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Zum Schleudern von erstickenden, vernebelnden öder giftigen Gasen
und als Flammenwerfer verwendbares, fernrohrartig ausziehbares Rohr Die Erfindung
betrifft ein zum Schleudern von erstickenden, vernebelnden oder giftigen Gasen und
als Flammenwerfer verwendbares, fernrohrartig ausziehbares Rohr, welches sowohl
auf einem Fahrgestell dreh- und aufrichtbar angeordnet sein als auch nach Abnahme
von. dem Fahrgestell als Standrohr Verwendung finden kann.
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Die Anordnung des ausziehbaren Rohres auf einem fahrbaren Drehgestell
ermöglicht, dieses Gerät auf Schienen, Wegen oder auf Landstraßen leicht bis in
die vorderste Kampf -liiiie vorzubringen, . wo es vom Fahrgestejl herabgehoben wird,
um selbst durch schmale Laufgräben bis in die vorderste Schützen,-grabenlinie vorgebracht
zu werden. Dort wird es aufgestellt; mittels der am Rohrteil vorgesehenen Winde
werden in Stellung dann die verschiebbar ineinandergelagerten Rohrteile ausgezogen
und durch das zum Feinde hin gerichtete Mundstück, das- vom ' eigenen Graben etwa
15 bis 20 in entfernt ist, können Giftgase oder Flammen zur feindlichen Linie hin
geschleudert werden. ' Anderseits bietet dieses Rohr, wenn es auf dem Drehgestell
fahrbar angeordnet ist, die Möglichkeit, sowohl tief- wie hochgelegene Sicherungspunkte
des Gegners aus einer Entfernung von etwa 15 bis 2o m mit dem Mundstück des
Rohres zu erfassen, um -eine Vergasung des feindlichen Stützpunktes _ vorzunehmen.
So kann auf diese Weise mit Leichtigkeit beispielsweise ein höher gelegenes. Stockwerk
eines Hauses, in dem sich der Gegner verbarrikadiert hat, ohne erhebliche Verluste
vergast werden, indem das Mundstück der hochgerichteten Rohranlage durch ein Fenster
des besetzten Stockwerks eingedrückt wird und dann durch die Rohranlage Gas oder
Flammen geschleudert werden.
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Um diesem doppelten Zweck entsprechen zu können, ist das Rohr erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohreinrichtung mit dem, als Lagerfuß ausgebildetdn
hinteren Ende des ersten Rohrteils und den an diesem Rohrteil angelenkten Streben
dreifußartig aufstellbar ist, während der Lagerfuß und die Enden der Stützstreben
beim Auflagern
der Rohreinrichtung auf das mit einer Drehscheibe
und mit Aufrichtmitteln versehene Fahrgestell zum Schwenken und Aufrichten des Rohres
und zur Verbindung des ersten Rohrteils mit dem an Aufrichtmittel anschließbaren
Stützrahmen zur Schaffung eines dreieckförmigen Tragwerks dient.
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Die Aufrichtmittel sind in diesem Falle an den Stützen des Stützrahmens
oder an dessen oberer Querverbindung lösbar befestigt: Für die Fortbewegung des
Gerätes erweist es sich als zweckmäßig, den Schwerpunkt der eigentlichen .Rohranlage
möglichst so gegenüber dem Fahrgestell zu verschieben, daß dieser _ mit dem, des
Fahrgestells annähernd zusammenfällt. Zu diesem Zweck wird der zum dreieckförznigen
Tragwerk gehörende erste Rohrteil lösbar mit dem Stützrahmen verbunden, und der
schwenkbar am Fahrgestell gelagerte Stützrahmen ist entweder durch Lösen des zum
dreieckförmigen Tragrahmen gehörenden starren Gestänges oder der zum Aufrichten
des Tragwerks dienenden Schraubenspindel niederlegbar. Vorzugsweise werden zu diesem
Zweck die nebeneinander niederlegbaren Streben des starren Gestänges nach Lösung
von Stützrahmen auf den zurückschiebbaren ersten Rohrteil aufgelegt, und der mit
den Schraubenspindeln verbundene Stützrahmen wird nach dem Heräushel@en aus seinen
Lagern nach vorn oder hinten niedergelegt.
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Bei der Verwendung als Standrohr können am ersten Rohrteil angreifende
Verspännungsseile zur Erhöhung der Standsicherheit!dienen, und es können die Enden
dieser Verspannungsseile mit Anker versehen sein, die in das Erdreich .eingreifen.
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Der vorderste ausziehbare Rohrteil besteht zweckmäßig aus zwei oder
mehreren parallelen und bündelförmig gestalteten einzelnen Rohren, die entweder
zu einem gemeinsamen Mundstück führen oder die an je ein Einzelmundstück angeschlossen
sind, die gegebenenfalls untereinander verschiedene Länge haben und auch nach verschiedenen
Seiten hin gerichtet sein können. Auf diese Weise können gleichzeitig oder nacheinander
verschiedenartig wirkende Bekämpfungsmittel oder feuererstickende Gase- hindurchgeschickt
werden, und je nach der Ausbildung der Mundstücke kann ein kleinerer oder größerer
Geländekreis bzw. Brandherd hiermit erfaßt werden.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
Abb. i zeigt das gesamte Gerät betriebsfertig mit eingezogenen Rohrteilen in Seitenansicht,
Abb.2 die zugehörige Draufsicht; Abb.3 das Gerät in der Seitenansicht mit zurückgezogenen
Rohren und niedergelegtem Stützrahmen, Abb.4 in schaubildlicher Darstellung das
vordere Ende des vordersten Rohrbeils mit vier Mundstücken, Abb.5 die vom Fahrgestell
abgenommene und aufgestellte Rohranlage in Vorderansicht, Abb.6 hierzu in Seitenansicht.
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Das aus mehreren fernrohrartig zusammengesetzten Rohrteilen i, 2,
3 bestehende Gas-oder Flammenrohr, auf dessen vorderem Rohrteil 3 ein dem jeweiligen
Zweck entsprechend ausgebildetes Mundstück aufgesetzt ist, ist auf einer fahrbaren
Drehscheibe 30 aufrichtbar gelagert, die von dem Fahrgestell 3 i, 32 getragen wird.
Das Fährgestell kann zwei, vier oder zweckmäßig drei vorzugsweise mit Gummibereifung
versehene Räder 32 besitzen. Auf der dem Gas- oder Flammenrohr gegenüberliegenden
Seite trägt die Drehscheibe einen kastenähnlichen Aufbau 33, der als Gegengewicht
für das eigentliche Schaumgießrohr dient und zweckmäßig aus Rahmenstreben gebildet
wird, in die mit Sand oder Wasser gefüllte Behälter eingesetzt sind. Mittels einer
auf den Zapfen 27 eines Schnel;-kenrades aufsetzbaren Kurbel kann die Drehscheibe
mit dem Gas- oder Flammenrohr und dem Aufbau 33 gedreht werden. Das Rohr selbst
enthält an seinem hinteren Teil ein dreieckförmiges Tragwerk, das aus dem Rohrteil
i, dem an seinem unteren Ende befestigten Stützrahmen 4 und einem das freie Ende
des ersten Rohrteils i mit dem Stützrahmen 4 verbindenden starren Gestänge 5 besteht.
Der Stützrahmen 4 wird zweckmäßig aus zwei senkrechten Rahmeneisen gebildet, die
oben durch ein Quereisen miteinander verbunden sind. Das Gestänge 5 besteht aus
zwei Streben, die mit ihren hinteren Enden an den beiden senkrechten Pfosten des
Stützrahmens 4 lösbar eingehängt sind und nach vorn zusammenlaufen, wo sie, zweckmäßig
aneinem um das vordere Ende des Rohrteils i gelagerten Ring angelenkt sind. Et-,va
auf halber Länge können diese beiden Streben durch eine oder m_ ehrere Querstreben
versteift sein, die an der einen Strebe angelenkt und mit der anderen Strebe lösbar
verbunden sind. Von den oberen Enden der senkrechten Pfosten des Stützrahmens 4
erstrecken sich zwei Verspannungsseile 7 zum vorderen Ende des mittleren Rohrteils
2, wo sie über eine dort vorgesehene Rolle in das Innere des Rohres geführt sind.
Alle fernrohrartig ausziehbaren Rohrteile sind untereinander durch Zugseile verbunden,
die es ermöglichen, die Rohre aus- und wieder einzuziehen.
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An der Verbindungsstelle des ersten Rohrteils i mit dem Stützrahmen
4 besitzt das dreieckförmige Tragwerk seitliche Lager= zapfen i i, die in auf der
Drehscheibe 3o zu beiden Seiten angeordnete Lager derartig ein-
"greifen,
daß das Tragwerk mit den Rohrbeilen in diesen Lagern schwenkbar und "somit aufrichtbar
ist. Als Aufrichteinittel dienen bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel zwei
-Schraubenspindeln 6, deren Muttern 8- in am oberen Ende des Stützrahmens q. angebrachtexi
Schwenklägern herausnehmbar gelagert sind. Die hinteren Enden der Schraubenspindeln
6 sind an dem als Gegengewicht dienenden Aufbau 33 schwenkbar angebracht, so daß
sie entsprechend .der Verschwenkung des Tragwerks beim Aufrichten der Rohre um den
erforderlichen Winkelbetrag nachgeben können. Der Spindeltrieb wird durch auf Zapfen
28 aufsetzbare Kurbeln betätigt.
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Der erste Rohrteil i hat an seinem hinteren Ende einen gabelförmig
ausgebildeten Lagerfuß 22 (Abt. 2), der mittels Bolzen--> i an dem senkrechten
Pfosten des Stützrahmens q. lösbar befestigt ist. Die Verbindung kann dabei durch
-Verschraubung erfolgen, oder die Bolzen 21 stehen unter Wirkung von Federn, . welche
die Bolzen in die öffnungen der Stützrahmenpfosten hineinziehen.
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Bei der Beförderung des Gerätes wird die Rohranlage gemäß Abb.3 nach
hinten auf das - Fahrgestell zurückgeschoben. Hierzu müssest nicht nur die Verbindungsbolzen
2 i gelöst und hierdurch der gabelförmige Lagerfuß 22 des Rohrteils i aus seinen
Lagern herausgenommen werden, sondern es müssen auch -die oberen. Enden der, das
starre Gestänge 5 bildenden Streben vom Stützrahmen 4. gelöst werden, .die dann
zweckmäßig nebeneinander auf den ersten Rohrteil i niedergelegt werden. Zum Verschieben
der Rohre Ost auf der Drehscheibe 30 :eine nach hinten sich erstreckende Gleitführung
vorgesehen.
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Um auch den Stützrahmen 4 niederlegen zu können und hierdurch, wie
häufig erwünscht, die Gesamthöhe der Anlage zu -verringern, -werden die Lagerzapfen
i i au"s den für sie im Betrieb bestimmten Lagern auf dem Dreh-Bestell 3o herausgehoben
und in gleichfalls vorgesehenen Gleitführungen auf der Drehscheibe 3o nach hinten
verschoben; Der Stützrahmen q. legt sich dann zusammen mit den mit ihm verbundenen
Schraubenspindeln 6 nach vorn nieder. Der im hinteren Teil des Fahrgestells vorgesehene,
zur Aufnähme des Gegengewichtes dienende Aufbau 33 ist in der Mitte mit :einer durchgängigen
Aushöhlung versehen, so daß die Rohre gegebenenfalls bis über den hinteren Rand
des Aufbaues bzw. des Fahrgestells hinaus verschoben «erden können.
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Das hiernach vom Stützrahmen 4. und den Schraubenspindeln 6 gelöste
Gas- oder Flammenrohr kann jetzt auch zusammen mit den auf den ersten Rohrteil i
niedergelegten Gestängestreben 5 und den Auszugmitteln vom. Fahrgestell vollkommen
herabgehoben werden. Zwecks 'leichterer Beförderung sind am Rohrteil i Handgriffe
angebracht, und ferner -ist dieser Rohrteil -mit Gleitkufen versehen, so daß es
nicht schwer fällt, die Röhranlage selbst durch enge Laufgräben vorzuschaffen.
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Beispielsweise im vordersten Schützengraben wird dann das Rohr derart
aufgestellt, daß es einerseits auf dem Lagerfuß 22 und anderseits auf den hinteren
Enden @ der Gestängestreben 5 ähnlich .einem Dreifuß auf der -Erde aufruht.
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Die sich dann ergebende Lage zeigen die Abb. 5 und 6. Durch Betätigung
der bei io angedeuteten Winde können nunmehr die fernrohrartig ineinandergeschobenen
Rohrteile i, 2, 3 ausgezogen werden, wodurch mit Leichtigkeit vom Boden eine Höhe
von 15, bis 20 m oder eine entsprechende Vorlage des Mundstückes erreicht werden
kann. Die Verspannungsseile, die bei der Anordnung der "Rohre auf dem Fahrgestell
am oberen Ende des Stützrahmens q. angreifen und bei der Herabnahme der Rohre vom
Fahrgestell dort gelöst sind, können an den bei 23 angedeuteten Haken .eingehakt
werden.
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Der vorderste Rohrteil 3 kann aus zwei oder mehreren parallel und
bündelförmig weinander angeordneten, mit je einem :eigenen Zuführung5schlauch
versehenen Rohren bestehen, wie in Abb. q veranschaulicht. So können beispielsweise
zwei übereinander angeordnete "und durch einen Steg miteinander verbundene Rohre
Verwendung .finden, die auch paarweise nebeneinander angeordnet werden können, in
welchem Falle somit .der vorderste Rohrteil 3 aus vier einzelnen Röhren besteht.
Die Rohrteile i und 2 erhalten dann eine entsprechende Querschnittsform, @die gegebenenfalls
auch ellipsenähnlich werden kann, in jedem Fall aber geeignet sein muß, die verschiedenen
Rohre des ersten Rohrteils 3 beim Zusammenschieben der Rohre aufzunehmen. Gegebenenfalls
- können die Rohrteile i und 2 auch aus sich gegenseitig führenden Winkeleisen bestehen.
Wird der vorderste Rohrteil 3 in vier :einzelne Rohre aufgeteilt, wie es Abb. 4.
erkennen läßt, dann können diese entweder in :ein einziges Mundstück ausmünden,
. , welches gegebenenfalls düsenartig nach allen Seiten hin gerichtet ist, oder
diese einzelnen Rohrteile sind über die bei 9 dargestellte Verflanschung an je einem
Mundstück 12, 13, 14, 15 angeschlossen. Diese Mundstücke -können untereinander
verschiedene Länge haben, reichen also verschieden weit über den Brandherd hinaus
bzw. sind nach verschiedenen Seiten hin gerichtet. Auf diese Weise können durch
.die an den vordersten Rohrteilen angeschlossenen Schlauchleitungen, die -sich durch
das Innere der Rohrteile i
und a hindurch erstrecken und durch diese
geschützt sind, gleichzeitig oder nacheinander verschiedene zur Bekämpfung eines
Gegners geeignete erstickende, vernebelndie oder giftige Gase oder die zur Erzeugung
der Flammen dienenden Materialien geführt werden.