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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine extrakorporale diagnostische
Substanz oder eine tragbare diagnostische Vorrichtung zum Nachweis
von Mikroorganismen in Wasser und von geringen Mengen von Markern
in Körperflüssigkeiten.
Präziser
ausgedrückt,
dient die vorliegende Erfindung zur Verbesserung der Nachweisfähigkeit
einer Immunochromatographie-gestützten
Vorrichtung, welche einfache und rasche Messungen solcher Substanzen
in kleinen Klinikbetrieben ohne entsprechende analytische Ausstattung
und Personal erleichtert.
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STAND DER TECHNIK
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Extrakorporale
diagnostische Substanzen zum Nachweis geringer Mengen von Markern
in Körperflüssigkeiten
wie beispielsweise Urin, Schweiß und
Blut haben eine anerkannte Bedeutung als wichtige Hilfsmittel bei
der klinischen Diagnose und der häuslichen Betreuung. Die Immunochromatographie
ist eine Basistechnik zum Nachweis von extrakorporalen diagnostischen
Substanzen, wobei sich diese Technik der spezifischen Reaktion eines
Antikörpers
bedient. Dabei ist die typischste und am weitesten auf dem Markt
verbreitete Immunochromatographie-gestützte Vorrichtung der Schwangerschaftstest.
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Während der
Schwangerschaft wird bei Frauen das humane Choriongonadotropin (HCG)
aus der Plazenta abgesondert und später mit dem Urin ausgeschieden.
Nach dem Einbringen der Urinprobe einer Frau, entscheidet der Schwangerschaftstest
gewöhnlich
innerhalb von etwa 3 Minuten, ob diese Urinprobe positiv oder negativ
für eine
Schwangerschaft ist und ermöglicht
so eine einfache Schwangerschaftserkennung auch durch nicht entsprechend
ausgebildetes Personal. Einen repräsentativen Aufbau einer solchen
Immunochromatographie-gestützten
Vorrichtung zeigt beispielsweise das US-Patent Nr. 5,602,040.
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Das
oben genannte US-Patent beschreibt eine Immunochromatographie-gestützte Vorrichtung
zur Antigendetektion, wobei genannte Vorrichtung mindestens zwei
verschiedene Antikörper
umfasst, welche fähig
sind, an ein Antigen als Analyt zu binden sowie einen Teststreifen
bestehend aus einem porösen
Träger mit
zwei unterschiedlichen Bereichen, welche jeweils immobilisierte
Antikörper
enthalten; der erste Antikörper ist
ein markierter Antikörper,
der andere der beiden genannten Antikörper ist an den zweiten Bereich
des genannten Trägers gebunden
und durchdringt das poröse
Trägermaterial
mit einer oberflächenaktiven
Substanz, um die dem Material eigene Hydrophobizität herunterzusetzen.
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Nachfolgend
werden Aufbau und Funktionsweise einer höchst einfachen Immunochromatographie-gestützten Vorrichtung
beschrieben, wobei der Schwangerschaftstest als Beispiel herangezogen
wird.
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1 zeigt
den Aufbau eines porösen
Trägers,
der in einer typischen Immunochromatographie-gestützten Vorrichtung
verwendet wird. Bei dem am weitesten verbreiteten porösen Träger handelt
es sich um Nitrozellulosebögen,
da dieses Material eine rasche Antikörperfixierung erlaubt. Wird
allerdings der poröse Träger 1 ausschließlich aus
diesem Material geformt, verringert sich dadurch die Flussrate einer
Probe beträchtlich.
Es ist daher vorteilhafter, wenn bei dem Träger nur für den messenden Bereich Nitrozellulose
verwendet wird, zusammen mit einem Glasfilter, welcher der Probe
erlaubt die restliche Strecke schneller zu durchlaufen. Der Probenaufnahmebereich 2,
der an einem Ende des Trägers
lokalisiert ist, besteht aus einem porösen Träger wie beispielsweise Glasfilter,
welches naturgegeben eine Probe zwar rasch absorbiert die Probe
aber nur schwach zurückhält und somit
ein rasches und reibungsloses Passieren der Probe zum Bereich des
eigentlichen Reaktionsablaufs ermöglicht. Falls der poröse Träger 1 in
einem Hohlgehäuse
angebracht werden muss, wird der Probenaufnahmebereich 2 relativ
lang geformt, damit dieser teilweise aus dem Hohlgehäuse austritt,
um so die direkte Einbringung einer Urinprobe im Probenaufnahmebereich 2 zu
ermöglichen. Falls,
alternativ dazu, der gesamte Probenaufnahmebereich in dem Hohlgehäuse angebracht
werden muss, so sollte dieses Hohlgehäuse eine Öffnung besitzen durch welche
eine Probe in den Probenaufnahmebereich eingebracht werden kann.
Ein markierender Bereich 3 wird geformt durch Imprägnieren
eines Glasfilters mit einer wässrigen
Lösung
eines anti-HCG-Antikörpers,
der auf kolloidalem Gold oder gefärbtem Latex absorbiert ist,
gefolgt von Einfrieren und Trocknen.
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Ein
messender Bereich 4 wird hergestellt durch Auftropfen einer
wässrigen
Lösung
eines anderen Antikörpers
auf einen Nitrozellulosebogen in einer willkürlichen Form, gefolgt von Trocknung
und Spülen.
Die sehr hohe nichtspezifische Adsorptionseigenschaft der Nitrozellulose
stellt eine starke Adhäsion
des Antikörpers
an den Nitrozellulosebogen sicher. Nach der Antikörperfixierung
kann der Nitrozellulosebogen oberflächenbehandelt werden beispielsweise
mit Rinderserumalbumin (im weiteren abgekürzt als „BSA"), um eine Färbung des Hintergrundes bedingt
durch nichtspezifische Adhäsionseigenschaften
der Nitrozellulose während
der Antigen-Antikörper-Nachweisreaktion
zu vermeiden. Diese Oberflächenbehandlung
wird als „Blocking" bezeichnet. Ein
flüssigkeitsabsorbierender
Bereich 5, der am anderen Ende des porösen Trägers lokalisiert ist, wird aus
einem Material wie beispielsweise Glasfilter geformt, welches Flüssigkeit
sehr gut absorbiert und über
eine hohe Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit
verfügt,
um somit die rasche Aufnahme von überschüssigem Probenmaterial sicherzustellen.
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Als
Probe wird der Urin einer Frau in den Probenaufnahmebereich 2 eingebracht
mit einem Volumen, welches durch die Form der Immunographie-gestützten Vorrichtung
(üblicherweise
0,1 bis 2 ml) vorbestimmt ist. Die Probe passiert den messenden
Bereich 4 über
den markierenden Bereich 3 in Richtung zum flüssigkeitsabsorbierenden
Bereich 5. Wenn die Probe um den markierenden Bereich 3 herum
passiert, löst
sich der markierte Antikörper,
der sich im markierenden Bereich 3 befindet, im Probenwasser
und wird so zusammen mit der Probe in Richtung zum messenden Bereich 4 transportiert.
Folglich erreicht der markierte in Wasser gelöste Antikörper den messenden Bereich 4.
Ist der Urin positiv für
eine Schwangerschaft, reagiert zu diesem Zeitpunkt der markierte
Antikörper
mit dem fixierten Antikörper,
welcher am messenden Bereich 4 gebunden vorliegt, über ein
Antigen in der Urinprobe aufgrund der spezifischen Antigen-Antikörper-Bindungsreaktion,
die dazu führt,
dass es am messenden Bereich 4 zu einer Farbveränderung
kommt. Bei einer negativen Urinprobe findet eine solche Reaktion
nicht statt und der markierte Antikörper durchläuft den messenden Bereich 4,
um danach im flüssigkeitsabsorbierenden
Bereich absorbiert zu werden. Auf diese Weise kann das Vorhandensein
oder Fehlen eines Antigens in einer wässrigen Lösung nachgewiesen werden.
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Bei
einer solchen, wie oben beschriebenen, Immunochromatographie-gestützten Vorrichtung,
führt die Farbänderung,
welche an einem anderen Bereich stattfindet als an dem Antikörper in
der fixierten Phase im messenden Bereich (Hintergrundfärbung) und
die Färbung
eines Antikörpers
in der fixierten Phase bei fehlendem Analyt (Leerwertfärbung) zur
Verringerung des S/N-Verhältnisses
während
der Detektion und ist somit eine Ursache für Fehlfunktionen. Die Hintergrundfärbung entsteht
durch eine hydrophobe Bindung zwischen einem visualisierten Antikörper in
einer mobilen Phase und dem porösen
Träger.
Andererseits kommt es zur Leerwertfärbung aufgrund elektrischer
Interaktionen zwischen dem negativ geladenen Antikörper in
der mobilen Phase und dem positiv geladenen Antikörper in
der fixierten Phase.
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Übliche für den Nachweis
verwendete Proben sind frei von Substanzen wie oberflächenaktiven
Substanzen, pH-Puffern oder ähnlichen
Agenzien, die eine hydrophobe Bindung und elektrische Interaktionen
ausgleichen. Daher ergeben sich Nachteile bei der konventionellen
Immunochromatographie-gestützten
Vorrichtung dahingehend, dass sich eine nicht unwesentliche Hintergrundfärbung entwickelt
und gelegentlich Leerwertfärbungen
auftreten. Insbesondere treten diese Nachteile in Erscheinung, wenn
der Antikörper
in der mobilen Phase mit einem organischen Farbstoff visualisiert
wird.
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Solche
Immunochromatographie-gestützten
Vorrichtungen können
in Hinsicht auf ihre Detektionsfähigkeit
verbessert werden, indem die Menge oder die Konzentration des markierten
Antikörpers,
der auf dem markierenden Bereich transportiert werden soll, erhöht wird.
Allerdings wird durch diese Methode ungünstigerweise die Zeit bis zur
visuellen Bestätigung
einer Hintergrundentfärbung
durch ausreichende Depletion des markierten Antikörpers verlängert. Anders
ausgedrückt
ist eine erhöhte
Nachweisfähigkeit
nicht mit einer verkürzten
Reaktionszeit vereinbar. Wenn das in einer Probe enthaltene Antigen
im Überschuss
vorliegt, muss die gesamte Antikörpermenge
in der mobilen Phase an der Antigen-Antikörper-Reaktion teilnehmen. Dies
führt dann
zur Depletion des Antikörpers
in der mobilen Phase am messenden Bereich, was eine Fehlfunktion
der Vorrichtung zur Folge hat, wie beispielsweise, dass die Antigenmenge
anscheinend gering ist. Deshalb ist bei der Immunochromatographie
ein dynamischer Bereich, in dem die Reaktion hauptsächlich abläuft, voreingestellt.
Der dynamische Bereich für
die Reaktionsentwicklung liegt in Bezug auf den Schwangerschaftstest
allgemein bei 50 bis 100.000 IE/l.
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Wenn
eine Immunochromatographie-gestützte
Vorrichtung so konfiguriert ist, dass die Bewegung einer Probe über den
markierenden Bereich in Richtung zum messenden Bereich sichergestellt
ist, reagiert das HCG mit dem markierten Antikörper, bevor es zur Reaktion
mit dem fixierten Antikörper
kommt. Ein solcher Aufbau ist nachteilig für den Nachweis einer geringen
Konzentration von Antigen als Analyt.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Im
Hinblick auf die oben erwähnten
Nachteile dieser Vorrichtung gemäß dem Stand
der Technik, ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine
Immunochromatographie-gestützte Vorrichtung
bereitzustellen, welche die genaue und rasche Detktion eines in
einer flüssigen
Probe enthaltenen Antigens erleichtert durch Beseitigung von Hintergrund-
und Leerwertfärbung,
wodurch Fehlfunktionen während
der Detektion verursacht werden.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine bahnbrechende
Immunochromatographie-gestützte
Vorrichtung zu liefern für
die gleichzeitige Umsetzung einer verbesserten Nachweisfähigkeit
und geringeren Reaktionszeit und im Weiteren für das Erreichen eines erweiterten
dynamischen Bereichs für
die Reaktion.
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Zur
Lösung
der oben erwähnten
Aufgaben bietet die vorliegende Erfindung eine Immunochromatographie-gestützte Vorrichtung
an umfassend einen porösen
Träger,
welcher einen mit einem Additiv imprägnierten Bereich besitzt und
welcher zwischen dem Probenaufnahmebereich und dem messenden Bereich
des porösen
Trägers
lokalisiert ist, wobei der Additiv-imprägnierte Bereich mindestens
ein wasserlösliches
Ammoniumsalz und/oder einen pH-Puffer beinhaltet, derart, dass dieses/dieser
sich in einer auf dem Träger
eingebrachten Probe löst,
um sich so entsprechend der Probeverlaufsrichtung durch den Träger mitzubewegen.
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Während die
neuen Merkmale der Erfindung im Einzelnen in den anhängigen Ansprüchen ausgeführt sind,
ergibt sich anhand der folgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung
mit den Zeichnungen ein besseres Verständnis für die Erfindung und ihren Wert
sowohl bezüglich
des erfindungsgemäßen Aufbaus
als auch den Kontext zusammen mit weiteren Aufgaben und Merkmalen
daraus.
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KURZBESCHREIBUNG
DER VERSCHIEDENEN ANSICHTEN DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine perspektivische Ansicht, die einen Teststreifen einer konventionellen
immunochromatographischen Vorrichtung darstellt.
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2 ist
eine perspektivische Ansicht, die den Aufbau eines Teststreifens
zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Immunochromatographie-gestützten Vorrichtung
darstellt.
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3 ist
eine perspektivische Ansicht, die einen weiteren Aufbau des Teststreifens
zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Immunochromatographie-gestützten Vorrichtung
darstellt.
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4 ist
eine vertikale Ansicht des Querschnittes mit Darstellung eines Teststreifens
zur Verwendung in einem Beispiel der vorliegenden Erfindung.
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5 ist
ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Konzentration an HCG
in einer Probe und der Absorption (Farbintensität) am messenden Bereich zeigt.
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6 ist
ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Konzentration an HCG
in einer Probe und der minimalen Detektionszeit darstellt.
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7 ist
ein weiteres Diagramm, das die Beziehung zwischen der Konzentration
an HCG in einer Probe und der Absorption am messenden Bereich darstellt.
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8 ist
ein weiteres Diagramm, das die Beziehung zwischen der Konzentration
an HCG in einer Probe und der minimalen Detektionszeit darstellt.
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9 ist
noch ein weiteres Diagramm, das die Beziehung zwischen der Konzentration
an HCG in einer Probe und der Absorption am messenden Bereich zeigt.
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10 ist
noch ein weiteres Diagramm, das die Beziehung zwischen der Konzentration
an HCG in einer Probe und der minimalen Detektionszeit darstellt.
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11 ist
ein weiteres Diagramm, das die Beziehung zwischen der Konzentration
an HCG in einer Probe und der Absorption am messenden Bereich darstellt,
erhalten durch Variation von pH-Werten einer Probelösung auf
dem Teststreifen.
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12 ist
eine vertikale Ansicht eines Querschnittes, die einen Teststreifen
zur Verwendung in einem anderen Beispiel der vorliegenden Erfindung
darstellt.
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13 ist
ein weiteres Diagramm, das die Beziehung zwischen der Konzentration
an HCG in einer Probe und der Absorption am messenden Bereich darstellt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
erfindungsgemäße Immunochromatographie-gestützte Vorrichtung
weist ein Antigen in einer wässrigen
Lösung
auf Grundlage einer spezifischen Antigen-Antikörper-Bindungsreaktion auf, welche mindestens
zwei verschiedene Antikörper
umfasst, die an ein Antigen als Analyt binden, und einen Teststreifen,
bestehend aus einem porösen
Träger
auf welchem sich ein markierender Bereich befindet, enthaltend einen
der Antikörper
und einen messenden Bereich enthaltend den zweiten Antikörper. Beide
Bereiche sind so ausgerichtet, dass eine in den Probenaufnahmebereich
eingebrachte Probe sich über
den markierenden Bereich in Richtung zum messenden Bereich bewegt,
worin einer der Antikörper
(der Antikörper
der mobilen Phase) chemisch visualisiert wird und so im markierenden
Bereich des porösen
Trägers
enthalten ist, dass er sich in einer Probenlösung, die auf den Träger gebracht
wird löst,
um sich innerhalb des Trägers
mit der Probenlösung
mitzubewegen. Der andere Antikörper
(der Antikörper
in einer fixierten Phase) ist an den messenden Bereich des porösen Trägers so
gebunden, dass durch die Bewegungsrichtung der Probe seine Position
nicht verändert wird.
Der poröse
Träger
besitzt einen imprägnierten
Bereich mit einem Additiv an einer bestimmten Stelle zwischen dem
Probenaufnahmebereich und dem messenden Bereich, wobei der das Additiv
beinhaltende Bereich darauf an verschiedenen Stellen sein kann und
mindestens eine Substanz enthält
aus der Gruppe enthaltend eine oberflächenaktive Substanz, ein Ammoniumsalz
und einen pH-Puffer von der Art, dass diese sich in der Probenlösung auflösen und
sich in der Bewegungsrichtung der Probe durch den porösen Träger mitbewegen.
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Der
Additiv-imprägnierte
Bereich kann zwischen dem Probenaufnahmebereich und dem markierenden
Bereich positioniert sein oder als integraler Bestandteil mit dem
Probenaufnahmebereich kombiniert sein.
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Wenn
der Additiv-imprägnierte
Bereich zwischen dem Probenaufnahmebereich und dem messenden Bereich
positioniert ist, wird das Additiv wie beispielsweise in Form einer
oberflächenaktiven
Substanz, eines Ammoniumions des Ammoniumsalzes oder eines pH-Puffers mit der eingebrachten
Probe vermischt und bewegt sich im Verlauf der Analyse in Richtung
zum messenden Bereich. Die Probe wird nach Erreichen des messenden
Bereiches im flüssigkeitsabsorbierenden
Bereich absorbiert.
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Von
den verschiedenen Additiven senkt die oberflächenaktive Substanz die Oberflächenspannung
einer flüssigen
Probe und beschleunigt so den Probenfluss und modifiziert die Oberflächenmerkmale
des Antikörpers
in der mobilen Phase, um so die hydrophobe Bindung mit dem porösen Träger zu beeinträchtigen.
Dieser Aufbau verkürzt
die Detektionsdauer mithilfe einer Immunochromatographie-gestützten Vorrichtung
und beschränkt
die Hintergrundfärbung
auf ein Minimum.
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Das
Ammoniumion ist eine typischerweise positiv geladene Verbindung,
welche die negative Ladung des Antikörpers in der mobilen Phase
ausgleicht.
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Der
pH-Puffer kontrolliert den pH-Wert der eingebrachten Probe und gleicht
damit die positive Ladung des Antikörpers in der fixierten Phase
aus.
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Auf
diese Weise können
die beiden Additive elektrische Interaktionen zwischen dem Antikörper in
der mobilen Phase und dem Antikörper
in der fixierten Phase unterbinden und somit die Entwicklung von
Leerwertfärbung
verhindern.
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Bei
einer bevorzugten Methode der vorliegenden Erfindung ist der markierende
Bereich in verschiedene Zonen unterteilt und ein poröses Material,
welches die Bewegung der Probe und des markierten Antikörpers ermöglicht ist
zusätzlich
als Spacer (Abstandshalter) zwischen den unterschiedlichen Zonen
des markierenden Bereichs positioniert, derart dass die Probe durch
den segmentierten markierenden Bereich fließen kann. Der so aufgebaute
markierende Bereich kann verschiedene Arten und/oder unterschiedliche
Absolutmengen eines markierten Antikörpers tragen.
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Der
markierende Bereich kann in verschiedene Zonen unterteilt werden,
so dass die unterschiedlichen Zonen des segmentierten markierenden
Bereichs, welche proximal zum messenden Bereich lokalisiert sind, das
bedeutet, diejenigen Zonen, die stromabwärts der Flussrichtung lokalisiert
sind, die markierten Antikörper in
relativ großer
Menge tragen und die unterschiedlichen Zonen, welche distal zum
messenden Bereich lokalisiert sind, das bedeutet, diejenigen, welche
stromaufwärts
zur Flussrichtung lokalisiert sind, geringe Antikörpermengen
tragen. Dieser Aufbau des markierenden Bereichs ermöglicht das
gleichzeitige Auftreten einer großen Menge an Antigen in einer
Probe mit einer großen
Menge an markiertem Antikörper
im markierenden Bereich stromabwärts
der Flussrichtung, wenn die Probe eine große Antigenmenge enthält. Somit
kann eine intensive Färbung
in einer akuten Phase der Antigen-Antikörper-Reaktion induziert werden,
ohne einen Mangel an markiertem Antikörper zu entwickeln. Wenn die
Probe nur eine geringe Menge an Antigen enthält, kann die große Menge
an markiertem Antikörper
stromabwärts
der Flussrichtung nicht zur Antigen-Antikörper-Reaktion beitragen; allerdings
wird das Antigen am messenden Bereich aufkonzentriert und durch
den markierten Antikörper
gefärbt,
der während
seines fast homogenen Durchflusses mit der Zeit das Antigen einholt.
Das bedeutet, dass die Vorrichtung aufgrund dieser Struktur eine
hohe Nachweisfähigkeit
besitzt. Im letzteren Fall, in dem der markierte Antikörper, welcher
später
das Antigen einholt, eine niedrige Konzentration aufweist, bleibt
die Hintergrundfärbung
gering und hat somit keine Auswirkung auf die Färbung am messenden Bereich.
Gemäß dieser
Struktur ist ein optimales Reaktionssystem an der Antigen-Antikörper-Reaktion
beteiligt in Abhängigkeit von
der Konzentration des Antigens, welches den dynamischen Bereich
für den
Nachweis erhöht.
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Die
Unterteilung des Probenflussweges in zwei Wege ist ein Effekt, der
durch einen Nebenweg hervorgerufen wird, welcher sich vom Probenaufnahmebereich
in Richtung zum messenden Bereich erstreckt, so dass die Probe zum
Teil den markierenden Bereich passieren oder den markierten Bereich
umgehen und auf direktem Weg zum messenden Bereich gelangen kann.
Einer der Wege ist ein einfacher Weg, der vom Probenaufnahmebereich
ausgehend über
den Träger
in Richtung zum messenden Bereich führt. Auf dieser Route trifft
die Probe nur auf minimale Hindernisse und kann mit hoher Geschwindigkeit
passieren. Der alternative Weg führt
durch den markierenden Bereich, Idealerweise durch den segmentierten
markierenden Bereich und entwickelt einen Kontakt-induzierten Widerstand
an der Grenzfläche
zwischen dem markierenden Bereich und dem Spacer und verlangsamt
so den Probenfluss. Anders ausgedrückt, gemäß dieser Struktur erreicht
nach Eingabe der Probe in die Vorrichtung im Wesentlichen nur die
Probe den messenden Bereich und erst nach einer gewissen zeitlichen
Verzögerung
holt der markierte Antikörper,
welcher sich in der Probenlösung
gelöst hat,
die Probe ein und kommt zusammen mit der Probe am messenden Bereich
an. Während
dieser Zeitverzögerung
akzeptiert der messende Bereich vorläufig eine Mischung aus markiertem
Antikörper
und Antigen in der Probe, derart, dass das Antigen bis zu einem
gewissen Maß an
den markierten Antikörper
gebunden ist. Auf diese Weise kann das Antigen wirksam abgefangen
werden, selbst wenn die Antigenmenge in der Probe gering ist und
resultiert in einer erhöhten
Nachweisfähigkeit
der Vorrichtung. Dieser Aufbau scheint offensichtlich die Reaktionszeit
wegen der auftretenden Zeitverzögerung
zu verlängern.
Allerdings führt
die Tatsache, dass die Nachweisempfindlichkeit der Vorrichtung verbessert
werden kann, ohne dass die absolute Menge an markiertem Antikörper im
markierenden Bereich erhöht
werden muss, zu einer kürzeren
Zeitdauer für
die Reduzierung der Hintergrundfärbung,
wodurch die Gesamtreaktionszeit verringert wird.
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Bei
einer anderen bevorzugten Methode der vorliegenden Erfindung wird
der chemisch visualisierte Antikörper,
das heißt,
der Antikörper
in der mobilen Phase, durch Bindung an kolloidales Gold, Latexpartikel, organischen
Farbstoff, Pigment, Metall, Metalloxid und Enzym oder eine willkürliche unterschiedliche
Kombination aus der oben genannten Gruppe gebunden und so visualisiert.
Ein Beispiel für
einen bevorzugten Farbstoff ist Cyaninfarbstoff mit folgender chemischer
Formel:
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Die
Immunochromatographie-gestützte
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist besonders effektiv, wenn es sich bei dem Antigen entweder
um HCG, luteinisierendes Hormon (LH) oder C-reaktives Protein (CRP)
handelt.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendete oberflächenaktive Substanz kann beispielsweise
nichtionischer Alkylphenolether sein. Ein Triton-Surfactant, insbesondere
das kommerziell erhältliche
Triton X-100, wird bevorzugt.
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Bevorzugte
Ammoniumsalze umfassen Tetramethylammoniumsalze wie beispielsweise
Tetramethylammoniumchlorid, Tetramethylammoniumbromid, Tetramethylammoniumjodid
usw.
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Der
Additiv-imprägnierte
Bereich trägt
vorzugsweise einen pH-Puffer in einer solchen Menge, dass sich für die Probe
am messenden Bereich ein pH-Wert von 8,0 bis 8,5 ergibt, wenn die
Probe in einem vordefinierten Volumen in den Probenaufnahmebereich
des Trägers
eingebracht wird.
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Der
pH-Puffer wird vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe enthaltend
Borsäure,
2-(N-morpholino)ethansulfonsäure, Tris(hydroxymethyl)aminomethan
und Phosphorsäure.
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2 zeigt
den Aufbau eines Teststreifens bestehend aus einem porösen Träger zur
Verwendung in der Immunochromatographie-gestützten Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung. Ein Teststreifen 10 bestehend aus einem porösen Träger umfassend
einen Probenaufnahmebereich 11, einen Additiv-imprägnierten
Bereich 12, einen markierenden Bereich 13, enthaltend
einen visualisierten Antikörper
in der mobilen Phase, einen messenden Bereich 14 enthaltend
einen fixierten Bereich 15 mit einem Antikörper in
der fixierten Phase und einen flüssigkeitsabsorbierenden
Bereich 16, welche nacheinander in dieser Reihenfolge auf
dem porösen
Träger
angeordnet sind.
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Der
Teststreifen 10 befindet sich in einem Hohlgehäuse aus
feuchtigkeitsunempfindlichem Material. Das Gehäuse hat ein Fenster oder eine
Fensterung für
die externe visuelle Beobachtung dessen, was am messenden Bereich 14 auf
dem Träger
passiert. Um die Probeneingabe in den Probenaufnahmebereich 11 auf dem
porösen
Träger
von außen
zu erleichtern, ist das Gehäuse
zum Teil offen oder der poröse
Träger
ist in entgegengesetzter Richtung vom messenden Bereich ausgehend
erweitert durch die Platzierung des markierenden Bereichs im Zentrum,
so dass der poröse
Träger
aus dem Gehäuse
herausragt, um einen Probenaufnahmebereich zu bilden.
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3 zeigt
einen anderen bevorzugten Aufbau des Teststreifens. Der markierende
Teil 13 ist unterteilt in 13a, 13b und 13c.
Obwohl nicht dargestellt, wird der Additiv-imprägnierte Teil auch von dem porösen Träger geformt.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung spezifisch unter Bezugnahme
auf Referenzen zu konkreten Beispielen beschrieben.
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Beispiel 1
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I Methode zur Herstellung
der Einzelbestandteile
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(1) Methode zur Herstellung
eines Blockers und eines Detergens für den messenden Bereich
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Zu
1 l destilliertem Wasser wurde 0,1 mol (12,11 g) Tris(hydroxymethyl)aminomethan
(im weiteren "Tris" genannt) hinzugefügt und geschüttelt und
dann mit 1 N HCl auf einen pH-Wert
von 8,2 eingestellt, um ein Detergens für Nitrozellulose zu erhalten.
Es wurden separat davon 10 g entrahmte Milch zu dem bereits vorbereiteten
Detergens gegeben und geschüttelt,
um einen Blocker für
die Nitrozellulose herzustellen.
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(2) Methode zur Fixierung
des Antikörpers
im messenden Bereich
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(Herstellung eines Antikörpers in
der fixierten Phase)
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Ein
Nitrozellulosebogen (HFM SPHF04020, hergestellt von Nihon Millipore
Limited) wurde zugeschnitten auf die Maße 0,9 cm × 1,2 cm mit einer Dicke von
etwa 220 μm
(einschließlich der
Substratdicke) zur Verwendung als Trägermaterial. Der Bogen als
Trägermaterial
wurde mit einer Phosphatpufferlösung
(im Weiteren abgekürzt
als „PBS") behandelt, enthaltend
einen anti-HCGβ (α-HCGβ) gegen HCG
(5 mg/ml) in einem Abstand von 0,5 cm vom Probenaufnahmebereich
und 0,7 cm vom flüssigkeitsabsorbierenden
Bereich und für
8 Stunden bei 40°C
im Dunkeln getrocknet. Nach dem Trocknen wurde der Bogen mit dem
oben genannten Blocker imprägniert,
so dass sich ein Verhältnis
von 70 ml Blocker pro 30 Bögen
ergab und dann zum Blocking in einem Schüttler für 30 min bei 30°C geschüttelt. Nach
dem Blocking wurde der Bogen mit dem oben genannten Detergens (70
ml/30 Bögen)
dreimal für
30 min bei 30°C
abgespült
und dann in einem Trockner über
Nacht getrocknet.
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(3) Methode zur Herstellung
des Additiv-imprägnierten
Bereichs
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Zu
1 l destilliertem Wasser wurde 1 mol (121,1g) Tris zugegeben und
geschüttelt
und dann mit 1N HCL auf pH 8,2 eingestellt. Der Mischung wurden
weiterhin zugefügt
1 mol (109,6g) Tetramethylammoniumchlorid (hierin im Weiteren abgekürzt als „TMA") und 10 ml einer
10 %igen wässrigen
Lösung
enthaltend ein oberflächenaktives
Triton-Agens, Triton-X) (im Weiteren abgekürzt als „Triton") und das Ganze geschüttelt, um
eine Tris-Lösung
mit (1M)-TMA (1M)-Triton
(0,1%) herzustellen. Von der entstandenen Lösung wurden 0,36 ml auf einen
Glasfiberfilterbogen (F075-14, hergestellt von Whatman Japan Ltd.),
welcher auf die Maße
0,9 cm × 6,0 cm
zugeschnitten war, gegeben und anschließend eingefroren und getrocknet.
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(4) Methode zur Herstellung
des markierenden Bereichs
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- (a) Eine PBS-Lösung enthaltend Dithiobis(sulfosuccinimidylpropionat)
(im Weiteren abgekürzt
als „DTSSP") (4,06 mg/0,1 ml)
wurde vorsichtig in eine PBS-Lösung
mit anti-HCGα-Antikörper (α-HCGα) (10 mg/ml) getropft
und für
30 min bei 35°C
geschüttelt.
Anschließend
wurde diese Lösung
einer Gelfiltration unterzogen unter Verwendung einer Säule zur
Auftrennung nach Molekulargewicht (Sephadex G25M, hergestellt von
Amersham Pharmacia Biotech)
- (b) Die Gelfiltration ergab PBS mit polymerisiertem HCGα-Antikörper (10
mg/6 ml). Die so hergestellte Lösung
wurde bis zur weiteren Verwendung bei 4°C aufbewahrt.
- (c) BSA PBS (110 mg/ml) wurden 77 mg Dithiothreitol (im Weiteren
abgekürzt
als „DTT") zugegeben und für 30 min
bei Raumtemperatur geschüttelt,
um eine Endkonzentration von 7,7 mg/ml zu erhalten, welche dann
sofort einer Gelfiltration unterzogen wurden unter Verwendung einer
Säule zur
Auftrennung nach Molekulargewicht (Sephadex G25M, hergestellt von
Amersham Pharmacia Biotech). Das Ergebnis der Gelfiltration war
eine BSA-Lösung mit
einer freien SH-Gruppe (insgesamt 24 ml).
- (d) BSA mit einer freien SH-Gruppe (insgesamt 24 ml) wurde mit
dem den polymerisierten anti-HCGα-Antikörper enthaltenden
PBS (10 mg/6 ml), welcher nach der oben unter (b) beschriebenen
Herstellung bei 4°C
aufbewahrt wurde, gemischt und für
20 Stunden bei 4°C
geschüttelt.
- (e) Um nicht reagiertes BSA zu entfernen, wurde die oben unter
(d) hergestellte Mischung einer Gelfitration unterzogen unter Verwendung
einer Säule
zur Auftrennung nach Molekulargewicht (Sephacryl S300HR, hergestellt
von Amersham Pharmacia Biotech). Dies ergab eine den polymerisierten
anti-HCGα-Antikörper enthaltende
BSA-Lösung
(insgesamt 40 ml bis 50 ml).
- (f) Dem Produkt aus (e) wurde vorsichtig PBS mit Cyaninfarbstoff
(im Weiteren abgekürzt
als „SLIC3"), dargestellt anhand
der oben gezeigten chemischen Formel, zugetropft und dann für 20 Stunden
bei 4°C
geschüttelt.
- (g) Um überschüssigen Zyanfarbstoff
zu entfernen, wurde die in (f) hergestellte Mischung einer Gelfiltration unterzogen
unter Verwendung einer Säule
zur Auftrennung nach Molekulargewicht von 50 cm bis 150 cm Länge (Sephadex
G25M, hergestellt von Amersham Pharmacia Biotech). Dies ergab polymerisierten
anti-HCGα-Antikörper -BSA
enthaltendes SLIC3 (insgesamt 60 ml bis 90 ml). Auf diese Lösung wird
als Stammlösung
für den
markierten Antikörper
verwiesen.
- (h) Der so erhaltenen Stammlösung
werden BSA und Sucrose als Stabilisatoren in einer Konzentration
von jeweils 1% zugesetzt.
- (i) Glasfilter (F075-14, Hersteller Whatman Japan Ltd.) wurden
auf Bögen
der Maße
0,9 cm × 5,0
cm zugeschnitten und mit der den markierten Antikörper und
die beiden Stabilisatoren enthaltenden Stammlösung mit jeweils 0,3 ml imprägniert und
anschließend
eingefroren und getrocknet.
- (j) Nach Einfrieren und Trocknen wurde ein so vorbereiteter
Bogen in einer lichtdichten Umgebung bis zur weiteren Verwendung
gelagert.
-
(5) Methode zur Herstellung
des flüssigkeitsabsorbierenden
Bereichs
-
Ein
Glasfiberfilter (GF/D, hergestellt von Whatman Japan Ltd.) wurde
auf die Maße
0,9 cm × 2,5
cm zugeschnitten und sechs (6) solcher Bögen wurden zur Verwendung als
flüssigkeitsabsorbierender
Bereich aufeinander gelegt.
-
II Methode zur Herstellung
des Teststreifens
-
4 zeigt
den Aufbau von Teststreifen 20 gemäß Beispiel 1. Die Größe der einzelnen
Bestandteile in 4 entspricht nicht unbedingt
der tatsächlichen
Größe.
-
An
der Oberfläche
von Linie 21 mit einer Größe von 0,9 × 5,5 cm und einer Dicke von
0,5 mm (hartes Polyvinylchlorid (weiß)) vollständig und durchgehend ausgekleidet
mit einem doppelseitigen Klebeband der gleichen Größe (TW-12SD,
Hersteller Nichiban Co., Ltd.) wurden jeweils ein messender Bereich 26,
ein flüssigkeitsabsorbierender
Bereich 27 in Fließrichtung
nach unten vom messenden Bereich 26 und ein markierender
Bereich 24 in Fließrichtung
nach oben vom messenden Bereich 26 gebunden. In Fließrichtung
nach oben vom markierenden Bereich 24 wurden ein auf eine
Größe von 0,9
cm × 0,5
cm aus einem Glasfiberbogen (8F075-14, hergestellt von Whatman Japan
Ltd.) zurechtgeschnittener Bogen 23 und ein Additiv-imprägnierter Bereich 22 nah
einander in dieser Reihenfolge aufgebracht. Zwei (2) zusätzliche
Bögen des
gleichen Glasfiberfilters geschnitten auf die Größe 0,9 × 3,5 cm wurden ebenso auf
den gesamten oberen Bereich vom markierenden Bereich 24 bis
zum Additiv-imprägnierten
Bereich 22 aufgebracht und bilden den porösen Nebenweg 25.
Der so hergestellte Teststreifen 20 wurde dann in einem
Hohlgehäuse
eingebracht.
-
Auf
dem Teststreifen 20 dient auch ein Ende des Additiv-imprägnierten
Bereichs 22 als Probenaufnahmebereich. Nach Einbringen
einer Probe auf den Teststreifen, wie anhand von Pfeil 28 in 4 dargestellt, fließt die Probe
auf zwei Wegen. Der Hauptprobenweg ist Flussrichtung 29a,
welche vom Additiv-imprägnierten
Bereich 22 in Richtung zum messenden Bereich 26 über Glasfiberfilter 23 verläuft und
den markierenden Bereich 24 passiert. Der andere Probenweg
ist 29b, welcher vom porösen Nebenweg 25 in
Richtung zum messenden Bereich 26 verläuft, indem die Peripherie des
markierenden Bereichs 24 oder der Bereich über dem markierenden
Bereich 24 passiert wird. 4 zeigt,
wie der poröse
Nebenweg 25 in Kontakt zu dem markierenden Bereich 24 an
der Peripherie steht; idealer ist allerdings, wenn der poröse Nebenweg 25 in
direkten Kontakt mit dem messenden Bereich 26 über dem
markierenden Bereich 24 kommt.
-
Wird
der Teststreifen auf diese Weise gebildet, stellt die Fließrichtung 29b,
die in Richtung zum messenden Bereich 26 verläuft, indem
sie durch einen Peripheriebereich des markierenden Bereichs 24 oder
oberhalb des markierenden Bereichs 24 passiert, ein geringeres
Hindernis dar und ermöglicht
einen rascheren Probenlauf als Fließrichtung 29a, die durch
alle Bereiche passiert, bevor Sie am Zielbereich ankommt. Die Probenflussrichtung 29a ist
ein Weg, der den Probenfluss verzögert. Wird also eine Probe
eingebracht, kommt ein Teil der Probe, der fast keinen markierten
Antikörper
im markierenden Bereich 24 enthält, zuerst am messenden Bereich 26 an;
nach einer gewissen Zeit holt der markierte Antikörper, der
in der gleichen Probe gelöst
ist, die Probe ein und erreicht ebenfalls den messenden Bereich.
Während
dieser zeitlichen Verzögerung
nimmt der messende Bereich zunächst
eine Mischung von markiertem Antikörper und Antigen in der Probe
an und zwar so, dass das Antigen bis zu einem gewissen Grad an den
markierten Antikörper
gebunden ist. Somit kann das Antigen wirksam abgefangen werden,
selbst wenn die Antigenkonzentration in der Probe gering ist. Wie bereits
ausgeführt,
werden durch diesen Aufbau Sichtbarkeit und Nachweisfähigkeit
der Vorrichtung verbessert. Obwohl das Auftreten einer zeitlichen
Verzögerung
anscheinend die Reaktionszeit verlängert, führt dies zu einer tatsächlich erhöhten Nachweisfähigkeit,
ohne dass hierzu die absolute Konzentration an markiertem Antikörper am
markierenden Bereich erhöht
werden muss, wodurch die Zeit, welche benötigt wird, um den Hintergrund
zu entfärben,
verringert und dadurch wiederum die Reaktionszeit insgesamt verkürzt wird.
-
Vergleichendes Beispiel
1
-
Zum
Vergleich wurde ein Teststreifen, wie in 4 gezeigt,
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 vorbereitet, mit Ausnahme,
dass anstelle des Additiv-imprägnierten
Bereichs 22 der gleiche Glasfiberfilter wie Glasfiberfilter 23 verwendet
und auf den porösen
Nebenweg 25 vom Glasfiberfilter verzichtet wurde.
-
Zwei
Immunochromatographie-gestützte
Vorrichtungen wurden hergestellt unter jeweiliger Verwendung des
Teststreifens, vorbereitet in Beispiel 1 oder desjenigen im vergleichenden
Beispiel 1 und auf Nachweisfähigkeit,
Reaktionszeit und Sichtbarkeit getestet. Das Analyt ist HCG. Der
Bereich der HCG-Konzentrationen für die Messungen zur Bestimmung
der Nachweisfähigkeit
lag zwischen 100.000 IE/l und 0 IE/l und die Menge an HCG-Lösung als
in den Probenaufnahmebereich einzubringende Probe betrug 0,45 ml.
Die Reaktionszeit wurde definiert als die Zeitspanne vom Einbringen
der HCG-Lösung
in den Probenaufnahmebereich bis zur Visualisierung einer Linie
im fixierten Bereich mit dem fixierten Antikörper anhand einer Reaktion
zwischen dem fixierten anti-HCGβ-Antikörper und
dem markierten HCGα-Antikörper über HCG
als Antigen. Der numerische Wert für die Sichtbarkeit wurde abgeleitet
aus den Messergebnissen mit einem Reflexionsspektrometer (CS-9300,
hergestellt von Shimadzu Corporation). Die Intensität des reflektierten
Lichtes wurde bei einfallendem Licht mit einer Wellenlänge von
550 nm (Absorption von SLIC3) ermittelt. Als Basislinienwert 0 wurde
die Absorption der reinen Nitrozellulose zugrunde gelegt. Die Messung
erfolgt zeitlich innerhalb von 30 Minuten nach Beendigung der immunochromatographischen
Analyse.
-
5 zeigt
einen Vergleich der Sichtbarkeit zwischen den beiden Vorrichtungen
basierend auf der Absorptionsstärke
wie oben definiert und 6 zeigt einen Vergleich der
minimalen Nachweiszeit. Obwohl nicht in den Abbildungen gezeigt,
ergab sich ein Absorptionspeak bei 0,5 30 Sekunden nach Probeneingabe für die Vorrichtung
im vergleichenden Beispiel 1 und ein Absorptionspeak bei 0,7 20
Sekunden nach der Probeneingabe für die Vorrichtung in Beispiel
1, wenn die Konzentration von HCG bei 10.000 IE/l lag. Diese Ergebnisse
lassen vermuten, dass die erfindungsgemäße Immunochromatographie-gestützte Vorrichtung
der konventionellen Vorrichtung aus dem vergleichenden Beispiel
1 hinsichtlich Nachweisfähigkeit,
Reaktionszeit und Sichtbarkeit überlegen
ist.
-
Beispiel 2
-
In
diesem Beispiel wurde ein Teststreifen auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 1 vorbereitet. Mit Ausnahme, dass anstelle einer Lösung mit
Tris (1M)-TMA (1M)-Triton (0,1%) in Beispiel 1 zur Herstellung des
Additiv-imprägnierten
Bereichs eine Lösung
aus Tris (1M)-TMA
(1M) verwendet wurde.
-
Beispiel 3
-
In
diesem Beispiel wurde ein weiterer Teststreifen auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 vorbereitet. Mit Ausnahme, dass anstelle
einer Lösung
mit Tris (1M)-TMA (1M)-Triton (0,1 %) in Beispiel 1 zur Herstellung des
Additiv-imprägnierten
Bereichs eine Lösung
aus Tris (1M)-Triton (0,1 %) verwendet wurde.
-
Vergleichendes Beispiel
2
-
Zum
Vergleich wurde ein Teststreifen auf die gleiche Weise wie in Beispiel
2 vorbereitet. Mit Ausnahme, dass anstelle des Additiv-imprägnierten
Bereichs 22 in Beispiel 2 der gleiche Glasfiberfilter verwendet
wurde wie Glasfiberfilter 23.
-
Drei
Immunochromatographie-gestützte
Vorrichtungen wurden mithilfe der jeweils in den Beispielen 2 und
3 sowie im vergleichenden Beispiel 2 vorbereiteten Testbestandteile
hergestellt und auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 getestet.
Die Ergebnisse sind in 7 bis 10 dargestellt.
-
Weitere
Testbestandteile wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
hergestellt. Mit Ausnahme, dass Tris-Lösungen mit unterschiedlichen
pH-Werten anstelle der Lösung
mit Tris (1M)-TMA (1M)-Triton (1 %) in Beispiel 1 zur Herstellung
des Additiv-imprägnierten
Bereichs verwendet wurden. Damit werden die Proben auf unterschiedliche
pH-Werte eingestellt, wenn sie in den Teststreifen in einer vordefinierten
Menge eingebracht werden. 11 zeigt
das Verhältnis
zwischen dem pH-Wert der Probe bei der Analyse und der Absorption.
-
Wie
zuvor angeführt,
liegt der Grund für
die Leerwertfärbung
(0 IE/l) in der elektrischen Bindung zwischen dem Antikörper, der
mit einem Farbstoff mit negativer Ladung markiert ist und dem Antikörper der
fixierten Phase mit einer positiven Ladung.
-
Wenn
die zu testende Probenlösung
auf dem Teststreifen einen auf pH 8,2 eingestellten Wert aufweist, kann
die positive Ladung des Antikörpers
in der fixierten Phase eliminiert werden. Wenn dann im Weiteren TMA
mit positiver Ladung auf den Teststreifen gebracht wird, wird die
negative Ladung des Farbstoffs, welcher zur Markierung des Antikörpers dient,
eliminiert und führt
somit zur erfolgreichen Verhinderung der Leerwertfärbung (siehe 7).
Die weitere Zugabe eines oberflächenaktiven
Agens verkürzte
die Zeitspanne bis zur Färbung
und Detektion (siehe 10).
-
Beispiel 4
-
Es
wurde ein Teststreifen auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 vorbereitet.
Mit Ausnahme, dass der markierende Bereich auf die wie unten beschriebene
Weise hergestellt wurde.
-
Methode zur Herstellung
des markierenden Bereiches
-
Nach
den Verfahren a) bis j) in Beispiel 1, wurden zusätzliche
Behandlungen k) und 1) wie unten stehend durchgeführt.
- k) Der tief gefrorene und getrocknete Glasfilter,
imprägniert
mit dem markierten Antikörper
wurde auf eine Größe von 0,9
cm × 0,1
cm zugeschnitten und als markierender Bereich 24c verwendet.
- l) Die Stammlösung
mit dem markierten Antikörper
wurde vierfach mit PBS verdünnt
und, wie bereits zuvor beschrieben, im Glasfiberfilter imprägniert (F075-14,
hergestellt von Whatman Japan Ltd.), welcher in zwei Bögen von
0,9 cm × 0,1
cm zugeschnitten und als markierende Bereiche 24a und 24b verwendet
wurde.
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Die
so hergestellten markierenden Bereiche 24a, 24b und 24c wurden
zusammengesetzt und wie in 12 gezeigt
an den porösen
Träger
gebunden, indem in Sandwich-Technik die gleich großen Abstandshalter 30 aus
Glasfiberfilter ( (F075-14, hergestellt von: Whatman Japan Ltd.)
eingeschoben wurden.
-
Als
nächstes
folgen die Ergebnisse eines Vergleichtests zwischen zwei (2) Immunochromatographie-gestützten Vorrichtungen
unter Verwendung des Teststreifens aus Beispiel 1 und Beispiel 4.
Als Analyt wurde HCG verwendet. Wie zuvor ausgeführt wurde die Sichtbarkeit
abgeleitet von der Messung der Intensität an reflektiertem Licht bei
einfallendem Licht mit einer Wellenlänge von 550 nm. HCG-PBS mit
einer Konzentration von 0, 50, 100, 1000 oder 10.000 IE/l wurde
in den Probenaufnahmebereich des Teststreifens jeder einzelnen Vorrichtung
eingebracht und jede Vorrichtung wurde in horizontaler Ausrichtung
bei Raumtemperatur (25°C)
stehen gelassen. 13 zeigt die Zusammenfassung
eines Vergleichs zwischen den Vorrichtungen bezüglich der Absorption (Farbintensität) bei den
einzelnen HCG-Konzentrationen 3 Minuten nach der Probeneingabe.
Die Abbildung lässt
vermuten, dass die Vorrichtung, welche den Teststreifen aus Beispiel
4 verwendet, welcher ein Additiv enthält und im markierenden Bereich
segmentiert ist, eine erhöhte
Farbintensität
aufweist im Vergleich zu der Vorrichtung, die den Teststreifen aus
Beispiel 1 verwendet, welcher nicht segmentiert ist. Eine Leerwertfärbung bei
einer Konzentration von 0 IE/l als verursachender Faktor von Fehlfunktionen
wurde auf perfekte Weise im bevorzugten Beispiel 4 ausgeschlossen.
-
Wie
oben diskutiert, werden durch die vorliegende Erfindung auf vorteilhafte
Weise Hintergrund- und Leerwertfärbung,
die zu Fehlfunktionen bei der Messung führen können, ausgeschlossen. Die Verwendung
der erfindungsgemäßen Immunochromatographie-gestützten Vorrichtung
erleichtert daher den genauen und raschen Nachweis eines in flüssigen Proben
jeglicher Art enthaltenen Antigens. Durch die vorliegende Erfindung wird
es einem markierten Antikörper
unter idealen Bedingungen ermöglicht,
seine Rolle bei einer Antigen-Antikörperreaktion
zu übernehmen.
Das Ergebnis ist die gleichzeitige Umsetzung von Nachweisgeschwindigkeit, Nachweisfähigkeit
und dynamischem Nachweisbereich.