DE3334428C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kamerawagen mit einem an der Ober­ seite eines Fahrwerks auf einer höhenverstellbaren Säule etwa in der Hälfte seiner Länge um eine vertikale Achse drehbar so­ wie um eine horizontale Achse schwenkbar gelagerten Tragelement, das an einem Ende eine Halterung für eine Filmkamera aufnimmt.

Für Film- und Tonaufnahmen ist es bekannt, die Kamera fahrbar aus­ zurüsten. Dazu ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Kamera auf einem Sockel zu lagern, der teleskopartig ausfahrbar ist und mit dem Hochfahren der Kamera auch den sitzenden Kameramann mit­ nimmt.

Bei Außenaufnahmen wird vielfach noch in der Weise verfahren, daß ein Gerüst aufgestellt wird, auf dem die Kamera mit dem Kameramann steht.

Diese Arbeitsweise ist teuer und umständlich. Von großem Nachteil ist weiterhin, daß eine Standortänderung eine gewisse Umrüstzeit, meistens mehrere Stunden, benötigt. Viele Anlässe lassen jedoch eine solche Zeitplanung zuwiderlaufende Arbeitsunterbrechnung nicht zu, weshalb die geschilderte Arbeitsweise nicht akzeptabel ist.

Aus der US 22 24 901 ist die Anordnung eines Wagens mit einer damit bewegbaren Kamera für Filmaufnahmen bekannt. Bei dieser Vor­ richtung ist ein an der Oberseite des Wagens befestigter dreh- und schwenkbarer Mast vorhanden, an dessen Spitze die Halterung der Filmkamera angeordnet ist.

Der hieraus bekannte mobile Kamerauntersatz ist im Grunde genommen eine dreirädrige Schubkarre für die Positionierung und das Umher­ fahren einer Kamera innerhalb eines geschlossenen Ateliers. Dabei steht der Kameramann neben dem Gerät. Eine Sitzmöglichkeit für ihn ist nicht vorgesehen. Infolgedessen kann der Kameramann nicht, worauf es bei vielen Aufnahmesituationen mit raschem Positionswechsel an­ kommt, mit der Kamera zusammen zu einer Arbeitseinheit Mensch/Maschine verschmelzen. Dies ist aber für besonders lebendige bzw. flüssige Kameraführungen, insbesondere bei bewegten Außenaufnahmen, immer mehr erforderlich.

Zwar ist das Tragelement der bekannten Vorrichtung für die Kamera ein dreh- und schwenkbarer, etwa in der Hälfte seiner Länge gela­ gerter Balken. Dieser läßt jedoch Aufnahmen des vorgenannten Schwierigkeitsgrades und insbesondere aus wechselnden Höhenlagen oder aus einer "Vogelperspektive" nicht zu. Die den Balken auf­ nehmende Säule ist zwar mit einer handdrehbaren Hubspindel schät­ zungsweise um den Betrag von etwa einem Meter ausfahrbar. Aber alleine schon die mit der Gewindespindel vergleichsweise äußerst langsame Höhenverstellung macht rasche Positionsänderungen oder fließende Kameraführung bei wechselnder Szene unmöglich.

Diese bekannte Vorrichtung besitzt demzufolge nicht die für eine den geforderten Bedingungen entsprechende Flexibilität unabding­ baren technischen Möglichkeiten.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Über­ windung der mit der bekannten Vorrichtung eng gezogenen Möglich­ keiten und technischen Grenzen und unter Zuhilfenahme vergleichs­ weise unkomplizierter sowie kostengünstiger Mittel einen fahrbaren Untersatz für eine äußerst flexible Kameraführung bei insbesondere fließendem Szenenwechsel zur Verfügung zu stellen, wobei Kameramann und Kamera eine Einheit im Bewegungsablauf bilden. Hierdurch sollen Aufnahmen aus rasch und fließend änderbaren Positionen und zugleich damit auch wechselnden Höhenbereichen möglich gemacht werden. Dafür soll der Kamerawagen äußerst wendig und zugleich leicht bedienbar sein und in kürzester Zeit aus dem Arbeitszustand in einen Transport­ zustand umrüstbar, problemlos und mit vergleichsweise geringem Auf­ wand an Arbeit und Zeit den Aufnahmeort wechseln können. Insbesondere soll der Kamerawagen für die Benutzung öffentlicher Verkehrswege zulaßbar und vorzugsweise als PKW-Anhänger verfahrbar sein.

Die Lösung dieser Aufgabe bei einem Kamerawagen mit einem an der Oberseite eines Fahrwerks auf einer höhenverstellbaren Säule etwa in der Hälfte seiner Länge um eine vertikale Achse drehbar so­ wie um eine horizontale Achse schwenkbar gelagerten Tragelement, das an einem Ende eine Halterung für eine Filmkamera aufnimmt, erfolgt er­ findungsgemäß dadurch, daß

• - das Tragelement als teleskopierbarer Kranmast ausgebildet ist, der an seiner Spitze eine Operator-Plattform für wenigstens einen Kameramann sowie eine Filmkamera trägt,
• - die Säule die hydraulische Kolben/Zylinder-Einheit mit einem mehrfach teleskopierbaren Zylinder und mit einer Kolbenstange ausgebildet ist, an deren oberem Ende ein sich in horizontaler Ebene erstreckender Teller angeordnet ist, der als vertikales Lager für den Kranmast ein um einen vertikalen Lagerzapfen dreh­ bares Lagergehäuse trägt, an dessen Kopfende sich die horizon­ tale Achse erstreckt und in Horizontalgelenkteile eingreifend mit diesen ein Horizontalgelenk bildet,
• - das Fahrwerk als doppelachsiger Anhänger ausgebildet ist und in der Mitte zwischen den beiden Laufachsen die mit dem Hydrau­ likzylinder und der Kolbenstange ausgebildete, höhenverstell­ bare Säule sowie Mittel zu deren Arretierung in einer Ausfahr­ stellung aufweist.

Durch diese Ausgestaltung, wobei am Fahrwerk ein zugleich in mehre­ ren Ebenen schwenkbarer, neigbarer bzw. verstellbarer Mast angeord­ net ist, der mit einer Plattform Kameramann und Filmkamera aufnimmt, wird ein rascher Szenenwechsel bei der Aufnahme nachführbar ge­ macht, wobei entsprechende Aufnahmen aus verschiedenen Schwenk­ lagen und/oder Höhenbereichen innerhalb einer fließenden Szenerie ermöglichst werden, indem Kameramann und Kamera dauernde Positions­ veränderungen mitvollziehen können.

Somit ermöglicht der Kamerawagen nach der Erfindung z. B. bei Außen­ aufnahmen eine bisher in dieser Qualität und Flexibilität bisher nicht erreichbare Kameraführung.

Dabei ist dieser vergleichsweise unkompliziert im Aufbau und einfach in der Bedienung.

Vorteilhaft bietet dabei das Lagergehäuse mit der daran angeordne­ ten horizontalen Achse eine bauliche Einheit.

Damit wird in unkomplizierter und kompakter Bauweise eine im wesent­ lichen universelle und kardanische Beweglichkeit des Tragelementes erreicht, wobei die drei Bewegungsrichtungen "Anheben", "Drehen", "Kippen" zu einer Einhiet im Bewegungsablauf miteinander kombi­ nierbar sind.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht weiter vor, daß am Teller die Enden von vorzugsweise vier und im gleichmäßigem Winkelversatz ange­ lenkten, ausziehbaren, mit Innenteilen und Fußteilen ausgebildeten Stützen angeordnet sind, deren Fußteile über Laschen mit dem Fahr­ werk gelenkig verbunden sind und die Innenteile mit den Fußteilen Mittel zur gegenseitigen Arretierung einer Ausziehstellung der Stützen aufweisen. Durch diese mechanisch wirkende Stabilisierungs­ einrichtung wird ein Absenken des Mastes nach seinem hydraulischen Hochfahren verhindert, so daß die eingestellte Höhenlage unabhängig vom herrschenden Hydraulikdruck beibehalten wird. Zudem wird eine schädliche Überlastung der teleskopierbaren Säule durch Biegemomente verhindert.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß im Kranmast teleskopierbar ein Innenmast angeordnet ist, an dessen vorderem Ende die Plattform für den Kameramann und eine Halterung für die Kamera angeordnet ist.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht weiter vor, daß im Bereich des hinteren Endes vom Kranmast ein Bildschirm und gegebenenfalls eine Verständigungseinrichtung mit dem Kameramann über Lautsprecher oder Kopfhörer vorgesehen ist.

Weiterhin ist zur vorteilhaft einfachen Bedienung am hinteren Ende des Kranmastes ein Handgriff angeordnet.

Das Teleskopieren kann auf eine beim Kranbau übliche Weise erfolgen, so beispielsweise durch Anordnung eines Hydraulikzylinders mit Kol­ benstange, der in Verbindung mit einem Seilzug den Innenmast aus dem Außenmast herausfährt.

Es kann aber auch in besonders einfacher Weise an dem vorderen Ende des Kranmastes eine Seilumlenkrolle vorhanden sein, wobei an dem unteren Ende des Kranmastes oder dem Fahrwerk eine Seilwinde angeordnet ist, und das freie Ende des Seiles am unteren Ende des Innenmastes befestigt ist. Diese Anordnung ist umkompliziert, sicher und mit preisgün­ stigen Mitteln ausführbar.

Die Seilwinde kann vorteilhaft ebenfalls hydraulisch angetrieben sein.

Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß an der Unter­ seite des Kranmastes ein zusammen mit der Ausfahrbewegung des Innen­ mastes bewegbares Ausgleichsgewicht angeordnet ist und Mittel zu dessen Verschiebung in Doppelpfeilrichtung vorgesehen sind. Dieses verschiebbare Ausgleichsgewicht erleichtert das Führen des Kranmastes. Es findet aber auch vorteilhaft in Anwendung, sofern die Verstellung des Kranmastes und/oder des Innenmastes nicht von Hand, sondern mo­ torisch erfolgen sollte. Hierfür vorsehbare Hydroantriebe geben hier eine gute Betätigungsmöglichkeit. So kann auch vorgesehen sein, daß der Kameramann oder ein ihm zugeordneter Kooperator von der Plattform aus durch einen oder mehrere Schalthebel die gewünschten Bewegungen selbst steuert. Dies kann auch mit Hilfe von vorgegebe­ nen Programmen geschehen, um einen vorgegebenen, dem Drehverlauf optimal angepaßten Bewegungszyklus abzufahren.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung sind entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 8 bis 13 vor­ gesehen.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen anhand einiger Ausführungsbei­ spiele näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 den Kamerawagen in Fahrstellung und Seitenansicht,

Fig. 2 den Wagen nach Fig. 1 in der Ansicht von vorne,

Fig. 3 den Wagen nach Fig. 1 in der Ansicht von oben,

Fig. 4 den Wagen nach Fig. 1 in einer Arbeitsstellung,

Fig. 5 einen vertikalen Schnitt durch den vereinfacht dargestellten Außenmast mit Innenmast,

Fig. 6 einen vertikalen Schnitt durch Außenmast und Innen­ mast mit verschiebbarem Gewichtsausgleich,

Fig. 7 die Dreh-Kipp-Bewegung des Außenmastes,

Fig. 8 eine Fußstütze in Seitenansicht,

Fig. 9 eine Arretierung der Ausfahrhöhe.

Der Kamerawagen 10 besteht aus dem Fahrwerk 11 und dem Kranmast 12. Das Fahrwerk 11 ist eine Gitterkonstruktion. Vorhanden sind zwei Lauf­ achsen 13 und 14 mit zugeordneten Rädern. An dem vorderen Ende ist über eine Achse 15 die Gabel 16 mit Kupplung 17 vorhanden. In der Mitte zwischen beiden Achsen ist der Hydraulikzylinder 18 vorhanden, an dessen Kolbenstange 19 oben der sich in horizontaler Ebene er­ streckende Teller 20 angeordnet ist. Dieser trägt, wie auch aus Fig. 7 hervorgeht, das vertikale Drehlager, bestehend aus dem zy­ lindrischen Gehäuse 21, das um den vertikalen Lagerzapfen 22 drehbar ist. Um die Drehbewegung abzubremsen oder zu blockieren, sind Brems­ backen 23, 23 a vorhanden, die an dem nicht drehbaren Teller 20 be­ festigt sind.

Das Gehäuse 21 hat an seinem oberen Kopfende eine Achse 24, die sich horizontal erstreckt und in Horizontalgelenkteile 25, 25 a eingreift, die an der Unterseite des Mastes 12 befestigt sind. Die Verschwenkung des Kranmastes 12 um den vertikalen Lagerzapfen 22 und um die horizontale Achse 24 kann von Hand erfolgen, weil ein später noch zu beschreiben­ der Gewichtsausgleich vorhanden ist. Es ist jedoch vorteilhaft, die Antriebe um die Vertikalachse sowie um die Horizontalachse durch zu­ geordnete Hydromotore durchzuführen.

Innerhalb des Kranmastes 12 ist ein Innenmast 26 vorhanden, der in gleicher Weise wie der Kranmast 12 von quadratischem Querschnitt ist und aus einem Gitterwerk besteht. An dem Kopfende des Innenmastes 26 ist ein Balken oder dergleichen Tragwerk 27 vorhanden, an dessen un­ terem Ende die Plattform 28 befestigt ist. An der Plattform 28 ist drehbar um eine vertikale Achse eine Säule 29, an der radial abstehend Ausleger für Sitze 30 und 31 vorhanden sind, auf denen der Kameramann und eine weitere Person Platz nehmen. Die Säule 29 trägt an ihrem oberen Ende die Kamera 32, die um eine zugeordnete Achse 33 kippbar ist. Die Drehung dieser Anordnung um die vertikale Achse kann dadurch erfolgen, daß der Kameramann oder die weitere Person die Drehung durch Abstützen ihrer Füße an der Plattform 28 einleiten und abbremsen.

Fig. 4 zeigt, daß der Kranmast 12 hochgefahren ist, und zwar durch einen Teleskopzylinder. An dem Teller 20 sind hier, jeweils um 90° versetzt, schräg von oben nach unten gerichtete Stützen vorhanden, die jeweils aus einem Innenteil 34 und einem Fußteil 35 bestehen. Das Fußteil 35 ist über eine in Fig. 9 dargestellte Lasche 36 mit dem Fahrwerk 11 verbunden. Im Fußteil 35 sowie dem ausfahrbaren Innenteil 34, hier kann es sich um runde Rohre, aber auch um rechteckige Rohre handeln, sind Bohrungen 37, 37 a usw. vorhanden, durch die, nachdem die Hydraulik-Teleskope ausgefahren worden sind, Stifte durchgesteckt werden, um die Höhenlage gleichbleibend zu sichern.

Fig. 2 zeigt, daß die vorerwähnte Plattform 28 an dem vorderen Ende des Innenmastes 26 über eine horizontale Achse 38 schwenkbar angeord­ net ist, damit stets die horizontale Erstreckung der Plattform 28 unab­ hängig von der Neigung des Kranmastes 12 bzw. des darin geführten Innen­ mastes 26 gewährleistet ist. Diese stets horizontale Erstreckung kann über Streben 39 und 40 erfolgen, die mit zugeordneten horizontalen Gelenken 41 und 42 an einem gegebenenfalls verlängerten Teil des Balkens 27 angeifen. Besonders vorteilhaft ist jedoch die ebenfalls aus Fig. 5 ersichtliche Lösung, daß an dem Balken 27 die Kolbenstange 44 eines Hydraulikzylinders 45 angreift, der an dem Innenmast 26 befestigt ist und über einen Niveauregler, nach dem Prinzip einer Wasserwaage ge­ steuert, gewährleistet, daß die Plattform 28 stets horizontal ausge­ richtet ist.

Um den Innenmast 26 aus dem Kranmast 12 zu teleskopieren, sind bei Baukränen übliche Maßnahmen möglich. Nach dem Ausführungsbeispiel in Fig. 5 ist an dem oberen Ende des Kranmastes 12 eine Seilrolle 46 vorhanden und an dem unteren Ende eine ebenfalls hydrau­ lisch angetriebene Seilwinde 47. Vorhanden ist das zu einer Schlaufe geführte Seil 48, das an dem unteren Ende bei 49 mit dem Innenmast 26 verbunden ist. Sofern die Seilwinde 47 im Uhrzeigersinnn dreht, dann wird der Innenmast 26 aus dem Kranmast 12 ausgefahren. Erfolgt eine Drehung in entgegengesetztem Sinne, dann wird der Innenmast 26 in den Kranmast 12 eingefahren.

Fig. 6 zeigt, daß an dem unteren Ende des Kranmastes 12 eine Umlenk­ rolle 50 in Verbindung mit einem Seil 51 vorhanden ist, das mit dem einen Ende an dem unteren Teil des Innenmastes 26 und mit dem anderen Ende an einem Ausgleichsgewicht 52 befestigt ist, das über eine Gleit­ führung 53, 53 a an einem Längsgurt an der Unterseite des Kranmastes 12 in angegebener Doppelpfeilrichtung 54 verschiebbar ist mit der Maß­ gabe, daß bei dem Herausfahren des Innenmastes 26 aus dem Kranmast 12 das Ausgleichsgewicht 52 in den Bereich der Umlenkrolle 50 am hinteren und un­ teren Ende des Kranmastes 12 fährt. Dadurch ist bei dem angegebenen Drehpunkt um die horizontale Achse 24 ein ständiger Gewichtsausgleich gegeben. Beim Einfahren des Innenmastes 26 in den Kranmast 12 kann zum Ausgleich eine Rückholfeder 55 Anwendung finden. Es sei bemerkt, daß aber für diesen Fall eine weitere gesonderte Seilführung vorhan­ den sein kann. Auch ist es möglich, weil der Betrag des Ausfahrens des Innenmastes 26 aus dem Kranmast 12 größer ist als der Gesamtbetrag der Bewegung des Ausgleichsgewichtes 52, das Seil 51 über einen Flaschenzug zu führen, der entsprechend der Bewegungsstrecke des ausfahrbaren Innenmastes 26 und der Bewegungsstrecke des Ausgleichs­ gewichtes 52 bemessen ist. Schließlich kann auch die Lösung vorge­ sehen sein, daß das Ausgleichsgewicht 52 über andere Mittel, so bei­ spielsweise über eine am Innenmast 26 befestigte Zahnstange bewegt wird. Dadurch läßt sich durch die Wahl der Übersetzung die Bewegung des Ausgleichs- Gewichtes 52 sehr genau dosieren. Möglich ist auch eine hydraulische Verschiebung. Diese Lösung gewährleistet, daß zum Verschwenken des Kranmastes 12, auch mit seinem Innenmast 26 und der daran befind­ lichen vorderen Plattform 28, nur geringe Kräfte notwendig sind, so daß die Verschwenkung durch eine Person möglich ist, die den Kranmast 12 über einen an dessen unteren Ende befindlichen Handgriff 56 be­ dient.

Aus Fig. 1 ist noch zu ersehen, daß im nahen Bereich dieses Handgrif­ fes 56 noch ein Bildschirm 575 vorhanden ist. Auch ist dort eine Laut­ sprecheranlage vorhanden, damit die Verständigung mit dem Kameramann einfach möglich ist, gegebenenfalls zusätzlich in Verbindung mit Kopfhörern.

Fig. 2 soll darstellen, daß die Oberseite des Fahrwerkes 11 mit einer Abdeckung versehen ist, die aus leichten Platten besteht, beispiels­ weise Blechen aus Aluminium. Um die Oberfläche des Kamerawagens 10 bei dessen Benutzung zu vergrößern, sind an dessen beiden Längsseiten 78 und 79 in Richtung nach außen schwenkbare oder verschiebbare Platten oder dergleichen Flächen 58 und 59 vorhanden. Nach dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 sind diese an ihrer Unterseite mit zugeordneten Streben 60 und 61 versehen, die an ihren äußeren Enden 62 und 63 mit der Längskante und mit ihren anderen Enden 64 und 65 an Schienen des Fahrwerkes 11 beweglich angelenkt sind, die sich quer zur Fahrtrichtung erstrecken.

Fig. 8 zeigt, daß an dem Chassis des Fahrwerkes 11, hier den längsverlau­ fenden Rahmen 66 und 67, eine Platte 68 vorhanden ist und Halterungen 69 und 70 vorhanden sind, die vertikale Drehzapfen 71 und 72 haben und einen Träger 73 tragen, an dem das Bein 74 und der hydraulische Zylinder 75 über zugeordnete horizontale Achsen angelenkt sind. An dem unteren Ende des Beines 74 ist über eine horizontale Achse drehgelenkig ein Fuß 76 angeordnet. Die Kolbenstange 77 greift ebenfalls drehgelenkig an dem unteren Bereich des Beines 74 an. Bei dieser Lösung wird mit dem Aus­ fahren der Kolbenstange 77 aus dem Zylinder 75 das Fahrwerk 11 angehoben. Damit werden die Räder entlastet und in Verbindung mit insgesamt vier solcher Abstützung ein sicherer Stand erreicht.

Zur Fahrstellung des Kamerwagens 10 wird das Bein 74 mit dem Fuß 76 und der Kolben-Zylinder-Anordnung bei angehobenem Bein 74 um die vertikalen Achsen der Drehzapfen 71 und 72 in Längsrichtung des Fahrwerkes 11 geschwenkt.

Der dargestellte Kamerawagen 10 hat eine bevorzugte Länge in Fahrstellung von 4 m bei einer Breite von 1,60 bis 1,80 m, so daß er hinter einem PKW hergezogen werden kann. Auch ist er von leichtem Gewicht.

Claims (13)

1. Kamerawagen mit einem an der Oberseite eines Fahrwerks auf einer höhenverstellbaren Säule etwa in der Hälfte seiner Länge um eine vertikale Achse drehbar sowie um eine horizontale Achse schwenk­ bar gelagerten Tragelement, das an einem Ende eine Halterung für eine Filmkamera aufnimmt, dadurch gekenn­ zeichnet, daß

• - das Tragelement als teleskopierbarer Kranmast (12) ausgebildet ist, der an seiner Spitze eine Operator-Plattform (28) für wenigstens einen Kameramann sowie eine Filmkamera trägt,
• - die Säule als hydraulische Kolben/Zylinder-Einheit mit einem mehrfach teleskopierbaren Zylinder (18) und mit einer Kolben­ stange (19) ausgebildet ist, an deren oberem Ende ein sich in horizontaler Ebene erstreckender Teller (20) angeordnet ist, der als vertikales Lager für den Kranmast (12) ein um einen vertikalen Lagerzapfen (22) drehbares Lagergehäuse (21) trägt, an dessen Kopfende sich die horizontale Achse (24) erstreckt und in Horizontalgelenkteile (25, 25 a) eingreifend mit diesen ein Horizontalgelenk bildet, und daß
• - das Fahrwerk (11) als doppelachsiger Anhänger ausgebildet ist und in der Mitte zwischen den beiden Laufachsen (13, 14) die mit dem Hydraulikzylinder (18) und der Kolbenstange (19) ausgebildete, höhenverstellbare Säule sowie Mittel (34, 35, 36, 37, 37 a) zu deren Arretierung in einer Ausfahrstellung aufweist.

2. Kamerawagen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß am Teller (20) die Enden von vorzugs­ weise vier und in gleichmäßigem Winkelversatz angelenkten, aus­ ziehbaren, mit Innenteilen (34) und Fußteilen (35) ausgebildeten Stützen angeordnet sind, deren Fußteile (35) über Laschen (36) mit dem Fahrwerk (11) gelenkig verbunden sind und die Innenteile (34) mit den Fußteilen (35) Mittel (37, 37 a) zur gegenseitigen Arretierung einer Ausziehstellung der Stützen aufweisen.

3. Kamerawagen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß im Kranmast (12) telekopierbar ein In­ nenmast (26) angeordnet ist, an dessen vorderem Ende die Platt­ form (28) für den Kameramann und eine Halterung für die Kamera angeordnet ist.

4. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des hinteren Endes vom Kranmast (12) ein Bildschirm (57) und gegebenenfalls eine Verständigungseinrichtung mit dem Kameramann über Lautsprecher oder Kopfhörer vorgesehen ist.

5. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am hinteren Ende des Kran­ mastes (12) ein Handgriff (56) angeordnet ist.

6. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Ende des Kran­ mastes (12) eine Seilumlenkrolle (46) vorhanden ist und am un­ teren Ende des Kranmastes (12) oder am Fahrwerk (11) eine Seil­ winde (47) angeordnet und das freie Ende des Seiles (48) am un­ teren Ende (49) des Innenmastes (26) befestigt ist.

7. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Kran­ mastes (12) ein zusammen mit der Ausfahrbewegung des Innenmastes (26) bewegbares Ausgleichsgewicht (52) angeordnet ist und Mittel (50 bis 53, sowie 55) zu dessen Verschiebung in Doppelpfeilrich­ tung (54) vorgesehen sind.

8. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (28) am vor­ deren Ende des Kranmastes (12) oder dem vorderen Ende des Innen­ mastes (26) um eine horizontale Achse (38) drehgelenkig angeord­ net ist und an der Plattform (28) ein nach oben vorstehender Bal­ ken (27) angeordnet ist, der mit einer Niveauregulierung (39 bis 42 oder 44, 45) für die jeweils horizontale Ausrichtung der Platt­ form (28) versehen ist.

9. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Niveauregulierung der Plattform (28) aus einer Kolben/Zylinder-Einheit besteht (44, 45) wobei vorzugsweise die Kolbenstange (44) am Balken (27) und der Zylin­ der (45) am Mast (12 bzw. 26) befestigt ist.

10. Kamerwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das um den vertikalen Lager­ zapfen (22) drehbare Gehäuse (21) durch eine zugeordnete Brems­ einrichtung (23) feststellbar ist.

11. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Horizontalgelenkteile (25, 25 a) durch eine zugeordnete Bremseinrichtung feststellbar sind.

12. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zum Drehantrieb des Kran­ mastes (12) um den vertikalen Lagerzapfen (22) eine Antriebs­ einrichtung mit einem Hydraulikmotor vorgesehen ist.

13. Kamerwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß am Fahrwerk (11) bzw. an dessen längsverlaufenden Rahmen (66, 67) jeweils um horizontale Achsen schwenkbare Beine (74) angelenkt sind, an deren vorderen Enden jeweils ein um eine horizontale Achse schwenkbarer Fuß (76) angeordnet und an den Beinen (74) jeweils eine Kolbenstange (77) einer Kolben/ Zylinder-Einheit (75, 77) angelenkt ist, während der Zylinder (75) am Fahrwerk (11) angelenkt ist, wobei die Beine (74) und der jeweilige Zylin­ der (75) über Gelenke mit horizontalen Achsen an einem Träger (73) angelenkt sind, der seinerseits am Fahrwerk (11) um eine vertikale Achse (71-72) schwenkbar angeordnet ist.