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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Design trimerer Polypeptide unter
Verwendung von von der Tetranektin-Proteinfamilie stammenden Polypeptidstrukturelementen
und deren Verwendung beim rationalen de-novo-Design und bei der
Herstellung multifunktionaler Moleküle einschließlich der
Verwendung multifunktionaler Moleküle bei der Proteinbank-Technologie wie der
Phagen-Display-Technologie, in diagnostischen und therapeutischen
Systemen wie der Gentherapie beim Menschen und bildgebende Verfahren.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Tetranektin
ist ein Ca2+ bindendes trimeres C-Typ-Lektin,
das im Blutplasma und der extrazellulären Matrix bestimmter Gewebe
vorliegt. Die Tetranektin-Proteingruppe umfasst aus dem Menschen
und der Maus isoliertes Tetranektin und die sehr nah verwandten,
aus dem Knorpel von Rindern (Neame und Boynton, Datenbankzugangsnummer
PATCHX:u22298) und aus dem Riffhai („reef shark") isolierten C-Typ-Lektinhomologen
(Neame et al., 1992, Neame et al., 1996 und Datenbankzugangsnummer
p26258 und PIR2:A37289).
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Die
reife Tetranektin-Polypeptidkette mit 181 Aminosäureresten wird in drei Exons
codiert, wie durch die molekulare Clonierung und Charakterisierung
des Gens gezeigt wurde (Berglund & Petersen,
1992; Wewer & Albrechtsen,
1992). Exon 3 des menschlichen Tetranektingens codiert eine separate
funktionale und strukturelle Einheit, eine einzelne, langförmige sogenannte
Kohlenhydrat-Erkennungsdomäne
(CRD) mit drei Intraketten-Disulfidbrücken. Man
geht davon aus, dass die Tetranektin-CRD zu einer unterschiedlichen
Klasse der C-Typ-Lektine gehört
(Day, 1994), die aufgrund von Sequenzhomologie, Konservierung der
Disulfidtopologie (Fuhlendorff et al, 1987) und dadurch, dass eine
fast konservierte Abfolge von Aminosäureresten, von denen bekannt
ist, dass sie an der Bindung von Calciumionen beteiligt sind, mit
den C-Typ-Lektinen eindeutig verwandt sind. Auf einem veröffentlichten
Poster (Holtet et al. 1996) wurde vorgeschlagen, dass Tetranektin
ein Trimer ist und dass die Trimerisierung von dem von Exon 1 codierten
Peptid reguliert wird. Es wurde vorgeschlagen, dass das von Exon
1 codierte Peptid „notwendig
und ausreichend ist, um die Trimerisierung zu regulieren", während für das Exon-2
codierte Peptid 2 „eine
Beteiligung an der Lysin-sensitiven Bindung an Plasminogen" vorgeschlagen wurde.
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Tetranektin
wurde zuerst als eine Plasmaprotein, das an Plasminogen durch die
Bindung an die Kringle-4-Domäne
von Plasminogen bindet, identifiziert. Jüngste unveröffentlichte Ergebnisse (Graversen
et al., Manuskript für
PNAS) beweisen, dass (1) die an der Bindung an Plasminogen beteiligte
Stelle im Tetranektin ganz in der CRD-Domäne liegt (codiert von Exon
3), dass (2) die Bindung Calcium-sensitiv ist und dass (3) die Kringle-4-Bindungstelle
im Tetranektin mit der vermeintlichen Kohlenhydratbindungsstelle
der CRD-Domäne überlappt.
Somit gibt es nun den überraschenden
definitiven Beweis, dass die TN-Exons 1 und 2, d.h. die trimerisierende
Einheit in TN, keine Plasminogen bindende Affinität aufweist.
Folglich wird von keinem künstlichen
Protein, das eine TTSE-Einheit als Teil seiner Architektur enthält, erwartet,
dass es mit Plasminogen oder Plasmin aufgrund der von Tetranektin
ererbten Eigenschaften interagiert.
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Es
wurde auch über
Tetranektin berichtet, dass es an sulfatierte Polysaccharide wie
Heparin bindet (Clemmensen (1989) Scand J. Clin. Lab. Invest. Bd.
49: 719–725).
Wir haben neue Ergebnisse, die zeigen, dass die CRD-Domänen von
Tetranektin nicht an dieser Protein-Polysaccharid-Interaktion beteiligt
sind. Tatsächlich
befindet sich die Stelle im Tetranektin im N-terminalen Bereich
von Exon 1 und kann durch Entfernen oder Mutagenese von N-terminalen
Lysinresten aufgehoben werden (Graversen et al., Manuskript), Vorgänge, die
die Trimerisierung nicht hemmen. TTSE, die das meiste oder das gesamte
TN-Exon 1 einschließen,
verleihen jeglichem konstruierten Protein, das ein derartiges TTSE
als Teil seiner Struktur umfasst, eine Affinität für sulfatierte Polysaccharide.
Auf Wunsch kann jedoch diese Affinität durch N-terminale Verkürzung oder
Mutagenese von Lysinresten in dem Teil des TTSE verringert oder
aufgehoben werden, der den 8–10
N-terminalen Aminosäureresten
von Exon 1 entspricht (Graversen et al., unveröffentlicht).
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Im
Hinblick auf die Gentherapie, die ebenfalls im Anwendungsbereich
der vorliegenden Erfindung liegt, gibt es nur eine begrenzte Anzahl
an Grundstrategien für
die Gentherapie, die bisher in präklinischen Modellen recht vielversprechend
waren. Die beiden Hauptstrategien z.B. für die Behandlung maligner Tumoren sind
die Cytokingen unterstütze
Tumorimpfung und die selektive Prodrugaktivierung. Während sich
die erste Strategie auf den starken immunstimulatorischen Effekt
einer relativ kleinen Anzahl genetisch modifizierter cytotoxischer
T-Zellen oder Tumorzellen verlässt,
beruht die zweite auf der Umwandlung eines nicht toxischen Prodrugs
in ein toxisches Produkt durch ein Enzym codierendes Gen, wobei
die toxische Wirkung auch auf nicht transduzierte teilende Tumorzellen
aufgrund eines sogenannten Bystandereffekts ausgeübt wird.
Alternativ kann man sich Strategien vorstellen, bei denen der maligne
Phänotyp
einer Zelle entweder durch Inaktivierung eines Onkogens oder Reetablierung
eines inaktivierten Tumorsuppressorgens umgekehrt wird. In beiden
Fällen
ist ein hoch effizienter Gentransfer zu den Zellen in einem Tumor
erforderlich. Obwohl unter bestimmten Umständen eine hohe Effizienz des
Gentransfers in vitro und sogar in vivo erzielt werden kann, ist es
unwahrscheinlich, dass die Korrektur des malignen Phänotyps,
indem die wesentliche Änderung
der Onkogene in den Tumorzellen umgekehrt wird, zu normalen Zellen
führt.
Somit wäre
die selektive Induktion des Tumorzelltods durch Verwendung der vorliegenden
Erfindung zu bevorzugen und die Entwicklung von Verfahren, die eine
derartige Induktion ermöglichen,
ist äußerst wichtig.
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Ein
Hauptproblem in Verbindung mit der Gentherapie ist der Einbau von
Fremdmaterial in das Genom. Viren waren jedoch nur teilweise bei
der Überwindung
dieses Problems erfolgreich. Deshalb richten sich die anfänglichen
Anstrengungen bei der Gentherapie immer noch auf die gentechnische
Herstellung von Viren, so dass sie als Vektoren verwendet werden
könnten,
um therapeutische Gene in die Patienten zu transferieren. Bei dem
noch sehr unausgereiften in-vivo-Verfahren der somatischen Gentherapie;
bei der ein Vektor direkt in den Blutkreislauf oder besonders bevorzugt
durch den Transport über
die Schleimhaut injiziert werden könnte, könnte die vorliegende Erfindung
aufgrund der überraschenden
Anzahl von Arten, wie die Gentherapie angegangen werden kann, verwendet
werden.
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Wahrscheinlich
wird bei vielen zukünftigen
Gentherapieanwendungen ein synthetisches Hybridsystem verwendet,
das gentechnisch hergestellte Viruskomponenten für die zielspezifische Bindung
und den Eintritt in den Kern, immunsuppressive Gene aus verschiedenen
Viren und einen Mechanismus verwendet, der ortspezifische Integration erlaubt,
indem möglicherweise
AAV-Sequenzen oder ein gentechnisch hergestelltes retrovirales Integraseprotein
verwendet werden. Zusätzlich
werden regulatorische Sequenzen aus der Zielzelle selbst verwendet,
um die physiologische Expressionskontrolle der eingebauten Gene
zuzulassen. Alle diese Komponenten würden in vitro in einer liposomenartigen
Formulierung zusammengesetzt werden, wobei zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um
die Immunogenität,
wie durch die Verdeckung durch PEG, zu verringern.
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Wie
erwähnt,
ist eines der aktuellen Probleme bei der Gentherapie der effiziente
Transfer von Nucleinsäuren
zu so vielen spezifischen Zellpopulationen im Körper wie möglich, und es ist oft nicht
möglich
z.B. einen geeigneten Virusvektor zu finden, der eine bestimmte
Zellpopulation effizient und selektiv findet (Review on aspects
of gene therapy: Schaper, W & Ito,
W.D. Current Opinion in Biotechnology, 1996, Bd. 7, 635–640. Nature
Biotechnology, 1998, Bd. 16 ist ein ganzer Band, der sich dem Protein-
und Gentransfer widmet).
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Vorausgesetzt,
es gibt die Möglichkeit
der in-vitro-Erzeugung eines menschlichen Antikörpers gegen praktisch jedes
Zielantigen durch Phagentechologie, dann folgt daraus, dass TTSE,
bei denen eine der Untereinheiten mit einer membranintegrierenden
oder -assoziierenden Einheit modifiziert wird, als praktisches Werkzeug
zur Erzeugung eines viralen, bakteriellen oder vorzugsweise künstlich
zusammenfügten
Lipomvehikels verwendet werden können,
das den selektiven Transfer des enthaltenen Materials durch Infektion
oder Transfektion jeder Zellpopulation zulässt, für die ein derartiger spezifischer
Antikörper
erzeugt werden kann. Zudem können
Vehikel unter Verwendung von TTSE durch Selektion Patienten spezifischer
Antikörper
oder durch Zusammenfügen
von TTSE-Einheiten, die mit scFvs konjugiert sind, individualisiert
werden, die aus einer Ansammlung von Antikörpern ausgewählt werden,
die durch besondere Krankheitsmarker selektiert werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
hier genannten Erfinder haben überraschend
herausgefunden, dass das menschliche Tetranektin-Polypeptid (und
Derivate davon) sehr stabile Trimere bilden kann, die viele vorteilhafte
Merkmale und Verwendungsmöglichkeiten
besitzen. Bemerkenswerterweise schließt das Tetranektin-Molekül ein trimerisierendes
Strukturelement ein, das als Träger
anderer chemischer Einheiten verwendet werden kann, und dadurch wird
ein Trägermolekül von einer
bisher nicht gesehenen Vielseitigkeit bereitgestellt.
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Früher veröffentlichtes
Wissen auf dem Gebiet der Bereitstellung von trimerisierenden Polypeptiden der
Wahl schließt
die Offenbarung in WO 95/31540 von Hoppe und Reid ein, die ein trimerisierendes
Modul, das aus gewundenen Knäuelstrukturen
des Collectins besteht, und dessen Anwendung bei der Herstellung von
künstlich
trimerisierten Proteinen beschreibt. Mehrere interessante Anwendungsbereiche
sind jener Patenveröffentlichung
und der vorliegenden Offenbarung gemeinsam. Jedoch unterscheiden
sich die Eigenschaften der trimerisierenden Module, die von der
Tetranektin-Familie stammen, wie hier offenbart, in vielerlei Hinsicht
merklich in der fundamentalen Architektur und repräsentieren
erstaunlich verbesserte Eigenschaften im Vergleich zur trimerisierenden
Collectin-Einheit:
- (1) Obwohl die räumlichen
Strukturen beider trimerisierenden Module auf einer oberflächlichen
Ebene insofern ähnlich
erscheinen, dass. beide ternäre
gewundene Knäuelstrukturen
mit einer ungefähr äquivalenten
räumlichen
Größe sind,
unterscheidet sich die strukturelle Basis zur Annahme dieser räumlichen
Konfiguration bei den beiden Proteingruppen merklich. Tatsächlich unterscheidet
sie sich so stark, dass man vor der Arbeit von Holtet et al. über die
Vernetzung von menschlichem Tetranektin (Holtet et al., 1996) allgemein
glaubte, dass diese Proteinfamilie aus Tetrameren bestand (deshalb
der Name). Folglich stimmen die Sequenzen der Trimerisierungsmodule
der Tetranektin-Familie nicht mit dem erklärten gemeinsamen Motiv überein,
das für
die Collectin-Familie beschrieben wurde (WO 95/31540, Seite 8).
- (2) Die thermische Stabilität
des trimerisierenden Tetranektin-Moduls (wie in den Beispielen dargestellt)
ist so, dass man zeigen kann, dass das Trimer sogar bei etwa 60°C (Beispiel
4, trimerisiertes Tetranektin) oder bei etwa 70°C (Beispiel 3, trimerisiertes
Ubiquitin) existieren kann, während
eine Collectin-Trimereinheit bei etwa 50–55°C zerfällt (WO 95/31540, Beispiel
1, Seite 36).
- (3) Während
es unsicher bleibt, ob die trimerisierende Collectin-Domäne möglicherweise
eine Bindung von Fusionspartnern an die C-terminalen Enden des trimerisierenden
Moduls zulässt, und
während über kein Beispiel
einer erfolgreichen oder beanspruchten Bindung eines Fremdproteins
(außer
für den
GST-Fusionspartner) an den N-terminalen Bereich des trimerisierenden
Collectin-Moduls berichtet wurde, zeigt die hier offenbarte Information,
dass das trimerisierende Tetranektin-Modul vielseitiger ist dadurch,
dass es eine Bindung von Fremdproteinen an eines der beiden sowie
an beide Enden gleichzeitig zulässt
(Beispiele 1–4).
Das hat wichtige Konsequenzen, da das trimerisierende Tetranektin-Modul
eingesetzt werden kann, um Moleküle
zu konstruieren, die gleichzeitig mit zwei sperrigen Interaktionspartnern
wie z.B. Zelloberflächen
interagieren können
(jedes Ende mit einer Bindungsvalenz von bis zu 3).
- (4) Das fast völlige
Fehlen des Untereinheitenaustausches zwischen Monomeren eines Trimers,
das unter Verwendung der hier offenbarten trimerisierenden Tetranektin-Module
trimerisiert wurde, korreliert aufgrund des ersten Hauptsatzes der
Thermodynamik mit der überraschend
hohen Thermostabilität
des Komplexes. Es ist deshalb offensichtlich, dass die Vorteile,
die der „Aufnahme-und-Misch"-Anwendung der Technologie eigen
sind, wie hier offenbart, viel vorteilhafter aufgrund der viel längeren Lebensdauer
genutzt werden können,
die für
die heterofunktionalen Produkte der vorliegenden Erfindung erwartet
wird.
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Die
Polypeptidkonstrukte CIIH6FXTN123, H6FXTN123, H6FXTN12 und H6FXTN23,
die alle Teile des Tetranektin-Moleküls umfassen, wurden früher hergestellt
(vgl. z.B. WO 94/18227), aber diese Konstrukte wurden alle im Hinblick
auf eine erleichterte Expression und/oder Reinigung der von Tetranektin
stammenden Einheit der Konstrukte bereitgestellt. Nach bestem Wissen
der Erfinder gibt es keine Veröffentlichungen,
in denen über
irgendeine Verwendung von Tetranektin-Derivaten als „Baublöcke" berichtet wird,
an die andere chemische Einheiten vorteilhaft gekoppelt werden könnten.
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Somit
bezieht sich die vorliegende Erfindung in ihrem umfassensten Aspekt
auf ein monomeres Polypeptidkonstrukt, das mindestens ein trimerisierendes
Tetranektin-Strukturelement
(nachstehend als TTSE bezeichnet) umfasst, das an mindestens eine
heterologe Einheit covalent gebunden ist, wobei das TTSE einen stabilen
Komplex mit zwei anderen TTSE bilden kann, unter der Bedingung,
dass sich die heterologe Einheit von jedem der Fusionsproteine CIIH6FXTN123,
H6FXTN123, H6FXTN12 und H6FXTN23 unterscheidet, deren Sequenzen
in den SEQ ID NR 24-27 dargestellt werden. Es wird bevorzugt, dass
die heterologe Einheit eine ist, die nicht ausschließlich die
Expression und/oder Reinigung des monomeren Polypeptidkonstrukts
ermöglicht.
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Die
Erfindung betrifft ferner oligomere Moleküle, die mindestens zwei derartige
monomere Polypeptidkonstrukte umfassen, und die Erfindung betrifft
auch Verfahren zur Herstellung der monomeren Polypeptidkonstrukte
und der Oligomere. Die Erfindung betrifft ferner einen Kit, der
monomere Polypeptidkonstrukte in getrennten Verpackungen umfasst,
die gebrauchsfertig in einem „Aufnahme-und-Misch"-Ansatz zur Verwendung der
Monomere sind. Dieser Aufnahme-und-Misch-Ansatz soll sowohl therapeutisch
als auch diagnostisch eingesetzt werden, z.B. bei einem Tumor mit
einem bekannten und spezifischen Epitop, für den ein Antikörper zur Verfügung steht.
Der Kit kann dann ein erstes, an einen relevanten Antikörper konjugiertes
TTSE und eine zweite Komponente umfassen, die das an eine bildgebende
Verbindung gekoppelte TTSE umfasst. In einer zweiten Ausführungsform
kann die zweite Komponente ein Arzneistoff oder ein Prodrug umfassen,
das für
die Behandlung des Tumors relevant ist. In einer noch weiteren Ausführungsform
gibt es eine dritte TTSE-Komponente, die eine überwachende Verbindung ist,
z.B. den Fortschritt bei der Lenkung zum Ziel zeigt.
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Wie
aus dieser Veranschaulichung deutlich hervorgeht, betrifft die vorliegende
Erfindung zahlreiche Kombinationen, die ein individuelles Design
für sehr
viele Umstände
zulässt.
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Schließlich betrifft
die Erfindung auch Fragmente, die Nucleinsäuresequenzen umfassen, die
die monomere Polypeptidkonstrukte codieren, sowie Vektoren und Zellen,
die diese Nucleinsäurefragmente
enthalten.
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LEGENDEN ZU
DEN FIGUREN
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1:
Aminosäuresequenz
des aminoterminalen Bereiches von Tetranektin.
Aminosäuresequenz
(im Ein-Buchstaben-Code) von E1 bis L51 von Tetranektin (SEQ ID
NR: 7). Exon 1 umfasst die Reste E1 bis D16 bzw. Exon 2 die Reste
V17 bis V49. Die alpha-Helix erstreckt sich von L51 bis K52, das
den C-terminalen Aminosäurerest
in der alpha-Helix ausmacht.
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2:
Ausrichtung der Aminosäuresequenzen
des trimerisierenden Strukturelements der Tetranektin-Proteinfamilie.
Aminosäuresequenzen
(Ein-Buchstaben-Code), die dem Rest V 17 bis K52 entsprechen, umfassend
Exon 2 und die ersten drei Reste von Exon 3 des menschlichen Tetranektins
(SEQ ID NR: 7); Maus-Tetranektin (Sørensen et al., Gene 152:
243–245,
1995); aus Riffhai-Knorpel isoliertes zu Tetranektin homologes Protein
(Neame und Boynton, 1992, 1996) und aus Rinderknorpel isoliertes
zu Tetranektin homologes Protein (Neame und Boynton, Datenbankzugangsnummer
PATCHX:u22298). Die Reste an den a- und d-Positionen in den Heptad-Wiederholungen
sind fettgedruckt aufgeführt.
Die aufgeführte
Konsensussequenz des trimerisierenden Strukturelements der Tetranektin-Proteinfamilie
umfasst die Reste, die an den a- und d-Positionen in den Heptad-Wiederholungen
vorliegen, die in der Figur zusätzlich
zu den anderen konservierten Resten des Bereiches dargestellt sind. „hy" bezeichnet einen
aliphatischen hydrophoben Rest.
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3:
Konstruktion der Expressionsplasmide pTH6FXtripa und pTH6FXtripb.
Die
amplifizierten DNA-Fragmente tripa und tripb, die die Tetranektin-Aminosäuresequenz
(SEQ ID NR: 7) von E1 bis T48 bzw. E1 bis K52 tragen und am 5'-Ende mit Nucleotidsequenzen
fusioniert sind, die eine FXa-Schnittstelle
IQGR (SEQ ID NR: 4) und die Erkennungsstellen für die Restriktionsendonucleasen
BglII und KpnI codieren, wurden mit den Restriktionsenzymen BcII
und HindIII gespalten und in die BamHI- und HindIII-Schnittstellen
des Expressionsplasmids pT7H6 (Christensen et al., 1991) unter Verwendung
von Standardverfahren ligiert.
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4:
Vorhergesagte Aminosäuresequenz
der Fusionsproteine H6FXtripa (SEQ ID NR: 28) und H6FXtripb (SEQ
ID NR: 29), die von den Expressionsplasmiden pTH6FXtripa bzw. pTH6FXtripb
codiert werden.
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5:
Konstruktion der Expressionsplasmide pTH6FXTN123 und pTCIIH6FXTN123.
Das
amplifizierte DNA-Fragment, das dem reifen Tetranektin-Monomer mit
der gesamten Länge
(SEQ ID NR: 7) von E1 bis V181 entspricht und am 5'-Ende mit Nucleotidsequenzen
fusioniert ist, die eine FXa-Schnittstelle IEGR
(SEQ ID NR: 10) codieren, wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI
und HindIII gespalten und in die entsprechenden Schnittstellen der
Expressionsplasmide pT7H6 (Christensen et al., 1991) und pTCIIH6
unter Verwendung von Standardverfahren ligiert. pTCIIH6 stammte
von pT7H6 durch Substitution des NdeI-HindIII-Fragments von pT7H6 mit dem NdeI-HindIII-Fragment
von pLcII (Nagai und Thøgersen,
1987), das die ersten 32 Reste des Lambda cII-Proteins MVRANKRNEALRIESALLNKIAMLGTEKTAEG
(SEQ ID NR: 11) codiert, das am 3'-Ende
mit einer Nucleotidsequenz fusioniert ist, die die H6-Sequenz GSHHHHHHGS
(SEQ ID NR: 12) codiert.
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6:
Vorhergesagte Aminosäuresequenz
der Fusionsproteine H6FXTN123 (SEQ ID NR: 25) und CIIH6FXTN123 (SEQ
ID NR: 24), die von den Expressionsplasmiden pTH6FXTN123 bzw. pTCIIH6FXTN123 codiert
werden.
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7:
Konstruktion der Expressionsplasmide pTH6FXTN12, pTH6FXTN23 und
pTH6FXTN3.
Die amplifizierten DNA-Fragmente, die den Tetranektin-Derivaten
TN12 und TN3 von E1 bis V49 bzw. A45 bis V181 (SEQ ID NR: 7) entsprechen
und die am 5'-Ende
mit Nucleotidsequenzen fusioniert sind, die eine FXa-Schnittstelle
IEGR (SEQ ID NR: 10) codieren, wurden mit den Restriktionsenzymen
BamHI und HindIII gespalten und in die entsprechenden Schnittstellen
des Expressionsplasmids pT7H6 (Christensen et al., 1991) unter Verwendung
von Standardverfahren ligiert. Das amplifizierte DNA-Fragment, das
dem Tetranektin-Derivat TN23 von V17 bis V181 (SEQ ID NR: 7) entspricht
und am 5'-Ende mit
Nucleotidsequenzen fusioniert ist, die eine FXa-Schnittstelle
IQGR (SEQ ID NR: 4) codieren, wurde mit den Restriktionsenzymen
BamHI und HindIII gespalten und in die entsprechenden Schnittstellen
des Expressionsplasmids pT7H6 (Christensen et al., 1991) unter Verwendung
von Standardverfahren ligiert.
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8:
Vorhergesagte Aminosäuresequenz
der Fusionsproteine H6FXTN12 (SEQ ID NR: 26), H6FXTN23 (SEQ ID NR:
27) und H6FXTN3 (SEQ ID NR: 30), die von den Expressionsplasmiden pTH6FXTN12
bzw. pTH6FXTN12 codiert werden.
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9:
Gelfiltrationsanalyse von TN123, TN23 und TN3. Die analytische Gelfiltration
der rekombinanten Tetranektin-Derivate TN123, TN23 und TN3 erfolgte
auf einer Superose 12 HR 10/30-Säule
(Pharmacia, Schweden) mit einem Gesamtvolumen von 25 ml in 100 mM NaCl
und 50 mM Tris-HCl, pH 8 und einer Flussrate von 0,2 ml/min. Senkrechte
Balken bei den Peakmaxima identifizieren die Elutionsprofile für jedes
der drei Proteine.
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10:
Vernetzungsanalyse von TN123 und CIIH6FXTN123. Proben mit TN123,
CIIH6FXTN123 und Gemische von beiden wurden mit DMSI inkubiert und
durch SDS-PAGE (12%-iges Gel) analysiert. Vor der Zugabe von DMSI
wurden die Proteingemische unterschiedlich lange einem Austausch
der Untereinheiten durch Inkubation bei 70°C unterzogen. Proteinmarker
mit 94, 68, 43 und 30 kDa, von oben nach unten (Spur M). CIIH6FXTN123-Fusionsprotein
(Spur 1). TN123 (Spur 2). DMSI behandelter CIIH6FXTN123 (Spuren
3 und 6). DMSI behandeltes TN123 (Spur 4). Identische Proben mit
DMSI behandelten Gemischen mit CIIH6FXTN123 und TN123 ohne Hitzeexposition
(Spuren 5 und 7) und 2,5 sec, 15 sec, 2,5 min bzw. 10 min hitzebehandelt, vor
der Behandlung mit DMSI (Spuren 8–11).
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11:
Vernetzungsanalyse der rekombinanten Tetranektin-Derivate TN123,
TN23, TN3 und H6FXTN12.
Die rekombinanten Proteine TN123, TN23,
TN3, H6FXTN12 oder Gemische mit TN123 und jedem der anderen wurde
durch SDS-PAGE analysiert. Proteinmarker mit 94, 68, 43, 30, 20
und 14,4 kDa, von oben nach unten (Spur M). TN123 vernetzt mit DMSI
(Spur 1). TN123 und H6-rTN12 vernetzt mit DMSI ohne und mit 2-minütiger Hitzebehandlung
bei 70°C.
(Spuren 2 und 3). H6FXTN12 vernetzt mit DMSI (Spuren 4 und 5). Gemische
mit TN123 und H6FXTN12, keine Vernetzung (Spur 6). Vernetzung von
TN123 und TN23 ohne und mit 2-minütiger Hitzebehandlung bei 70°C (Spuren
7 und 8). Vernetzung von TN23 (Spur 9). Gemische mit TN123 und TN23
ohne Vernetzung (Spur 10). TN123 vernetzt mit DMSI (Spur 11). Vernetzung
von TN123 und TN3 ohne und mit 2-minütiger Hitzebehandlung (Spuren
12 und 13). Vernetzung von TN3 (Spur 14). Gemische mit TN123 und
TN3, keine Vernetzung (Spur 15).
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12:
Auf Vernetzung basierende Analyse der Hitzestabilität des Trimers.
In
parallelen Experimenten wurden TN123 und das Fusionsprotein H6FXtripb-UB
(SEQ ID NR: 31) mit DMSI bei verschiedenen Temperaturen vernetzt
und die Proben durch SDS-PAGE analysiert. Proteinmarker mit 94, 68,
43, 30, 20 und 14,4 kDa, von oben nach unten (Spur M). TN123 ohne
Vernetzung (Spur 1). TN123 15 min bei 37°C, 50°C, 60°C bzw. 70°C vernetzt mit DMSI (Spuren
2 bis 5). Das Fusionsprotein H6FXtripb-UB (SEQ ID NR: 31) ohne Vernetzung
(Spur 6). H6FXtripb-UB 15 min bei 37°C, 50°C, 60°C bzw. 70°C (Spuren 7 bis 10) vernetzt
mit DMSI und H6FXtripb-UB 15 min bei 70°C inkubiert. (Spur 11).
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13:
Konstruktion des Expressionsplasmids pTH6FXtripb-UB
Das amplifizierte
DNA-Fragment, das die Nucleotidsequenz (SEQ ID NR: 16) umfasst,
die die Ubiquitin-Aminosäuresequenz
(SEQ ID NR: 19) von Q2 bis G76 codiert, wurde mit den Restriktionsenzymen
BclI und HindIII gespalten und in die BamHI- und HindIII-Schnittstellen
des Expressionsplasmids pT7H6FXtripb (Beispiel 1) unter Verwendung
von Standardverfahren ligiert.
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14:
Vorhergesagte Aminosäuresequenz
des Fusionsproteins H6FXtripb-UB (SEQ ID NR: 31), das vom Expressionsplasmid
pTH6FXtripb-UB codiert wird.
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15:
Konstruktion des Expressionsplasmids pTH6FXscFV (CEA6) tripb.
Das
mit dem Primerpaar SEQ ID NR: 21 und 22 amplifizierte DNA-Fragment,
das die Nucleotidsequenz SEQ ID NR: 20 umfasst, die den Einzelkettenantikörper CEA6,
scFV (CEA6), Aminosäuresequenz
von Q1 bis A261, codiert, wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI
und KpnI gespalten und in die BglII- und KpnI-Schnittstellen des
Expressionsplasmids pT7H6FXtripb (Beispiel 1) unter Verwendung von
Standardverfahren ligiert.
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16:
Vorhergesagte Aminosäuresequenz
des Fusionsproteins H6FXscFV(CEA6) tripb, das vom Expressionsplasmid
pH6FXscFV(CEA6)tripb codiert wird.
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17: Konstruktion des Expressionsplasmids pTH6FXtripbscFX(CEA6).
Das
mit dem Primerpaar SEQ ID NR: 21 und 23 amplifizierte DNA-Fragment,
das die Nucleotidsequenz SEQ ID NR: 20 umfasst, die den Einzelkettenantikörper CEA6,
scFV (CEA6), Aminosäuresequenz
von Q1 bis A261, codiert, wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI
und HindIII gespalten und in die BamHI- und HindIII-Schnittstellen
des Expressionsplasmids pT7H6FXtripb (Beispiel 1) unter Verwendung
von Standardverfahren ligiert.
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18: Vorhergesagte Aminosäuresequenz des Fusionsproteins
H6FXtripbscFX(CEA6), das vom Expressionsplasmid pH6FXtripbscFv(CEA6)
codiert wird.
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19: Konstruktion des Expressionsplasmids pTH6FXscFv(CEA6)tripbscFX(CEA6).
Das
mit dem Primerpaar SEQ ID NR: 21 und 23 amplifizierte DNA-Fragment,
das die Nucleotidsequenz SEQ ID NR: 20 umfasst, die den Einzelkettenantikörper CEA6,
scFV (CEA6), Aminosäuresequenz
von Q1 bis A261, codiert, wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI
und HindIII gespalten und in die BamHI und HindIII-Schnittstellen
des Expressionsplasmids pT7H6FXscFv(CEA6)tripb (Beispiel 4) unter
Verwendung von Standardverfahren ligiert.
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20: Vorhergesagte Aminosäuresequenz des Fusionsproteins
H6FXscFv(CEA6)tripbscFv(CEA6) (SEQ ID NR: 34), das vom Expressionsplasmid
pH6FXscFv(CEA6)tripbscFv(CEA6) codiert wird.
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21: Vernetzungsanalyse des H6FXtripbscFv(CEA6)-Fusionsproteins
(SEQ ID NR: 33).
In Parallelversuchen wurden die Fusionsproteine
H6FXtripbscFv(CEA6) (SEQ ID NR: 33) und TN123 30 min bei Raumtemperatur
mit 0 mg/ml, 0,5 mg/ml, 1,0 mg/ml, 1,5 mg/ml bzw. 2,0 mg/ml DMSI
vernetzt. Spur 1: H6FXtripbscFv(CEA6) ohne DMSI, H6FXtripbscFv(CEA6)
mit 0,5 mg/ml DMSI (Spur 2), H6FXtripbscFv(CEA6) mit 1,0 mg/ml DMSI
(Spur 3), H6FXtripbscFv(CEA6) mit 1,5 mg/ml DMSI (Spur 4) und H6FXtripbscFv(CEA6)
mit 2,0 mg/ml DMSI (Spur 5). Proteinmarker mit 94, 68, 43, 30, 20
und 14.4 kDa, von oben nach unten (Spur M). Spur 6: TN123 ohne DMSI,
TN123 mit 0,5 mg/ml DMSI (Spur 7), TN123 mit 1,0 mg/ml DMSI (Spur
8), TN123 mit 1,5 mg/ml DMSI (Spur 9) und TN123 mit 2,0 mg/ml DMSI
(Spur 10).
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DETAILLIERTE
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Der
in der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen verwendete Begriff „trimerisierendes Strukturelement" (TTSE) soll sich
auf den Anteil eines Polypeptidmoleküls der Tetranektin-Familie
beziehen, der für
die Trimerisierung zwischen den Monomeren des Tetranektin-Polypeptids
verantwortlich ist. Der Begriff soll auch die Varianten eines TTSE eines
natürlich
auftretenden Tetranektin-Familienmitglieds umfassen; Varianten,
die in der Aminosäuresequenz
modifiziert wurden, ohne sich wesentlich nachteilig auf die trimerisierenden
Eigenschaften im Vergleich zu denjenigen des nativen Mitgliedmoleküls der Tetranektin-Familie
auszuwirken. Spezifische Beispiele derartiger Varianten werden hier
im Detail beschrieben, aber es wird im Allgemeinen bevorzugt, dass
das TTSE von menschlichem Tetranektin, murinem Tetranektin, C-Typ-Lectin
des Rinderknorpels oder C-Typ-Lectin
des Haifischknorpels stammt. Besonders bevorzugt sind monomere Polypeptidkonstrukte,
die mindestens ein TTSE einschließen, das von menschlichem Tetranektin
stammt.
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Die
Polypeptidsequenz mit 49 Resten, die von den Exons 1 und 2 von Tetranektin
(1) codiert werden, scheint einzigartig für die Tetranektin-Proteingruppe
zu sein (2), da keine signifikante Sequenzhomologie
mit anderen bekannten Polypeptidsequenzen festgestellt wurde. Bei
der Vorbereitung für
die experimentellen Untersuchungen der Architektur von Tetranektin
wurde eine Sammlung rekombinanter Proteine hergestellt, wobei die
Sammlung das vollständige
Tetranektin, die CRD-Domäne
(die etwa dem von Exon 3 codierten Polypeptid entspricht), ein Produkt,
das dem Polypeptid entspricht, das von den Exons 2 + 3 codiert wird,
ein Produkt, das den Exons 1 + 2 (Holtet et al., 1996; Beispiel
2) entspricht, umfasst. Wie im Detail in Beispiel 2 beschrieben,
wissen wir es jetzt besser: Tetranektin ist tatsächlich ein Trimer, aber das
Exon-2 codierte Polypeptid kann tatsächlich die Trimersierung selbst
bewirken, da durch Beobachtung nachgewiesen wurde, dass das rekombinante,
den Exons 2 + 3 entsprechende Protein tatsächlich ein Trimer in Lösung ist.
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Die
3D-Strukturanalyse der Kristalle des rekombinanten Tetranektins
mit der gesamten Länge
(Nielsen et al., 1996; Nielsen, 1996; Larsen et al., 1996; Kastrup,
1996) hat gezeigt, dass das in Exon 2 codierte Polypeptid plus drei
in Exon 3 codierte Reste eine dreifach alpha-helikale gewundene
Knäuelstruktur
bilden.
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Aus
der Kombination der Sequenz- und der Strukturdaten wird deutlich,
dass die Trimerisierung in Tetranektin tatsächlich durch ein Strukturelement
erzeugt wird (2), das die Aminosäurereste
umfasst, die von Exon zwei und den ersten drei Resten von Exon 3
durch eine ungewöhnliche
Heptad-Wiederholungssequenz codiert werden und die offensichtlich einzigartig
für Tetranektin
und andere Mitglieder seiner Gruppe ist: Diese Aminosäuresequenz
(2) wird wie andere alpha-helikale gewundene Knäuel durch
zwei Kopien Heptad-Wiederholungen (abcdefg) mit hydrophoben Resten
an den a- und d-Positionen
charakterisiert. Diesen beiden Heptad-Wiederholungen folgt anschließend eine
ungewöhnliche
dritte Kopie der Heptad-Wiederholung, wobei Glutamin 44 und Glutamin
47 nicht nur die hydrophoben Reste sowohl an der a- und d-Position ersetzen,
sondern direkt an der Bildung der dreifach alpha-helikalen gewundenen
Knäuelstruktur
beteiligt sind. Diese Heptad-Wiederholungen werden zusätzlich von
zwei halben Wiederholungen mit hydrophoben Resten an der d- bzw.
a-Position flankiert.
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Es
ist bekannt, dass die Gegenwart der beta-verzweigten hydrophoben
Reste an den a- oder d-Positionen
in dem alpha-helikalen gewundenen Knäuel den Zustand der Oligomerisierung
beeinflusst. Beim Tetranektin-Strukturelement liegt nur ein konserviertes
Valin (Nummer 37) vor. An Sequenzposition 29 im Tetranektin scheinen
keine besonderen aliphatischen Reste bevorzugt zu werden.
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Zusammengefasst
ist offensichtlich, dass die dreisträngige gewundene Knäuelstruktur
im Tetranektin in einem hohen Ausmaß durch Interaktionen reguliert
wird, die im Bezug auf jene Charakteristika unter der Gruppe der
bekannten gewundenen Knäuelproteine
unerwartet sind.
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Die
TTSE bilden überraschend
stabile trimere Moleküle
(Beispiele 2, 3 und 4). Die experimentellen Beobachtungen, dass
(1) ein wesentlicher Teil der rekombinanten Proteine im oligomeren
Zustand von trimeren Molekülen
sogar bei 70°C
existiert – und
als diese vernetzt werden können – und (2),
dass der Austausch von Monomeren zwischen verschiedenen Trimeren
nur nach Exposition gegenüber
erhöhten
Temperaturen nachgewiesen werden kann, sind Beweis einer extrem
hohen Stabilität
des trimerisierenden Tetranektin-Strukturelements. Dieses Merkmal
muss sich in der Aminosäuresequenz
des Strukturelements widerspiegeln. Insbesondere die Gegenwart und
Position der Glutamin enthaltenden Wiederholung in der Sequenzabfolge
der Heptad-Wiederholungen werden zusammen mit dem Vorhandensein
und der relativen Position den anderen konservierten Reste in der
Konsensussequenz (2) als wichtig für die Bildung
dieser stabilen trimeren Moleküle
erachtet. Für
die praktischsten Verwendungen sollte der Cysteinrest 50 in Serin,
Threonin, Methionin oder in irgend einen anderen Aminosäurerest
mutagenisiert werden, um die Bildung einer ungewollten Interketten-Disulfidbrücke zu vermeiden,
die schließlich
zu einer unkontrollierten Multimerisierung, Aggregation und Präzipitation
eines Polypeptidprodukts führen
würde,
das diese Sequenz trägt.
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Insbesondere
im Zusammenhang mit dem Trimer stabilisierenden, Exon-1 codierten
Polypeptid (Tetranektin-Reste 1 bis 16, vgl. Beispiel 2) ist das
trimerisierende Tetranektin-Strukturelement ein wahrhaft autonomes
Polypeptidmodul, das seine strukturelle Integrität und Neigung beibehält, einen
sehr stabilen homotrimeren Komplex zu erzeugen, sei es, dass es
entweder an einem oder beiden Enden an andere Proteine durch eine
Peptidbrücke
gebunden ist oder nicht. Diese einzigartige Eigenschaft wird in
den begleitenden Beispielen dargestellt, die einen experimentellen
Beweis bereitstellen, dass Polypeptidsequenzen, die von heterologen Proteinen
stammen, leicht trimerisiert werden, wenn sie als Fusionsproteine
an das trimerisierende Tetranektin-Strukturelement gebunden werden.
Das bleibt, unabhängig
davon gültig,
ob die heterologen Polypeptidsequenzen aminoterminal oder carboxyterminal
an das trimerisierende Element platziert werden, wobei die Bildung
eines molekularen Zusammenbaus ermöglicht wird, der bis zu sechs
Kopien einer bestimmten Polypeptidsequenz oder funktionale Einheiten
enthält,
oder die Bildung eines molekularen Zusammenbaus, der bis zu sechs
verschiedene Polypeptidsequenzen enthält, von denen jede ihre individuelle
funktionale Eigenschaft beiträgt.
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Da
drei TTSE des natürlich
auftretenden menschlichen Tetranektins einen dreifach alphahelikalen
gewundenen Knäuel
bilden, wird bevorzugt, dass der erfindungsgemäße von den TTSE gebildete stabile
Komplex auch einen dreifach helikalen gewundenen Knäuel bildet.
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Die „Tetranektin-Familie" sind Polypeptide,
die die in 2 dargestellte Konsensussequenz
oder eine Sequenz teilen, die auf der Sequenzebene mit dieser Konsensussequenz
homolog ist. Deshalb werden erfindungsgemäße monomere Polypeptidkonstrukte
bevorzugt, die eine Polypeptidsequenz umfassen, die mindestens 68%
Sequenzidentität
mit der in 2 dargestellten Konsensussequenz
zeigen, jedoch werden höhere Sequenzidentitäten wie
mindestens 75%, mindestens 81%, mindestens 87% und mindestens 92%
bevorzugt.
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Mit
dem Begriff „heterologe
Einheit" ist hier
jegliche chemische Einheit gemeint, die covalent an ein TTSE gebunden
werden kann und an die das TTSE nicht nativ covalent gebunden ist.
Deshalb kann die heterologe Einheit irgendeine im Fachgebiet bekannte
covalente Partnereinheit sein, damit sie die gewünschten Bindungs-, Nachweis-
oder Effektor-Eigenschaften bereitstellt. Die heterologe Einheit
kann eine Liganden bindende Struktur wie ein Rezeptormolekül oder der
Liganden bindende Teil eines Rezeptormoleküls, ein Antikörper, ein
Antigen bindendes Antikörperfragment
oder ein Molekül
mit Antikörpermerkmalen
wie z.B. die in EP-A-0 672 142 beschriebenen „Diakörper" sein oder andere Liganden bindende
Moleküle
wie Avidin oder Streptavidin oder ein Lektin; ein Toxin wie Ricin;
eine nachweisbare Markierung wie ein fluoreszenzmarkiertes Molekül; ein radioaktivmarkiertes
Molekül,
ein enzymmarkiertes Molekül;
eine in situ aktivierbare Substanz wie ein Molekül, das durch ein magnetisches
Feld oder durch Strahlung induziert werden kann, so dass es radioaktiv
oder chemisch aktiv ist; ein Enzym wie Peroxidase; eine radioaktive
Einheit wie ein γ-, α-, β– oder β+-emittierendes
Molekül
z.B. ein Molekül,
das eines oder mehr radioaktive Isotope umfasst, ausgewählt aus 14C, 3H, 32P, 33P, 25S, 38S, 36Cl, 22Na, 24Na, 40K, 42K, 43K, und jegliche
Isotope, die herkömmlicherweise
für die
Zwecke zur Vereinfachung des Nachweises von Sonden oder zum Zweck
der Bereitstellung von lokalisierter Strahlung verwendet werden,
um den Zelltod zu bewirken; ein Cytokin wie ein Interferon oder
ein Leukotrien; PNA, ein nicht proteinartiges Polymer wie ein polymeres
Alkaloid, ein Polyalkohol, ein Polysaccharid, ein Lipid und ein
Polyamin; eine Photovernetzungseinheit, d.h. eine chemische Einheit,
die die Vernetzung bei Photoaktivierung bewirkt; und eine Gruppe,
die die Konjugation des monomeren Polypeptidkonstrukts an ein Ziel
ermöglicht.
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Die
heterologe Einheit ist vorzugsweise covalent an das TTSE über eine
Peptidbindung an den N- oder C-Terminus der TTSE-Peptidkette, über eine
Peptidbindung an die Seitenkette im TTSE oder über eine Bindung an einen Cysteinrest
gebunden, aber jede Art der covalenten Kopplung von heterologem
Material an eine Polypeptidkette ist nützlich. Dem Fachmann sind derartige
Möglichkeiten
bekannt, z.B. indem er die Ausführungen
von WO 95/31540 diesbezüglich
liest, die hiermit durch Bezugnahme einbezogen werden.
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Jedoch
bezieht sich ein interessanter erfindungsgemäßer Aspekt auf ein erfindungsgemäßes monomeres
Polypeptidkonstrukt, das zwei heterologe Einheiten umfasst, die über Peptidket ten
an den N- bzw. C-Terminus gebunden sind. Dieser Ansatz führt zahlreiche
Möglichkeiten
im Hinblick auf z.B. die Bindung größerer Einheiten mit erfindungsgemäßen Oligomeren
ein, indem man spezifische Aktivitäten hat, die an jedes Ende
der Monomere gekoppelt sind (wie nachstehend im Detail erklärt, können die
erfindungsgemäßen Oligomere
auch eine Version dieses Prinzips nutzen, wobei z.B. ein N-Terminus
und ein C-Teriminus eines Oligomers über Peptidbindungen an unabhängige heterologe
Einheiten gebunden sind).
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Im
Allgemeinen wird ein Komplex zwischen zwei oder drei Monomeren auf
folgende Weise beschrieben: drei Monomere besitzen ein TTSE, wobei
jedes ein Trimer bildet, das als (1 + 1 + 1) bezeichnet wird, während ein
Dimer, das zwischen einem Monomer mit zwei TTSE und einem Monomer
mit einem TTSE gebildet wird, als (1 + 2) bezeichnet wird. Andere
(unerwünschte)
Trimere können
natürlich
gebildet werden z.B. (2 + 2 + 1), wobei zwei TTSE nicht „in Verwendung" sind, aber es wird
bevorzugt, dass die erfindungsgemäßen Oligomere alle ihre zur
Verfügung
stehenden TTSE während
der Komplexbildung verwenden. Es sollte auch angemerkt werden, dass
mit dem Begriff „monomeres
Polypeptidkonstrukt" eine
Einzelpolypeptidkette bezeichnet werden soll, die Nicht-Peptidgruppen
covalent an die Polypeptidkette gekoppelt haben kann oder nicht
gekoppelt haben kann, während „dimeres
Polypeptid" oder „Dimer", „trimeres
Polypeptid" oder „Trimer" und „Oligomer" (d.h. ein Dimer
oder Trimer) im vorliegenden Zusammenhang nicht covalente Komplexe
von monomeren Polypeptidkonstrukten bezeichnen sollen. D.h. die
herkömmlichen
Definitionen von Monomeren und Multimeren gelten nicht in der vorliegenden
Beschreibung und den Ansprüchen.
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Das
TTSE, wie durch Exon 2 oder die Exons 1 und 2 des menschlichen Tetranektins
beispielhaft dargestellt, die vorzugsweise so modifiziert sind,
so dass nur eine Heterotrimerisierung zwischen ungleichen (1 + 1
+ 1) oder (1 + 2) (vgl. nachstehende Diskussion) Untereinheiten
zugelassen wird, können
als allgemeiner Affintitätsvermittler
eingesetzt werden, der chemisch an jedes Mitglied einer Auswahl
von Zielmolekülen
gekoppelt werden kann. Nach einer derartigen Konjugation mit TTSE
können
die Zielmoleküle
homo- oder heterotrimerisiert sein, wie für jegliche Anwendung gewünscht. Ein ähnlicher
Einsatz der Dimerisierung, wobei als der eine Partner ein Polypeptid
verwendet wird, das zwei TTSE-Sequenzen hintereinander trägt, die
durch eine Linker-Sequenz mit geeigneter Länge und Eigenschaften getrennt
sind, kann noch vorteilhafter sein, da in diesem Fall die absolute
Kontrolle der Stöchiometrie
bei der Komplexbildung möglich
wäre. Somit
ist eine wichtige erfindungsgemäße Ausführungsform
ein erfindungsgemäßes monomeres
Polypeptidkonstrukt, das 2 TTSE umfasst, die covalent durch eine
Spacereinheit verbunden sind, die sowohl erlaubt, dass die 2 TTSE
an der Komplexbildung teilnehmen, wobei ein drittes TTSE nicht Teil
des monomeren Polypeptidkonstrukts ist, aber genauso wichtig ist
die erfindungsgemäße Ausführungsform,
bei der das monomere Polypeptidkonstrukt ein einziges TTSE umfasst,
damit die Trimerisierung zwischen drei Monomeren zugelassen wird
und deshalb der optimale Grad an Vielseitigkeit im Hinblick auf
die Anzahl funktionaler Einheiten bereitgestellt wird, die leicht
in einen einzelnen Komplex eingebaut werden können.
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In
den Ausführungsformen,
bei denen zwei TTSE im selben Monomer vorliegen, wird bevorzugt,
dass die Spacereinheit eine Länge
und eine Konformation besitzt, die die Komplexbildung unter Einbeziehung
aller beider TTSE begünstigt,
die covalent durch die Spacereinheit verbunden sind. Auf diese Weise
können
Probleme, die aus der unerwünschten
Bildung von Trimeren der Formate (2 + 1 + 1), (2 + 2 + 2) und (2
+ 2 + 1) (wobei nur ein TTSE jedes Monomers an der Komplexbildung
teilnimmt) entstehen, beseitigt werden. Konstruktion und Herstellung
geeigneter Spacereinheiten sind aus dem Fachgebiet bekannt und werden
praktisch durchgeführt,
indem Fusionspolypeptide hergestellt werden, die das Format TTSE1-Spacer-TTSE2 haben, wobei die Spacereinheit ein Polypeptidfragment
(häufig
ein relativ inertes) ist, damit unerwünschte Reaktionen zwischen
dem Spacer und der Umgebung oder den TTSE vermieden werden.
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Ein
typisches Szenario, bei dem eine derartige Modifizierung vorteilhaft
sein kann, ist der Fall des immunologischen Nachweises, bei dem
ein chemisches Konjugat eines Antikörpers mit Enzymen wie Peroxidase für in-situ-Färbezwecke
im Gewebe oder bei Western-Blots verwendet wird.
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Ein ähnliches
und doch unterschiedliches Anwendungsbeispiel wäre der Einsatz des TTSE, um
die Konjugation von z.B. alkalischer Phosphatase und einem Oligonucleotid
zu vermitteln, was die in-situ-Identifizierung einer gegebenen mRNA
in einer Gewebeprobe gleichzeitig mit der Identifizierung jedes
anderen mRNA-Moleküls
z.B. durch Verbindung eines zweiten geeigneten Oligonucleotids und
eines Signal/Visualisierungsmoleküls unter Verwendung von z.B.
des Biotin-Avidin/Streptavidin-Affinitätspaares zur Konjugation zulässt. Der
Sinn und Zweck, dass zwei oder mehr selektive Affinitätssysteme
für die
Konjugation von Oligonucleotidsonden und Nachweismolekülen zur
Verfügung
stehen, besteht darin, dass so viele verschiedene Sequenzen gleichzeitig
nachgewiesen werden können,
wie Affinitätsreihen
zur Verfügung
stehen.
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Im
Hinblick auf die erforderliche Chemie, um das TTSE als konjugierendes,
zur Affinität
beitragendes Mittel auszunutzen, hat das Peptid, das Exon 2 entspricht,
genügend
Affinität
für die
meisten Zwecke, aber der Einbau aller oder einiger Segmente des
Exon-1-Polypeptids dient einer Erhöhung der Affinität und Stabilität. Die Eigenschaften
der Tetranektin-Mutanten, von denen viele der hydrophilen (z.B.
Lys und Glu) Reste, die zum größten Teil
außerhalb
der gewundenen Knäuelstruktur
liegen, durch Alanin ersetzt wurden, scheinen dem nativen Protein ähnlich zu
sein, was nahe legt, dass es tatsächlich möglich ist, ohne die Stabilität der trimeren
Struktur stark zu beeinflussen, alle Glu-, Asp- und Lys-Reste durch
eine Kombination von Gln, Asn, Arg oder Ala zu ersetzen und dabei
eine Sequenz zu erzeugen, die sich als N-terminal blockiertes synthetisches Peptid
leicht in eine chemisch stabile aktive Esterkomponente, z.B. einen
N-Hydroxysuccinimidester eines acetylierten Peptids, umwandeln würde, die
mit jeder exponierten Lysinseitenkette in einem Zielmolekül von Interesse
reagieren (und dabei daran koppeln) könnte. Eine derartige Peptidsynthese,
Aktivierung und Kopplungschemie wird vom Fachmann auf dem Gebiet
der Peptidchemie leicht entworfen und angewandt, so wie das tatsächlich bei
jeder anderen Konjugationschemie wie der Bindung und Verwendung
von photoaktivierbaren Einheiten, wie z.B. Phenylazide, der Fall
ist.
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Abschließend scheint
es, dass die wichtigste Struktur beim nativen TTSE die in 2 dargestellte Konsensussequenz
ist und dass große
Variationen in der Polypeptidkette zugelassen werden können. Deshalb
ist eine vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen monomeren
Polypeptidkonstrukts eine, bei der mindestens ein Aminosäurerest,
der aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus den Aminosäureresten
Nr. 6, 21, 22, 24, 25, 27, 28, 31, 32, 35, 39, 41, 42 besteht, durch
irgendwelche nicht helixbrechenden Aminosäurereste ersetzt wird, wobei
die Nummerierung der Aminosäurereste
sich auf die Aminosäurereste
in SEQ ID NR: 7 bezieht. Von all diesen Resten wurde gezeigt, dass
sie nicht direkt an den intermolekularen Interaktionen beteiligt
sind, die den trimeren Komplex zwischen diesen drei TTSE nativer
Tetranektin-Monomere stabilisieren, und man erwartet deshalb, dass
diese Aminosäuren
sicher durch jede Aminosäure
ersetzt werden können,
die keine nachteilige Wirkung auf die Helixbildung hat (insbesondere
Prolin, das eine starre Krümmung
in eine Polypeptidkette einführt).
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen monomeren
Polypeptidkonstrukts ist eine, die frei von jeglichen freien Amino-
und/oder Carboxygruppen ist. Dies würde die Synthese eines TTSE
mittels Fest- oder Flüssig-Phasen-Peptidsynthese
begünstigen,
da man keine Schutzgruppen während der
Peptidsynthese einführen
müsste.
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Da
man glaubt, dass die Konsensussequenz von 2 wichtig
ist, und da diese Konsensussequenz die vorstehend diskutierten Heptad-Wiederholung
umfasst, wird erfindungsgemäß bevorzugt,
dass das TTSE eine wiederholte Heptad-Sequenz mit der Formel a-b-c-d-e-f-g
(N bis C) umfasst, wobei die Reste a und d im Allgemeinen hydrophobe
Aminosäuren
sind. Da jedoch „a" und „d" in der Dritten der
vollständigen
Heptad-Sequenzen aller bekannten Mitglieder der Tetranektin-Familie
aus Glutamin besteht, wird am meisten bevorzugt, dass das TTSE die
Heptad-Wiederholungen 3-mal umfasst und dass in der letzten Heptad-Sequenz
ein Glutaminrest auftritt, der den Resten a und d entspricht.
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Da
Exon 2 der nativen Mitglieder der Tetranektin-Familie die notwenigen
Elemente zu enthalten scheint, um eine stabile Trimerisierung zu
bewirken, wird bevorzugt, dass das monomere Polypeptidkonstrukt frei
von wesentlichen Teilen von Tetranektin ist, das von Exon 3 codiert
wird, und/oder wesentliche Teile von Tetranektin fehlen, das von
Exon 1 codiert wird. Da jedoch Exon-1 codiertes Material das trimere
native Tetranektin zu stabilisieren scheint, wird besonders bevorzugt,
dass alle oder ein Teil von Exon 1 ein Teil des monomeren Polypeptidkonstrukts
ist und es scheint auch vernünftig
zu sein, die ersten drei von Exon 3 codierten Aminosäuren mit
einzuschließen,
da von diesen bekannt ist, dass sie an der Bildung von nativen dreifach
alpha-helikalen gewundenen Knäuelstrukturen
im menschlichen Tetranektin beteiligt sind.
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Eine
besonders interessante erfindungsgemäße Ausführungsform ist die Möglichkeit,
orientierte molekulare Zusammenlagerungen zu konstruieren, wobei
sich eine oder mehrere funktionale Einheiten N-terminal des trimerisierenden
Elements befinden und eine oder mehrere funktionale Einheiten sich
C-terminal des Elements befinden. Derartige Konstruktionsarten können besonders
dort vorteilhaft sein, wo erwünscht
ist, dass in einer spezifischen molekularen Einheit eingeschlossene
verschiedene funktionale Einheiten ein bestimmtes relatives Verhältnis aufweisen.
Eine derartige Konstruktionsart kann zusätzlich verwendet werden, wenn
eine oder mehrere funktionale Einheiten innerhalb desselben Konstrukts
aus strukturellen oder funktionalen Gründen inkompatibel erscheinen.
Das kann der Fall sein, wenn eine oder mehrere der funktionalen
Einheiten von großen
oder sperrigen Proteindomänen
exprimiert werden, die aus sterischen Gründen die Bildung der trimeren
molekularen Einheit aufgrund von sterischen Einschränkungen
verhindern könnten.
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Die
Möglichkeit,
bipolare Dreiwege-Fusionsproteine zu konstruieren, bei denen eine
Funktionalität N-terminal
zur gewundenen Knäuelstruktur
positioniert ist und eine sich unterscheidende Funktionalität C-terminal
positioniert ist, ist zusätzlich
vorteilhaft bei Anwendungen, bei denen eine große räumliche Trennung zwischen den
beiden Funktionalitäten
für die
optimale Funktion wünschenswert
ist. Beispiele einer derartigen Anwendung sind z.B. der Einsatz
von Bindungsdomänen
(z.B. von Antikörpern
stammende Bindungsmodule) zur Erkennung und Bindung an Bindungsstellen,
die sich an oder in der Nähe
von großen
Strukturen wie Zellmemembranen befinden, in Fällen, bei denen es vorteilhaft
ist, die Bindung des anderen Endes des trimerisierten Moleküls an ein
unterschiedliches, jedoch auch sperriges Ziel zu erlauben.
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Deshalb
können,
wie vorstehend diskutiert, die erfindungsgemäßen Oligomere verwendet werden,
um z.B. sperrige Oberflächen
durch das Oligomer erfindungsgemäß zu verbinden,
umfassend mindestens eine heterologe Einheit, die N-terminal zum
TTSE positioniert ist, und mindestens eine heterologe Einheit, die
C-terminal zum TTSE positioniert ist. Die beiden heterologen Einheiten
können
entweder Teil desselben monomeren Polypeptidkonstrukts oder Teile
von zwei getrennten monomeren Polypeptidkonstrukten sein.
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Die
außergewöhnlich hohe
Stabilität
jedes Trimers, das das trimerisierende Tetranektin-Modul enthält, unter
physiologischen Puffer- und Temperaturbedingungen (d.h. kein denaturierendes
Mittel, die Temperatur übersteigt
nicht 40°C)
in Kombination mit der Erleichterung, durch die der Austausch von
monomeren Untereinheiten zwischen Trimeren durch Inkubation bei
moderat erhöhter
Temperatur oder in Gegenwart von denaturierenden Mitteln erfolgen
kann, sorgen für
eine einzigartige Gelegenheit, das trimerisierende Modul als Vehikel
einzusetzen, um die Konstruktion von „Aufnahme-und-Misch"-Konjugaten zuzulassen,
die aus zuvor gefertigten Sammlungen homotrimerer Moleküle hergestellt
wurden. Um die Vielseitigkeit dieser Konstruktionsmöglichkeiten
mittels theoretischer Beispiele darzustellen, lassen Sie uns annehmen,
dass (1) eine Sammlung von 20 verschiedenen Antikörperkonstrukten
(z.B. im Format eines Einzelketten-Fv), jedes mit seiner eigenen charakteristischen
Bindungsspezifität,
gewählt
wurde und dann durch Fusion mit einem trimerisierenden Tetranektin-Modul
in homotrimere Moleküle
umgewandelt wurde, und lassen Sie uns auch annehmen, dass eine Reihe
von 20 verschiedenen Effektormolekülen (z.B. Toxindomänen) ähnlich hergestellt
und auch mit dem trimerisierenden Tetranektin-Modul konjugiert wurde. Ein Anwender,
dem vorgefertigte Sammlungen von 20 verschiedenen Antikörperkonstrukten
und 20 verschiedenen Toxinkonstruktn bereitgestellt werden – 40 Reagenzien
insgesamt – hat
dann die Gelegenheit, 400 verschiedene Toxin-Antikörperkonjugate herzustellen,
einfach, indem eine erste bevorzugte Komponente aus einer Reagenzsammlung
mit einem zweiten bevorzugten Reagenz aus einer anderen Sammlung
gemischt wird und dann diese binäre
Mischung Bedingungen unterzogen wird, d.h. sanftes Erhitzen oder
Inkubation mit einem geeigneten Grad an denaturierendem Mittel,
damit der Austausch der Untereinheiten zwischen allen trimeren molekularen
Spezies im Gemisch erfolgt. Nach dem Untereinheitenaustauschschritt
liegt das gewünschte
heterobifunktionale Reagenz im Gemisch als Hauptbestandteil des
Gemisches vor und kann dann als solches eingesetzt werden, um einen
gegebenen Zweck zu erfüllen,
oder es wird alternativ ein einfacher Reinigungsschritt angewendet,
um sein bevorzugtes heterofunktionales binäres Reagenz von jeder verbleibenden
monofunktionalen Trimerspezies durch einen einfachen Standardproteinreinigungsschritt
zu isolieren, der leicht unter Verwendung von Standardverfahren
konzipiert werden kann, die in dem Gebiet der Proteinreinigung bekannt
sind.
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Eine
weitere Erhöhung
der Vielseitigkeit der „Aufnahme-und-Misch"-Technologie kann
erreicht werden, indem ein spezifischer Affinitätsreinigungsmarker bei jeder
Aufstellung des trimerisierenden Moduls-Sonde/Effektor/Indikatorkonjugat
miteinbezogen wird, das direkt an den Affinitätsmarker oder alternativ über einen spaltbaren
Linker (ein Polypeptidsegment, das z.B. einen Faktor Xa oder
eine Enterokinase-Erkennungsstelle/Spaltungsstelle beinhaltet) an
den Affinitätstag
fusioniert ist. Genauer gesagt, falls jede der drei Banken mit Affinitätsmarker
a, b bzw. c versehen werden würde,
die von den bindenden Substanzen A, B bzw. C erkannt werden würden, könnten reine
Heterotrimere, die aus einem Mitglied jeder Bank bestehen, in einem
dreistufigen Affinitätsreinigungsverfahren
erhalten werden, das konzipiert wurde, um die selektive Gewinnung
von nur solchen Trimeren zuzulassen, die Affinität für die Substanzen A und B und
C zeigen. Falls aus irgendeinem Grund die nachfolgende Entfernung
der Affinitätsmarker
wünschenswert
wäre und
die Konstrukte hergestellt worden wären, um spaltbare Linker einzuschließen, könnte die
Isolierung des reinen Heterotrimers, von dem alle Affinitätsmarker
entfernt worden wären,
durch drei weitere Affinitätsreinigungsschritte
erfolgen, die so angeordnet sind, daß nur Material isoliert wird,
das weder an Substanz A noch an Substanz B noch an Substanz C bindet.
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Offensichtlich
gilt der Anwendungsbereich des „Aufnahme-und-Misch"-Designs der durch
die Verwender herstellbaren heterofunktionalen Komplexe nicht nur
für die
Bildung der binären
Heterofunktionalität,
sondern würde
durch logische Erweiterung für
die Erzeugung von ternärer
Heterofunktionalität
gelten: Um sich den Reichtum der Möglichkeiten, die dem Konzept
der ternären
Heterofunktionalität
zu eigen sind, in einem weiteren theoretischen Beispiel zusammen
mit den vorstehend gegebenen Richtlinien vorzustellen, würden drei Sätze von
Reagenzsammlungen, die jeweils 20 verschiedene funktionale Merkmale
umfassen, d.h. eine Sammlung von insgesamt 60 verschiedenen Homotrimeren,
eine „Aufnahme-und-Misch"-Zubereitung von 8.000 trifunktionalen
Molekülen
zulassen.
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Das
trimerisierende Tetranektin-Grundmodul bildet im Wesentlichen wahllos
Homo- und Heterotrimere mit jedem anderen Molekül, das auch ein trimerisierendes
Modul enthält.
Für einige
Anwendungen kann es auch vorteilhaft sein, speziell konstruierte
Derivate des trimerisierenden Tetranektin-Moduls zur Verfügung stehen
zu haben, die erneut hergestellt wurden, um die Homotrimerbildung
nicht zuzulassen und deshalb nur die Heterotrimerisierung zuzulassen.
Deshalb wird eine wichtige Ausführungsform
des erfindungsgemäßen monomeren
Polypeptidkonstrukts so konstruiert/erneut hergestellt, dass die
Bildung von Komplexen zwischen identischen TTSE nicht begünstigt wird;
das beinhaltet auch, dass die erfindungsgemäßen Oligomere vorteilhafterweise
monomere Polypeptidkonstrukte umfassen können, die so konzipiert sind,
dass sie die Bildung von Trimeren, die zwei monomere Polypeptidkonstrukte
mit identischen TTSE einschließen,
nicht begünstigen.
Ein Weg, die Bildung der Homotrimerisierung nicht zu begünstigen,
wäre mittels
der „Druckknopf"-Mutagenese.
-
Die
Konstruktion/erneute Herstellung könnte durch Einführung von
Aminosäuresubstitutionen
an Stellen im Polypeptid erfolgen, die stark an der Bildung und
Stabilität
des Trimers beteiligt sind, und gleichzeitig an einem anderen Konstrukt
eine ausgleichende Aminosäuresubstitution
einführen,
die alles in allem die Symmetrie zwischen den einzelnen monomeren
Komponenten der dreifach helikalen Struktur entfernt, so dass das strukturelle
Komplementaritätsprofil
nur die Bildung von Heterotrimeren zulässt, jedoch mit einigen oder
jedem der Homotrimerspezies inkompatibel ist.
-
Eine
noch weitere unterschiedliche Art, das trimerisierende Tetranektin-Modul
als Vehikel einzusetzen, damit die rationale Bildung der Bifunktionalisierung
erfolgt, würde
die Verbindung des C-Terminus eines Monomers mit dem N-Terminus
eines zweiten Monomers in der dreifach helikalen Struktur erfordern.
Die Grundanforderung für
ein derartiges intervenierendes Polypeptid ist, dass zugelassene
räumliche
Abstände zwischen
seinen N- und C-Termini mit dem Raum kompatibel sein müssen, der
den strukturellen Anforderungen eigen ist, die durch die Architektur
des trimerisierenden Tetranektin-Moduls gegeben sind. Die gemäß derartiger
Kriterien erlaubte Konstruktion eines intervenierenden verbindenden
Polypeptids würde
von einem Fachmann auf dem Gebiet der Proteinherstellung leicht
durchgeführt
werden, da eine umfangreiche Sammlung von Beispielen für den Einsatz
von, gewöhnlich
flexiblen, Spacersequenzen sowohl in der Natur als auch in konstruierten
Proteinen bekannt sind. Aufgrund des erwarteten entropischen Beitrags
zur Interaktionsenergie in einem Molekül, in dem zwei der drei trimerisierenden
Tetranektin-Module covalent miteinander verbunden sind, würde ein
derartiges Molekül
eine große
Präferenz
für die
Auswahl jedes Moleküls
zeigen, das nur eine einzige Kopie der trimerisierenden Tetranektin-Modulkomponente
enthält,
da diese Wahl energetisch bevorzugt würde. Deshalb würde die
Konjugation einer funktionalen Proteinkomponente an eine geeignet
ausgewählte,
covalent dimerisierte trimerisierende Tetranektin-Modulkomponente
und die Konjugation einer sich unterscheidenden funktionalen Proteinkomponente
an ein Einzelkopie-Element der trimerisierenden Sequenz die bevorzugte
Bildung eines bifunktionalen 1:1-Komplexes und die Suppression der
Bildung jedes anderen Komplexes bereitstellen.
-
Die
erfindungsgemäßen Monomere
können
durch im Fachgebiet allgemein bekannte Verfahren hergestellt werden,
wobei die Verfahren der rekombinanten Proteinproduktion, der Peptidsynthese
(flüssige
Phase oder feste Phase) und die traditionelle chemische Kopplung
heterologer Einheiten an eine Peptidkette oder spezifische Reste
ausschließlich
oder in Kombination verwendet werden. Deshalb betrifft die Erfindung
auch ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen monomeren
Polypeptidkonstrukts, wobei das Verfahren
- – die Isolierung
des monomeren Polypeptidkonstrukts aus einer Kultur, umfassend eine
Wirtszelle, die ein Nucleinsäurefragment
trägt und
exprimiert, dass das monomere Polypeptidkonstrukt codiert,
- – die
Synthese, mittels chemischer Peptidsynthese, des monomeren Polypeptidkonstrukts
und die anschließendene
Isolierung des monomeren Polypeptidkonstrukts aus dem Reaktionsgemisch,
- – die
Herstellung eines TTSE in einer Kultur, umfassend eine Wirtszelle,
die ein Nucleinsäurefragment
trägt und
exprimiert, dass das TTSE codiert, die anschließende covalente Bindung mindestens
einer heterologen Einheit an das TTSE und die anschließende Isolierung
des sich ergebenden monomeren Polypeptidkonstrukts oder
- – die
Synthese eines TTSE, mittels chemischer Peptidsynthese, die anschließende covalente
Bindung mindestens einer heterologen Einheit an das TTSE, die anschließende Isolierung
des sich ergebenden monomeren Polypeptidkonstrukts aus dem Reaktionsgemisch, umfasst
und das monomere Polypeptidkonstrukt wahlweise einer weiteren Verarbeitung
unterzogen wird.
-
Das
vorstehend erwähnte
Nucleinsäurefragment
ist ebenfalls Teil der Erfindung und wird als Nucleinsäurefragment
in isolierter Form definiert, das ein TTSE, wie hier definiert,
codiert oder das den Polypeptidanteil eines erfindungsgemäßen monomeren
Polypeptidkonstrukts codiert, vorausgesetzt, dass sich das Nucleinsäurefragment
von einem Nucleinsäurefragment
unterscheidet, das die nativen Mitglieder der Tetranektin-Familie
codiert, und dass sich das Nucleinsäurefragment von einem Nucleinsäurefragment
unterscheidet, das irgendeines der Fusionsproteine CIIH6FXTN123,
H6FXTN123, H6FXTN12, H6FXTN23 codiert, deren Sequenzen in den SEQ
ID NR: 24–27
dargestellt werden.
-
Die
vorstehend erwähnte
Wirtszelle (die ebenfalls Teil der Erfindung ist) kann durch herkömmliche gentechnische
Verfahren hergestellt werden, umfassend den Einbau eines Nucleinsäurefragments
(normalerweise ein DNA-Fragment), das den Polypeptidanteil des erfindungsgemäßen monomeren
Polypeptidkonstrukts codiert, in einen geeigneten Expressionsvektor,
die Transformation einer geeigneten Wirtszelle mit dem Vektor und
Züchten
der Wirtszelle unter Bedingungen, die die Expression des Polypeptidanteils
des monomeren Polypeptidkonstrukts zulassen. Das Polypeptid codierende
Nucleinsäurefragment
kann unter die Kontrolle eines geeigneten Promotors gestellt werden,
der ein induzierbarer oder konstitutiver Promotor sein kann. Abhängig vom
Expressionssystem kann das Polypeptid aus der extrazellulären Phase,
dem Periplasma oder aus dem Cytoplasma der Wirtszelle gewonnen werden.
-
Geeignete
Vektorsysteme und Wirtszellen sind im Fachgebiet gut bekannt, was
die große
Menge an Literatur und Materialien beweist, die dem Fachmann zur
Verfügung
steht. Da die vorliegende Erfindung auch die Verwendung von erfindungsgemäßen Nucleinsäurefragmenten
bei der Konstruktion von Vektoren und in Wirtszellen betrifft, liefert
das Folgende eine allgemeine Diskussion, die eine derartige Verwendung
und die besonderen Betrachtungen bei der praktischen Anwendung dieses
erfindungsgemäßen Aspekts
betrifft.
-
Im
Allgemeinen werden natürlich
für die
Erstclonierung der erfindungsgemäßen Nucleinsequenzen und
die Konstruktion der in der Erfindung nützlichen Vektoren Prokaryonten
bevor zugt. Beispielsweise kann man zusätzlich zu den in der nachstehenden
spezifischeren Offenbarung erwähnten
besonderen Stämmen, Stämme wie
den E. coli-K12-Stamm 294 (ATCC Nr. 31446), E. coli B und E. coli
X 1776 (ATCC Nr. 31537) erwähnen.
Diese Beispiele sollen natürlich
erläuternd
sein und nicht einschränkend.
-
Man
bevorzugt auch für
die Expression Prokaryonten, da effiziente Reinigungs- und Proteinrückfaltungsstrategien
zur Verfügung
stehen. Es können
die vorstehend erwähnten
Stämme
sowie E. coli W3110 (F-, Lambda-, prototroph, ATCC Nr. 273325),
Bacilli wie Bacillus subtilis oder andere Enterobacteriaceae wie
Salmonella thyphimurium oder Serratia marcesans und verschiedene
Pseudomonas-Spezies verwendet werden.
-
Im
Allgemeinen werden Plasmidvektoren, die ein Replikon und Kontrollsequenzen
enthalten, die von Spezies stammen, die mit der Wirtszelle kompatibel
sind, in Verbindung mit diesen Wirten verwendet. Der Vektor trägt gewöhnlich eine
Replikationsstelle sowie markierende Sequenzen, die die phänotypische
Selektion in transformierten Zellen bereitstellen können. Beispielsweise
wird E. coli typischerweise unter Verwendung von pBR322 transformiert,
einem Plasmid, das von einer E. coli-Spezies stammt (vgl. z.B. Bolivar
et al., 1977). Das pBR322-Plasmid enthält Gene für die Ampicillin- und Tetracyclinresistenz
und stellt somit einfache Mittel zur Identifizierung transformierter
Zellen bereit. Das pBR-Plasmid oder ein anderes mikrobielles Plasmid
oder Phage müssen
ebenfalls Promotoren enthalten oder modifiziert werden, um Promotoren
zu enthalten, die von dem Mikroorganismus für die Expression verwendet
werden können.
-
Jene
am häufigsten
bei der Konstruktion rekombinanter DNA verwendeten Promotoren schließen die β-Laktamase
(Penicillinase)- und Lactose-Promotorsysteme (Chang et al., 1978;
Itakura et al., 1977; Goeddel et al., 1979) und ein Tryptophan-(trp)-Promotorsystem
(Goeddel et al., 1979; EPO Anm. Publ. Nr. 0036776) ein. Während diese
am häufigsten
verwendet werden, wurden andere mikrobielle Promotoren entdeckt
und verwendet und Einzelheiten hinsichtlich ihrer Nucleotidsequenzen
wurden veröffentlicht,
was einen Fachmann befähigt,
sie funktional mit Plasmidvektoren zu ligieren (Siebwenlist et al.,
1980). Bestimmte Gene aus Prokaryonten können effizient in E. coli von
seinen eigenen Promotorsequenzen exprimiert werden, was den Bedarf für die Anfügung anderer
Promotoren durch künstliche
Mittel ausschließt.
-
Zusätzlich zu
Prokaryonten können
auch eukaryontische Mikroben wie Hefekulturen verwendet werden.
Saccharomyces cerevisiae oder die gewöhnliche Bäckerhefe ist unter den eukaryontischen
Mikroorganismen der am häufigsten
verwendete, obwohl allgemein viele andere Stämme zur Verfügung stehen.
Zur Expression in Saccharomyces wird gemeinhin beispielsweise das
Plasmid YRp7 verwendet (Stinchcomb et al., 1979; Kingsman et al.,
1979; Tschemper et al., 1980). Dieses Plasmid enthält bereits
das trpl-Gen, das einen Selektionsmarker für einen Hefemutantenstamm bereitstellt,
dem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, beispielsweise ATCC Nr. 44076 oder
PEP4-1 (Jones, 1977). Das Vorliegen der trpl-Läsion
als Merkmal des Hefewirtszellengenoms stellt dann eine effektive
Umgebung zum Nachweis der Transformation durch Wachstum in Abwesenheit
von Tryptophan bereit.
-
Geeignete
Promotorsequenzen in Hefevektoren schließen die Promotoren für 3-Phosphoglyceratkinase
(Hitzman et al., 1980) oder andere glycolytische Enzyme (Hess et
al., 1968; Holland et al., 1978) wie Enolase, Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrokinase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofruktokinase, Glucose-6-phosphat-Isomerase,
3-Phosphoglyceromutase, Pyruvatkinase, Triosephosphat-Isomerase,
Phosphoglucose-Isomerase und Glucokinase ein. Bei der Konstruktion
geeigneter Expressionsplasmide werden die mit diesen Genen assoziierten
Teminationssequenzen ebenfalls in den Expressionsvektor 3' der Sequenz ligiert,
die exprimiert werden soll, um die Polyadenylierung der mRNA und
Termination bereitzustellen.
-
Andere
Promotoren, die den zusätzlichen
Vorteil haben, dass die Transkription durch Wachstumsbedingungen
kontrolliert wird, sind der Promotorbereich für die Alkoholdehydrogenase
2, Isocytochrom C, saure Phosphatase, abbauende Enzyme, die mit
dem Stickstoffmetabolismus assoziiert sind, und die vorstehend erwähnte Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrokinase
und für
die Maltose- und Galactoseverwertung verantwortlichen Enzyme. Jeglicher
Plasmidvektor, der einen Hefe-kompatiblen Promotor, den Replikationsursprung
und Terminationssequenzen enthält,
ist geeignet.
-
Zusätzlich zu
Mikroorganismen können
auch Zellkulturen, die von multizellulären Organismen stammen, als
Wirte verwendet werden. Prinzipiell funktioniert jede derartige
Zellkultur, ob von Vertebraten- oder Invertebratenkultur. Jedoch
war das Interesse für
Vertebratenzellen am größten, und
die Vermehrung der Vertebratenzellen in Kultur (Gewebekultur) wurde
in den letzten Jahren zum Routineverfahren (Tissue Culture, 1973).
Beispiele derartiger nützlicher
Wirtszelllinien sind VERO- und HeLa-Zellen, chinesische Hamsterovarien
(CHO)-Zelllinien und W138-, BHK-, COS-7-, 293- und MDCK-Zelllinien.
-
Expressionsvektoren
für derartige
Zellen schließen
(gegebenenfalls) gewöhnlich
einen Replikationsursprung, einen vor dem zu exprimierenden Gen
befindlichen Promotor zusammen mit irgendwelchen notwendigen ribosomalen
Bindungsstellen, RNA-Spleißstellen,
der Polyadenylierungsstelle und Transkriptionsterminatorsequenzen
ein.
-
Für die Verwendung
in Säugerzellen
werden die Kontrollfunktionen auf den Expressionsvektoren häufig durch
virales Material bereitgestellt. Beispielsweise stammen die herkömmlich verwendeten
Promotoren von Polyoma, Adenovirus 2 und am häufigsten vom Affenvirus 40
(SV 40). Die frühen
und späten
Promotoren des SV40-Virus sind besonders nützlich, da sie beide leicht
vom Virus als Fragment erhalten werden können, das auch den viralen
SV40-Replikationsursprung
enthält
(Fiers et al., 1978). Kleinere oder größere SV40-Fragmente können ebenfalls
verwendet werden, vorausgesetzt die etwa 250 bp große Sequenz,
die von der HindIII-Schnittstelle bis zur im viralen Replikationsursprung
befindlichen BglI-Schnittstelle
reicht, ist eingeschlossen. Ferner ist es ebenfalls möglich und
häufig
wünschenswert,
den Promotor oder Kontrollsequenzen zu verwenden, die normalerweise
mit der gewünschten
Gensequenz assoziiert sind, vorausgesetzt, dass derartige Kontrollsequenzen
mit den Wirtszellsystemen kompatibel sind.
-
Ein
Replikationsursprung kann entweder durch Konstruktion des Vektors
bereitgestellt werden, um einen exogenen Ursprung einzuschließen, wie
er von SV40 oder anderen Viren (z.B. Polyoma, Adeno, VSV, BPV) stammen
kann, oder kann durch den chromosomalen Replikationsmechanismus
der Wirtszelle bereitgestellt werden. Falls der Vektor in das Wirtszellenchromosom
integriert ist, ist letzteres häufig
ausreichend.
-
Bei
der Herstellung der monomeren Polypeptidkonstrukte kann es notwendig
sein, die Polypeptide weiter zu prozessieren, z.B. durch Einführung von
nicht proteinartigen Funktionen in das Polypeptid, indem das Material
geeigneten Rückfaltungsbedingungen
unterzogen wird (z.B. indem die allgemein anwendbaren in WO 94/18227
vorgeschlagenen Strategien verwendet werden) oder indem unerwünschte Peptideinheiten
des Monomers (z.B. expressionsverstärkende Peptidfragmente, die
im Endprodukt unerwünscht
sind) abgespalten werden.
-
Im
Lichte der vorstehenden Diskussion sind die Verfahren zur rekombinanten
Herstellung des erfindungsgemäßen monomeren
Polypeptidkonstrukts ebenfalls Teil der Erfindung, so wie es die
Vektoren sind, die die erfindungsgemäßen Nucleinsäuren tragen
und/oder sie in einer Wirtszelle oder Zelllinie replizieren können. Der
Expressionsvektor kann erfindungsgemäß z.B. ein Plasmid, ein Cosmid,
ein Minichromosom oder ein Phage sein. Besonders interessant sind
Vektoren, die im Wirtszelllinien-/Zellliniengenom nach der Einführung in den
Wirt integriert werden.
-
Ein
weiterer Teil der Erfindung sind transformierte Zellen (nützlich in
den vorstehend beschriebenen Verfahren), die die erfindungsgemäßen Nucleinsäurefragmente
tragen und sie replizieren können;
die Wirtszelle kann ein Mikroorganismus wie ein Bakterium, eine
Hefe oder eine Protozoe oder eine Zelle, die von einem mehrzelligen
Organismus wie einem Pilz stammt, eine Insektenzelle, eine Pflanzenzelle
oder eine Säugerzelle
sein. Besonders interessant sind Zellen von den Bakterienspezies
Escherichia, Bacillus und Salmonella und ein bevorzugtes Bakterium
ist E. coli.
-
Ein
noch anderer Teil der Erfindung betrifft eine stabile Zelllinie,
die den Polypeptidanteil eines monomeren Polypeptidkonstrukts erfindungsgemäß produziert,
und vorzugsweise trägt
die Zelllinie eine erfindungsgemäße Nucleinsäure und
exprimiert sie.
-
Auf
der Basis der vorstehenden Diskussionen ist dem Fachmann klar, dass
auch die Oligomere, die auf die Komplexbildung zwischen den erfindungsgemäßen monomeren
Konstrukten zurückzuführen sind, wichtige
Teile der Erfindung sind. Deshalb betrifft die Erfindung ebenfalls
ein Oligomer, das aus zwei erfindungsgemäßen monomeren Polypeptidkonstrukten
be steht, die mindestens drei TTSE umfassen, oder aus drei erfindungsgemäßen monomeren
Polypeptidkonstrukten besteht, die jeweils ein einzelnes TTSE enthalten.
-
Wie
hier erklärt
und in den Beispielen dargestellt, sind die erfindungsgemäßen Oligomere
bei Temperaturen bis 70°C
stabil, und deshalb wird besonders bevorzugt, dass die erfindungsgemäßen Oligomere
bei Temperaturen über
den physiologischen stabil sind; z.B. dass die Oligomere in einem
Temperaturbereich von 50–70°C stabil
sind.
-
Ebenfalls
ein Teil der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen dimeren Oligomers,
umfassend
- – das
Zusammenmischen eines monomeren Polypeptidkonstrukts, das zwei TTSE
(Konstrukt 1) enthält,
mit einem monomeren Polypeptidkonstrukt, das nur ein TTSE (Konstrukt
2) enthält
- – das
Bewirken der Komplexbildung der beiden TTSE von Konstrukt 1 mit
dem TTSE von Konstrukt 2 (dies kann durch Wärmebehandlung erfolgen, d.h.
Erhitzung auf eine Temperatur, die die Denaturierung sicherstellt,
gefolgt von einer anschließenden
Abkühlung,
wobei die Renaturierung zugelassen wird, oder dies kann durch Denaturierung/Renaturierung
erfolgen, die durch Änderungen
in der chemischen Umgebung bewirkt wird) und
- – das
Isolieren des sich ergebenden Dimers und wahlweise das Unterwerfen
des Dimers weiteren Prozessierungsschritten (vgl. die vorstehende
Diskussion über
weitere Prozessierungsschritte, aber es sollte auch erwähnt werden,
dass die weiteren Prozessierungsschritte die nicht covalente Kopplung
der interessanten und relevanten Einheiten zum dimeren Oligomer
einschließen).
-
Folglich
ist das Verfahren zur Herstellung eines trimeren Oligomers ebenfalls
ein Teil der Erfindung und umfasst die Schritte
- – des Zusammenmischens
dreier erfindungsgemäßer monomerer
Polypeptidkonstrukte miteinander,
- – des
Bewirkens der Komplexbildung zwischen einem TTSE von jedem monomeren
Polypeptidkonstrukt und
- – des
Isolierens des sich ergebenden Trimers und wahlweise das Unterwerfen
des Trimers weiteren Prozessierungsschritten.
-
Die
für die
Komplexbildung und weiteren Prozessierungsschritte geltenden, vorstehend
erwähnten
Betrachtungen gelten auch für
dieses Verfahren.
-
Im
Hinblick auf die detaillierte vorstehende Diskussion des erfindungsgemäßen „Aufnahme-und-Misch"-Aspekts betrifft
auch einen Kit, umfassend
- – eine erste Verpackung, die
mindestens einen Behälter
umfasst, wobei jeder des mindestens einen Behälters ein erfindungsgemäßes monomeres
Polypeptidkonstrukt enthält,
- – eine
zweite Verpackung, die mindestens einen Behälter umfasst, wobei jeder des
mindestens einen Behälters
in der zweiten Verpackung ein erfindungsgemäßes monomeres Polypeptidkonstrukt
enthält,
wobei sich die zweite Verpackung von der ersten Verpackung im Hinblick
auf die Wahl und/oder die Anzahl der darin eingeschlossenen monomeren
Polypeptide unterscheidet und wahlweise
- – eine
dritte Verpackung, die mindestens einen Behälter umfasst, wobei jeder des
mindestens einen Behälters
in der dritten Verpackung ein erfindungsgemäßes monomeres Polypeptidkonstrukt
enthält,
wobei sich die dritte Verpackung von der ersten Verpackung und der
zweiten Verpackung im Hinblick auf die Wahl und/oder die Anzahl
der darin eingeschlossenen monomeren Polypeptide unterscheidet.
-
Es
wird bevorzugt, dass der mindestens eine Behälter in jeder Verpackung sich
gegenseitig unterscheidende monomere Polypeptidkonstrukte enthält, und
es wird besonders bevorzugt, dass alle Behälter im Kit sich gegenseitig
unterscheidende Polypeptidkonstrukte enthalten.
-
Ein
sehr wichtiger erfindungsgemäßer Aspekt
ist die Möglichkeit
der Erzeugung eines Systems, das speziell für die individuellen Umstände konzipiert
wird. Die Grundidee ist, dass die künstliche Selektion von heterologen
Einheiten und fakultativ aktiven Bestandteilen und funktionalen
Einheiten zu einem einzigartigen System führen, wie weiter im Folgenden
offenbart wird.
-
Die
Verwendung des TTSE als Vehikel für das Zusammenfügen monovalenter
scFV- oder Fab-Antikörperfragmente
in oligomere und multivalente Einheiten bieten auch Konstruktionsvorteile
im Hinblick auf die Erzeugung chimärer künstlicher Antikörper mit
wünschenswerten
pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften. Kleine
Derivate wie monomere scFv-Fragmente oder bivalente „Minikörper" werden schnell aus
dem Blutkreislaufsystem entfernt, während vollständige Igs
sehr viel länger
verbleiben. Dagegen zeigen kleine Derivate wie scFV und Minikörper bessere
Extravasationseigenschaften. Deshalb erwartet man, dass Antikörper mit
einer erwünschten
Spezifität
für bestimmte
diagnostische und therapeutische Anforderungen optimiert werden
können,
indem die pharmakologischen Eigenschaften unter Verwendung des TTSE
als Vehikel für
kontrollierte Oligomerisierung von z.B. ScFv-Fragmenten hergestellt
werden.
-
Ein
Beispiel einer derartigen Herstellung wären die Anforderungen für den Transfer
einer hohen Dosis eines bildgebenden oder toxinkonjugierten Antikörpers zu
einem Tumor, während
man sicherstellt, daß die
Exposition so niedrig wie möglich
ist oder der Bildhindergrund so niedrig wie möglich ist. In einem derartigen
Fall könnte
ein TTSE konjugiertes scFv-Fragment
konstruiert werden, um die starke multivalente Bindung an den Tumor
und eine schnelle Clearance des überschüssigen Konjugats
aus dem Blutkreislauf zu zeigen.
-
Folglich
betrifft in einem weiteren Aspekt die vorliegende Erfindung auch
die Verwendung eines monomeren Polypeptidkonstrukts oder eines Oligomers
gemäß der vorliegenden
Erfindung als Vehikel zum Zusammenfügen von Antikörperfragmenten
in oligomere oder multivalente Einheiten zur Erzeugung chimärer künstlicher
Antikörper
mit vorselektierten pharmakokinetischen und/oder pharmodynamischen
Eigenschaften.
-
Die
Verwendung spezifischer Transfersysteme spielt auch eine wichtige
Rolle in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung insofern, dass
derartige Systeme im Hinblick auf die unterschiedliche Verwendung
der vorliegenden Erfindung sowohl im Hinblick auf eine allgemeinere
therapeutische Anwendung als auch im Hinblick auf die Gentherapie
verwendet werden können.
Beispiele geeigneter Arzneistoffabgabe- und Zielsysteme werden in
Nature 392 Erg. (30. April 1998) offenbart.
-
Folglich
kann die Effizienz des Transfers weiter erhöht werden, wenn das Transfersystem,
z.B. ein Liposom, mit einer molekularen Einheit, einem „Infektor-
oder Transfektor-" Liganden,
versehen ist, der von einer internalisierenden Rezeptoreinheit erkannt
wird, die für
die Zielzellen spezifisch ist. Beispielsweise können Zellen, die endocytotische
Rezeptoren zeigen, wie die Mitglieder der LDL-Rezeptorfamilie, sogar
effizienter infiziert oder transfiziert werden, entweder indem eine
TTSE-Einheit in dem Antikörper
enthaltenden Heterotrimer oder in einer unabhängigen TTSE-Einheit eingeschlossen
ist, die an eine oder mehrere Domänen des Receptor Associated
Protein, RAP, (Ellgaard, L., Holtet, T. L. Nielson, P. R., Etzerodt,
M., Gliemann, J. & Thøgersen, H.
C. Eur. J. Biochem. 1997, Bd. 244, 554–551) konjugiert ist, das als
Ligand für
alle Rezeptoren in dieser umfangreichen Familie der Endocytose vermittelnden
Rezeptoren erkannt wird.
-
Folglich
ist in einem weiteren Aspekt die Erfindung auf die Verwendung eines
monomeren Polypeptidkonstrukts oder eines Oligomers gemäß der vorliegenden
Erfindung zur gezielten Gentherapie gerichtet, die den selektiven
Transfer des Materials zur Transfektion oder Infektion der spezifischen
Zellpopulation beinhaltet.
-
Die
letzendliche Perspektive einer derartigen TTSE vermittelten Gentherapie
wäre der
Einsatz eines viralen Vektors, der keine anderen Ziele im Patienten
außer
den Zellen finden würde,
die den künstlichen
Rezeptorkomplex zeigen.
-
In
einem noch weiteren Aspekt ist die Erfindung auf die Verwendung
eines monomeren Polypeptidkonstrukts oder eines Oligomerkonstrukts
gemäß der vorliegenden
Erfindung gerichtet, wobei mindestens eine heterologe Einheit eine
Einheit umfasst, die aus einer Liganden bindenden Struktur wie einem
Rezeptormolekül oder
dem Liganden bindenden Teil eines Rezeptormoleküls ausgewählt wird, und wobei die Gentherapie
den Transfer von Nucleinsäuren
zur gewünschten
Zellpopulation beinhaltet, indem ein viraler Vektor verwendet wird,
der auf Zellen gerichtet ist, die den künstlichen Rezeptorkomplex zeigen,
der der heterologen Einheit entspricht.
-
In
einem weiteren Aspekt ist die Erfindung auf die Verwendung eines
monomeren Polypeptidkonstrukts oder eines Oligomerkonstrukts gemäß der vorliegenden
Erfindung gerichtet, wobei mindestens ein TTSE mit einer Membran
integrierenden oder assoziierenden Einheit modifiziert ist, die
Affinität
für die
spezifische Zellpopulation in dem für die Gentherapie relevanten
Körper
hat.
-
Ferner
wurde ein neuerer Übersichtsartikel über bildgebende
Verfahren des therapeutischen Potentials einer Reihe bekannter Antikörperderivate
von Paul Carter und Margaret Merchant von Genentech Inc. (Current
Opinion in Biotechnology, 1997, Bd. 8, 449–454) veröffentlicht. In direkter Fortführung ihrer
Schlussfolgerungen ist es offensichtlich, dass die Oligomerisierung
von Antikörperderivaten
wie scFv-Derivate die derzeitige Technologie auf dem Gebiet der
Designer-Antikörper
um viele wichtige Aspekte erweitern kann, auf einige von denen nachstehend
näher eingegangen
wird (mit Bezugnahme auf den Übersichtsartikel
von Carter & Merchant).
-
Eines
der bekannten Probleme, das monoclonalen Maus-Antikörpern zu
eigen ist, die durch Übertragung
der Maus-Antigenbindungsstelle auf ein menschliches Ig-Gerüst „humanisiert" wurden, besteht
darin, dass es häufig
sehr schwierig ist, die Antigenität des chimären Produkts bei menschlichen
Patienten vollständig
zu unterdrücken,
was zu – manchmal
lebensbedrohlichen – Immunreaktionen
bei dem diagnostischen oder therapeutischen humanisierten Antikörperprodukt
führt.
Man erwartet, dass das Risiko derartiger Nebenwirkungen viel mehr
reduziert wird, wenn der Designer-Antikörper aus rein menschlichen
Proteinen oder Proteinfragmenten zusammengesetzt ist. Da die hier
beschriebene TTSE trimerisierende Einheit mit einem Teil des menschlichen
Tetranektins identisch ist, das bereits im menschlichen Plasma und
Gewebe vorliegt, gibt es gute Gründe
zu erwarten, dass das TTSE keine antigene Reaktion bei einem menschlichen
Patienten hervorruft, wenn es als Komponente eines chimären Produkts
eingeführt
wird, das beim Menschen nicht anderweitig antigen ist.
-
Folglich
betrifft die vorliegende Erfindung in einem Aspekt die Verwendung
eines monomeren Polypeptidkonstrukts oder eines Oligomers gemäß der vorliegenden
Erfindung als Bestandteil eines chimären Produkts mit geringer antigener
Wirkung beim Menschen im Ver gleich zu Formulierungen, die einen
oder mehrere Bestandsteile nicht menschlichem Ursprungs umfassen.
-
Carter & Merchant besprechen
ferner die aktuelle Technologie zur Radiomarkierung von Antikörperderivaten.
Wiederum bietet die Oligomerisierung unter Verwendung von TTSE elegantere
Lösungen
für Probleme,
die mit der Markierung zusammenhängen,
da das TTSE die Möglichkeit
bietet, eine oder zwei der monomeren TTSE-Einheiten in einen heterotrimeren
Komplex zu konstruieren, um die Stelle, die die Markierung trägt, zu enthalten.
Somit kann in diesem Format die Markierung ebenfalls auf den Nicht-Antikörperanteil
des Komplexes beschränkt
werden, wobei das Antigen bindende Modul komplett unmodifiziert
bleibt und der Komplex ferner „im
Feld" formuliert
werden kann, wie und wann er benötigt
wird.
-
In
vielen Rezeptor vermittelten Signalübertragungswegen werden Signale
durch die Clusterbildung von Rezeptormolekülen auf der Zellmembran ausgelöst. Die
TTSE haben deshalb wichtige Anwendungen bei der Studie und Ausnutzung
der Rezeptorsignalgebung, da die Liganden als Oligomere präsentiert
werden, indem sie an eine TTSE-Einheit konjugiert werden.
-
Dies
hat auch eine wichtige Anwendung bei den Phagen-Display-Technologien
zur Entdeckung neuer Liganden und neuer Rezeptoren, da die Herstellung
einer TTSE-Einheit, die hinter einem Kandidaten-Ligandenmolekül fusioniert
ist, das Präsentieren
eines heterotrimeren Phagenhüllproteins
zulässt,
bei dem nur eine der monomeren Einheiten mit dem Phagenhüllprotein
konjugiert ist. Dies kann durch geeignete Insertion von Amber-Codons an der Fusionsstelle
des Phagenhüllproteins
mit dem TTSE-Liganden-Segment des Dreiwege-Fusionsproteins erfolgen,
das von dem rekombinanten Phagen codiert wird. In geeigneten E.
coli-Zellen führt
die Gegenwart dieses Amber-Codons bei der Mehrheit der abgelesenen
Einheiten zur Translationstermination, und deshalb ist das meiste
in das periplamatische Kompartment im phageninfizierten Bakterium
sekretierte Fusionsproteinprodukt lösliches TTSE-Liganden-Fusionsprotein,
wobei eine Minderheit des Fusionsproteins auch ein Phagenproteinmodul
enthält.
Die Mehrheit der Trimere, die erzeugt werden, enthalten deshalb meistens
eine monomere Einheit, die die Integration (Präsentation) im reifen rekombinanten
Phagenpartikel sicherstellt.
-
Ein
weiterer Vorteil der vorstehend beschriebenen Displaytechnologie
betrifft die Tatsache, dass sie besonders nützlich für die Selektion auf der Basis
einer relativ niedrigen Affinität
aufgrund des Beitrags des Entropienutzens ist, der durch die Nähe der drei
bindenden Einheiten in einer eingeschränkten räumlichen Anordnung erhalten
wird.
-
Folglich
betrifft die vorliegende Erfindung in einem wichtigen Aspekt auch
die Proteinbanktechnologie, wobei die vorstehend beschriebenen TTSE
verwendet werden.
-
Die
Trimerisierung von in Frage kommenden rekombinanten Liganden ist
besonders wichtig, da für viele
Rezeptoren das intrazelluläre
Signal durch Rezeptorclusterbildung induziert wird, das nur erfolgt,
wenn der externe Ligand eine multivalente Bindung an den Rezeptor
zeigt, damit zwei oder mehr Rezeptormoleküle überbrückt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das monomere Polypeptidkonstrukt oder Oligomerkonstrukt gemäß der vorliegenden
Erfindung für
die gezielte Gentherapie bestimmt, die den selektiven Transfer des
Materials zur Transfektion oder Infektion der spezifischen Zellpopulation
beinhaltet. Die mindestens eine heterologe Einheit kann eine Einheit
umfassen, die aus einer Liganden bindenden Struktur wie einem Rezeptormolekül oder einem
Liganden bindenden Teil eines Rezeptormoleküls ausgewählt wird, wobei die Gentherapie den
Transfer von Nucleinsäuren
zur gewünschten
Zellpopulation beinhaltet, indem ein viraler Vektor verwendet wird,
der auf Zellen gerichtet ist, die den künstlichen Rezeptorkomplex zeigen,
der der heterologen Einheit entspricht.
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Wie
vorstehend erwähnt,
ist ein wichtiger erfindungsgemäßer Aspekt,
dass das monomere Polypeptidkonstrukt und/oder Oligomer als Bestandteil
eines chimären
Produkts mit geringer antigener Wirkung beim Menschen verwendet
werden kann. Da das Konstrukt menschlichen Ursprungs ist, nimmt
man an, daß die
Antigenität
im Menschen für
Formulierungen relativ gering ist, die eine oder mehrere Komponenten nicht-menschlichen
Ursprungs enthalten.
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Eine
Hauptanwendung eines erfindungsgemäßen monomeren Polypeptidkonstrukts
oder Oligomers ist der Transfer eines bildgebenden oder toxinkonjugierten
Antikörpers
an ein Ziel wie einen Tumor oder die Verwendung als Vehikel, das
eine Substanz zu einer Zielzelle oder zu einem Zielgewebe transportiert,
als Vehikel zum Zusammenfügen
von Antikörperfragmenten
in oligomere oder multivalente Einheiten zur Erzeugung chimärer künstlicher
Antikörper
mit vorgewählten
pharmakokinetischen und/oder pharmadynamischen Eigenschaften.
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Die
fragliche Substanz wird einzeln oder zu mehreren aus der Gruppe
der heterologen Einheiten sowie der pharmazeutisch wirksamen Substanzen
ausgewählt.
Auch ein markiertes Konstrukt, wobei die Markierung an eine oder
zwei der monomeren TTSE-Einheiten gekoppelt ist, liegt innerhalb
des erfindungsgemäßen Anwendungsbereichs.
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Wie
zuvor im Detail erklärt,
ist eine wichtige und überraschende
Anwendung des monomeren Polypeptidkonstrukts oder des Oligomers
nach der vorliegenden Erfindung die Proteinbanktechnologie wie die Phagen-Display-Technologie.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch jegliche Polynucleotidmoleküle wie eine RNA,
DNA oder PNA sowie jeden Vektor, der ein oder mehrere TTSE codiert.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Verwendung
schließt
die Herstellung und Verwendung eines Arzneimittels ein, umfassend
das TTSE-Konstrukt und wahlweise einen pharmazeutisch verträglichen
Excipienten. Die Zusammensetzung kann durch eine Route verabreicht
werden, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus der intravenösen Route, der intraarteriellen
Route, der transmembranen Route des Buccal-, Anal-, Vaginal- oder
Konjunktivalgewebes, der intranasalen Route, der pulmonaren Route,
der transdermalen Route, der intramuskulären Route, der subkutanen Route,
der intrathekalen Route, durch Impfung in Gewebe wie einen Tumor
oder durch ein Implantat.
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Das
monomere Polypeptidkonstrukt oder das Oligomer ist in einer bevorzugten
Ausführungsform
in einem Liposom enthalten.
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Aufgrund
der Offenbarung der vorliegenden Erfindung ist offensichtlich, dass
die Behandlung oder das Verhindern einer Erkrankung ein weiterer
Aspekt sein kann, umfassend die Verab reichung an einen Patienten, der
eine wirksame Menge eines Arzneimittels benötigt, auf das vorstehend Bezug
genommen wurde.
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Ein
Aspekt der verschiedenen erfindungsgemäßen Möglichkeiten, die das Angehen
der Gentherapie beim Menschen betrifft, schließt den Fall ein, bei dem mindestens
ein TTSE mit einer membranintegrierenden oder assoziierenden Einheit
mit einer Affinität
für die
spezifische Population von für
die Gentherapie relevanten Zellen im Körper modifiziert wird.
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Wie
auf dem herkömmlichen
pharmazeutischen Gebiet der vorliegenden Erfindung verwendet, schließt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren ein, bei dem das monomere Polypeptidkonstrukt
oder das Oligomer durch eine Route verabreicht wird, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus der intravenösen Route, der intraarteriellen
Route, der transmembranen Route des Buccal-, Anal- oder Vaginalgewebes,
der intranasalen Route, der pulmonaren Route, der transdermalen
Route, der intramuskulären
Route, der subkutanen Route, der intrathekalen Route, der buccalen
Route durch Impfung in Gewebe wie einen Tumor oder durch ein Implantat.
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Schließlich betrifft
die vorliegenden Erfindung auch das Gebiet der Diagnostik, da ein
Fachmann leicht erkennen würde,
dass das in dieser Beschreibung offenbarte TTSE auch ein Diagnoseverfahren
betreffen kann, das ein Konstrukt umfasst, das das monomere Polypeptidkonstrukt
oder das Oligomer zusammen mit einer daran gekoppelten Komponente
für die
Diagnostik umfasst.
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BEISPIEL 1
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Design und Konstruktion
des pTH6trip-E. coli-Expressionsvektors zur Herstellung trimerisierter
chimärer
Fusionsproteine
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Der
Plasmidclon pT7H6FXT123 (Beispiel 2) wurde als Matrize für die Amplifizierung
in zwei Polymerasekettenreaktionen (PCR) (Saiki et al., 1988) mit
den Primerpaaren trip-N (SEQ ID NR: 1) und trip-Ca (SEQ ID NO: 2)
bzw. trip-N (SEQ ID NR: 1) und trip-Cb (SEQ ID NR: 3) verwendet.
Die amplifizierten DNA-Fragmente, tripa, umfassend die Nucleotidse quenzen,
die eine IQGR-Schnittstelle für
die Restriktionsprotease FXa (SEQ ID NR:
4) codieren, gefolgt von zwei Schnittstellen für die Restriktionsnucleasen
BglII und KpnI, die Nucleotidsequenz, die die Tetranektin-Polypeptidsequenz
für Glu
1 bis Lys 52 (SEQ ID NR: 5) codiert, gefolgt von den Erkennungsstellen
für die
drei Restriktionsendonucleasen BamHI, HindIII bzw. EcoRI und tripb,
umfassend die Nucleotidsequenzen, die eine IQGR-Schnittstelle für die Restriktionsprotease
FXa (SEQ ID NR: 4) codieren, gefolgt von
zwei Schnittstellen für
die Restriktionsnucleasen BglII und KpnI, die Nucleotidsequenz,
die die Tetranektin-Polypeptidsequenz für Glu 1 bis Val 49 (SEQ ID
NR: 6) codieren, gefolgt von den Erkennungsstellen für die drei
Restriktionsnucleasen BamHI, HindIII bzw. EcoRI, wurden in das Plasmid
pT7H6 (Christensen et al., 1991) subcloniert, so dass sich pTtripa
bzw. pTtripb ergaben (3 und 4).
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BEISPIEL 2
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Tetranektin, Lokalisierung
des trimerisierenden Strukturelements und Stabilität des dreifach
alpha-helikalen gewundenen Knäuels.
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Die
cDNA, die den Leserahmen codiert, der der reifen Tetranektin-Einzelkette
(SEQ ID NR: 7) entspricht, wurde durch spezifische Amplifizierung
in einer Polymerasekettenreaktion (PCR) (Saiki et al., 1988) der
Nucleotidsequenzen vom Aminosäurerest
Glu1 bis Val181 unter Verwendung der oligo-dT-geprimten 1. Strang-cDNA,
die aus menschlicher Gesamt-RNA aus der Plazenta synthetisiert wurde,
als Matrize cloniert. Die in der PCR verwendeten Primer waren SEQ
ID NR: 8 und SEQ ID NR: 9. Die RNA-Extraktion und cDNA-Synthese
erfolgten unter Verwendung von Standardverfahren. Der amplifizierte
Leserahmen, der die monomere Untereinheit von Tetranektin codiert,
war am 5'-Ende über die
PCR-Reaktion mit Nucleotidsequenzen verbunden, die die Aminosäuresequenz
SEQ ID NR: 10 codieren, die eine IEGR-Schnittstelle für die Rinder-Restriktionsprotease
FXa ausmacht (Nagai und Thøgersen,
1987). Ein Glycinrest wurde aufgrund des spezifischen Designs des
5'-PCR-Primers (SEQ.
ID NR. 8) zwischen dem C-terminalen Argininrest der FXa-Schnittstelle
(SEQ ID NR. 10) und dem Tetranektin-Glu1-Rest eingebaut. Das amplifizierte
DNA-Fragment wurde in den E. coli-Expressionsvektor pT7H6 (Christensen et al., 1991) subcloniert,
so dass das Plasmid pT7H6FX-TN123
produziert wurde, das das Tetranektin-Monomer H6FXTN123 (SEQ ID NR:
25) exprimiert, und in pT7CIIH6 subcloniert,
das ein Derivat von pT7H6 ist,
in dem die 32 aminoterminalen Aminosäurereste des Lambda CII-Proteins
(SEQ ID NR: 11) 5' von
den sechs Histidinresten (SEQ ID NR: 12) eingebaut sind, wie in 5 skizziert,
so dass sich pT7CIIH6FX-TN123
ergibt, das das Tetranektin-Fusionsprotein CIIH6FXTN123 (SEQ ID
NR: 24) exprimiert. Die Aminosäuresequenz
der exprimierten Proteine wird in 6 dargestellt
(in SEQ ID NR: 7 wird die Aminosäuresequenz
des reifen Tetranektin-Proteins angegeben). Ferner wurden drei zusätzliche
Tetranektin-Derivate konstruiert (8): H6FXTN12,
umfassend die Tetranektin-Aminosäurereste Glu1
bis Val49 (SEQ ID NR: 6), H6FXTN23, umfassend die Tetranektin-Aminosäurereste
Val17 bis Val181 (SEQ ID NR: 7) und H6FXTN3 (SEQ ID NR: 30), umfassend
die Tetranektin-Aminosäurereste
Ala45 bis Val181 (SEQ ID NR: 7). Diese drei Tetranektin-Derivate
wurden durch spezifische Amplifizierung in einer PCR unter Verwendung
von pT7H6FX-TN123
als Matrize und der Primerpaare SEQ ID NR: 8 und SEQ ID NR: 13,
SEQ ID NR: 14 und SEQ ID NR: 9 bzw. SEQ ID NR: 15 und SEQ ID NR:
9 konstruiert. Die amplifizierten DNA-Fragmente wurden in den E.
coli-Expressionsvektor pT7H6 subcloniert,
so dass die Plasmide pT7H6FX-TN12, pT7H6FX-TN23 bzw. pT7H6-TN3 produziert
wurden (7).
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Um
rekombinantes Tetranektin und seine Derivate herzustellen, wurde
jedes der Plasmide pT7H6FX-TN123,
pT7CIIH6FX-TN123,
pT7H6FX-TN12, pT7H6FX-TN23 und pT7H6FX-TN3 im mittleren
Maßstab (4 × 1 Liter;
2 × TY-Medium,
5 mM MgSO4 und 100 μg Ampicillin) in E. coli BL21-Zellen
gezüchtet,
wie von Studier et al. (1990) beschrieben. Bei 37°C exponentiell
wachsende Kulturen wurden bei OD600 0,8
mit dem Bakteriophagen Lambda CE6 bei einer Multiplizität von etwa
5 infiziert. Die Kulturen wurden bei 37°C weitere drei Stunden gezüchtet und
die Zellen durch Zentrifugation geerntet.
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Die
Zellen wurden in 150 ml 0,5 M NaCl, 10 mM Tris-HCl pH 8 und 1 mM
EDTA pH 8 resuspendiert. Phenol (100 ml eingestellt auf pH 8) wurde
zugegeben und das Gemisch wurde einer Ultraschallbehandlung unterzogen,
um das Gesamtprotein zu extrahieren. Das Protein wurde aus der Phenolphase
mit 2,5 Volumina Ethanol und durch Zentrifugation präzipitiert.
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Das
Proteinpellet wurde in einem Puffer gelöst, enthaltend 6M Guanidiniumchlorid,
50 mM Tris-HCl pH 8 und 0,1 M Dithioerythriol. Nach der Gelfiltration
auf Sephadex G-25 (Pharma cia, Schweden) in 8 M Harnstoff, 1 M NaCl,
50 mM Tris-HCl pH 8 und 10 mM 2-Mercaptoethanol wurde die Rohproteinzubereitung
auf eine Ni2+ aktivierte NTA-Agarosesäule (Ni2+NTA-Agarose, 75 ml mit 8 M Harnstoff, 1
M HCl, 50 mM Tris-NaCl pH 8 und 10 mM 2-Mercaptoethanol vorgewaschen)
zur Reinigung (Hochuli et al., 1988) und zur Rückfaltung der Fusionsproteine
H6FXTN123, CIIH6FXTN123, H6FXTN12, H6FXTN23 und H6FXTN3 aufgetragen.
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Für diese
Studie entschieden wir uns, unsere eigene Ni2+-NTA-Agarose-Matrix
herzustellen. Es wurde eine Carbodiimid-Kopplung des N-(5-Amino-1-carboxypentyl)iminodiessigsäure-Metallliganden (Syntheseweg,
wie von Döbeli & Hochuli (EP-A-0
253 303) beschrieben) an eine starre Agarosematrix (Sepharose CL-6B,
Pharmacia, Schweden) durchgeführt:
8
g N-(5-Amino-1-carboxypentyl)iminodiessigsäure aus dem Syntheseverfahren
in 50 ml wurde auf pH 10 durch Zugabe von 29 g Na2CO3(10 H2O) eingestellt
und einer gerührten
Suspension aktivierter Sepharose CL-6B in 1 M Na2CO3 zugegeben. Man ließ die Reaktion über Nacht
ablaufen. Die Sepharose CL-6B (anfangs 100 ml Suspension) wurde
nach Entfernen von Wasser durch Aceton mit 7 g 1,1'-Carbonyldiimidazol
unter 15- bis 30-minütigem
Rühren
aktiviert. Bei der Aktivierung wurde die Sepharose CL-6B mit Aceton,
gefolgt von Wasser und 1 M Na2CO3 gewaschen.
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Die
NTA-Agarose-Matrix wurde in eine Säule eingebracht und mit Ni2+ „beladen", indem langsam 5 Säulenvolumina
einer 10%-igen NiSO4-Lösung durchgeschickt wurden.
Die Ni2+-Menge
auf der durch dieses Verfahren hergestellten NTA-Agarose-Matrix
wurde mit 14 μMol
pro ml Matrix bestimmt. Nach dem Beladen wurde die Ni2+NTA-Agarosesäule mit
zwei Säulenvolumina
Wasser, einem Säulenvolumen
1 M Tris-HCl pH 8 und zwei Säulenvolumina
Beladungspuffer gewaschen, bevor die Ni2+NTA-Agarose-Matrix
mit dem Rohproteinextrakten in einem Zerteiler unter Rühren 15
bis 30 min gemischt wurde. Alle für die Flüssigkeitschromatographie hergestellten
Puffer wurden vor der Zugabe des Reduktionsmittels und/oder der
Verwendung unter vermindertem Druck entgast.
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Das
Ni2+NTA-Agarose-Matrix-Rohextrakt-Gemisch
wurde in Standardglassäulen
für die
Flüssigkeitschromatographie
(innerer Durchmesser: 2,6 cm) auf ein Volumen von etwa 40 ml gepackt.
Die Säulen
wurden mit 200 ml 8 M Harnstoff, 1 M NaCl, 50 mM Tris-HCl pH 8 und
10 mM 2-Mercaptoethanol (Puffer I) und 100 ml 6 M Guanidiniumchlorid,
50 mM Tris-HCl pH 8 und 10 mM 2-Mercaptoethanol (Puffer II) gewaschen
und die adsorbierten von Tetranektin stammenden Fusionsproteine
H6FXTN123, H6CIIFXTN123, H6FXTN23 und H6FXTN3 wurden unter Verwendung
des zyklischen Rückfaltungsverfahrens
zurückgefaltet,
wie beschrieben (Thøgersen
et al., WO 94/18227).
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Das
Fusionsprotein H6FXTN12 wurde durch Entfernen von Guanidiniumchlorid
und 2-Mercaptoethanol von Puffer II in einem Gradienten über 5 Säulenvolumina
in 50 mM Tris-HCl pH 8 und 0,5 M NaCl zurückgefaltet. Nach Beendigung
der Rückfaltungsverfahren
wurden die von Tetranektin stammenden Fusionsproteine von den Ni2+NTA-Agarosesäulen mit einem Puffer, enthaltend
0,5 M NaCl, 50 mM Tris-HCl, 25 mM EDTA pH 8, eluiert. Die Tetranektin-Fusionsproteine
H6FXTN123, H6FXTN23 und H6FXTN3 wurden über Nacht mit FXa bei
4°C in einem
molaren Verhältnis
von 1 : 300 gespalten. Nach der FXa-Spaltung
wurden die Proteinproben um das 10-fache durch Ultrafiltration auf
YM10-Membranen (Amicon) aufkonzentriert. Nach 10-maliger Verdünnung der
Proteinprobe mit 2 mM CaCl2 wurden die rekombinanten
Tetranektin-Derivate TN123, TN23 und TN3 durch Ionenaustauschchromatographie
auf Q-Sepharose (Pharmacia, Schweden) in einem linearen Gradienten über 10 Säulenvolumina
von 10 mM Tris-HCl pH 8, 2 mM CaCl2 bis
10 mM Tris-HCl pH 8, 2 mM CaCl2 und 0,5
M NaCl isoliert. Nach der Elution aus den Ni2+NTA-Agarosesäulen wurden
die Fusionsproteine H6CIIFXTN123 und H6FXTN12 genauso um das 10-fache
durch Ultrafiltration auf YM10-Membranen aufkonzentriert und in
Puffer, enthaltend 25 mM Tris-HCl pH 8, 25 mM NaCl und 2 mM CaCl2, vor der Reinigung des richtig gefalteten
Monomers durch Ionenaustauschchromatographie auf Q-Sepharose, wie
beschrieben, gelfiltriert.
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Rekombinantes
mittels dieser Verfahren hergestelltes Tetranektin (TN123) mit der
gesamten Länge wurde
im Hinblick auf die Bindung an Plasminogen-Kringle 4 und an immobilisiertes
Fucoidan, die Expression antigener Stellen und die Lokalisierung
von Disulfidbrücken
analysiert. Bei allen getesteten Kriterien verhielt sich das produzierte
TN123 identisch mit dem natürlich
isolierten menschlichen Tetranektin (Daten nicht gezeigt). Ferner
wurden TN123 und TN3 kristallisiert (Kastrup et al., 1996) und die
Struktur wurde ebenfalls bestimmt, wobei alles darauf hinwies, dass
tatsächlich
ein einzelnes einzigartiges und biologisch aktives gefaltetes Produkt
produziert worden war.
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Analytische Gelfiltrationsanalyse
von rTN-Proteinen.
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Die
analytische Gelfiltration der rekombinanten Tetranektin-Derivate
TN123, TN3 und TN23 (9) erfolgten auf einer Superose
12-HR 10/30-Säule
(Pharmacia, Schweden) mit einem Gesamtvolumen von 25 ml in 100 mM
NaCl und 50 mM Tris-HCl pH 8 und einer Flussrate von 0,2 ml/min.
Der Kav-Wert wird definiert durch Kav = (Ve – Vo)/(Vc – Vo).
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Die
Gelfiltrationsanalyse von TN123 und TN23 zeigt, dass beide Proteine
ausschließlich
als Trimere in Lösung
gefunden werden (Kav-Werte 0,27 bzw. 0,29),
während
TN3 monomer zu sein scheint (Kav: 0,41).
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Chemische
Vernetzung von Tetranektin und Derivaten
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Die
rekombinanten Tetranektin-Derivate TN123, TN3 und TN23 zusammen
mit den Fusionsproteinen CIIH6FXTN123 und H6FXTN12 oder Gemische
dieser Derivate wurden bei einer 1 mg/ml Konzentrationen in Vernetzungspuffer
(0,1 M Natriumborat, pH 9,1) mit Dimethylsuberimidat (DMSI, Sigma)
inkubiert. 10 μl-Aliquots
der Proteinlösung
wurden 30 Minuten mit 1 μl-Aliquots
der DMSI-Stammlösung
(20 mg/ml in Vernetzungspuffer) bei 25°C vor Zugabe von 2 μl Quenchingpuffer
(3 M Tris-HCl, pH 9) inkubiert. Der Austausch der Untereinheiten
zwischen vorgebildeten Homo-Oligomeren wurde induziert, indem Proteingemische
einer Hitzeschockbehandlung unterzogen wurden. Fünf μl-Aliquots jeder Proteinlösung (1
mg/ml Stammlösung)
wurden bei 0°C
in Standard-Polypropylen-Mikrozentrifugenröhrchen gemischt, in ein Wasserbad
bei 70°C
für die angegebenen
Zeiträume übertragen
und dann 15 Minuten bei 25°C
vor der Reaktion mit DMSI weiter inkubiert.
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Vor
der Analyse der vernetzten Produkte mittels SDS-PAGE (12%-ige Gele)
wurden die Reaktionsproben in Gegenwart von SDS und Mercaptoethanol
gekocht.
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Die
Vernetzungsanalyse von TN123 und des Fusionsproteins CIIH6FXTN123
zeigte, dass nach 16 Stunden kein nachweisbarer Austausch der Untereinheiten
zwischen vorgefertigten Homo-Oligomeren in einem Gemisch von TN123
und CIIH6FXTN123 bei Raumtemperatur gefunden wurde (10).
Der Austausch der Untereinheiten konnte durch Inkubation des Proteingemisches
bei 70°C
15 Sekunden oder länger
vor dem Abkühlen
auf Raumtemperatur und Zugabe von DMSI induziert werden. Die SDS-PAGE-Analyse
zeigte die Gegenwart von vier trimeren Banden über 95 kDa (entsprechend den
beiden Homotrimeren und zwei Heterotrimeren) und drei dimeren Banden
(entsprechend zwei Homodimeren und einem Heterotrimer) im Gel zwischen
43 und 55 kDa in relativ großer
Menge in Übereinstimmung
mit der zufälligen
Assoziierung der monomeren Untereinheiten in Trimere nach dem Austausch
der Untereinheiten. Es sollte angemerkt werden, dass die molekularen
Gewichtsmarker nur auf den SDS-PAGE-Gelen für die Rohkalibrierung und Orientierung
der Gele eingeschlossen wurden.
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Die
trimere Organisation von Tetranektin wurde ferner durch Vernetzungsstudien
der Proteine H6FXTN12, TN23 und TN3 und von Gemischen zwischen ihnen
bestätigt
(11). Das Tetranektin-Derivat TN3, das nur die
CRD enthält,
konnte auch nicht bei hohen Proteinkonzentrationen vernetzt werden
und interferierte nicht mit der Vernetzung von rTN123. Genauso schien
das Derivat TN23, das Exon 2 und die CRD enthielt, nach der Vernetzung
monomer zu sein und man fand heraus, dass es nicht mit der Trimerisierung
von TN123 während
des Austausches der Untereinheiten interferierte. Die dimeren TN23-Moleküle, die
in geringer Menge in der Probe gefunden wurden, spiegeln wahrscheinlich
kontaminierende falsch gefaltete Disulfidbrücken-Dimere wider. Das Fusionsprotein
H6FXTN12 bildete bei der Vernetzung Homotrimere und erzeugte mit TN123
nach dem Austausch der Untereinheiten Heterotrimere. Aufgrund der
unterschiedlichen Größe von Tetranektin
mit der gesamten Länge
(TN123) und H6FXTN12 sind die möglichen
neun Proteinbanden, die auf die chemische Vernetzung zurückzuführen sind:
Die vier Trimere [(TN123)3, (TN123)2(H6FXTN12), (TN123)(H6FXTN12)2 und
(H6FXTN12)3] bei ca. 95 kDa, 50 kDa, 37
kDa bzw. 20 kDa; die drei Dimere [(TN123)2,
(TN123) (H6FXTN12) und (H6FXTN12)2] bei
ca. 45 kDa, 30 kDa bzw. 15 kDa und die beiden Monomere TN123 bei
23 kDa und H6FXTN12 bei 9 kDa.
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Insgesamt
zeigen die Gelfiltration und die Vernetzungsanalyse der Tetranektin-Derivate,
dass Tetranektin wie die Collectin-Gruppe der C-Typ-Lektine ein
trimeres Molekül
ist und dass die Aminosäurereste,
von denen direkt gezeigt wird, dass sie an der Trimerisierung des
Tetranektin-Monomer beteiligt sind, im Exon 2 des Proteins (Val17–Val49)
lokalisiert sind. Ferner konnte der Austausch der Untereinheiten
zwischen den trimeren Molekülen
nur nach Hitzedenaturierung beobachtet werden. Die Aminosäurereste
Glu1 bis Asp16 von Tetranektin sind wichtig für die chemische Vernetzung
mit DMSI und noch wichtiger scheinen sie das trimere Molekül zu stabilisieren,
da die Vernetzungsanalyse des TN123- und TN23-Gemisches keinen Rückgang bei der TN123-Bildung
nach der Hitzedenaturierung und dem möglichen Austausch der Untereinheiten
zeigte (11). Die Stabilität des Tetranektin-Trimers wurde durch
eine Vernetzungsanalyse mit DMSI bei verschiedenen Temperaturen
bestätigt.
15 μl TN123
mit einer Konzentration von 0,3 mg/ml wurden 10 min entweder bei
37°C, 50°C, 60°C oder 70°C vor Zugabe
von 2 μl
DMSI (20 mg/ml) vorinkubiert. Man ließ die Reaktion 15 min ablaufen,
bevor die Reaktion mit 5 μl
3M Tris-HCl pH 9,1 gequenchet wurde und man ließ die Reaktionsgemische auf
Raumtemperatur abkühlen.
Die SDS-PAGE-Analyse
der reduzierten Proben (12) zeigte, dass
Trimere sogar bei 60°C
leicht nachweisbar sind, auch wenn ein kompetitierendes Muster der
vernetzenden Proben bei zunehmenden Temperaturen zunimmt. Das Auftreten
anderer vernetzender Proben ist wahrscheinlich auf die Auffaltung
von CRD zurückzuführen. Die
Stabilität
des trimerisierenden Tetranektin-Strukturelements wird weiter unter
Verwendung eines konstruierten chimären Proteins in Beispiel 3
analysiert.
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BEISPIEL 3
-
Design und Konstruktion
des rekombinanten chimären
Proteins TRIPB-UB – dem
trimerisiernden Tetranektin-Strukturelement und Ubiquitin
-
Ein
freundlicherweise von Dr. O. Wiborg bereitgestellter Plasmidclon,
pLCMHF/UB, der eine menschliche Ubiquitin-cDNA-Insertion (SEQ ID
NR: 16) trägt,
wurde als Matrize verwendet und SEQ ID NR: 17 zusammen mit SEQ ID
NR: 18 wurden in einer Polymerasekettenreaktion (PCR) (Saiki et
al., 1988) zur Amplifizierung der Nucleotidsequenz verwendet, die
den Aminosäurerest
Ile1 bis Gly76 des menschlichen Ubiquitins (SEQ ID NR: 19) codiert.
Das amplifizierte DNA-Fragment wurde nach der Spaltung mit den Restriktionsendonucleasen
BamHI und HindIII in die BamHI- und HindIII-Schnittstellen von pTtripb
(Beispiel 1) unter Verwendung von Standardverfahren ligiert, sodass
sich pTtripb-UB (13) ergab.
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Um
das chimäre
Fusionsprotein H6FXtripb-UB (14, SEQ
ID NR: 31) herzustellen, wurde das Plasmid pTtripb-UB im mittleren
Maßstab
(4 × 1
Liter; 2 × TY-Medium,
5 mM MgSO4 und 100 μg Ampicillin) in E. Coli BL21-Zellen
gezüchtet,
wie von Studier et al. (1990) beschrieben. Bei 37°C exponentiell
wachsende Kulturen wurden bei OD600 von
0,8 mit dem Bakteriophagen Lambda CE6 bei einer Mulitplizität von ungefähr 5 infiziert.
Die Kulturen wurden weitere drei Stunden bei 37°C gezüchtet und die Zellen wurden
durch Zentrifugation geerntet. Die Zellen wurden in 150 ml 0,5 M
NaCl, 10 mM Tris-HCl pH 8 und 1 mM EDTA pH 8 resuspendiert. Phenol
(100 ml eingestellt auf pH 8) wurde zugegeben und das Gemisch einem
Ultraschall unterzogen, um das Gesamtprotein zu extrahieren. Das
Protein wurde aus der Phenolphase durch 2,5 Volumina Ethanol und
durch Zentrifugation präzipitiert.
Das Proteinpellet wurde in einem Puffer, enthaltend 6 M Guanidiniumchlorid,
50 mM Tris-HCl pH 8 und 0,1 M Dithioerythriol, gelöst. Nach
der Gelfiltration auf Sephadex G-25 (Pharmacia, Schweden) in 8 M
Harnstoff, 1 M NaCl, 50 mM Tris-HCl pH 8 und 10 mM 2-Mercaptoethanol
wurde die Rohproteinzubereitung auf eine Ni2+ aktivierte
NTA-Agarosesäule
zur Reinigung (Hochuli et al., 1988) und Rückfaltung des Fusionsproteins
H6FXtripb-UB aufgetragen.
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Die
Synthese und das Beladen der Ni2+ aktivierten
NTA-Agarose-Matrix wird in Beispiel 2 beschrieben. Alle Puffer für die Flüssigkeitschromatographie
wurden vor der Verwendung entgast. Das Fusionsprotein H6FXtripb-UB
wurde durch Entfernung des Harnstoffes und 2-Mercaptoethanol aus
Puffer II in einem Gradienten über
5 Säulenvolumina
in 50 mM Tris-HCl pH 8 und 0,5 M NaCl zurückgefaltet. Nach Beendigung
des Rückfaltungsverfahrens
wurde das H6FXtripb-UB-Fusionsprotein aus den Ni2+NTA-Agarosesäulen mit
einem Puffer, enthaltend 0,5 M NaCl, 50 mM Tris-HCl, 25 mM EDTA
pH 8 eluiert und auf einer Sephadex-G50-Säule (Pharmacia) in 0,1 M Natriumborat
pH 9-Puffer für
die chemische Vernetzungsanalyse mit DMSI einer Gelfiltration unterzogen.
-
Das
Vernetzungsanalyseexperiment wurde sowohl konzipiert, um den oligomeren
Status des chimären
Fusionsproteins als auch die Hitzestabilität des angenommenen Fusionsproteintrimers
zu analysieren, wie in Beispiel 2 beschrieben: Proben mit 15 μl H6FXtripb-UB-Fusionsprotein
bei einer Konzentration von etwa 1,0 mg/ml wurden 10 min entweder
bei 37°C,
50°C, 60°C oder 70°C vor Zugabe
von 2 μl
DMSI (20 mg/ml) vorinkubiert. Man ließ die Reaktionen 15 min ablaufen,
bevor das Quenchen durch Zugabe von 5 μl 3 M Tris-HCl pH 9,1 erfolgte
und man ließ die
Reaktionsgemische auf Raumtemperatur abkühlen. Die SDS-PAGE-Analyse der
reduzierten Proben (12) zeigten, dass (1) das Fusionsprotein
H6FXtripb-UB ein Trimer in Lösung
ist (Monomer bei 17 kDa, Dimer bei 35 kDa und Trimer bei 43 kDa)
und dass (2) eine wesentliche Menge der trimeren Moleküle sogar
bei 70°C
vorliegt. Das Auftreten anderer größerer Vernetzungsprodukte ist
wahrscheinlich auf die Vernetzung von Trimeren über den Ubiquitin-Anteil des
Fusionsproteins zurückzuführen.
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BEISPIEL 4
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Design und Konstruktion
von trimerisierten und hexamerisierten CEA6scFY-Antikörpern scFv(CEA6)-TRIPB, TRIPB-scFV(CEA6)
und scFv(CEA6)-TRIPB-scFv(CEA6).
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Ein
freundlicherweise von Dr: Kevin Pritchard, Cambridge Antibody Technology
Ltd., Melbourn, GB, bereitgestellter Plasmidclon, pUC19MCH/CEA6,
der eine Nucleotidsequenz (SEQ ID NR: 20) trägt, die den CEA6-Antikörper im
Einzelketten Fv (scFv)-Format codiert, auf die direkt ein „myc-Marker" (der ein allgemeiner Reinigungs-/Nachweis-Marker
ist) folgt, wurde als Matrize in Polymerasekettenreaktionen (PCR)
(Saiki et al., 1988) verwendet, bei denen die Nucleotidesequenz,
die scFv + myc-Marker codiert, unter Verwendung der Primerpaare
(SEQ ID NR: 21 und SEQ ID NR: 22) und (SEQ ID NR: 21 und SEQ ID
NR: 23) amplifiziert wurde, um die PCR-Fragmente „A" und „B" zu erzeugen.
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PCR-Fragment „A" wurde mit den Restriktionsenzymen
BamHI und KpnI behandelt und das sich ergebende Fragment wurde in
mit BglII/KpnI gespaltenen pTripb (Beispiel 1) eingebaut, um den
Vektor pTH6FXscFv(CEA6)-tripb (15) zu
erhalten, der das H6FXscFv(CEA6) TRIPB-Fusionsprotein (16)
codiert. Das PCR-Fragment „B" wurde mit den Restriktions enzymen
BamHI und HindIII behandelt und das sich ergebende Fragment wurde
in mit BamHI und HindIII gespaltenen pTripb (Beispiel 1) eingebaut,
um den Vektor pTH6FXtripb-scFv(CEA6) (17)
zu erhalten, der das H6FXTRIPB-scFv(CEA6)-Fusionsprotein (18, SEQ ID NR: 33) codiert, wobei Standardverfahren
verwendet wurden.
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Um
den Expressionsvektor pTH6FXscFv(CEA6)-tripb-scFV(CEA6) (19) zu erzeugen, der das H6FXscFv (CEA6)-TRIPB-scFv(CEA6)-Fusionsprotein
(20, SEQ ID NR: 34) codiert, wurde die Insertion im
Vektor pTH6FXtripb-scFv(CEA6) unter Verwendung der Restriktionsenzyme
BamHI und HindIII herausgespalten und in den Vektor pTH6FXscFv(CEA6)-tripb
eingebaut, der mit den Restriktionsenzymen BamHI und HindIII behandelt
worden war.
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Um
die chimären
Fusionsproteine H6FXscFv(CEA6)-TRIPB (SEQ ID NR: 32), H6FXTRIPB-scFv(CEA6)
(SEQ ID NR: 33) und H6FXscFv(CEA6)-TRIPB-scFv(CEA6) (SEQ ID NR:
34) herzustellen, wurden die Plasmide pTH6FXscFv(CEA6)-TRIPB, pTH6FXtripb-scFv(CEA6)
und pTH6FXscFv(CEA6)-tripb-scFv(CEA6) im kleinen Maßstab (1
Liter; 2 × TY-Medium,
5 mM MgSO4 und 100 μg Ampicillin) in E. coli-BL21-Zellen
gezüchtet,
wie von Studier et al. (1990) beschrieben. Bei 37°C exponentiell wachsende
Kulturen wurden bei OD600 von 0,8 mit dem
Bakteriophagen Lambda CE6 bei einer Multiplizität von etwa 5 infiziert. Die
Kulturen wurden bei 37°C
weitere drei Stunden gezüchtet
und die Zellen durch Zentrifugation geerntet. Die Zellen wurden
in 50 ml 0,5 M NaCl, 50 mM Tris-HCl pH 8 und 1 mM EDTA pH 8 resuspendiert. Phenol
(50 ml eingestellt auf pH 8) wurde jeweils zugegeben, und die Gemische
wurden einer Ultraschallbehandlung unterzogen, um das Gesamtprotein
zu extrahieren. Nach der Klärung
durch Zentrifugation (25 Minuten bei 10.000 g) wurden die Rohproteinfraktionen
aus den Phenolphasen durch Zugabe von 2,5 Volumina Ethanol und durch
Zentrifugation präzipitiert.
Die Proteinpellets wurden in einem Puffer (15–25 ml), enthaltend 6 M Guanidiniumchlorid,
50 mm Tris-HCl pH 8 und 0,1 M Dithioerythriol, gelöst. Nach
der Gelfiltration auf Sephadex G-25 (Pharmacia, Schweden) in 8 M
Harnstoff, 1 M NaCl, 50 mM Tris-HCl pH 8 und 10 mM 2-Mercaptoethanol
wurden die Rohproteinzubereitungen auf Ni2+ aktivierte
NTA-Agarosesäulen
(75 ml-Säulenvolumen) zur
Reinigung (Hochuli et al., 1988) aufgetragen. Der Waschpuffer (6
M Guanidin-HCl, 50 mM Tris-HCl pH 8 und 10 mM 2-Mercaptoethanol)
wurde dann durch die Säulen
gespült,
bis stabile Basislinien erhalten wurden. Es konnten dann praktisch
reine Fusionsproteine eluiert werden, indem ein pH-Gradient an jede
Säule angelegt
wurde (1000 ml Gradient in 8 M Harnstoff und 10 mM 2-Mercaptoethanol),
der durch lineares (pro Volumen) Mischen der Lösungen, enthaltend 50 mM Natriumdihydrogenphosphat
(pH 5 Puffer) und 50 mM Dinatriumhydrogenphosphat (pH 8 Puffer)
erhalten wurde.
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Zur
Vorbereitung der in-vitro-Rückfaltung
durch das Verfahren von Thøgersen
et al. (WO 94/18227) wurden 20 mg jedes gereinigten Fusionsproteins
in Suspensionen in Rückfaltungs-„Puffer B" (nachstehend beschrieben) mit Aliquots
von Suspensionen von Ni2+ aktivierte NTA-Agarose-Matrix
gemischt, die ausreicht, um Säulen
mit etwa 75 ml gepacktem Bettvolumen zu erzeugen. Jedes Fusionsprotein
wurde dann dem iterativen Rückfaltungsverfahren
unterzogen, wie für
Plasminogen-Kringle 4 in der Thøgersen et al.-Patentanmeldung (WO
94/18227) beschrieben, mit der Ausnahme, dass die Rückfaltung
der scFv enthaltenden Fusionsproteine bei 10°C unter Verwendung eines Puffers,
enthaltend 0,5 M NaCl, 50 mM Tris-HCl pH 8, 2 mM Glutathion und 0,2
mM oxidiertes Glutathion, als „Puffer
A" und eines Puffers,
enthaltend 8 M Harnstoff, 1 M NaCl, 50 mM Tris-HCl pH 8 und 2 mM
Glutathion, als „Puffer
B" erfolgte.
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Nach
Beendigung der Rückfaltung
wurde jede Säule
mit 300 ml Puffer, enthaltend 0,5 M NaCl und 50 mM Tris-HCl pH 8,
gewaschen, um das Glutathion abzuwaschen. Die zurückgefaltete
Fraktion jedes Proteins wurde dann von der NTA-Agarose-Matrix durch
Zugabe von 20 mM EDTA zum Elutionspuffer eluiert. Nach der Zugabe
von festem Harnstoff, um eine Endkonzentration von etwa 8 M für jede Proteinprobe
zu erreichen, und der Verdünnung
oder Dialyse, um die NaCl-Konzentrationen unter 5 mM zu reduzieren,
erfolgte die Endreinigung jedes richtig gefalteten Fusionsproteinprodukts
dann durch Ionenaustauschchromatographie (S-Sepharose, Pharmacia,
1,6 (i.D.) durch eine 90 Zentimeter lange Säule in einem Puffer, enthaltend
8 M Harnstoff, 5 mM Tris-HCl (aus 1 M Stammlösung bei pH 8) und 25 mM Natriumacetat
(aus 1 M Stammlösung
bei pH 5), die bei 2 ml/min eluiert wurde). Nach der Dialyse gegen
wässrigen
Puffer (z.B. phosphatgepufferte Salzlösung) wurde jedes reine und
richtig zurückgefaltete
Fusionsprotein in Erträgen
von 2–6
mg pro Liter gezüchteter
Kultur gewonnen. Jedes Protein kann durch analytische Gelfiltration,
chemische Vernetzungsanalyse, durch in-vitro-Affinitätsmessungen
und durch in-vivo-Wirksamkeit dargestellt werden, um einen stabilen
homotrimeren molekularen Komplex zu bilden: Der oligomere Status
des H6FXtripb-scFv-(CEA6)-Fusionsproteins wurde durch chemische
Vernetzungsanalyse mit DMSI analysiert: In parallelen Experimenten
wurden Proben von H6FXtripb-scFv-(CEA6) bei 0,34 mg/ml und TN123
bei 0,28 mg/ml in 0.1 M Natriumborat 30 min bei Raumtemperatur mit
ansteigenden Mengen (0–40 μg in insgesamt
12 μl) von
DMSI inkubiert. Die Reaktionen wurden durch Zugabe von 5 μl 3M Tris-HCl
pH 9 gequencht und die Proben wurden durch SDS-PAGE unter reduzierenden
Bedingungen (21) analysiert. Hiermit wird
wie beim Tetranektin gezeigt, dass das H6FXtripb-scFv-(CEA6)-Fusionsprotein
ein Trimer von etwa 38 kDa in Lösung
ist.
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