreichungsformen wie Gel, Paste, Creme u. dgl. zu
erhalten. Auf diese Weise wird eine wässrige Kosmetik-Zusammensetzung
zum Auftrag im Haar-, Haut-, Nagel- bzw. Mundhöhlenbereich u. dgl. herstellbar,
die eine stabil gelöste
Harnsäure zusammen
mit dem Acrylpolymer enthält.
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Erfindungsgemäß können der
Zusammensetzung je nach gewünschter
Darreichungsform auch Tenside (z. B. des anionischen, kationischen
oder nichtionischen Typs usw.), Fettungsmittel (z. B. höhere Alkohole,
höhere
Fettsäuren,
Paraffinwachs, Kohlenwasserstofföle,
Esteröle,
Silikonöle
usw.), Haarfärbungs- bzw. Tönungsmittel
(z. B. Oxidationsfarben, Direktfarben usw.), höhere Alkohole (z. B. Glycerin,
Dipropylenglycol, Hexaglycerin usw.), Saccharide (z. B. Sorbitol,
Fructose, reduzierte Maltose usw.), Verdickungsmittel, Konservierungsstoffe,
Antioxidationsmittel, UV-Absorptionsmittel, Metall-Chelatierungsmittel,
Enzyme (z. B. Uricase), diverse pharmakologische Wirkstoffe, Parfüme u. dgl.
auf geeignete Weise hinzugefügt
werden, sofern sie die Vorteile der vorliegenden Erfindung nicht
schmälern.
Es wurde festgestellt, dass Feuchthaltemittel wie z. B. höhere Alkohole
und Saccharide das Löslichkeitsverhalten
von Harnsäure
verbessern.
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Die
nachfolgenden Prüfungen
und Beispiele dienen der detaillierten Verdeutlichung der vorliegenden Erfindung,
sind jedoch nicht so auszulegen, als würde dadurch der Schutzbereich
der Erfindung geschmälert. Wo
in den Prüfungen
und Beispielen Prozentangaben ("%") erscheinen, sind – sofern
nicht ausdrücklich
anders vermerkt – in
allen Fällen
Gewichtsprozent ("Gew.-%") gemeint.
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Prüfung 1
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Wirkung verschiedener
alkalischer Verbindungen auf die Harnsäure-Lösungsstabilität
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Der
Literatur wurde für
Harnsäure
ein pK1-Wert von 5,8 sowie ein pK2-Wert von 10,3 entnommen.
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Daraufhin
wurde unter Verwendung verschiedener alkalischer Verbindungen eine
pH-Titration der Harnsäurelösungen in
Wasser unter den nachstehend ge nannten Bedingungen durchgeführt, um
pH-Kurven zu erstellen und den Zustand der Harnsäure in den jeweiligen Lösungen zu
beobachten.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 und 1 zusammengestellt.
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Bedingungen:
Die jeweilige alkalische Verbindung (100 mM) wurde jeweils 100 ml
einer 10 mM Harnsäurelösung in
Wasser (20 ± 1°C) hinzugefügt.
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Apparative
Ausstattung: pH-Messgerät,
Fabrikat HORIBA
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Wie
aus 1 und Tabelle 1 ersichtlich, bleibt die Harnsäure in einem
pH-Bereich, der
größer oder gleich
ihrem pH1-Wert ist, in Gegenwart verschiedener
alkalischer Verbindungen vollständig
in Lösung,
so dass sich ein einheitliches Lösungssystem
ergibt. Zwar ist Harnsäure
auch in Natrium- oder Kaliumhydroxid löslich, doch ist hierzu ein
hoher pH-Wert (z. B. pH 10 oder höher) erforderlich, um eine
größere Menge
Harnsäure
(≥ 0,8%)
in Lösung
zu bringen, was unter dem Gesichtspunkt der Reizung in Kosmetik-Zusammensetzungen
für menschlichen
Gebrauch unerwünscht
ist.
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Prüfung 2
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Wirkungen der Kombination
verschiedener alkalischer Verbindungen und wasserlöslicher
Polymere auf die Harnsäure-Lösungsstabilität in Wasser
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Diverse
alkalische Verbindungen wurden 1%-igen Harnsäurelösungen in Wasser hinzugefügt, so dass die
Harnsäure
vollständig
gelöst
blieb. Sodann wurden verschiedene wasserlösliche Polymere mit den vorgenannten
Harnsäurelösungen gemischt,
und zwar in einer Endkonzentration von 2% zwecks Erhalt von Probelösungen (im
Falle des Carbopol ETD2020 betrug die Polymer-Endkonzentration nur
1%). Die Probelösungen wurden über 5 Tage
einem wiederholten Zyklus aus 12-stündiger Lagerung bei 5°C gefolgt
von 12-stündiger Inkubation
bei 43°C
unterzogen, um festzustellen, ob die Beimengung des wasserlöslichen
Polymers eine Entmischung der Harnsäure bewirkte. Dabei wurde eine
Differenzierung des Ergebnisses nach folgenden Kriterien getroffen:
A:
Harnsäure
gelöst
B:
Ausfällung
sehr feiner Harnsäurekristalle
C:
Entmischung der Harnsäure
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2-A dargestellt. Tabelle
2-A
HEC: | Hydroxyethylzellulose |
CMC: | Carboxymethylzellulose |
Aculyn
22: | Copolymer
aus Acryl- und Methacrylsäure-Polymer und Polyoxyethlen-Glycoläther eines
höheren
Alkohols (30% wässrige
Lösung)
[Acrylates/Steareth-20 Methacrylate Copolymer (CTFA Adopted Name)] |
Carbopol
ETD2020: | Copolymer
aus Acryl- und Methacrylsäure-Polymer und
Alkyl [Acrylates/C 10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer] |
Carbopol
981: | Carboxyvinyl-Polymer |
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Wie
aus Tabelle 2 ersichtlich, ließ sich
die Harnsäure
besonders bei Verwendung von Aculyn 22 und anderen Acrylpolymeren
mit AMP, AMPD oder MIPA stabil in Lösung bringen.
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Prüfung 4
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Wirkung von verschiedenen
alkalischen Verbindungen und Aculyn 22 auf die Harnsäure-Lösungsstabilität
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Um
festzustellen, inwieweit diverse alkalische Verbindungen imstande
waren, Harnsäure
in Gegenwart von Aculyn 22 zu lösen,
wurde Harnsäure
in einer Konzentration von 0,5% und 1,0% in Wasser gegeben, dem
dann verschiedene alkalische Verbindungen zugesetzt wurden, bis
sich die Harnsäure
jeweils vollständig in
Lösung
befand. Nach Zugabe dieser alkalischen Verbindungen wurde zusätzlich 3%
Alculyn 22 in jede der Lösungen
eingebracht. Die so erhaltenen Lösungen
wurden dann über
15 Tage wiederholt dem o. g. Zyklus unterzogen. Als Kontrollprobe
wurden Harnsäurelösungen ohne
Alculyn 22 (0%) ebenfalls dem Wechselzyklus unterworfen. Fünf und 15
Tage nach Beginn dieser Prüfung
wurde der Zustand der Harnsäure
anhand derselben Kriterien beurteilt.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengestellt. Die Beispiele mit
MEA, DEA, TEA oder TE sind nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Tabelle
4
- A
- Harnsäure gelöst
- B
- Ausfällung sehr
feiner Harnsäurekristalle
- C
- Entmischung der Harnsäure
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Wie
aus Tabelle 4 ersichtlich, blieb die Harnsäure bei Zugabe von 3% Aculyn
22 unabhängig
von der verwendeten alkalischen Verbindung selbst 15 Tage nach Prüfungsbeginn
noch stabil in Lösung.
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Die
Rezepturbeispiele 1–4
sind keine Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. Beispiel
1
Single-Pack-Haartönungsmittel
(Gel)
Inhaltsstoff | Menge
(%) |
p-Phenylendiamin | 1,5 |
m-Phenylendiamin-Hydrochlorid | 0,12 |
p-Aminophenol | 0,6 |
m-Aminophenol | 0,08 |
N-acetyl-1-cystein | 0,08 |
Aculyn
22 | 2,5 |
Sorbitol | 5,0 |
Polyoxyethylen-Methylglycosid | 1,0 |
Polypeptid-Kaliumcocoat | 1,0 |
Diethanolamin | 0,5 |
Monoethanolamin | zur
Einstellung auf pH 9,2 |
Harnsäure | 1,0 |
Uricase
(20 kE/g) | 1,0 |
Gereinigtes
Wasser | Rest |
Gesamt | 100,00 |
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Im
Rahmen dieser Rezeptur wurde Harnsäure einem Teil des zu verwendenden
Wassers beigemischt und die Mischung mit Monoethanolamin auf pH
9,2 eingestellt. Sodann wurden die übrigen Inhaltsstoffe hinzugefügt, um das
gewünschte
Haartönungsmittel
herzustellen.
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Das
Präparat
wurde auf weißes
Haar aufgetragen; die Einwirkungszeit betrug 30 Minuten bei 30°C. Danach
wurde das Haar gespült,
shampooniert und gefönt.
Das weiße
Haar wurde grau getönt. Beispiel
2
Sonnenmilch-Lotion
Inhaltsstoff | Menge
(%) |
Harnsäure | 0,1 |
Triethanolamin | zur
Einstellung auf pH 7,8 |
Aculyn
22 | 0,3 |
Hexaglycerin | 3,0 |
Polyoxyethylen(5)-Alkylether | 1,0 |
Decaglycerol-Monooleat | 0,5 |
Cetanol | 0,2 |
Gereinigtes
Wasser | Rest |
Gesamt | 100,00 |
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Die
Harnsäure
wurde dem Wasser hinzugefügt.
Das so erhaltene Gemisch wurde mit Triethanolamin auf pH 7,8 eingestellt,
bevor die übrigen
Inhaltsstoffe hinzugefügt
wurden. Anschließend
wurde die Mischung noch einmal mit Triethanolamin auf pH 7,8 eingestellt,
um die gewünschte
Sonnenmilch-Lotion zu erhalten. Beispiel
3
Handcreme
Inhaltsstoff | Menge
(%) |
Harnsäure | 0,2 |
Diethanolamin | zur
Einstellung auf pH 8,2 |
Stearinsäure | 14,0 |
Aculyn
22 | 0,3 |
Vaseline | 1,5 |
Selbstemulgierendes
Glycerol-Monostearat | 2,5 |
Polyoxyethylen(20)-Sorbitan-Monostearat | 1,5 |
Dipropylenglycol | 4,0 |
Parfüm | 0,05 |
Methylparaben | 0,05 |
Gereinigtes
Wasser | Rest |
Gesamt | 100,00 |
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Die
Harnsäure
wurde dem Wasser zugegeben und mit Diethanolamin in Lösung gebracht.
Die übrigen Inhaltsstoffe
mit Ausnahme des Parfüms
wurden hinzugefügt.
Soweit erforderlich, wurde die Mischung zur Lösung der Inhaltsstoffe erwärmt. Nach
dem Abkühlen
wurde das Parfüm
hinzugefügt
und der pH-Wert mit Diethanolamin auf 8,2 eingestellt, um die gewünschte Handcreme
zu erhalten. Beispiel
4
Single-Pack-Haarfärbemittel
Inhaltsstoff | Menge
(%) |
p-Phenylendiamin | 0,8 |
p-Aminophenol | 0,2 |
1-Cystein | 0,1 |
Aculyn
22 | 2,0 |
Dipropylenglycol | 3,0 |
Polyoxyethylen(20)-hydriertes
Rizinusöl | 1,0 |
Harnsäure | 0,5 |
Tetrakis(2-hydroxyisopropyl)ethylendiamin | zur
Einstellung auf pH 8,5 |
Enzym
(20 kE/g) | 1,0 |
Gereinigtes
Wasser | Rest |
Gesamt | 100,00 |
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Harnsäure und
Aculyn 22 wurden dem Wasser zugesetzt; die so erhaltene Mischung
wurde mit Tetrakis(2-hydroxyisopropyl)ethylendiamin auf pH 8,5 eingestellt.
Sodann wurden die übrigen
Inhaltsstoffe zugegeben, um das gewünschte Haarfärbepräparat zu
erhalten.
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Das
Präparat
wurde auf weißes
Haar aufgetragen; die Einwirkungszeit betrug 30 Minuten bei 30°C. Danach
wurde das Haar gespült,
shampooniert und gefönt.
Das weiße
Haar wurde braun gefärbt.
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Gemäß vorstehender
Beschreibung lässt
sich eine wässrige
Kosmetik-Zusammensetzung
erhalten, die stabil gelöste
Harnsäure
zusammen mit einem wasserlöslichen
Polymer enthält.