DE19930438A1 - Parfümhaltiges Mittel zur Behandlung der Haare oder der Haut mit zwei Phasen - Google Patents
Parfümhaltiges Mittel zur Behandlung der Haare oder der Haut mit zwei PhasenInfo
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Abstract
Kosmetisches Mittel zur Behandlung der Haare oder der Haut, welches eine kontinuierliche, transparente klare oder opake, hochviskose gelförmige äußere Phase (A) und darin eine durch die Phase (A) hindurch sichtbare, vorzugsweise regelmäßig angeordnete homogene parfümölhaltige innere Phase (B) enthält, wobei sich die Phasen (A) und (B) während eines Kontaktes von mindestens 3 Monaten bei 30 Grad Celsius nicht selbsttätig miteinander vermischen. DOLLAR A Durch das erfindungsgemäße Trennen von Parfümöl und Trägerstoffen und dem Hinzudosieren des in der inneren Phase (B) enthaltenen Parfümöls zum gebrauchsfertigen Endprodukt erst unmittelbar vor der bestimmungsgemäßen Anwendung wird einerseits die geruchliche Stabilität des Parfümöls während der Lagerung gewährleistet und andererseits ein intensives Geruchserlebnis an der Haut und den Haaren erreicht.
Description
Kosmetisches Mittel zur Behandlung der Haare oder der Haut, welches eine kontinu
ierliche, transparente klare oder opake, hochviskose gelförmige äußere Phase (A)
und darin eine durch die Phase (A) hindurch sichtbare, homogene parfümölhaltige
innere Phase (B) enthält, wobei sich die Phasen (A) und (B) während eines Kontaktes
von mindestens drei Monaten bei 30 Grad Celsius nicht selbsttätig miteinander vermi
schen.
Aus der EP-A-0 900 744 sind kosmetische Mittel bekannt, die in einer transparenten,
transluzenten oder opaken Grundlage sichtbare Mikroteilchen von einem
durchschnittlichen Teilchendurchmesser von etwa 0,1 bis 4 mm enthalten, welche bei
der Abgabe mittels einer manuell zu betätigenden Pumpvorrichtung zerstört werden;
dadurch soll eine vollständig gleichmäßige Verteilung in der Grundlage erfolgen.
Liegen die Mikroteilchen als Kapseln vor, sind nach dem Vermischen störende
Kapselwände im Gemisch zu beobachten. Die Mikroteilchen sind zudem sehr klein
und daher kaum zu sehen. Die Mikroteilchen enthalten auch kein Parfümöl und über
eine regelmäßige Anordnung der Mikroteilchen wird nichts berichtet.
Die Anmelderin hat sich die Aufgabe gestellt, ein kosmetisches Mittel zur Behandlung
der Haare oder der Haut zur Verfügung zu stellen, bei dem das Parfümöl während der
Lagerung nicht im Gemisch mit den für das Parfümöl schädlichen Bestandteilen des
Mittels vorliegt sondern erst unmittelbar vor dem Gebrauch mit diesen vermischt wird.
Dabei sollen nach dem Vermischen keine störenden Bestandteile wie z. B.
Kapselwände im Gemisch vorliegen und der volle Duft des Parfümöls soll sich erst
unmittelbar vor sowie während der Anwendung entfalten. Gleichzeitig soll das Mittel in
zwei Phasen vorliegen und einen guten optischer Eindruck vermitteln, indem die
eingeschlossene Phase vorzugsweise regelmäßig angeordnet ist.
Überraschend wurde gefunden, daß durch ein kosmetisches Mittel zur Behandlung
der Haare oder der Haut, welches eine kontinuierliche transparente klare oder opake.
hochviskose gelförmige äußere Phase (A) und darin eine durch die Phase (A) hin
durch sichtbare homogene innere Phase (B) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
die Phase (B)
- - eine andere optische Erscheinung als die äußere Phase (A) aufweist,
- - mindestens 0,5 Gew.-% bezogen auf die Gewichtsmenge der Phase (B) eines Parfümöls enthält,
- - keine äußere Hülle besitzt und
sich die Phasen (A) und (B) während eines Kontaktes von mindestens 3 Monaten bei 30 Grad Celsius nicht selbsttätig miteinander vermischen, die gestellte Aufgabe ausgezeichnet löst.
Vorzugsweise ist das kosmetische Mittel so beschaffen, daß die Phasen (A) und (B)
mechanisch leicht miteinander vermischbar sind, was besonders gut dann erreicht
wird, wenn die innere Phase (B) eine gleiche oder geringere Viskosität aufweist, als
die äußere Phase (A). Unter leichter Vermischbarkeit soll insbesondere verstanden
werden eine gute Vermischung durch 5 bis 30 Sekunden langes Rühren, z. B. mit
einem Löffel, oder das Herauspressen durch eine an sich bekannte geeignete Misch
düse bzw. ein geeignetes Mischventil. Günstig ist es, wenn die Phase (A) eine Visko
sität von mindestens 5 000 mPa.s bei 25 Grad Celsius, gemessen mit einem Haake
Rotations-Viskosimeter Typ VT 501 bei einer Schergeschwindigkeit von 12,9 pro Se
kunde, aufweist. Besonders bevorzugt besitzt die Phase (A) eine Viskosität von 5000
bis 100 000 m Pa.s bei 25 Grad Celsius, gemessen mit einem Haake Rotations-
Viskosimeter Typ VT 501 bei einer Schergeschwindigkeit von 12,9 pro Sekunde.
Ganz besonders bevorzugt weist die Phase (A) eine Fließgrenze auf, diese sollte ei nen Wert von mindestens 1000 mPa haben.
Ganz besonders bevorzugt weist die Phase (A) eine Fließgrenze auf, diese sollte ei nen Wert von mindestens 1000 mPa haben.
Sowohl für den optischen Eindruck als auch für eine möglichst geringe Kontaktober
fläche zwischen der Phase (A) und der Phase (B) ist es vorteilhaft, wenn die Phase
(B) in einzelnen diskreten Volumina vorliegt, welche einen Rauminhalt von minde
stens 0,1 cm3 aufweisen. Vorzugsweise liegt der Rauminhalt zwischen 0,2 bis 2 cm3
wobei es besonders bevorzugt ist, wenn die diskreten Volumina der Phase (B) kugel
förmig sind und einen Durchmesser von mindestens 5 mm haben.
Die Herstellung zweiphasiger Mittel, welche in einer hochviskosen äußeren Phase
diskrete Volumina der inneren Phase enthalten, erfolgt in an sich bekannter Weise,
indem die innere Phase (B) mittels einer oder mehrerer Düsen in die äußere Phase
(A) eingebracht wird. Durch die Anordnung der Düsen und ein programmgesteuertes
Ausbringen der Phase (B) unter gleichzeitiger programmgesteuerter Bewegung der
Düsen können beliebige Anordnungen und Formen der Phase (B) in der Phase (A)
hergestellt werden. Bevorzugt ist die innere Phase (B) in der äußeren Phase (A)
regelmäßig angeordnet. Eine besonders vorteilhafte Anordnung der diskreten Volumi
na der Phase (B) mit Kugelform in einem Mittel zeigt Abb. 1.
Vorzugsweise liegt das erfindungsgemäße Mittel als Haar- oder Hautpflegemittel vor,
welches, vorzugsweise während der Anwendung, ein besonderes Dufterlebnis beim
Anwender bewirkt. Für diese Wirkung ist es vorteilhaft, wenn das Parfümöl in einer
Menge von mindestens 1 Gew.-% bezogen auf die Phase (B) enthalten ist. Besonders
bevorzugt ist das Parfümöl in einer Menge von 1 bis 5 Gew.-% bezogen auf die Pha
se (B) enthalten.
Was für das Bedürfnis einer individuellen Pflege der Haare zutrifft gilt insofern
zugleich auch für die Haut, da ein Haarpflegemittel bei artgerechter Anwendung
notwendigerweise auch mit der Haut des Kopfes in Berührung kommt. Aber auch die
Haut benötigt gemäß ihrer individuellen Beschaffenheit einer individuellen Pflege.
Demzufolge ist dem Fachmann klar, daß sich das erfindungsgemäße kosmetische
Pflegemittel generell bei der kosmetischen Pflege in vorteilhafter Weise verwenden
läßt, wobei es gleichgültig ist, ob die Pflege die Haut oder die Hautanhangsgebilde
(Haare) betrifft.
Das Haar- oder Hautpflegemittel enthält in mindestens einer der Phasen einen haar-
bzw. hautpflegenden Stoff. Vorzugsweise ist der Pflegestoff ausgewählt aus
natürlichen Pflegestoffen wie pflanzlichen oder tierischen Ölen, Fetten oder Wachsen,
Silikonölen, kationischen Monomeren und kationischen Polymeren. Besonders bevor
zugt ist der Pflegestoff ausgewählt aus D-Panthenol, Betain, Lanolin, Avocadoöl.
Orangenöl, Orangenwachs, Zitronenwachs, Apfelwachs, Polydimethylsiloxan und
einem Polymer aus Dimethylsiloxan mit Polyoxyethylen und Polyoxypropylen
Seitenketten.
Die Pflegestoffe können einzeln oder als Gemisch vorliegen. Beispielsweise als
Gemische von verschiedenen kationischen Tensiden oder als Gemische
verschiedener kationischer Polymere oder als Tensid- und Polymergemisch, oder als
Gemische von Ölen, Fetten, Wachsen und Derivaten davon, oder als Gemische von
zwei oder mehreren dieser Stoffe.
Geeignete kationische Tenside und kationische Polymere umfassen Fettamine,
quarternäre Ammoniumverbindungen, quarternäre Verbindungen des Pyridins, des
Morpholins oder des Imidazolins, oder ein Gemisch davon, sowie kationische Copo
lymere, kationische Mischpolymere, kationische Polysaccharide, kationische
Cellulosederivate, Chitosansalze, kationische Chitosanderivate, kationische bzw.
kationisierte hydrolysierte Proteine wie Collagen oder Keratin, oder ein Gemisch da
von.
Als geeignete kationische Tenside werden beispielsweise genannt: Genamin® CTAC
bzw. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Esterquats wie zum Beispiel Tetradecyl
betainesterchlorid, Diesterquats wie zum Beispiel Dipalmitylethyldimethylammonium
chlorid (Armocare VGH70 von Akzo, Deutschland), oder eine Mischung aus Distea
roylethyl Hydroxyethyimonium Methosulfate und Cetearyl Alkohol (Dehyquart F-75
von Henkel, Deutschland), diquaternäre Silikone wie beispielsweise INCI Quaternium-
80 (z. B. Abil® Quat 3272 oder Abil® Quat 3270 von Th. Goldschmidt AG, Deutsch
land), oder Imidazolidinylderivate wie beispielsweise INCI Quaternium-87 (Rewoquat®
W 575 von Witco, Deutschland).
Betreffend kationische Polymere sollen beispielsweise genannt werden Luviquat® FC
905 (Copolymer aus Vinylimidazoliummethochlorid/Vinylpyrrolidon bzw. Polyquaterni
um-16) von BASF, Deutschland, oder Gafquat® 755 N (Copolymer aus Vinylpyrroli
don/Dimethylaminoethylmethacrylat bzw. Polyquaternium-11) von ISP, New Jersey.
U.S.A., oder UcarePolymer JR400 (Polyquaternium-10) von Amerchol, New Jersey,
U.S.A., oder Merquat 550 (Polyquaternium-7) von Chemviron, oder Cosmedia Guar C
261 (Hydroxypropyl Guar Hydroxypropyltrimoniumchlorid) von Henkel, Deutschland,
oder Jaguar C13S (Guar Hydroxypropyltrimoniumchlorid) von Rhône Poulenc, Frank
reich, oder Lamequat L (Lauryldimonium Hydroxypropyl hydrolysiertes Collagen) von
Henkel, oder Gluadin WQ (Lauryldimonium Hydroxypropyl hydrolysiertes Weizenpro
tein) von Henkel, oder Celquat L-200 (Polyquaternium-4) von National Starch, New
Jersey, U.S.A.
Kationische Pflegestoffe, insbesondere wenn es sich hierbei um Tenside handelt,
können in einer Menge von 0,1 bis 3,0 Gewichtsprozent dem Mittel vorliegen. Im Falle
von kationischen Polymeren können diese vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 5,0
Gewichtsprozent enthalten sein. Allgemein kann für die Summe der kationischen
Pflegestoffe, gleichgültig ob Tenside oder Polymere, ein bevorzugter Bereich von 0,5
bis 8,0 Gewichtsprozent angegeben werden.
Beispiele für weitere Pflegestoffe sind Silikonöle (beispielsweise Cyclomethicone wie
Dow Corning 345 Fluid, Dimethicone wie Dow Corning 200 Fluid, aminofunktionelle
Silikone wie SM 2115-D2 von GE Silicones, Silicon Gums wie Toshiba XF49-811),
Triglyceride wie z. B. Avocadoöl, Fettsäuren, Fettalkohole, leicht spreitende Öle wie
Isopropylmyristat, Cetiol OE (Dicaprylyl Ether) oder Eutanol G (Octyldodecanol), er
hältlich von Henkel, Deutschland, Wachse wie Lanolin, Apfelwachs, Ilexharz, Bienen
wachs oder Jojobaöl, Phospholipide wie Lecithin, oder Ceramide, oder Erdölfraktio
nen wie Paraffinöle und -wachse oder Vaseline.
Als weitere geeignete Pflegestoffe in den erfindungsgemäßen Haar- und Hautpflege
mitteln sind Fettsäureester, Fettalkoholether oder Fettalkoholester zu nennen,
beispielsweise in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%. Diese Verbindungen leiten sich
von Fettsäuren oder Fettalkoholen ab, die eine gerade oder verzweigte Kohlenstoff
kette mit 6 bis 40 Kohlenstoffatomen aufweisen, gesättigt oder ungesättigt sind und
auch OH-Gruppen in der Kette enthalten können. Verzweigte Verbindungen kommen
in den synthetischen Estern und Ethern sowie den natürlichen Wachsen vor.
Ungesättigte und hydroxylierte Fettsäuren und Fettalkohole finden sich in
Triglyceriden und Wachsen. Geeignete Verbindungen sind z. B. Weizenkeimöl,
Spermöl, Lanolinalkohol- und Lanolinsäurederivate, Octylstearat (Cetiol® 868 von
Henkel), Hexyllaurat (Cetiol® A von Henkel), Dioctyladipat (Arlamol® DOA von ICI),
Isopropylmyristat und Octyldodecanol (Eutanol® G von Henkel), Walrat, Bienenwachs,
Frucht- und andere Pflanzenwachse. Diesen Fettsäureestern, Fettalkoholethern oder
Fettalkoholestern im erfindungsgemäßen Mittel können außerdem Silikonöle
zugesetzt werden.
Die Fettsäureglyceride und die Ester können synthetischen oder natürlichen,
vorzugsweise natürlichen Ursprungs sein.
Die Fettsäureglyceride können als Gemisch vorliegen. Eine geeignete und bevorzugte
Mischung von Fettsäureglyceriden natürlichen Ursprungs stellen zum Beispiel
Avocadoöl oder Sonnenblumenkernöl dar Sonnenblumenöl besteht im wesentlichen
aus einem Gemisch von Fettsäureglyceriden, in welchem die folgenden Fettsäuren
enthalten sind: 4 bis 9% Palmitinsäure, ca. 1% Palmitoleinsäure, 1 bis 7%
Stearinsäure, 15 bis 35% Ölsäure, 50 bis 72% Linolsäure, ca. 2% Linolensäure, ca.
1% Arachinsäure und ca. 2% Behensäure. Avocadoöl besteht im wesentlichen aus
einem Gemisch von Fettsäureglyceriden, in welchem die folgenden Fettsäuren
enthalten sind: 5 bis 25% Palmitinsäure, 1 bis 10% Palmitoleinsäure, ca. 3%
Stearinsäure, 54 bis 74% Ölsäure, 6 bis 16% Linolsäure und ca. 3% Linolensäure.
Ebenfalls geeignet sind weitere, insbesonders natürliche Öle, die im wesentlichen aus
ungesättigten Fettsäureglyceriden bestehen wie Nerzöl, Olivenöl, Mandelöl, Palmöl,
Erdnußöl, Baumwollsaatöl, Rüböl, Safloröl oder Traubenkernöl.
Die genannten Ester, gebildet aus einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure und
einem gesättigten oder ungesättigten Fettalkohol, können ebenfalls als Gemisch
vorliegen. Eine geeignete Mischung von aus Fettsäure und Fettalkohol gebildeten
Estern natürlichen Ursprungs stellt zum Beispiel Jojobaöl dar. Jojobaöl besteht im
wesentlichen aus einem Gemisch von aus Fettsäuren und den entsprechenden
Fettalkoholen gebildeten Estern, in welchem die folgenden Fettsäuren enthalten sind:
ca. 1 bis 2% Palmitinsäure, ca. 10% Stearinsäure, ca. 71% Eicosensäure und ca. 13
bis 14% Docosensäure. Die Ester können in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% in
der Phase (B) enthalten sein.
Allgemein können als Silikonverbindungen bzw. Silikonöle alle bekannten Silikon-
Pflegestoffe für die innere pflegende Phase (B) verwendet werden. Geeignet sind
beispielsweise niedrigviskose Silikonöle, Hexamethyldisiloxan, Polydimethylsiloxane
(INCI: Dimethicone) mit vorzugsweise bis zu 8 Monomereinheiten, cyclisches
Dimethylpolysiloxan (INCI: Cyclomethicone) beispielsweise Cyclooctamethyl
tetrasiloxan, Cyclodecamethylpentasiloxan (zum Beispiel Dow Corning 244 Fluid oder
Dow Corning 200 Fluid), Polymer aus Dimethylsiloxan mit Polyoxyethylen und
Polyoxypropylen Seitenketten (INCI: Dimethicone Copolyol), z. B. Abil® B 8842 der Fa.
Goldschmidt, Phenyltrimethicone, (zum Beispiel Abil® AV-Typen der Fa. Goldschmidt),
Dimethiconol (zum Beispiel Dow Corning 1401), Alkyldimethicone (z. B. Dow Corning
2502 und 2503) oder aminofunktionelle Silikone (z. B. Dow Corning 939 oder 8220),
wobei die Silikonverbindungen vorzugsweise eine Viskosität von unter 100 mm2/s,
besonders bevorzugt von unter 20 mm/s aufweisen können. Auch Mischungen von
Silikonverbindungen bzw. Silikonölen sind geeignet. Die Silikonverbindungen bzw.
Silikonöle können in Konzentrationen von 0,02 bis 20 Gewichtsprozent verwendet
werden.
Beispielsweise kann die äußere Phase (A) und/oder die innere Phase (B) als
Pflegemittel eine Mischung umfassend mindestens ein Pflanzenöl und Tocopherol
acetat, welches in flüchtigem Silikonöl gelöst ist, enthalten. Weitere Beispiele für
Mischungen aus Pflegestoffen wären: Ein Gemisch aus Cetyltrimethylammonium
chlorid und einem kationischen Polymer, welche weiterhin eine Lösung von
Festigerpolymeren zur Volumenerhöhung bei Haaren und/oder ein Antischuppenmittel
(beispielsweise Climbazole oder Zinkpyrithion) und/oder ein Feuchtigkeitsmittel
(beispielsweise eine Lösung von Panthenol oder Hyaluronsäure in Wasser und/oder
Glycerin) und/oder Neutralisationsmittel (beispielsweise eine Lösung von Glyoxylsäure
in Wasser zur Neutralisation von nicht ausgespülten Oxidationsmitteln) enthalten
kann.
Ein weiteres Beispiel für eine vorteilhafte Ausführungsform eines Mittels mit Gemi
schen aus pflegenden Stoffen besteht darin, daß die innere Phase (A) ein Gemisch
aus Cetylstearylalkohol, Glycerinmonodistearat, Lanolin, D-Panthenol und Cholesterin
enthält während die äußere Phase (A) als pflegenden Stoff D-Panthenol enthält. Die
innere Phase (B) kann auch im wesentlichen aus dem Parfümöl und einer hydropho
ben Zusammensetzung eines oder mehrerer haar- und/oder hautpflegender Fette,
Öle oder Wachse, einzeln oder als Gemisch, bestehen.
Ein bevorzugtes kosmetisches Pflegemittel gemäß der vorliegenden Erfindung enthält
in der Phase (B) als pflegende Stoffe eine Kombination aus mindestens einem
gesättigten oder ungesättigten Fettsäureglycerid, mindestens einem Ester, gebildet
aus einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure und einem gesättigten oder
ungesättigten Fettalkohol und mindestens einer flüchtigen Silikonverbindung.
Selbstverständlich können auch andere als die genannten Pflegestoffe, vorzugsweise
in der Phase (B), einzeln oder im Gemisch, auch im Gemisch mit den vorgenannten,
enthalten sein. Beispiele hierfür wären Lanolinderivate, Cholesterin, Betaine, Camiti
nester, Aminosäuren, Peptide, Proteine, Vitamine, sowie Mischungen davon, bei
spielsweise in einer Menge von 0,1 bis 10,0 Gewichtsprozenten. Als Proteine kann
beispielsweise Keratin in einer Menge von 0,1 bis 4,0 Gewichtsprozent Verwendung
finden. Als Aminosäuren seien beispielsweise Cystein oder Alanin in einer Menge von
0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent genannt.
Die beiden Phasen (A) und (B) können ferner kosmetische Trägerstoffe oder
Grundstoffe enthalten. Unter kosmetischen Trägerstoffen oder Grundstoffen sind alle
dem Fachmann bekannten Stoffe, Verbindungen oder Mischungen zu verstehen, die
selbst keine oder keine wesentlichen kosmetischen Pflegewirkungen entfalten.
Grundsätzlich ist dem Fachmann bekannt, welche Träger- und Grundstoffe und
welche Pflegestoffe in der Haar- und Hautkosmetik verwendet werden, so daß die
weiteren Ausführungen nur beispielhaften Charakter haben und nur zur
Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung dienen sollen. Es wird hierzu
beispielhaft auf folgende Fachliteratur hingewiesen: K. SCHRADER, Grundlagen und
Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, 1989, Seiten 728-737 oder DOMSCH. A., Die
kosmetischen Präparate, Verlag für chemische Industrie (H. Ziolkowsky, Ed.), 4.
Auflage, Band 2 Seiten 212-230, 1992.
Die äußere Phase (A) mit vorzugsweise wenig oder nicht pflegender Wirkung kann im
wesentlichen aus kosmetischen Träger- und Grundstoffen bestehen. Die
kosmetischen Träger- und Grundstoffe haben im wesentlichen konsistenzgebende
Eigenschaften und werden üblicherweise als Lösungsmittel oder Verdicker
bezeichnet.
Hierfür eignen sich alle dünnflüssigen wäßrigen und alkoholischen, fettigen, öligen,
wachsartigen, polymeren, viskosen Trägerstoffe. Hierfür können beispielhaft
aufgezählt werden Wasser, Alkohole (zum Beispiel Ethylalkohol, Propylalkohol,
Isopropylalkohol), viskose Stoffe oder Verdickungsmittel wie zum Beispiel
Aluminiumsilikate, Proteinderivate (beispielsweise hydrolysiertes Kollagen), Polymere,
jeweils einzeln oder als Gemisch.
Die äußere kontinuierliche transparente hochviskose Phase (A) ist vorzugsweise frei
von Emulgatoren oder Tensiden, während die innere Phase (B) diese enthalten kann.
Als Tenside kommen kationische oder anionische Tenside bevorzugt in Betracht,
wenn die innere Phase (B) beispielsweise als Emulsion vorliegen soll. Anionische
Tenside können bevorzugt verwendet werden, wenn als gebrauchsfertiges Produkt
ein Shampoo formuliert werden soll. Grundsätzlich weiß jedoch der Fachmann,
welche Tenside für welchen Zweck eingesetzt werden.
Als anionische Tenside können vorzugsweise verwendet werden, beispielsweise
Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- oder Alkanolaminsalze von Alkansulfonaten,
Alkylsulfaten und Alkyläthersulfaten, die 12 bis 18 Kohlenstoffatome im Alkylrest
enthalten und insbesondere die Natrium- oder Triethanolaminsalze von Lauryl- oder
Tetradecylethersulfaten.
Betreffend amphotere Tenside kommen alle in kosmetischen Produkten bekannten
amphoteren Tenside für die innere Phase (B) in Betracht. Insbesondere solche aus
der Gruppe der Betaine, Sulfobetaine, Glycinate, Acetate oder Propionate, ein
schließlich deren Säureadditionssalze. Hiervon sind vor allen die N-Alkylbetaine, die
N-Alkylaminobetaine, die N-Alkylsulfobetaine, die N-Alkylaminopropionate, die
Alkyldimethylammoniumacetate und die Fettsäurealkylamidobetaine als geeignete
amphotere Tenside für die Phase (B) zu nennen. Besonders bevorzugt werden
hierbei jedoch Cocamidopropylbetain, Cocoamphodipropionat, Lauroamphocarboxy
glycinat oder Cocoamphoacetat, einschließlich ihrer Säureadditionssalze, wie bei
spielsweise Natrium-cocoamphoacetat. Selbstverständlich können die genannten am
photeren Tenside in der Phase (B) einzeln oder im Gemisch vorliegen.
Als nicht-ionische Tenside kommen ebenfalls alle die in kosmetischen Präparaten
bekannterweise verwendeten nicht-ionischen Tenside für die Phase (B) in Frage.
Hierfür können zum Beispiel oxethylierte Fettalkohole (zum Beispiel die Eumulgin-
Typen der Firma Henkel) oder Fettsäureglyceride mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
und mit bis zu 40 Mol Ethylenoxyd pro Mol Fettalkohol eingesetzt werden, wie
beispielsweise oxethylierter Lauryl-, Tetradecyl-, Cetyl-, Oleyl- oder Stearylalkohol,
allein oder im Gemisch, sowie Fettalkohole von oxethyliertem Lanolin oder
oxethyliertes Lanolin. Aber auch Fettaminethoxylate, Fettsäurealkanolamide,
Zuckerester (beispielsweise Saccharoseester, zum Beispiel die Ryoto-Typen der
Firma Syntapharm) und Zuckerether (beispielsweise Alkylpolyglucoside, zum Beispiel
die Plantacare-Typen der Firma Henkel), Polyglycerylester, Silikontenside
(beispielsweise oxalkylierte Polysiloxane wie zum Beispiel Dow Corning Surfactant
193 oder Dow Corning 5324 Fluid, oder Silikon-Zucker-Copolymere wie zum Beispiel
Wacker SPG 128) und oxethylierte Sorbitanfettsäureester sind als nicht-ionische
Tenside oder Tensidgemische geeignet.
Die für die Phase (B) geeigneten Tenside können in einer Menge zwischen 0,1 bis 5.0
Gewichtsprozent vorliegen, vorzugsweise in einer Menge zwischen 0,5 und 3,0
Gewichtsprozent bezogen auf die übrigen Bestandteile der Phase (B).
Insbesondere für die Haarpflege ist es von Vorteil, wenn die Phase (B) mindestens
einen Stoff mit emulgierenden bzw. selbstemulgierenden, konsistenzgebenden
Eigenschaften enthält. Hierfür kommen alle bekannten ionogenen Emulgatoren (mit
Carbonsäure-, Sulfonsäure- oder Schwefelsäureestergruppen), amphotere Emulgato
ren (mit basischen oder sauren hydrophilen Gruppen) oder nichtionogenen Emulgato
ren (zum Beispiel Polyglykolether, Fettsäureester wie Glykolfettsäureester, Glycerin
monofettsäureester, oder Sorbitanfettsäureester) oder mindestens ein Monoalkohol
(bzw. Fettalkohol) in Frage. Betreffend Monoalkohole kommen einwertige, gesättigte
oder ungesättigte, lineare oder verzweigte Alkohole mit 6 bis 30 Kohlenstoffatome,
insbesondere mit 8 bis 26 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 12 bis 22 Kohlen
stoffatomen, oder ein Gemisch davon, in Betracht. Beispiele für Fettalkohole sind
Octanol, Decanol, Dodecanol bzw. Laurylalkohol, Tetradecanol bzw. Myristylalkohol,
Hexadecanol bzw. Cetylalkohol, Octadecanol bzw. Stearylalkohol, oder Gemische
dieser Fettalkohole, beispielsweise ein Gemisch aus Cetylalkohol und Stearylalkohol
(Cetearylalkohol). Die Monoalkohole oder ein Gemisch davon können in einer Menge
zwischen 0,1 bis 20,0 Gewichtsprozent vorliegen, vorzugsweise in einer Menge zwi
schen 0,5 und 10,0 Gewichtsprozent bezogen auf die übrigen Bestandteile der Phase
(B).
Bevorzugte kationische Emulgatoren sind Alkyltrimethylammoniumhalogenide oder
Dialkyldimethylammoniumhalogenide, wobei die Alkylgruppe 8 bis 18 Kohlenstoff
atome aufweist.
Bevorzugte anionische Emulgatoren sind beispielsweise Salze von Fettsäuren
Fettalkohol- oder Alkylsulfaten, -sulfonaten oder -phosphaten wobei die Alkylgruppe
8 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist.
Geeignete Konsistenzgeber und Verdickungsmittel, welche in der hochviskosen
gelförmigen Phase (A) zwingend enthalten sind, aber auch in der Phase (B) enthalten
sein können, sind solche Verdicker, die der äußeren Phase (A) eine Fließgrenze ver
leihen, beispielsweise Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate und Xanthan-Gum;
Polyacrylsäuresalze, Acrylsäure-Polymere und Copolymere sowie verbrückte
Acrylsäure-Polymere (INCI: Carbomer). Besonders bevorzugt ist das
Verdickungsmittel der Phase (A) ein neutralisiertes Acrylsäure-Homopolymer, das mit
einem Allylether von Pentaerytritol oder Sucrose oder Propylen verbrückt ist, z. B.
Acrisint® 400 der Firma 3 V Inc.
Geeignete organische Säuren zur Einstellung des pH-Wertes, welcher vorzugsweise
bei 3 bis 7 liegt, sind beispielsweise Ameisensäure, Glyoxylsäure, Essigsäure,
Phosphorsäure, Milchsäure, Weinsäure oder Zitronensäure, von denen Zitronensäure
besonders bevorzugt ist.
Bevorzugt wird ein kosmetisches Pflegemittel, insbesondere für die Haarpflege, bei
dem die innere Phase (B) neben dem Parfümöl mindestens einen Fettalkohol, minde
stens einen Fettsäureester und mindestens ein Silikonöl enthält und die gelförmige
Phase (A) ein Gemisch aus einem verbrückten Acrylsäure-Polymer (z. B. INCI:
CARBOMER) und Aminomethylpropanol sowie einen niederen Monoalkohol mit 2 bis
3 Kohlenstoffatomen enthält.
Besonders bevorzugt wird ein Mittel für die Haarpflege bei dem die innere Phase (B),
bezogen auf die Gesamtmenge der Bestandteile dieser Phase, 1 bis 5 Gew.-% Par
fümöl, 1 bis 8 Gew.-% mindestens eines Fettalkohols, 0,5 bis 3 Gew.-% mindestens
eines Fettsäureesters und 0,2 bis 1 Gew.-% mindestens eines Silikonöls enthält und
die gelförmige Phase (A), bezogen auf die Gesamtmenge der Bestandteile dieser
Phase, 0,1 bis 2 Gew.-% eines Gemisches aus einem verbrückten Acrylsäure Polymer
(z. B. INCI: CARBOMER), neutralisiert mit Aminomethylpropanol oder HCl, sowie 1
bis 10 Gew.-% eines niederen Monoalkohols mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen enthält.
Beiden Phasen (A) und (B) des erfindungsgemäßen Mittels können zusätzlich weitere
bekannte kosmetische Zusatz-, Hilfs- und Trägerstoffe beigefügt werden, zum
Beispiel Lösungsmittel wie Wasser, niedere aliphatische Alkohole mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen, beispielsweise Ethanol, Isopropanol oder Propanol oder Glykole
wie Glycerin oder 1,2-Propylenglykol. Die Lösungsmittel liegen in jeder der beiden
Phasen vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 90 Gewichtsprozent vor. Der
Wassergehalt beträgt in jeder der beiden Phasen bevorzugt 70 bis 95 Gew.-%,
besonders bevorzugt 80 bis 93 Gew.-%.
In beiden Phasen, bevorzugt jedoch in der Phase (B), können Trübungsmittel wie
Ethylenglykoldistearat in einer Menge von 0,2 bis 5 Gewichtsprozent, Netzmittel oder
Emulgatoren aus den Klassen der anionischen, kationischen, amphoteren oder
nichtionogenen Tenside wie Fettalkoholsulfate, Alkylbenzolsulfonate,
Alkyltrimethylammoniumsalze, Alkylbetaine, ethoxylierte Fettalkohole, ethoxylierte
Nonylphenole, ethoxylierte Fettsäureester in einer Menge von 0,1 bis 10
Gewichtsprozent, außerdem bakterizide und fungizide Wirkstoffe, pH-
Puffersubstanzen, Feuchthaltemittel, Farbstoffe (zum Beispiel natürliche oder
synthetische, direktziehende Farbstoffe, aber auch Anfärbefarbstoffe beispielsweise
Fluorescein-Natriumsalz), Lichtschutzmittel bzw. UV-Filter, Konservierungsmittel,
Antioxidantien (zum Beispiel Tocopherole), pyrogene Kieselsäure, Komplexbildner,
Antischuppenwirkstoffe sowie ferner Basen, Salze (zum Beispiel Natriumchlorid,
Natriumsulfat), Puffer (zum Beispiel Natriumcitrat oder Natriumphosphat),
Konsistenzgeber, natürliche, modifizierte, teil- oder vollsynthetische Polymere (wie
zum Beispiel Chitosan, FMOC-Chitosan, PVP) enthalten sein.
Als Konservierungsmittel sollen beispielhaft genannt werden Parahydroxy
benzoesäureester, 4,4-Trichlor-2-hydroxyphenylether, Methylchlorisothiazolinon,
Pflanzenextrakte wie beispielsweise Brennesselextrakt oder Kamillenextrakt in einer
Menge von 0,05 bis 2,0 Gewichtsprozent; Lichtschutzmittel bzw. UV-Filter wie bei
spielsweise p-Methoxyzimtsäureisoamylester, lipophile Zimsäureester, Salicylsäure
ester, 4-Aminobenzoesäurederivate oder die hydrophilen Sulfonsäurederivate von
Benzophenonen oder von 3-Benzylidencampher können in einer Menge von 0.01 bis
2,0 Gewichtsprozent enthalten sein; Als Vitamine kommen beispielsweise Vitamin C,
Vitamin E oder Biotin in einer Menge von 0,1 bis 2,0 Gewichtsprozent in Betracht. Als
Antioxidantien können zum Beispiel Tocopherole in einer Menge von 0,001 bis 1 Ge
wichtsprozent verwendet werden.
Als Farbstoffe kommen alle bekannten physiologisch unbedenklichen Farbstoffe in
Betracht. Diese Farbstoffe können die Funktion eines Indikators für die Intensität der
gewünschten Pflegewirkung bzw. für die Menge des in der inneren Phase (B)
enthaltenen Parfümöls oder Pflegemittels haben und so als Dosiskontrolle dienen. Für
diesen Fall wird der inneren Phase (B) ein solcher Farbstoff hinzugefügt. Hierfür
kommen als Farbstoffe solche in Betracht, die vorzugweise keine für die Haare oder
Haut färbende Wirkung aufweisen, beispielsweise Fluorescein-Natriumsalz. Eine
solcher Farbindikator kommt vorteilhafterweise bei Verwendung eines Gels. einer
Paste oder Creme oder einer anderen Formulierung für die innere Phase (B) in
Betracht, die eine hierfür geeignete Konsistenz aufweist. Die Farbstoffe können auch
dazu dienen, den beiden Phasen unterschiedliche optische Erscheinungen zu
verleihen. So können die beiden Phasen unterschiedlich angefärbt sein oder in der
selben Farbe, jedoch mit unterschiedlichen Intensitäten angefärbt sein; vorzugsweise
ist die Intensität der Anfärbung bei der äußeren Phase (A) geringer als bei der inneren
Phase (B). In einer besonderen Ausführungsform enthält die innere Phase (B)
Perlglanzpigmente, wodurch - insbesondere wenn die Grundfarbe der der inneren
Phase (B) weiß ist und sie in diskreten Volumina in Form von Kugeln vorliegt - ein
sehr ästhetisches, perlenähnliches Aussehen der Phase (B) das Ergebnis ist.
Es können aber auch Farbstoffe dem erfindungsgemäßen Pflegemittel, dann
beigegeben werden, wenn das Pflegemittel ein Haarfärbe- oder -tönungsmittel
mitbeinhaltet und welche dauerhafte haarfärbende Eigenschaft aufweisen. Hierfür
kommen alle für diesen Zweck bekannten Farbstoffe in Betracht. Solche Farbstoffe
können beispielsweise die bekannten Nitrofarbstoffe aus der Gruppe der nitro- und
aminosubstituierten Benzole, Benzonitrile oder Benzamide sein. Aber auch die
bekannten Azofarbstoffe oder Chinonfarbstoffe sowie natürliche Farbstoffe wie
Henna, Indigo oder Yuglon kommen in Frage. Schließlich kann die innere Phase (B)
auch gegen Oxidationsmittel wie insbesondere Luftsauerstoff empfindliche
sogenannte Oxidationsfarbstoffe, z. B. p-Phenylendiamin, 2-Hydroxyethyl-p-
phenylendiamin, 2-Methyl-p-phenylendiamin, Resorcin, und m-Aminophenol,
enthalten. Die Oxidationsfarbstoffe sind in der erfindungsgemäßen Mitteln bis zur
Anwendung durch die äußere Phase gegen den Zutritt von Luftsauerstoff geschützt.
Die äußere Phase (A) und die innere Phase (B) können in jedem für den
gewünschten Zweck und für die gewünschte Wirkung geeigneten Gewichtsverhältnis
vorliegen. Bevorzugt wird ein Gewichtsverhältnis von der äußere Phase (A) zu der
inneren Phase (B) von 10 : 1 bis 1 : 1, besonders bevorzugt ist ein Verhältnis von 8 : 1 bis
4 : 1.
Im allgemeinen kann davon ausgegangen werden, daß für die Verwendung des erfin
dungsgemäßen Mittels zur Behandlung der Haare oder der Haut die Vermischung
beider Phasen innerhalb von 10 Minuten, vorzugsweise innerhalb von 2 Minuten, ins
besondere innerhalb von 1 Minute, vor der Anwendung erfolgt.
Für den Fall der Verwendung des erfindungsgemäßen Mittels als Haarpflegemittel in
Form einer Kur kann dieses, je nach Formulierung entweder auf dem Haar verbleiben
(Leave-On Konditioner) oder nach einer Einwirkzeit auf dem Haar zwischen 1 und 30
Minuten, vorzugsweise 2 und 20 Minuten, insbesondere 2 und 10 Minuten, mit Was
ser ausgespült werden. Die bevorzugte Formulierung ist die eines Haarpflegemittels,
das auf dem Haar verbleibt. Für den Fall, daß die Verwendung in Form eines
Hautpflegemittels vorgesehen ist, kann die Einwirkzeit ebenfalls permanent sein und
Stunden oder Tage andauern, ohne daran eine Abspülung anzuschließen.
Das als hochviskoses transparentes Gel vorliegende Mittel kann in allen für vergleich
bare kosmetische Produkte üblichen - vorzugsweise transparenten - festen oder ver
formbaren Behältern abgefüllt und bereitgestellt werden, beispielsweise in transpa
renten Dosen, Flaschen oder Tuben. Besonders bevorzugt liegt es in einem mit einer
mechanisch, vorzugsweise manuell, zu betätigenden Pumpvorrichtung versehenen
transparenten Behältnis vor. Für diesen Zweck geeignete Behälter mit manuell zu
betätigende Pumpvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispiels
weise aus den europäischen Patentschriften EP-A 0 900 744 und EP-A 0 900 598.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen kosmetischen Pflegemittels besteht in
seiner chemischen und/oder physikalischen Stabilität sowohl hinsichtlich der ver
wendbaren stofflichen Zusammensetzung als auch hinsichtlich der einsetzbaren Kon
zentrationen der Zusammensetzungen der äußeren Phase (A) und inneren Phase (B).
Beispiele hierfür wären Stabilitäten des pH-Wertes oder von Emulsionen während der
Lagerung des Produktes. Herkömmliche Darreichungen sind mit den Nachteilen be
haftet, daß Zusammensetzungen und Konzentrationen von Hilfs-, Träger- und Pfle
gemitteln als Gemisch oft chemische und/oder physikalische Instabilitäten zeigen.
Durch das erfindungsgemäße Trennen von Parfümöl und Trägerstoffen und dem
Hinzudosieren des in der inneren Phase (B) enthaltenen Parfümöls zum
gebrauchsfertigen Endprodukt erst unmittelbar vor der bestimmungsgemäßen
Anwendung wird einerseits die geruchliche Stabilität des Parfümöls während der
Lagerung gewährleistet und andererseits eine intensives Geruchserlebnis an der Haut
und den Haaren errreicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Phase (B) mindestens einen Stoff,
der mit mindestens einem der Bestandteile der Phase (A) bei längerem Kontakt
unverträglich ist. Ein solcher Stoff ist beispielsweise ein Farbstoff, insbesondere ein
durch Luftsauerstoff leicht oxidierbarer Farbstoff oder ein Vitamin wie z. B.
Ascorbinsäure.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Pflege der Haut und der Haare, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei einem vorstehen beschriebenen Mittel unmittelbar vor
der Anwendung die Phasen (A) und (B) mechanisch miteinander vermischt und das
Gemisch auf die Haare oder die Haut aufträgt. Bevorzugt erfolgt das Vermischen
durch das Ausbringen des Mittels aus einer an sich bekannten Mischdüse oder einem
an sich bekannten Mischventil.
Das erfindungsgemäße kosmetische Pflegemittel läßt sich daher vorteilhaft zur Pflege
des Haares und der Haut verwenden, sodaß die zweckgerichtete Verwendung des
erfindungsgemäßen Pflegemittels von der vorliegenden Erfindung mit umfaßt wird.
Das nachfolgende Beispiel soll den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne
ihn darauf zu beschränken.
0,6000 g | verbrücktes Acrylsäure Polymer (INCI: CARBOMER) |
0,4500 g | Aminomethylpropanol |
0,5000 g | D-Panthenol |
0,1000 g | Lichtschutzmittel |
0,0003 g | Farbstoff |
1,0000 g | Polydimethylsiloxan-Ethylenglykol-Copolymer |
8,0000 g | Ethanol |
ad 100,0000 g | Wasser, vollentsalzt |
2,0 g | Parfümöl |
6,0 g | Cetylstearylalkohol |
2,0 g | Glycerinmonodistearat |
3,0 g | Lanolin |
1,1 g | Natrium-cetylstearylsulfat |
0,3 g | Polydimethylsiloxan |
0,3 g | Konservierungsmittel |
ad 100,0 g | Wasser, vollentsalzt |
Es wurden 15 Gramm der cremeförmigen inneren Phase (B) in 85 Gramm der zuvor
in eine transparente Dose abgefüllten äußeren hochviskosen Gelphase (A) durch na
delförmige Düsen so eingebracht, daß die innere Phase (B) in Form regelmäßig an
geordneter kugelförmiger, diskreter Volumina von 8 mm Durchmesser vorlag. Die
Gelphase (A) besaß eine Fließgrenze und wies eine Viskosität von 16 500 mPa.s bei
25 Grad Celsius, gemessen mit einem Haake Rotations-Viskosimeter Typ VT501 bei
einer Schergeschwindigkeit von 12,9 pro Sekunde auf. Die Dose wurde mit einem mit
der Hand zu betätigenden Pump-Misch-Ventil verschlossen. Eine Menge von 10 cm3
wurde durch das Ventil entnommen, wobei eine nahezu homogene Vermischung
festgestellt werden konnte. Das Gemisch entfaltete einen starken Dufteindruck. Es
wurde nach dem Shampoonieren auf handtuchfeuchtes strapaziertes Haar aufgetra
gen. Der Leave-On-Haarkonditioner wurde nicht abgespült. Er gibt dem Haar einen
schönen Duft, einen gepflegten Griff sowie gute Kämmbarkeit, ohne es zu belasten.
0,4000 g | verbrücktes Acrylsäure Polymer (INCI: CARBOMER) |
0,0500 g | NaOH |
0,0005 g | Farbstoff |
0,2000 g | Glycerin |
10,0000 g | Ethanol |
ad 100,0000 g | Wasser, vollentsalzt |
1,5 g | Parfümöl |
3,0 g | Cetylstearylalkohol |
1,0 g | Glycerinmonodistearat |
5,0 g | Lanolin |
1,0 g | Natrium-cetylstearylsulfat |
0,3 g | Polydimethylsiloxan |
0,5 g | Betain |
0,3 g | Konservierungsmittel |
ad 100,0 g | Wasser, vollentsalzt |
Es wurden 20 Gramm der inneren Phase (B) in 80 Gramm der zuvor in eine transpa
rente Dose abgefüllten äußeren hochviskosen Gelphase (A) durch nadelförmige
Düsen so eingebracht, daß die innere Phase (B) in Form regelmäßig angeordneter
kugelförmiger, diskreter Volumina von 8 mm Durchmesser vorlag. Die Gelphase (A)
besaß eine Fließgrenze und wies eine Viskosität von 12 000 mPa.s bei 25 Grad Cel
sius, gemessen mit einem Haake Rotations-Viskosimeter Typ VT501 bei einer
Schergeschwindigkeit von 12,9 pro Sekunde auf. Die Dose wurde mit einem mit der
Hand zu betätigenden Pump-Misch-Ventil verschlossen. Eine Menge von 10 cm3 wur
de durch das Ventil entnommen. wobei eine nahezu homogene Vermischung festge
stellt werden konnte. Das Gemisch entfaltete einen starken Dufteindruck. Es wurde
nach dem Shampoonieren auf handtuchfeuchtes strapaziertes Haar aufgetragen. Der
Leave-On-Haarkonditioner gibt dem Haar einen schönen Duft, einen gepflegten Griff
und gute Kämmbarkeit, ohne es zu belasten.
Claims (18)
1. Kosmetisches Mittel zur Behandlung der Haare oder der Haut, welches eine
kontinuierliche, transparente klare oder opake, hochviskose gelförmige äußere
Phase (A) und darin eine durch die Phase (A) hindurch sichtbare homogene
innere Phase (B) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Phase (B)
- 1. eine andere optische Erscheinung als die äußere Phase (A) aufweist,
- 2. mindestens 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtsmenge der Phase (B), eines Parfümöls enthält,
- 3. keine äußere Hülle besitzt und
sich die Phasen (A) und (B) während eines Kontaktes von mindestens 3 Mo nate bei 30 Grad Celsius nicht selbsttätig miteinander vermischen.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasen (A) und (B)
mechanisch leicht miteinander vermischbar sind.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Phase (A)
eine Viskosität von mindestens 5000 mPa.s bei 25 Grad Celsius, gemessen
mit einem Haake Rotations-Viskosimeter Typ VT501 bei einer Scherge
schwindigkeit von 12, 9 pro Sekunde, aufweist.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Phase (A) eine Viskosität von 5000 bis 100000 mPa.s bei 25 Grad Celsius
gemessen mit einem Haake Rotations-Viskosimeter Typ VT501 bei einer
Schergeschwindigkeit von 12, 9 pro Sekunde, aufweist.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere Phase (A) eine Fließgrenze besitzt.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Phase (B) in der äußeren die Phase (A) regelmäßig angeordnet ist.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Phase (A) einen Verdicker enthält, der ausgewählt ist aus Agar Agar, Guar-
Gum, Alginaten, Xanthan-Gummi, Polyacrylsäuresalzen, Acrylsäure-
Polymeren und Copolymeren sowie verbrückten Acrylsäure-Polymeren.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdicker ein
neutralisiertes Acrylsäure-Homopolymer ist, das mit einem Allylether von
Pentaerytritol oder Sucrose oder Propylen verbrückt ist.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Phase (B) in einzelnen diskreten Volumina vorliegt, welche einen Rauminhalt
von mindestens 0,1 cm3 aufweisen.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
diskreten Volumina der Phase (B) kugelförmig sind und einen Durchmesser
von mindestens 5 mm haben.
11. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es
ein Haarpflegemittel ist und mindestens eine der Phasen (A) oder (B)
mindestens einen Pflegestoff enthält.
12. Mittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Pflegestoff
ausgewählt ist aus natürlichen Pflegestoffen, pflanzlichen oder tierischen Ölen
oder Wachsen, Silikonölen, kationischen Monomeren oder kationischen
Polymeren.
13. Mittel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Pflegestoff
ausgewählt ist aus D-Panthenol, Betain, Lanolin, Avocadoöl, Orangenöl,
Orangenwachs, Zitronenwachs, Apfelwachs, Polydimethylsiloxan und einem
Polymer aus Dimethylsiloxan mit Polyoxyethylen und Polyoxypropylen
Seitenketten.
14. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Phase (A) mindestens einen Stoff enthält, der mit mindestens einem der
Bestandteile der Phase (B) bei längerem Kontakt unverträglich ist.
15. Mittel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Phase (A) mindestens
einen Farbstoff oder ein Vitamin enthält, der bzw. das mit mindestens einem
der Bestandteile der Phase (B) bei längerem Kontakt unverträglich ist.
16. Verfahren zur Pflege der Haut und der Haare, dadurch gekennzeichnet, daß
man bei einem Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15 unmittelbar vor der
Anwendung die Phasen (A) und (B) mechanisch miteinander vermischt und
das Gemisch auf die Haare oder die Haut aufträgt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Vermischen
durch das Ausbringen des Mittels aus einer an sich bekannten Mischdüse oder
einem an sich bekanntem Mischventil erfolgt.
18. Verwendung eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Pflege von
menschlichen Haaren.
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EP1051966A2 (de) * | 1999-05-14 | 2000-11-15 | Cognis Deutschland GmbH | Kosmetische und/oder pharmazeutische Zubereitungen mit einem Gehalt an Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden, Fettsäurepartialglyceriden, Esterquats und hydroxyalkylertem Guar als Verdickungsmittel |
EP1051966A3 (de) * | 1999-05-14 | 2001-01-10 | Cognis Deutschland GmbH | Kosmetische und/oder pharmazeutische Zubereitungen mit einem Gehalt an Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden, Fettsäurepartialglyceriden, Esterquats und hydroxyalkylertem Guar als Verdickungsmittel |
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